Zum Inhalt der Seite

Megaman Battle Network - Omega

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Shut your bloody Face already!

Nach einem unfairen und harten Kampf hatte Lan es geschafft auch die zweite Schlüsselkarte in seine Hände zu bekommen. Nur dank der Hilfe von Jim und GeyserMan, die plötzlich aufgetaucht waren, um Lan und MegaMan zu unterstützen, war es ihm gelungen Mr. Smoke und seinen SmokeMan ein weiteres Mal zu besiegen. Dabei hatte sich allerdings herausgestellt, dass die Dark Chips ein noch größeres Problem darstellten, als bisher vermutet wurde. MegaMan war am Rande seiner Vernichtung gewesen, da die dunklen Kräfte des Dark Chips SmokeMan einen enormen Powerboost gegeben hatten. Somit würden vermutlich auch die nächsten Kämpfe kein Kinderspiel für unsere vier Freunde werden...
 

Nachdem Jim und Lan das Büro wieder verlassen hatten, fanden sie sich im Hauptraum wieder. Noch waren zwei Türen dort verschlossen. Lan schaute auf seine neu gewonnene Schlüsselkarte und erkannte auf ihr den Buchstaben B. Die dazugehörige Tür war schnell auszumachen. Auf dem Kartenleser einer der beiden Türen blinkte ebenfalls ein B auf, also musste es dort weitergehen. Noch zwei Karten also und sie könnten den Fahrstuhl in die nächste Etage nehmen.

„Ich hoffe wir sind diesen Kerl endlich los.“, sprach MegaMan, der sich noch immer nicht so besonders fühlte und dachte dabei an Smoke.

„Schön wär’s, aber er hat ja gesagt, wir würden uns wiedersehen.“, wandte Lan grummelnd ein. „Aber von mir aus soll er nur kommen, dann verpassen wir ihm eben noch mal eine!“

„Ihr scheint diesen Typen von eben also gut zu kennen?“, fragte Jim neugierig.

„Ja, leider... Er hat uns wohl von allen Handlangern Shadow’s die meisten Probleme bereitet und lässt partout nicht locker. Smoke ist sowieso komisch. Er ist völlig anders, als alle anderen Mitglieder der Neo World Three.“

„Wie meinst du das?“, wollte Jim direkt wissen.

„Na ja... im Gegensatz zu allen anderen, habe ich bei ihm das Gefühl, dass er all das wirklich nur aus Spaß an der Freude macht. Er scheint Gefallen daran zu finden Leute zu quälen und Terror zu stiften. Rina, Joshua, Mr. Match, Kinoshita oder auch PolarMan… soweit ich das sehe, haben diese alle einen Grund dafür die Net-Society zu hassen und tun dies aus fester Überzeugung, obwohl sie wissen, was sie mit ihren Taten anrichten. Sie sind im Grunde alle gute Menschen und zweifeln deshalb gelegentlich an dem, was sie tun... Smoke hingegen ist da vollkommen anders.“, erklärte Lan und dachte dabei selbst noch mal über seine Worte nach.

„Jetzt wo du’s sagst...“, mischte sich auch MegaMan ein. „Smoke passt irgendwie überhaupt nicht ins Bild. Mit dem Kerl stimmt was nicht und ich hab da schon wieder so eine böse Vorahnung. Erinnerst du dich noch an das, was Rina gesagt hat? Seitdem Smoke sich der Neo World Three angeschlossen hat, hat sich Shadow verändert und angefangen seine Ziele wirklich gewaltsam durchzusetzen.“

„Ja, ich erinnere mich wieder...“, antwortete Lan und begann sehr nachdenklich zu werden.

„Ich weiß ja nicht, wer all die anderen sind, aber ich kann zumindest die Aussage unterstützen, dass Rina nie freiwillig etwas getan hätte, was wirklich andere Menschen in Gefahr gebracht hätte.“, sprach Jim mit fester Überzeugung.

„Ja... Hier ist irgendwas faul und langsam bekomme ich auch so ein merkwürdiges Gefühl. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast glauben, dass Smoke Shadow irgendwie negativ beeinflusst.“, überlegte Lan weiter.

„Das werden wir wohl nur dann herausfinden können, wenn wir erst einmal bei Shadow waren.“, sprach MegaMan und fixierte damit die Gedanken seiner Freunde wieder auf das Hier und Jetzt.

„Ja, du hast Recht. Wir sollten wirklich weiter.“, stimmte Lan zu, nachdem er sich wieder gesammelt hatte.

„Vielleicht sollten wir erst mal zusehen, dass wir den anderen bescheid geben. Die suchen da unten immer noch, während wir hier ziemlich in der Klemme sitzen.“, merkte nun GeyserMan an.

„Das stimmt, aber leider ist ja der verdammte Fahrstuhl defekt.“, fluchte Lan.

„Hmm... Vielleicht könnte ich ihn wieder in Gang bringen.“, überlegte Jim, als er die geschlossenen Fahrstuhltüren musternd anschaute.

„Meinst du ernst? Wie denn?“, wollte Lan direkt wissen.

„Lass das mal meine Sorge sein. Ich werd gucken, was ich tun kann. Holst du derweil die nächste Karte?“

„Klar!“, antwortete Lan voller Elan.

„Gut. Solltest du Hilfe brauchen, sag einfach bescheid. Ich bin dann halt hier.“

„Werd ich machen. Danke nochmals, Jim.“

„Ach man, nicht der Rede wert.“, lächelte Jim und schlenderte auch schon zu dem defekten Fahrstuhl rüber, um zu versuchen ihn wieder in Gang zu kriegen.

„Okay, und wir schauen uns dann mal das nächste Büro an.“, sprach Lan zu seinem Navi, packte das PET wieder weg und nahm die Schlüsselkarte für den nächsten Raum zur Hand.

In einem Zug führte er sie durch den Kartenleser und schon öffnete sich die nächste Tür.

Der Büroraum dahinter, unterschied sich nicht sonderlich von den anderen. Der Teppichboden hatte einen leichten Blaustich und statt Bücherregalen standen große Schränke mit Glasvitrinen, durch die man kunstvolle Porzellangegenstände sehen konnte, an den Wänden. Durchs Fenster sah man immer noch nur regnerischen, bewölkten Himmel. Ob dieses Unwetter überhaupt noch mal zu Ende gehen würde?

Lan zögerte nicht, nahm wieder sein PET zur Hand, nachdem er die Schlüsselkarte weggesteckt hatte, und schloss dieses am Laptop an, der auch hier auf einem kleinen Tisch aufgestellt und verbunden mit einer schwarzen Box war.

„Dann mal los... Jack-In, MegaMan! Execute!“
 

Als MegaMan vollständig ins Netzwerk transferiert war, musste er auch gleich mit dem Atem stocken. Die Luft war ungewöhnlich warm und drückend. Aber das war auch kein Wunder bei dieser Umgebung. Der blaue Navi fand sich inmitten eines vulkanartigen Areals wieder. Rund um ihn herum war nichts als Lava zu sehen! Ein einziges, weites Meer aus heißem Magma.

„Meine Güte, ist das heiß hier... ich kann kaum atmen...“, stöhnte MegaMan, der bereits jetzt schon schwitzte.

Auch Lan liefen nur vom Zusehen erste Schweißperlen über die Stirn.

