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Die a hero - A journey into Konoha's past - 12 years ago

Eine Short Story von Shijin-sama - Schnief-Alarm!
von

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Der Tod

Na, habt ihr alle einen netten Donnerstag (gehabt)?

Da ich ja ab morgen erst mal weg bin, und ab Dienstag wieder Schule ist, bringe ich's mal lieber hinter mich, dieses letzte Kapitel... Und dann werde ich, je nach Zeit, mit Years of pain weitermachen. Sollte ich tatsächlich so glücklich damit weiterkommen, dass es vor Weihnachten fertig ist, bekommt ihr auch pünktlich zum "Fest der Liebe" was brandneues... aber eben nur dann, sonst müsst ihr noch etwas warten^^

Genug der Neuigkeiten, bei diesem Kapitel einmal vorneweg die Bitte um Kommentare (ich möchte ungern hier was hintendran hängen).

Schönes Lesen wünscht
 

Shijin-sama
 

Die unheimliche, trügerische Stille, die in der Nacht eingetreten war, hatte sich hartnäckig bis zu den ersten Anzeichen der Morgendämmerung gehalten. In vollkommenem Schweigen begann das Dorf langsam, zu erwachen, in einer Welt, die ohne Geräusche schien, öffneten sich Augen, um dem Tag entgegenzublicken. Dem Tag, den nicht einer von ihnen je vergessen würde.

Doch auch in dieser zurückliegenden Nacht hatte es schlaflose Momente gegeben, und Menschen, die kaum wagten, die Augen zu schließen, erfüllt von einer nagenden Angst, die so plötzlich wieder erwacht war.

Einer von diesen Menschen war Jiraiya, der ehemalige Meister Yondaimes, und jetzt, noch bevor für gewöhnlich die ersten Lichtschimmer am Horizont aufflammen und der Schleier der Dunkelheit sich lichten sollten, bevor sie alle den Blick richten würden auf das, was sich jeder einzelne von ihnen in den vergangenen Monaten ausgemalt hatte, in diesen vielleicht letzten Sekunden des Atemschöpfens, hielt den großen Ninja nichts mehr in seiner Hütte. Er musste Yondaime sehen.

Auch im Anwesen des Hokage hielt die Stille alles fest umfangen. Zunächst glaubte Jiraiya, alles schliefe wohl, doch als er dann näher an die Gemächer des Ninja-Oberhauptes trat, vernahm er mit einem Mal leise Geräusche. Er wurde langsamer, dann blieb er einen Augenblick stehen und lauschte, doch er konnte die Worte nicht verstehen, die die Stimme sprach. So es denn überhaupt Worte waren.

Schließlich schüttelte er den Kopf und öffnete, ohne anzuklopfen, die Tür.

Was ihn im Inneren erwartete, ließ ihn unwillkürlich einen Schritt zurückweichen, scharf Luft holen.

Inmitten des Zimmers lag eine junge Frau, fürsorglich zugedeckt mit ehemals weißen Decken. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Züge entspannt, als schliefe sie, doch es hätte weder des Blutes noch ihrer Reglosigkeit bedurft, um Jiraiya wissen zu lassen, dass sie tot war. Neben der Frau kniete Yondaime auf dem Boden, auch seine Kleider blutbesudelt, den Kopf gesenkt und ein Bündel aus Stoff in beiden Armen. Er schwieg abrupt, als die Türe aufschwang, aber er sah nicht auf, nicht einmal dann, als Jiraiya schließlich mit behutsamen Schritten eintrat, und die Tür wieder schloss. Sekundenlang blieb er stehen und nahm das Bild in sich auf, nicht in der Lage, auf irgendeine Weise zu agieren.

"Was...", fragte er dann schließlich leise, "ist geschehen?"

Noch immer reagierte Yondaime nicht, und fast glaubte Jiraiya schon, er hätte seine Frage nicht gehört, da öffnete er schließlich doch den Mund.

