Zum Inhalt der Seite

Capitel Punishment

Zu Deutsch: Todesstrafe
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

'G2'

///\\\

Die Tür öffnet sich. Mit schnellen und zielstrebigen Schritten betritt der Mann Mitte 30 den Raum. Seine abrasierte Glatze glänzt selbst unter dem spärlichen Licht, dass im Raum herrscht noch. Über das rechte Auge trägt er eine Augenklappe. Das linke türkis glitzernde Auge schwenkt nun musternd durch den Raum. Sein Mund ist zu einem bitteren, ernsten und vor allem kalten Schlitz zusammen gezogen. Er nimmt Haltung an und wirft einen letzten finsteren Blick zu vier Mädchen, die gerade erst aufgehört haben zu reden. [1]

Alle stehen auf und nehmen ebenfalls Haltung an. Der Mann geht durch die Reihen mustert die Schüler alle. In der Reihe stehen gemischt die Mädchen, die hier eindeutig in der Unterzahl sind, und die Jungen. Doch alle tragen sie die selbe Uniform: Schwarze Stiefel, die so circa 15 Zentimeter vor dem Knie aufhören, eine in verschiedenen Grüntönen gehaltene Hose [2], die in den Stiefeln steckt und ein schwarzes ärmelloses Shirt, das sorgfältig in die Hose gesteckt wurde. Auf der linken Brustseite ist G2 [3] mit roten Lettern aufgenäht. An jedem rechten Unterarm ist das selbe Zeichen zu erkennen: Eine Schlange die sich um ein Kreuz wickelt. Manche Schüler haben den Anhänger, eine Schlange die sich um ein Kreuz windet, auf dem Gürtel, andere tragen ihn mit einem Lederband am Handgelenk, oder um den Hals. >Battle-Tunier<, der Name der Schule. Eine Militärakademie, auf der man zum Kämpfen und töten ausgebildet wird.

"Setzen!", die Stimme hallt durch den stillen Raum, wie ein riesiges Echo durch ein Gebirge. Kein Gemurmel, kein Getuschel, keine Widerworte. Nur leises Stuhlrücken. Danach wieder Stille. Eisige Stille, die sich auf jede Seele legt. Noch dazu kommt die Beschaffenheit des Raumes: ebenholzbrauner eintöniger Parkettboden, dunkelrote aggressive Wände und eine schwarze Decke. Ein beengender und provozierender Raum, der wohl viel zu dem ganzen unwohlen Gefühlen beiträgt.

"Heute mal zur Abwechslung Theorie. Wer kann uns sagen, was wir letzte Stunde gemacht haben? Wie wäre es mit dir, Pain?"

Ein einzelner Stuhl rückt schnell über den Parkettboden. Ich springe auf, nehme Haltung an: "Sir!"

"Na, dann schieß mal los!", er macht eine ausladende Geste mit der Rechten.

"Sir! Letztes Mal, hatten wir wieder einmal Praxis in der Arena."

"Und weiter?", er erweitert die Geste.

"Sir! Ich denke sie wollen jetzt von mir hören, dass ich Marten nicht umgebracht habe, sondern nur schwer verletzt habe... Den Job nicht korrekt ausgeführt habe und die Befehle verweigert habe. Habe ich Recht, Sir?"

"Genau!!! Das wollte ich hören! Das war aber noch nicht alles! Ich will jetzt auch noch deine Gründe wissen? Pain du bist doch eindeutig nicht dumm... Wieso widersetzt du dich dann den Regeln und machst so etwas ausgesprochen dummes??? Ich gehe doch recht in der Annahme, das du sicherlich einige vernünftige Gründe dafür hattest, oder etwa nicht?", er zieht die Augenbraue seines linken Auges verachtend hoch und mustert mich.

Der tieftürkise See, der in sich in seinem Auge zu brechen scheint, funkelt angriffslustig, aber vor allem schimmert er enttäuscht.

"Meine Beweggründe, Sir, sind einfach zu erklären. Ich sah keinen Sinn darin, Marten zu töten! Er lag wimmert am Boden und flehte um Gnade. Gnade kann und will ich nicht geben. Und Gnade wäre es gewesen ihn zu töten. Also quälte ich ihn nur, Sir! Es ist kein dürftiger Grund die Befehle zu verweigern, ich weiß, es tut mir auch aufrichtig leid, vor allem wenn es um die Death-Regel geht, aber, Sir, ich konnte ihm einfach keine Gnade gewähren, da er diese meines Erachtens nicht wert war, also lasse ich ihn leiden!"

"Mh... Deftige Gründe... Ich war also Recht mit der Vermutung das du nicht so dumm bist, wie du dich manchmal stellst! Scheinbar hast du sehr wohl nachgedacht, was du tust!", er scheint eher mit sich selbst zu sprechen als mit mir, oder jemand anderen.

"Ja, Sir!", mit diesen Worten reiße ich ihn offensichtlich aus seinen Überlegungen, den er zuckt leicht zusammen.

"Gut. Akzeptiert! Setzen!", er deutet auf meinen Stuhl und verschränkt die Arme während er anfängt auf und ab zu gehen.

Ich befolge den Befehl und setze mich erleichtert.

"Kopf wieder einmal aus der Schlinge gezogen?", Talon lehnt sich mit einem süffisanten Lächeln zu mir herüber.

Ihn ignorierend blicke ich stur gerade aus.

"Hat's dir die Sprache verschlagen? Sind dir die Argumente ausgegangen?", leicht stupst er meinen linken Arm an.

Ohne mich umzudrehen antworte ich: "Kiseiki no hana! Ich will nicht schon wieder schlecht auffallen!!!" [4]

"Spricht man so zu einem Freund?", er spielt den Beleidigten.

"Ich wüßte nicht das wir jemals eine tiefer gehende Freundschaft hatten!", leicht verärgert drehe ich meinen Kopf.

