Prolog
Mino sah sich um. Von hier aus würde er also nun bald mit dem Bus abfahren. Eigentlich war es eine ganz normale Bushaltestelle - ohne Dach. Wie öde! Er war der einzige, der hier einstieg und es war auch noch die letzte Haltestelle. Hoffentlich war überhaupt noch ein Platz frei. Seine Eltern waren nicht mitgekommen. Es interessierte sie nicht, was er tat, solange seine Noten gut waren. Und wenn er auf ein Internat wollte...nun, dann ging er eben auf ein Internat. Kein Grund für eine große Verabschiedung. Verbittert starrte er auf die Straße. Er war ja jetzt nur mehr als ein halbes Jahr lang nicht zu hause. Wenigstens seine Schwester war hier, obwohl... nein, die zählte nicht! Schließlich war sie nur mitgekommen um zu sehen, ob sie die Wette gewinnen würde. Wenn es nur wenigstens nicht regnen würde.
Ein Glück, da kam der Bus. Verdammt sah der voll aus. Dann würde er eben die Fahrt über stehen müssen - 2 Stunden lang. Keinen Sport treiben dürfen, kein bisschen, aber zwei Stunden im Bus stehen ist ja kein Problem. Er hasste alle, die ihn so behandelten, als sei er schwer krank. Er hatte nur einen leichten Herzfehler gehabt, welcher sich auch schon längst gegeben hatte. Aber er wurde immer noch behandelt, als sei er schwer krank. Er hasste es.
"Kommst du, oder soll ich drei Stunden warten?!" Der Bus!! Schnell nahm er seine Tasche verstaute sie im Gepäckraum und stieg in den Bus ein. Sofort wurde er von allen angestarrt. Und er wusste auch genau, weshalb. Kein Wunder also, dass sie alle guckten - blöde Wette!Aber er hatte sie gerade gewonnen. Das besserte seine Laune etwas. Aber sie sollte sogleich wieder sinken. Es war nämlich wirklich kein freier Platz zu sehen. "Ey, Ke-ke! Guck dir den an! Ist der schwul, oder was?" Er drehte sich um, wollte den Rufer anfahren, er könne nichts für sein Aussehen. Aber kaum hatte er sich umgedreht musste er lachen. Der Junge sah ja aus wie eine Katze! Im ersten Moment hatte Mino sogar geglaubt der Andere hätte Katzenohren. "Neko, wer aussieht wie du sollte still sein...", brachte er schließlich unter Lachen hervor. Das fing ja gut an! "Und bevor einer fragt: Ich bin weder weiblich noch schwul!Für diese Klamotten ist meine Schwester verantwortlich." Er seufzte "Sie hat gewettet, ich würde mich nicht so..." , er unterbrach seinen Satz, da er sich beobachtet fühlte. "Was guckst du so?!", unwirsch fuhr er den Katzenartigen an. Dieser glotze in weiterhin verwirrt an. "Woher weist DU meinen Spitznamen?" Nun war es an Mino verwirrt zu sein, "Spitznamen?....meinst du >Neko<? Na, so siest'e halt aus!" Alle lachten, ungerührt fuhr Mino da fort, wo er aufgehört hatte, "Also, meine Schwester hat gewettet, ich würde mich nicht so in den Bus trauen." Stille "Und wo kann ich jetzt sitzen?"
Am anderen Ende des Busses räumte jemand einen Sitz frei. Erleichtert setze Mino sich."Danke" "Kein Problem" Ringsum hob ein leises Tuscheln an. "Ausgerechnet der lässt den neuen zu sich?" "Minoko der sich nie mit 'nem Schwulen anfreunden würde" "Der Kleine hat doch gesagt, er sei nicht schwul!" "Ob die sich kennen?"
Mino seufzte mal wieder. Okay, Minoko hieß sein Sitznachbar also."Ich bin Mino Kymato!" Der andere grinste"Okay, Mino...aber sobald wie möglich würde ich mich an deiner Stelle mal umziehen gehen!"