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Auf immer und ewig

von

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Zeldas Entschluss

Erschrocken schlug Salia die Augen auf und blickte nervös um sich. Irgendetwas hatte sie aus dem Schlaf gerissen, doch die Ursache dessen konnte sie nicht feststellen. Die Sonne hatte sich bereits über den Horizont geschoben, doch ihre wärmenden Strahlen vermochten nicht durch die graue Wolkendecke zu dringen. Ein kühler Windhauch streichelte Salia weshalb sie fröstelnd ihre beiden Arme um sich schlang. Langsam erhob sie sich und stand auf. Sie war doch tatsächlich eingeschlafen! Dabei hatte sie sich geschworen wach zu bleiben um keine Veränderung an Links Gesundheitszustand zu versäumen. Entäuscht über sich selbst blickte sie schließlich hinab zu Mido, der ebenfalls eingeschlafen war und nun leise schnarchend vor sich hin döste. Bei seinem Anblick musste sie etwas lächeln. Er hatte sich wie ein Hund zusammengerollt und biss sich unbewusst auf seinen Daumen.

Ich muss nun unbedingt nach Link sehen. Doch ich glaube es geht ihm nun wieder besser. Immerhin hat sich die Prinzessin gestern Nacht um ihn gekümmert, dachte Salia zuversichtlich, wobei der Gedanke an Link und Zelda ihr einen kleinen Stich ins Herz versetzte. Salia hegte große Gefühle für Link, doch sie wusste wie es um sein Herz bestellt war...

Nachdenklich ging sie auf den großen Baum zu, in dem Link gerade lag und vermutlich schlief.

Während sie in den grauen tristen Himmel blickte rutschte ihr Fuß in eine kleine Mulde und sie wäre um ein Haar hingefallen, wenn sie sich nicht noch in letzter Minute mit rudernden Armen aufgefangen hätte. Erschrocken sah sie auf vier kleine Löcher im Erdboden, die zweifellos von Zeldas Pferd stammten. Nachdenklich kniete Salia sich nieder und berührte mit ihren Fingerspitzen die Erde. Die Spuren ließen darauf schließen, dass die Prinzessin eilig aufgebrochen war und ihr Pferd erbarmungslos angetrieben hatte.

"Was...?" flüsterte sie leise und schaute sich nachdenklich um. Einige Meter vor ihr lag irgendetwas im Gras, das trotz des geringen Lichts der Sonne glitzerte. Mit einem komischen Gefühl im Bauch trat sie schnell auf das Kristallfläschchen, das nun genau vor ihren Füßen lag, zu und hob es auf. Unschlüssig wog sie es in ihrer Handfläche ab, hatte aber keine Ahnung was dieses Fläschchen zu bedeuten hatte. Es muss der Prinzessin gehören...doch warum hat sie es so achtlos in die Wiese geworfen? Nervös schaute Salia sich um. Und warum war sie so schnell aufgebrochen..? Was war geschehen? Bei diesen Gedanken ergriff Salia plötzlich eine unerklärliche Angst und sie hob das glitzernde Fläschchen mit zitternden Fingern unter ihre Nase. Der Geruch war so scharf und auf eine unbeschreibliche Weise böse das sie es keuchend aus ihrer verkrampften Hand fallen ließ und geschockt nach Luft rang. Würgend griff sie sich an die Kehle und stand noch ein paar Sekunden keuchend da, während die ersten Regentropfen auf ihre Stirn fielen.

"Oh mein Gott.." flüsterte sie panisch, "Link!" damit rannte sie die letzten Schritte zu Links Baumhaus und kletterte mit rasch schlagendem Herzen die Leiter hinauf, während sie hinter sich die verschlafene Stimme Midos hörte: "Salia, was ist denn los..?" doch sie hörte ihn nicht mehr, konnte nur noch ihren eigenen zusammenhanglosen Gedanken folgen und dem Schlagen ihres Herzens lauschen.

