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Feeling Endless Blue

von

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Feeling Endless Blue

Es regnete... graue, düstere Regenwolken zogen am Himmel vorbei... Schon lange gab es nicht mehr solch einen drüben Tag.

Wenn die Menschen, die hier lebten aus dem Fenster sahen, sahen sie niemanden - niemanden, außer einem einzigen Mann, der ziellos durch die Straßen zu wandeln schien. Regenschwaden prasselten auf ihn hinab und Kälte umschloss ihn, seine Kleider waren bis auf die Haut durchweicht. Doch den Mann schien es nicht zu stören.

Ziellos und ohne überhaupt nur etwas mitzukriegen wandelte er weiter durch die verlassenen und verregneten Straßen der Kleinstadt. Apart streifte er umher.
 

Weder die Nässe, noch die Kälte schienen ihm etwas auszumachen, denn sie waren nichts gegen die Kälte in seinem Herzen - diese unendliche Kälte, die von seinem Herz, seinem ganzen Ich, Besitz ergriff. Diese Endlose Trauer. In den Regen mischten sich seine Tränen, die lautlos und heimlich sich den Weg über seine Wangen suchten.
 

Weg. Er war weg. Er, der er einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben war. Er, der ihn sonst immer getröstet hatte. Nun konnte er ihn nicht mehr trösten - nie wieder. Denn er war fort. Fort, wie schon einst sein Vater - einfach von ihm gegangen; ohne das man es geahnt hätte, einfach entschwunden, ohne, dass man die Chance gehabt hätte ihn festzuhalten, ihn aufzuhalten.
 

Yoshiki verstand es nicht. Wieso? Wieso, fragte er sich immer, und immer wieder. Er konnte es sich nicht erklären. Nie, - nie hätte er das gedacht. Er, der er weg war - er schien der letzte zu sein, von dem man dies erwartet hätte. Keiner war so gewesen, wie er - so unglaublich fröhlich, so unglaublich glücklich, so unglaublich positiv gesinnt. Wieso ausgerechnet er? Er war es doch gewesen, der immer alle mit seiner fröhlichen Art aufzuheitern verstand. Er war es doch gewesen, der immer für einen da war. Und war es nicht er, der immer so lebensfroh gewesen war?
 

Erinnerungen traten in Yoshikis Gedächtnis, und verschwanden wieder. Lösten sich auf und machten dabei die Trauer in Yoshikis Herz noch größer. Zu traurig war der Gedanke an ihn, an die gemeinsame Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, als die Welt noch in Ordnung schien. Als sie noch zusammen lachten und auch zusammen weinten.
 

Natürlich, nicht immer war alles lustig und fröhlich gewesen. Schwere Zeiten mussten sie auch durchstehen. Doch nie hatten sie aufgegeben und nie hatten sie die Hoffnung verloren. Alles hatten sie gut, oder auch weniger gut - doch ALLES hatten sie überstanden. Gemeinsam! - Und mit den anderen. Wieder traten Bilder der Erinnerung in Yoshikis Kopf. Bilder, die sein Herz nur noch mehr belasteten. Bilder, die er nicht verarbeiten konnte. Bilder der Vergangenheit. Diese schönen Zeiten waren nun für ewig vorbei. Nie würden sie wiederkehren.
 

Der Himmel verdüsterte sich noch mehr, der Regen wandelte sich in einen richtigen Sturm um, und noch immer wandelte Yoshiki umher. Ohne Ziel, ohne auch nur wahr zu nehmen, wo er überhaupt war, oder was er tat. Egal, so schien ihm das alles. Nebensächlich. Alles nichts mehr wert.

Nie hätte er gedacht, dies alles noch einmal durchmachen zu müssen. Alte Narben, die sein Herz schon einmal stark belastet hatten, die mit der Zeit zwar nicht verheilt waren, aber dennoch wieder ein wenig zugewachsen waren, wurden erneut mit grausamer Wucht aufgerissen. Schmerz - Schmerz, nicht wie bei einem angebrochenem Arm, nein - dies war eine Art von Schmerz, die tiefer ging. Tief - bis in die letzte Ecke seiner Seele, seines Herzens und seines ganzen Körpers. Schmerz, wie er schlimmer nicht sein konnte. Schmerz, wie man ihn nicht in Worte fassen konnte. Keiner konnte das, auch nicht Yoshiki.
 

