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Gomen nasai!

von

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Auf Regen folgt Sonnenschein- oder nicht?

Kapitel 6

Auf Regen folgt Sonnenschein- oder nicht?
 

Nur langsam kamen die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück. Langsam und leise setzte er sich auf der Bettkante auf, dabei machte er eine falsche Bewegung und musste sich mit Mühe und Not einen Aufschrei verkneifen. Mühevoll rutschte er an Seiji heran, um ihm die Decke die leicht verrutscht war wieder zu richten. Er konnte seinen rechten Arm kaum bewegen, hatte wohl etwas komisch gelegen. Wie war er eigentlich hierher gekommen? Hatte Seiji ihn gerettet? War er etwa auch in Mitleidenschaft gezogen worden, wenn ja würde er sich das ein leben lang nicht verzeihen. Neugierig schaute er sich im Zimmer um. Auf der Fensterbank entdeckte er einen Aschenbecher, auch war der Rauch im Zimmer nicht zu über riechen. Seiji musste wohl ziemlich nervös gewesen sein und eine Zigarette nach der anderen geraucht haben. Takuto strich mit einem dem Arm den er noch bewegen konnte über Seijis Wange. Er dachte für sich "Wenn er soviel für mich getan hat und mich in seinem Bett hat schlafen lassen. Muss ich jetzt auch was für ihn tun, aber was?" Nach einigen Minuten kam ihm ein strahlender Einfall. Da Seiji schon sehr lange alleine lebte würde er ihm ein schönes Frühstück bereiten. Darüber würde er sich sicherlich freuen. Leise zog er sich seine Hose und ein Hemd von Seiji über da er seins absolut nicht finden konnte, nahm seine Geldbörse die Seiji auf dem Küchentisch hingelegt hatte und schlich sich aus dem haus in die nächste Bäckerei die nur einige Häuserblocks weiter lag. Die Straßen waren für die frühe Uhrzeit schon sehr belebt.

Als Takuto seine Einkäufe getätigt hatte sah er auf der anderen Seite der Straße Sei mit ihrer Mutter stehen, die den Rollstuhl fuhr. Laut schreiend und winkend rannte der kleine zu ihnen und begrüßte sie freundlich mit einem "Ohaio!"

Die beiden waren sehr verwundert ihn schon wieder so quitsch lebendig zu sehen.

Sie unterhielten sich eine ganze Weile über den gestrigen Vorfall, bis Sei's Mutter sagte, dass es wohl langsam Zeit wäre sich für Takuto auf den Weg zu machen und für sie auch da sie noch Einkäufe und Arztbesuche zu tätigen hätten, da der Gips heute von Sei abkommen würde. Takuto wurde vom blitz getroffen, denn er hatte Seiji überhaupt nicht gesagt das er weggehen würde und wohin. Was wäre wenn er jetzt bereits wach sein würde? Würde er sich Sorgen machen? Davon war Takuto überzeugt und rannt schleunigst zu Seiji's Wohnung. Als er gerade den Schlüssel ins Schloss der Wohnungstür steckte, wurde diese auch schon mit einem Ruck aufgezogen und ein völlig verschwitzter Seiji stand im Türrahmen und umarmte Takuto auch so gleich. "Sag mal du hast sie doch nicht mehr alle *keuch* wie kannst du mir so einen Schrecken einjagen. Ich bin hier fast wahnsinnig geworden, als ich aufwachte und du lagst nicht mehr da wo ich dich hingelegt hatte. Wo zum Teufel warst du? Du musst dich noch schonen hat der Arzt gesagt. Sei froh dass du nach Hause durftest und er nicht deine Mutter angerufen hat. JA dann wäre die Kacke aber am Dampfen gewesen." Erschöpft kniete nun Seiji am Boden und atmete erleichtert auf. "Mach das bitte nie wieder mit mir hörst du? Nie wieder!!" Seiji blickte zu Takuto nach oben, dieser ließ auf einmal die Brötchentüte fallen und schlug die Hände vor sein Gesicht und fing an zu weinen. So was hatte er doch nicht gewollt er wollte doch nur Seiji eine Überraschung machen! Warum erkannte Seiji das nicht? Warum musste er ihn gerade jetzt so anbrüllen mitten im Hausflur, wo doch jeder der gute Ohren besaß mithören konnte was Sache war?!

