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Anata wa kirei desu!

von

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Disciplined Insanity

So, hier ist auch mal endlich Kapitel 13! Ich möchte mich sehr dafür entschuldigen dass ich mir doch nun wieder etwas mehr Zeit damit genommen habe obwohl ich versprochen hatte es so schnell wie möglich fertig zu stellen! Leider kann man so etwas durch äußere Umstände (im Klartext: Uni und böse Klausuren) nicht immer einhalten!
 

Deshalb nochmal gomen nasai!
 

Jedoch möchte ich euch natürlich nicht mit meinen persönlichen Dingen auf die Nerven fallen, und so wünsche ich einfach mal viel Spaß beim lesen!
 

Have fun! ^_~
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Na ja...wenn ich vorher noch was zu essen kriege. Mit leeren Magen macht's keinen Spaß rum zumetzeln.....!" sagte er dann mit einem leichten Lächeln in meine Richtung.
 

Ich konnte nicht anders, ich musste über seine Aussage lachen. "Da ist was dran! Also los! Bis die hier sind hast Du drei Mal gegessen! Nur keine Eile!" Und wieder lachte ich. Warum wusste ich selbst nicht. Aber irgendwie war der Gedanke sich jetzt mit der Marine anzulegen richtig erheiternd. Ich hatte richtig Lust die Luschen meine Schuhe schmecken zu lassen.
 

Moment mal: Schuhe?
 

"Hehehehe, Jeff Du alter Sack! Deine Schuhe dürfen wieder Blut schmecken!" grinste ich vor mich hin. Ich würde die Dinger anziehen, jetzt gleich wenn wir wieder an der Höhle waren.
 

Also kramte ich mir eine weitere zerknautschte Zigarette hervor, zündete sie an und klemmte sie zwischen meine Lippen. Meine Hände steckte ich daraufhin lässig in meine Hosentaschen und begann langsam und gemächlich zur Höhle zurückzugehen. Zoro folgte mir dabei auf wenige Schritte Abstand, doch ich achtete diesmal nicht weiter auf ihn sondern sah schlicht und einfach nur stur geradeaus.
 

Ich war mit einem Mal entspannt. Einfach so unglaublich entspannt dass es schon an Absurdität grenzte. Warum genau konnte ich noch nicht einmal genau sagen, geschweige denn definieren wovon dieses Gefühl hervorgerufen wurde. Sicher waren es mehrere Faktoren die hier zusammentrafen und ihre Wirkung auf mich taten, und ich war mir sicher dass Zoro einer von ihnen war.
 

Ihn, den Mann der mich zuvor so gekränkt hatte, weinen zu sehen brachte in mir ein schon beinahe groteskes Gefühl an Genugtuung hervor. Nicht etwa weil ich es ihm wünschte dass er Leid ertrug, nein, ganz und gar nicht. Es war eher eine Art von Genugtuung dass er auch irgendwo in seinem Inneren nicht ganz so stark war wie er von außen sich immer zu geben versuchte. Und genau diese Tatsache sagte mir, dass auch nicht unbedingt ganz frei von Emotionen war, dass auch er jemanden brauchte der ihn bei Zeiten festhielt und ihm Trost spendete.
 

So verschieden waren wir also im Endeffekt doch gar nicht....!
 

Als wir dann wieder an der Höhle angekommen waren und Zoro einen Blick auf das Essen warf, welches ich vorbereitet hatte, schien er im Großen und Ganzen diesem etwas skeptisch entgegenzutreten. "Was ist das...?!" fragte er und deutete auf den immer noch dampfenden Topf.
 

"Mh?" Ich sah in verblüfft an. "Was soll das schon sein? Für mich sieht es ziemlich nach jede Menge Gemüse, Fleisch und Reis aus!" Ich nahm zunächst einen tiefen Zug aus meiner Zigarette, dann erst sprach ich weiter. "Probier' einfach mal! Wenn Du es nicht magst mache ich Dir was anderes!"
 

Mit diesen Worten drehte ich ihm dann den Rücken zu und ging in die Höhle. Ich wollte unbedingt bei dem uns bevorstehendem Kampf etwas ausprobieren, uns so suchte ich Jeff's Schuhe raus und nahm sie aus dem kleinen Paket, in welches der alte Sack sie so sorgfältig für mich eingepackt hatte. Sie lagen schwer in der Hand, aber schließlich besaßen sie auch massive Stahlkappen. Doch anstatt sie auf der Stelle anzuziehen betrachtete ich sie allerdings noch einen Herzschlag lang inständig. Das waren also die Dinger gewesen mit denen Jeff immer gekämpft hatte? Mit denen er damals so berühmt geworden ist?
 