"Aber wir verstehen uns doch gut!!!", nun scheint er wirklich verletzt zu sein.

"Hai, hai, hai!", ich wedle mit der Hand, "Just fun! Freunde sind wir schon! Gomen!"

"Na dann ist's ja bestens, oder?", grinst er mich breit an.

"Ha...", setze ich an.

"Pain! Talon! Was habe ich gerade gesagt?", der Mann funkelt mich böse an und wendet dann sein Auge Talon zu.

Talon springt auf: "Pain! Talon! Sir!!!"

"WAS???", in seiner Stimme liegt ein Hauch Überraschung.

Talon will gerade zur Wiederholung seiner Wörter ansetzen, doch ich schlage ihm schnell die Hand vor den Mund: "Er sagte >Keine Ahnung! Sir!<, Sir!"

"RAUS!!! Alle beide!!!", er weißt mit seiner linken Hand ausladend in Richtung Tür, "Und dort draußen braucht ihr gar nicht erst bleiben! Ich will euch heute nicht mehr sehen! Weder hier, noch zum Mittag- oder Abendessen! Aber im Arrestraum!!! Und jetzt weg, bevor ich mich vergesse!!!"

Wir beide salutieren: "Ja, Sir!"

RUMMS.

Die Worte, die er vorhin geschrien hat, waren ja schon sehr laut in dem kleinen Raum gewesen, aber nun, wo er die Türe so >schwungvoll< ins Schloss geschmissen hat, müssen die restlichen Schüler da drinnen taub sein.

"Juhu! Freier Tag!", Talon wirft eine Hand in die Luft und dreht sich strahlend zu mir um.

"Was ist? Warum schaust du mich so böse an, als ob du mich gleich fressen würdest?", er neigt den Kopf.

Wortlos setze ich mich in Bewegung.

"Hey! Moment!!! Wo willst du hin?", er läuft mir nach.

Stur gerade ausschauend setze ich meinen Weg zum Arrestraum im 5.ten Stock fort, während Talon vor mir fuchtelnd auf und ab springt.

"Wieso schaust du so bockig? Sei froh! Wir haben heute Tarnen Theorie!", er hat es bereits vorhin aufgegeben vor mir herum zu hüpfen und begnügt sich damit, das er hinter mir hergeht.

"Was???", ruckartig bleibe ich stehen.

Mit einem leisen Stöhnen knallt er in mich: "Was, was?"

"Du hast den Stoff mitgekriegt und trotzdem so 'nen Mist verzettelt? Spinnst du???", ich drehe mich rasch um.

"Naja, er fragte was er gesagt hatte... Und das waren eben unsere Namen...", verlegen schaut er zu Boden.

"Talon! Du machst mich krank!!!", ich verdrehe meine Augen, drehe mich um und setze meinen Weg fort.

"Welche Krankheit? Husten? Schnupfen? Angina? Die Pest???", er geht wieder hinter mir.

"BAKA!!!", ich beschleunige meine Schritte.

"Ähm... wo gehst du hin?!!", Talons Stimme klingt verdutzt.

"In den Arrestraum?!! So wie er es uns aufgetragen hat?!!"

"Iie! Das tust du nicht!", abrupt bleibe ich stehen.

"Ach, und wieso nicht? Willst du mich aufhalten???"

"Iie!", lacht er, "Aber du bist gerade an dem Arrestraum vorbei gelaufen!"

"Du raubst einem wirklich den letzten Rest Nerv!", ich drehe mich um, gehe zurück und bleibe vor der schwarzen Türe stehen, wo in roten Lettern >Arrest< steht.

"Ich weiß! Dafür bin ich ja da!", er macht die Türe zu und setzt sich auf die Matratze auf den Boden.

Leise seufze ich und setze mich ebenfalls auf eine der Matratzen. Die Wände sind im Gegensatz zu allen anderen Räumen in diesem Haus weiß. Genauso wie der Boden, die Decke, die Matratzen auf dem Boden, die kleine Stuhlgruppierung, die um den Tisch steht und die Lampen die von der Decke hängen. Das Licht das sie ausstrahlen scheint ebenfalls weiß. [5]

"Dieser Raum ist ja zum verrückt werden! Alles weiß!!!", ich blicke mich weiter um, doch tatsächlich ist das einzige das sich hier von allem abhebt unsere Uniform.

"Sag bloß? Jetzt bist du schon so lange dabei und du warst noch nie hier???", Talon schüttelt ungläubig den Kopf.

"Ich weiß wo er liegt, weil ich schon oft Leute hier rauf geleitet habe... Aber hier war ich noch nie drinnen! Im Zimmer des Majors, mit ihm,... In der >Folterkammer<, im Strafraum der Arena... aber hier noch nie! Eigentlich komisch... Was solls!", ich lege mich auf die Matratze.

"Gratulation! Hier war glaub ich schon die ganze Akademie schon mal! Ich zumindest kenne keinen einzigen Menschen, der nicht schon mal hier war!", er schüttelt anerkennend den Kopf.

Mein Blick schweift über die Wände zur Decke, direkt über mir: "Was ist das!!!", schockiert setze ich mich auf.

"Zeitanzeige! Das Ding gibt jedem Auskunft wie lange du schon hier drinnen bist.", er deutet auf seine eigenen hellblau leuchtenden Ziffern über seinen Kopf.

"Na toll!!! In 'nem weißen Raum mit hellblauen Ziffern... gleich so viel Farbe!", ich lasse mich wieder in die weißen Kissen sinken.

"Wär's dir lieber im Klassenraum mit Major und sich zum x-ten male die Tarnung anzuhören?"

Unwillkürlich muss ich gähnen.

"Na siehst du! Ich habe uns befreit!", zwinkert er, "Nun sollten wir versuchen zu schlafen... mehr kannst du in diesem Raum nicht machen! Zumindest keine lange Zeit... So vergeht die Zeit auch viel schneller! Also: Oyasumi nasai!", er läßt sich ebenfalls in die Kissen sinken. [6]

"Jigoku!! Die reinste Hölle!", mit diesen Worten drehe ich mich um. [7]

"Versuch zu schlafen!", murmelt Talon aus den Kissen.

