Zum Inhalt der Seite

Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum ...

Ein Versuch, mal alles, was man nicht weiß zu erklären.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Traum und ein Alptraum oder Carnidia amüsiert sich

Naruto stand auf einer großen, hellen Lichtung und sah sich erfreut um. Alles war genauso wie immer! Die richtige Bezeichnung für diesen Ort war idyllisch. Die Temperatur war gerade richtig, ein leichter, warmer Wind wehte, überall blühten Blumen in allen möglichen und unmöglichen Farben und Formen. Ein kleiner Bach, mit klarem, durchsichtigem Wasser und bunten Fischen, plätscherte still und fröhlich vor sich hin. Schmetterlinge den Farben des Regenbogens tanzten in der Luft, die nach Frühling duftete, und von allen Seiten erklang melodisches Vogelgezwitscher. Der strahlend blaue Himmel war durchsetzt von weißen, flockigen Wolken und die Sonne schien angenehm und nicht zu heiß herunter. Wenn man genau hinsah, konnte man sogar Drachen am Himmel spielen sehen. Der junge Genin war schon öfter an diesem herrlichen Fleck gewesen. Er kam immer wieder hierher, schon seit er denken konnte und kannte ihn in der Zwischenzeit in und auswendig. Langsam schlenderte Naruto zu einem großen, breiten Baum und lehnte sich an den kräftigen, alten Stamm. Er verschränkte beide Arme vor dem Bauch und genoss die Ruhe. Auf die Dauer wäre dieser Ort für ihn viel zu langweilig, aber nach all dem Stress und Chaos der Prüfungen war dies genau der richtige Platz um sich völlig zu entspannen. Ein vorwitziger Vogel setzte sich auf seinen Kopf und pfiff ihn frech an. Als Naruto zurückpfiff flitzte er vor Schreck zurück auf den Ast und schimpfte von der sicheren Warte aus empört auf den Blonden. Ein breites Lächeln zeigte sich auf dessen Gesicht ab. Wenn es soetwas wie das Paradies gab, dann war es diesem Ort sicher sehr ähnlich.

Hinter ihm knackte es und dann kam sie aus dem Gebüsch. Die Rothaarige tauchte in seinen Träumen auf, seit ... ja eigentlich schon immer. Sie war immer dagewesen, hatte Alpträume verscheucht und ihm wertvolle Tipps gegeben, wie zum Beispiel vor der Prüfung von Kakashi. "Hallo Onee- san!" Die junge Frau, die gerade aus dem Schatten des Waldes getreten war, zuckte zusammen und runzelte verlegen die Stirn "Du sollst mich doch nicht so nennen!" Zwei blaue Augen glitzerten vergnügt auf. "Wieso? Ich hab zwar keine Ahnung wer du bist, aber du warst immer da und hast dich um mich gekümmert! Wie eine große Schwester eben!" Sie rothaarige Jonin mit dem Konohastirnband seuftze auf und stellte einen Großen Korb vor sich hin. Als sie die Deckel öffnete sah man Ramen in allen möglichen Geschmacksrichtungen darin aufgestapelt. Sie zog einen Löffel heraus und reichte ihn Naruto. "Guten Appetit!" Dieser schnappte sich gleich den erstbesten Becher und fing an zu ... essen (natürlich stopft er alles nur so in sich hinein). Das war eigentlich das Beste in diesem Traum. Man brauchte keine Sekunde lang warten, bis die Ramen fertig zubereitet waren.

"Schag ma gibsch dich aoch in ech?" Die Ältere sah Naruto kopfschuttelnd an und meinte "Iss doch erstmal runter!" Als sie sah, wie er zu würgen anfing, fügte sie schnell hinzu "Aber doch nicht alles auf einmal!" Nachdem die Nudeln erfolgreich die Reise zum Magen Narutos angetreten hatten, versuchte er es noch einmal "Sag mal, gibts dich auch in echt?" aber seine Gegenüber lächelte bloß geheimnisvoll und meinte "Würdest du das denn wollen? Dann wäre ich nichtmehr die perfekte ,Schwester', sondern irgenein fremder, dir völlig unbekannter Mensch, der genauso wie alle anderen seine Stärken und Schwächen hat! Würdest du dir das wirklich wünschen? Vielleicht bin ich in Echt ja eine verfolgte Massenmöderin?" Der Träger Kyuubis legte den Kopf schief und dachte scharf nach.