Was tun? Hilflos fragte er sich das immer wieder. Sollte er es den beiden anderen nachtun? Sollte auch er sich mit einem Handtuch an der Türklinke aufhängen oder ähnliches? Es schien das nächstliegende zu sein, aber verdammt, er konnte es nicht. Zweimal musste er dies nun schon durchmachen. Und er wusste, für ihn wäre es das beste. Doch wenn er eines nach diesen zwei grausamen Taten gelernt hatte, dann war es, dass es den zurückgelassenen Menschen, den Freunden, der Familie und den Verwanden, nichts als Trauer und Schmerz brachte. Schmerzen, so wie er sie nun hatte.
 

Doch diese Schmerzen wollte und konnte er keinem zufügen. Auch nicht den Fans. Zu gut hatte er sie in Erinnerung - die drei Mädchen, die sich ermordet hatten, da sie ohne ihn nicht mehr sein konnten. Ohne ihn, der ein Teil ihrer Herzen war.
 

Yoshiki wusste, dass Er das nicht gewollt hätte, niemals gewollt hätte. Und auch er selbst wollte das auf gar keinen Fall. Wollte nicht den Menschen solche Schmerzen bereiten, dass sie keinen Ausweg mehr fanden. Dafür hatten sie doch Musik gemacht, dafür, um den Menschen zu helfen! Und auf keinen Fall, um ihnen noch mehr Schmerzen zu bringen. Um ihre Herzen entzwei zu reißen. Niemals sollte jemand wegen ihnen leiden - niemals.
 

Yoshiki musste weiterleben, weiterleben für die anderen. Weiteleben mit diesen Schmerzen und diesem Leid, dass er nie wieder los werden würde. Und in dieses Leid mischten sich auch stumme Vorwürfe. Vorwürfe, warum er es nicht gemerkt hatte. Er, der er einer der besten Freunde von ihm gewesen war. Er - er hatte es nicht gemerkt, nicht einmal ein Anzeichen. Er hatte ihm nicht helfen können, genauso wenig, wie er damals seinem Vater hatte helfen können. Damals - ja, damals hatte er sich geschworen, niemanden mehr durch Kummer sterben zu lassen, hatte sich geschworen, jedem zu helfen, der am Rande dieses Abgrundes stand. Doch er hatte ihm nicht helfen können, er konnte es nicht, hatte es ja nicht mal gemerkt. War er denn so ein schlechter Freund gewesen? Immer und immer wieder kamen diese Vorwürfe in seinen Verstand. Er konnte sie nicht abwerfen, fühlte sich schuldig. Jeder Vorwurf, wie ein Stich in sein Herz.
 

Aufgeweicht trug er sich weiter, konnte nicht aufhören weiterzulaufen, konnte nicht stoppen oder umdrehen. Die Tränen auf seinem Gesicht, schmeckten salzig. Rotz floss ihm aus der Nase.
 

, Dry your tears with love ', hatte er dies nicht einmal selbst gesagt? Hatte er dieses Lied nicht sogar geschrieben? Doch er konnte es nicht, noch zu frisch war der Schmerz, doch er bezweifelte auch, dies in ein paar Jahren zu können. Ein Teil seiner Liebe, die ihm geholfen hatte seine Tränen zu trocknen, war nun weg, würde nie wieder kommen.
 

, You never said goodbye ', auch er hatte nicht Abschied genommen. War einfach gegangen. Wie schon sein Vater. Nie nahm jemand von ihm Abschied, sagte Lebewohl. Sie gingen einfach alle, ohne ein Wort des Abschieds, ohne einen Brief... Ließen ihn allein mit seinen Tränen und seiner niemals enden wollenden Trauer.
 

, Never thought you'd leave me alone ', niemals hätte er gedacht, dass er ihn hier alleine ließ. Er, der er immer für ihn da war, und er selbst, der auch immer für ihn da war, bis zum Ende, als er nichts geahnt hatte und ihm nicht helfen konnte. Nie hätte er gedacht, dies alles noch einmal durchmachen zu müssen. Doch so war es gekommen, und zu ändern war nun nichts mehr. Er musste es hinnehmen, wie es war und es ertragen. Musste die Schmerzen und die Trauer und all das Leid aushalten und weiterleben.
 

Niemals wieder würde er so glücklich sein, wie in den Zeiten, die in Yoshikis Erinnerungen weiterexistierten. In den Erinnerungen, die in allen weiterexistierten. Doch nie würde es wieder so sein.
 

Yoshiki konnte nicht mehr. Zu durchgeweicht war, und zu unterkühlt. Tränen strömten in Massen von seinem Gesicht hinunter auf sein Hemd. Ohnmächtig und von der körperlichen und seelischen Kälte übermannt, sackte er auf dem Bürgersteig zusammen. Und seine Tränen wurden vom Wind erfasst und weggetragen. Weg, weit weit weg, vielleicht zu ihm... hide.