„Ich glaube dann sollten wir Dash nicht hinterherschicken, solange er sich noch nicht vollständig auskuriert hat.“, sprach Lan, der das Fishy auf seinem PET-Screen sehen konnte, wie es ihn flehend anstarrte hinter seinem Herrchen hergeschickt zu werden.

„Ne, ich halt’s hier ja selbst kaum aus...“, wischte sich MegaMan mit seinem Unterarm den digitalen Schweiß aus dem Gesicht.

„Na gut, dann bist du wieder allein auf dich gestellt. Kannst du irgendwas sehen?“

„Außer blubbernder Lava?“, lächelte der blaue Navi ironisch. „Nein, da vorn ist tatsächlich etwas. Sieht aus wie eine Brücke, aber ich kann von hier aus nicht sehen, wo sie endet.“

„Dann sieh sie dir mal genauer an.“

Also trabte MegaMan auch schon los. Der Boden war nicht sonderlich gut zum Laufen. Er war uneben und steinig, aber vor allem ziemlich heiß! MegaMan war auf einer kleinen Felsinsel, die Mitten im gewaltigen Lavameer schwimmen musste. Um ihn herum sah er nichts außer heißen Gesteinsbrocken, die qualmend aus dem flüssigen Erdgestein geschossen wurden. Ein unangenehmes Hitzeflimmer erschwerte zudem noch beständig die Sicht. Es war wirklich nicht sehr einladend hier. Die Temperatur musste mindestens 40° oder sogar noch mehr betragen!

Als MegaMan die Brücke erreicht hatte, trat er auch schon ihre schwarzen, gitterartigen Stufen hinauf. Sie war aus lackiertem Metall gefertigt und wurde von schweren Stahlträgern und jeder Menge Stützpfosten gehalten, die in der Lava unterzutauchen schienen. Allem Anschein nach führte diese Brücke über die Lava zu einer anderen Insel. Aber bis dorthin schien es ziemlich weit zu sein. MegaMan konnte am Horizont kaum erkennen, wo die Brücke enden könnte, was aber hauptsächlich auf das Hitzeflimmern zurückzuführen war.

„Sieht aus als bleibt dir nichts anderes übrig, als sie zu überqueren.“, sprach Lan, der sich selbst dachte, dass er nie im Leben einen Fuß auf so eine Brücke setzen würde.

„Oh man, mir bleibt aber auch gar nichts erspart...“, seufzte der blaue Navi keuchend und war schon gewillt sich am Brückengeländer festzuhalten, was er dann aber lieber doch nicht tat. Hätte er es berührt, hätte er sich mit Sicherheit die Finger verbrannt.

Somit blieb MegaMan nichts anderes übrig, als die Brücke so zu überqueren, ohne sich festzuhalten, wobei sie allerdings beunruhigend quietschte und eh schon ziemlich schmal war. Was auch nicht grade sehr viel half, war die Tatsache, dass der Boden ebenfalls aus Gitterplatten bestand, so dass der blaue Navi die Lava genau unter sich schön blubbern sehen konnte.

„Keine Sorge, es passiert schon nichts. Zur Not logg ich dich schnell aus und wir überlegen uns etwas anderes.“, versuchte Lan seinem Navi Mut zu machen, was aber auch nicht allzu motivierend war.

„Na toll...“, murmelte MegaMan frustriert und setzte sich auch schon in Bewegung.

Es war kein sonderlich angenehmer Fußmarsch, wie man sicher schnell erahnen konnte. Der Gitterboden war extrem angeheizt, dass MegaMan’s Fußsohlen innerhalb kürzester Zeit vor Hitze bereits weh taten. Dicht neben der Brücke schossen immer wieder Lavafontainen und Gesteinsbrocken aus der Lava heraus und rieselten teilweise sogar über die Brücke drüber und darüber hinaus machte die enorme Wärme Lan’s Navi eh schon genug zu schaffen.

Doch hätte MegaMan geahnt, dass all das noch eher harmlos war, im Vergleich zu dem, was sich ereignen sollte, als er schon ein ganzes Stück geschafft hatte, hätte er die Brücke wohl gar nicht erst betreten.

Kaum hatte er ein paar Meter hinter sich gelassen, materialisierten sich mehrere Viren direkt vor ihm. Es waren insgesamt drei HeatMettaur. Sie sahen den gewöhnlichen Mettaur-Viren ziemlich ähnlich, wirkten aber doch um einiges anders. Sie hatten grüne Füße, besaßen aber die gleichen Glupschaugen, wie normale Mettaur und statt eines Arbeiterschutzhelms trugen sie metallische Ringe um ihre Köpfe, aus denen lodernde, fackelähnliche Flammen herausbrannten. Angriffslustig versperrten sie ihrem Gegenüber den Weg.

„Nicht auch noch das...“, war MegaMan vor Genervtheit schon fast den Tränen nahe, wären diese vermutlich nicht gleich zu Wasserdampf verpufft, hätte er angefangen zu weinen.

„Keine Sorge, die machen wir fix platt und dann-“, doch Lan hielt inne, als selbst er merkte, dass plötzlich die Brücke zu vibrieren begann.

Verwirrt schaute sich MegaMan um, was das Beben hätte auslösen können, doch auf Anhieb erkannte er nichts. Er ging jedoch ängstlich in die Knie, da es nicht so aussah, als würde die Brücke dieses Gerüttel lange aushalten.

„Hinter dir, Mega!!“, brüllte Lan, als er entdeckte, was für das Beben verantwortlich war.

Sofort schaute der blaue Navi hinter sich und erkannte es ebenfalls. Irgendetwas bewegte sich durch die Lava unter der Brücke hin und her und stieß immer wieder gegen die Stützpfosten. Wie ein riesiger Fisch, der unter einem Steg im Hafen hertauchte. Bei diesem Gedanken sackte MegaMan das Herz auch schon fast in die Hose. Zu seinem Missfallen bewahrheitete sich seine Vermutung und mit einem Male kam das lavatauchende Etwas brüllend aus dem heißen Magma geschossen. Es war ein überdimensionaler MagmaDragoon!!

„Verdammte Scheiße!“, begann MegaMan panisch zu schreien und erinnerte sich daran zurück, wie er das letzte Mal gegen solch eine Bestie hatte kämpfen müssen.

MagmaDragoons waren sehr seltene Viren, die hauptsächlich in extrem heißen Gebieten anzutreffen waren. Meistens fand man sie in den Computern von Vulkananlagen, wie dem Labor auf Fire Island, aber es wurden auch schon öfters welche in Grillcomputern gesichtet.

Es war ein sehr langer, drachenähnlicher Virus, aus dessen Kopf vier schwarze Hörner hervorstanden. Die Augen waren leuchtend gelb und er hatte jede Menge Stacheln, die sich über sein gesamtes, ewig langes Rückgrat zogen. Die Farbe seiner schuppigen Haut war stechend rot, konnte sich aber in ein tiefes Dunkelblau verfärben, wenn er ziemlich wütend wurde. Somit schien der MagmaDragoon momentan sogar noch einigermaßen gute Laune zu haben. Allerdings hielt ihn auch das nicht davon ab, weiterhin die Brücke anzugreifen, die nun immer mehr ins Schwanken geriet.

Den Halt verlierend wankte MegaMan hin und her, als die Metallbrücke immer stärker zum Erzittern gebracht wurde, dass er beinahe umgefallen wäre, hätte er sich nicht noch grade so auf den Beinen halten können. Das Geländer wollte er lieber noch immer nicht anfassen...

