Entdeckungen und Töne
Kapitel 5 - Entdeckungen und Töne -
Draco und Harry trafen sich nach dem Unterricht wieder und bekamen sich vor Lachen kaum ein. Es war ja so genial gewesen, wie Schüler und Lehrer reagiert hatten. Vor allem aber ihr wertes Herr Opfer!
"Weißt du, was mir gerade in den Sinn gekommen ist?", fragte der Dunkelhaarige.
"Nein, ich kann keine Gedanken lesen!", meinte der andere nur knapp.
"Erinnerst du dich daran, was wir gehört haben, als wir bei deinem lieben Paten waren?"
Ein verwirrter Blick antwortete ihm.
"Er schnarcht.", grinste der Gryffindor.
Und auch der Blonde hatte nun ein breites Grinsen drauf.
"Und du willst?"
Harrys Grinsen wurde überdimensional und dann brachen beide in schallendes Gelächter aus.
Nun hieß es zu überlegen, was sie mit diesem Wissen anstellen konnten?
Natürlich wäre es total genial, wenn die ganze Schule diese 'edle' Musik hören würde..
"Wie stellen wir das an?"
"Noch keine Ahnung...", meinte Harry dann.
Draco seufzte auf.
"Toll! Und nun?"
Stille.
"Ich hab's!!", rief der Slytherin begeistert. Manch Schüler hätte bei dem Anblick die Flucht ergriffen.
"Nun red schon!", forderte Harry.
"Wir werden sein Schlafzimmer so verzaubern, dass wir über Lautsprecher, die wir in der ganzen Schule aufhängen, alles live übertagen können!"
Das war fies. Das war gut. Das war Slytherin! In diesem Moment dankte Harry der Welt dafür, das Draco in Slytherin war... So wurde es doch gleich viel interessanter. Hach, wie würde das schön werden.. Snape blamiert vor der ganzen Schule - nicht, dass er das jetzt nicht schon war, aber niemand wagte es mehr über das Foto zu sprechen. Das, was Snape ihnen angedroht hatte, war wirklich zu schlimm gewesen....
Verträumt lehnte sich Harry an die Wand und dachte an bessere Zeiten. Er war gerade dabei, sich Snape in den schönsten rosaroten Gewändern vorzustellen, als er plötzlich von oben bis unten nass war. Verwirrt schaute er an sich herunter, wie... Na wer auch sonst?
Draco Malfoy...
"Sag mal, für was war jetzt das gut??" Mit blitzenden Augen durchbohrte er den sichtlich amüsierten Slytherin förmlich.
"Ich kann doch nichts dafür, wenn du mir nicht antwortest, wenn ich mit dir rede. Außerdem ignoriert man einen Malfoy nicht! Und da du nicht genehm warst mir zu antworten, dachte ich, ne kleine Dusche könnte dir ganz gut tun...." Unschuldig stand der Blonde vor dem Gryffindor und versuchte verzweifelt, sich ein Lachen zu verkneifen, was sich ungefähr so anhörte:
"Hamgdhgamgham"
Der Schwarzhaarige musterte ihn wütend, aber plötzlich schlich sich Schalk in seine grünen Augen.. Oh, wie dieser vermaledeite Slytherin wollte, das bedeutete Krieg.
"Aqua!!"
Tja, wie das Schicksal so spielte. Nun standen zwei nasse Hogwartsschüler im Gang und beide sahen reichlich.... begossen aus.
Sich gegenseitig noch einmal Blitze zuwerfend, verschwanden sie in ihre Gemeinschaftsräume. Beziehungsweise, Duschräume.
Jetzt stellte sich natürlich noch die Frage, wie sie erneut in das Schlafzimmer des Tränkemeisters kommen sollten. Mit Sicherheit hatte der Mann dagegen vorgesorgt.
Beiden Jungen gingen verschiedene Gedanken durch den Kopf, aber Harry kam der rettende!
Es war kurz vor dem Abendessen, als Harry den blonden Slytherin abfing und in ein Klassenzimmer zerrte.
Der war überrascht und hätte einen spitzen Schrei von sich gegeben, wenn man ihm den Mund nicht vorsichtshalber zugehalten hätte.
"Spinnst du?!", fauchte Draco auch gleich, als er realisierte, wer ihn da so behandelt hatte.
Schnell überprüfte er seine Klamotten und Frisur, dann seine geschundene Haut.
Eine kleine, rote Stelle zeigte sich auf.
"Schau dir an, was du getan hast!", maulte die Schlange und hielt dem anderen demonstrativ die Hand vor Augen.
Der Dunkelhaarige grinste nur breit, packte sich die Hand, welche Draco gleich wieder weg ziehen wollte und hauchte ein Küsschen auf die Stelle.
Erschrocken riss sich der Blonde los.
"Du hast den Klodeckel einmal zu viel auf den Kopf bekommen, Potter!", moserte er und wandte den Blick ab.
Nicht bemerkend, dass sich der Gryffindor köstlich amüsierte.
"Warum ich dich geholt habe: Ich weiß, wie wir an Snapes Schlafzimmer kommen."