Carnidia lächelte zufrieden. Er sah ja soooo süß aus, wenn er so nachdenklich dasaß und die Ramen so schief in der Hand hielt, dass sie fast herausfielen. "Ja ... ich glaube schon. So viel anders kannst du doch garnicht sein! Schließlich kenne ich dich schon seit 13 Jahren!" Fest sah er in violette Augen, die schnell, verlegen auf den Boden gerichtet wurden. "Glaub mir! Wenn es soweit ist, werde ich dich besuchen, aber zur Zeit ist es mir noch unmöglich!" drohend hob sie ihren Zeigefinger "Und unterstehe dich irgendjemanden nach mir zu fragen!" "Menno! Immer vertröstest du mich auf später!" Maulte der Jüngere im orangen Anzug.

"Wie lange zum Beispiel soll ich mich jetzt noch dumm stellen? Sakura wird mich so nie mögen! Sie sieht in mir nur den kleinen Trottel, der zu nichts in der Lage ist! Wieso darf ich nicht einfach alles sagen, was ich weiß? Immer muss ich blöd tun als ob ich gar nichts kapieren tät! Weißt du wie doof das ist? Sasuke schaut so verächtlich auf mich runter, dabei wird er es im Gegensatz zu mir sicher nie schaffen Hokage zu werden!" Ein mildes Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht von Carnidia "Ich verstehe ja, dass die Versuchung, endlich dein echtes Können heraushängen zu lassen verlockend ist, aber habs dir doch schon tausendmal erklärt! Wenn du lang genug überleben willst um überhaupt als Hokage in Betracht gezogen zu werden, musst du dafür sorgen, dass der Rest der Welt dich unterschätzt! Glaub mir, ich bin an genau den Stellen, an denen du dir nie wünschen wirst hinzumüssen und zur Zeit richten sich, zu deinem Glück, alle Augen auf andere Personen, von denen man denkt, dass sie wesentlich stärker sind als du! Und was Sasuke diesen alten Taugenichts angeht ... irgendwann wird er aufwachen und schockiert bemerken, dass der kleine, ach so schwache und einfältige Naruto ihn weit überflügelt hat und zwar so weit, dass er es mit noch so viel Training nie wieder nachholen kann!" Lächelnd strich sie ihm über den Kopf "Viel Glück bei der dritten Prüfung! Übe Tag und Nacht, wie immer, und lass dich von Nejis faulem Gelaber nicht einschüchtern! Bis zum nächsten Mal!"

Naruto wachte auf. Schade eigentlich, denn er mochte diese Träume von ... seiner großen Schwester, wie er sie insgeheim nannte, denn nichts anderes war sie für ihn. Naruto seufzte und legte sich wieder zurück. Er hätte so gerne echte Geschwister gehabt. Dann wäre er wenigstens nicht so alleine gewesen in dieser Welt und müsste auf eine Traumgestalt hoffen, die es höchst wahrscheinlich nichteinmal wirklich gab.

Itachi blickte mißtrauisch auf die blau-grüne Landschaft, die sich vor ihm ausbreitete. Er hatte keinen blassen Schimmer, wie er hierher gekommen war, aber ihm schwante nichts Gutes. Um ihn herum breitete sich Meer aus, so weit das Auge reichte, und die Sonne brannte auf sein Fell, bzw, auf sein Gefieder, dass ihm der Schweiß in Bächen die Flanken herunterlief. Natürlich gab es keinen Wind, der ihm wenigstens ein klein wenig Kühlung verschafft hätte. Er war in der Gestalt des Hippogreifs gefangen und stand auf einem wackeligen, glitschigen Floß, das viel zu kurz war, als dass er hätte genügend Anlauf nehmen können um loszufliegen. Unschuldig und verspielt klatschten Wellen gegen das Holz und brachten es völlig unnötigerweise zum Schaukeln. Itachi traute sich ja kaum überhaupt einen Schritt nach vorne zu machen, in der nicht ganz unberechtigten Annahme, dass es dann kippen könnte. Vor allem, da seine Krallen und Hufen einfacht nicht dafür gebaut waren auf diesem rutschigem Untergrund einen guten Halt zu finden.