Und nun gehörten sie mir!
 

Mir ganz allein!
 

Und ich würde sie benutzen!
 

Ich zog meine eigenen Schuhe aus und seine stattdessen an. Sie passten wie angegossen, ein Umstand der mich zufrieden stellte und ein Lächeln auf meine Lippen zauberte. Dann stand ich auf und ging wieder nach draußen zu Zoro.
 

Ja, sie waren schwer, und das natürlich nicht nur wenn man sie in der Hand hielt. Aber sie waren seltsam gut ausbalanciert, so dass man es kaum richtig merkte.
 

"Bereit ein paar niederzumetzeln?!" grinste der Schwertkämpfer mich an als er mich aus der Höhle herauskommen sah. Ich bemerkte dass er nun doch am essen war, auch wenn er dieses vorher so skeptisch betrachtet hatte. Doch anscheinend hatte es ihm wohl doch geschmeckt. Nun gut, das sagte mir wenigstens dass ich als Koch keine Niete war.
 

"Mh, Moment noch!" antwortete ich ihm und tippte mit den Zehenspitzen prüfend auf den harten Steinboden. Es machte ein metallisches Geräusch, man konnte ganz genau hören dass in den Schuhen Stahl drin war.
 

Ich sah mich einen Moment lang um und richtete mein Augenmerk dann auf einen etwas größeren Felsbrocken, der gut halb so groß war wie ich selbst, dabei allerdings sicher vier Mal so breit. Meine Hände wieder in die Hosentasche steckend und einen weiteren Zug von meiner in den Mundwinkeln hängenden Zigarette in mich reinziehend ging ich auf das Ding zu und stellte mich davor.
 

Wieder grinste ich in mich rein, holte einmal schwungvoll aus und trat heftig und mit aller Wucht gegen den Brocken.
 

Er spaltete sich augenblicklich entzwei.
 

Herrlich, diese Genugtuung.
 

Diese Kraft, die in den eigentlich ganz unscheinbar aussehenden Schuhen steckte.
 

"Ok, wollte nur sichergehen dass die Dinger auch ja meine Füße schützen! Aber die Stahlkappen scheinen was auszuhalten!" zwinkerte ich ihm zu. "Bin bereit wenn Du es bist!"
 

"Lass uns metzeln gehen...hm?!" grinste er mich mit einem sichtlichen Funkeln in seinen Augen an und band sich ein Bandana um den Kopf. Dies schien wohl so eine Art Marotte von ihm zu sein wenn es ums Kämpfen ging. Ich wusste noch dass er es auch getragen hatte als der Kampf auf dem Barratie stattgefunden hatte. War das Ding sein Glücksbringer?
 

"Nach dir...!" meinte er dann nachdem er mit seinen Vorbereitungen fertig zu sein schien und bereits wieder aufgestanden war.
 

"Immer doch!" schmunzelte ich und machte mich sodann auch lässig auf den Weg gen Strand.
 

Dort angekommen hielten wir uns erst Mal in sicherer Entfernung auf und beobachteten, was dort alles vor sich ging.
 

Die Marine hatte diesen inzwischen erreicht und hatte mit ihren Schiffen auch schon angelegt, so einige Soldaten standen deshalb bereits mir ihren Gewehren im weißen Sand und verunstalteten diesen mit ihrer bloßen Anwesenheit als wären sie kleine dreckige Flecken auf einer sonst absolut reinen Bluse.
 

Dass sie wirklich nach uns suchten und nach niemand anderem wurde mir in dem Moment klar, in dem ich doch glatt einen kleinen blonden Spacken mit Topffrisur inmitten all der anderen Luschen erblickte. Der Kleine hässliche Knilch sprang wie ein Gummiball durch die Reihen der Soldaten und schrie ihnen in seiner unerträglichen Krächzstimme irgendwelche sinnlosen Befehle zu.
 

Ich verzog mein Gesicht. Natürlich war es Helmeppo der sich dort unten mehr oder weniger unfreiwillig zum Pausenkasper machte.
 

Doch was war das? Wenn mich meine Augen nicht täuschten....!
 

"Zoro?" sagte ich und zeigte mit dem Kopf runter zum Strand. "Die haben sogar einen VIP mitgebracht!" Natürlich meinte ich den großen Mann mit der noch größeren Axt anstatt seiner rechten Hand.
 

Es war Kapitän Morgan!
 

