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Spellbreaker

von

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Versöhnung im Schnee

Versöhnung im Schnee

Das Verhältnis von Raja und Harry in den letzten zwei Wochen vor Weihnachten ließ sich allenfalls als frostig beschreiben. Sie hielt sich fast nur noch in Gesellschaft der anderen Slytherins auf, und war offensichtlich recht erfolgreich in Dracos Vertretung. Keiner schien den blonden Jungen sehr zu vermissen. Es war jedoch auffällig, das die "Schlangen", die anderen Schüler nicht mehr in der Weise angingen wie früher. Harry, Ron und Hermine wurden gar völlig mit irgendwelchen Kommentaren verschont. Es gingen Gerüchte um, dass ein Slytherin, wenn er sich doch einmal einen Ausfall den Dreien gegenüber wagte, am nächsten Tag anstatt seiner Hausaufgaben nur noch leeres Pergament vorfand.
 

Harry war es egal. Er versuchte sich nicht allzu viele Gedanken darum zu machen. Stattdessen genoss mit Ron und Hermine, die weihnachtlichen Shopping-Touren in Hogsmeade und freute sich auf die Ferien.
 

Nur ab und an, kreuzten sich seine Blicke mit denen des Mädchens, zum Beispiel während des Essens in der Großen Halle. Aber sie sah jedes Mal schnell in eine andere Richtung und auch Harry wurde immer wieder unwohl, wenn er an ihren Streit dachte. Sollte es tatsächlich ein Bruch für immer sein?
 

Der letzte Schultag vor Weihnachten schien wie im Flug zu vergehen und schon war die letzte Unterrichts-Stunde gekommen. Noch einmal "Pflege magischer Geschöpfe"dann hatten sie frei.
 

Die Gruppen widmeten sich mehr oder weniger liebevoll ihren Schützlingen. Pavarti hatte dem Kauiwan zu Weihnachten einen regenbogenfarbenden Schal gestrickt und der Fisch schwirrte die ganze Zeit laut zwitschernd durch die Gegend.
 

"Der ist ja noch aufgedrehter als Pig", stellte Ron trocken fest und wich einem Schneeball aus, den das Zurbsel mit seinem Schwanz auf ihn abfeuerte.
 

Mit glänzenden Augen kam Neville nun auf sie zu und rief: "Ist es nicht toll. Das hab ich ihm beigebracht.", brüstete er sich.
 

Die drei sahen sich erstaunt an. Neville hatte dem Tier etwas beigebracht? Man hätte eher das Gegenteil erwarten können.
 

Als er ihr Gesichter sah, kriegte er rote Ohren und meinte er verlegen: "Naja, Raja hat mir ein bißchen dabei geholfen."
 

Harry seufzte innerlich. Schon wieder wurden seine Gedanken zu dem Mädchen und ihrer zerbrochenen Freundschaft getragen. Suchend sah er sich um, aber e konnte sie nirgends entdecken. Wahrscheinlich schwänzte sie, wie der größte Teil der Slytherins, der ebenfalls wegen des vielen Schnees nicht zum Unterricht unter freiem Himmelerschienen war.
 

Als der Unterricht beendet war, wollten die Freunde ebenfalls nur noch schnell ins Warme. Doch Hagrid hielt sie auf. "Kommt mal mit, ich will euch was zeigen."
 

Mit einem unguten Gefühl folgten ihm die drei. Wenn Hagrid ihnen "etwas zeigen"wollte, hatte das meistens Unannehmlichkeiten zur Folge.
 

Auf einer Lichtung im Wald blieben sie jedoch mit offenen Mündern stehen. Auf der Lichtung standen zwei Hippogreife. Der kleinere von Ihnen, ein braunes Weibchen, hielt schützend die Flügel über etwas, das die Beobachter erst nicht richtig erkennen konnten. Dann aber als das riesige schwarze Männchen einen drohenden Schritt auf sie zu machte, wich das weibliche Tier einen Schritt zur Seite und offenbarte den Blick auf ein kleines geflecktes Hippogreif-Fohlen. Die Federn an seinem Kopf standen noch in alle Richtungen ab. Es krähte kurz und es hopste auf seinen kleinen Pferde- und Adlerfüßchen ängstlich zwischen die Beine seiner Mutter zurück.
 

"Oh, Hagrid, das ist ja so süß!", rief Hermine entzückt. "Aber woher hast du die denn?"
 

"Dumbledore hat mit ne Genehmigung besorgt, sie zu züchten."Er grinste über beide Ohren. "Die vom Ministerium haben ganz schön lange überlegt, wegen der Geschichte mit Seidenschnabel. Aber dann haben sie's doch unterschrieben. Guter Mann, dieser Dumbledore. Ich sag's ja immer wieder."
 

