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Shinji der Casanova

von

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<*** Ninja Crowbotics Presents ***>
 

"SHINJI! PASS AUF, HINTER DIR!", schrie Misato in Richtung Monitor. Allerdings umsonst. Die Com-Verbindung war bereits getrennt.
 

<*** A Jolt Induced 4AM Production ***>
 

Der purpurfarbene Evangelion stieß ein grausames Brüllen aus, als sein Versorgungskabel, begleitet von einem Funkenregen, abgerissen wurde.
 

"Wir haben den Kontakt zum Piloten verloren", keuchte Ritsuko. "Ich denke er hat das Bewusstsein verloren!!!"
 

"Trennt Sicherung Nummer Sechs!! Entry-Plug ausstoßen!!"
 

"EVA-01 reagiert nicht", antwortete Ritsuko. "Aber der Synchrowert steigt! Ich verstehe nicht, was hier los ist!?!"
 

"Shinji, dir bleibt noch Energie für fünf Minuten", schrie Misato ins Mikro, umsonst hoffend das ihre Stimme irgendwie durchkommen würde. Sie wandte sich zur Brücke. "Schickt EVA-00 raus! SOFORT!"
 

EVA-01's Angreifer erschien endlich auf dem Schirm. Ein kleines, rotes Objekt, das sich wie ein tollwütiges Tier verhielt. Es hatte einen peitschenähnlichen Schwanz, mit dem es schließlich ausholte, EVA-01 am Kopf traf, und glatt durch die Rüstung schnitt.
 

Der Gigant brüllte, als eine Blutfontäne aus seiner Wunde spritzte und die umliegenden Häuser und den Boden traf.
 

Dann...
 

Zwei Hände schossen blitzschnell vor und hielten den Schwanz des überraschten Engels fest. Er zischte wütend, konnte aber nicht entkommen.
 

Ritsuko's Augen weiteten sich. "Oh nein...", flüsterte sie. "EVA-01 geht in den..."
 

"Berserker Modus!"
 


 


 


 

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NEON GENESIS EVANGELION!

SHINJI DER CASANOVA? EINE BEÄNGSTIGENDE VORSTELLUNG!!!
 

Geschrieben von Strike Fiss, 1999

Übersetzt von Stefan Tumczak, 2001

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Disclaimer: Wenn mir das hier gehören würde, würdet ihr alle dafür bezahlen müssen, um das hier zu lesen! Aber da ihr ihr keinen Penny dafür zahlen müsst... Ihr wisst, NGE gehört mir nicht. Ist das nicht viel netter? Dachte ich mir. Beschwert euch nicht.
 

Anmerkungen: Okay, äh, am meisten LIME-Romantik/WAFF, mit einem kleinen bisschen von allem anderen.. Ja, mein Gott, OOC. Nein, wartet, OOC ist zu untertrieben. Trotzdem ist es gleichzeitig passend genug. Ich habe viele schlechtere Charakterdarstellungen gesehen, und es ist nicht schlecht für den Zeitabschnitt (etwas nach dem Kuss, und kurz bevor Shinji's Synchrowert Asuka's übersteigt.). AUßERDEM sind die etwas anderen Charakterdarstellungen TEIL DIESER Geschichte. Also, nur zu, flamed mich!
 

C&C: strikef@bigfoot.com
 

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Der neue Engel war erst vor ein paar Stunden aufgetaucht. Er war blutrot, hatte vier Beine und einen Schwanz mit einem Stachel am Ende, so wie bei einem Skorpion. Vor allem aber sah er wie eine laufende Fledermaus aus. Seine S2-Maschine lag in seinem Bauch, doch er lief zu nahe über dem Boden, als dass Shinji diese hätte zerstören können. Obwohl er nur ein Zehntel der Größe von EVA-01 hatte, hatte er die riesige Kampfmaschine mit nur einem Schlag beinahe kampfunfähig gemacht. Sie hatten gedacht, Shinji bräuchte keine Verstärkung...bis das Kabel gekappt wurde.
 

"Ieeaaaarrrgh!!!!!!" Der riesige Evangelion schmiss den Engel von seinem Körper, und noch bevor der winzige Engel auf den Boden krachte, stürmte Eva-01 auch schon auf seinen Gegner zu. CHOM CHOM CHOM! Jeder Schritt brachte ihn ganze Häuserblöcke vorwärts.
 

"IIEEEEEE!" Der Flug des kleinen Engels endete, als er in einen Berg einschlug. Leider entschied sich der EVA dazu dem Aufprall ein wenig Nachdruck zu verleihen, in dem er auf den Engel draufsprang und ihn durch sein Gewicht noch tiefer in den Fels rammte.
 

"Zwei Minuten noch", schrie Misato ins Funkgerät. "WO IST REI!?!"
 

"Sie ist im Aufzug! Dreißig Sekunden", sagte Maya, wild daran arbeitend, dass Shinji endlich Verstärkung bekam.
 

EVA-01 erhob sich aus dem von ihm geschaffenen Krater, und schlug dann ohne lange zu Warten immer wieder mit seiner massivem Faust auf den Engel ein. Der kleine Angreifer hatte keine Chance gegen das von Menschenhand geschaffene Monstrum, das voller Wut aufheulte, während ihm immer noch Blut aus der klaffenden Kopfwunde lief....
 

Ziemlich mitgenommen kämpfte der Engel weiter, und bemühte sich weiterhin sich aus EVA-01's festem Griff zu befreien. Wütend über die Tatsache das der Engel sich noch bewegte hob der rasende Evangelion das Monster in die Luft...
 

Und begann ihn zu FRESSEN!
 

Vollkommen gelähmt musste die Brückencrew mit ansehen, wie EVA-01 riesige Bissen vom Engel nahm, sie in mundgerechte Happen zerteilte und das rote Fleisch verspeiste. Ein schreckliches, lautes Knacken ging durch die Stadt als er endlich in den Kern des Engels biss, und ihn hinunterschluckte.
 

Als er sich zum Zentrum von Neo Tokyo 3 drehte, sah es fast so aus, als ob EVA-01 in die Kamera grinste, während Reste roten Fleisches von seinem Mund herab fielen. Ein letzte Mal setzte er zu einem triumphierenden Brüllen an, dann gaben die Batterien den Geist auf.
 

Der purpurne Mecha ging zu Boden und schaltete sich ab. Einen Moment später wurde Shinji's Entry-Plug ausgestoßen, und schwebte sicher per Fallschirm zu Boden.
 

Einen Moment lang stand jeder still auf der NERV Brücke, vollkommen geschockt.
 

"Sag Rei, sie soll den Plug suchen...und ihn direkt hierher zurück bringen", befahl Ritsuko still.
 

"Nun..." Misato lächelte als sie abwesend an ihrer Halskette nestelte. "Zumindestens haben wir gewonnen."
 


 


 

"IIEAARGH!"
 

Als Shinji seine Augen aufschlug, wurde er sofort durch das beruhigende, blau-weiße Licht der Krankenstation geblendet. Irgendwie konnte er selbst hier im Krankenhaus die Geräusche von draußen hören. Grillen und Vögel verursachten eine andauernde, aber beruhigende und entspannende Hintergrundmusik.
 

Er ließ die Musik auf sich einwirken und seufzte als er sich wieder auf sein Kissen fallen ließ. Das Bett war kälter als sonst und sein Rücken nicht verspannt. Scheinbar war er also nur ein paar Stunden oder einen Tag bewusstlos gewesen.
 

Ein kurzes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit als er erkannte, wie sehr diese Situation seinem ersten Einsatz als EVA-Pilot glich. Trotz allem hatte das Bewusstsein zu verlieren, und auszurasten den Vorteil, das man sich später nicht mehr an den Schmerz erinnerte. Was er allerdings als störend empfand, war der LCL-Geschmack in seinem Mund. Ein kupfer- und irgendwie blutartiger Geschmack, den er wohl immer hassen würde, selbst wenn er sich nach dem fünften Engel oder so zumindest etwas daran gewöhnt hatte.
 

Trotzdem störte ihn dieser Geschmack. Es war offensichtlich, dass er es vermasselt hatte. Normalerweise hatte er ihn nach dem Aufwachen nicht mehr im Mund.
 

Eine Krankenschwester betrat den Raum und stellte fest, dass er am Leben war, und dass es ihm gut ging. Sie schenkte ihm noch ein warmes Lächeln, bevor sie den Raum verließ, um NERV zu informieren. Shinji schien einen eigenen Fanclub in diesem Krankenhaus zu haben. Er errötete als er feststellte, dass man seine Kleidung gewechselt hatte. Die Schwestern kicherten sicher jedes Mal, wenn sie ihn nackt sahen. Er hasste diesen Gedanken. Er nahm sich vor in ein paar Jahren vielleicht etwas für seinen Körper zu tun um nicht mehr so knochig zu sein, aber für den Moment erinnerte ihn diese Tatsache jeden Tag daran, warum sich die Frauen von Neo Tokyo 3 kaum ein zweites Mal nach ihm umdrehen würden...
 

"Hör auf dich zu beschweren!"
 

Shinji erschrak, setzte sich kerzengerade hin, und blickte sich suchend nach der Stimme um, die mit ihm gesprochen hatte. "W-wer ist d-da?!?!", flüsterte er.
 

Keine Antwort.
 

Shinji sah niemanden, außerdem war die Tür nicht geöffnet worden. "Asuka?" Shinji verzog das Gesicht. "Asuka...falls das ein Scherz ist, finde ich ihn nicht komisch."
 

"Das ist kein Scherz", kam die Stimme wieder. "Ich bin hier!"
 

Jetzt hatte Shinji Angst. "ARGH! Jetzt höre ich schon Stimmen!!" Er steckte sich die Finger in die Ohren. "Toll, genau das was ich jetzt brauche!!"
 

Die Stimme seufzte. "Kein Wunder, dass du so schreckhaft bist!"
 

Shinji stoppte, das Gesicht verziehend. "Was meinst du, 'Kein Wunder'!?", fragte er, nicht darüber nachdenkend, das er eigentlich mit 'Nichts' sprach.
 

Dieses Mal wurde die Antwort von einem Lachen begleitete. "Wenn ich dir das sagen würde, wärst du sauer, und würdest denken, du wärst noch verrückter", sagte die Stimme ruhig. "Vielleicht sollte ich dir eine Mütze voll Schlaf gönnen bevor wir diese Unterhaltung fortsetzen."
 

Shinji blinzelte. "Warte! Nein! Es tut mir leid...Ich wollte mich nicht beschweren!"
 

Keine Antwort.
 

In diesem Augenblick betraten Misato und Asuka das Zimmer. Shinji stand mittlerweile auf dem Bett, und starrte dabei anklagend sein Kissen an.
 

"WAS zum Teufel hast du damit gemeint!!? Ich will das jetzt wissen!", schnaubte er. "Sprich mit mir! Komm schon! Es tut mir leid!" Er schien nicht zu merken, dass er ein für Krankenhäuser typisches, rückenfreies Nachthemdchen trug, so dass alle Welt seinen nackten Hintern sehen konnte.
 

Die beiden Frauen blinzelten. Misato seufzte und drehte sich zur Tür. "Ich hol' schon mal den Wagen."
 

Asuka stürmte zu Shinji der immer noch sein Kissen anknurrte. "Baka Shinji! Zieh dir endlich was an, du Perversling!"
 

Shinji sah nach hinten und bemerkte endlich seine Blöße. Er quietschte etwas unverständliches und verschwand unter dem Laken. "A-A-A-Asuka!", stammelte er. "W-was tust du hier?!?" Sein Gesicht begann EVA-02-rot zu leuchten.
 