Zoro griff nach seinen Schwertern, und mit einem kleinen weiteren Seitenblick auf ihn konnte ich feststellen dass seine Muskeln sich bereits zum Angriff gespannt hatten.
 

"Und....wie gehen wir vor....? Zusammen...oder getrennt?!" fragte er mich dann.
 

Im Grunde genommen war dies eine Frage, die bloß dem Zweck diente diesen Kampf zu gewinnen. Doch irgendwie versetzte mir allein der Gedanke daran zusammen mit ihm zu kämpfen eine Gänsehaut. Nicht etwa weil ich Angst oder Respekt vor ihm und seinen Künsten seine Schwerter zu gebrauchen hatte, nein, eher aus so einem seltsamen Gefühl heraus wie Kampfesfreude und Aufregung. Genau erklären oder gar das Aufkommen dieses Gefühls nachvollziehen konnte ich dabei allerdings nicht einmal, so sehr ich es auch versuchte.
 

Dies schien mir ja in letzter Zeit sowieso ziemlich häufig zu passieren.
 

Gefühle zu haben, deren Ursache mir vollkommen unbekannt und unerklärlich war.
 

Abermals senkte ich meine Augen auf das Getümmel unten am Strand, schätzte dabei grob die Anzahl der Soldaten. Besonders viele waren es nicht, anscheinend sahen sie in uns wohl keine große Gefahr, sonst hätten sie mehr geschickt. Der kleine Knilch war nicht von Belang bei dieser Schätzung, er würde wahrscheinlich eher wegrennen als alles andere.
 

Das Einzige was mir Sorgen machte war Kapitän Morgan.
 

"Zusammen klingt gut! Dann können wir uns wenigstens gegenseitig den Rücken freihalten!" antwortete ich mit einiger Verspätung auf seine Frage.
 

Nach außen hin wirkte ich gelassen wie es schon immer meine Art gewesen ist, doch innerlich waren meine Nerven bis zum zerreißen gespannt. Ich wollte kämpfen, dürstete regelrecht danach. Diese verdammten Marinespacken sollten noch ihr blaues Wunder erleben. Sie sollten merken dass man mit mir nicht spaßen konnte, und das spätestens zu dem Zeitpunkt zu dem ich ihre Knochen unter meinen Tritten würde brechen hören können.
 

Außerdem war da noch eine winzige Kleinigkeit die meine Wut schürte: Sie hatten Zoro gequält!
 

Es war ganz gleich was Zoro mir angetan hatte, denn das war einfach nicht der Punkt. Der Punkt war, dass man jemandem Weh getan hatte der mir....ja, der mir was?
 

Etwas bedeutete?
 

Mir wichtig war?
 

"Ok, dann zusammen!" stimmte er mir zu und begann dann einfach schon einmal vorzugehen ohne noch weiter auf mich zu achten. Das ließ mich leicht schmunzeln. Ein Einzelgänger ist und bleibt nun einmal ein Einzelgänger, auch wenn er mit jemandem zusammen kämpft. Dass er nun vorging war der Beweis dafür, er mochte es nicht jemandem zu folgen. Man musste IHM folgen.
 

Ich ging ihm also nach, doch nach ein paar Metern blieb er plötzlich ganz unerwartet stehen und drehte sich zu mir herum. Verdutzt blickte ich ihn an. Hatte er es sich etwa nun doch anders überlegt? Hatten sich seine Pläne geändert?
 

Er ging auf mich zu, blieb genau vor mir stehen. Und in der Zeit eines Lidschlages und ohne dass ich es auch nur verhindern konnte hatte er mich auf einmal an meiner Hüfte gepackt und zu sich heran gezogen. Ich war so verdammt verdutzt über diese Aktion dass es mir noch nicht mal im allerentferntesten in den Sinn kam etwas zu tun als er mir dann auch noch meine Zigarette aus dem Mund nahm und mir stattdessen seine Lippen aufdrückte.
 

Es ging schnell, viel zu schnell für mich um darauf überhaupt erst reagieren zu können. Ehe ich mich versah hatte er mich auch schon wieder losgelassen und mir die Zigarette einfach zurück in meinen Mund geschoben.
 

Für einen Moment lang sah er mich noch an. "Wenn wir...getrennt werden...pass auf dich auf...klar...!" Dann drehte er sich auch schon wieder herum als ob gar nichts geschehen sei und ging weiter seinen Weg gen Strand.
 

Was war das? Was war gerade geschehen? Und was hatten seine Worte zu bedeuten?
 