„Achte auf die Mettaur!“, erinnerte Lan seinen Navi wieder an die drei Viren, die mittlerweile dabei waren zum Angriff auszuholen.

Während der MagmaDragoon wieder in der Lava untertauchte, wandte sich der blaue Navi schnell herum und erkannte grade noch schnell genug den Flammenstrahl, der auf ihn zugeschossen kam, dass er um Haaresbreite ausweichen konnte. Die HeatMettaur hatten angefangen Feuer zu speien, um ihr Opfer niederzufackeln.

„Mist! Warum??“, fluchte MegaMan verzweifelt, als die Brücke erneut heftigst bebte.

Der MagmaDragoon griff weiter die Stützpfosten an, indem er immer wieder mit seinem gigantischen Kopf dagegen rammte. Allem Anschein nach wollte er die Brücke um jeden Preis zerstören und langsam aber sicher schien er damit auch erfolgreich zu sein.

„Du musst da weg, aber schnell!“, schrie Lan seinem Navi zu.

Dies war aber leichter gesagt, als getan. Die HeatMettaur schossen weiter mit brennenden Flammen und versperrten MegaMan den Weg, der nun immer weiter nach hinten gedrängt wurde. Doch als er seine Chance für einen kurzen Moment erkannte, aktivierte er seinen Buster und feuerte mehrere Schüsse auf seine Angreifer ab, ehe die Brücke erneut erbebte und er wieder aus dem Gleichgewicht geriet. Doch Gott sei Dank hatte er, wenn auch wohl eher nur durch Zufall, die drei HeatMettaur erwischt, deren Datenteilchen sich auch schon in der heißen, flimmernden Luft auflösten.

„Okay, der Weg ist frei und jetzt nichts wie weg da!!“, befahl Lan, als er merkte, dass die Brücke die andauernden Attacken nicht mehr sehr lange überstehen würde.

Grade wollte sich MegaMan auch schon in Bewegung setzen, da kam plötzlich der MagmaDragoon erneut aus der Lava geschossen. Sein langer Hals ragte aus dem brodelnden Magma heraus und sein Kopf triumphierte majestätisch über der langsam einstürzenden Verbindungsbrücke. Einen Moment lang sahen MegaMan und der riesige Virus sich gegenseitig in die Augen, bis der Dragoon mit einem Male hervorschnellte, seine gewaltigen Kiefer auseinander riss und gewaltsam seine Zähne in die Brücke rammte. MegaMan wurde durch die heftige Erschütterung sofort umgerissen und landete auf seinem Hinterteil, welches sich recht schnell erhitzte, dass der blaue Navi vor Schmerz schreiend sofort wieder aufsprang.

„Was zum Teufel tut der da??“, fragte Lan, der das Szenario mit Entsetzen verfolgte.

„Jedenfalls nichts Gutes!“, antwortete MegaMan, nahm die Beine in die Hand und rannte so schnell er nur konnte los.

Der MagmaDragoon hingegen presste seine messerscharfen Zähne noch weiter in das Metall hinein und riss schließlich mit einem kräftigen Ruck ein ganzes Stück der Brücke heraus, was er anschließend direkt in die Lava spukte. Nun begann sich die komplette, kilometerlange Brücke in Bewegung zu versetzen und langsam einzustürzen. Die Stützpfosten waren nicht mehr im Stande die vielen Erschütterungen auszuhalten und brachen einer nach dem anderen weg. Gedämpft plätschernd stürzten die beiden Enden der Brücke, zwischen dem nun zerstörten Teil, hinunter in die Lava, dass jede Menge des flüssigen Erdgesteins qualmend herumspritzte.

Während MegaMan nun verzweifelt versuchte das andere Ende zu erreichen, kippte die Brücke hinter ihm langsam aber sicher in die Lava hinein, während weitere Pfosten abbrachen.

„Mega, beeil dich! Ansonsten wirst du mit der Brücke in die Lava fallen!“

Diese Warnung von Lan wäre allerdings nicht wirklich notwendig gewesen, da MegaMan selbst schon wusste, dass er ziemlich in der Klemme steckte. Zumindest schien der MagmaDragoon vorerst Ruhe zu geben und beobachtete den Brückeneinsturz, um sich über sein erledigtes Werk zu erfreuen.

„Warum loggst du mich nicht einfach aus!? Bitte, Lan!!“, flehte der blaue Navi panisch.

„Und wie sollen wir dann jemals auf die andere Insel kommen? Wenn du es jetzt nicht rüber schaffst, werden wir die nächste Schlüsselkarte nie bekommen! Beeil dich einfach! Sollte es wirklich brenzlig werden, dann logg ich dich schon aus!“

„Wirklich brenzlig?? Wofür hältst du das denn hier?!“, keuchte der Navi empört, ließ dann aber ab und konzentrierte sich nur noch darauf das andere Ende endlich zu erreichen, bevor es zu spät sein würde.

Allerdings sollte ihm auch dies noch erschwert werden. Immer wieder materialisierten sich HeatMettaur vor ihm, um ihm den Weg zu versperren. Einige schoss er sofort in Stücke, kaum dass sie materialisiert waren, über andere vollzog er weite Sprünge, rollte sich beim Landen ab und sprang gleich wieder auf, um weiterzurennen. Sein Körper fühlte sich vollkommen heiß an und die Hitze machte ihn sehr schnell müde und ziemlich schlapp. MegaMan biss die Zähne zusammen und versuchte durchzuhalten, was aber wirklich unglaublich anstrengend war. Mehrmals erwischten ihn auch einige der Flammen, die ihm die HeatMettaur entgegenspuckten, doch er versuchte sich zusammenzureißen und rannte einfach weiter, obwohl der brennende Schmerz langsam aber sicher unerträglich wurde. Lan hingegen versuchte seinem Navi zu helfen, indem er in regelmäßigen Abständen Recovery Chips runterlud. Diese halfen zwar auch nicht sehr viel, waren aber immer noch besser als gar nichts. Ohne sie hätte MegaMan vermutlich schon lange aufgegeben und hätte sich freiwillig in das Lavameer gestürzt.

Doch dann kam endlich das Ende der Brücke in Sicht! Nur noch wenige Meter mussten es sein. Ein letztes Mal nahm MegaMan all seine Kraft zusammen, um zum Endspurt anzulegen. Er schoss die HeatMettaur beiseite und bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg. Mit einem weiten Sprung hüpfte er das letzte Stück von der Brücke herunter und landete unsanft auf der felsigen Insel an ihrem Ende. Er knallte klatschend auf den unebenen Boden in einer ziemlich ungesund aussehenden Art und Weise, aber immerhin hatte er es noch rechtzeitig geschafft. Aus den Augenwinkeln heraus konnte er sehen, wie die Brücke vollständig in der Lava versank. Er hatte es wirklich geschafft!

„Wow, das war vielleicht knapp!“, atmete Lan erleichtert auf und warf gleich seinen letzten Recovery Chip hinterher.

Schwer atmend wandte sich MegaMan auf den Rücken und musste erst einmal tief ein- und ausatmen. Der Boden war zwar glühend heiß, aber mittlerweile spürte er die Hitze kaum mehr. Genaugenommen war es sogar so heiß, dass er nicht wirklich unterscheiden konnte, ob der Boden nun wirklich brandheiß oder vielleicht sogar eiskalt war.

Hechelnd brachte sich der blaue Navi nach einer Weile wieder auf die Beine, blieb aber in den Knien, um weiterhin Luft zu holen, was bei der drückenden Wärme nicht sehr einfach war.