"Ich bin jedenfalls nicht hier um deinen nackten, knochigen Arsch zu sehen!", schrie sie wütend, wurde dabei aber fast so rot wie er. Prompt warf sie seine Kleidung nach ihm. "Kommst du endlich??"
 

"Gomen..."
 

Sie fluchte etwas auf Deutsch und knallte beim hinausgehen die Tür zu.
 

Eine lange unangenehme Pause später, meldete sich schließlich die Stimme wieder. "Wow...", sagte sie mit einem offensichtlichen Grinsen im unsichtbaren Gesicht. "Das scheint interessant zu werden!"
 

"Was meinst du!?", knurrte Shinji während er sich anzog. "Du bist nur ein Produkt meiner Fantasie!"
 

"Wir reden später", sagte die Stimme ruhig. Es war eine angenehme Stimme, die irgendwie zu einem jungen Mann passte, und einen ebenso beruhigenden Einfluss auf ihn hatte, wie das Zirpen der Grillen und das Singen der Vögel, das von draußen herein schallte. Kurzum, sie war fast schon... engelhaft.
 

Shinji lief es eiskalt den Rücken hinunter.
 

Asuka ließ die Geschehnisse an seinem Bett natürlich nicht auf sich beruhen. Als sie an diesem Abend mit Misato zu Abend aßen, hatte sie ein furchteinflößendes Lächeln auf dem Gesicht.
 

Shinji aber bemerkte es kaum. Er aß Ramen und trank sein Wasser mit dem selben, leeren Gesichtsausdruck, den er sonst hatte, wenn er SDAT hörte.
 

"Shinji?"
 

Er blickte auf, und sah sich mit einem Mal Asukas fiesem Grinsen gegenüber. Er verzog das Gesicht.
 

"Wollt ihr alleine gelassen werden?", fuhr der Rotschopf fort.
 

Shinji sah sie nun doppelt so böse an. "Was?"
 

"Na, es ist doch offensichtlich, dass du und die Nudeln etwas sehr wichtiges auszudiskutieren haben", sagte Asuka mit einem bemerkenswert offenen Gesicht. "Also, wollt ihr allein sei..."
 

Shinji stand auf und ging. Misato, die leicht angetrunken von ihrem Bier-nach-dem-Abendessen-Bier war, bemerkte endlich Shinji's Abwesenheit und sah sich verwirrt um. "Was ist denn mit Shinji los??
 

BUMM!!!
 

Ohne Rücksicht auf Shinji Gefühle begann Asuka sich totzulachen.
 

Misato hingegen machte einen ziemlich besorgten Eindruck. Asuka blickte zu ihr auf. "Was?!?"
 

"Sein EVA ist heute ausgerastet", sagte die ältere Frau leise. Bilder des zerfetzten Engels schossen ihr durch den Kopf. "Das war schlimm für ihn..."
 

Asuka musterte die dunkelhaarige Frau, und erwartete, dass sie jeden Moment loslachen würde. Das tat Misato allerdings nicht. "Meinst du das ernst? Baka Shinji", grummelte sie nur und wandte sich wieder ihren Nudeln zu. "Wenn *ICH* mal einen Engel zerstückele macht niemand eine große Sache daraus... Vielleicht sollte ich mich umbenennen in 'Shinji, der Zweite' um hier etwas Aufmerksamkeit zu bekommen..."
 

Misato stand auf, knallte ihr Bier auf den Tisch, und ging zu ihrem Zimmer. "Du beschwerst dich zu viel."
 

"Warum?", seufzte Asuka. Tief in ihrem Inneren allerdings wollte sie sich selbst schlagen. Wenn Shinji nun wirklich einen schlechten Tag hatte... "Warum macht es mir etwas aus?"
 


 


 

Um sich ein wenig Abwechslung zu gönnen, packte Shinji ein neues Band in seinen SDAT und drückte auf 'Play'. Es war sein "Trauriger-Shinji-Tape", zweiter Teil. Das alte Tape war zu abgenutzt. Er hatte es immer gehört, wenn er sich, grundlos, wie Dreck fühlte.
 

Dieses Tape hatte er ziemlich oft gehört, seit Asuka eingezogen war.
 

Aber nicht aus dem Grund, von dem man eigentlich ausging.
 

Er lag auf seiner Decke, noch immer in seiner Kleidung, während die Darbietung einer traurigen, schwermütigen Oper durch seine Ohren zu seinem Unterbewusstsein drang...
 

"Mein Gott, Mann!"
 

Shinji schrie fast als er die Stimme wieder hörte. Sie war klar verständlich, trotz der Musik. "W-was bist du?", flüsterte er, sein Herz wild pochen fühlend.
 

"Dazu kommen wir gleich", antwortete die Stimme. "Aber könntest du BITTE die Musik wechseln?? Kein Wunder das jeder denkt, dass du ein Trottel bist. Komm schon! "Trauriger-Shinji-Tape" Nr. 2? Musstest du eine Fortsetzung aufnehmen?"
 

"Ich bin kein Trottel", flüsterte Shinji, hoffend das niemand diese Diskussion mit anhören konnte. "Wer bist du?!?"
 

"Ich sage nichts bevor du nicht was Besseres anmachst", sagte die Stimme, jetzt etwas strenger. "Ich mag Oper ja genauso gerne wie du, aber irgendwann kann ich?s nicht mehr hören. Und du hörst das Tape VIEL zu oft für meinen Geschmack."
 

Shinji fühlte sich beleidigt. "Schön!" Er holte das Band aus seinem SDAT-Player und griff in seinen Nachttisch nach einem Anderen. "Was wäre denn für DICH in Ordnung?!
 

"Nun, wie wäre es mit etwas Barry White? Oder Fiona Apple wäre auch in Ordnung", antwortete die Stimme fröhlich.
 

"Ich habe etwas Jazz. Damit zufrieden?", fragte Shinji sarkastisch. Er legte das Tape ein und drückte 'Play'.
 

"Ohh, das ist schön! Viel besser", erklärte die Stimme in seinem Kopf. "Ist das Ray Charles? Ihr Kinder heutzutage hört doch eigentlich keine Oldies mehr, oder? Ich bin beeindruckt!"
 

"Danke", grummelte Shinji. "Du kannst für diesen Song bleiben, aber danach: Raus aus meinem Kopf!"
 

Eine kurze Pause folgte. "So leicht ist das nicht", sagte die Stimme leise. "Weißt du, ich stecke hier irgendwie fest."
 

Shinji's Augen weiteten sich. "Was?" Er nahm einen tiefen Atemzug, und versuchte ruhig zu bleiben. "Wer bist du? WAS bist du!?!"
 

"Ach komm schon, ich weiß, dass du schlauer bist, Shinji", seufzte die Stimme. "Erinnerst du dich an den Kampf gegen den Engel heute morgen?"
 

"Nein", antwortete Shinji schnell. "Kaum. Er kam aus dem Nichts und fing an zu..." Er machte eine Pause. "Du...bist..."
 

"Ich bin dieser Engel", ergänzte die Stimme.
 

"Oh Gott oh Gott oh Gott...!"
 

"ENTSPANN DICH, SHINJI!", schrie der Engel. Shinji hörte auf. "Das ist besser!" Er seufzte. "Ja, ich bin der Engel, gegen den du heute gekämpft hast. Obwohl ich sagen muss, dass ich mehr gelitten habe als du."
 

"Wa...?"
 

"Du hast mich GEGESSEN, Shinji!", antwortete der Engel sauer. "Ich meine, nun KOMM SCHON! Wer ISST seine Gegner? Ich wollte nur etwas Spaß haben. Alle meine großen Brüder haben sich über euch und eure Evangelions beschwert, die ihnen in den Weg gekommen sind, und da habe ich mich entschlossen nachzusehen worum es eigentlich geht. Ich hatte nicht vor dich zu töten! Ich wollte nur etwas mit dir raufen", grummelte er. "Aber NEIN! Du MUSSTEST ja deinen Hintern aus dem Schaukelstuhl erheben und MICH ESSEN!?!?!"
 

Shinji war still. "Es, es tut mir leid! Ich meine ja nur, wir wussten nicht, dass du nur gespielt hast...und...ähm...ich hatte einen Blackout und mein EVA bekam einen Ausraster."
 

"Sie hat recht, weißt du", sagte die Stimme, dieses Mal viel fröhlicher. "Du entschuldigst dich viel zu oft. Ich glaube ich hätte dir nicht so viele Vorwürfe machen sollen. Das war blöd von mir."
 

"Äh, kein Problem...", sagte Shinji während sich ein riesiger Schweißtropfen auf seiner Stirn bildete. "Also, wenn ich das richtig verstanden habe, habe ich dich gegessen? Kannst du deswegen nicht weg?"
 

"Ich denke schon", antwortete der Engel. "Dein EVA -netter Name übrigens- hat mich gegessen, aber da du sein Pilot bist, ist der Teil von mir, der weiter lebt, auf dich übergegangen."
 

Shinji nickte. Das klang ein wenig wie das Zeugs, von dem Ritsuko immer redete.
 

"Okay..."
 

"Also ist hoffentlich alles was wir tun müssen, abwarten, dass deine Seele mich gehen lässt. Und ehe du dich versiehst, bin ich wieder bei meinen Brüdern, und du zurück in deiner Einsamkeit.", sagte der Engel. "In der Zwischenzeit ist dein Gehirn übrigens ziemlich gemütlich."
 

"Also hast du nicht vor, meinen Körper zu übernehmen und die Menschheit zu zerstören?" Shinji entspannte sich sichtlich. "Also, ähm, wie soll ich dich nennen? Mr. Engel?"
 

"Eigentlich bin ich noch kein ganzer Engel. Das sind nur meine Brüder die ihr Engel nennt. Ich bin ein Cherubim", sagte er stolz. "Und mein Name ist Cupido."
 

Shinji fiel fast vom Bett. "C...C...Cupido!!???"
 

"Oh? Du hast von mir gehört?", lachte Cupido's ruhige, fröhliche Stimme. "Ja, ich bin's, der einzig wahre Cherub der LIEBE!!", erklärte er stolz. "Und Shinji, mein Junge, du hast Glück!"
 

Seine Augen weiteten sich. "W...was meinst du?"
 

"Ich weiß das wir nur ein paar Tage zusammen haben oder so", sagte Cupido. "Deshalb kann ich nicht ohne gutes Gewissen gehen, ohne das hier wieder gutzumachen. Ich bedaure es sehr, dir solche Schwierigkeiten zu bereiten."
 

"Nein, wirklich... schon okay", flüsterte Shinji. "Du brauchst deinen Brüdern nur zu sagen, sie sollen aufhören uns anzugreifen."
 

"Ich fürchte, das kann ich nicht", seufzte Cupido. "Wenn es nach mir ginge, würdet ihr weiter Liebe und Leben genießen. Aber ich bin nur ein Cherub. Wir haben normalerweise nicht viel zu sagen. Vielleicht ist es gut, dass ihr Menschen angegriffen werdet. Vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht, und kann die Anderen nicht aufhalten."
 

"Oh", seufzte Shinji. "Trotzdem war es einen Versuch wert..."
 

"Was ich dir geben kann, ist etwas, das dir dein ganzes Leben lang gefehlt hat", fuhr er fort. "Seitdem deine Mutter tot ist. Etwas, das selbst Erwachsene Menschen vor Freude weinen lassen würde.
 

Shinji's Augen weiteten sich.
 

"Die Chance die große Liebe zu finden", sagte Cupido einfach. Seine Stimme war ruhig und direkt.
 

Die Stimmung des jungen Ikari drohte in Verzweiflung umzuschlagen. "Selbst wenn du Cupido bist, bezweifle ich, dass du das kannst", flüsterte er still.
 