"Kannst du mich nicht in Ruhe lassen?", leise seufze ich.

Nicht das er so nervig wäre, ich mag ihn sogar sehr gern, aber er ist einfach laut.

/Er erinnert mich an Chiyo. Die Süße ist ja auch immer so laut! Bald sehen wir uns wieder, Chibi! Nur noch ein letzter Test, damit ich wirklich weiß, dass ich soweit bin... Und dann sehen wir uns auch schon! Dann ist Schluss mit dieser Schule! Dann bin ich wieder für dich da!!! Bald!/

///\\\
 

"Iie, ich kann dich nicht in Ruhe lassen!", die hellgrauen Augen sehen mich ernst an.

"Und darf man auch erfahren warum???", ich verschränke die Arme.

"Weil du in Gefahr bist, Süße!!!", er kommt einige Schritte auf mich zu.

"Gut danke, ich werds mir merken! Du hast mich gewarnt, jetzt pass ich doppelt so gut auf und deine Mission ist erledigt! Bye, schreib mal!", ich springe vom Dach des Hochhauses, auf dem wir gerade standen, zum nächsten.

"Moment! Du weißt doch gar nicht in welcher Gefahr und von wem sie ausgeht!", er ist mir nachgesprungen, vorgelaufen und steht nun blockierend vor mir.

"Ach, und du weißt es???", der Wind weht mir die Haare ins Gesicht.

"Hai! Aber dazu musst du mir mal zu hören!", er läßt die Arme sinken.

"Leider keine Zeit... Tja dann ein anderes Mal, ja? Cya!", ich gehe an ihm vorbei.

"Ceres!", er zieht mich unsanft an der Hand zurück.

"Lass mich in Ruhe, Kai!", verärgert entziehe ich ihm die Hand, bleibe aber stehen.

"Das ist dein Tod!!!", seine Augen schauen traurig aus.

Ein kalter Schauer durchzuckt mich. Unfähig mich zu bewegen stehe ich da und sehe ihm in die Augen. Diese warmen grauen Augen, die so besorgt aussehen. Es ist wie ein Bann. Ich bin unfähig mich zu bewegen, ja selbst denken kann ich nicht. Dieses Gefühl... es ist kaum zu ertragen. Am liebsten würde ich mich in seine Arme schmiegen und weinen... Durch ein kräftiges Kopfschütteln durchbreche ich den Bann.

>So ein Mist! So was idiotisches hab ich auch noch nie gedacht!!! Da merkt man es wieder, ich lass mich zu sehr gehen! Ich wird total weich!!!<

"Dozo! Hör auf mich!!!", es ist nur ein Flüstern.

Ein Flüstern das mir die Gänsehaut aufsteigen lässt. Wieder schüttel ich mich heftig.

"Ich muss jetzt wirklich los!!! Treffen wir uns später wieder und du erzählst mir was du zu erzählen hast... Ich werde dir zu hören! Mein Wort darauf!", das sprechen fällt mir irrsinnig schwer.

In seine Augen legt sich ein vertrauter Schimmer und er lächelt sanft: "Hai! Ab wann hast du Zeit?"

"Kommt drauf an, ob das jetzt ein Auftrag ist, oder nur eine Besprechung... Keine Ahnung!", ich zucke mit den Schultern.

"Ich komme mit dir!", er setzt sich in Bewegung.

"Hä???", die Situation ist vorüber, und ich kann wieder klar denken, "Du spinnst wohl!!! Lass mich in Ruhe!"

"Erst wenn du in Sicherheit bist, werde ich dich in Ruhe lassen!!!", er dreht sich zu mir um.

Seine Haare wehen im immer stärker wehenden Wind.

"Wenn du mich in Ruhe lässt, bin ich in Sicherheit!!!", ich verschränke die Arme.

"Red keinen Schwachsinn!!! Ich will dich nur beschützen!!!", wieder legt sich dieser Schimmer in seine warmen Augen.

>Ich will diesen Schimmer nicht!!! Er sieht dann so unendlich traurig aus... Er sollte nicht... Quatsch keine Opern! Baka!!! Hör auf so einen Schwachsinn zu denken und konzentriere dich!!!<, wieder schüttel ich verärgert, über mich selbst, den Kopf, "Ich WILL nicht beschützt werden! Ich BRAUCH nicht beschützt werden!!!" [8]

Er tritt mit harten Schritten auf mich zu. Seine Augen spiegeln etwas vertrautes wieder, und doch verstehe ich nicht ganz was es zu bedeuten hat. Einen Schritt vor mir bleibt er stehen. Sachte legt er seine rechte Hand auf meine linke Wange.

"Du musst und hast beschützt zu werden!", seine Stimme klingt sanft und doch bestimmend zugleich.

"Baka!!! Jetzt lass mich endlich in Ruhe!!!", obwohl ich für einen kurzen Augenblick die Situation genossen habe, schlage ich seine Hand weg.

Er taumelt eher aus Schreck, als aus Schmerz ein paar Schritte zurück und sieht mich schockiert an.

"Hör zu! Und hör gut zu! Ich sag es nur noch einmal! Ein einziges Mal: LASS MICH IN RUHE, ODER TRAG DIE KONSIQUENZEN UND DEN SCHMERZ, DENN WENN DU MICH NICHT BALD ZUFRIEDEN LÄSST, LÄSST DU MIR KEINE ANDERE WAHL, ALS DICH ZU SCHLAGEN, DA ICH DANN DAVON AUSGEHEN MUSS, DASS DU ES NICHT ANDERS KAPIERST, BEI SOOFTIGEN WIEDERHOLUNGEN!!! Klar jetzt???", ich hatte laut und deutlich gesprochen, aber nicht geschrien, trotzdem sieht Kai mich an, als hätte ich ihn gerade geohrfeigt, "Klar jetzt? War das verständlich?", wiederhole ich mich.