All dies waren Fragen die mein Innerstes wieder qualvoll aufwühlten und mir all die Ruhe und Entspanntheit nahmen die ich gerade eben noch gehabt hatte.
 

>Zoro!<
 

Er hatte mich geküsst. Von sich aus. Einfach so. Und er hatte gesagt dass ich auf mich aufpassen solle. Machte er sich Sorgen? Um mich?
 

>Zoro!<
 

Mit einem Mal fühlte ich mich ziemlich unangenehm in die gefühlsmäßige Situation vom gestrigen Abend zurückversetzt, denn genauso verwirrt und aufgewühlt war ich jetzt auch schon wieder.
 

Jedoch war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für diese Art von Emotionen, und schon gar nicht der Moment um schon wieder über das Wie und Warum uns Grübeln zu raten. Ich hatte einen Kampf mit der Marine zu gewinnen, und da konnte ich es nicht gebrauchen durch andere Dinge abgelenkt zu sein und dadurch meine dringend benötigte Konzentration einzubüßen.
 

So schwer es auch war, aber nun musste ich all das was mein Innerstes so sehr beschäftigte so weit wie es nur irgend möglich war nach hinten drängen.
 

Ich schüttelte meinen Kopf um mich selbst wieder aus meiner Erstarrung zu lösen. Den warmen Druck seiner Lippen schien ich dann jedoch noch immer auf den meinigen zu spüren als sich meine Beine ganz von allein zu bewegen begannen und ihm einfach folgten.
 

In diesem Moment schwor ich mir obendrein noch alles zu tun was nötig sein sollte um ihn im Falle des Falles beschützen zu können.
 

Während ich für sicherlich eine gute Minute lang so sehr mit mir selber am Hadern gewesen war bevor ich schließlich mein richtiges Bewusstsein wieder erlangt hatte um kämpfen zu können, hatte Zoro in diesem Zeitraum es geschafft den kleinen Helmeppo zu schnappen und ihn niederzuschlagen, noch bevor er die Gelegenheit dazu hatte seine Soldaten um Hilfe herbeizurufen.
 

Ich sah dem ganzen wortlos zu, bis zu dem Punkt an dem Zoro von dem an eine Vogelscheuche erinnerndem Milchbubi abließ und sich dann mitten in die anderen Soldaten warf.
 

Lange zögerte ich nicht, es musste wohl eh nur der Bruchteil einer Sekunde gewesen sein, und dann folgte ich ihm.
 

Allerdings blieb ich noch einen Moment vor dem sich am Boden krümmendem Marinesohn stehen und betrachtete ihn dabei nachdenklich. Wenigstens war dieser Helmeppo-Spacken jetzt schon mal außer Gefecht gesetzt, aber das war bei dem Knilch ja schließlich auch keine große Kunst gewesen. Allerdings wunderte es mich, dass Zoro ihn nicht gleich getötet hatte. Er hätte Grund genug dazu gehabt. Nur so zum Spaß und zur Genugtuung trat ich ihm noch mal kräftig in die Eigenweide. Er war schließlich Schuld daran was Zoro zugestoßen war, er hatte ihn gefangen genommen und so misshandelt.
 

//Finally recover,

And the mood is right!

Lookin' up into a neon sky!//
 

Und genau in dem Moment in dem ich das dachte stieg die Wut in mir hoch. Ein Tritt reichte mir nicht mehr. Ich trat noch einmal zu, und noch einmal, und noch ein weiteres Mal. Seine Knochen knackten erbärmlich unter meinen Tritten, und ich war sicher dass ich auch schon Blut sah. Sein schmächtiger Körper hielt eh nichts aus, doch meine Wut war zu stark um aufzuhören.
 

//Finally I fly,

When I lose control,

Inside my body crumbles!//
 

Erst als er kaum noch atmete ließ ich endlich wie wieder zu Bewusstsein gekommen von ihm ab und lief auch, beinahe schon fluchtartig anmutend, auf den Strand hinaus.
 

Verdammt noch Mal, was ist denn da gerade bitte schön in mich gefahren? Es war doch sonst nicht meine Art meine Wut an jemandem auszulassen, der bereits geschlagen am Boden lag.
 

Ich musste mich abermals selber zur Ordnung rufen, denn ich merkte wie meine Gefühle schon wieder Oberhand über mein logisches Denken zu gewinnen versuchten.
 

Jedoch konnte und durfte ich das jetzt nicht zulassen.
 