Nun neugierig geworden, drehte sich der Slytherin wieder um.
"Und?"
"Du bist sein Patensohn."
"Ja, und?"
Ein Glitzern erschien in Harrys Augen.
"Nein! Vergiss es, das wäre zu auffällig!"
"Aber, aber!! Wer würde darauf kommen, dass ausgerechnet du, der Vorzeigeschüler deines Hauses, so was mit deinem Lehrer machen würdest? Zumal er auch noch dein Pate ist?!"
Der Blondschopf schüttelte wild den Kopf, dass die Strähnen nur so flogen.
"Ich werde mich nicht, ich wiederhole, NICHT, in seine Räume gehen, mit der Ausrede, ihn besuchen zu wollen! Und wie soll ich überhaupt erklären, dass ich in sein Schlafzimmer will?"
"Hmmm... Eine durchaus berechtigte Frage! Sag mal, sind Crabbe und Goyle eigentlich wirklich so blöd wie sie immer tun?"
"Was hat das mit unserem Problem zu tun? Aber nun gut, ja, sie sind so blöd, wie sie sich geben. Wieso?"
"Weil mich das jetzt gerade auf eine Idee gebracht hat. Hör zu! Wir machen folgendes...."
"Duuuu, Crabbe? Wo gehen wir eigentlich hin?" Vincent Crabbe schaute seinen besten Kumpel Gregorey Goyle schräg von der Seite an.
"Ich weiß auch nicht! Aber Draco hat gesagt, wenn wir weit genug nach Süden gehen, finden wir eine Tür, hinter der wir ganz, ganz viele Süßigkeiten finden!" Goyle lief jetzt schon das Wasser im Mund zusammen, als er an die vielen Süßigkeiten dachte, die Draco ihm versprochen hatte.
Als sie um die nächste Ecke bogen, sahen sie eine schwarze Tür vor sich, auf der stand:
WER HIER AUCH NUR ANSATZWEISE ETWAS ANRÜHRT; WIRD MEINE WUT ZU SPÜREN BEKOMMEN!!!
Für jene halbwegs normalen Menschen wäre das Warnung genug gewesen, aber nicht für die beiden Slytherins. Unerschrocken - oder dumm.. - näherten sie sich der Tür und drückten die Falle hinunter.
Zum Vorschein kam eine weitere, dieses Mal allerdings grüne, Tür.
KEINEN SCHRITT WEITER! SCHWARZMAGISCHE FLÜCHE SIND SEHR SCHMERZHAFT.....
Nun ja, dumm wie sie waren, missachteten sie natürlich auch diese Schrift. Viel zu fest waren sie auf den Geruch des Kuchens konzentriert, der ihnen verlockend entgegen wehte.
Allerdings kam der Geruch des Kuchens nicht aus der Tür vor ihnen, sondern genauer gesagt aus einem Tarnumhang, in dem sich ein gewisser Slytherin sehr beherrschen musste, um nicht sein Image zu verlieren.... Schließlich stand der Goldjunge direkt neben ihm.... Aber die Verlockung zum Lachen, war einfach zu groß. Wenn Dummheit weh tun könnte, wären die beiden vor ihm sicher schon lange gestorben....
Unterdessen hatten die beiden Slytherins die Tür geöffnet und waren eingetreten. Goyle schaute sich um und entdeckte einen großen, natürlich schwarzen, Schrank. Neugierig öffnete er diesen und fand sich plötzlich vor einem riesigen Zaubertrankvorrat wieder.. Spätestens da, hätten bei ihm die Alarmglocken schrillen sollen, aber er suchte gelassen weiter..
In diesem Moment fand Crabbe, am anderen Ende der Wohnung, etwas sehr sehr pikantes... Eine interessante Ansammlung von Peitschen, Handschellen, Kondomen und diverse Ausgaben des Playboys.... Nun ja, was tut ein sehr dummer Slytherin, wenn er etwas gefunden hat?
"Goyle, komm mal her! Was ist denn das für ein Zeug??"
"GOYLE, CRABBE, WAS HABEN SIE IN MEINER WOHNUG ZU SUCHEN? AN MEINEM SCHRANK!! SCHLIESSEN SIE IHN SOFORT WIEDER!!!"
Ein wutschnaubender Professor Snape, gefürchtetster Lehrer Hogwarts, linke Hand Dumbledores und Fledermaus des Jahres - im Schülermagazin gewählt - stand vor Goyle und sah ihn mit einem mörderischen Blick an. Als sein Blick allerdings auf Crabbe fiel, wurde er aschfahl.
"CRABBE, TUN SIE DAS SOFORT ZURÜCK!! 300 PUNKTE VON SYLTHERIN UND 4 MONATE NACHSITZEN! SOLLTE NUR EIN WORT, ICH BETONE, EIN WORT HIERVON NACH DRAUSSEN DRINGEN, DANN GNADE IHNEN GOTT! UND NUN VERSCHWINDEN SIE AUS MEINER WOHNUNG!!!
Mit hoch erhobenem Zauberstab jagte er die beiden Slytherins zurück in den Gemeinschaftsraum.