"Aber...", Kai setzt an, bricht aber ab.

"Ich werte das jetzt als JA, da ich keine Zeit habe! Cya!", ich gehe an ihm vorbei zum Dachrand.

Dort schlägt mir hart der Wind entgegen. Mein Blick wandert abschätzend hinunter und dann zum gegenüberliegenden Dach. Nicht das ich mit der Entfernung zum anderen Dach, oder mit der Höhe des Hauses Probleme hätte. Ich prüfe lediglich, ob die Luft rein ist.

>Es kommt in Tokyo Shùhen [9] vielleicht nicht gerade so oft vor, das ein kleiner Junge aus dem Fenster sieht und eine Person von Dach zu Dach springen sieht... Naja andererseits, vielleicht hat er ja Paranoia, oder einfach zu viel Phantasy... oder er sieht's wirklich und kriegt dann Paranoia, wäre vielleicht nicht so gut! Dann sieht mich noch wer, und ich darf dann auch noch die Rechnung des Psychiaters des Jungen bezahlen... Iie, arigato... Lieber auf Nummer sicher gehen...<

Ich muss mich nicht umdrehen, um zu sehen, wie mich Kai anstarrt.

Doch mein Entschluß steht fest: >Ich darf ihn nicht mit in Gefahr ziehen... Auch wenn ich ihn vielleicht ein wenig mag, so ist doch noch nicht ganz sicher, ob er sich nicht vielleicht mehr verändert hat in letzter Zeit, als er oder ich zugeben wollen. Und ob er wirklich nur auf meinen Schutz aus ist, steht auch nicht fest. Und vielleicht will er einfach Rache.<

Mit einem schnellen Salto bin ich am anderen Dach angelangt und beginne dort sofort zu laufen.

Am vierten Dach mache ich halt. Hinter mir war eindeutig ein Stoffrascheln zu hören. Leder um genau zu sein. Ich halte in meiner Bewegung inne und konzentriere mich. Hinter mir ist deutlich eine Aura zu spüren. Nicht direkt hinter mir, aber nicht weit entfernt von mir. Diese Aura gibt es nur einmal und ich kenne sie ganz genau!!!

>Sollte Kai mir nicht zugehört haben? Oder nimmt er mich nicht ernst? Oder ist er einfach nur dämlich???<, langsam drehe ich mich um.

Da steht er. Gut zwei Meter von mir entfernt. Sein schwarzer Mantel weht im Wind, genauso wie sein eisblaues Haar. Ein grimmiger Entschluß steht in seinen Augen. Er will das ich ihm zuhöre, und wenn er mich dazu zwingen muss.

"Da stehen wir jetzt also. So gegenüber... Als wären wir Feinde... Du machst es mir nicht leicht!", er setzt die Beine etwas härter auf und sucht scheinbar nach Griff. Sein linker Fuß ist nach außen gedreht und geht leicht in die Grätsche.

"Es bedarf wohl keiner weiteren Warnung... Ich lese etwas in deinen Augen:", etwas vertrautes hat die Situation.

///\\\

"Wenn du gehen willst, musst du mich besiegen!", er zieht einen weiten Kreis um mich.

"Es wird mir eine Freude sein und...", ich blicke ihm nach.

"... ein leichtes", vollendet er meinen Satz, "Deine Ritualsprüche werden dir wohl auch nie langweilig!"

Ich lache: "Genauso, wie dein um den Gegner rumkreisen. Haben wir nicht alle unsere Rituale? Diesmal meine ich es aber ernst!"

"Du weißt aber schon, dass ich bis jetzt noch nie besiegt wurde?", er grinst mich an, während er seine letzte Runde um mich dreht.

"Fünf wie immer!", kommentiere ich seine Rundendreherei, "Tja, die Betonung liegt bei: >Bis jetzt<! Und ich will dir nur mitteilen, dass ich bis jetzt ebenfalls immer gesiegt habe!"

"Wie du schon so treffend sagtest: >Bis jetzt<. Eine lange Zeit, Respekt! Aber alles hat mal sein Ende! Und dein Ende ist nun gekommen!!!", er stellt sich vor mich hin.

"Prophezeist du da nicht gerade deinen Untergang? Scherz beiseite! Auf ein >faires Spiel<! Das erste in unser beiden Laufbahnen.", zwinkere ich, während er meine Hand schüttelt. [10]

Er legt seine rechte Hand auf meine linke Schulter, genauso wie ich meine auf seine. Das Zeichen, das wir beide bereit sind. Das Murmeln um uns verstimmt. Und mit einem leisen Rascheln wird der Käfig heruntergefahren.

Nun ist der rechteckige Kampfplatz mit circa 10 Meter hohen Gitterstäben umgeben.

"Da junbi no dekita?? [11]", die Stimme des Ansagers halt durch den Raum.

Ich rümpfe die Nase. Es stinkt. Wie immer. Es riecht extreme nach Schweiß, Zigaretten, Alkohol und Drogen. Die Geschäfte laufen heute wieder gut für die Bosse.

Alle sehen auffordernd und aufgeregt zum Kampfplatz. Wetten wurden schon abgeschlossen. Die vielen Leute...

>Ich hasse Menschen!<

Noch einmal hole ich tief Luft und schließe die Augen. Alles um mich herum, das ich bis vorhin noch scharf wahrgenommen habe, verschwimmt. Und ich gehe langsam in mich.

Ich sehe vor meinem geistigen Auge einen Mann. Einen Mann Mitte 20. Sein braunoranges Haar ist vielleicht gerade mal drei Zentimeter lang.

///\\\

"Sag, hörst du mir überhaupt zu, Kaori? Konzentriere dich! Was habe ich dich gelehrt?"