Doch er weinte nicht nur deshalb, weil ihn Seiji so anbrüllte, sondern auch weil er endlich noch mal das Gefühl hatte das jemand richtig um ihn besorgt war. Dieses Gefühl hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Sowieso war er der Ansicht das er ein Nicht gewolltes Kind gewesen war während Masuo eines war, immerhin hatte er alles in den Arsch hinein geschoben bekommen und war von vorne bis hinten bemuttert worden auch als er schon fast 18 Jahre alt war. Und dann so ein Dank an seine Eltern, einfach abgehauen war er ... mit einer Italienerin die er noch nicht mal ein viertel Jahr kannte. Takuto war damals der festen Überzeugung gewesen das Masuo wieder kommen würde und es nur bei einem Wochenendflirt oder so blieb, doch da hatte er sich wohl getäuscht, denn es waren mittlerweile zwei Jahre nach Masuos Verschwinden vergangen. Auch die Briefe waren mit der Zeit seltener geworden. Ja das war der Dank an seine Eltern... während er es ganz anders hatte. Wer war es denn der immer den Haushalt machen muss wenn die Mutter mal nicht da war wer war es dem immer alles verboten wurde... ja eigentlich hatte Takuto gedacht es würde sich ändern wenn Masuo weg war aber im Gegenteil sein Verschwinden machte für Takuto die Sache nur noch unerträglicher. Er durfte kaum noch etwas unternehmen sollte immer brav vor den Büchern sitzen damit aus ihm mal was wird. Und das Schlimmste daran war er hatte niemanden der auf seiner Seite im Hause stand... keinen der ihn auch mal verteidigte, da seine Eltern immer ein und der selben Meinung waren und Takuto nicht den Hauch einer Chance ließen sich auch mal zu Wort zu melden.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als Seiji ihn unverhofft auf den Mund küsste. Takuto wich reflexartig zurück und starrte Seiji fragend an, der die Brötchentüte bereits in seinen Händen trug.

" Du musst doch nicht weinen Süßer sagte er mit sanfter Stimme in sein Ohr, an dessen Ohrläppchen er nun leicht knabberte. Er legte einen Arm um Takutos Hüfte und schob ihn zurück in die Wohnung, wo er sich fast vollständig seiner Kleidung entledigte. Takuto hingegen stand nur perplex da und traute sich nicht ihn anzusehen, als er dann doch mal einen Blick riskierte, sah ihn Seiji grinsend an, wodurch Takuto sofort die Röte zurück ins Gesicht huschte. " Ähm... ich mache jetzt Frühstück für uns Seiji... du ...du kannst ja duschen gehen ...wenn du magst oder ...ähm irgendwas anderes machen... ich werde schon alles finden." Mit diesen Worten versuchte sich Takuto an Seiji vorbei zuschieben doch dieser umarmte ihn stürmisch von hinten und sagte leise " Du kannst auch gerne mitkommen. Keine Angst ich beiß dich schon nicht... aber knabbern ist doch erlaubt oder?" Dabei schob er eine Hand unter Takutos T-Shirt und strich ihm vorsichtig über den Bauch. Ähm ..Ähm weißt du... ich habe gestern schon geduscht...da brauche ich doch nicht heute auch noch zu duschen das wäre doch totale Wassergeld Verschwendung...und du...du musst das auch noch selbst bezahlen und verdienst nicht gerade so gut.... Seiji verdrehte die Augen... "Ach Takuto mein kleiner die 50 Cent die das Kosten wird gebe ich dir gerne aus ich meine du hast mir doch auch zwei Brötchen besorgt. Du kommst jetzt mit keine Widerrede. Du musst dich außerdem waschen und dir deine Wunden säubern, aber wenn du dir solche Sorgen um meine Finanzen machst gehen wir gerne doch gemeinsam unter die Dusche dort kann ich dir den Rücken waschen und gleichzeitig deine Wunden säubern und wir haben auch noch viel(mit 43 IIIIIIIII) Spaß zusammen ^_____^ *smile*" Damit schob er Takuto widerwillig ins bad und schloss die Tür ab und entlud sich auch seiner restlichen Kleidung und stellte sich freudig unter die warme dusche während Takuto noch etwas schüchtern in der Ecke des Bades stand.
 

Das in der Morgensonne glitzernde wasser floss den schmalen, männlichen und leicht muskulösen Körper von Seiji hinunter. Sein Ohrlanges, pechschwarzes Haar funkelte durch die einzelnen Wassertropfen die wie Diamanten auf seinem Kopf saßen. Seine breiten Schultern über die er sich sanft mit seiner rechten Hand strich passten zu den für einen Japaner ziemlich langen Beinen. Zu dem leisen, harmonischem plätschern des Wassers aus dem silbrigen Duschkopf summte Er eine leise Melodie wobei er seine Kastanienbraunen Augen geschlossen hielt und den kopf leicht anhob so das es den anscheint hat, Seiji würde es nicht nur genießen, wie das warme Wasser auf seinen Körper prasselte, nein, er stand da, als würde er schweben. Als wäre er kein Mensch.

Takuto sah ihn fasziniert an. Wie konnte jemand nur so gut aussehen? Und warum? Warum, ist dieser jener ausgerechnet ein Homo? Aber vor allem fragte sich Takuto, warum ausgerechnet er es ist, der hier bei Seiji stehen darf. Und warum traut er sich nicht, zu Seiji unter die Dusch zu gehen. Seine schönen Körper zu berühren. Kam es ihm auf einmal eklig vor? Immerhin waren sie ja zwei wesen des männlichen Geschlechts. Quatsch, wenn es so wäre, wäre es ihm bestimmt nie in den sinn gekommen sich in Seiji zu verlieben. Takuto nahm also allen Mut zusammen und ging einen kleinen schritt auf den duschenden zu. Dieser bemerkte natürlich sofort die Bewegung und drehte sich in seine Richtung.