Am Strand schließlich angekommen gesellte ich mich auch sodann zu Zoro und hielt ihm so gut es ging den Rücken frei. Ob er meinen mehr oder weniger kleinen Ausraster von eben mitbekommen hatte oder nicht wusste ich nicht, doch irgendwie betete ich fast schon dass dem nicht so wäre.
 

Wie auch immer, denn weiter darüber nachzudenken hatte ich zum meinem Glück eh keine Zeit. Dazu war ich viel zu sehr damit beschäftigt den auf mich zustürmenden Soldaten meine Schuhe in die Fresse zu schieben, meine Hände in meinen Hosentaschen zu lassen und darauf aufzupassen, dass mir meine Kippe nicht aus Versehen noch aus dem Mund flog dabei.
 

Ja ja, das liebe Rauchen!
 

Es ging einfach nicht ohne!
 

Kapitän Morgan sah ich derweil nur aus dem Augenwinkel. Ich war mir ziemlich sicher dass er wohl mitgekriegt haben musste wie ich sein Söhnchen malträtiert habe, schließlich war er ja immerhin sein Vater. Warum er mich allerdings dabei nicht aufgehalten oder einen dementsprechenden Befehl gegeben hatte um dem kleinen Spacken zu helfen blieb mir dabei unklar. War ihm sein Sohn etwa egal? Alles was er tat war mit verschränkten Armen in der Brandung zu stehen, einige Meter von uns und dem eigentlichen Kampf entfernt.
 

Doch das schürte bloß noch meinen Hass und ließ ihn auf ein neues Level hinaufsteigen. Er als hochrangiger Marinekapitän hätte doch eigentlich verhindern müssen dass sein dummer kleiner Sohn einen solchen Fehler machte und jemanden für etwas wie das Töten eines Hundes so unmenschlich bestrafte. War die Marine nicht eigentlich dazu da um die richtigen Verbrecher ihrem gerechten Lohn zukommen zu lassen? Die ganzen Mörder, Banditen, Kinderschänder, Vergewaltiger und Irren dieser Welt? Und hatte Zoro mit seiner Tätigkeit als Kopfgeldjäger nicht einen großen Teil dazu beigetragen ihnen dabei zu helfen? Und da sah dieser Morgan es nicht einmal für nötig diese Ungerechtigkeit aus der Welt zu tilgen und war Zoro nun stattdessen am jagen?
 

Kapitän Morgan. Dieses Dreckschwein gehörte mir!
 

Als ich jedoch einen Schrei vernahm der mich aus meinen Gedanken riss drehte ich meinen Kopf auf der Stelle zu der Richtung dieses Lärms herum. Einer der Soldaten kam wütend mit gezücktem Schwert auf mich zu gerannt, und wäre Zoro in diesem Moment nicht dazwischen gesprungen und hätte ihn mit seinen eigenen Schwertern zur Strecke gebrächt, dann hätte ich wohl nicht mehr in rechter Zeit ausweichen können und wäre wohlmöglich ziemlich schlimm verletzt worden.
 

Ich staunte nicht schlecht. Woher nur nahm Zoro diese unglaubliche Kraft und Ausdauer her? Drei Wochen hatte er hungern müssen und war fest und bewegungsunfähig an ein Kreuz gebunden worden, und doch schien ihn das alles nicht so sehr geschwächt zu haben dass er jetzt nicht mit diesen Soldaten fertig werden würde.
 

Ich musste zugeben dass mein Respekt ihm gegenüber nun noch einen weiteren Schub bekommen hatte!
 

Und nachdem sich unsere Blicke noch einmal ganz kurz getroffen und ein stummes Einverständnis ausgetauscht hatten kämpften wir dann auch weiter.
 

Langsam aber sicher wurden es nun auch immer weniger Soldaten die auf uns zugestürmt kamen. Viele lagen bereits tot oder zumindest unbeweglich am Boden und tränkten das makellose Weiß des feinen Strandes in ein schmutziges und klebriges Rot.

Ich selbst hatte auch nicht ganz verhindern können einige Schrammen abzukriegen, jedoch waren diese von kleinerer Natur und nicht weiter schlimm.
 

Wie ich so nun also weiterkämpfte konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen dass der bis jetzt so stumm dastehende Morgan sich zu regen begann. Er verließ das Fleckchen Insel welches er bis jetzt mit seiner bloßen Anwesenheit geschändet hatte und begann mit festen und großen Schritten auf uns zuzugehen.
 

