So, ihr Lieben,
hier kommt mal wieder ein neues Kapitel von mir.
Ich möchte mich herzlich für die tollen Kommentare bedanken.
Mein Dank gilt ebenfalls meiner Beta Ayu, für ihre hervorragende Arbeit.
Viel Vergnügen.
Kapitel 8
Nach über drei Wochen musste er die Krankenstation endgültig verlassen. Es war Montagmorgen und er sollte sofort in die große Halle zum Frühstück gehen.
Madame Pomfrey hatte niemandem etwas von der Entlassung mitgeteilt, da sie der Meinung war, dass der Junge dadurch musste.
So kam es, dass sich die Tür zur großen Halle vorsichtig öffnete und sich eine magere Gestalt durch den Spalt drückte. Verschüchtert stand Harry neben der Tür, nur zögernd wandte er sich seinem Tisch zu.
Es dauerte nicht lange und einer der Gryffindor bemerkte ihn. Dieser stupste seinen Nachbarn an und dieser dann den nächsten, so ging es weiter, bis auch der letzte die Anwesenheit des Jungen bemerkt hatte. Inzwischen war es auch den anderen Tischen aufgefallen, dass Harry wieder da war. Die meisten waren der Meinung, dass jemand, der den Verlust von über 400 Hauspunkten zu verantworten hatte, von allen geschnitten werden konnte.
Harry schaute zu den Mitgliedern seines Tisches, verunsichert hatte er inne gehalten, sein Blick fiel auf Ron, Seamus und Dean. Ron machte eine eindeutige Bewegung unter dem Tisch und grinste Harry finster an.
Die Angst flackerte in Harry auf und steigerte sich langsam zur Panik.
Die Bilder fielen ihm wieder ein, die Schmerzen, die Pein. Wortlos drehte sich der Junge um und wollte die große Halle verlassen.
Hinter ihm standen Draco und Blaise. Beide lächelten ihn freundlich an.
"Wir wollten dich an unseren Tisch einladen... wenn du möchtest, Harry!"
Draco sah die Tränen in Harrys Augen schimmern. Er streichelte ihm tröstend über den Arm und schaute ihn auffordernd an.
Harry bekämpfte seine Panik, er brachte sie auf ein erträgliches Maß, und nickte dann den Jungen zu und folgte ihnen.
Die Lehrer hatten diese Begebenheit schweigend verfolgt. Die meisten waren verwundert, da sie über den Vorfall nicht unterrichtet worden waren, es sollte vermieden werden, dass Außenstehende davon erfuhren.
McGonagall fasste einen Entschluss, dann beugte sie sich vor und suchte den Blick des Hauslehrers der Slytherin. Sie sah den besorgten Blick in seinen Augen und kam zu dem Schluss, dass Harry in Slytherin besser aufgehoben war.
"Albus, ich denke, wir sollten uns über Harry unterhalten. Ich denke, er wäre in Slytherin besser aufgehoben."
Dumbledore nickte zustimmend.
"Das sehe ich auch so! Wenn ich bedenke, wie sehr sie sich um den Jungen bemüht haben, wäre es vielleicht das Beste für ihn, aber wir sollten ihm die Entscheidung überlassen!"
"Ja, dann sollten wir mit ihm reden, bevor der Unterricht beginnt!"
"Sag Harry und Draco Bescheid, dass sie nach dem Frühstück in mein Büro kommen sollen! Wir werden das dann klären!"
Snape stand hinter ihnen. Leise war er herangetreten.
"Ich denke, dass ist die beste Lösung! Ich veranlasse, dass man ein zweites Bett in Mr. Malfoys Zimmer stellt, denn ich glaube nicht, dass Harry freiwillig in den Turm zurückkehren wird!"
"Denke ich auch!"
Die drei Lehrer beobachteten den Slytherin- Tisch und sahen überrascht, wie besorgt die Schüler um den Gryffindor waren. Sie stellten sicher, dass er etwas aß und trank. Immer wieder flogen böse Blicke zwischen den Tischen der Gryffindor und Slytherins hin und her.
Nachdem das Frühstück beendet war, stand der Hauslehrer der Slytherin auf und trat zu seinem Haustisch. Harry duckte sich ängstlich. Er hatte sich in den letzten Minuten etwas entkrampft, aber jetzt erwartete er eine Strafe, weil er am falschen Tisch saß.
"Mr. Malfoy und Mr. Potter! Würden sie beide bitte in das Büro unseres Schulleiters kommen, bevor der Unterricht beginnt?"
"Sicher, Professor!"
Am Gryffindor -Tisch wurde hämisch gelacht.
"Siehst du! Dich will niemand, Potter!" Ron schrie durch die große Halle.
Greg und Vinc standen auf und ließen ihre Muskeln spielen und Blaise baute sich daneben auf.