„Oh man... oh man... oh man...“, stammelte er fassungslos und immer noch vollkommen außer Puste vor sich her. „So etwas werde ich nie wieder tun... ich glaube ich krepier gleich... das war wirklich... oh man...“

„Aber immerhin hast du’s heil überstanden.“, wandte Lan ein, was aber auch nicht sonderlich aufmunternd war.

„Mein Gott... so sehr habe ich mich noch nie anstrengen müssen!!“

„Ach komm, du hast es geschafft, jetzt mach nicht so ’ne große Sache draus.“, entgegnete Lan leicht genervt über die Memmenhaftigkeit seines Navis.

„Ich würde zu gern mal dich in solch einer Situation sehen.“, antwortete MegaMan beleidigt.
 

Nachdem sich Navi und Operator wieder eingekriegt hatten, überblickte MegaMan erst einmal das neue Gelände. Die Insel war ziemlich groß, zumindest größer als die andere. Sie war weitläufig und ziemlich geräumig. Die Unebenheiten machten das Gehen zwar schwierig, aber zumindest gab es keine größeren Hindernisse. Am anderen Ende der Plattform befand sich ein Terminal, was mit größter Wahrscheinlichkeit zum Deaktivieren des Schlosses an der kleinen, schwarzen Box vorhanden war.

„Sieht so aus, als hätten sie sich diesen kleinen Marathon als Ausgleich dafür ausgedacht, dass BlazeMan hier nicht auf uns warten kann.“, bemerkte MegaMan, als er sich auch schon auf das Terminal zu bewegte.

„Stimmt. Mr. Match und BlazeMan sind ja nicht mehr dabei. Darum haben sie sich vermutlich etwas anderes überlegen müssen, da sich die Zwei uns ja nicht mehr in den Weg stellen können.“, stimmte Lan zu. „Ich frage mich nur, was wohl aus den beiden geworden ist? Gehört haben wir ja nichts mehr von ihnen. Ich hoffe Shadow hat sich nicht für ihren Verrat an ihnen gerächt.“

„Ach was. Den beiden geht es sicher gut.“, antwortete MegaMan zuversichtlich.

„Aber euch beiden wird es dafür nicht mehr lange gut gehen!!“, ertönte aus heiterem Himmel eine Stimme und kaum war sie entklungen, materialisierte sich auch schon ein Navi direkt vor MegaMan, um ihm den Weg zum Terminal zu versperren.

Erschrocken trat der blaue Navi zurück und nahm seine Kampfhaltung ein, die er jedoch gleich wieder verdutzt verließ, als er erkannte, wer sich ihm in den Weg stellte.

„BlazeMan??“

Es war wirklich BlazeMan! Kaum hatten sie von ihm gesprochen, erschien er auch schon persönlich! Allerdings sah er ziemlich verändert aus und sein Äußeres konnte nur eines bedeuten... Hier waren Dark Chips am Werk!

Die Flammen, die BlazeMan’s Unterarme und –beine umhüllten, sowie die lodernde Fackel auf seinem Kopf, brannten dunkelviolett, so wie auch sein eigentlich rot-weißer Körper die Farbe schwarz-violett angenommen hatte. Das ziemlich junge Gesicht war verzerrt zu einer fies grinsenden Fratze mit schwarzen Ringen unter den Augen, was ihm eine unheimliche Gestalt verlieh.

„Was um alles in der Welt tust du hier? Was ist mit dir passiert? Sag nicht du arbeitest wieder für Shadow?!“, brüllte MegaMan sofort fassungslos los.

„Ich hab keinen Plan wovon ihr redet und wer ihr überhaupt seid.“, antwortete der dunkle Flammen-Navi mit tiefer Stimme. „Ich wurde nur hergeschickt, um euch aufzuhalten und genau das werde ich jetzt auch tun!“

„Du weißt nicht wer wir sind??“, wiederholte MegaMan überrascht.

„Sei vorsichtig, Mega! Hier stimmt was nicht. Er wird nicht von einem Menschen operiert sondern kämpft allein, wie ein Solo-Net-Navi.“, stellte Lan beunruhigt fest. „Wenn Mr. Match nicht da ist und er sagt, er weiß nicht wer wir sind, kann das nur bedeuten...“

„Die Dark Chips sind daran schuld und manipulieren ihn!“, beendete der Navi den Satz seines Operators.

„Genau. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mr. Match sich wieder Shadow angeschlossen haben soll. Vermutlich muss sich Shadow BlazeMan mit Gewalt wieder angeeignet haben. Aber hier ist noch etwas faul...“

„Was denn?“, fragte MegaMan verwirrt.

„Dafür dass er von einem Dark Chip besessen ist, hat er sich ungemein gut unter Kontrolle, findest du nicht?“

„Du hast Recht...“, bemerkte es nun auch MegaMan. „Er verhält sich nicht so wie PropellerMan oder SmokeMan... Meinst du der Dark Chip hat seine Persönlichkeit noch nicht vollkommen gelöscht?“

„Ich weiß es nicht, aber möglich wäre es. Jedenfalls würde ich einem Kampf lieber aus dem Weg gehen.“, sprach Lan ratlos.

„Was labert ihr da eigentlich??“, mischte sich BlazeMan wieder ein. „Ist doch alles scheißegal... Lasst uns lieber endlich loslegen! Ich brenne schon darauf dich auseinander zu nehmen! Hahahahaha!!“, begann er laut zu lachen und nahm seine Kampfhaltung ein. „Wollt ihr die Karte, müsst ihr erst mich loswerden. Das Terminal ist dahinten, aber glaubt nicht, ich werde euch so einfach da dran lassen. Hehehe...“

„Einem Kampf aus dem Weg zu gehen, wird wohl nix!“, stellte MegaMan hilflos fest.

„Dann müssen wir uns jetzt etwas anderes einfallen lassen. MegaMan? Battle routine, set!”

„Execute!“
 

Und so konnte der Kampf starten. MegaMan wusste zwar nicht, was genau hier vor sich ging und er wollte BlazeMan nicht wirklich bekämpfen, aber andererseits schien es keinen anderen Weg zu geben und BlazeMan selbst war fest zum Kampf entschlossen, so dass dem blauen Navi eh keine andere Wahl blieb, als dagegenzuhalten.

„Sei vorsichtig, Mega! Solange wir nicht wissen, was genau hier los ist, will ich nicht unbedingt riskieren, dass BlazeMan gelöscht wird.“, warnte Lan seinen Navi noch einmal, während er weiter darüber nachgrübelte, was das hier zu bedeuten hatte.

Allem Anschein nach sah es so aus, als hätte BlazeMan sein Gedächtnis verloren, was aufgrund des Dark Chip Einflusses zu erklären war. Und da er eigentlich eher ein Verbündeter war, wollte Lan nicht riskieren, dass ihm etwas geschehen würde.

„Tst, ganz wie der Chef gesagt hat! Ihr seid wirkliche Luschen! Typen wie euch verspeise ich zum Frühstück!!“, rief BlazeMan, als er auch schon seinen ersten Angriff startete und gradewegs auf MegaMan zugestürmt kam.

Reflexartig riss der blaue Navi sein Arme hoch, schlug sie über Kreuz und hielt sie schützend vor seinen Kopf, so dass BlazeMan’s Uppercut geblockt wurde. Allerdings schlug Lan’s Navi die Arme gleich wieder auseinander und fuchtelte wild mit ihnen herum, als sie Feuer gefangen hatten, da die Flammen von BlazeMan’s Unterarm auf die Arme seines Gegners übergegriffen hatten.