Cupido sagte lange Zeit nichts. Zusammen hörten sie sich Ray Charles, im Hintergrund ihres geteilten Gehirns, an. "Shinji...", sagte er leise. "Ich kann keine Liebe erschaffen, wo keine ist... ABER ich kann dir helfen sie zu finden!"
 

"Mmpf", seufzte Shinji. "Vielleicht nach dem TENTH Impact. Vielleicht habe ich dann eine Chance die große Liebe zu finden."
 

"Ich kann zumindestens dafür sorgen, dass du eine ins Bett bekommst!"
 

Shinji verschluckte sich fast an seinem eigenen Blut, das aus seiner Nase zu schießen drohte... "W-WAS!?"
 

Cupido lachte. "Sorry, sorry, war nicht so gemeint. Ich habe nur gescherzt." Er machte eine Pause. "Obwohl... wenn du all den Kram über Liebe und so über Bord werfen möchtest, könnte ich sofort etwas für deine schnelle Lust finden..."
 

"Du bist KRANK!", antwortete Shinji, sich die Nase zuhaltend. "DAS will ich nicht!" Er machte eine Pause. "Ähm, also zumindestens nicht ohne den Teil mit Liebe und so!"
 

"Keine Sorge Ikari", sagte Cupido fröhlich. "Ich weiß das du kein Perverser bist. Du bist eigentlich sogar unter dem Durchschnitt, verglichen mit anderen Jungen deines Alters. Ich verstehe wirklich nicht warum Asuka sich darüber dauernd beschwert."
 

"Lass Asuka-chan daraus!" Shinji verzog wütend das Gesicht.
 

Cupido schien zu nicken. "Okay, is' deine Sache, Boss."
 

"Außerdem", grummelte Shinji. "Ich weiß nicht, was du eigentlich aus dem Inneren meines Kopfes heraus unternehmen willst."
 

"Oh Mann, du Ungläubiger!" Cupido grinste.
 

Shinji fühlte ein warmes Gefühl seinen Körper durchströmen. "Was war das?"
 


 


 

Schräg durch den Flur und etwas links versuchte Misato sich auf die Berichte des Sync-Tests zu konzentrieren, fand es aber unmöglich ohne vorher etwas angeheitert zu sein. Als sie ihr Bier absetzte, fühlt sie ein warmes Gefühl durch ihren Körper fließen. Ihr Atem stockte kurz, und als er schließlich wieder einsetzte, errötete sie.
 

Nun erkannte sie auch den Grund dafür. Ihr Finger hatte unbewusst das Papier dort gestreichelt, wo Shinji Ikari geschrieben stand. Sie erinnerte sich an das Abendessen, und den Ausdruck von Traurigkeit in seinen Augen, als er versucht hatte sich die Ereignisse des Tages und des Kampfes in Erinnerung zu rufen. Misato wünschte, sie hätte ihn vor diesen Erinnerungen schützen können.
 

"Ach, Shinji...", seufzte sie.
 

Fast sofort schlug sie die Hände vor den Mund. "Was TUE ich hier?", presste sie zwischen ihren Zähnen heraus. Sie versuchte zu widerstehen, aber musste sich nun doch in Erinnerung rufen, wie erwachsen er gewirkt hatte als er aufgestanden und auf sein Zimmer gegangen war. So sanft und aufmerksam, selbst im Angesicht von Asuka und ihrem Genörgel.
 

"Nun, er hat aber auch wirklich einen netten, knackigen Hintern...", flüsterte sie zu sich selbst, nicht länger versuchend ihr Kinn oben zu halten. Es war ja nicht so...als ob sie nicht früher schon daran gedacht hatte. Der Altersunterschied war ziemlich groß, okay, aber es hätte schlimmer kommen können. Und er war ja auch ziemlich süß...und ein Held...und er hatte Lippen, die man einfach küssen musste...
 

Verwirrt über ihre Gedanken kippte sie das restliche Bier herunter.
 


 


 

Bevor Shinji fragen konnte, was Cupido vorhin gemeint hatte, klopfte es leicht an der Tür.
 

"J-ja?", antwortete er, die Kopfhörer aus den Ohren nehmend.
 

"Shinji-kun?", kam Misato's sanfte Stimme. Das Licht aus dem Flur begann durch die Tür in das halbdunkele Zimmer zu strömen, als diese leise geöffnet wurde. "Bist du wach?"
 

Sofort merkte Shinji, das etwas nicht stimmte. Warum hatte sie ihn plötzlich Shinji-kun genannt? "Äh...?"
 

Er hatte nicht die Chance viel mehr zu sagen. Misato kam herein und schloss die Tür direkt hinter sich. In dem sanften, nacht-blauen Licht trat sie langsam an sie Seite seines Bettes und setzte sich zu ihm, wobei sie sich nur mit Mühe aufrecht halten konnte. "E-Es tut mir leid...ich bin etwas betrunken", sagte sie, offensichtlich peinlich berührt.
 

Shinji's Augen wurden noch größer,- so groß, dass es fast unmöglich schien. Misato entschuldigte sich dafür betrunken zu sein? "Da-Das ist schon i-in Ordnung, M-Misato-chan...", antwortete er nervös.
 

Sie lächelte. Es war allerdings keines ihrer kurzen, die Männer verrückt machenden Lächeln. Es war ein ehrliches, Hundert-Prozent-Misato-Lächeln. Shinji fand es unmöglich zu atmen. Sie bemerkte sein Starren und wurde rot als sie sich wegdrehte. "I-ich wollte dir heute etwas sagen..."
 

Er nickte schwach, sagte aber nichts.
 

"Es scheint...ich muss dir... immer wenn ich dich da draußen fast sterben sehe...sagen, wie stolz ich auf dich bin", sagte sie traurig, den Jungen verwirrend. "Wie ungemein stolz ich bin, dich zu kennen...selbst als kleinen Jungen." Ihre Hand stoppte sanft auf seinem Oberschenkel.
 

Shinji atmete kurz und stoßweise, und stockte ganz, als er die Wärme ihrer Berührung spürte.
 

Misato aber fuhr fort. "Ich wollte dir sagen, das du kein Feigling bist, und auch kein Perversling." Eine Träne lief ihre Wange hinab. "Lass dir von Asuka nichts anderes einreden. Es ist nicht wahr."
 

"Misato?", flüsterte er. Das war eine Seite an ihr, von deren Existenz er noch nicht gewusst hatte. Er wusste noch nicht mal, was er zu dieser Seite sagen sollte. Sie war traurig, aber...trotzdem...so wahr und...ehrlich.
 

Sie drehte sich mit einem Schniefen zu ihm. "Shinji...ich wollte dir nur sagen..."
 

Bevor er wusste was passierte, lehnte sie sich zu ihm, und berührte seine Lippen mit ihren. Er war, ohne ein besseres Wort dafür zu finden, paralysiert. Er öffnete seinen Mund um zu protestieren, aber fand sie dabei dasselbe zu tun. Sie war sehr süß. Ja. Süß. Selbst nach all dem Bier, das sie getrunken hatte, schmeckte sie noch süß. Weich. Feucht. Es war, als würde er das leckerste Stück Schokoladentorte der Welt vernaschen. Zur selben Zeit konnte er aber auch etwas anderes schmecken, etwas salziges. Eine Träne. Es war nicht der Alkohol, der sie die Kontrolle hatte verlieren lassen...nein...dahinter steckten wirkliche Gefühle.
 

Ihre Augen öffneten sich, um seine ebenfalls geöffnet vorzufinden, allerdings vor Überraschung. Sanft rutschte sie ein Stück zurück. Beiden fehlten die Worte.
 

"Ich wollte dir einfach 'Danke' sagen...", flüsterte sie, dann stand sie zitternd auf, und ließ ihn alleine.
 

Misato musste den Drang zu bleiben niederkämpfen. Sie wusste es wäre falsch gewesen... Selbst nach soviel Alkohol und den Gefühlen von denen sie wusste, dass sie da waren, hatte sie nicht genug Gründe ihr Bleiben weiter zu rechtfertigen. "G-Gute Nacht, Shinji-kun...", flüsterte sie und schloss die Tür hinter sich.
 


 


 

Es gab eine lange, LANGE Pause. Shinji saß einfach da, und hörte dem Gesang von Ray Charles zu, der langsam verblasste und schließlich in Form eines anderen Liedes zurückkehrte. Er wagte nicht, sich zu bewegen. Für lange Zeit nicht. Sein Herz raste und seine Gedanken waren vollkommen durcheinander.
 

"Ich kann dir helfen Shinji... Glaubst du mir jetzt?", meldete sich Cupido schließlich wieder zu Wort, nachdem er fand, das Shinji genug Zeit gehabt hatte, die Informationen zu verarbeiten.
 

"M-Misato?", fragte er schwach.
 

"Sie liebt dich wirklich Shinji. Nicht auf eine leidenschaftliche, heiße, seelenverschmelzende Art, aber doch etwas mehr als nur als Erziehungsberechtigte. Ich habe ihr nur geholfen, sich klar darüber zu werden, wie sehr sie dich küssen wollte", erklärte Cupido sanft. "Das ist es, was ich kann. Ich zeige den Leuten das, was sie normalerweise zu ignorieren versuchen, wenn sie Liebe und Freundschaft kaum Beachtung schenken."
 

"Du warst das, oder?"
 

"Nein Shinji." Cupido seufzte. "Ich zwinge Leute nicht zu lieben. Ich zeige ihnen nur die Wahrheit."
 

Ein Gedanke durchzuckte Shinji. "Wirklich? Das kannst du tun?"
 

Cupido lachte sanft. "Ich habe es doch gerade gemacht, oder?"
 

"Kannst du nicht..." Shinji machte eine Pause, um nach den passenden Worten zu suchen. "Kannst du mir beibringen, wie?? Wie man das macht, damit ich es auch alleine kann?"
 

"Ja", war Cupido's knappe Antwort. "Ich werde dir beibringen was du wissen musst, um die Liebe zu finden. Auch die wahre Liebe. Nicht nur das Zeug von denen die Leute in billigen Liebesromanen lesen. Liebe ist vorherbestimmt und wirklich. Liebe, die auf jeder physikalischen und emotionaler Ebene gefühlt werden kann. Ich werde dir zeigen, was du gegen die Vergangenheit mit all ihrem Hass und ihrer Einsamkeit machen kannst."
 

"Warum?", fragte Shinji plötzlich. "Wieso hilfst du mir?"
 

Eine lange, nachdenklich Pause folgte.
 

"Darum. Wenn jemand es braucht...dann du."
 

Eine großer Schweißtropfen erschien auf Shinji Ikari's Kopf.
 

"Gute Nacht, Shinji", sagte Cupido, entfernt klingend. "Schlaf gut und bewahre den Kuss tief in deinem Herzen. Ich weiß, dass sie dir ebenfalls sehr viel bedeutet."
 

Endlich, Shinji war alleine.
 

Sein Zeigefinger berührte vorsichtig seine Lippen. Er konnte den Kuss noch immer fühlen. In dieser Nacht würden ihm die Alpträume nichts anhaben können.
 


 


 


 

Asuka erwachte ausnahmsweise einmal früh. Irgendetwas, das sie nicht einordnen konnte, hatte sie ihren Schlaf gekostet. Sie ignorierte es und ordnete es als schlechte Ramen-Nudeln vom vorherigen Abend ein.
 

Ihr düsteres, morgendliches Gesicht grüßte Misato als diese mit einem ebenso dunklen Gesichtsausdruck, dem man den Kater deutlich ansah, aus ihrem Zimmer kam. "Morgen." Sie hustete.
 

"Schon wieder?" Asuka seufzte und warf ihr ohne zu fragen ein Bier entgegen.
 