Sein Magen erinnerte ihn mehr als deutlich daran, dass er unter einem seltenen und äusserst unangehmen Leiden namens Seekrankheit litt. Er saß hier fest ohne jede Möglichkeit in erlösenden Schatten zu kommen! Sein letztes Abendessen machte sich deutlichst bemerkbar. Brennender Durst sorgte dafür, dass das sonst so selbstverständliche Atmen mit der ausgetrockneten Mundhöhle zur Hölle wurde. Er zwang ihn dazu seinen unnatürlich schweren Kopf, der sich anfühlte als wäre er mit heißen Eisenketten umschlossen, sehr, sehr langsam und vorsichtig nach unten zu senken. Wenn es auch bloß Salzwasser war, so wollte er zumindest sein Hirn eintauchen und wenigstens etwas abkühlen ... da sah er sein Spiegelbild im Wasser. Sein Gefieder war ... rosa? Geschockt riß er den Kopf wieder zurück. Jetzt war er schon fast wieder ein bisschen froh darüber, dass außer ihm weit und breit keine Menschenseele zu sehen war. Egal wie es passiert war, diese Schande würde ihm sonst noch sein ganzes Leben folgen.

Erneut näherte er sich vorsichtig der Meeresoberfläche. Er fühlte eine lockende Kühle vom Wasser aufsteigen, aber weniger als eine Handbreit bevor er mit dem gelben Schnabel die Wasseroberfläche berührt hätte, wurde sein Haupt brutal zurückgerissen! HE! Es waren tatsächlich Eisenketten darumgewickelt ... wie ein Zaumzeug! Sogar mit einer Eisenstange, die durch sein Maul ging! Das tat weh! Welcher Idiot zerrte denn da so an seinem Kopf? Er drehte sich um um sehen zu können wer da auf seinem Rücken hockte, bzw. herumtobte und es wagte ihn ... aber das ... das war unmöglich! Sein sadistischer VATER! Aber der war doch Tot! Er musste das schließlich am besten wissen! Leider sah er jedoch ziemlich quicklebendig aus wie er ihn da so brutal zurückzerrte! "Nana! Du böser Greif! Warte bis dein geliebter Bruder den Tisch gedeckt hat!"

Sein Bruder? Tatsache! Neben ihm stand sein verhasster Bruder, der Taugenichts Sasuke, die größte Blamage des ganzen Uchiha- Clans seit Generationen ... aber wie sah der denn aus? Er hatte ein große rosa Schleife um die schwarzen Haare gebunden und trug einen farblich dazu passenden pinkfarbenen ... Bikini im Tangaformat, der zum Entsetzen seines großen Bruders mehr zeigte, als verdeckte. Langsam wurde Itachi panisch. Sasuke rückte auf einem Holztisch, der unübersehbar für ein romantisches Abendessen zu zweit gedeckt war, einschließlich silbernem Besteck, alles sorgsam zurecht und begann die rosafarbenen Kerzen anzuzünden.

Wild drehte der Akatsuki seinen Kopf nach alle Richtungen und scheute, um sich aus dem eisenharten Griff seines Vaters entwinden zu können, lieber würde er das Floß zum kentern bringen und ertrinken, als länger hierzubleiben. Da nahm er ein leichtes, schmerzhaftes Zupfen an seinem rechten Flügel wahr. Entsetzt starrte er auf die nun kahle Stelle an seinem rechten Flügel unter dem eine rosa Feder nach der anderen ins Wasser fiel. Dort stand eine mittelgroße, rothaarige Gestalt, rupfte ihm genüsslich und in aller Ruhe eine Feder nach der anderen aus und sang dabei vor sich hin "Er liebt dich, er liebt dich nicht, er liebt dich ...".