"Gehe vor jedem schwierigeren Kampf in dich. Und befolge die 10 goldenen Kampfregeln zu einem guten Sieg:

1. Bring dein Herz in einen gleichmäßigen langsamen Takt.

2. Verdränge jedes Gefühl, dass nicht auf das Schlachtfeld gehört. Also alle!

3. Du darfst nie nach Gefühlen handeln. Achte darauf, dass sich keine Gefühle wie Hass, oder Mordlust, oder Gier in den Kampf einmischen.

4. Überlege dir jede deiner Handlungen mindestens zweimal, wenn dies nicht möglich ist, so höre auf deinen Instinkt.

5. Du musst deinen Instinkt immer als Berater in der Hinterhand halten. Egal was passiert, schalte ihn nie aus! Er ist sehr wichtig!

6. Behalte deinen Gegner immer im Auge, lasse dich nicht von ihm ablenken. Denk wie dein Gegner, sei dein Gegner!

7. Keine Gnade! Das Leben wird dir im Entscheidenden Augenblick ebenfalls keine Gnade gewähren.

8. Unterschätze deinen Gegner nie! Schätze ihn erst ein, wenn du mindestens 10 Angriffe von ihm gesehen hast.

9. Achte darauf, dass dein Gegner nicht zu viel Angst hat. Oft entwickeln Menschen eine Mordskraft aus reiner Verzweiflung und Überlebenstrieb. Sie sind oft schwer bis gar nicht einzuschätzen.

10. Falls du mal unterliegen solltest, winsle nicht! Nimm dein Ende mit Würde entgegen. Alles hat mal sein Ende, alles kommt und geht. Man kann nicht immer siegen. Alles ändert sich auch mal.

Richtig so, Vlad?"

Die braunen Augen mustern mich zufrieden: "Und befolge sie wirklich, so gut wie möglich, ja, Kaori, versprich es mir!!!"

///\\\
 

"Hai!", Talon verneigt sich vor der Menge.

Ich öffne die Augen, verneige mich zuerst vor der Menge, "Hai!", dann vor Talon.

"Tatakai sutato! [12]", hallt die Stimme wieder durch den Raum.

Aus Erfahrung weiß ich, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Doch bis jetzt hatte ich es noch nie mit einem Gegner wie Talon zu tun. Er ist nicht nur in der selben Gruppe wie ich, sondern spielt auch in meiner Liga, eine richtige Herausforderung.

>G2, Generation 2... (Er9 Zeugung, Generation, Menschenalter, Zweite Gruppe... Was für ein Name für ein Team. Was wohl die G0 so machen? Von denen sieht man nie was... Also Ready to rumble!<, ich sehe, dass Talon sich in Bewegung gesetzt hat und höre auf zu denken.

Mein Instinkt klingt sich ein.

Er läuft schnell an und kommt direkt auf mich zu. Pfeil und Bogen, mit dem er trainiert, hilft ihm hier drinnen nicht viel, deshalb trägt er es auch nicht. Stattdessen trägt er um die Hüften einen Schwertgurt, an dem zur rechten Seite ein Schwert mit seiner Scheide hängt. An seinem Gurt sind auch zwei Krumsäbelartige Waffen angebracht. Um seinen linken Fuß, unten bei der Wade ist ein Dolch angeschnallt.

Er zieht sein Schwert und holt aus.

Ich springe nach hinten, um einen rückwärts Salto zu machen, und trete ihm dabei in den Bauch. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht und er prescht mir nach. Um seinen dauernden Schwerthieben auszuweichen, werfe ich mich immer erneut nach hinten und mache einen Salto oder ein Rad. Das Grinsen auf seinem Gesicht wird immer breiter und er schlägt auch schneller zu.

Mein Instinkt sagt mir, dass er mich nicht einmal mehr treffen will, sondern in eine Art Enge treibt. Denn direkt hinter mir fängt der Käfig an. Ich mache ein letztes Rad, springe in die Luft, drehe mich um mich selbst, trete Talon ins Gesicht, mach eine Zwischenlandung auf seinem Kopf und springe dann nach oben, um mich am Gitter kurz von dieser Angriffsphase zu erholen.

Wie eine Raubkatze sitze ich nun auf dem oberen Rand des Gitters, das mit Spitzen besetzt ist. Geschickt stehe ich in den Zwischenräumen, die von den Metallspitzen frei sind und gehe in die Hocke.

"Na, schon genug?", Talon sieht mich von unten herauf verhöhnend an.

Ich spreche eigentlich nie im Kampf. Im Kampf bin ich nicht mehr ich. Da nimmt etwas uraltes, weises und schnelles von mir besitzt: Mein Instinkt. Im Kampf bin ich wie ein Tiger. Und Tiger reden eben nicht, wenn sie ihre Beute zerfleischen. Manchmal, wenn ich jemanden verhöhne, oder fertig mache, wenn ich ihn motivieren will, weiter zu kämpfen, um mir eine Herausforderung zu sein, dann spreche ich... Doch dies ist selten. Zu Talons Frage gebe ich nur eine Art Knurrgeräusch, als Antwort von mir.

"Miez, miez, miez!", lockt er verarschend.

Ich springe aus der Hocke weg, drehe mich in der Luft und mache einen Kopfsprung Richtung Boden. Während ich mich drehe, um auf den Füßen zu landen, ziehe ich meine Sai.

"Na doch noch vom Baum gefunden, mein Kätzchen?", er grinst und rennt wieder an.

Diesmal bin ich besser vorbereitet.

>Das waren nur Aufwärmübungen,... glaub mir, du wirst dir wünschen, ich wäre da oben geblieben!<, ich gehe in die Hocke und strecke den linken Fuß von mir.

Die Sai über mir in einer Abwehrenden Haltung. Eine Falle.

