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You are not alone

Kojiro und Tina
von

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Leidenschaft

18. Kapitel
 

Leidenschaft
 

Kojiro berichtet ihr von seiner großen Familie. Dass seine Mutter und seine Geschwister sie gerne kennen lernen würden. „Und dein Vater? Will der mich nicht kennen lernen?“, klingt sie daraufhin betrübt. Er sieht aus dem Fenster. „Er ist vor sehr langer Zeit gestorben, aber er hätte dich sehr gemocht.“, antwortet er nachdenklich. – Sein Vater ist vor langer Zeit gestorben? Dann muss er ja ohne Vater aufgewachsen sein. Er hat sicher eine schwere Zeit hinter sich. – Sanft berührt sie sein Gesicht. Er blickt zu ihr herab. – Diese Augen. –

Ohne darüber nach zu denken wo sie sich befinden küssen sie sich leidenschaftlich.
 

Das Paar verlässt kurz vor der Endhaltestelle die U-Bahn und gehen über die Brücke. Tina schließt die Tür auf und sie betreten den Flur.

Das Aquarium beleuchtet die Stube. „Möchtest du etwas trinken?“, ist sie noch immer im Gedanken und spürt eine seltsame Spannung zwischen ihnen. „Hm, wenn du mich so fragst.“, antwortet er etwas angespannt und hockt sich vors Aquarium und beobachtet die Goldfische.

Tina geht in die Küche und holt zwei Gläser aus dem Schrank. Dann öffnet sie den Kühlschrank und holt eine Saftflasche heraus.

„Du bist so ruhig, war heute was?“, stellen beide plötzlich gleichzeitig in den Raum. Sie schrecken zusammen. – Ob ich ihm davon erzählen soll? Aber mir ist im Moment gar nicht danach. Ich würde viel lieber in seinen Armen liegen und alles was heute war vergessen. – Sie blickt nachdenklich auf das Landschaftsbild des Küchenkalenders.

Er berührt sachte die Scheibe. - Ich kann einfach Kens Worte nicht vergessen; Es gäbe Menschen, die einen guten Grund hätten Fußballer zu hassen oder vor ihnen Angst zu haben. Wie soll ich das verstehen? Ich muss unbedingt heraus finden wieso Tina Fußballer verachtet. Das kann ja nicht immer so gewesen sein, wenn sie selber gespielt hat. -

Entschlossen schaut er wieder auf und visiert die Küche an. – Aber egal...im Moment...will ich nur eins.. – Er steht auf und geht in die Küche.

Erstaunt spürt sie seine warmen großen Hände um ihre Hüfte, dann umarmt er sie und legt seinen Kopf an ihren. „Das Training war heute sehr anstrengend.“, erklärt er und beginnt ihre Schläfen zu küssen. – Er macht mich verrückt. Seine Hände, seine Wärme, seine Küsse, wie macht er das nur? Bei Martin konnte ich nicht so viel empfinden, wieso?

Egal...wenn Kojiro bei mir ist vergesse ich allen Ärger, alle Ängste und alle anderen Menschen um mich herum. Wenn ich seine Küsse spüre gibt es plötzlich nichts Wichtigeres mehr auf dieser Welt. Wenn er bei mir ist gibt es plötzlich keinen sicheren Ort mehr... –

Sie lässt die Flasche los, die sie zuvor krampfhaft fest gehalten hat und greift nach seinen Händen, welche sie streicheln.

Unter ihrer Bluse tasten sich sinnliche und verlangende Hände in zwei verschiedene Richtungen vor. Die Linke streift über ihren Busen und massiert diesen zärtlich. Die Rechte gleitet in ihre Hose und erforscht langsam ihren Willen, den sehnsüchtigen Willen von ihm gestillt zu werden. Sie zuckt zusammen, als seine Finger vorsichtig in sie eindringen und sie streicheln.

„Ko...Kojiro...“, stößt sie hauchend aus und lässt sich nach hinten fallen, in seine starken Arme und an seinen durchtrainierten Körper, welcher aus ihrer Sicht mehr Schutz vor dem Leben bietet als eine ganze Armee.

Der Duft ihrer Haare, ihr Atem und ihre Wärme...auch ihre Stimme und ihre Zuneigung lassen ihm fast seine Sinne rauben. „Tina...“, haucht er in ihr empfindliches Ohr. „Warum bin ich so verrückt nach dir?“, vollendet er seinen Satz und küsst dann ihren Hals. Ihre rechte Hand streift seinem Arm hinauf, erreicht bald seine Schulter und fasst kurz danach seine schwarze dichte Mähne. „Ich weiß nicht...vielleicht...weil ich...auch...so verrückt nach dir bin?“, stöhnt sie leise auf.