Draco starrte Harry fassungslos an. Er hatte sich ja vieles vorstellen können, aber das sein Patenonkel auf Bondage und SM stand, war zu viel für seine Nerven. Er lehnte sich leicht gegen Harry, der ihn verwirrt musterte. Ein leichtes Beben ging durch Dracos Körper.
"Draco, weinst du?" Ungläubig schaute der Gryffindor ihn von der Seite an und wollte sich gerade Sorgen machen, als der Blonde plötzlich anfing zu lachen.
Schockiert presste Harry dem anderen die Hand auf den Mund und betete, dass Snape nichts mitbekommen hatte.
Doch der verschloss gerade tief konzentriert und mit seligem Gesichtausdruck, seinen 'Spielzeug- Schrank'.
Mit einem lautlosen Seufzer dirigierte er Draco zur Seite, damit der Professor nicht noch über sie stolperte und sie damit entdeckte.
Nun nahm sich der Mann auch noch ein Buch, um es sich dann wenig später, damit im Bett bequem zu machen.
Die Jungs waren ins Schlafzimmer gefolgt, als Snape im Bad gewesen war.
Dummerweise war der Kerl immer noch so irre und schlief nackt.
Man hätte meinen sollen, dass er nach der letzten Aktion doch klüger geworden war?!
Aber nein, dem schien nicht so!
Nun hieß es also warten.
Harry hoffte bloß, dass Snape bald das Licht löschte und schlief. Schließlich wollten sie nur sein Schnarchen aufnehmen und nicht studieren wie viele Seiten er in einer Stunde lesen konnte. Aber nach eben dieser Stunde machte der Professor noch immer keine Anstalten.
Der Blonde schien sich auch langsam die Haare zu raufen.
Dann zog Draco seinen Zauberstab.
Harry dachte, er müsse sich selbst den Gnadenstoß geben, denn, wenn Snape sie erst einmal entdeckt hatte, war es zu spät!
Doch der Slytherin murmelte nur fast lautlos einen Spruch und richtete dabei den Stab auf seinen Paten.
Dem kam jetzt die Idee, dass er das Buch weglegen und schlafen gehen sollte.
So geschah es dann, dass zwei Minuten später Stille und Dunkelheit in dem Schlafzimmer herrschte.
Friedlich und halb aufgedeckte, lag der Tränkemeister da und schnarchte sich ins Land der Träume - da hin, wo er kleine, unschuldige Schüler quälen und tyrannisieren konnte. Da hin, wo seine geliebten Sexspielzeuge waren und da hin, wo...
Vertiefen wir das nicht weiter...
Harry hatte den Tarnumhang von sich und dem anderen gezogen und sie begannen nun damit, die drei kleinen Mikrophone zu verteilen.
Sie grinsten sich ständig gegenseitig an und freuten sich schon darauf, wenn das ganze Schloss von dieser 'süßen' Melodie erfüllt war.
Gut, dass sie sich Ohrenstöpsel besorgt hatte!
Schnell verwanden sie und brachten unbemerkt von Filch und seiner Katze, die ganzen Lautsprecher an. Dann verzauberten sie sie so, dass die Mikrophone das wiedergaben, was in Snapes Schlafzimmer zu hören war.
Wenn der Mann noch wilde Träume haben würde, dann sollte er dafür beten, dass es am nächsten Morgen keiner wagen würde, ihn darauf anzusprechen.
"Das war einfach geil!", lachte Harry, als sie im Raum der Wünsche ankamen.
"Stimmt! Aber als nächstes machen wir die Gonagall wieder fertig!", meinte Draco und setzte sich kurz auf einen Sessel, der hier stand.
"Ja, aber da muss uns erst noch was einfallen!"
"Schon, aber das hat noch ein wenig Zeit, jetzt müssen wir die Wirkung unseres letzten Streiches erst genießen!"
Zufrieden und mit einem breiten Grinsen, gingen die Jungen ins Bett.
Oh ja, der nächste Tag, und vielleicht auch der übernächste, würde absolut genial werden.
Zwar wäre sein Pate wieder schlecht drauf, aber was sollte es?
Das war es allemal wert!!
So schloss Draco die Augen und schlummerte ein.
Harry ging es nicht anderes.
Auch, wenn Snape ihn in seinem Unterricht wieder extrem mies behandeln würde, der Lohn war es wert!
Wer konnte schon von sich behaupten - als Gryffindor, wohlgemerkt - dass er wusste, dass Snape geheime Neigungen hatte?
Und erst das Schnarchen?
Gut, das würde bald die ganze Schule wissen, aber das andere!!
Da ließe sich bestimmt auch mal noch was machen!
Vielleicht konnte man das sogar mit der Gonagall vereinbaren?
Doch weiter konnte sich die Fantasie des Schwarzhaarigen nicht spinnen, denn er schlief ein.
Dummerweise waren ihm die 'Spielzeuge' bis in die Traumwelt gefolgt und da konnte er die ein, oder anderen gut gebrauchen...
Sein Tiger war ja soooo wild...
So, hier beenden wir das Kapitel mal!!
Wir hoffen, es hat euch gefallen?
Bye,
Tamaryn12 & Mitani ©