"Ich... hätte ahnen müssen, was sie meinte... als sie sagte, sie würde... aber ich dachte... dachte, so etwas würde nie geschehen... und nun ist sie tot... es ist meine Schuld... ganz allein meine..."

Wieder trat Jiraiya einige Schritte vor. Die Gesichtszüge der Toten kamen ihm bekannt vor, wie schon einmal gesehen, und als er sich erinnerte, da begann er auf einmal, zu begreifen. Nicht alles, aber so manches.

"Wer war sie?" Seine Stimme war nun noch leiser geworden, als er schließlich an der anderen Seite des Leichnams niederkniete und seinen Blick wieder auf seinen Schüler richtete.

"Shinjiru", entgegnete dieser, "eine Freundin aus lang vergessenen Tagen... eine Geliebte für eine viel zu kurze Zeit." Endlich hob auch Yondaime den Kopf und erwiderte den Blick seines Meisters. Trauer stand in seinen Augen, doch keine Tränen mehr.

"Und", fuhr er fort, "die Mutter meines einzigen Sohnes."

Mit diesen Worten schlug er eine Ecke des Stoffbündels in seinen Armen zurück. Jiraiyas Augen weiteten sich. Auf dem Schoß des vierten Hokages, gestützt von seinen Händen, lag ein Säugling, ein winziges, schlafendes Kind.
 

"Diese Versammlung", sagte Yondaime, "ist die letzte Versammlung, die ich einberufen habe. Nach dieser wird es keine Versammlungen unter meiner Führung mehr geben."

Noch immer war die Sonne nicht völlig aufgegangen, und das, was am Horizont zu erkennen war, war keine Morgendämmerung, es war eine heraufziehende Schwärze, bald finsterer als die Nacht. Als wäre es ein Zeichen gewesen, hatte die Erde erneut erzittert, gebebt, zum ersten Mal hatten manche Häuser nur wie durch ein Wunder standgehalten. Jeder wusste, was aus dem Osten auf sie zukam, auch, wenn sie es noch nicht sehen konnten. Nur wenige Minuten noch, mehr Zeit würden sie nicht haben; Yondaime wusste das.

"Wieso dann überhaupt diese Versammlung?", fragte einer der Anwesenden. Obwohl das ganze Dorf in heller Aufregung war, so waren doch nicht viele der Ninja beteiligt an der Besprechung. Die meisten trafen letzte, hastige Vorbereitungen, brachten die Kinder und die Alten in Sicherheit. Nur diesen wenigen, die nun beim Vierten saßen - unter ihnen der Dritte und Jiraiya - würde er sagen, was er herausgefunden hatte.

"Wieso versammeln wir uns, nur um uns sagen zu lassen, dass wir alle dem Untergang geweiht sind?"

Yondaime hob die Hand, um den anderen sanft zu unterbrechen.

"Ich habe nicht gesagt, dass alle dem Untergang geweiht sind. Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass dieser Tag der letzte Tag unseres Dorfes ist."

"Aber ihr sagtet..."

"Ich weiß, was ich gesagt habe." Der Tonfall, in dem der Hokage sprach, ließ den Widerspruch verstummen. "Und es ist die Wahrheit. Dies ist meine letzte Versammlung. Ich will nicht sagen, dass dieser Tag keine Bedrohung ist, ich will nicht sagen, dass niemand sterben wird. Aber nicht alle."

"Was meint Ihr damit? Habt Ihr einen Plan? Was sollen wir tun?"

"Kämpfen", erwiderte der Vierte schlicht. Schweigen trat ein, verwirrte Blicke.

"Verzeiht", sagte diesmal ein anderer, "aber wie sollen wir damit erfolgreich sein? Nicht einmal die Anbu konnten sich seiner erwehren. Wenn wir kämpfen, werden wir alle sterben!"