Zitternd schob sie den grünen Vorhang, der vor der Tür zu seinem Haus hing, vorbei und sah auf eine unerklärlich verträumte Weise, als sei sie in Trance noch eine Sekunde zu, wie er sich im Wind aufblähte und wie eine hellgrüne Hand ins innere von Links Schlafraum griff.

Bitte...bitte lass mit ihm alles in Ordnung sein...flehte sie ängstlich während sie unregelmäßig schnell ein- und ausatmete. Tief in ihrem Inneren wusste sie, welcher Anblick sie erwarten würde doch als der im Wind wehende Vorhang schließlich zur Seite glitt traf der Anblick sie wie ein Faustschlag ins Gesicht.

Link lag reglos in dem kleinen Holzbett. Sein Kopf war zur Seite gedreht, so dass seine leblosen blauen Augen sie nun direkt anblickten. Sein Mund war etwas geöffnet und ein dünnes Rinsaal Blutes klebte in seinem Mundwinkel. Seine rechte Hand lag steif auf dem Boden und war Klauenartig zusammengekrallt, während der Wind ihm sein blondes Haar aus dem weißen Gesicht strich. Er war tot.

Salias schnelle Atemzüge wurden zu einem geschockten Wimmern, während sie sich verwirrt mit weit aufgerissenen Augen im Zimmer umsah und ungläubig den Kopf schüttelte. Entsetzt stand sie eine Minute still da, ohne wirklich zu begreifen was geschehen war, während sie so stark zitterte, als würde sie von einer unsichtbaren Kraft durchgeschüttelt.

Ihr lauter Schrei durchbrach die Stille des heranbrechenden Morgens und scheuchte einige Vögel auf, die erschrocken zwitschernd in den grauen Himmel flogen. Sie schrie so laut und lange, bis ihre Stimme zu einem heißeren Keuchen wurde und ihre zitternden Knie ihr Gewicht nicht länger tragen konnten. Sie spürte nichts mehr. Weder das ihre Tränen ihre Wange befeuchteten, noch das Mido sie schüttelte und etwas zu ihr sagte. Sie verstand seine Worte nicht, merkte nicht einmal dass er da war. Salia wandte ihren Blick nicht von Links kalten leeren Augen ab, während hinter ihr der Donner grollte und das kalte Regenwasser die Erde aufschwämmte.
 

Zelda sah sich unsicher um. Durch die hohen, aus bunten Glassteinen bestehenden Fenster links und rechts von ihr drangen schwache Lichtstrahlen in den großen rechteckigen Raum und zeichneten ein farbenfrohes Bild auf dem Boden ab. Einige Meter vor ihr stand eine riesige Orgel, die mehr denn je den Anschein erwecken ließ, dass Zelda sich hier in einer Kirche statt in dem höchsten Turm Ganondorfs Schlosses befand. Nichts mehr an diesem riesigen dunklen Gebäude ließ mehr darauf schließen das sie hier einst ihre Kindheit verbracht hatte. Das sie irgendwann einmal glücklich gewesen sein konnte.....

Das Orgelspiel verstummte abrupt und der Mann, der die ganze Zeit eine düstere Melodie auf ihr gespielt hatte drehte sich auf dem kleinen roten Samthocker, der vor der Orgel stand, um und sah sie aus seinen hasserfüllten Augen stumm an.

Sie hielt seinem Blick stand und erwiderte ihn herausvordernd.

"Was sagst du?" fragte sie mit ruhiger Stimme.

"Das du nichts weiter als eine kleine Lügnerin bist!" gab er kalt zurück und schaute sie aus seinen teuflischen roten Augen an.

Sie hatte erwartet das er ihr nicht glauben würde, sich sogar auf dieses Gespräch vorbereitet, doch jetzt wo sie vor ihm stand war es schwieriger als erwartet einen ruhigen und gefassten Eindruck zu machen.