„Hahahaha! Du Noob!“, lachte BlazeMan, der sich köstlich amüsierte, während es MegaMan nach wildem Gefuchtel gelang die Flammen wieder auszubekommen.

„Na warte!“, grummelte MegaMan verärgert und holte auch gleich zu einem Tritt aus, mit dem er seinen Gegner nach hinten drängte.

Kaum hatte der blaue Navi seinen Fuß wieder auf dem steinigen Boden aufgesetzt, stieß er seinen Buster nach vorn und gab mehrere Schüsse ab. Doch BlazeMan warf sich blitzschnell nach hinten, dass die Energiestrahlen über ihn hinwegzischten, holte nach der Landung mit seinen Beinen kräftig Schwung und sprang elegant wieder auf.

„DarkFlame!!“, zögerte der flammende Navi keine Sekunde und setzte die nächste Attacke nach, welche er mit seiner Handfläche losfeuerte.

Eine zischelnde, violette Feuerkugel traf MegaMan direkt auf der Brust und schleuderte den überraschten Navi weit nach hinten, wo er unsanft auf dem felsigen Boden landete.

„Man, einfacher geht’s ja schon gar nicht mehr!“, schüttelte BlazeMan lachend den Kopf, während er langsam auf MegaMan zuschlenderte, der schon wieder dabei war sich aufzusetzen.

„Warum tust du das, BlazeMan? Ich dachte wir wären nun Freunde! Liegt es an dem Dark Chip, oder-“, begann MegaMan, doch BlazeMan fiel ihm ins Wort.

„Freunde?“, wiederholte der Feuer-Navi und betonte dabei jede einzelne Silbe des Wortes. „Ich hab nicht mal ’ne Peilung, wer du eigentlich bist, außer ein Störenfried, den es zu vaporisieren gilt.“

„Erinnerst du dich denn überhaupt nicht mehr an mich??“

„Sollte ich das etwa?“, verzog BlazeMan fragend das Gesicht. „Sag mal... du willst mich verarschen, was? Ich hab meine Befehle und lass mich nicht natzen! Steh endlich auf und kämpf weiter!“

„Es hat keinen Sinn, Mega.“, wandte Lan nun ein. „Er hat uns scheinbar wirklich vergessen! Solange der Dark Chip aktiv ist, werden wir da nicht viel ausrichten können...“

„Und was sollen wir dann machen?“, fragte der blaue Navi verzweifelt, als er sich wieder vollständig aufgerichtet hatte.

„Keine Ahnung. Jedenfalls sollten wir uns nicht weiter davon irritieren lassen. Unsere oberste Priorität ist es Shadow zu stoppen und das ist momentan alles was zählt. Wenn BlazeMan sich uns in den Weg stellt, dann muss er es eben bereuen. Wenn wir uns jetzt zurückhalten, verlieren wir!“

„Soll ich wirklich gegen ihn kämpfen?? Ich kann ihn doch nicht... was wenn ich ihn...??“

„Und was ist, wenn er dich löscht?“

MegaMan merkte, dass auch sein Operator Zweifel an dem hatte, was er grade gesagt hatte, aber trotzdem war es in der momentanen Situation das einzig Richtige. Wenn BlazeMan es darauf anlegte, Dark Chip hin oder her, gab es keinen anderen Weg. Das Wichtigste war nun mal Shadow aufzuhalten und sie durften nicht noch mehr Zeit verlieren!

„Also gut, dann lass uns endlich richtig loslegen.“, stimmte der blaue Navi widerwillig zu.

„Ah, seid ihr also endlich soweit?“, fragte BlazeMan, der bereits ungeduldig wurde.

„Yup, auf geht’s!“, sprach Lan und schnappte sich auch gleich ein paar hilfreiche Battle Chips. Auch wenn BlazeMan’s Flammen violett waren, so besaß er trotzdem immer noch das Feuerelement und war somit empfindlich gegen Wasser. Darum warf Lan auch gleich einen Aqua Chip in sein PET. „AquaBlade, Slot-In!!“

Nachdem sich die wässrige Schwertklinge an MegaMan’s Arm materialisiert hatte, rannte dieser auch schon direkt los, um anzugreifen. Noch im Lauf holte er horizontal aus und ließ die Klinge einmal um sich herumwirbeln, als er mit einem weiten Satz auf BlazeMan zugesprungen kam. Doch bevor das AquaBlade den Körper des brandheißen Navis treffen konnte, war es bereits vollständig zu rauchendem Qualm verdampft, dass MegaMan, mehr oder weniger, ins Leere schlug.

„Verdammt!“, fluchte er, bevor er auch schon eine verpasst bekam.

BlazeMan holte aus und brachte MegaMan mit einem festen Faustschlag zu Boden.

„Ich bin ein viel zu großer Hitzkopf, als dass mir so etwas was anhaben könnte. Und da wir auch nicht den ganzen Tag Zeit haben...“, sprach BlazeMan, während er sein liegendes Opfer betrachtete und langsam seinen rechten Arm hob. „DarkBlaze!!“

„Escape, Slot-In!!“, konnte Lan seinen Navi noch schnell aus der Gefahrenzone schaffen, ehe sich dort ein heftiger, kreiselnder Wirbel aus violettem Feuer bildete, der MegaMan sicher an einem Stück verbrannt hätte.

„Oh, das war knapp...“, bemerkte der Feuer-Navi, als sein Blick auch schon wieder auf MegaMan fiel, der nun einige Meter weiter entfernt stand und sich wieder aufgerafft hatte.

Schnell atmend versuchte sich MegaMan zu konzentrieren. Er schwitzte ziemlich stark und allmählich schlug ihm die enorme Hitze gewaltig auf die Nieren. Es war so unglaublich heiß und dieses Hitzeflimmern, was seine Umgebung vollkommen verzerrte, machte ihn fast wahnsinnig. Lange würde er es wohl nicht mehr an diesem Ort aushalten können...

„Wir müssen uns beeilen, Lan... Ich... Ich schaff das nicht... nicht mehr lang...“, hatte Lan’s Navi ziemlich schwer zu atmen.

„Keine Sorge, wir machen ihn schon platt... Probier es mal hiermit! AquaWhirl, Slot-In!“

Sofort nutzte MegaMan die neuen Chipdaten und erschuf einen kleinen, spritzenden Wasserwirbel, der genau auf BlazeMan zugeflogen kam. Doch auch hiervon zeigte sich der heiße Navi nicht sonderlich beeindruckt. Er blieb stehen und ließ sich ohne Einwände treffen. Der Aqua-Angriff schien bei ihm nicht den geringsten Schaden anzurichten. Sein Körper war so heiß, dass alles Wasser in seiner Nähe augenblicklich verdampfte.

„Mist!“, murmelte Lan zornig.

„Gebt euch keine Mühe, es ist eh alles zwecklos!“

„Ich glaube er hat Recht...“, sprach MegaMan beunruhigt. „Der Dark Chip macht ihn selbst gegen Wasser immun.“

„Na gut, ein AquaWhirl war wohl doch etwas zu schwach... Aber ich weiß etwas, wogegen er definitiv nichts ausrichten können wird! Hiermit sollten wir ihn erledigen... Der enorme Powerschub sollte eigentlich ausreichen. Aktiviere Soul-Unison! GeyserSoul!!“, griff Lan gleich zu den schwereren Geschützen und aktivierte die Soul.