"Nein." Es war an der Zeit, ihnen die Wahrheit zu sagen, doch je näher er dem Kern der Sache kam, desto größer wurde seine Furcht. Ein ganz schwacher Lichtschein begann, die dunklen Schatten auf dem Boden zu erhellen, dumpf, aber Licht. Bald würde es beginnen.

"Wir haben an diesem Tag nur eine Entscheidung zu treffen", begann er schließlich, "und diese Entscheidung ist, wie viele Leben wir opfern wollen. Wir können kämpfen, auf die Weise, wie es all die vor uns getan haben - sie starben, jeder von uns würde sterben. Wir können fliehen, doch wohin? Ist eine noch so dunkle Höhle, ein noch so hoher Berg Schutz genug? Für eine winzige Weile vielleicht - doch wir würden sterben. Was also sollen wir tun?" Eine kostbare Minute verstrich, dann fuhr er fort: "Wir müssen unsere Wahl treffen, so wie ich es bereits getan habe. Denn es gibt nur diese zwei Möglichkeiten: Entweder wir alle, wie wir hier sitzen, jeder einzelne Mann und jede Frau, jedes Kind dieses Dorfes findet den Tod, oder..." Wieder zögerte er. Gab es nicht doch einen anderen Weg? Konnten sie es nicht vielleicht doch schaffen? Aber er hatte die Stunden an Shinjirus kalter Seite damit verbracht, über seinen Entschluss nachzudenken. Er war davon überzeugt, das richtige zu tun, das einzige, was er tun konnte.

"... oder", sagte er dann schließlich, "ich löse ein, was ich diesem Dorf versprochen habe, und gebe mein Leben für jeden von euch."

Sorge und Angst in den Gesichtern wandelten sich augenblicklich in Entsetzen. Ein Stimmengewirr brach los, mehrere der Anwesenden sprangen auf und riefen durcheinander. Ohne nur auf eine einzige Frage oder einen Ruf einzugehen, hob Yondaime beiden Hände und bedeutete allen, sich wieder zu setzen. Sie gehorchten, doch man sah ihnen an, dass sie es nicht gerne taten.

"Kein Einwand kann stark genug sein, meinen Entschluss zu ändern", sagte er leise, und er wusste, er sprach die Wahrheit. "Es gibt keine Frage, die ich mir nicht selbst schon gestellt habe, keine Idee, die ich nicht selbst gehabt, und wieder verworfen habe. Entweder wir gehen diesen Weg - oder wir sind tatsächlich dem Untergang geweiht."

Diesmal riefen seine Worte nur betroffenes Schweigen hervor. So ruhig er konnte betrachtete Yondaime ein Gesicht nach dem anderen, sah einem jeden der Anwesenden fest in die Augen.

"Ich bitte euch nur um wenig", schloss er dann, "kämpft um euer Leben. Und hindert mich nicht daran, zu tun, was ich beschlossen habe."

Nach diesen Worten hüllte er sich in Schweigen, und nach und nach verließen die Ninjas wie betäubt das Gebäude.

Zurück blieben neben Yondaime nur sein Vorgänger und sein Meister.

Noch bevor einer von ihnen ein Wort sagen konnte, ertönte der erste Schrei. Es sollte bei weitem nicht der letzte bleiben.

Der Dritte war schließlich der erste, der das Schweigen durchbrach.

"Du weißt, dass das nicht deine Aufgabe ist", sagte er. "Hätte ich gewusst, was auf uns zukommt, so hätte ich nie und nimmer mein Amt niedergelegt und an dich weitergegeben. Du bist jung, und... du hast einen Sohn. Weshalb willst du sterben?"

"Weil es der einzige Ausweg ist."

"Wenn unbedingt jemand sterben muss, um dieses Dorf zu retten, so muss es geschehen. Aber aus welchem Grund ausgerechnet du?" Sandaime warf dem Jüngeren einen beinahe beschwörenden Blick zu. "Lass mich es tun", sagte er dann. "Sag mir, was zu tun ist, und ich sterbe für dieses Dorf."

"Nein." Die Antwort des Yondaime war schlicht, doch sie ließ kaum Widerspruch zu. "Ich weiß Euer Angebot zu schätzen, wirklich, doch ich muss es selber tun. Bitte verzeiht, Hokage-sama." Mit diesen Worten verneigte er sich vor dem Älteren. Dieser saß einen Augenblick wie erstarrt, dann schüttelte er traurig den Kopf.

"Es fällt mir nicht leicht, deine Entscheidung zu akzeptieren.", murmelte er. Dann verneigte er wiederum sich vor dem Mann, der fest entschlossen war, sein Leben zu geben. "Vielleicht ist es niemals leicht, einem Helden gegenüberzustehen. Niemals wird dein Andenken vergessen werden", sagte er dann, ein wenig lauter. "Ich schwöre dir, es wird nie vergessen werden, dass du über dieses Dorf gewacht hast - und es immer tun wirst."

Dann stand auch er auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Allein blieben nun früherer Meister und Schüler zurück.

"Es ist eine traurige Angelegenheit, wenn ein Meister seinen eigenen Schüler überlebt", flüsterte Jiraiya. Yondaime antwortete nicht.

"Womöglich ist es noch trauriger, wenn er es weiß, und nichts dagegen zu tun vermag." Immer noch bekam er keine Antwort, und so schwieg auch er wieder.

"Ich", sagte Yondaime dann endlich, "ich bedaure nicht, diese Entscheidung getroffen zu haben. Bedaure nicht, Shinjiru nachzufolgen, und mein Leben zu opfern für alle die, die mir etwas bedeuten. Dennoch... schmerzt der Gedanke, schmerzt der Gedanke an den eigenen Tod. Und noch mehr die Vorstellung, meinen Sohn allein zurückzulassen."

"Wenn das alles ist, was dir noch Sorgen macht", ergriff nun wieder Jiraiya das Wort, "so hoffe ich, dass ich doch noch etwas für dich tun kann, ein letztes Mal."

Der Vierte sah auf.

"Geh zu deinem Sohn", flüsterte der Weißhaarige, "und nimm Abschied. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, und sei dir gewiss, dass ich ein Auge auf ihn haben werde. Ich verspreche dir, ich werde auf ihn Acht geben."

"Ich danke dir. Aber Abschied nehmen kann ich nicht. Ich muss hinaus, bevor alles zu spät ist."

Jiraiya erhob sich und schüttelte den Kopf. "Nein", sagte er, "niemand würde dir diesen Moment verbieten können. Und du wirst die Zeit dazu bekommen. Ich habe sicher nicht umsonst früher einmal Mitschüler gehabt, die sich gut und tapfer schlagen. Wir drei verschaffen dir die Zeit mit deinem Sohn. Und nun..." Der große Ninja wandte sich ab und trat auf die Türe zu. "Nun geh.", sagte er, dann verließ er endgültig den Raum, und trat hinaus in die Hölle.
 

Zur gleichen Zeit, als Jiraiya über die Schwelle und ins Freie trat, da trugen Kakashi und sein Vater Seite an Seite ihren scheinbar sinnlosen Kampf aus. Obwohl Kakashi nicht als erwachsener Mann gewertet werden konnte, hatte doch niemand versucht, ihn gemeinsam mit den Kindern in Sicherheit zu bringen. Jeder fähige Kämpfer wurde gebraucht, und daran, dass er ein solcher war, bestand nun einmal kein Zweifel. Wortlos hatten die beiden Männer ihre Plätze weit vorn eingenommen. Kein Wort der Sorge, kein Wort der Ermutigung war über die Lippen des älteren Hatakes gekommen, aber sein Sohn hatte auch nicht damit gerechnet. Wann hatte sein Vater je mit ihm gesprochen als sei er ihm wichtig, wann hatte sein Vater ihm je einen Blick zugeworfen, der anders als missbilligend, beinahe feindselig gewesen wäre?