"Jetzt nicht...", seufzte nun auch Misato, öffnete die Dose und warf ihren Kopf zurück, als die Dose ihre Lippen berührte. Asuka sah verdutzt zu, wie Misato das Bier förmlich in sich hinein kippte. Sie schluckte noch nicht mal, ihrem unbewegten Hals nach zu urteilen. Sie ließ es einfach direkt in ihren Magen laufen. "Ahhhhhhhhhhhhh das ist besser..."
 

"Harte Nacht gehabt?" Asuka blinzelte. Selbst nach ihrem üblichen Morgen-Bier sah Misato schrecklich aus. Etwas sehr wichtiges lag ihr auf dem Herzen. Oder vielleicht waren es eher die ersten Anzeichen einer Alkoholvergiftung.
 

"Mmm." Misato lächelte plötzlich. "Nein...nur..." Ihr Gesicht verdüsterte sich wieder. "Ja, etwas hart." Sie ging zum Schrank und holte als kleinen Snack, etwas Popcorn mit Käsegeschmack für sich heraus.
 

Asuka gefiel das ganz und gar nicht. Misato benahm sich seltsam. "Ich gehe Shinji wecken, damit er Frühstück macht." Schon war sie auf den Beinen.
 

Shinji erschien direkt um die Ecke, mit einem Lächeln im Gesicht und frisch gewaschenem, noch dampfendem Haar. "Guten Morgen", strahlte er.
 

Misato verschluckte sich fast an ihrem Popcorn. "Mmm, äh...guten Morgen, Shinji. Gut geschlafen?"
 

Asuka hob ihre Augenbrauen und runzelte die Stirn. Etwas war hier sehr seltsam. Shinji benahm sich zu...zu...fröhlich? Und Misato? War sie nervös? Während Shinji die Küche betrat um Lunchboxen für Asuka und sich zuzubereiten, ging sie zu der älteren Frau und beugte sich vor. "Kann ich dich etwas wegen Shinji fragen?"
 

"Ähm..." Misato wurde plötzlich rot. "In Ordnung..."
 

"Hast du ihn erwischt, als er in der Dusche an sich herumgespielt hat?!"
 

Dieses Mal verschluckte Misato sich WIRKLICH an ihrem Popcorn, "W-W-WAS?!?!!"
 

"Ich wette du hast!", grummelte Asuka. "Igitt! Ich kann kaum glauben das ich in der selben Stadt wie dieser dreckige, kleine Perversling wohne!"
 

"Nein!", sagte Misato, endlich die Krümel von ihrem Shirt wischend. "Ich habe NICHTS in der Art gesehen! I-Ich hatte nur einen seltsamen Traum." Sie log.
 

Asuka blinzelte, und verzog ihr Gesicht. Dann endlich ging sie zum Tisch und setzte sich. "Ich wette er hat seinen kleinen Mann ausgequetscht. Selbst wenn ihn niemand dabei erwischt hat. Er ist zu fröhlich."
 

Misato entschied sich die Situation auszunutzen und zum Rückschlag auszuholen. "Glaubst du wirklich?" Sie grinste in sich hinein.
 

"Ja." Asuka nickte kurz. "Baka Shinji..."
 

"Ich wette es gefällt dir daran zu denken...", flüsterte Misato ihr über die Schulter ins Ohr. "Mmm...", summte sie. "Dampfender, nackter, harter Shinji Ikari..."
 

Asuka's Augen weiteten sich, als dieser Gedanke Gestalt anzunehmen begann. "WAS? NEIN! DAS TUT ES NICHT!"
 

Misato antwortete einfach in dem sie den Rotschopf mit ihrem besten, verruchten Lächeln angrinste. Ein dampfender, nackter, nasser Shinji winkte Asuka's innerem Auge zu und warf ihr einen kurzen Kuss zu, bevor er zu seiner 'Handarbeit' zurückkehrte. [schlechtes Wortspiel]
 

"OH MEIN GOTT!!!" Asuka schrie, rannte auf ihr Zimmer, es nicht wagend Shinji ins Gesicht zu blicken, während er ihr Frühstück aus der Küche brachte. "IHR SEID ALLESAMT HENTAI!!"
 

Cupido lachte in sich hinein. "Das hat Spaß gemacht!"
 

Shinji ignorierte die Stimme in seinem Kopf und setzte sich Misato gegenüber. "Worum ging es gerade?"
 

Allein mit Shinji, erinnerte sie sich wieder daran, warum es ihr so schwer gefallen war, einzuschlafen. "Shinji...", sagte sie leise. "...Es tut mir leid wenn ich letzte Nacht etwas Dummes gemacht habe."
 

Shinji schüttelte wild seinen Kopf. "Misato..."
 

Sie seufzte und vergrub ihren Kopf in den Händen. "Ich hätte nicht betrunken sein sollen, als ich zu dir kam. Ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst...Ich wollte dir nur danken ...und..."
 

"Shinji...jetzt...", kam Cupido's Stimme ruhig, aber direkt.
 

Während Shinji normalerweise errötet wäre, und Angst gehabt hätte sich zu bewegen, reichte die Präsenz seines Freundes aus, um dies zu ändern. Er stand auf, kniete sich neben sie und strich mit seiner Hand sanft durch ihr Haar.
 

Misato war still. Sie sah von ihren Händen auf. Shinji lächelte sie warm an. "Das ist in Ordnung", sagte er. Damit lehnte er sich vor und küsste sie sanft auf die Wange. "Ich wollte dir ebenfalls danken."
 

Ihre Augen drohten in Tränen auszubrechen. Aber sie lächelte und nickte, während sie versuchte sich zu fassen. "Shinji...du magst es nicht so sehen, aber du wirst wirklich ein richtig Süßer", sagte sie warm. "Ich muss wohl jetzt in deiner Gegenwart aufpassen."
 

Shinji konnte nicht anders als sich nun viel besser zu fühlen. Cupido oder nicht, es war wirklich schön. Viel schöner als sonst. Er wollte sich immer schon bei Misato bedanken, aber sie waren so verschieden. Er konnte nie die Verbindung zu ihr herstellen, um einen herzergreifenden Moment mit ihr zu haben. Misato war immer eine körperliche Präsenz gewesen, Shinji eine geistige. Es kostete Shinji einige Mühe, das zu begreifen.
 

"Gern geschehen", sagte Cupido plötzlich, Shinji's gedachtes 'Danke' lesend.
 

"Mach dir keine Sorgen Misato." Er bewegte sich zurück und ging wieder zu seinem Stuhl. "Ich möchte PenPen schließlich nicht eifersüchtig machen."
 

Misato wollte gerade 'Was zum Teufel meinst du?', fragen bis sie Shinji's Blick sah. Dann lachte sie. Shinji tat es ihr kurze Zeit später gleich.
 


 


 


 

Asuka dagegen war extrem wütend. Sie LACHTEN? Sie konnte sie draußen hören. "GRR, ich wette die lachen über MICH! Zum Teufel mit Shinji und seinem dampfenden, harten...NEIN!", stieß sie aus. "NEIN! Raus aus meinem Kopf!" Sie seufzte während sie mit ihrer Handfläche ihre Schläfe massierte.
 

Sie fühlte etwas warmes durch ihren Körper fahren. Damit hatte Cupido aber nichts zu tun. Asuka hörte endlich auf dagegen anzukämpfen und seufzte kopfschüttelnd. "Na schön, einen kleinen Traum vor der Schule...", flüsterte sie zu sich selbst, legte sich hin und schloss die Augen.
 

Vor ihrem geistigen Auge winkte ihr ein nackter, grinsender Shinji. Seine Geschlechtsteile waren nur durch einen hübschen, durch die Wassertropfen verursachten, Regenbogen bedeckt.
 

Plötzlich verschwand der Regenbogen. Damit hatte Cupido aber sehr wohl etwas zu tun. Asuka spürte wie sie rot wurde. "Oh man..." Dann spürte sie, wie etwas mehr als nur ihr Gesicht rot wurde. "Oh Mann, oh mann..."
 


 


 

Als Misato sie zur Schule fuhr, starrte Asuka die ganze Zeit über mit einem seltsamen und verträumten Blick aus dem Fenster.
 


 

Die Schule langweilte Shinji genau so sehr, wie üblich. Heute war es aber erträglicher. Er konnte schließlich mit Cupido reden. Selbst wenn er hier nicht laut reden konnte, hatte er mittlerweile doch gelernt, seine Gedanken so zu konzentrieren, dass der Untermieter in seinem Kopf sie wie Worte verstehen konnte.
 

"So", 'sagte' Shinji. "Du willst mir also erzählen, dass du von Geist zu Geist springen kannst?"
 

"Nein, nur kurze Blicke darauf werfen", erklärte Cupido. "Verstehst du, ich muss an einem Ort bleiben. Jetzt im Moment, wegen dem Hunger deines EVAs..."
 

"Gomen."
 

"Keine Sorge, mein Freund. Nach einer erholsamen Nacht, ist das alles vergessen", antwortete Cupido fröhlich. "Außerdem kann ich ja immer noch einige meiner Kräfte nutzen. Selbst wenn ich mich nicht bewegen kann, bis dein Gehirn einen mentalen Stuhlgang hinter sich hat."
 

"Also, welche Kräfte hast du denn dann jetzt nicht?" Shinji war neugierig geworden. Selbst wenn er eine andere Art Engel war, konnte jede Information für spätere Gefechte nützlich sein.
 

"Naja, die meisten Engel können Dinge anzünden", sagte Cupido. "Sogar ich. Auch wenn manche darin besser als andere sind. Ich kann Leute zum Beispiel zur spontanen Selbstentzündung bringen, während andere brennenden Schwefel vom Himmel regnen lassen können. Es kommt drauf an, was man persönlich bevorzugt. Ich mag Schwefelgestank nicht, also bleibe ich bei Selbstentzündung."
 

"Muss praktisch beim Campen sein", kicherte Shinji. Ein paar Schüler starrten ihn an, und wunderten sich, wieso er plötzlich kicherte, drehten sich aber schnell wieder um, als Shinji ihnen seinen 'Blick der Verdammnis zuwarf'. Die Tatsache das er diesen Blick eigentlich nie benutzte, verstärkte den Effekt nur.
 

"Oh, Zeit für die Arbeit, mein junger Menschenfreund", sagte Cupido plötzlich. "Sieh nach rechts, am Fenster."
 

Shinji drehte sich neugierig um, fand aber nichts ungewöhnliches.
 

"Sie!"
 

"Rei?", fragte Shinji verwirrt. Dann errötete er langsam. "Was ist mir ihr? Du hast doch nicht vor, auch sie dazu zu bringen mich zu küssen, oder?"
 

Cupido seufzte. "Was brachte dich denn auf DIE Idee?" Er lachte. "Nein, ich fürchte du wirst wohl ohne Kuss von Rei auskommen müssen. Ein Kuss von ihr würde heftige, geistige Manipulationen benötigen, und eine Menge Leute erschrecken."
 

"Okay, verstehe", dachte Shinji. "Aber warum soll ich dann auf sie achten?"
 

"Das siehst du gleich", sagte Cupido kryptisch, eine weitere elektrisierende Welle durch Shinji's Körper fließen lassend.
 


 


 


 

Rei's Gedanken waren eigentlich nicht anders als ihre äußere Erscheinung, während sie in der Schule saß. Ruhig, still, rätselhaft, und vor allem auf das konzentriert, auf das sie sich verdammt nochmal konzentrieren wollte. Alles was sie für ihr weiteres Leben brauchen würde, war ihr bereits während ihrer Kindheit unter der Obhut von NERV eingeprägt worden. Sie konnte wörtlich jede Stunde verpassen und trotzdem immer noch mehr über den Second Impact und das Wohlergehen der Menschheit wissen, als es ihr Sensei je würde.
 