Nun meldete sich sein untoter Vater wieder lautstark und irgendwie fröhlich zu Wort "Bei Kyuubi! Sie hat recht! So ein Tag muss mit Gesang gefeiert werden!" Er machte seine Drohung sogleich war und begann völlig falsch, aber mit Inbrunst loszuschmettern "So ein Taaahaaag so wunderschöhöhöhöhöön wiiiiie heuuuuueuuuteee...". Itachi wollte sich die Ohren zuhalten, war dazu ob seiner Gestalt aber nicht in der Lage. Wie konnte ein Mensch alleine nur so falsch singen? Da wandte sich Sasuke ihm strahlend zu und wie auf Kommando ging hinter ihm die Sonne in einem wunderschönen Abendrot im Meer unter, wofür der Akatsuki jedoch jetzt gerade kein Auge hatte. "Oh mein geliebter Itachi! Das sind die schönsten Flitterwochen, die ein frischverheiratetes Paar je gemacht hat!"

Schreiend und schweißgebadet fuhr der ältere der Uchiha- Brüder aus dem Schlaf hoch. Seine Sharingan waren automatisch aktiviert. Kisame, der ihm bis dahin vorsichtig die Stirn mit einem kühlen Tuch abgetupft hatte fiel vor lauter Schreck von seinem Stuhl und landete unsanft auf dem Hosenboden. Das war schon das dritte Mal diese Nacht und noch immer weigerte sich Itachi seinem Kollegen zu erzählen, was ihn so fertig machte. Er behauptete stur, dass alles in bester Ordnung war, legte sich demonstrativ wieder hin und fuhr dann eine Viertelstunde später, nachdem er sich die ganze Zeit stöhnend im Bett gewälzt hatte, schweißgebadet und schreiend wieder auf, als hätte er den Teufel persönlich gesehen (Haar scharf dran vorbei Kisame! ^.^b). Der Hai- Ninja machte sich ernstlich Sorgen ... vielleicht könnte Carnidia ihm ja helfen? Aber er hatte keine Ahnung, wo die sich rumtrieb! Und vielleicht war Itachi schon tot bis er zurückkam! Er hatte sicher eine furchtbare Krankheit!

Um eins in der Früh des vierten oder fünften Tages, brach Itachis Wiederstand endgültig. Vor allem, weil Kisame ihn fast umbrachte vor Sorge. Er hatte ihm eine Mixtur eingeflößt, die ihm von irgeneinem alten Kräuterweib angedreht worden war. Diese war aber anscheinend trotz oder vielleicht gerade wegen ihres Alters nicht in der Lage ein Schlafmittel von Rhizinus zu unterscheiden.

Natürlich war ihm der Grund für diesen Alptraum von Anfang an klar gewesen. Carnidia musste von irgendjemandem spitzgekriegt haben, dass er sich in einen Hippogriff verwandelt hatte und somit ihr Schwur nichtig war! Es gab nur einen Weg sie soweit zu besänftigen, dass er in Zukunft wieder ruhig schlafen konnte. Seufzend begab er sich zum Einkaufen und rannte dann, so schnell es seine völlig übermüdeten Beine zuliesen in die Richtung ihrer Farm.

Als er am späten Nachmittag endlich ankam, wurde er schon von ihr vor der Türe erwartet. Wortlos stapfte er an ihr vorbei und ließ sich auf einen Stuhl am Küchentisch und die Tüten dabeben fallen. Breit grinsend folgte ihm seine ... Gastgeberin und lehnte sich abwartend an den Türrahmen. "Was verschafft mir die Ehre deines unverhofften Besuchs am frühen Morgen?" Itachi war müde zum Umfallen. Seine Augen sahen schon fast aus, wie die Gaaras und seine Narben hatten sich tief in die Haut gefressen, welche übrigens noch bleicher war als normal. Leise murmelte er "Ich dachte immer Sasuke wäre schon mein Tod, aber ich glaube auf meinem Grab wird mal stehen ,Die Hexe hat es endlich geschafft'!"