Er scheint darauf einzugehen, doch trotzdem würde ich es nicht mit Sicherheit sagen. Zu viele Kämpfer sind gestorben, weil sie ihren Gegner falsch oder gar nicht eingeschätzt haben. Außerdem habe ich bis jetzt noch nie Talon in solcher Fahrt gesehen. Möglich ist alles.

Ein Klirren. Metall auf Metall. Ich habe mit dem einem Sai seinen Angriff abgeblockt und blockiere nun sein Schwert in dem ich das Sai, in dessen Zwischenraum das Schwert sich verdreht hat, leicht drehe. Das andere drehe ich schnell um, so dass ich die Schneide in der Hand halte, das spüre ich aber dank der Lederhandschuhe nicht, und der Griff nun nach außen zeigt. Das ramme ich Talon in den Bauch, indem ich mich aufrichte, und dann trete ich ihm mit dem linken Fuß in das Genick.

Hätte ich fester getreten, wäre sein Genick gebrochen und er wäre auf der Stelle tot. Diese Kraft reicht aber gerade mal für ein kurzes Benommen sein und einen kleinen Knick in der Optik. Abgesehen von dem netten kleinen Schmerzimpuls, der sich quer über den Rücken, entlang der Wirbelsäule und in die Beine und Arme zieht.

>Rumänien... Land der Foltern, Japan... Land der Schmerzen,... Nette Kombi, nicht wahr?<, ich richte mich auf, während Talon zur Seite kippt und zu Boden fällt.

Klirrend fällt das Schwert neben ihn.

"Tsukareta? [13]", mit diesem Wort trete ich sein Schwert hoch, fange es auf und werfe es dann durch die Ritzen des Käfigs auf eine Wand zu.

WOMM

Es ist in der Wand gelandet, wo es nun steckt. Durch den Aufprall schwingt der Stahl ein wenig. Der Mann mit einer Glatze, der an die Wand gelehnt steht, hat sein türkisfarbenes Auge vor Erschrecken geweitet. Mit einem leisen Rascheln fällt neben ihm die Augenklappe, seines rechten Auges, die er bis dahin noch getragen hatte hinunter. Das rechte Auge ist total verunstaltet und zerkratzt. Die Pupille ist blastürkis und doch eher mehr weiß. Der kalte Stahl neben ihm hat endlich aufgehört zu schwingen und der Mann schluckt hart. Damit hatte er nicht gerechnet. Man sieht es ihm an. Ein leises Gemurmel bricht los, gefolgt von Klatschen.

Mein kalter Blick löst sich von dem türkisen und dem blastürkis-weißen Auge und richtet sich wieder auf Talon, vor meinen Füßen.

Er liegt noch regungslos da. Hätte er sich bewegt, hätte ich es gemerkt. Meine Sinne sind wieder mal zum zerreißen gespannt.

"Das war schon alles was du so drauf hattest? Ich dachte du wirst eine Herausforderung! Doch du bist noch schwächer als die anderen!", ich stelle meinen rechten Fuß auf seine Wirbelsäule und belaste den Fuß langsam mehr und mehr. [14]

KNACK

Das Geräusch hallt in dem Raum wieder. Ein zufriedenes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Ein leises Stöhnen kommt von dem Boden.

"Doch noch etwas Energie gefunden?", ich bücke mich, ohne den Fuß abzusetzen, zu seinem linken Fuß und ziehe seinen Dolch heraus.

Talon zuckt zusammen, als der kalte Stahl sich knapp neben seinem Gesicht in den Boden frißt.

"Schreckhaft? Steh auf, oder ich beende es! Was ich sehr bereuen würde... wäre dann ja wohl zu einfach gewesen, nicht?", kalt betrachte ich Talon, der sich langsam aufrappelt.

"Nicht schlecht!", seinen Worten folgt ein Hustenanfall.

Langsam und scheinbar genüßlich wischt er sich das Blut aus dem Mundwinkel. Ich sehe seinen bedauernswerten Zustand, lasse meine Sai in meiner Hand noch einmal kreisen, bevor ich sie wieder in den Waffengurt stecke.

"Was redest du? Es war total schlecht. Eigentlich hätte ich dich töten sollen. Dieser Kampf ist Zeitverschwendung!", ich unterdrücke ein Gähnen und gehe dann zu den Gitterstäben, "Ihr habt mir einen Kampf versprochen, denn ich nicht vergessen werde und dann steckt ihr mich mit diesem Schwächling in einen Käfig? Ehrlich Leute ich fühle mich leicht verarscht! Zuerst versprecht ihr mir das blaue vom Himmel und dann erhalte ich diesen Mist. Ist das der Dank? Der Dank für all die Jahre voller Siege... Hey! Ich fühle mich unterfordert! Ihr wollt was sehen und ich will was erleben! Wo ist das Problem? Hä?", ich schlage gegen die Gitterstäbe.

"Das Problem ist wohl, das du zu ungeduldig bist! Ich lauf mich gerade warm!", ich drehe mich um.

Talon steht Mittler Weile wieder.

"Wenigstens einstecken kannst du! Na dann beenden wir das Dilemma!", ich knacke mit dem Genick und gehe auf ihn zu, "Kannst ja nicht mal gerade stehen!"

"Tu was du nicht lassen kannst!", er versucht das linke Bein etwas mehr zu belasten, doch er zuckt vor Schmerz zusammen.

"Mit Vergnügen!", nun knacke ich auch noch mit den Fingern und bleibe vor ihm stehen.

Ich stelle mich schreck zu ihm hin. So dass ich zur Seite sehe. Schnell belaste ich den linken Fuß und drehe mich im Kreis, um Talon dann mit voller Wucht in die Seite zu treffen. Dieser wird durch die Wucht nach hinten geschleudert und fällt hart gegen den Käfig. Er sackt zusammen und kauert sich am Boden nieder. Dort spuckt er Blut. Der bittersüße Duft von Blut liegt in der Luft.