, nagareru namida wo toki no kaze ni kasanete '
 

Tears
 

doko ni yukebaii anata to hanarete

ima wa sugisatta toki ni toi kakete

nagasugita yoru ni tobidachi wo yume mita

ikoku no sora mitsumete

kodoku wo dakishimete

nagareru namida wo toki no kaze ni kasanete

owaranai anata no toiki wo kanjite
 

* Dry your tears with love

* Dry your tears with love
 

Loneliness, your silent whisper

fills a river of tears through the night

Memory, you never let me cry

and you, you never said good-bye

Sometimes our tears blinded the love

We lost our dreams along the way

But I never thought

you'd trade your soul to the fates,

never thought you'd leave me alone
 

Time through the rain has set me free

Sands of time will keep your memory

Love everlasting fades away

Alive within your beatless heart
 

* Dry your tears with love

* Dry your tears with love
 

nagareru namida wo toki no kaze ni kasanete

owaranai kanashimi wo aoi bara ni kaete
 

* Dry your tears with love

* Dry your tears with love
 

nagareru namida wo toki no kaze ni kasanete

owaranai anata no toiki wo kanjite
 

* Dry your tears with love

* Dry your tears with love

* Dry your tears with love

* Dry your tears with love
 

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Na, lebt ihr noch? ^-^

Das war jetzt meine erste FF, die ich irgendwo im Internet hochgeladen hab... Und es ist meine erste FF, die eher in's traurige geht... Sonst schreib ich eher andere Sachen... aber da mich das zur Zeit beschäftigt, musste ich ma meinem Hirn freien Lauf lassen... hoffe, es gefällt euch wenigstens 'n bisschen ^^;; ... wenn sich das hier überhaupt jemand durchliest ><;;
 

PS.: der Liedtext ist net von mir, also wenn was falsch ist, kann ich nix dafür, ich kann überhaupt kein japanisch... Könnt's mir aber trotzdem dann sagen^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-01-13T21:51:31+00:00 13.01.2007 22:51
ich war am heulen....T_T
Wunderschön...und eigentlich mag ich FFs zu hides Tod ja net...weil ja niemand wissen kann,was in Yosh da wirklich vorgegangen is...aba das....
war einfach nur genial echt....T___T
Von:  Zerocchi
2005-05-19T10:31:11+00:00 19.05.2005 12:31
Die FanFiction ist wirklich sehr, sehr gut!
*apllaudiert* gefällt mir äußerst gut. Nur das mit dem
"Rotz floss ihm aus der Nase."
Hättest anderst ausdrücken müssen, das passt nämlich so ganz und gar nicht in den restlichen Stil der FanFic.
Aber wie gesagt, ich finde sie sehr gut!
Von: abgemeldet
2004-11-14T16:33:29+00:00 14.11.2004 17:33
Ich finde das auch sehr schön!
Und genau so wie sich Yoshiki in deiner FF fühlt habe ich mich auch gefühlt.
Danke.
Von:  Enah
2004-11-04T11:53:34+00:00 04.11.2004 12:53
Ich werde jetzt nicht anfangen zu heulen...
;_;

Wenn das die erste FF ist, die du hochgeladen hast, dann hoffe ich, dass du noch weitere schreibst und hochladen wirst.
Dein Schreibstil ist klasse, und du hast die ganze Atmosphäre richtig gut rüber gebracht. Mir ist richtig kalt geworden, weil ich beim Lesen gedacht habe, ich würde auch im Regen stehen *frier*
Dir Fanfic ist mir richtig ans Herz gegangen. Du hast die Gefühle super gut rüber gebracht.
Wirklich, richtig gut!

Ich hoffe, du schreibst noch mehr.

ChuChu Enah
Von:  RedSky
2004-10-22T16:36:31+00:00 22.10.2004 18:36
O.o
Ich weiß echt nicht, was du hast! Du kannst SEHR WOHL und auch SEHR GUT schreiben! >< *dich vor dem PC festkette*
Ich fand die fanfic extremst atmosphärisch und sehr gefühlvoll. Sie hat mir wirklich verdammt gut gefallen und es hat mir Spaß gemacht, sie durchzulesen.
Am besten gefiel mir der Anfang, als du beschriebst, dass die Leute, die hier wohnen, niemanden sehen, wenn sie aus dem Fenster schauen-ausser eben diese eine Person.
Und auch die Schlußszene fand ich verdammt gut gelungen, wo Psycho zusammenbricht....
Wirklich, du kannst schreiben.


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