"Nur weil ihr den Wert eines Hausmitgliedes nicht zu schätzen wisst, gilt das nicht für andere Häuser! Harry ist an unserem Tisch willkommen!" Stellte er fest.
Die Siebtklässler stellten sich neben den dreien auf und schauten drohend zu ihren Konkurrenten.
Unsicher stand Harry auf, Draco trat neben ihm und lächelte ihn aufmunternd an. Sie verließen Schulter an Schulter, die große Halle und Draco bemerkte, dass Harry zitterte. Besorgt schaute er zu ihm.
"Du brauchst keine Angst zu haben, Harry! Es wird nichts passieren!"
Snape, der vorausgegangen war, drehte sich zu den beiden Schülern um und lächelte sie an.
"Du hast nichts zu befürchten, Harry. Der Direktor möchte euch lediglich einen Vorschlag machen! Nichts schlimmes!"
Das ängstliche Flackern in Harrys Augen ließ nach. Draco fasste nach Harrys Hand und lächelte ihn aufmunternd an.
Es dauerte nicht lange und sie standen vor einem Gargoyle, der den Eingang zu Dumbledores Büro verbarg.
Snape zischte leise, die Figur erwachte zum Leben und trat zur Seite. Dahinter wurde eine Treppe sichtbar, die sich nach oben wandte. Snape trat auf die erste Stufe und ließ sich nach oben tragen. Die beiden Jugendlichen machten es ihm nach. Als sie oben ankamen, hatte Snape die Tür schon geöffnet und wartete auf die beiden.
Sie schlüpften durch die Tür und fanden sich im Büro von Dumbledore wieder.
Dieser saß hinter seinem Schreibtisch und bot allen Anwesenden Platz an. Die Jungen setzten sich auf zwei Stühle neben McGonagall, der Hauslehrerin von Gryffindor, während Snape stehen blieb.
"Wir haben heute Morgen das Desaster am Gryffindortisch verfolgt! Mr. Malfoy, Sie und Ihre Freunde haben sehr umsichtig gehandelt und dass nicht nur heute, sondern schon die letzten Wochen. Ich finde, dass muss belohnt werden. 100 Punkte für Slytherin."
Draco strahlte den Schulleiter an.
"Was uns nun zu dir bringt, Harry!"
Harry wurde kleiner in seinem Stuhl und er versuchte sich unsichtbar zu machen.
"Wir wollten dich fragen, ob du das Haus wechseln möchtest? Wenn du willst, kannst du nach Slytherin wechseln. Die Hauslehrer der beiden Häuser sind einverstanden. Ich gebe es ungern zu, aber wir können dich in Gryffindor nicht schützen und wie ich mich überzeugen konnte, ist die Stimmung dort mehr als feindlich. Irgendwie scheinen deine alten Hausmitglieder zu glauben, du wärst für den hohen Punkteabzug verantwortlich! Ich kann es auch richtig stellen, aber dabei könnten unangenehme Dinge zur Sprache kommen!"
"Ich kann nach Slytherin... zu Draco?"
"Wenn du das möchtest..."
"Ja, das will ich... da bin ich sicher und beschützt!"
Unbewusst hatte sich der zierliche Gryffindor näher an der Slytherin gedrängt. Wortlos schloss Draco den Jungen in seine Arme. Diese Geste wirkte sehr beschützend.
Dumbledore lächelte die beiden an.
"Also wirst du wechseln?"
"Ja, ich möchte wechseln!"
"Die Hauselfen werden Ihr Gepäck in Mr. Malfoys Zimmer bringen! Gehen Sie jetzt bitte in Ihren Unterricht! Ach, das hätte ich fast vergessen!"
Ein Schwenk von Snapes Zauberstab und Harry trug Slytherin-Abzeichen.
Die Jungen wurden schon vor dem Gargoyle erwartet und als sie Harry in ihren Hausfarben sahen, schrieen sie erfreut auf und begrüßten den Ex-Gryffindor mit Schulter klopfen.
"Wir haben gleich Unterricht, also los, sonst kommen wir zu spät und wir wollen doch keine Punkte verlieren, wo wir gerade 100 geholt haben..."
"100 Punkte? Von wem?"
"Dumbledore!"
"WIR haben 100 Punkte von Dumbledore erhalten?"
"Ja, wegen unseres Verhaltens Harry gegenüber in den letzten Wochen!"
Die Freude war sehr groß und gemeinsam gingen sie zur Geschichte der Zauberei.
Als sie den Klassenraum betraten, sie hatten zusammen mit den Ravenclaw, wurde Harry verwundert gemustert. Sie starrten auf das Slytherin-Abzeichen an Harrys Schuluniform. Harry lächelte sie schüchtern an.