"A Negativ.", meine ich nur nüchtern bevor ich ihn am Kragen packe und nach oben ziehe, "Gib auf, bevor ich dich töte!"

"Du träumst ja! Ich und aufgeben... So weit kommt's noch! Ich hab's gleich! Gleich bin ich wieder in Topform.", er kann kaum sprechen, ohne das der widerhallende Schmerz durch sein Mark und Bein gleitet.

"In Topform? Nennst du tot sein in Topform?", ich schüttel den Kopf, "Deine allerletzte Chance! Gib auf!!!"

"Iie! Niemals!!!", er stöhnte leicht beim kläglichen Versuch sich zu befreien.

"Dann war das dein Todesurteil!", ich schleudere ihn von mir auf den Boden.

Ein dumpfer Aufprall, ein Röcheln, gefolgt von einem Husten. Erneut legt sich der metallische Geruch von Blut in die Luft.

In mir bewegt sich etwas. Etwas das schon oft da war. Etwas gegen das ich schon lange ankämpfe. Etwas das von Mal zu Mal stärker wird. Gier. Unendliche, wilde Gier! Hervorgelockt von diesem Geruch. Von dieser Farbe.

Meine Hände beginnen zu zittern. Vor meinen Augen verschwimmt alles. Ein schwarzer Schleier legt sich auf mein Denken. Fühle mich wie in einem Bann. Einzig und allein von einem Trieb getrieben. Ich kämpfe dagegen an. Doch viel zu stark ist dieses Monster schon geworden. Mein Kopf fühlt sich an als würde er gleich zerbersten.

"Trink! Trink! Trink! Tu es!!!", eine unheimliche Stimme spricht zu mir.

Ein innerer Konflikt: "Danach geht es dir besser! Erlöse dich von den Qualen! Trink!"

"Wer bist du!!! Was willst du von mir? Wieso muss ich trinken? Was muss ich trinken?", ich greife mir an den Kopf.

"Ich bin du... In gewissem Sinne. Du wirst mehr davon erfahren, wenn du dazu bereit bist! Ich werde wiederkommen, wenn du bereit bist! Und dann wirst du es tun müssen, ob du willst oder nicht, es ist dein Pflicht!!!", und genau so plötzlich wie es gekommen war, verschwand es.

Das Gefühl, das mein Kopf zerspringen würde, die Übelkeit, die Gier, das Zittern und auch der Schleier.

Ich öffne meine Augen. Vor mir steht Talon. Er hält die Krummsäbelartigen Waffen in den Händen und holt aus. Unfähig mich zu bewegen, sehe ich dem Stahl zu, wie er immer näher kommt. Es ist als würde alles in Zeitlupe ablaufen. Und ich bin unfähig mich zu bewegen.

Doch da erwacht wieder etwas: Mein Instinkt.

Ich werfe mich nach hinten, um auf dem Boden zu landen. Sicherlich ein schmerzhafter Aufprall, aber immer noch besser als enthauptet zu werden. Ein Zischen. [14]

Ich lande auf dem Boden, wo ich mich sofort zur Seite rolle und dann aufspringe.

Doch diese Aktion war völlig nutzlos. Talon war zu schwach, um mir nach zu kommen. Scheinbar hatte er seine letzte bleibende Kraft in diesen Zangengriff gelegt.

Nicht umsonst. Er hatte mich getroffen, sagt mir zumindest ein Gefühl. Ich schüttle den Kopf um endlich wieder zu Vernunft zu kommen.

>Egal was das war, darüber kannst du später nachdenken, du solltest eher darauf achten, das du das hier überlebst, sonst kannst du dir später unter Umständen keine Gedanken mehr über das Passierte machen.<

Ich gehe kurz in mich um zu erforschen welches Gefühl mir sagt, dass Talons Angriff nicht umsonst war.

Ich spüre etwas warmes meine linke Warme hinunter laufen. Meine Hand tastet langsam unter mein linkes Auge, nur um dort auf zwei circa 4 Zentimeter tiefe Wunden zu stoßen.

Talon steht noch, aber es scheint ihm sichtlich schwer zu fallen, weiterhin die Balance zu halten. Ein fieses Grinsen liegt auf seinen Lippen.

"Na, Kätzchen, waren wir abgelenkt?", er wischt sich mit dem Handrücken wieder über den Mund.

"Ein Fehler der mir nie wieder unterlaufen wird! SCHON GAR NICHT BEI DIR!", das letzte war eher ein drohendes Zischen als sonst etwas.

Schnell laufe ich an, ziehe meinen Dolch und ramme ihn mit voller Wucht in Talons Schulter.

"Wo zielst du hin? Mein Herz ist doch wohl bitte da!", er deutet auf seinen Brustkorb und fällt dann um.

"Als ob ich das nicht wüßte! Wer sagt das ich dich töten will?", ich gehe zu ihm, drehe ihn auf den Rücken und ziehe meinen Dolch heraus.

"Entweder du gibst auf, oder du verblutest hier! Deine Entscheidung."

^^^^

"Brechen sie den Kampf ab! Sie wird ihn nicht töten und er wird nicht aufgeben. Das würde ein endlos Kampf werden! Und immerhin sind beide gute Kämpfer. Talon ist eben nur ein wenig aus der Übung und er hat Pain unterschätzt.", der Mann mit der Glatze stützt sich auf das Schwert, das er aus der Wand geholt hat.

Neben ihm ist ein schattiges Plätzchen. Gut verborgen. Kaum hineinsehbar. Nur zwei Hände, die aufeinander gefaltet sind, sind erkennbar. Es sind die Hände einer Frau. Sie trägt einen silbernen Ring, auf dem ein blaues altgothisches Kreuz abgebildet ist, um das sich eine schwarze Schlange bildet. Ihre Fingernägel sind schwarzlackiert. Sie macht eine Halsabschneidende Geste und der Mann mit der Glatze geht zum Käfig. Dort sitzt der Ansager. Er flüstert dem Ansager etwas ins Ohr und geht dann wieder zurück zu seinen Platz, wo er das Schwert stecken hat lassen.