"Glaubst du ich würde hier stehen, wenn ich nicht die Wahrheit sagte? Ich will mich dir anschließen. Es gibt keinen Grund für mich auf der Seite der Verlierer zu stehen!" antwortete sie verzweifelt.

Ganondorf stand auf und ging einige Schritte auf sie zu, wobei sein langer Umhang leicht den Boden streifte. Sie konnte seine schwarze Aura spüren, und die schneidende Kälte, die ihn umgab. Wenn er ihr nicht glaubte, würde er sie umbringen, dessen war sie sich bewusst und trotzdem war sie hergekommen. Zelda riskierte ihr Leben, nur um ihren Plan in die Tat umzusetzen...

Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken als sie ihn sah. Er war zwei Köpfe größer als sie selbst und von einem so kräftigen Körperbau, dass er mehr einem wilden Bären, statt einem Menschen glich. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, während sie ihn angespannt mit wild schlagendem Herzen ansah.

Doch plötzlich klopfte es und die riesige goldene Tür, durch die Zelda vor wenigen Minuten erst geführt worden war, wurde laut aufgestoßen.

Eines von Ganondrofs raubenden und mordenden Kreaturen betrat den Turm und verbeugte sich vor ihm. Es hatte eine graue schuppenartige Haut und zwei riesige Hörner wie bei einem Stier auf dem Kopf. Seine irren gelben Augen sahen Zelda einen Augenblick gierig an. Als sich ihre Blicke kreuzten zuckte sie innerlich zusammen.

"Mein Herr, wir haben unsere Späher in die Verlorenen Wälder ausgesand wie es dieses blonde Weib gesagt hat," zischte die Kreatur während es mit einem Kopfnicken auf Zelda deutete, "sie hat Recht, Meister. Dieser blonde Schwertkämpfer Link ist tatsächlich tot. Die Kokiri tragen ihn gerade zu seiner letzten Ruhestätte."

Ganondorfs erst misstrauischer Blick veränderte sich und über seine grünen Lippen kräuselte sich ein mörderisches Lächeln.

"Verschwinde!" befahl er seinem Diener.

"Jawohl Herr. Doch was ist mit der da?" fragte die Kreatur und blickte hungrig geifernd auf Zelda. Sie sah erschrocken zu Ganondrof und spürte ihr Herz rasen. Jetzt würde er tatsächlich über ihr Leben entscheiden und wenn er ihr nicht vertraute wäre alles umsonst gewesen..sie hätte Link umsonst getötet...

Eine seltsamen Ruhe hatte plötzlich von ihr Besitz ergriffen. Langsam ließ sie ihren Kopf nach unten sinken und betrachtete wie hypnotisiert das bunte Bild das vom Fenster auf den Boden geworfen wurde. Endlose Sekunden vergingen ehe Ganondorf antwortete:

"Du rührst sie nicht an! Sie gehört zu mir!" zischte er kühl, woraufhin sein Diener unterwürfig zur Tür ging. Doch während er an ihr vorbeistapfte warf er ihr einen widerwärtigen Blick zu und ließ seine große schwere Axt, die dieses abscheuliche Geschöpf in der rechten Klaue trug auf den Boden krachen. Erschrocken zuckte sie zusammen, blickte aber weiterhin stur auf den Boden.

Sie hatte es geschafft! Ganondrof vertraute ihr zwar noch nicht vollständig, aber das würde noch kommen. Endlich...Links Tot war also nicht umsonst..dachte sie während sie bitter lächelte.

"Ich sagte dir doch, dass ich diesen Link getötet habe. Welchen Beweis willst du noch für meine Treue?"

Ganondorf war ihr jetzt ganz nahe und Streckte seine Tellergroße Hand nach ihr aus. Erschrocken wollte sie zurückweichen doch er hatte sie schon gepackt und drückte ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger nach oben, so dass sie in seine roten Augen sehen musste.

"Wenn du mich betrügst, werde ich dich töten.." flüsterte er in einem solchen selbstverständlichen Ton, dass sie keines seiner Worte bezweifelte.

"Und jetzt sag mir, warum du ihn getötet hast!"

Ärgerlich schlug sie seine Hand weg und befreite ihr Kinn von dem eisernen Griff.

"Ich tat nur, was du früher oder später sowieso mit ihm gemacht hättest! Welchen Sinn hat es, einen hoffnungslosen Kampf zu kämpfen wie er es getan hat? Ganondrof..meine Treue gilt nur dir! Mit meinem Fragment des Triforce und dem deinen können wir Hyrule und seine Bewohner ausnahmslos unterwerfen!" antwortete sie kalt während sich ihre roten Lippen zu einem bösen Lächeln formten.
 

Ganondrof schallendes Lachen drang durch den Raum während sie sich etwas vor ihm verneigte.

"Das gefällt mir. Ohja das ist gut...." lachte er mit seiner tiefen, rauhen Stimme " wer hätte je gedacht, dass es so kommen würde? Die Prinzessin verrät ihr eigenes Volk und tötet den Jungen, der sie immer beschützt hat! Du gefällst mir Zelda.."

Er vertraute ihr noch nicht vollständig, denn dieses Weib konnte sicherlich tükisch sein, doch vorerst sollte er nicht an ihrer Glaubhaftigkeit zweifeln, dachte er zufrieden wobei er ihren ausdruckslosen Blick zu deuten versuchte.

Er schlang seine kalte Hand um ihre Hüften und führte sie in Richtung Tür.

"Mach dich fertig, Zelda. Wir sollten sofort aufbrechen!"

Sie blieb abrupt stehen und sah ihn verwirrt an.

"Aufbrechen? Wohin?"

Seine roten Augen erwiderten ihren Blick forschend.

"Zu Links Leichnahm. Ich will mir sein Triforce-Fragment holen! Außerdem muss ich mich selbst davon überzeugen, dass er tot ist..."

Zeldas erschrockener Ausdruck und ihr etwas geöffneter Mund, mit den zitternden Lippen entging ihm nicht, weshalb das Misstrauen sofort in ihm wuchs.

"Hast du etwas dagegen? Gibt es vielleicht einen Grund warum ich mich nicht davon überzeugen sollte, dass er wirklich tot ist?"

Fragte er schneidend während sich sein Griff um ihre Hüften verstärkte.

"Nein..nein..."sagte sie wie zu sich selbst " es ist nur..nun ja ich wollte ihn einfach nicht noch einmal sehen..."

Er sah sie noch einen Augenblick misstrauisch an, dann ging er weiter.

Ich hoffe für dich, dass du die Wahrheit sagst, sonst wirst du den heutigen Tag nicht überleben, Zelda...dröhnten seine mörderischen Gedanken in seinem Kopf.

"Du solltest stolz sein, auf das was du getan hast. Und nun komm...lass uns einen Besuch bei Link abstatten...."



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  queermatcha
2006-01-02T21:07:20+00:00 02.01.2006 22:07
Neeeeeeiiiiiiiiinnnn!
Liiiiink! *schnief*
Aber....*schnüff*...die Geschichte ist...*schluchz*...einfach geil!
Von:  Himbeerpfote
2005-04-23T01:42:08+00:00 23.04.2005 03:42
*heul*
wie kann man nur link töten???
*schnüff*
Von:  Nabooru
2005-04-01T12:29:12+00:00 01.04.2005 14:29
Immer noch total klasse. Wenn ich mich nicht täusche, wirst du von Kapitel zu Kapitel sogar besser! Wirklich genial!

Allerdings gibt's trotzdem einen ganz kleinen Fehler:
Salia dürfte eigentlich nicht "Oh mein Gott" sagen, schließlich glaubt man in Hyrule an die drei Göttinnen. "Bei den Göttinnen" oder dergleichen würde wohl besser passen.

Ansonsten will ich mehr von dieser Story! Sag mir bitte wieder Bescheid, ok?


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