Er war groß, geradezu riesig, und sein Gesicht hatte eine Härte die ich noch niemals zuvor an einem Menschen gesehen hatte - und ich war mir ziemlich sicher dass dies nicht nur allein an seinem stählernen Unterkiefer lag. Anstatt seiner rechten Hand hatte er von seinem Unterarm angefangen eine riesige in der Sonne glänzende Axt. Es war mir ein Rätsel wie er ein Werkzeug dieser Größe samt dazugehörigem Gewicht überhaupt heben konnte, geschweige denn ein solches als Handersatz zu besitzen.
 

Doch das war mir gerade so was von egal. Mein Hass auf ihn war noch immer nicht verraucht, und er würde es auch nicht tun solange ich ihn nicht aus meiner eigenen Kraft entweder zur Strecke bringen oder ihm gleich ganz das Leben aushauchen würde.
 

Also kickte ich den mich als letztes angreifenden Soldaten mit einer fast schon beiläufig wirkenden Bewegung von mir fern und zu Boden und rannte mit einem wutentbrannten Schrei auf den Marinekapitän zu. Dieser blieb augenblicklich stehen, musterte mich für einen Moment und verzog seine hässliche Visage zu einem gehässigen Grinsen.
 

Doch das hielt mich nicht von meinem Vorhaben ab, und so setze ich zu einem gewaltigen Sprung an und streckte ihm eins meiner Beine auf seine fiese Fresse hin zielend zu. Leider ging meine Rechnung jedoch nicht auf, denn er hob seine Axthand mit einer solchen Geschwindigkeit dass es dem dazugehörigem Gewicht des Gerätes beinahe schon zu spotten schien, wehrte damit meinen Tritt ab und schleuderte mich ein gutes Stück weit wieder zurück in den Sand.
 

Ich konnte meinen Sturz nicht mehr auffangen und landete mit dem Rücken anstatt mit meinen Füßen und blieb erst mal liegen.
 

"Verdammt!" keuchte ich und funkelte ihn aus kleinen zusammengekniffenen Augen an. Ich hatte großes Glück gehabt dass er die Axt bloß als Schild benutzt hat. Hätte er mir die scharfe Seite zugewandt gäbe es mich jetzt wohl zwei Mal.
 

Nicht gerade ein beruhigender Gedanke!
 

"Schwach, mein Kleiner!" grollte er dann mit einer Stimme die die Wüste hätte gefrieren lassen können. "Du bist viel zu schwach um gegen mich anzutreten!"
 

Schwach?
 

Schwach!
 

SCHWACH?!
 

Ein Schalter legte sich in mir um und mein Blick wurde zu purem loderndem Feuer. Der letzte der mich schwach genannt hatte....
 

"SCHWACH?" schrie ich ihn an und war schneller wieder auf den Beinen als ich überhaupt denken konnte. "Schwach?" wiederholte ich. "Niemand nennt mich schwach! Niemand, hörst Du? NIEMAND!"
 

//Child of me takes over,

Guess it's been too long,

Since the last time that,

I tried to fly....!//
 

Und wieder rannte ich auf ihn zu, angetrieben von nichts anderem als meinem puren, absolut reinem Hass ihm gegenüber. Das hätte er nicht sagen sollen, das war ein großer Fehler von ihm gewesen.
 

Und es sollte auch sein letzter sein!
 

Ich war am austicken, und das völlig und total unaufhaltsam. Ich war nicht schwach, verdammt noch mal, dazu hatte ich viel zu viel Zeit und Mühen dort hinein investiert um stark zu sein.
 

Es war Jeff der dies immer zu mir gesagt hatte: "Sanji, Du bist schwach!" Lange Zeit musste ich mir das tagtäglich anhören, bei so gut wie jeder Gelegenheit. Wenn ich die Tritte, die er mir beigebracht hatte nicht richtig hinbekam, wenn ich abends vom vielen Arbeiten im Restaurant total übermüdet kurz vorm Aufgeben war, wenn man mir ansah dass ich wegen einer Frau die mich verlassen hatte betrübt gewesen bin.
 

Dies alles waren Dinge, die ich mit der Zeit immer mehr getilgt hatte, so lange bis man mir meine Emotionen von außen nicht mehr ansah, so lange bis ich all die Tritte und Kicke beherrschte - ja, es war Jeff gewesen der sie mir damals alle beigebracht hatte, der mir die Kampftechniken gezeigt hatte die ich heute benutzte - wie kein anderer.
 

So lange bis Jeff aufgehört hatte mich 'schwach' zu nennen!
 