Die mit blutroten Lippenstift bemalenen Lippen der Frau spiegelt sich ein Lächeln wieder.

"Torikowashi!!! [16]", hallt es durch den Raum.

Ein Gemurmel, Gepfeiffe und Raunen folgt diesem Wort.

Der Käfig wird hochgefahren. Zwei Sanitäter nähern sich Talon, der vor mir liegt.

Ich drehe mich um.

"Pain! Das war nicht das letzte Mal, das wir gegeneinander gekämpft haben! Aber es war das letzte Mal das ich verloren habe!!!", die Sanitäter haben Talon auf eine Trage gelegt und von dort aus leistet er mir seinen brüchigen Racheschwur.

"Ich hör dich ja! Ich hör dich ja!", ich verlasse den Raum mit den vielen Leuten.

Draußen angekommen atme ich die frische Luft ein. Der Wind umspielt mein Gesicht. Er weht mir Strähnen ins Gesicht.

Ich sehe hoch. Es riecht nach Regen. Dort sehe ich die Wolken. Dunkel und träge stehen sie ober mir.

"Naku! [17]", und als hätte der Himmel auf dieses Kommando gewahrtet, fängt es an zu regnen.

///\\\
 

Die Regentropfen sind noch ganz fein. Doch sie werden immer größer und stärker.

Es fängt an zu schütten.

>Warum weinst du? Oder besser gefragt: Um wen weinst du?<, ich strecke meinen Kopf den Himmel entgegen und lass mich von den sanften Regentropfen küssen.

"Willst du mir zuhören? Oder muss ich mich um deine Aufmerksamkeit schlagen?", der kalte Regen prasselt an Kais Haaren ab.

Mein Blick senkt sich wieder: "Kai, ich... Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig und auch nichts anderes, auch keine Aufmerksamkeit! Wenn ich nicht will, kannst du mich nicht zwingen!", eigentlich wollte ich anfangs etwas anderes sagen, aber ich fand wieder schnell zu meiner Kälte zurück.

"Sag mal bist du so blöd? Muss man dich zu deinem Glück, zu deinem Leben zwingen???", er sieht mich schockiert an.

"Solange Chiyo lebt, muss man mich nicht zum Leben zwingen. Danach wahrscheinlich...", mein Blick wird weicher.

"Aber Chiyo lebt!!! Und wenn du so weiter machst lebst du nicht mehr lange!", der Regen prallt an seinem Ledermantel ab.

"Lass das mal meine Sorge sein! Das ist immerhin mein Problem!!!", mit diesen Worten hole ich meinen Dolch aus den Haaren und werfe ihn Kai entgegen.

Dieser duckt sich und wirft sich zurück. Blitzschnell drehe ich mich um und springe über die Dächer davon.

Diesmal, ist es unmöglich, mich zu verfolgen. Ich nehme nicht den direkten Weg über die Dächer, wie sonst, sondern schleiche durch die Gassen am Boden.

Mein Blick huscht auf eine große Leuchttafel, auf der in großen roten Lettern die Zeit steht.

>Wow! Von 20:30 bis 21:10 diesen Sturkopf angeleimt bekommen.<, die Leuchttafel verschwindet, da ich in eine weitere Gasse einbiege, >SACKGASSE!<, ich springe von den Mülltonnen auf das Dach.

Eine schwarze Katze wird dadurch aufgeschreckt, funkelt mich mit ihren bernsteinfarbenen Augen an und springt davon.
 

[1] Ich hoffe ich hab ihn gut rübergebracht?!!!

[2] Kennt ihr diese Tarnfarben Hosen?? Die mein ich!^^

[3] G2 steht für Generation 2... eine höhere Gruppe. Die Leute wurden in Gruppen eingeteilt (wie gut sie im Kampf sind) die niedrigste ist G10, die höchste G0

[4] Kiseiki no hana = Klappe halten, Mund zu, sei still... (Japanisch) ich glaub ich wiederhole mich schon wieder...

[5] Der Raum soll ja nerven und langweilig sein

[6] Oyasumi nasai = Gute Nacht (japanisch)

[7] Jigoku = Hölle (japanisch)

[8] Ceres sollte da sehr entzweigerissen wirken. Ich wollte rüber bringen, das sie viel für Kai empfindet und es aber nicht zeigen darf/kann/will.

[9] Shùhen =Umgebung (japanisch) sie wohnen ja nicht direkt in Tokyo. In meiner Story gibt es eine Gebiet das Tokyo Shùhen heißt. Eben Tokyo Umgebung.

[10] Das soll jetzt ein wenig spielerisch und nett klingen eher weniger ernst.

[11] Da junbi no dekita?? = Kampfbereit? Fertig? (japanisch)

[12] Tatakai sutato! =Kampfstart (japanisch)

[13] Tsukareta? = Müde? (japanisch)

[14] So eine Art Wirbeleinrenkung...

[15] Man muss sich das so vorstellen (ist schwer zu beschreiben): Er steht da und will die krummsäbelähnlichen Waffen wie eine Zange benutzen, um sie zu enthaupten. Doch als sie sich zurück wirft, kommt das so, dass sie sich etwas seitlich zurück wirft.

Und er setzt ihr nach (also zielt er ein wenig schief, durch dieses korrigieren. Wenn man jemanden enthaupten will, mit einer Zangen Bewegung, so hält man die Waffen ein wenig unter einander. Und wie sie sich da so zurück wirft, streifen sie eben dieses Krummsäbel im Gesicht, untereinander.. deshalb laufen die Wunden parallel... ist glaub ich blöd beschrieben, oder? Sorry, ich kriege es nicht besser hin.

[16] Torikowashi!!! = Abbruch (japanisch)

[17] Naku! =Weine! (japanisch)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück