Schock
oh oh jetzt kommt Kapitel 13, das ist eine Unglückszahl, aber das wird schon. Ein Unglück wäre es nur, wenn ihr es nicht mögt und mir keine Kommis hinterlasst.
Viel Spaß jetzt ^.^
"Schock"
Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie wirklich noch da war, nachdem ich mich erleichtert hatte, doch dem war nicht so. Dabei hatte ich mich auf das Gespräch gefreut. Irgendwie faszinierte mich das Mädchen jetzt schon. Sie scheint so ganz anders zu sein, als die anderen Kinder, mit denen ich bisher so zutun hatte.
Ein wenig enttäuscht schlurfte ich in den Übungsraum von Chris und mir zurück und wäre fast wieder rausgegangen, als ich die Kleine neben ihm sitzen sah.
Mit großen Augen sah sie mich an.
"Ah da bist du ja wieder." Wieder lächelte sie mich an. "Du scheinst ja noch nicht so wirklich mit deinen Fähigkeiten umgehen zu können, wenn du eine halbe Stunde dafür brauchst Chris zu sagen was du möchtest." Sie wandte sich Chris zu. "Du Armer kannst einem echt Leid tun."
Ich war geschockt. So etwas sagte sie mir einfach ins Gesicht?
"Ja mag sein, dass sie noch nicht so gut ist, aber ihr Zusammenbruch hat sie auch ein ganzes Stück zurückgeworfen."
Oh, er verteidigte mich.
"Genau, ich war schon besser, aber ich trainiere auch noch nicht so lange."
"Ach Chris hör auf sie zu verteidigen. So weit kann sie nicht zurückgeworfen worden sein. Wenn du deinen Job gut gemacht hättest."
Was war das für ein Mädchen? Warum lies Chris sich das sagen?
"Er hat sich doch bemüht, aber ich hab es bisher nicht besser hinbekommen."
"Sei still!" Ihre Stimme donnerte durch den ruhigen Raum. "Chris weis was ich meine und du hältst dich da raus."
Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich sie an. Noch vor wenigen Minuten, als ich sie auf dem Flur getroffen hatte, war sie mir sympathisch gewesen. Ich hatte gehofft mich gut mit ihr zu verstehen und Erfahrungen auszutauschen. Jetzt jedoch war dem nicht mehr so. Und Chris saß auf seinem Stuhl und sah schuldbewusst auf den Boden. Konnte mir nicht endlich jemand sagen, wer dieses Mädel war?
Sie schüttelte nur den Kopf und sah Chris wieder vernichtend an.
"Ich werde mit den anderen darüber beraten, ob nicht doch jemand anderes ihre Ausbildung übernehmen sollte. Dann könntest du dich endlich auch wieder der Beherrschung deiner Fähigkeiten zuwenden. Du hast nämlich ganz schön nachgelassen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben."
Danach stand sie auf und verlies ohne noch einmal das Wort an mich zu richten den Raum.
Selbst nachdem die Tür laut ins Schloss gefallen war, sagte niemand von uns etwas.
Nachdem wir eine Weile geschwiegen hatten, stand Chris wieder von seinem Stuhl auf und stellte sich wieder ans Fenster. Er wirkte nachdenklich. Vielleicht sollte ich...
"Nein du brauchst mir nicht tröstend zusprechen. Aber ich glaube, ich sollte dir erklären, wer sie war."
Stimmt, diese Frage hatte ich bei seinem geknickten Anblick schon fast vergessen.
"Sie gehört zur Führungsetage und überwacht die Ausbildungen hier im Haus. Unter anderem bestimmt sie wer wen ausbildet und sie erhält alle Berichte über Fortschritte. Als sie gehört hat, dass du einen Zusammenruch hattest, war sie der Meinung nachprüfen zu müssen, ob es meine Schuld war."
"Wie sie gehört zu Chefetage? Auf dem Flur hatte sie mir gesagt, sie habe noch nicht so viel Übung mit ihren Fähigkeiten."
Er brach in schallendes Gelächter aus.
"Wieso hat sie dir denn das erzählt? Wenn jemand seine Kräfte unter Kontrolle hat dann sie."
Ein Rotschimmer überzog mein Gesicht.
"Ich habe sie auf dem Flur fast umgerannt und sie meinte, sie konnte mich nicht sanfter aufkommen lassen, da sie noch nicht mit so schnellen Objekten trainiert habe."
"Ach, da hat sie wieder die süße Kleine gespielt. Wie alt schätzt du sie denn?"
"Also da auf dem Flur dachte ich, sie sei höchstes 5, aber wenn ich dich jetzt so höre und mir ihre Worte noch mal durch den Kopf gehen lasse glaube ich sie ist mindestens 40. Aber das passt doch nicht mit ihrem Körper zusammen!"
Wieder musste er lächeln.
"Ja das mag sein, aber sie ist sogar noch älter, als du glaubst. Nach meinen Informationen ist sie um die 50."
Mir blieb der Mund offen stehen. 50? So alt war nicht mal mein Vater und der sah wesendlich älter aus als sie.
"Aber wie schafft sie es so auszusehen?"
"Das weis ich nicht." Er schüttelte den Kopf und schloss die Augen. "Ich glaube, wir sollten für heute Schluss machen, jetzt hat es eh keinen Sinn mehr."
Er klang geknickt. Klar, wenn man bedenkt, dass ihm gerade gesagt worden war, dass er nicht in der Lage war Leute auszubilden.
"Mach dir keinen Kopf, vielleicht stimmt es ja, was sie sagt und ich bin nicht der Richtige Lehrer für dich. Möglicherweise ist es besser, wenn jemand anderes diesen Job übernimmt."
Er wandte sich der Tür zu und wollte den Raum verlassen.
Ich ergriff seinen Arm, als er an mir vorbei ging und drehte ihn zu mir um.
"Jetzt hör aber auf Chris. Wir verstehen uns doch gut und ich weis nicht, ob ich einem anderen Lehrer oder Lehrerin noch einmal alle diese Dinge anvertrauen könnte, die ich dir erzählt habe. Du weist genau wie schwer mir das gefallen ist."
Ein sanfter Blick bildete sich auf seinem Gesicht.
"Ja das stimmt. Trotzdem würde es heute nichts mehr bringen, wenn wir noch was tun."
Die Autofahrt verlief wieder nahezu schweigend. Erst kurz bevor er mich zu Hause absetzte brach er die Stille, die im Auto herrschte.
"Was ich dir noch sagen wollte." Er stoppte das Auto und sah mich an. "Du hast es ganz allein geschafft eine Technik zu erlernen, für die man sonst Monate braucht. Ob du sie jetzt richtig kannst, oder ob es nur ein Zufall war werden wir nächstes Mal herausfinden."
Chris lächelte mir zu.
"Danke."
Mit diesen Worten stand ich auf und ging in Richtung Eingangstür. Das war ein komischer Tag, aber eigentlich war er noch nicht vorbei.
Mir ging durch den Kopf, dass ich ja noch den ganzen Abend vor mir hatte. Vermutlich allein in meinem Zimmer. Je näher ich unserer Tür kam, desto mehr stieß mich der Gedanke ab, mich den ganzen Abend mit der Frage, nach einem neuen Lehrer, auseinandersetzen zu müssen.
Also ging ich nur kurz in mein Zimmer, schnappte mir meine Monatskarte und den Schlüssel, den mir Katja vor kurzem gegeben hatte und machte mich auf den Weg zu meiner Cousine.
Gut gelaunt kam ich auch knapp eine halbe Stunde später dort an. Da ich mir mittlerweile vorgenommen hatte, dass ich sie möglichst überraschen möchte, öffnete ich die Wohnungstür möglichst leise.
Sofort kam mir laute Musik auf dem Wohnzimmer entgegen. Das kam mir natürlich sehr entgegen, da sie so die zufallende Tür nicht hören würde.
Die Schlüssel noch in der Hand haltend ging ich auf das Zimmer zu und wollte grade ein "Überraschung" rufen, als mir der Mund offen stehen blieb und die Schlüssel zu Boden fallen lies.