Sein Kopf dreht sich zu ihren und ihre Wangen berühren sich. „Lass mich...Dein sein...Tiger.“, flüstert sie mutig in seine Ohrmuschel. Ein Schauder läuft ihm den Kopf herab bis in seiner Glieder. Hastig aber leidenschaftlich küssen sie sich und sein kräftiger Körper schmiegt sich an ihre zarte und fraulichgeformte Gestalt. Sie spürt seine männliche Erregung am Gesäß und es überkommt sie plötzlich ein nie da gewesenes Verlangen nach Küssen, Wärme und Leidenschaft. Hingebungsvoll lässt sie sich der Sinne berauben.
 

Vor dem Haus gegenüber öffnet sich eine Tür und ein junger Mann atmet tief ein und aus. Ken betritt nach seinem allabendlichen Lauftraining sein Apartment. Geschafft springt er unter die Dusche und seift sich ein. – Oh man. Das tut gut. Es geht nichts über eine kalte Dusche. – Dann steht er abgetrocknet vor dem Waschbecken und sieht beim Zähneputzen in den Spiegel. Dabei bemerkt er, dass im Haus gegenüber in der ersten Etage Licht angeht. – Ist das nicht Tinas Haus? Ist sie etwa schon zu Hause? – Er dreht sich um und schaut aus dem Fenster. – So ein großes Haus. Sie muss sich sehr einsam fühlen. Ob ich sie besuche und sie etwas aufheitere? – Doch plötzlich sind zwei Schatten zu deuten. Sie umarmen sich.

– Verstehe. Sie ist nicht allein. Sie sagte ja, dass sie einen Freund hat. Was mag das wohl für ein Typ sein? Gibt es überhaupt jemanden, der sie glücklich machen kann, nachdem was sie erlebt hat? Den würde ich gerne mal kennen lernen. -, denkt er bei sich und berührt das Rollo.

Die Gestalten bewegen sich in die linke Ecke des Zimmers und verschwinden unterhalb des Fensters.

Ken zieht das Rollo runter und lässt es einrasten. „Ich will besser nicht wissen, was die jetzt machen.“, grinst er vor sich hin und zieht seinen Schlafanzug über. Sein Blick schweift kurz zur Dusche. – Ob ich auch mal jemanden kennen lerne, die es ernst meint und mich so liebt wie ich bin? – „Das Duschen ist nur die zweitschönste Sache, wenn man heim kommt.“, murmelt er und geht in die Küche, um sich ein Glas Milch zu gönnen.
 

Nach vielen leidenschaftlichen Momenten liegen Kojiro und Tina im Bett. Tina ist dicht an ihn gekuschelt und denkt an die letzten Stunden. Ihr lasen die Empfindungen während des Spiels in der einfach keine Ruhe.

„Sag mal, habe ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich noch nie so glücklich war in meinem Leben wie jetzt?“, spricht er liebevoll und strichelt ihr Haar.

Plötzlich vernimmt er ein leises Schluchzen. „Was ist? Stimmt etwas nicht?“, klingt er besorgt. „Alles in Ordnung. Sag mal. Du bist doch Sportler. Ist es eine Leidenschaft oder eher wie ein Hobby für dich?“

Verblüfft sieht er zu ihr. – Was ist denn das jetzt für eine Frage? – „Leidenschaft, würde ich sagen. Anfangs als Kind habe ich nur gespielt, um ein Stipendium zu bekommen, aber im Laufe der Zeit ist es zur tiefen Leidenschaft geworden. Warum fragst du?“, entgegnet er. „Könntest du jemals vorstellen den Sport auf zu geben?“ – Warum fragt sie mich so was? – „Nein, niemals, dafür liebe ich es zu sehr.“, antwortete er ehrlich. Sie schweigt einen Moment.

„Ist es das Gefühl zu gewinnen, das Kämpfen zum Sieg bis man vor Erschöpfung umfällt? Ist es das befreiende Gefühl von Fans und Kameraden gefeiert zu werden? Ist es das, was Sport zur Leidenschaft und Liebe machen kann?“

- Sie spricht als hätte sie selber so eine Leidenschaft in sich. Ob sie auch so leidenschaftlich Volleyball spielt wie ich Fußball? -, macht er sich seine Gedanken. „Hast du dieses Empfinden auf dem Spielfeld, wenn du Volleyball spielst?“

„Es geht nicht um Volleyball. Ich liebe Volleyball...das weiß ich...mich beschäftigt etwas anderes.

Sag, ist es überhaupt möglich so eine Leidenschaft im Unterbewusstsein zu verbergen?“, ist sie sehr ernst. „Vielleicht, aber worauf willst du hinaus? Wie meinst du das überhaupt?“ Sie schweigt wieder einen Moment.