Und das war auch genau das, was sie tat. Ihre Gedanken waren eigentlich immer auf den bildhübschen Schulhof draußen gerichtet und was ihr durch den Kopf ging waren in etwas so Dinge wie: "Mmm, schöner Baum. Hübscher Himmel heute. Spechte. Ein kleiner Hund. Sanfte Brise."
 

Und diese Gedanken waren es dann auch, die verhinderten, dass sie merkte, wie ihr langsam wärmer wurde. Wahrscheinlich nur ein Fehler in der Schulheizung. Das war normal nach all den Engelsangriffen in letzter Zeit. Aber nichts konnte ihren nächsten Gedanken erklären, der plötzlich wie aus dem Nichts in ihr auftauchte:
 

"Sprich mit Shinji."
 

Mit Shinji sprechen? Warum kam ihr gerade dieser Gedanke? Sie drehte sich vom Fenster weg und sah zu Shinji, der versuchte nicht so auszusehen als ob er sie anschauen würde, was er aber eigentlich tat.
 

"Sprich mit Shinji." Der Gedanke wiederholte sich.
 

Rei bekam Angst. "Worüber soll ich mit ihm reden?!?", fragte sie ihr Gehirn. Sie begann zu schwitzen.
 

Ihr Gehirn seufzte und mühte sich ab ein passendes Gesprächsthema zu finden. "Ähm, sprich mit Shinji über...Papierflugzeuge!"
 


 


 

"Shinji, Beeilung!", schnaufte Cupido. "Fang an ein Papierflugzeug zu bauen!"
 

Shinji sprang fast von seinem Sitz, aber schaffte es ruhig zu bleiben und ein Blatt Papier zu nehmen, "Ich weiß nicht wie", antwortete er, nicht sicher, wie man faltete.
 

Cupido murmelte etwas in seinen Bart. "Shinji! Tu zumindestens so! Falte zuerst die Mitte. Dann die oberen Ecken!"
 


 


 

Rei entspannte sich sichtbar als sie sah, wie der junge Ikari ein Blatt herausnahm und es zu falten begann. Sie saß nur einen Tisch weit weg von ihm und konnte wahrscheinlich mit ihm reden, ohne das der Sensei es bemerkte.
 

"Ikari", sagte sie sanft.
 

Er wandte sich ihr zu, bemerkend das sie ihn genau ansah. Ihre Augen...schimmerten???? Für einen Augenblick erinnerte er sich daran, wie wunderschön das First Children wirklich war. "Äh...ähm...Rei?", flüsterte er zurück.
 

Ein paar Schüler in der Nähe bemerkten das Rei tatsächlich sprach und fielen durch den mentalen Schock direkt in Ohnmacht.
 

"Konstruierst du ein Papierflugzeug?", fragte sie leise. Ihre Augen sahen auf das Blatt zwischen seinen Fingerspitzen, und er hätte schwören können, dass ihre Lippen sich zu einem Lächeln verzogen.
 

"J...ja." Shinji nickte. "Aber...ich kann es nicht sehr gut", gab er zu. Das letzte Mal als er ein Papierflugzeug gebastelt hatte, flog es für genau drei Sekunden und war dann im Sturzflug im Haferbrei seines Vaters gelandet. Das war sehr lange her.
 

Rei, verglichen damit wie sie sonst war, wirkte fast schon aufgedreht... "Darf ich?" Dabei zeigte sie auf das Papier.
 

Shinji hatte nicht gewusst, dass sie so an Papierflugzeugen interessiert war. Vielleicht war sie es ja auch normalerweise nicht, und es ließ sich auf Cupido's Handeln zurückführen, das sie auf einmal fasziniert davon war. Er lächelte warm und nickte. "Natürlich, Rei-chan!"
 

Mehr Schüler fielen in Ohnmacht als Rei fortfuhr etwas anderes zu machen, als aus dem Fenster zu sehen. "ARGH! DAS MUSS DER WELTUNTERGANG SEIN!!!", schrie jemand, wurde aber ignoriert.
 

Asuka war die plötzliche Unternehmungslust von Ayanami auch nicht entgangen, und sie fühlte sich in Panik versetzt. "Sie redet? WONDERGIRL REDET?"
 

Ihre Augen weiteten sich fast schon so sehr wie Shinji's als Rei sich nach dem Papier ausstreckte. Doch statt das Blatt mit zu ihrem Tisch zu nehmen, ergriff ihre Hand die Seine und führte sie. Ein weiterer Schachzug von Cupido. "In etwa so...", meinte sie, als sie seine Finger dazu brachte, eine präzise Faltung zu machen.
 

Obwohl er nah genug war um Rei's Shampoo zu riechen, zwang Shinji sich dazu ruhig und konzentriert auf die Situation zu reagieren. Cupido schien einen beruhigenden, stabilisierenden Effekt auf ihn zu haben. Jeder, der beim Anblick von Rei's Handlungen noch nicht in Ohnmacht gefallen war, starrte nun endlos lange auf Shinji, der einfach dort saß und mit ihr über die Vorteile jedes Faltens diskutierte, so als ob ihre Hände seine gar nicht berühren würden.
 

Rei genoss das Experiment ebenfalls wie es schien. Ihr ruhiges, neutrales Gesicht war an der Grenze zu einem Lächeln. Nicht bloß ein Grinsen, oder erhobene Mundwinkel, nein, es war ein vollkommen normales Lächeln. Und sie zeigte dabei ihre Zähne. Und Grübchen. "Gut, und jetzt hier falten", sagte sie leise, immer noch ohne dass der Lehrer es bemerkte. "Falte es hier und dann daraus die Flügel."
 

Shinji beendete das Papierflugzeug und hielt es hoch. Es war wundervoll! Es hatte eine etwas seltsame Spitze und übereinander liegende Flügel. Es wirkte eher wie ein Kunstwerk als... wie ein Flugzeug. Er hatte Angst es zu werfen, schließlich hätte es ja gegen eine Wand prallen können. "Fliegt es?", fragte er, während seine Finger über die scharfen Kanten strichen.
 

Als er sich wieder zu Rei drehte, lächelte sie. "Es gibt nur eine Art es herauszufinden", antwortete sie sanft.
 

Plötzlich ertönte die Pausenklingel, so dass jeder aufsprang. Fast die ganze Klasse starrte zu Rei, die ein hübsches, nein atemberaubenden Lächeln auf ihren Zügen hatte. Ihre Ecke des Klassenzimmer schien doppelt so hübsch zu sein. Die Jungen blinzelten noch nicht einmal, so erstarrt waren sie von ihrer Schönheit. Die Stärksten, die sich von diesem Anblick losreißen konnten, seufzten nur, und beneideten den göttlichen Shinji, der wohl in diesem Moment der glücklichste Mann im ganzen Universum war. Die Mädchen der Klasse, flüsterten trotz ihres Erstaunens auch über Shinji...den Mann, der Rei Ayanami so zum Lächeln gebracht hatte.
 

Der Sensei, der erwartet hatte, das die Klasse weg war, war erstaunt alle noch auf ihren Plätzen vorzufinden, obwohl es bereits zur Mittagspause geläutet hatte. "Ähem", sagte der alte Mann. "Wollt ihr etwa, dass ich mit dem Unterricht fortfahre? Oder wollt ihr nicht doch lieber Essen?
 

Trotz der unglaublichen Ereignisse wollte doch keiner sein Mittagessen aufgeben und so beeilten sich die Schüler aus der Klasse zu kommen um die Cafeteria anzusteuern.
 

"Komm schon, lass uns sehen wie es fliegt", wandte sich Shinji wieder an Rei. Dabei bewegte er den Kopf in Richtung Fenster.
 

Rei lächelte zwar nicht mehr, wirkte aber trotzdem immer noch fröhlich. "Ja. Wenn wir es mit dem Wind gleiten lassen, sollte es gut gehen."
 

Zusammen verließen sie die Klasse.
 

Asuka saß an ihrem Platz, noch immer blinzelnd. "Ich bin in der Hölle gelandet", seufzte sie. "Das ist die einzige Erklärung! Ich bin während dem letzten Engelsangriff gestorben und bin in der Hölle!" Ihre Gedanken begannen zu verschwimmen. Allerdings nicht durch das Eingreifen Cupidos. Ihr Geist hatte endlich die erotischen Vorstellungen des Morgens bei Seite geschoben, aber jetzt wurden diese ersetzt durch ein Bild von Rei, die seine Hände hielt.
 

Er hatte sie noch nicht mal zurückgezogen! Er ließ es einfach zu... er ließ WONDERGIRL einfach...sich über ihn lehnen! Bei Rei war das dasselbe als ob sie auf die Knie gegangen, und nach seiner Hose gegriffen hätte! Und sie sahen auch noch glücklich aus! Nur durch Papierspielchen!
 

Für einen kurzen Augenblick war Asuka Langley eifersüchtig. Nein...nicht bloß eifersüchtig. Tödlich eifersüchtig. Still holte sie ihr Handy heraus und rief Misato an. "Ich fühle mich nicht gut...Ich komme nach Hause."
 

Misato's Stimme klang besorgt. "Ich schicke dir die Security vorbei um dich abzuholen."
 

"Nein...", sagte Asuka still. "Ich kann laufen..."
 

Eine lange Pause. "Okay...ruf einfach an wenn du noch etwas brauchst...!
 

Der Rotschopf stand schwankend auf und ging mit einem verwirrten Gesichtsausdruck aus dem Klassenzimmer.
 


 

Mit einem anmutigen Wurf verließ das Flugzeug Rei's Hand und glitt durch die Luft. Shinji blickte seinem friedlichen, gleichmäßigen Flug nach. "Wo hast du gelernt, sowas zu bauen, Rei?", stieß er schließlich aus, als das Flugzeug in einiger Entfernung endlich zur Ruhe kam. "Das war großartig!"
 

Rei errötete während sie losging um ihr Werk wieder an sich zu nehmen. "Du wirst meine Antwort nicht mögen", sprach sie sanft. Alles an ihr schien eben so sanft. Empfindlich. Elegant.
 

Endlich sah Shinji hinter ihre Masken und durchschaute ihre Ruhe, und was er fand war eine bemerkenswerte, liebliche junge Dame. Er schüttelte den Kopf. "Bitte, ich würde es gerne hören!"
 

"Kommandant Ikari", sagte Rei mit entschuldigenden Augen. Shinji's Stimmung verdüsterte sich leicht, aber vorerst schien er die Gedanken beiseite schieben zu können. Sie legte ihren Kopf leicht zur Seite. "Du bist nicht sauer?"
 

"Nicht, wenn ich mit dir zusammen bin", gab Shinji warm lächelnd zu. Cupido der ruhig war um Shinji nicht aus der Fassung zu bringen, schien ziemlich glücklich zu sein. Shinji konnte ein Lächeln in seinem Geist spüren.
 

"Ikari?", fragte Rei plötzlich.
 

"Ja?"
 

Sie ging näher zu ihm hin und musterte ihn mit ihren roten Augen. Shinji fühlte sich unwohl während ihr Blick über ihn glitt. "Du... hast dich verändert", erklärte sie.
 

Shinji schluckte. "W-was meinst du?"
 

"Darf ich..." in Gedanken versunken machte sie ein Pause. "Darf ich morgen mit dir reden?" Sie sah auf, ihre Augen tief in seinen versunken. "Es hat mir gefallen heute mit dir zu reden."
 

"Natürlich!" Shinji nickte schnell. "Mir würde es ebenfalls gefallen", lächelte er.
 

Sie nickte. "Gut." Dann gab sie ihm das Flugzeug. "Ich möchte das du es nimmst."
 

"Ein Geschenk?" Shinji blinzelte.
 

"Ja", sagte sie kühl...obwohl Shinji ein Glitzern in ihren Augen sah.
 