Und dieser verdammte Hanswurst - der gut und gerne zwar doppelt so groß war wie ich - mit seiner fiesen Fresse und klobigen Axthand wollte mir nun wirklich weismachen dass ich NICHT stark war? Was bildete sich der Kerl ein? Oh, wie ich ihn in diesem Moment hasste wie nichts anderes auf dieser großen weiten Welt.
 

//I don't know if I'll be alright!,

I don't know if I'll be alright!
 

It's okay to be myself....!

It's alright!

It's alright!//
 

Und so rannte ich weiter auf ihn zu, biss dabei so fest auf den letzten Stummel meiner Zigarette dass dieser abbrach und zu Boden fiel. Ich ballte die Hände fest zu Fäusten, doch nicht etwa um mit ihnen zuzuschlagen, nein, den Gefallen meine kostbaren Hände zu benutzen und mit seinem dreckigen Blut zu besudeln würde ich diesem verdammten Kerl nun wirklich nicht tun.
 

Das war er schlicht und einfach nicht wert!
 

Schneller als er seine klobige und garantiert unhandliche - haha, was ein dummes Wortspiel - Axt überhaupt wieder heben konnte sprang ich ihm in einem Hechtsprung entgegen, kam auf meinen Händen auf als wolle ich einen Flick-Flack vollführen und rammte ihm die Spitze meiner beiden Stahlschuhe so fest gegen seinen Kiefer dass dieser einen gehörigen Riss bekam und ihn zudem rückwärts nach hinten taumeln ließ. Es brachte ihn zwar nicht zu Fall, jedoch aus dem Gleichgewicht, und so beendete ich meine Bewegung indem ich begann auf meinen Händen mich selbst wie einen Kreisel herumzuwirbeln und ihm meine Beine dabei einem Propeller gleich entgegen zu werfen, so dass sie ihm gegen seine Brust trommelten und seine Rippen eine nach der anderen mit einem widerlich lautem Bersten brachen.
 

//Finally I fly,

When I lose control,

Inside my body crumbles!
 

It's like therapy,

For my broken soul,

Inside my body crumbles....!//
 

Meine nächste Bewegung war dann wieder mit einem schnellen Schwung auf meinen Beinen zu stehen und dem angeschlagenen Morgan kräftig gegen die Axt zu kicken. Mit einem Bein stand ich, das andere vollführte schnelle und derbe Tritte gegen den Anfang der Axt an seinem Ellebogen, und schließlich hörte ich auch endlich das Splittern welches ich damit bezweckt hatte: Kapitän Morgan's Axt brach von seinem Arm ab und fiel schwer und plump in den weißen Sand.
 

Mit einem unglaublichem Erschrecken in seinen Augen sah er mich an und schien daran zu denken die Flucht zu ergreifen, jedoch war ich schneller und schlug ihm meine Schuhe um die Ohren bis das Blut nur so am spritzen war und mich und meinen schönen Anzug versaute.
 

Und dann, endlich, endlich verdrehte er seine Augen und fiel rücklings und ungehalten zu Boden und blieb dort regungslos liegen.
 

//Walking!

Waiting!

Alone without a care!
 

Hoping and hating,

With things I can't bare!
 

I see hell in your eyes!

Taken in by surprise!

Touching you makes me feel alive!

Touching you makes me die inside!//
 

Mit Hass in meinem Blick türmte ich mich vor ihm auf, trat ihm noch einmal mit voller Kraft in die Seite und grinste dann mit einer widerlichen Genugtuung vor mich hin. "Niemand nennt mich schwach!" raunte ich ihm von oben herab zu. Und auch wenn seine toten Augen mich nun zwar voller Entsetzen über meine Tat immer noch anzustarren schienen, so konnte er meine Worte nicht mehr verstehen. Jedoch war mir das gleich, denn der Fakt an sich dass ich sie aussprach und er nicht mehr widersprechen konnte erfüllte mich einer Art grotesken Genugtuung, die schon so tief in ihrer Abartigkeit gesunken war dass sie mich für einen winzig kleinen Moment fast schon selber vor mir fürchten ließ.
 

"Und das ist für die Misshandlung von Lorenor Zoro!" Mit diesen Worten flankte ich ihm noch zusätzlich so dermaßen meine Schuhsohle ins Gesicht dass er sicherlich mehrere plastische Chirurgen gebraucht hätte um den dadurch entstandenen Schaden jemals wieder gerade zu biegen.
 

Wenn er denn noch gelebt hätte....
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So, und hier ist dieses Kapitel dann auch schon wieder zu ende!
 

Vielen lieben Dank an alle, die es gelesen haben! Aber vergesst nicht auch noch einen Blick in Chrissy's Gegenpart aus Zoro's Sicht zu werfen!
 

Bis zum nächsten Kapitel also dann! =^_^=
 

P.S.:
 

Verwendete Lyrics:

Jay Gordon - Slept So Long

Dry Cell - Body Crumbles
 

Meiner Meinung nach sind diese Songs ziemlich aggressiv, jedoch auf eine unterschwellige Art und Weise und waren deshalb geradezu perfekt um Sanji's emotionalen Ausraster noch zusätzlich zu unterstreichen!
 

Have fun! ^_~



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Saburina
2005-02-01T19:40:17+00:00 01.02.2005 20:40
WAAAHHH!!!

Kein Kommie von mir...

*tausend mal verbeugt*

Gomen Nasai.. T_T

Das Kapi ist doch auch so schön.... *seuftzt*

ich dumme Nuss....

SAbu
Von: abgemeldet
2005-02-01T18:16:49+00:00 01.02.2005 19:16
IHR seid sooooo dolllllerer!
LAOLA-WELLE
(oder wie das geschrieben wird -_-)
*jubel*
ein glückes is des nächste kapitellein scho draußen *nja*
ED
Von:  Stormwitch
2005-01-31T17:38:42+00:00 31.01.2005 18:38
Also ich muß sagen bei diesem genialen Schreibstyle kann man richtig neidisch werden.
*lächel*
also immer weiter so damit wir noch viel zu lesen bekommen!!!!^^
Von: abgemeldet
2005-01-30T18:33:18+00:00 30.01.2005 19:33
ich fand des mal wieder genial ^^ ich hoffe, ihr beeilt euch mit dem weiterschreiben...ich freu mich schon wieder aufs nächste Kapitel^^
Von: abgemeldet
2005-01-27T20:51:59+00:00 27.01.2005 21:51
Wieder mal absolut GEIL X333!!! b^______^b
Jo, ich muss mich anschließen... wie kriegt man in eine Kampfszene Gefühle rein?! Nich' immer leicht... aber dafür umso besser gemeistert *hüpf* ^-^
Und endlich hat Helmeppo mal eins auf die Mütze bekommen! XD So gehört sich dat!^^
Macht schnell weiter!!! *rumhüpf* *knuffelz*
Von:  CptJH
2005-01-25T09:56:55+00:00 25.01.2005 10:56
Okay....
ähm...
Yeaaah! Viierte..XDDDDDDDDDDddd

Ich würde sagen, weiter.^^
Von:  ausdemTann
2005-01-25T07:11:13+00:00 25.01.2005 08:11
Wer hätte auch glauben können, daß Sanji schwach wäre! Solche Äußerungen müssen schon bestraft werden! *grins*
Bin ja so froh, daß ihm nichts ernstes zugestoßen ist!!! Dann können wir ja um so schneller auf eine Fortsetzung hoffen???
Bitte!!!!

A liabs Grüßle

Conny
Von:  Janina
2005-01-24T18:29:45+00:00 24.01.2005 19:29
WOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOW!!!!!!
*jubelnd duchs Zimmer hüpft* JEAAAAAAAH!SANJI POWER!*Faust in die Luft stemm* GIBS IIIIIIIIIHM!!!!
Boah ey, das war ein heißer Kampf, wie er sich gehört!Die andern müssen Leiden und nicht Sanji oder Zorro!!!^_^ So ist es richtig!
Das war ja sooooooooooo supie!Eigentlich finde ich KampfSzenen in einer FF langweilig, aber DU schaffst es mit deinen Gefühlen,sogar DAS super spannend und... emotions reich (? weiß nicht, wie nennt man das jetzt??^^') zu machen!!!!!!!!!!!! IMMA WEITER SOOOOOO!!!!!DU BIST GANZ EINFACH GENIAL KIRICO!!!!!!!
Freu mich schon RIESIG auf das nächste Kapitel, ich kann gar nicht genug von deinen Geschichten bekommen!!!!!^________^
*dich ganz feste an mich knuddel weil ich dich so lieb hab*
Deine Janina!!!!!!!!*bussi*
Von:  Gilli
2005-01-23T21:33:30+00:00 23.01.2005 22:33
JEAAAAAAAHHHHH! ERSTEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!! ^,^

Das Kapi war echt Super Klasse ^^b

Bin ein total begeisterter Fan von euch ^^

Macht so weiter. ^^

HDL ^^

Deine Gilli *knuddel und knuffel* ^^


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