Zum Inhalt der Seite

Kuraiko, Kind der Dunkelheit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel -5-

Tagchen! Eigentlich wollte ich das Kapitel schon am Mittwoch hochladen, aber bis gestern war unser Internet im Eimer. (Ich hatte extremen Internetentzug!)

Aber jetzt geht's ja zum Glück wieder. In diesem Kapitel fange ich an Takis Vergangenheit zu enthüllen. Deshalb sind Teile des Kapitels (und des nächsten Kapitels) im Plusquamperfekt geschrieben. Macht also am Besten nach jedem Satz eine Pause, damit nicht auffällt, dass in fast jedem Satz "hatte gemacht" oder war gewesen" vorkommt.

Viel Spaß!
 

Kapitel -5-
 

Draußen musste es inzwischen schon langsam hell werden. Taki erhob sich von der Bettkante, an der er bis eben gesessen hatte. Der Keller hatte keine Fenster, deshalb musste er sich in Punkto Sonnenlicht keine Sorgen machen. Es könnte höchstens passieren, dass sich ein besoffener Arbeiter in diesen abgelegenen Teil des Hafens verirrte.
 

Taki warf einen Blick auf das Bett. Rei schlief noch immer. Ihre schmächtige Gestalt schien in den Laken zu versinken. Ein zärtliches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Sie hatte im Schlaf den Mund leicht geöffnet, sodass ihre Eckzähne zu sehen waren. Noch völlig unbenutzt erstrahlten sie in einem hellen Weiß. Taki streckte sich und seufzte. Er hatte den Rest der Nacht am Bett sitzend verbracht, für den Fall, dass sie aufgewacht wäre oder die Schmerzen wieder eingesetzt hätten. Zwar hätte er sie nicht wirklich lindern können, doch er wäre da gewesen, er hätte sie nicht allein gelassen. So wie man es mit ihm getan hatte. Ein Schatten der Vergangenheit schien nach ihm zu greifen, doch er schüttelte ihn ab.
 

Er setzte sich auf das Sofa, rückte die Kissen zurück und streckte sich aus. Behaglich grummelnd schloss er die Augen. Diese Beinfreiheit war wahrer Luxus, wenn man sonst nur die Enge eines Sargs gewöhnt war. Normalerweise hielt er sich nicht in Fensterlosen Kellern auf, er zog normale menschliche Behausungen vor. Natürlich hätte er auch dort außerhalb seines Sargs schlafen können, aber dazu hätten die Fenster tagsüber verdunkelt werden müssen und das wäre zu auffällig gewesen. Er hatte schon oft Erfahrungen mit dem Aberglauben der Menschen gemacht, deshalb gab er sich Mühe so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen.
 

Wie er so dalag, hätte man aber auch meinen können, er läge in einem unsichtbaren Sarg. Das nennt man wohl die Macht der Gewohnheit. Er wälzte sich auf die andere Seite, doch er lag immer noch steif wie ein Brett. Irgendwie fehlte ihm doch die Geborgenheit, die er im Innern eines Sargs verspürte. Doch sein Sarg befand sich auf Schloss Nightingale. Und Schloss Nightingale wiederum befand sich in Irland, genauer gesagt in der Nähe von Kilkenny. Taki seufzte in sich hinein. Schloss Nightingale. Wie gern er jetzt dort wäre. Hatte er es Anfangs noch strikt abgelehnt mit den anderen Vampiren zusammen zu leben, war es inzwischen zu seinem Zuhause geworden. Ja, es war sein Zuhause und das seit nunmehr schon 200 Jahren. Seit jenem Tag im Sommer des Jahres 1804. Wieder schienen dunkle Schemen der Vergangenheit ihre wabernden Hände nach ihm auszustrecken. Und diesmal gelang es ihm nicht, sie abzuwehren. Die Erinnerungen, die er in den hintersten Winkel seines Gedächtnisses verbannt hatte stürzten wie schwarze Meereswogen auf ihn ein.
 