Nachdem sich die Verwandlung vollzogen hatte, wirkte MegaMan völlig verändert und wie ein Ebenbild des richtigen GeyserMan. Er besaß nun zwei Hochleistungswasserwerfer und aus seinem Kopf spritzte durch eine kleine, ventilähnliche Öffnung eine winzige Wasserfontaine. Seine Rüstung hatte sich hellblau verfärbt und so stellte er sich neuen Mutes BlazeMan gegenüber.

„Oho, sexy. Nettes Schauspiel, aber meinst du ernsthaft, das könnte was bringen?“, fragte der Feuer-Navi skeptisch.

„Wollen wir’s testen?“, antwortete MegaMan und hob seine beiden Aqua-Buster.

„Kannst es gern versuchen.“

Also zündete MegaMan auch gleich seine neuen Waffen und entfachte zwei heftige Wasserstrahlen, die mit enormem Druck aus den Bustern geschossen kamen. Als BlazeMan von ihnen erwischt wurde, wurde er förmlich wegkatapultiert und mehrere Meter weit weggeschleudert.

„Yeah! Es hat geklappt!“, freute sich Lan.

Allerdings kam seine Freude etwas zu früh. Besiegt war BlazeMan noch lange nicht. Er brachte sich schnell wieder auf die Beine und wirkte etwas irritiert, aber nicht sonderlich geschwächt.

„Wow, da steckt ja ’ne ziemlich krasse Wucht hinter, alle Achtung!“, gab der flammende Navi zu und wischte sich die letzten Wasserpartikel vom Körper, die durch die Hitze im Areal eh schnell verdampft waren. „Hab den Angriff wohl etwas unterschätzt, allerdings enttäuscht er mich trotzdem.“

„Ach ja? Wie wäre es denn mit noch einer Ladung?“, entgegnete MegaMan und feuerte gleich noch einmal.

Doch dieses Mal war BlazeMan darauf vorbereitet gewesen. Er sprang schnell ein Stück nach hinten, riss seine Arme nach oben und entzündete eine Flammenwand, die vor ihm aus dem Boden schoss.

„DarkBurner!!“

Die beiden Wasserstrahlen mussten die fackelnde Wand nicht einmal berühren, schon verdampften sie bereits. Lan riss fassungslos die Augen weit auf. Erst SmokeMan’s Rauch, nun BlazeMan’s Feuer... hatten die Dark Chips wirklich solch enorme Auswirkung auf die Attacken ihrer Wirte?? Auch MegaMan konnte das nicht glauben und setzte zu einer erneuten Attacke an, doch wollte ihn BlazeMan dazu nicht mehr kommen lassen. Mit einem Male sprang der Feuer-Navi los, streckte seinen rechten Arm im Lauf aus, klammerte seine Hand fest um MegaMan’s Hals und riss den blauen Navi mit ziemlicher Kraft um. Stöhnend vor Schmerz knallte MegaMan auf den harten Boden.

„MegaMan!!“, schrie Lan entsetzt.

„Es ist jetzt wirklich genug! Allmählich gehen mir diese Spielereien auf die Nerven... Zeit zu sterben!!“, sprach BlazeMan mit einer Stimme, die leicht psychopathisch klang und mit Augen, die plötzlich pure Boshaftigkeit und Tötungslust ausstrahlten.

Auch wenn man es ihm vom Verhalten her erst nicht hätte anmerken können, kam nun ganz deutlich durch, dass er von einem Dark Chip besessen war!

MegaMan strampelte mit seinen Beinen und schwang sie wild herum, um sich irgendwie zu befreien oder seinem Gegner die Füße wegzuziehen, doch BlazeMan taten all die Tritte nichts. Er presste seine Hand um den Hals seines Opfers und drückte immer fester zu, dass der blaue Navi bald überhaupt keine Luft mehr bekam und nicht mal mehr in der Lage war um Hilfe zu schreien, da seine Stimme immer weiter erstickt wurde.

„MegaMan!!“, geriet Lan in Panik und versuchte auf die Schnelle einen guten Chip zu finden. Escape hatte er schon benutzt, die Recoveries waren auch schon weg, Aqua-Angriffe nutzten nichts, nicht mal die Soul war in der Lage etwas zu unternehmen und solange MegaMan in dieser hilflosen Position war, war der Gedanke an einen Program Advance eh vergeudete Zeit.

„BlazeMan, bitte hör auf!!“, flehte Lan. „Wieso? Wo ist Mr. Match!? Warum tust du das?? Ich bitte dich, hör auf!!“

Doch der Feuer-Navi reagierte nicht darauf. Nun wirkte er ebenso seelenlos, wie auch schon SmokeMan und PropellerMan, nachdem ihre Seelen von den Dark Chips ergriffen wurden.

„Bitte hör doch auf damit!! Wir sind doch auf der selben Seite! Shadow ist der wahre Übeltäter, nicht wir!“, versuchte es Lan weiter, doch es brachte einfach nichts. Die Kraft des Dark Chips war zu gewaltig, als dass er sie mit einfachen Worten hätte durchbrechen können.

Während MegaMan sich verzweifelt an BlazeMan’s brennenden Unterarm mit seinen Händen festklammerte, um sich irgendwie zu befreien, versuchte er gleichzeitig wie verrückt nach Luft zu schnappen. Lan konnte das nicht mehr mit ansehen, aber es gab auch nichts, was er noch hätte tun können...

Doch plötzlich dröhnte eine laute Explosion durch das Areal, die selbst das Rauschen und Blubbern des umliegenden Lavameers übertönte. Schlagartig wurden MegaMan und BlazeMan auseinandergerissen und in verschiedene Richtungen katapultiert.

„Was zum...?“, erschrak Lan und starrte verdutzt auf sein PET.

„Es hat keinen Sinn, Lan. Du wirst ihn nie dazu bekommen von MegaMan abzulassen und das liegt nicht an den Dark Chips.“, erklang auf einmal eine Stimme über die Internetverbindung, welche Lan aber direkt erkannte.

„Mr. Match??“

„Ganz Recht.“, antwortete Match mit ruhiger Stimme.

„Was ist hier los? Was ist mit BlazeMan geschehen??“

„Was soll mit mir sein?“, ertönte auf einmal BlazeMan’s Stimme und sofort erschrak Lan erneut, aber eher aus dem Grund, dass sich plötzlich zwei BlazeMen im Netzwerk befanden.

Auch MegaMan, der erst mal hechelnd nach Luft rang, verstand noch nicht so ganz, was los war. Er war eingekesselt von zwei BlazeMen.

„Es ist eigentlich ganz einfach. Der BlazeMan, gegen den ihr gekämpft habt, ist nicht der richtige BlazeMan. Er ist eine exakte Kopie, die Shadow mithilfe von BlazeMan’s Back Up Dateien erstellt hat, nur mit dem Unterschied, dass dieser falsche BlazeMan noch durch Dark Chips verstärkt ist.“, erklärte Mr. Match und nun wurde auch Lan endlich alles klar.

„Das heißt, der richtige BlazeMan ist der, der grade den falschen BlazeMan und MegaMan auseinandergebracht hat??“

„Natürlich bin ich der Echte!!“, wandte der eben erschienene BlazeMan sofort empört ein. „Und es ist ja wohl eh die Höhe, dass du mich mit dem da verwechselt hast! Sieh sich doch mal einer diese Missgestalt an! Der sieht mir doch nicht im geringsten ähnlich! Ich bin doch tausendmal hübscher!!“, grummelte er und deutete dabei auf seinen Körper, der sich auch farblich her deutlich zum anderen unterschied und weiß-rot, statt schwarz-violett war. „Sieh sich doch einer mal nur diese Visage an! Das ist ’ne Fresse wie’n Turnschuh. Man möchte am liebsten reintreten und sich wohlfühlen. Und du hast den für mich gehalten??“

„Oh, tut mir leid...“, entschuldigte sich Lan sofort wieder, um BlazeMan zu beruhigen.

„Sollte’s dir auch...“, verschränkte der Feuer-Navi beleidigt die Arme.

„Tut mir leid, dass wir nicht schon früher eingegriffen haben, aber es ging nicht so schnell.“, sprach nun Mr. Match weiter.

„Kein Problem. Hauptsache sie sind überhaupt da! Aber wo kommen sie überhaupt her? Sind sie hier in der Nähe??“, fragte Lan hoffnungsvoll.

„Nein, das nicht. Ich befinde mich zwar momentan in Den Town, bin aber nicht im Tower. Es hat mich viel Zeit gekostet, aber während du Shadow’s Handlanger einen nach dem anderen besiegt hast, habe ich die letzten Tage genutzt, um etwas mehr über den Kerl herauszufinden. Dabei habe ich einen anderen Weg gefunden, seinen Strandort zu lokalisieren. Ich und BlazeMan verfolgten einige von Shadow’s Navis schon eine ganze Weile und haben schließlich einen Weg über das Internet gefunden, der uns offenbart hat, wo Shadow sich versteckt. Als wir dann von dem Plan der Officials und eurem Angriff erfahren haben, haben wir uns direkt auf den Weg gemacht, um zu helfen und nun sind wir hier!“

„Deshalb haben wir die ganze Zeit nichts von ihnen gehört... sie haben also auf eigene Faust versucht Shadow zu stoppen?“, fasste Lan das Ganze kurz zusammen.

„So ist es. Nach all dem, was ich angerichtet habe, empfand ich es als meine Pflicht selbst etwas zu unternehmen. Sozusagen als Wiedergutmachung für meine Verbrechen. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich sehr von dir beeindruckt bin, Lan. Du hast dich ziemlich wacker geschlagen seit unserem letzten Kampf.“

„Vielen Dank.“, antwortete Lan leicht verlegen.

„Ich würde zu gern noch einmal gegen dich kämpfen, nachdem die letzte Runde unentschieden ausgegangen ist, aber dazu wird es wohl nicht kommen.“, richtete Mr. Match die Aufmerksamkeit wieder auf das Netzwerk, wo sich mittlerweile auch der falsche BlazeMan von der Explosion erholt hatte und auf Rache sinnte.

„Na, Mega? Was geht? Komm mal her, ich helf dir auf...“, sprach BlazeMan und beugte sich zu MegaMan hinunter, um dem blauen Navi beim Aufstehen zu helfen. „Du siehst ja echt übel aus...“

„Vielen Dank... BlazeMan.“, keuchte der blaue Navi und versuchte sich allein aufrecht zu halten.

„Ach, kein Ding. Meinen Homies helf ich doch gern. Aber um eins möchte ich dich noch gern bitten.“

„Hm?“, schaute MegaMan seinen Retter fragend an.

„Du musst mich nicht BlazeMan nennen, das klingt so förmlich.“

„Was? Wie soll ich dich denn dann nennen?“, fragte MegaMan verdutzt.

„Na, keine Ahnung... Gib mir ’nen Spitznamen, so wie ich dich ab jetzt auch nur noch Mega nenn. MegaMan ist mir zu lang.“

„Also nenn ich dich ab jetzt nur noch Blaze?“, antwortete MegaMan, allerdings mehr fragend, als eine Aussage damit zu treffen.

„Hmm...“, grübelte BlazeMan. „Nenn mich lieber ’Da Blaze’!“

„Da Blaze?!“, wiederholte MegaMan.

„Yup! I’m da Blaze! Das klingt cool.”, war wenigstens BlazeMan mit seinem neuen, wenn auch mehr selbst ausgesuchten Spitznamen vollkommen zufrieden.

„Okay, wenn du willst...“, willigte MegaMan einfach mal ein, da er allmählich kaum mehr verstand, was hier grade los war.

„Sehr geistreiche Unterhaltung, vor allem wenn man eure momentane Situation in Anbetracht zieht.“, seufzte Mr. Match und deutete so wieder auf den falschen BlazeMan, der schäumend vor Wut kurz davor war durchzudrehen.

„Was geht denn mit dir ab, alten? Schlecht geschissen?“, fragte der Feuer-Navi mit provozierendem Ton seinen Doppelgänger.

„Ich hab keine Ahnung, was nun hier los ist, aber ich werd euch zwei auf qualvollste Weise löschen!!“, brüllte der DarkSoul BlazeMan zornig.

„Was? Du hast sie ja nicht mehr alle! Halt gefälligst die Fresse, wenn du mit mir redest!“, konterte der richtige BlazeMan sofort.

Während die beiden feurigen Navis damit begannen sich in einem recht vulgären Wortgefecht gegenseitig einige Fiesheiten an den Kopf zu werfen, wandte Mr. Match sich derweil wieder an Lan.

„Lan? Am besten überlässt du den uns. Wir machen den da fertig und ihr solltet euch in der Zwischenzeit die Schlüsselkarte schnappen und euch um Shadow kümmern.“

„Kommen sie denn hier allein klar? Ich mein... Dieser Navi benutzt Dark Chips und-“

„Meinst du wirklich das Original könnte es nicht mit seinem Double aufnehmen? BlazeMan und ich schaffen das schon, aber ihr habt nun wichtigeres zu tun. Wir müssen Shadow stoppen, solange es noch möglich ist.“

„Aber...“, setzte Lan erst an, ließ dann aber doch ab. „Also gut.“

„Aktiviert das Terminal, dass du die Karte nehmen kannst. Wir halten solange den Typ hier auf.“, sprach Mr. Match und bereitete schon alles für den Kampf vor.

„Okay!“, antwortete Lan entschlossen. „Mega? Meinst du, du schaffst es noch so bis zum Terminal?“

Der blaue Navi hatte zwar immer noch schwer zu atmen und die unglaubliche Hitze zermürbte ihn, aber trotzdem nickte er, dass er es wenigstens versuchen wollte.

„Das könnt ihr vergessen! Niemand wird dieses Terminal bedienen, solange ich hier noch stehe!“, brüllte auf einmal DarkSoul-BlazeMan los, als er von Lan’s und Mr. Match’s Plan etwas mitbekommen hatte.

„Ach, mach doch endlich ’n Kopp zu, ey!“, wandte aber direkt der richtige BlazeMan wieder ein. „Dann werden wir das eben ändern, aber flottikovski! So schlechte Imitationen wie dich, putz ich mit links von der Platte!“

„Was?! Das glaubst auch nur du!“

Und schon sprangen die beiden Feuer-Navis aufeinander los.

Beide holten schwungvoll mit ihren Armen aus und lieferten sich einen blitzschnellen Schlagabtausch, wobei die Positionen von Angreifer und Verteidiger fast sekündlich zu wechseln schienen. Mit einer irren Geschwindigkeit schlugen die zwei aufeinander ein und zeigten keine Gnade, während sie sich sogar gleichzeitig noch lautstark beschimpften.

Jetzt wo der falsche BlazeMan abgelenkt war, zögerte MegaMan auch keine Sekunde und setzte sich in Bewegung. Ziemlich angeschlagen humpelte er zum Terminal rüber, von dem der richtige BlazeMan seinen Doppelgänger mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln fernhielt.

„Komm schon, gleich hast du’s!“, feuerte Lan seinen Navi an und warf dabei immer wieder einen Blick auf die zwei kämpfenden BlazeMen.

Aus einer eleganten Vorwärtsrolle heraus, stieß BlazeMan seine Beine nach vorn, um sie seinem Double gewaltsam in den Bauch zu rammen. Laut stöhnend krachte der falsche BlazeMan auf den harten Felsboden, wo er vorerst liegen blieb.

„Ey, Mega!!“, rief der flammende Net-Navi MegaMan zu, als dieser auch endlich das Terminal erreicht hatte.

Schnell drückte MegaMan einige Schalter, um die schwarze Box auf dem Computertisch zu öffnen und wandte dann seinen Blick noch ein letztes Mal zu seinem Retter herum, während Lan das PET-Kabel schon festhielt, um jeden Moment die Verbindung zu trennen.

„Baller diesem Shadow gehörig eine vor’n Latz, ’kay? Und tritt ihm von mir auch noch eins in die Eier!“

„Werd ich machen... Da Blaze!“, lächelte der blaue Navi kopfschüttelnd und im nächsten Moment wurde er auch schon ausgeloggt.
 

Nachdem Lan seinen Navi ausgeloggt hatte, nahm er auch gleich die Schlüsselkarte aus der kleinen schwarzen Box, neben dem Laptop. Damit hatte er nun die Karte, um das letzte Büro im Hauptraum öffnen zu können, worin dann auch schließlich die zu finden sein musste, die zur Inbetriebnahme des Fahrstuhls zuständig war.

„Ich hoffe die beiden schaffen das wirklich.“, sprach Lan leicht besorgt, als er sein PET vor sich hielt.

„Die machen das schon, keine Sorge.“, antwortete MegaMan, der immer noch sehr mies aussah, aber um einiges erleichterter wirkte, endlich wieder bei Dash in seinem PET sein zu können.

„Ja, ich hoffe du hast Recht. Ein Glück, dass die beiden da waren. Ohne ihre Hilfe hätte es schlecht ausgesehen.“

„Das kannst du wohl laut sagen! Es war wieder äußerst knapp.“, wollte sich MegaMan erst gar nicht wieder dran erinnern.

„Ja und was mich am meisten daran stört ist das Wörtchen ’wieder’.“, sprach Lan und machte nun einen ziemlich beunruhigten Eindruck. „Bisher haben wir unsere drei Kämpfe nur durch Hilfe schaffen können. Ich schätze das wird auch bei den anderen nicht anders sein, aber ich bezweifle, dass jedes Mal jemand zur Stelle sein wird, um uns zu helfen. Langsam kommen mir wirklich ernsthaft Zweifel, dass wir Shadow und OmegaMan schlagen können.“

„Was soll das denn jetzt?“, fragte MegaMan irritiert. „Du willst doch nicht etwa aufgeben? So kurz vor dem Ziel??“

„Nein, das nicht... ich mache mir halt einfach nur Sorgen.“

„Ich kann dich schon verstehen, Lan. Aber mehr als unser Bestes geben, können wir halt nicht tun und wir sollten dankbar über die Hilfe unserer Freunde sein. Wenn wir uns anstrengen, schaffen wir das schon und außerdem... vielleicht hat Jim ja schon den Fahrstuhl repariert? Dann können die anderen eh nachkommen und wir werden bessere Chancen für die nächsten Kämpfe haben.“

Lan ließ sich die Worte eine Weile durch den Kopf gehen. Vielleicht machte er sich sowieso einfach zu viele Gedanken. Er sollte sich jetzt lieber auf das Wesentliche konzentrieren! Nur leider war dies einfacher gesagt, als getan... Immer noch hatte Lan dieses seltsame Gefühl, dass hier irgendwas nicht zusammenpasste. Es war ein ungutes Gefühl, ein Gefühl von Hilflosigkeit. Es war so ähnlich dem Gefühl, als wenn man weiß, dass man etwas sehr wichtiges vergessen hat, aber einfach nicht drauf kommt, was es sein könnte. Hatte Lan vielleicht irgendwas vergessen? Oder machten ihn die ganze Spannung und der Stress nur einfach fertig? Warum hatte sich Shadow ausgerechnet im Den Tower einquartiert? Woher hatte er die Dark Chips? Wieso war es für Lan so einfach gewesen den Weg in die oberste Etage zu finden und auch jetzt noch schien es so, als würde irgendjemand wollen, dass er weiter kommt. Shadow’s Sicherheitssysteme waren ziemlich ausgeklügelt und trotzdem konnten Lan und MegaMan bisher beinahe problemlos passieren. Und dann war da noch diese Sache mit Smoke... Es war mehr als eindeutig, das hier etwas nicht richtig lief, aber was genau es war, konnte Lan nicht sagen und genau das machte ihn so unruhig! Auch wenn einige dieser Fragen schon teilweise beantwortet waren, so blieb immer noch das Gefühl, als würde mehr dahinter stecken. OmegaMan musste auch schon lange fertig sein. Warum hatte Shadow also noch nicht die komplette Net-Society zerstört? Wenn OmegaMan wirklich so mächtig sein sollte, hätte dies doch überhaupt kein Problem für ihn sein können. Stattdessen wüteten aber immer noch nur die Omega-Viren im Internet. Ging es Shadow wirklich nur darum gegen Lan zu kämpfen und ihn auf dem Weg zu ihm noch einmal zu testen mit all diesen Hindernissen? Ging es Shadow wirklich nur um einen einfachen Kampf oder doch um etwas völlig anderes?

„Ja, vielleicht.“, antwortete Lan schließlich. „Gucken wir einfach mal, wie es bei Jim aussieht.“

Und so verließ der unsichere Junge wieder das Büro. Doch bevor er die Tür hinter sich schloss, warf er noch einen letzten Blick auf den Laptop. Ob BlazeMan seinen Doppelgänger eventuell schon besiegt hatte? Oder ob vielleicht sogar der Doppelgänger...?
 

„Das wäre dann Nummer drei gewesen.“, murmelte Mr. Shadow leise, der Lan bisher die komplette Zeit lang über seinen Laptop beobachtet hatte. Er konnte genau sehen, wie der Junge zurück in den Hauptraum gelangte und zu Jim herüber schlenderte. „Sehr gut. Bisher hast du dich ja wacker geschlagen. Mal sehen, wie du dich im nächsten Kampf anstellen wirst... Ich freu mich schon auf unser Treffen. Beeil dich, junger Hikari. Dein Schatten erwartet dich... Hehehe...“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  susy
2007-02-05T18:27:38+00:00 05.02.2007 19:27
Man, du kannst doch nicht einfach aufhören. Jetzt, wos grade so spannend ist. Aber da kann ich nivhts machen. Ich muss wohl noch warten. <ungeduldig sei>
Jedenfalls super geschrieben. Ich muss immer wieder staunen, wie gut du schreibst. Einfach gwnial.
<knuddel>
Susy


Zurück