Harry sah staunend auf die mächtigen Tiere. Der männliche Hippogreif war wohl um einiges größer als Seidenschnabel. Außerdem war er ziemlich aggressiv, wohl weil er Angst um seinen Nachwuchs hatte. Da spürte Harry plötzlich eine Berührung an seiner Seite.
 

"Sie sind wunderschön, nicht wahr?", drang Rajas Stimme leise an sein Ohr. Er konnte ihren Geruch wahrnehmen, so nahe stand sie bei ihm.
 

Überrascht drehte sich Harry zu ihr um. Wie lange war sie schon da?
 

"Ja!" antwortete er automatisch. Er verstand nicht, wie sie auf einmal wieder tun konnte, als wäre nichts geschehen. Neugierig blickten nun auch Ron, Hermine und Hagrid zu ihnen rüber.
 

Raja Gesicht verdunkelte sich. "Ich will alleine mit dir reden."Und ohne eine Antwort abzuwarten zog sie ihn in den Verbotenen Wald.
 

So gingen sie eine Weile schweigend neben einander her. Es dämmerte inzwischen. Rajas sagte nicht ein Wort. Schließlich reichte es Harry und er blieb stehen.
 

"Was ist nun? Was willst du?"Er hatte nicht vor ihr irgendetwas zu schenken.
 

Sie blickte ihm direkt in die Augen und er sah, dass sie mit sich rang. Hoffnung kam in ihm auf. Sollte sie sich...
 

"Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Wegen der Sache mit dem Anschreien."Verlegen sah sie zu Boden und fing an Schnee mit den Füßen zusammenzuschieben.
 

"Warum bist du denn nur so ausgeflippt?", wollte er wissen. "Schließlich bist du diejenige, die den Mist verzapft hat. Ich wollte doch nur wissen wieso."
 

"Naja, ich hab gedacht du verstehst das nicht.", murrte sie. "Außerdem wollte ich es selbst nicht wahrhaben."
 

"Was wahrhaben?", wollte er wissen.
 

"Naja, das ich ziemlichen Mist gebaut habe. Und dass ich es nicht mehr einfach so rückgängig machen kann."
 

"Warum eigentlich nicht?", wunderte er sich nun. "Du hast doch die Kräfte zum Zauber-Aufheben quasi gepachtet."
 

"Du stellst dir das so einfach vor. Aber das mit Dra..Malfoy war nicht einfach irgendein Spruch. Ich habe seine Persönlichkeit verändert. Ihn quasi umprogrammiert."
 

"Damit er auf mich steht?", platzte Harry in ihre Erklärung. "Das darf ja wohl nicht wahr sein."
 

"Eigentlich solltest ja auch nicht grade du es werden.", grinste sie plötzlich. "Ich hatte gedacht ein Malfoy, der plötzlich Crabbe oder Goyle hinterherrennt wäre ganz lustig. Er hatte noch am Abend vorher lautstark verkündet, Schwulsein, wäre noch schlimmer als Muggel-Eltern haben."
 

Harrys Gesichtszüge schienen sich nicht zwischen Entsetzen und Schadenfreude entscheiden zu können. "Du hast nen abartigen Humor, weißt du das?", stellte er dann trocken fest. "Typisch Slytherin!"
 

Sie sah ihn böse an.
 

"Ja genau, eine böse kalte Schlange bin ich. Deswegen hat er mir ja auch so Leid getan, als ich gesehen habe, wie sehr er darunter gelitten hat. Ich redete mir ein, das sein eine gerechte Strafe.", fauchte sie dann. "Ich wollte meine Macht über ihn nutzen. Ich wollte, dass er endlich aufhört, so ein Arschloch zu sein. Ich wollte ihn auch wieder befreien, aber dazu hätte er mir vertrauen müssen. Den Zauber zu entfernen ist schwierig. So ungefähr als wenn du jemand aus einer Dornenhecke ziehst. Hinein ist einfach, aber wieder heraus erfordert äußerste Vorsicht, sonst kommt es zu Verletzungen."
 

Ernst blickte sie nun zu Boden. "Ich dachte du wolltest nichts mehr mit mir zu tun haben, wenn ich es dir sage."
 

Harry überlegte nicht lange und schloss das Mädchen einfach in seine Arme. So standen sie schweigend in der Dunkelheit, aber er hatte keine Angst. Sanft strich er ihr übers Haar und atmete ihren Geruch ein.
 

"Mhm!", sagte er. "Hippogreif und Rosen. Was für eine Mischung!"
 

Sie hob den Kopf.
 

"Heißt das, du bist mir nicht böse?"
 

"Naja, verdient hättest du es.", lachte er. "Du bist keinen Deut besser als Malfoy. Aber du musst mit ihm reden, wenn er wieder da ist. So was sollte man keinem Menschen antun."
 

Keiner der beiden merkte, dass sie beobachtet wurden.



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