Es war ein milder Sommerabend gewesen und sein 25. Geburtstag. Ja, im Jahre 1804 war er 25 geworden. Seine Familie hatte zum irischen Landadel gehört und sie lebte in einem großen Herrenhaus mit einem weitläufig angelegten Park. An jenem Abend hatte sein Vater einen großen Empfang gegeben, alles, was Rang und Namen hatte war erschienen, um ihm zu seinem Ehrentag zu gratulieren. Unter den Gästen war auch ein junger Mann gewesen. Groß und schlank, mit blasser Haut und einem ebenmäßigen Gesicht, die hellblonden Haare zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. Sein Name war Valek. Niemand hatte gewusst, wo er herkam, doch sein Vater war guter Laune gewesen und hatte ihn aufgefordert mit ihnen zu feiern. Den ganzen Abend über schien Valek Takis Nähe zu suchen. Doch Taki war ihm immer ausgewichen, beim Anblick der hellblauen Augen des Fremden hatte ein seltsames Frösteln von ihm Besitz ergriffen. Valeks Augen hatten eine eisblaue Farbe und die Iris war von einem azurblauen Kranz eingefasst. Das Fest war ein voller Erfolg gewesen und gegen Mitternacht hatten sich die ersten Gäste auf den Heimweg gemacht, sodass die anfangs stattliche Zahl der Gäste auf einen kleinen Bekanntenkreis geschrumpft war. Auch Valek war geblieben. Takis Vater hatte die Idee gehabt, noch eine Flasche alten Burgunder anzubrechen, also hatte Taki sich in den Weinkeller des Hauses begeben. Im Keller hatte es muffig gerochen, doch es war angenehm kühl gewesen. An den Wänden waren Öllampen angebracht, deren Flammen zuckende Schemen in den Raum geworfen hatten.

In der Hinteren Hälfte des Kellers war es allerdings dunkel gewesen. Dort hatten die Regale mit den Weinflaschen gestanden. Taki hatte einen gusseisernen Kerzenhalter mit nach unten genommen, den er an einer der Öllampen entzündete hatte, anschließend war er auf die Regale zugeschritten. Er hatte den Kerzenhalter in die Höhe gehalten, um einen Blick auf die Beschriftungen der Flaschen werfen zu können. Der Burgunder hatte sich direkt neben dem Bordeaux befunden. Taki hatte grinsen müssen, sein Vater hatte schon immer Wert auf einen gut sortierten Weinkeller gelegt, der auch dem entsprechend groß war. Dort unten hatten Weine aus aller Welt gelagert. Diese Weinsammlung war das Lebenswerk seines Vaters gewesen. Taki hatte eine Flasche aus dem Burgunder-Regal genommen und den Staub vom Etikett gewischt. In verschnörkelter Schrift hatte dort 1750 gestanden, das war ein guter Jahrgang gewesen. Dann hatte er sich wieder umgedreht und war in Richtung Treppe gegangen. Als er wieder in den Lichtkegel der Öllampen gelangt war, hatte er die Kerzen in seinem Kerzenhalter gelöscht. Plötzlich hatte ihn von hinten eine Hand an der Schulter gepackt und ihn grob herumgerissen. Es war Valek gewesen.
 

-------------------------------------------------------------------------------
 

Und wie hat's euch gefallen? Ich musste leider mitten in der Handlung aufhören, weil es sonst zu lang geworden wäre. Aber ich lasse euch diesmal nicht bis zum nächsten Wochenende warten. Ich schätze mal, dass ich es am Mittwoch hochlade.
 

Tschöööööö! Poppy-Wolf



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-12-05T01:18:41+00:00 05.12.2004 02:18
hmmm ganz gut, du hattest ja voher gesagt das viel hattest drin vorkommt. XD *was ein Satz* Freu mich auf jedenfall aufs nächste Kapitel *gespannt ist*

Grüßchen
Reika^^


Zurück