"Was ist los? Nun komm schon!" Seijis lange und schmale Finger griffen nach Takutos hand und erreichten diese in Windeseile. Er zog ihn zu sich unter die Dusche wobei Takutos kopf eine leicht rötliche Farbe annahm. Takuto stand mit dem Rücken zu Seiji währen dieser sanft und vorsichtig den Verband löste. Dabei griff er sorgfältig, immer wieder um Takuto herum. Ganz Langsam. Takuto schloss die Augen und ließ das funkelnde Wasser auf sich einwirken. Plötzlich spürte er einen leichten schmerz in seiner Bauchgegend. Als er an sich herunter sah, erblickte er dort Seijis hand der behutsam die wunde streichelte. Ein kurzes ziehen machte sich bemerkbar wobei Takuto das Gesicht verzog.

"Alles in Ordnung?" fragte der ältere besorgt. Der jüngere nickte verlegen.

"Du, Seiji?"

"Hmmm?"

"Warum ich?"

"Wie bitte?"

"Warum, bin ausgerechnet ich das Objekt deiner Begierde?"

Seiji hörte mit der kreisenden Bewegung auf Takutos bauch auf und schwieg. Einerseits wegen der Formulierung des Satzes ( dessen Wortwahl für Takuto total untypisch war) andererseits, weil er auf diese Frage nun wirklich nicht vorbereitet war. Takuto drehte sich um uns sah ihm tief in die dunklen, nachdenklichen Augen. Takutos blick war ernst. Ja, er starrte Seiji fast fragend an. Dieser wich einen Schrit zurück während er mit seinem fuß eine kleine welle in das Wasser unter sich schlug, was sich zu einem Zentimeter Höhe gestaut hatte.

"Warum...warum fragst du auf einmal so was hast du vielleicht am Kopf etwas abgekriegt?" in Seijis stimme lag ein hämisches lachen, das sofort abbrach als Takuto die Stirn runzelte. So ernst hatte er diesen noch nie erlebt. Es begann eine schweigende Stille die nur von dem leiden plätschern des Wassers unterbrochen wurde.

"Sag mir den Grund Seiji, ich bitte dich!" In Takutos Ton lag ein flehen. seine stimme zitterte als würden ihm gleich Tränen in den Augen stehen.

"Seiji?" nun zitterte seine Stimme entgültig da Takuto nun schon 5 Minuten auf Seijis antwort wartete und immer noch nichts kam.

"Ich.....ich weiß es nicht." Dieser Satz, den Seiji nachdenklich über die Lippen brachte, war wie ein Messer das genau in Takutos herz stecken blieb, sich dort hineinbohrte und unendliche schmerzen hervorrief.

Nun stieg auch das Wasser in Takutos Äugen. Er sackte auf den Boden der Dusche und verlor dem Duschwasser unter ihm eine salzige Note. Dann spürte er zwei warme, zärtlich Berührungen auf seiner Schulter, die sich, als er aufblickte, als den Händen von Seiji herhausstellten. Auch ihm standen die Tränen in den Augen. Seinen sonst so schönen klaren Augen hatten auf einmal einen wässrigen Schimmer. Auf seinen Lippen war ein leichtes Lächeln zu sehen, was Takuto nicht verstand.

"Ich weiß es nicht Takuto. Aber was ich weiß ist, das ich mich in deiner Nähe nicht nur wie ein Man, sondern auch wie ein Mensch fühle. Du gibst mir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, nicht wie all die Jahre allein zu sein. Du warst all die zeit bei mir und hast viel mit mir unternommen, was dir zum Teil sogar langweilig war. Schon allein diese kleine Geste, hat bis jetzt noch nie einer für mich Getan.......doch, es gab da jemanden, aber das ist schon lange her. Auf jedem Fall, wollte ich nichts mehr ohne dich unternehmen. Ich wollte dich ständig in meiner Nähe haben, um sicher zu gehen, dass es dir gut geht. Ich wollte für dich da sein, da du für mich da warst. Takuto, du bist der Mensch, der mir blind vertraut hat und mich nicht wegen meines Aussehens, sondern wegen meiner Seele mochte. Ich weiß nicht warum ausgerechnet du, aber ich weiß, das ich ohne dich nicht mehr will. Ich liebe dich Takuto.....ich liebe dich...." Mit diesen Worten sank auch Seiji auf die knie und schenkte dem Wasser das salz aus seinen Augen. Takuto war perplex. Alles was Seiji im gesagt hatte, alles was Seiji fühlte, fühlte auch er. Takuto nahm den älteren, trotz seiner schmerzen im bauch und in der Schulter, fest in den Arm und drückte ihn so sehr an sich, das er selbst das Gefühl hatte, er würde an ihm festgewachsen sein. Er wollte ihn nie wieder loslassen. Er wollte immer bei ihm sein, und all das für ihn bedeuten, was Seiji ihm bedeutet.

Arm in Arm weinten sie unter dem tropfenden Wasser, bis dieses die Haut vollkommen aufgeweicht war und die sonne das glänzende Wasser trübte.



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