Mit diesen Worten kippte er seitwärts vom Stuhl. Schnell sprang Carnidia nach vorne und fing ihn auf. Ein leises Ächtzen entkam ihren Lippen "Boah! Früher warst du aber nicht so schwer! Hast aber ganz schön zugenommen Itachi- kun! Ich muss dich in Zukunft wohl ein bisschen mehr hetzten" Selbstgespräche mit dem ohnmächtigen Akatsuki führend trug sie ihn in ihr Schlafzimmer und setzte ihre Last nach kurzem Überlegen auf dem eigenen Bett ab. "Gewöhn dir das fei bloß nicht an du Schlafmütze! Nicht das mein guter, wohlgehüteter Ruf wegen dir den Bach runter geht! ... schließlich bin ich eine anständige Dame!" Bevor sie ging keifte sie ihn noch sicherheitshalber an "Aber zudecken musst du dich schon selber!"

...

...

...

Itachi erwachte langsam und nur sehr ungern. Er fühlte wie er gut zugedeckt unter einer warmen, weichen Bettdecke lag. Hmmm, roch dieses Bett aber gut! Er vergrub seinen Kopf tief im Kissen. Endlich hatte er wieder tief und fest schlafen können. Itachi grinste vor sich hin. Er wollte ja nicht behaupten, dass er ihre Schwachstelle war, aber sie hatte ihren Ex- Teamkameraden noch nie leiden sehen können. Was sie nicht daran hinderte ihn furchtbar zu quälen, ... wenn er schön weit weg und ausserhalb ihres Blickfeldes war.

Wo befand er eigentlich? Vorsichtig öffnete er ein Auge. Mist! Es war schon dunkel! So lange hatte er eigentlich nicht schlafen wollen, vor allem, weil er sich doch vorher noch entschuldigen musste. ... Was war das eigentlich für ein komischer Lichtstrahl, der da von der Seite kam? Itachi setzte sich auf ... und stieß sich äußerst schmerzhaft den Kopf an der Decke an. Au! Er blinzelte ungläubig! Diese rücksichtslose, kaltherzige Hexe, der Egoismus in Persona, hatte ihn doch tatsächlich in ihrem Allerheiligsten, im Holzbaldachin über dem Bett einquartiert! Der Akatsuki konnte seine Kinnlade am Boden aufschlagen hören. Normalerweise durfte er nichtmal in dem Bett unter dem Versteck schlafen, sondern nur auf dem harten Holzboden. Hätte er es nicht besser gewusst hätte er jetzt behauptet ihr schlechtes Gewissen würde sie quälen. Aber alleine das Konzept von Reue war Carnidia schon immer unbegreiflich gewesen. Die Irrealität des Ganzen machte ihm fast Angst.

Itachi steckte den Kopf heraus und drehte ihn nach links, damit er den Wecker in sein Blickfeld rückte. Kurz vor Sieben, dann hatte er ja garnicht so lange geschlafen. Sehr gut, jetzt konnte er sich endlich bei ihr entschuldigen und es hinter sich bringen. Langsam stand er auf und bewegte sich in Richtung Küche.

Als er an einem Fenster vorbeikam konnte er etwas Seltsames in der beginnenden Abenddämmerung entdecken. Da stand mitten auf der Koppel Carnidia circa 5m neben ihrem Schaukelpferd, machte Handzeichen, ohne Chakra einzusetzen, sprang dann einen sehr großen Satz nach rechts, so dass sie vor dem Holzding zu stehen kam, und schrie dann etwas was stark nach "25" klang. Dann zückte zwei Kunais und verharrte so in einer lauernden Stellung. Nachdem sie in dieser Haltung bleibend, ca. fünf Minuten das Schaukelpferd gegen fiktive Gegner verteidigt hatte, schwang sie sich mit einem Satz auf dieses und flog völlig unsinnige Manöver. Als sie mit deren Ablauf offensichtlich zufrieden war landete sie, stellte Ragnak etwas weiter weg und begann das ganze erneut, mit der nächsten ungeraden Nummer, bis sie bei 31 angekommen war. Itachi bemerkte, dass sie sich dabei anscheinend spiralförmig vom ursprünglichen Standpunkt entfernte. Als sie wieder von vorne begann wandte sich Itachi ab. Während er anfing zu kochen bekam er noch mit, dass jetzt anscheinend die geraden Nummern dranwaren. Die Trainigsmethoden dieser Ninja waren schon immer genaus verworren gewesen wie ihr Verstand.