Auf dem Sofa saß oder besser lag Katja zusammen mit einem Kerl den ich nicht sofort erkannte und war sichtlich mit anderen Dingen beschäftigt.
Als die beiden das Schlüsselbund auf dem Boden aufkommen hörten schreckten sie hoch und starrten erschrocken zur Tür. Nun erkannte ich auch den Kerl.
"Yukari, was machst du denn hier? Waren wir verabredet?"
Katja stand auf, zupfte sich ihre Klamotten wieder zurecht und setzte ein freundliches Lächeln auf. Sie war vollkommen rot angelaufen und ich hätte auch ohne Gedanken lesen zu können erkannt, dass ihr dieser Augenblick extrem peinlich war.
"Ich wollte dich einfach mal wieder besuchen. Es sollte eine Überraschung werden und das scheint mir ja auch gelungen zu sein." Ich wandte mich dem ebenfalls peinlich berührten jungen Mann zu, der mit gesenktem Kopf auf der Couch saß. "Hallo Chris, lange nicht gesehen was?"
"Ja und ich hätte auch nicht erwartet dich hier zu treffen." Auch er schenkte mir ein freundliches Lächeln.
Katja hingegen sah verwundert von einem zum anderen.
"Ihr kennte euch?"
"Aber klar doch. Ich hatte dir doch von Chris erzählt." Ein fieses Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. "Der Kerl, dem du einen Heiratsantrag machen wolltest, weil er mich vom Englisch befreit hat. Auch wenn das jetzt nicht mehr zutrifft." Den letzten Satz versuchte ich vorwurfsvoll klingen zu lassen. Dies gelang mir jedoch nicht, da Katjas Gesichtsausdruck Gold wert war. In diesem Moment hätte ich alles für einen Fotoapparat gegeben.
Sie wechselte immer von einem verlegenen auf den Boden starren und einem bösen Blick in meine Richtung.
"Tja Yukari, jetzt hast du sogar erreicht, was du wolltest."
Ein triumphierendes Lächeln erhellte mein Gesicht.
"Ja. Ich hatte dir doch gesagt, dass ihr beide euch gut verstehen würdet und ganz offensichtlich hab ihr euch bis ich gekommen bin auch gut verstanden. Allerdings scheine ich euch die gute Stimmung ja mächtig verdorben zu haben."
Ich senkte meinen Kopf und drehte mich wieder zur Tür, als ich Katjas Hand an meinem Arm und Chris Stimme in meinem Kopf hörte.
"Du musst nicht gehen, weil du denkst, dass du uns den Abend verdorben hast. Vielleicht wird es ja ganz lustig. Außerdem weis ich doch genau, wie sehr du an deiner Cousine hängst."
Auch wenn ich mit dem Rücken zu ihm stand, konnte ich das Grinsen auf seinem Gesicht förmlich sehen.
"Mag sein, aber ich glaube schon, dass ihr lieber allein sein wollt."
"Wie kommst du denn darauf? Lies ihre Gedanken und du wirst wissen, dass sie ein echt schlechtes Gewissen hat, dass sie dir nichts von mir erzählt hat."
Und nahezu gleichzeitig sagte Katja zu mir.
"Nein, es dürfte interessant sein mit zwei Leuten in einem Raum zu sein, die Gedanken lesen können."
Ganz offensichtlich hatte Chris ihre Gedanken schneller erfasst, als ich, denn er fing plötzlich an schallend zu lachen und stand vom Sofa auf.
"Ja das könnte lustig werden. Aber für dich auch sehr anstrengend. Zumal, wenn wir uns gegen dich verbünden." Er umarmte sie von hinten und sah mich herausfordernd an.
Fortsetzung folgt......
So das war es mal wieder. Ich würd' mich ganz dolle freuen, wenn ihr mir eure Meinung sagen würdet, auch wenn die Frage wer die Freundin von Chris ist, jetzt aufgeklärt wurde.
Cu Nane
*wink*