Um sie herum starben die Ninja, so viele sich dem Monstrum auch gegenüberstellten. Neun Schwänze peitschten durch die Luft und über die Erde, und im blassen Licht einer Sonne, die in der unnatürlichen Dunkelheit wie ein Mond wirkte, blitzten unzählige scharfe Zähne hoch über ihnen, tropfte durchscheinender Geifer aus dem Maul der Bestie. Und dann war es auf einmal an seinem Vater und ihm, zu rennen und sich auf die mehr als mannsgroßen Pranken zu stürzen. Ein Teil seines Verstandes erkannte die Zwecklosigkeit ihres Unterfangens, einmal mehr, als die riesigen Krallen mit einem Mal auf sie zuhielten, aber dieser Gedanke schien so weit weg zu sein wie die Sonne und ihr warmes Licht. Wäre Kakashi in diesem Moment von der Kralle des Dämons durchbohrt und getötet worden wäre, es hätte ihm nichts ausgemacht. Er hätte wohl nicht einmal Schmerz empfunden. Er sah die Kralle, hätte vielleicht noch ausweichen können. Stattdessen blieb er einfach stehen, als würde es ihm so gelingen, den Angriff aufzuhalten. Und da packte ihn auf einmal eine Hand und riss ihn mit aller Gewalt zur Seite, ganze Brocken von nasse Erde flogen durch die Luft, als die Fuchspranke auf den Grund traf. Alles bebte, schwankte, und Kakashi nahm verschwommen wahr, dass er außer Reichweite des wütenden Tobens geschleift wurde. Erst dann klärte sich sein Blick wieder.

"Bist du des Wahnsinns?!", brüllte eine vertraute Stimme, die, seines Vaters, als dieser ihn losließ. "Willst du mit aller Macht den Tod finden?!"

"Ich", begann Kakashi, ohne recht zu wissen, was er sagen wollte. Er sollte seinen Satz nie zu Ende bringen, denn in diesem Moment brach sein Vater neben ihm zusammen. Da sah der Junge erst das Blut, das mit einem Mal überall zu sein schien, und auf dem aufgeweichten Boden schlammig rote Pfützen bildete.

"Vater..." Auf einmal sah er die Ereignisse der letzten Sekunden vor sich, wie sein Vater im letzten Moment bemerkte, dass er selbst keine Anstalten machte auszuweichen, wie er ihm etwas zuschrie, das er nicht gehört hatte, und sich dann schließlich zur Seite warf, um seinen Sohn von den Krallen zu retten - vor den Krallen, die sich dann in seinen eigenen Rücken gebohrt hatten.

"Ich muss.. wirklich ein Narr... sein... mich für dich... in Stücke reißen zu... lassen...", flüsterte sein Vater. Kakashi packte ihn an der Schulter und versuchte, ihn in die Höhe zu hieven.

"Vater, du musst aufstehen und dich in Sicherheit bringen!"

"Unsinn!" Die nächsten Worte des Vaters wurden von einem blutigen Hustenanfalls erstickt. "Ich gehe nirgendwo mehr hin", sagte er dann, "höchstens noch ins Jenseits."

"Nein." Trotz seines Wortes gab Kakashi seine Bemühungen auf und ließ den Älteren los. Er nahm nicht wahr, dass in dem Kampf hinter ihm weitere Menschen fielen, auch nicht, dass drei weitere Ninjas sich ins Getümmel stürzten, und zum ersten Mal dem Biest einige Wunden zufügten. Mit einem Mal hatte er Tränen in den Augen, und wusste selbst nicht, woher. Er weinte gewiss nicht um seinen Vater, um diesen Mann, der ihn nie geliebt zu haben schien.

Dann aber sah er, dass auch seinem Vater die Tränen über die Wangen liefen.

"Du musst... mir verzeihen...", sagte er mit ersterbender Stimme. "Verzeih... dass ich immer... so hart zu dir war, ich... ich wollte bloß... dass dieser Tag nicht so schwer für dich wird... dass du keine solche Trauer... erleben musst... wie ich um deine Mutter..."

"Sag nichts mehr, Vater." Kakashi schüttelte den Kopf, als der Andere trotz allem weiterreden wollte.

"Sag nichts mehr", wiederholte er, und ergriff die zitternde Hand des Sterbenden. "Es gibt nichts, was ich dir verzeihen müsste." Leiser fügte er hinzu: "Ich liebe dich."

Aber sein Vater schien die Worte dennoch gehört zu haben, denn in diesem Moment hörte er auf, gegen sein Schicksal anzukämpfen. Noch bevor er die Augen ganz geschlossen hatte, starb er, und die Hand zwischen den Fingern Kakashis war auf einmal ohne Leben.
 

Der Sohn des vierten Hokages schlief, als sein Vater schweigend vor ihn trat, und lange Zeit auf ihn hinabblickte.

"Es ist doch seltsam...", begann er schließlich mit stockender Stimme, "dass die Liebe dich in diese kalte Welt gebracht hat. Du hättest zu keiner dunkleren Zeit geboren werden können, weißt du das? Du bist noch keinen Tag alt, und schon wirst du allein sein. Keine Mutter, keinen Vater. Wer wird sich um dich sorgen?"

Behutsam, um den Säugling nicht zu wecken, solange dieser noch die Möglichkeit hatte, die Augen vor den Grauen der Welt zu verschließen, streckte er die Hand aus berührte winzigen Finger seines Kindes. Reflexartig schloss der Schlafende die Hand um den ausgestreckten Finger des Yondaime, und in diesem Augenblick stand die Zeit still. Hoch aufgreichtet stand er da, der Mann, der als ein Held in die Geschichte des Dorfes eingehen würde, der Mann, der bereit war, für alle anderen zu sterben, und als er die warme Berührung der kleinen Hand spürte, da lächelte er, und gleichzeitig begann er, stumm zu weinen.

"Ich weiß nicht, wohin ich gehen werde", flüsterte er, wobei er ganz sanft den Druck der kleinen Gelenke erwiderte. "Und ich weiß auch nicht, wie es sein wird, wenn ich dort bin. Aber ich weiß eines ganz sicher, mein Sohn. Ich werde dich nicht vergessen, niemals. Ich wünschte, ich müsste nicht fort", gestand er, "ich wünschte, ich könnte für immer bei dir sein."

Immer mehr und mehr Tränen liefen ihm über das Gesicht, aber er machte sich nicht die Mühe, sie fortzuwischen. Diese Tränen waren etwas, das sein Sohn ihm geschenkt hatte, und es war vielleicht das letzte, was er in seinem Leben spüren wollte.

"Du wirst dich nicht an mich erinnern." Die Stimme des Vierten wurde immer leiser. "Alles, was du über mich wissen wirst, das werden Legenden sein. Du wirst nie wissen, wie sehr ich dich geliebt habe. Aber ich habe ein Geschenk für dich, mein Sohn. Und ich verspreche dir, auch du wirst ein Held sein."

Zögernd und vorsichtig löste er die Umklammerung der kleinen Hand und trat einen Schritt zurück, blickte wieder hinab auf das neue Leben inmitten des Sterbens.

"Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du ein gutes Leben haben wirst. Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt... Naruto."

Mit tränenverschleiertem Blick wandte er sich beinahe hastig ab und ging davon. Seine Schritte hallten durch die leeren Gänge des Hauses, sein Umhang raschelte leise, wie ein fallendes, sterbendes Blatt im herbstlichen Wind. Dann kam er an die Türschwelle, und als er die Hand ausstreckte und öffnete, als das Dämmerlicht des nahenden Todes ihn willkommen hieß und er sich bereit machte, seine Aufgabe zu erfüllen, das fühlte er nichts mehr, außer den trocknenden Tränen auf seinen Wangen, und eine sanfte Berührung, die seinem Herz die Kraft gab, ein letztes Mal schneller zu schlagen.
 

Der Tod ist etwas, was allen Menschen gleich ist, flüsterte eine unhörbare Stimme im Wind, Wir alle sterben, die einen früher, die anderen später. Es ist nicht der Tod, der uns zu etwas besonderem macht. Doch wie wir sterben, das unterscheidet uns.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  DiStuRbeDdOlL
2007-05-16T18:50:02+00:00 16.05.2007 20:50
*reinhops*
*verbaug*
konnichi wa
*schluck
ahhhhh.tschu...tschuldi..tschuldigung ...a-aber ich ....-ich...*heul*
i-ich kann e-einfach n-n-et...a-a-a-ander....-anders
*sich wieder beruhig*
also, gomen aber ich musste einfach losheulen
deine FFist super, besonders des erste kappi mit der wette ist toll^^
und erst der schluss.....
und dann noch...
ach, vergiss es
deine ganze FF ist geil*schwärm*
naja, wat soll ich noch sagen??
*überleg*
AHHHAHAHAAAAAA*einfall hatte*
*in tasche kramsch*
*yondaime-plüschi raushol*
*auf tisch leg*
*verbaug*
say...-say-sayo...sayon-n-n-nara-a*wieder heul*
*raushops*
Von: abgemeldet
2005-11-11T16:56:07+00:00 11.11.2005 17:56
Also ich find deine FF einfach nur mega ultra geil!!!
Ich wolte eigentlich nur das 1 Kapitel lesen, aber ich konnte nicht aufhören ich musste alle lesen bis zum schluss!!! Weißt du eigentlich das deine FF süchtig macht??
Ciao Gilraen *winkewinke*
Von:  Feuerschatten
2004-12-02T16:18:12+00:00 02.12.2004 17:18
irgendwie bin ich nur zu einem einzigen kommentar fähig: wow!

Ich hatte mir die ganze Story ausgedruckt und hab gedacht, dass wird eine ganz nette Lektüre auf der Busfahrt zur Schule und wieder zurück... aber was dann kam... ich kanns irgendwie nicht beschreiben, du hast mich einfach total mit deinem Stil und der Story gefesselt! Ich hätte sogar fast verpasst aus dem Bus auszusteigen, weil ich so ins Lesen vertieft war ^^*
Wenn es für Fanfics das gleiche Bewertungssystem wie für Fanarts geben würde, würde ich jetzt die "1" drücken. Einfach nur unglaublich super absolut und unschlagbar genial, diese Geschichte!

^.^b
Feuerschatten
Von: abgemeldet
2004-10-29T16:44:08+00:00 29.10.2004 18:44
Ein würdiges Ende für so eine fantastische Geschichte!
Gruss Schnurli
Von:  Shabon
2004-10-29T14:56:13+00:00 29.10.2004 16:56
*schweig*
...
Cooles Kapitel. Das Ende war wirklich einsame Spitze, Shi-chan.
Wirklich großartig. Armer Naruto... Keinen Tag alt und schon ein Waisenkind... Und keiner wird jemals für voll nehmen wessen Sohn er eigentlich ist.
Traurig, traurig... Und du hast diese Stimmung wirklich schön hinbekommen. Auch das mit Kakashi ist wirklich großartig geworden...
Von:  mangacrack
2004-10-28T19:29:42+00:00 28.10.2004 21:29
*schniiiiiiiiiiiiiiiieeeff* *roooooootz* *heeeeeeeul* ....
*flenn* ...
Ich habe gewusst, dass es so ausgehen würde, trotzdem habe ich das letzte Kapitel gelesen...
Armer Yondaime, armer Naruto, geile FF, cooles Kapitel.

Eigntlich sollte man mal ne FF schreiben in der Naruto (wie Harry Potter in unsäligen FFs) ne Zeitreise in die Vergangenheit macht und dort seinen Vater trifft ...nurdamit ich aufhöre zu heulen T__T
War ne geile Fanfic ... mach schön weiter so

mangacrack


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