„Heute in der Schule...“, beginnt sie leise. „...hatten wir Sport. Der Lehrer bestand unbedingt darauf, dass wir alle Fußball spielen. Dabei habe ich ihm mal erklärt, wieso ich das nicht möchte. Diesmal sollte ich aber mitmachen und das tat ich dann auch.“, berichtet sie. „Echt? Auf welcher Position warst du?“, ist Kojiro sehr überrascht und neugierig. „Im Tor natürlich, wie damals in Hamburg.“

„Oh, eine sehr wichtige und schwierige Position. Konntest du die Bälle denn auch halten?“, ist er skeptisch. „Ich bitte dich! Natürlich. Hallenfußball und dann so leichte Gegner. Wir Mädels haben sechs zu null gewonnen. Die Kerle sahen echt alt aus.“, spricht sie plötzlich etwas von sich eingenommen. Sie kichert und streicht über seinen Oberarm. „Echt? Sechs zu null für euch? Wieso habt ihr gewonnen? Konntet ihr besser stürmen als die Jungs?“

„Na ja. Wir waren nicht stärker als sie, aber wir waren cleverer als sie. Aber das war eh nicht mit einem richtigem Spiel zu vergleichen. Ein einzige, der spielen konnte, war Shinichi. Shinichi Hikado. Er spielt in der Nationalliga.“ – Hm. Den kenn ich nicht. Muss ein Neuling sein. – „Verstehe, aber was ist jetzt dein Problem? Ihr habt doch gewonnen.“, ist er besorgt und neugierig. „Hm. Na ja. Es ist schwer. Ich habe dir doch erzählt, wie ich zu Fußball stehe. Normalerweise habe ich Angst vor Fußballern, aber als ich heute nach langer Zeit auf dem Platz stand und nach dem erstem Tor meine glückliche Mannschaft beobachtete...“ Sie hält inne und kuschelt sich noch näher an seinen warmen Körper. „...da stellte ich etwas fürchterliches fest. Und das ist es, was mir keine Ruhe lässt.“, erklärt sie mutig und ruhig. – Das klingt alles so kompliziert. Dabei bin ich so froh, dass sie endlich mal etwas von sich erzählt. –

„Was hast du festgestellt?“, spricht er ruhig und streicht über ihre Wange. Mit glasigen und traurigen Augen schaut sie in seine erwartungsvollen dunklen Pupillen. „Dass es mir Spaß machte. Dass ich es liebe, im tiefstem Inneren immer noch liebe...Das ist es, was ich nicht begreife. Wie kann ich einen Sport noch lieben und Spaß dabei empfinden, wenn ich vor den Spielern selbst wahnsinnige Angst habe?“, beichtet sie ihm verzweifelt. Wie versteinert verharrt er in ihren klaren Augen. – Sie liebt Fußball eigentlich, aber hat angst davor es zu mögen. Selber hat sie gespielt und irgendetwas muss in ihrem Leben passiert sein, dass sie durch Fußball daran erinnert wird. – Seine Augen verschmälern sich und kommen ihren näher...bis sich ihre Lippen sanft treffen und er ihr einen leidenschaftlichen Kuss gibt. Sie genießt seinen Trost und vergisst einen kurzen Moment die Erinnerungen an alles Schreckliche. Bald darauf nimmt er sie liebevoll in die Arme.

„Vielleicht fällt es mir leichter auf dein Problem eine Antwort zu finden, wenn du mir erklärst wieso du vor solchen Sportlern Angst hast?“, spricht er ruhig, aber kommt zum Punkt.
 

19. Kapitel
 

25.07.1998



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kathryn24
2007-03-13T12:14:54+00:00 13.03.2007 13:14
Deine Geschichte wird immer interessanter. Ich bin schon gespannt, was Ken macht, wenn er erfährt, dass Kojiro Tinas Freund ist. Und überhaupt.... diese ganze Situation. Ich freue mich schon riesig auf das nächste Kapitel.

Schreib schnell weiter, Kath
Von:  Megumi-san82
2007-03-10T21:41:59+00:00 10.03.2007 22:41
Ihr seid ja alle wieder so lieb zu mir....
Von: abgemeldet
2007-03-10T14:26:53+00:00 10.03.2007 15:26
der arme ken tut mir leid, hoffentlich bekommt er auch bald ne freundin^.^
will mal wissen, wie ken reagiert, wenn er rausfindet, dass kojiro ihr freund ist xDDD
im nächsten kappi kommt das flachback, ich freu mich schon^^
*knuff*
warn supi kappi,
hoffe es geht bald weita^0^
Von: abgemeldet
2007-03-09T18:21:40+00:00 09.03.2007 19:21
genial wie immer!
mehr fällt mir eigentlich gar nicht ein^^
außer vielleicht noch, dass ich gespannt auf Kens Reaktion bin, wenn er erfährt, wer Tinas Auserwählter ist!
Von:  igorrrr
2007-03-09T09:55:41+00:00 09.03.2007 10:55
Ich weiß noch dieses Kapitel hat mich bei "Taro und Kioko" zu einer Szene inspiriert. Nachzulesen in Kapitel "Ein anderes Pärchen".
Das Kap von dir ist SUPER!!!
HDGDL


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