Kaum war das Mittags- oder besser gesagt das Mitternachsessen fertig, hörte er wie auf Kommando die Türe zuschlagen. Kurz darauf kam eine nach vorne gereckte Nase, mitsamt dazugehöriger Carnidia, in das Esszimmer spaziert und setzte sich wie magisch angezogen an den Tisch. Gierige Blicke wanderten über die dampfenden Töpfe und Pfannen. "Endlich wieder wach Schlafmütze?" Itachi wandte seinen Blick nicht von den zauberhaft riechenden gebratenen Nudeln in der Pfanne ab. "Was heißt hier Schlafmütze? Ich habe gerade mal zwei Stunden geschlafen und fühle mich schon wieder wie neu und das ist nach einer Tortour, wie du sie mir angetan hast wirklich mehr als ein Wunder!" Geschickt wendete er das Gericht, damit es nicht anbrennen konnte.

"Zwei Stunden? Ich glaube du träumst immer noch Baka! Du hast drei Tage durchgeschnorchelt und die ganze Zeit mein schönes Bett belegt! Ich habe mich die letzten Tage mit dem Gästebett begnügen müssen!" Hart wurde die Pfanne auf den Tisch geknallt, der arme Schwammerling, der dadurch aus derselben geschleudert wurde, musste allerdings nicht lange unter der plötzlichen Kälte leiden. Blitzschnell verschwand er in Carnidias hungrigem Mund.

"Du. hast. ein. GÄSTEBETT?" Die rothaarige Jonin blickte ihn verwirrt an. "Ja und? Darf man jetzt nichteinmal mehr ein extra Lager für Besuch haben? HE! Mein Pfannenwender!" man hörte ein leises Knacken, als derselbe in der geballten Faust des Akatsuki auseinanderbrach "Und. wieso. musste. ich. dann. immer. auf dem FUSSBODEN SCHLAFEN?" ein verstehendes Grinsen breitete sich auf seiner Gegenüber aus "Uuups! Und ich habe gedacht du machst das gerne! Quasi wie in alten Zeiten!" schnell versuchte sie sich einen weiteren Champingion mitsamt Nudel zu stibizen. Itachi zog die Pfanne jeoch gerade noch rechtzeitig unter ihren gierigen Fingern weg. "Ausserdem hast du nicht gefragt! Woher soll ich denn wissen, das du das nicht magst!"

Eine Stunde später sah Itachi kopfschüttelnd zu, wie Carnidia die Töpfe und Pfannen leerleckte. Man könnte schon meinen, sie hätte Wochenlang nichts mehr zu essen bekommen. Irgendwo freute es ihn, dass es ihr so schmeckte. Er hatte nicht oft Gelegenheit für Andere zu kochen. "Entschuldigung angenommen?" Der rothaarige Gierschlund nickte nur und machte sich dann über Itachis Teller her. Als sie damit fertig war lehnte sie sich zufrieden zurück und räckelte sich.

"Puuuh! Gleich platz ich! Du gibts fei einen schönen Hippogreifen ab!" Der Uchiha- Spross verzog missmutig das Gesicht "Dein Traum war aber auch nicht von schlechten Eltern! Aber das mit Sasuke fand ich geschmacklos!" Als Antwort hörte er ein leichtes Kichern "Ich finde das steht ihm ganz gut! Zumindest für mich war es doch ein sehr schöner Anblick! Die ganze nackte Uchiha Haut, die sich mir da ungeschütz dargeboten hat ..." Itachi wurde zornig "Was soll das! Du kannst Sasuke doch genaso wenig ausstehen wie ich!" ein anzügliches Grinsen erschien auf ihrem Gesicht "Zur Zeit ist er noch zu schwach um meine Aufmerksamkeit zu erregen, aber wenn sich Rochi seiner annimmt ... wer weiß ob er nicht doch noch sehr interessant wird!"

Wütend, aber wortlos biss der Akatsuki seine Zähne fest zusammen und stand auf. Unsanft stapelte er Pfannen und Töpfe aufeinander und stellte, ober eher schmiss, sie ins Waschbecken. Dann wandte er sich wieder um, lehnte sich zu ihr vor und sah ihr mit funkelnden Augen direkt ins Gesicht "Irgendwann wird dich dein verfluchter Hochmut noch umbringen! Du musst immer mit den Größten und Mächtigsten spielen und hältst dich für wer weiß was wie klug! Aber soll ich dir mal was sagen?" Er drückte seinen Zeigefinger auf ihe Stirn. "Irgendwann wirst du dich übernehmen und einer deiner ,Freunde' wird dich töten!" Er zog verärgert seine Augenbrauen zusammen, bis sie fast aneinander stießen "Selbst ich kann dich nicht immer retten und irgendwann wird es zu spät sein um aufzuhören! Dann bist du schneller unter der Erde als du ,Uuups'..." Bei diesen Worten riss er beide Arme in die Höhe und Carnidia bemerkte verärgert, das er ihren Tonfall und die dazugehörige Gestik verflixt gut imitieren konnte. ".. sagen kannst!".

Aprupt wandte er sich wieder seinem Geschirr zu, immernoch vor sich hinschimpfend. "Ausserdem sind das alles Männer!" von ihm ausgesprochen klang diese Eigenschaft wie ein übles Schimpfwort "wer weiß, was die alles mir dir vorhaben! Kein einiziger von denen ist doch noch ganz sauber! Alle total krank! Orochimaru, Gaara, Sasuke, der dritte Hokage, Kakashi, vor allem dieser perverse Spanner Jirayia!" Verwirrt beobachtete die Rothaarige, wie Itachi sich wieder aprupt ihr zuwandte und sich mit blitzenden roten Augen vor ihr aufbaute "Eins sag ich dir! Wenn sich auch nur einer von denen zu nahe an dich ranwagt, dann bring. ich. ihn. um!" Erneut drehte er sich um und fing nun an das Wasser einzulassen, während er weiter vor sich hinschimpfte.

Als er den Hahn zudrehte, spürte er plötzlich etwas warmes und weiches an seinem Rücken. "Du bist ja sooo süß!" Zwei Arme schlangen sich um seine Brust und ein Kopf wurde an die Rückseite der Schultern gedrückt. "Glaubst du wirklich, wenn ich mit etwas nicht fertig werde könntest du mir noch helfen? Schmeichle dir nicht selbst! Aber falls es dich beruhigt, ich habe noch nie etwas getan, auch wenn es danach aussieht, was nicht von mir geplant gewesen wäre. ... außer wenn du in der Nähe bist. ... So gesehen müsste ich dich eigentlich töten, schließlich kann ich mir keinen Schwachpunkt leisten!" Sie biss ihm leicht in den Nacken und verschwand dann durch die Tür, um sich wie immer vor dem Abspülen zu drücken.

Itachi starrte ihr nach. Die Stelle an seinem Halsrücken kribbelte und jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Er konnte immernoch deutlich spüren, wo gerade noch ihre Hände gelegen hatten. In seinem Kopf schrillten alle Alarmglocken und sein Verstand schickte eine Warnmeldung nach der anderen. Wenn er über dieses ... Zeichen an Zuneigung so glücklich war wie er sich fühlte, ... warum sagte ihm dann gleichzeitig sein Verstand, dass er soeben einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte? Er kam nach kurzem Nachdenken zu der Überzeugung, dass sein Leben die letzten fünf Jahre ein Kinderspiel gewesen war, im Vergleich zu dem, was ihm nun mit der erneuten Aufmerksamkeit dieser launischen Person bevorstand. Es würde wieder so, wenn nicht noch schlimmer, werden, wie es zu der Zeit gewesen war, als sie Tag und Nacht zusammen in eine Gruppe gewesen waren. Aber es gab, trotz aller dunkler Vorahnungen auch eine positive Veränderung für den Uchiha, denn ab dieser Nacht durfte Itachi in dem Bett unter dem hölzernen Baldachin schlafen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-09-19T17:23:45+00:00 19.09.2004 19:23
Wow, 20 Kapitel in einer Woche, Gratulier!
Bitte schreib schnell weiter!
Gruss Schnurli


Zurück