Er nahm es mit einem warmen Lächeln. "Danke, Rei-chan."
 

Sie standen sich einen Augenblick gegenüber. Dann zeigte Rei ein kleines Lächeln und drehte sich um. "Auf Wiedersehen, Ikari-san."
 

Kaum dass sie Shinji alleine mit seinen Gedanken ließ, meldete sich auch schon Cupido. "Ich hätte nicht erwartet, dass es so gut laufen würde", gab er zu. "Das war Unglaublich!"
 

Shinji nickte. Er stand allein am Rande des Schulhofs, und so konnte er normal antworten. "Eigentlich ist sie nicht so."
 

"Ich weiß. Ich kenne die meisten deiner Erinnerungen an sie", sagte Cupido.
 

Er seufzte. "Sie ist hübsch wenn sie lächelt..." Seine Hand strich über das Papier in seinen Händen. "Das wusste ich nicht..."
 

Cupido hustete. "Denke nur immer daran wer sie ist, Ikari. Ein Papierflugzeug bedeutet nicht wahre Liebe. Das Einzige was ich getan habe, war eure Freundschaft ein wenig zu vertiefen." Er verschwieg ihm allerdings Asuka's Reaktion, war aber genau so zufrieden mit dem Erfolg bei ihr.
 

Shinji ließ sich zu Boden sinken und legte sich auf das Gras, wobei er zum Himmel sah, während er das Flugzeug in der Hand hielt. "Ich weiß, ich weiß, ...vielleicht denke ich nur, ich komme nun besser zu ihr durch. Ich meine, jeden Tag bin ich umgeben von Leuten, die lauter, schlauer, älter oder besser sind als ich", seufzte er. "Rei lässt mich denken, dass ich jemanden habe, mit dem Ich reden kann... auch wenn sie nicht mit mir redet. Es ist nicht als ob sie schlechter wäre als ich... sie scheint viel mehr viele ihrer Fähigkeiten zu verstecken. Aber sie versucht nicht, sich mir aufzudrängen. Sie versucht nie...sich mit mir... zu messen. Nicht so wie Asuka, oder auch die Anderen. Misato veralbert mich immer und..." Er schüttelte den Kopf über seine eigenen Worte. "Macht das überhaupt Sinn?"
 

Eine Pause, Cupido schien in Gedanken versunken zu sein.
 

Shinji setzte sich plötzlich auf. "Oh Gott!"
 

"W-was ist los?", fragte Cupido.
 

"D-Das ist es, nicht wahr?", sagte er. "Du bist genau wie ich. Deswegen hilfst du mir!"
 

Es kam keine Antwort.
 

"Natürlich", fuhr Shinji fort. "Du musst dich genau wie ich fühlen. Du wirst immer gemessen an deinen großen Brüdern, die schlauer, stärker und größer sind als du."
 

"I-ich...", stammelte Cupido. "...vielleicht", seufzte er. Es war ein langes, müdes Seufzen. "Ja...ich denke schon."
 

Shinji legte sich wieder hin. "Vielleicht sind wir gar nicht so verschieden. Menschen und Engel."
 

"Wir haben alle Gefühle, wenn du das meinst", antwortete der Engel. "Du hast Recht. Letzte Nacht, als ich in dir gefangen war, habe ich begonnen deine Erinnerungen durchzugehen..." Er machte eine Pause. "Nichts persönliches, das verspreche ich."
 

Shinji lächelte unbesorgt. "Das ist in Ordnung."
 

"Ich habe erkannt, dass wenn ich dir helfen könnte, ich dann vielleicht, nur vielleicht..." Cupido seufzte. "Ich dann wissen würde, wie ich aus der selben Situation herauskomme."
 

"Du machst das bisher großartig", gab Shinji zu. "Ich fühle mich super! Endlich verstehe ich mich mit Misato, und Rei scheint zumindestens daran interessiert zu sein, eine Freundin zu werden." Er seufzte entspannt. "Selbst wenn du mir nicht zur großen Liebe verhelfen kannst, wird es mir gut gehen."
 

Es gab eine kurze Pause. "Shinji...ich weiß das ich dir eine Chance auf die große Liebe versprochen habe. Ich werde dir diese Chance geben, aber das Problem mit der Liebe ist, dass es auch die richtige Zeit für die andere Person sein muss", sagte Cupido. Seine Stimme war ernst, fiel aber fast sofort wieder in den alten Tonfall zurück. "Trotzdem werde ich mein Möglichstes tun!"
 

"Ohne Geisteskontrolle?", lachte Shinji.
 

"Nicht viel", antwortete Cupido fröhlich. "Das verspreche ich. Wenn es funktioniert, dann möchte ich, das du keinen Zweifel daran haben musst, dass es wahre Liebe ist, und keine Engelskräfte."
 

Shinji fühlte sich, als ob er jemanden umarmen müsste. "Wie kann ich mich nur jemals bei dir revanchieren?"
 

Eine weitere Pause folgte. "Können wir auf dem Rückweg an einem Musikladen vorbei gehen?", fragte Cupido unschuldig. "Du glaubst gar nicht, wie schwer es bei uns zu Hause ist, einen vernünftigen Radiosender zu empfangen!"
 

"Abgemacht."
 


 


 

Misato wagte es nicht, Asuka zu belästigen als sie am Abend durch die Tür kam. Ihr Haar war zerzaust und ihre Augen leuchteten wie Strahlenwaffen. Sie war wieder kurz vor einem Ausraster. "Wenn du etwas brauchst, frag' einfach", bot Misato an und rannte schnell in Deckung, für den Fall das Asuka mal wieder explodieren würde.
 


 


 

Es waren Stunden vergangen, seitdem Asuka nach Hause gekommen war. Der Uhr nach fast fünf Stunden. "Wo IST er?", knurrte sie, während sie eine weitere Packung Eiscreme aß. Schokostreusel-Eis. Nicht wirklich ihre Lieblingssorte, aber wenn sie sich nicht mit irgendwas beschäftigte, würde sie noch wahnsinnig werden.
 

Sie konnte schon fast den Luftzug im Flur fühlen, als sich der Aufzug öffnete und ein gewisser Junge vor die Tür des Appartements trat. Sie schnaubte, bemerkend wie mitgenommen sie aussah, und begann schnell ihr Haar zu ordnen.
 

Als sich jedoch die Tür öffnete und Shinji eintrat, waren alle lauten Flüche und Beleidigungen, die sie ihm an den Kopf werfen wollte, sofort verpufft. Shinji sah zu ihr herüber, mit diesen blauen Augen und dem Lächeln, das schon den ganzen Tag die Schüler seiner Klasse beschäftigt hatte. Dem Lächeln, das Rei dazu gebracht hatte zumindestens für kurze Zeit aufzutauen.
 

Asuka hatte sich noch nie so sehr gewünscht Rei Ayanami zu sein.
 

Shinji bemerkte ihren seltsamen Gesichtsausdruck und sah sie fragend an. "Asuka?", fragte er, während er seine Schuhe auszog und eintrat. "Bist du in Ordnung? Der Sensei hat erzählt, dass du nach dem Mittagessen gegangen bist."
 

"E-es geht mir gut." Sie nickte, sah aber auf ihren Eisbecher.
 

Cupido bemerkte Shinji's Zögern und lächelte. "Na los...vertrau mir."
 

"Hast du Rei heute gesehen?", lachte er. "Oh ja, sieh dir mal das hier an." Er griff in seine Schultasche und holte das vorsichtig verpackte Papierflugzeug, das Rei gemacht hatte, heraus.
 

"Ich wusste nicht, das Rei künstlerisch begabt ist", sagte Asuka kalt und ohne von ihrem Eis aufzusehen. "Ziemlich beeindruckend." Ihr Löffel brachte eine weitere Portion Schokostreusel in ihren Mund. Etwas streifte ihren Körper und sie bekam eine Gänsehaut.
 

Shinji blinzelte, ging auf sie zu und beugte sich etwas vor, um sie näher in Augenschein zu nehmen. Sie verzog das Gesicht. "WAS?!"
 

Er lächelte, hob seinen Finger und wischte ihr etwas Eis von ihrer Nasenspitze. "Es schmeckt besser wenn du es in den Mund nimmst, Asuka-chan..."
 

Dann sah sie wie er ging, einen Moment später hörte sie wie die Tür seines Zimmers sich schloss. Sie hob ihre Hand und berührte ihre Nase. "Shinji...?", flüsterte sie zu sich selbst.
 


 


 

Shinji stieß seinen angehaltenen Atem aus, nachdem er sich sicher war, dass sein Zimmer auch wirklich gut verschlossen war. "Warum hast du mich das machen lassen!?", fragte er hastig.
 

"Warum?", antwortete Cupido, offensichtlich mit sich zufrieden. "Es schien dir gefallen zu haben."
 

"Ich dachte sie würde mich TÖTEN", stieß er aus. "Das letzte Mal als ich sie versehentlich berührt habe, verdrehte sie meine Arme, drehte mir den Hals um, und kugelte meine Schulter aus!"
 

Cupido lachte einfach leise.
 

"Ich dachte das hätte ich dir erzählt!!!", sagte Shinji, geistesabwesend seinen Finger in den Mund steckend. "Ich möchte nicht, dass du deine Tricks an Asuka ausprobierst."
 

"Ich habe nichts getan", antwortete Cupido. "Ich habe dich nur dazu gebracht, das zu tun, was du tun wolltest."
 

"Ich wollte das aber gar nicht", protestierte Shinji, nicht bemerkend das er noch immer den Geschmack von Schokostreusel-Asuka in seinem Mund hatte. "Bist du dir wirklich SICHER bei dem was du tust?"
 

"Vertrau' mir", gab der Engel fröhlich zurück. "Ich weiß was ich tue. Also, wo ist die schöne Musik die du mir versprochen hast?"
 

Er seufzte, den starken Drang nach Eiscreme ignorierend und ein paar SDAT Tapes aus seiner Tasche holend. "Vielleicht hast du recht. Ein bisschen Musik wäre jetzt echt nicht schlecht."
 


 


 

Asuka lag diese Nacht in ihrem Bett ohne daran zu denken sich vorher auszuziehen. Sie fühlte sich, als ob ein Tornado über's Wochenende zu Besuch in ihrer Gefühlswelt gewesen, und erst wieder abgehauen war, nachdem er sicher sein konnte war, sie vollkommen aus der Bahn geworfen zu haben.
 

Shinji... Was war bloß mit ihm los? Was war bloß mit ihr selbst los? Jedes Mal wenn sie in seiner Nähe war, fühlte sie sich, als ob sie ihre Zunge verschluckt hätte. Ihr Tagesablauf bestand daraus, ihn nicht weniger als zwanzig Mal 'baka' oder 'hentai' zu nennen. Manchmal wenn ihr langweilig war, versuchte sie die beiden Wörter mit deutschen zu verbinden. Das führte zu ein paar böse klingenden Sätzen. Sie liebte es ihn sich winden zu sehen, während sie ihn auf Deutsch verfluchte. Meistens musste sie dazu noch nicht mal etwas schlimmes sagen. Sie konnte in einem bedrohlichen Ton sagen: 'Du trägst da ein wirklich hübsches Shirt, Shinji!", und er duckte sich als ob sie ihn schlagen wollte.
 

Aber in letzter Zeit... Seitdem Misato ihr von dem Kampf gegen den Engel erzählt hatte, war er anders. Er war... standhafter geworden. Ja, das war das passende Wort. Anstatt wegzusehen wenn sie ihn ärgerte wie sonst, fand sie seine Augen nun direkt auf sich gerichtet.
 

Sie waren nicht wütend. Sie drohten auch nicht zurückzuschlagen. Sie schienen sie eher etwas zu fragen. Sie um etwas zu bitten. Sie wissen lassen, das wenn sie...
 

Nein.
 

Nein!
 

Das musste ein Scherz sein! Etwas, das Shinji und der Rest des Idiotentrios geplant hatten, um sich an ihr für all die qualvollen Monate zu rächen. Es waren kleine Jungen, die eine richtige Frau noch nicht mal erkennen würden, wenn sie zu ihnen kommen, und ihnen eine Ohrfeige verpassen würde.
 

Asuka lag auf ihrem Bett und versuchte sich zu entspannen. Endlich schaffte sie es, aber nur so weit, um etwas Schlaf zu bekommen.
 

"Baka...", seufzte sie.
 


 

Der Morgen...
 


 


 

DA DA DA DA DA DA DA DAH!
 

Misato und Asuka, beide unfähig zu schlafen, sahen überrascht auf, als Musik das winzige Apartment füllte. Wieder kam die Musik. Harte Rock'n Roll Gitarren waren zu hören.
 

DA DA DA DA DA DA DA DAH!
 

Shinji rutschte durch den Flur, er trug Socken, ein langes, weißes Shirt und eine Sonnenbrille. In seiner Hand hielt er seinen SDAT, genau an seinen Mund, wie ein Mikrophon.
 

"JUST TAKE THOSE OLD RECORDS OFF THE SHELF!! I'll sit and listen to them by myself...!"
 

Misato's und Asuka's Kinn fiel auf den Tisch, während Shinji weitersang, nicht bemerkend, dass sie schon wach waren. In seiner Hand waren zwei kleine Boxen, die mit seinem SDAT verbunden waren. "Today's music ain't got the same soul!! I like that old time ROCK N ROLL! OHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!"
 

Er bemerkte die beiden Frauen noch nicht mal als er den Flur zurück entlang rutschte auf seinen Socken. Dann schloss er die Badezimmertür hinter sich.
 

Im gesamten Appartement herrschte nun wieder Totenstille. Wortlos stand Misato auf, ging zum Kühlschrank und holte sich eine Dose Bier. Ohne zu fragen nahm sie auch eine für Asuka. Beide tranken ihr Bier in einem Zug, schüttelten sich wegen dem Geschmack, und starrten weiter an die Wand.
 

"Ich wusste nicht das Shinji singen kann...?", sagte Misato.
 

Es folgte eine lange...lange Pause.
 

"Er war gar nicht schlecht", sagte Misato endlich.
 

Asuka schlug den Kopf gegen die Wand. "Ich muss tot sein..."
 


 


 


 

Toji und Kensuke holten Shinji endlich ein, als der EVA-Pilot die Schule erreichte. "Seid wann trägst DU eine Sonnenbrille?", stieß Toji verwundert aus, nicht glaubend, das sein Freund dort zwar eine einfache, aber ziemlich cool aussehende Sonnenbrille auf der Nase trug.
 

"Seid dem ich festgestellt habe, dass die Zukunft so strahlend wird, das ich so ein Teil einfach tragen muss, um nicht geblendet zu werden", lachte Shinji.
 

Kensuke blinzelte nur. "Nun ja, ich denke es ist nicht sehr hell heute..."
 

"Vergiss es", seufzte Shinji. "Ich habe mir nur die ganze Nacht Oldies angehört."
 

Nun blinzelte auch Toji. Kensuke begann seinen Freund genauer zu untersuchen. Shinji regte sich nun langsam auf. "WAS??"
 

"Was hast du mit dem ECHTEN Shinji gemacht?!?"
 

"Sieh nach seinen Augen! Ich wette du kannst die Implantate der Aliens in seinen Augen sehen!"
 

"Hey!" Shinji verzog sein Gesicht und nahm die Brille ab. "Ich bin immer noch der selbe Shinji! Ich mag noch immer Oper und Blues...Ich dachte aber, es wäre Zeit meinen Geschmack ein wenig zu verändern."
 

Seine Freunde hörten nun endlich auf, nach einem Zeichen außerirdischer Besessenheit zu suchen und wirkten zufrieden. "Okay", sagte Toji. "Aber...wenn du der ECHTE Shinji bist...wo ist dann Asuka?"
 

Shinji errötete, aber nur so leicht, dass es nur jemand gesehen hätte, der darauf geachtet hätte. "W-was meinst du?"
 

"Die Teufelin schlägt dir sonst immer den ganzen Weg über die Birne windelweich", erklärte Kensuke. "Oder hast du das schon wieder vergessen?"
 

Shinji fasste sich an den Hinterkopf, dann wirkte er besorgt. "Ihr habt Recht! Da ist keine einzige Beule!" Er sah sich schnell um. "Ich weiß nicht wo sie ist!"
 

"DESWEGEN bist du bestimmt so fröhlich", lachte Toji.
 

Shinji sah ihn böse an. Toji blinzelte, dann hörte er auf zu lachen. "Eigentlich", sagte Shinji, "ist sie ja ganz nett in letzter Zeit." Er kratzte sich am Kopf. "Vielleicht hat Misato ihr ja die Leviten gelesen oder so?"
 

"Misato könnte MIR die Leviten lesen so oft sie will", sabberte Kensuke, was seine Freunde zu je einem 'Schlechter-Witz-Schlag' veranlasste.
 

"Was meinst du mit 'nett'?", erkundigte sich Toji. "Sie nennt dich nur noch zwanzig Mal perverser Idiot, statt neunzig Mal?"
 

"Oder lässt dich ihre Füße küssen, ohne dir dabei die Nase zu brechen?", fügte Kensuke hinzu.
 

Shinji errötete...dieses Mal sichtbar. "Also sie hat nicht versucht mich zu töten nachdem...ich...äh...ihre...Nase berührt habe..."
 

"DU HAST WAS?!", stieß Toji hervor. "Mein GOTT JUNGE! Bist du WAHNSINNIG? HÄ? BIST DU'S!? LEBENSMÜDE?!! Du spielst mit dem Tod! Das ist, als ob du dem Teufel die Schuhe zusammen bindest, und ihm erzählst das gleich der Eismann vorbei kommt, und dabei stehen bleibst um dir das Schauspiel anzusehen! Das ist einfach VERRÜCKT!" Er hörte auf ihn anzubrüllen. "Sie...hat nicht versucht dich zu töten!?!? Hast du es denn absichtlich getan??"
 

Kensuke schnappte nach Luft. "Du meinst du hast sie ABSICHTLICH berührt?!? An einem Nicht-Geschlechtsteil? Ohne damit irgendwelche schweinischen Gedanken zu befriedigen? Das ist das Risiko nicht wert! Ich würde ja verstehen wenn du es bei ihrer Brust probiert hättest, und dann losgerannt wärst...aber ihr GESICHT?"
 

"Was ist denn so schlimm an ihrem Gesicht?", sagte Shinji still. Sein Erröten hatte sich mittlerweile auf seinen ganzen Körper ausgebreitet.
 

Beide, Kensuke und Toji sahen einander an, dann zu Shinji. In ihren Augen war etwas das er noch nie bei ihnen gesehen hatte. Beide sanken vor ihm auf die Knie und begannen sich wie betende Mönche immer wieder vor ihm zu verbeugen. Shinji spürte die Blicke von jedem auf dem gesamten Schulhof auf sich ruhen als seine Freunde ihn wie einen Gott verehrten.
 

"LORD IRON-BALLS Ikari!", begannen sie zu singen.
 

Die Hälfte der Mädchen um sie herum begann zu erröten und zu kichern, dann flüsterten sie miteinander. Shinji griff sich endlich seine Freunde und zog sie auf die Beine. "Was MACHT ihr da?!", stieß er aus.
 

"Was meinst du?", fragte Toji. "Jeder der dem sicheren Tod so ins Gesicht sieht, muss ein paar wirklich eiserne Eier haben, das sage ich dir."
 

"Ich habe dem Tod nicht ins Gesicht gesehen", sagte Shinji trocken, während er seine beiden Freunde hinter sich her ins Schulgebäude zog, die Blicke der Anderen dabei vermeidend. "Aber wenn ihr das noch Mal macht, dann seht IHR dem Tod ins Angesicht!"
 


 

Cupido war den ganzen Tag ziemlich ruhig gewesen, nun lachte er aber als Antwort. "Lord Iron-Balls, eh? Sollen wir das an deinen Spind schreiben?"
 

"Ach halt die Klappe!", war Shinji's knappe Antwort.
 

"Mit wem redet er?", fragte Kensuke lachend.
 

Bemerkend das sie nur noch ein paar Minuten ihre Freiheit genießen konnten, bevor der Unterricht anfing, beeilten sie sich den Flur hinunter zum Klassenraum. Ihre Unterhaltung drehte sich um die üblichen Dinge wie zum Beispiel, wer das nächste Mal Chips und Popcorn zu ihrer Godzilla vs Mothra Vorstellung mitbringen würde, und wie cool der letzte Kampf gegen die Engel war, da Shinji ihn ganz alleine töten konnte. Shinji selbst erinnerte sich hingegen an kaum etwas vom Kampf, also wechselte er so schnell wie er konnte das Thema.
 

"Hasst ihr Menschen uns wirklich so sehr?", fragte Cupido plötzlich.
 

Shinji ordnete seine Gedanken. "Heute ist ein schöner Tag. Hättest du die Stadt nach oder während einem Kampf gesehen, wüsstest du warum wir deine großen Brüder nicht mögen."
 

"Hmm, kann sein", seufzte Cupido. "So viel Hass..."
 

Shinji konnte nur bedauernd zustimmen.
 

Auf einmal schien sich die Stimmung in der Klasse zu verdüstern. Das bedeutete nur eins: Asuka kam durch die Tür. Shinji sah zu Toji und Kensuke und funkelte sie an: "Wenn auch nur einer von euch sich die Nase kratzt wird sie es merken und uns alle töten!"
 

Beide nickten. Lästern war zwar schön und gut, aber es nicht wert sich von der Teufelin...äh Asuka Langley töten zu lassen. Auf jeden Fall kam sie herein und das Idiotentrio fiel fast aus seinen Bänken, als sie einfach an ihnen vorbeiging, ein kurzes Nicken andeutete, "Hallo" zu Kensuke und Toji sagte, und sich dann umdrehte um zu ihrem Platz zu gehen.
 

"Streich das und dreh es um. Jetzt weiß ich, was hier abgeht", flüsterte Toji. "Shinji ist nicht das Alien!" Er drehte sich zu Kensuke. "SIE ist es!"
 

"Da muss ich dir zustimmen", stieß Kensuke hervor und schob die Brille wieder auf seine Nase. "Zeit: Null-Achthundert Subjekt: Asuka Langley, Bericht über eine Entführung durch Aliens."
 

"Pack das weg", grummelte Shinji. Seine Augen wurden allerdings sofort sanft als er ihr Gesicht sah. Sie war scheinbar ziemlich müde. Obwohl sie genug Schlaf gehabt hatte damit sich keine Ringe unter ihre Augen bildeten, schien es, als könnte sie ein langes Nickerchen gut gebrauchen. Jede Bewegung zeugte von Müdigkeit und einem Mangel an Energie. "I-ich frage mich ob sie sich okay fühlt?"
 

Seine beiden Freunde sahen ihn an, als ob er gerade einem Dutzend lebende Hummer zur Welt gebracht hätte. Cupido schien allerdings genau so besorgt zu sein. "Du solltest vielleicht zu ihr rüber gehen und fragen, ob sie sich nicht gut fühlt."
 

"Genau." Shinji verzog das Gesicht.
 

"Shinji?"
 

"Shinji!!?!
 

Seine beiden Freunde hielten die Luft an, als sie sahen wie Shinji aufstand und zu Asuka rüber ging, deren Kopf auf den Armen ruhte, und die aussah als ob sie jeden Moment einschlafen würde.
 

"Sie wird ausflippen...", seufzte Kensuke.
 

"Mein Gott! Das wird schrecklich ausgehen...", seufzte auch Toji, die Hände über dem Kopf zusammenschlagend.
 

"Was habe ich dir gesagt?", fragte Cupido. "Wie sollst du immer sein?"
 

"Cool bleiben. Die Macht benutzen. Das ganze Zeug eben", dachte Shinji zurück.
 

"Yeah. Bleib Krass! Äh, was bedeutet 'Krass' noch mal?"
 

"Cool."
 

"Genau. Cool."
 

Und so ging Shinji von der einen Ecke der Klasse, in der das Idiotentrio oft rumhing, ?rüber zu Asuka's Platz, wobei er von allen Seiten verwundert angesehen wurde. Er wirkte selbstsicher und ging erhobenen Hauptes. Die, denen es vergönnt war, die Evangelions in Aktion zu sehen, würden sagen, Shinji schritt wie EVA-01. Asuka blickte auf und sah ihn vor sich knien.
 

"Was zum Teufel willst DU?", wollte sie eigentlich fragen...aber es kam eher etwas raus wie
 

"W...ohh...?"
 

"Asuka-chan? Bist du in Ordnung? Willst du, dass ich Misato anrufe?", fragte Shinji mit echter Besorgnis. "Du scheinst heute nicht du selbst zu sein", sagte er mit einem kleinen Lächeln.
 

"Lass mich in Ruhe, baka", sagte sie still. "Ich bin nur müde."
 

Shinji sah besorgt aus. "Du bist ganz rot. Gib mir deine Hand."
 

Asuka sprang fast sofort rückwärts. "W-was?"
 

"Gib mir deine Hand", wiederholte er sanft. "Als Third Children bitte ich dich sehen zu dürfen, ob du auch bei bester Gesundheit bist."
 

Obwohl die Alarmsirenen in ihren Kopf sofort losgingen, gab sie ihm ihre Hand. Sie hielt ihren Atem an, als er sie bei der die Hand nahm und sanft seinen Zeigefinger gegen ihr Handgelenk drückte. Einen Moment lang sah er, dann blickte er auf. Ihre Blicke hielten sich gefangen.
 

"Oh Gott...ihre Augen...sie sind...so blau...", dachte Shinji.
 

"Oh Gott, er kann...es sehen...ich weiß...er kann...", sprach Asuka gedanklich mit sich selbst.
 

"Shinji! Konzentrier dich", drängte Cupido.
 

"Dein..." Er räusperte sich. "Dein Herz rast...", sagte er. Als er diese Worte jedoch sagte, erkannte er, dass es bedeuten könnte, das sie krank war. "Ich werde dich jetzt nach Hause bringen, und dich ins Bett stecken."
 

Überall sah man offene Münder. Asuka's gesamtes Gesicht war rot. Shinji bemerkte ENDLICH was er gesagt hatte und wollte sich verbessern, als Asuka's innere Verteidigung rechtzeitig ansprang, bevor sie ihm zustimmte sie ins Bett zu bringen.
 

"HENTAI!!!", stieß sie wütend aus, ihren Kopf zurückziehend.
 

"Oh Kumpel", seufzte Toji. "Er ist ein toter Mann."
 

"Wir werden dich in guter Erinnerung behalten, oh tapferer Shinji", fügte Kensuke hinzu.
 

Auf jeden Fall hallte ein lauter Schlag durch den Raum. Jeder der vorgegeben hatte, den Austausch nicht mitbekommen zu haben, hielt bei diesem Geräusch die Luft an. Sie hatte ihn geschlagen.
 

Hart.
 

Er lag halb am Boden, sich kaum aufstützen könnend mit seinem zitternden Arm. "SHINJI!", rief Cupido. "Bist du in Ordnung!?!"
 

"Es geht mir gut...", flüsterte Shinji zu sich selbst, seine andere Hand versuchte dabei seinen zitternden Körper zu stützen. Asuka sah nun endlich wie hart sie ihn geschlagen hatte und fiel fast auf die Knie um ihm hoch zu helfen. "Shin...", fing sie an, aber erkannte, dass sie es nicht zu Ende bringen konnte. Ihr sturer Stolz war wie ein Käfig aus dem sie im Moment nicht entkommen konnte.
 

Jeder atmete erleichtert aus als er aufstand. Seine gesamte linke Wange war feuerrot. Ein kleiner Fleck Blut glitzerte am Rand seiner Lippe. Langsam gewann er seine Fassung zurück und sah aus als, ob nichts passiert wäre. Auch wenn es etwas genuschelt war, lächelte er leicht und verbeugte sich kurz. "Asuka-chan...Ich bin kein Hentai. Ich habe nur versucht dir zu helfen."
 

"D...", presste sie zwischen den Zähnen hervor, nach Worten suchend, aber keine findend. Sie zeigte zum Rest des Idiotentrios. "Ach ja? Die haben sich das ausgedacht!", knurrte sie. Ihre Stimme klang kaum überzeugend, aber es war genug damit sich die Deiden versteckten.
 

"Warum sollten sie?", fragte Shinji. Dabei berührte er seine Wange. Es tat weh. SOGAR SEHR. Aber...wenn er jetzt einen Rückzieher machte... "Asuka-chan...jeder hier weiß, dass du ihn töten würdest, wenn er sich in deiner Gegenwart irgendwie pervers aufführen würde."
 

Die gesamte Klasse nickte schnell. Das half ihr allerdings auch nicht sich zu entscheiden.
 

Er nahm einen tiefen Atemzug und nickte. "Ich wollte nur sicher gehen, dass du in Ordnung bist", sagte der junge Ikari warm. "Offensichtlich aber fühlst du dich gut genug um mich zusammenzuschlagen." Er berührte seine Wange. "Ich werde dich nun in Ruhe lassen."
 

Damit verbeugte er sich.
 

Der Lehrer wunderte sich was passiert war, als er in die Klasse kam und Shinji an ihm vorbei lief, sich kurz verbeugte und dann auf dem Flur war. "Was ist hier los?", fragte er streng, während die Klasse zur Tür sah, durch die Shinji verschwunden war.
 

Toji und Kensuke sahen einander an und konnten nicht glauben, was sie da gesehen hatten. Sofort gingen sie auf die Knie und begannen zu ihrer neu gefundenen Gottheit zu beten. Asuka rannte durch die entgegengesetzte Tür bevor die Blicke der anderen ihr Folgen konnten. Hätte Rei dem Ganzen genug Aufmerksamkeit gewidmet nachdem Shinji gegangen war, hätte sie die Tränen in Asukas Augen gesehen. "Schule ist seltsam", seufzte Rei bei sich.
 

Die männlichen Schüler leisteten mittlerweile den Beiden Gesellschaft, die den Mann anpriesen der sich Asuka Langley entgegengestellt hatte, und lebend davongekommen war. "WIR GRÜßEN DICH LORD IRON-BALLS!"
 

Erst nachdem der Sensei den Direktor gerufen hatte, stoppte das Beten.
 


 


 

Shinji fühlte sich allerdings nicht als hätte er 'Eier aus Eisen'. Er ging nach Hause, aufrecht und stolz, aber er fühlte sich absolut beschissen. Der pochende Schmerz in seinem Gesicht fühlte sich schlimmer als alles an, was er je in EVA-01 durchgemacht hatte. Zumindestens war es immer nur körperlicher Schmerz, wenn EVA-01 die Arme ausgerissen oder die Brust aufgeschlitzt wurde. Das hier allerdings war auch emotional.
 

"Du bist ziemlich still", knurrte er gedanklich. "Was auch immer dein Plan war, ich wette er rannte vor eine dicke Wand namens Asuka. "
 

"Nein", antwortete er, "Ich bin nicht besorgt."
 

"Warum nicht?", seufzte Shinji. "Ich für meinen Teil wurde ja auch nur gedemütigt, und von der Königin aller Schlampen vor der ganzen Klasse zusammengeschlagen."
 

Cupido war still als er sich eine Antwort überlegte. "Hast du je von dem Sprichwort gehört: "Du musst Eier zerbrechen bevor du ein Omelett machst?"
 

"Nein!" Shinji verzog das Gesicht. "Was zum Teufel ist ein Omelett?"
 

Verdammt! "Äh, okay, wie wäre es mit Eiernudeln?" Cupido seufzte. "Auf jeden Fall bedeutet das kleine Sprichwort, dass man, um etwas neues schaffen zu können, etwas anderes kaputtmachen muss."
 

"Wie meinen KIEFER?", schrie Shinji. "Oder...", seine Stimme verblaßte. "Wie wäre es mit meinem Herzen? Wie viele Omeletts wären das?"
 

"Shinji..."
 

"Cupido", unterbrach er ihn, "Du...", er krümmte sich leicht, "Du weißt wie viel mir Asuka bedeutet. Aber du musst erkennen...es wird nie besser werden zwischen ihr und mir." Tränen rannen aus seinen Augen. "Sie hasst mich. Sie will nicht mit mir reden, es sei denn um mich zu beleidigen. Meine schönsten Erinnerungen von ihr sind, wenn sie mich baka nennt."
 

Darauf konnte Cupido nichts sagen. Vielleicht war es diesen beiden bestimmt weniger als ein Paar zu sein. Die Zeit war eine Schlampe, wenn es um die Liebe ging.
 

"Bist du fühlst, das es unser letzter Tag zusammen ist, wäre ich gerne etwas alleine", flüsterte Shinji.
 

Es folgte eine Pause. "Also gut. Sag mir nur Bescheid, wenn du mich brauchst. Ich werde zuhören." Eine weitere Pause. "Es tut mir leid, Shinji."
 

"Es ist nicht deine Schuld." Er seufzte schwach. "Es wäre früher oder später ohnehin passiert."
 

Alleine und voller Schmerz...aber trotzdem erleichterter als zuvor... machte sich der arme Shinji Ikari auf den Heimweg. Zurück zu seiner bekannten Zimmerdecke und seiner Musik. Und Misato. Zumindestens konnte er sich bei Misato etwas abreagieren.
 


 


 

Irgendwie hatte Asuka schon damit gerechnet, dass Misato auf sie warten würde. Ehrlich gesagt wartete sie bereits auf dem Flur vor ihrem Appartement auf die Rückkehr des Rotschopfes. Aus ihren Augen fuhren Blitze, genau in Asuka's sowieso schon schmerzendes Herz. "Raus aus den Schulklamotten. Danach wirst du zu mir in die Küche kommen, Second Children." Sie knurrte das letzte Wort förmlich. "Ich empfehle dir, dich zu beeilen."
 

Das deutsche Mädchen nickte und ging auf ihr Zimmer. Sie warf ihre Sachen auf ihr Bett und zog sich so schnell sie nur konnte um. Ihre Augen waren trocken, da sie den ganzen Tag geweint hatte. Sie hatte nicht die Kraft sich nun auch noch mit Misato auseinanderzusetzen. Als sie ihr Zimmer schließlich verließ, hörte sie Musik aus Shinji's Zimmer. Ihr Herz rutschte ihr in die Hose, als sie den Song erkannte. Ein altes Lied, noch aus der Zeit vor dem Second Impact. "Something I can never have"
 

Die ältere Frau saß bereits am Küchentisch. Sie hielt ein Bier in der Hand, und obwohl es geöffnet war, hatte sie noch keinen Schluck daraus getrunken. Misato wollte vollkommen nüchtern sein während dieser... Diskussion. Asuka setzte sich ihr gegenüber hin, den Kopf hängen lassend. "I-ich weiß nicht was ich sagen soll...", flüsterte der Rotschopf.
 

"Drei Stiche."
 

"W-wa...?"
 

"Ich habe Shinji zur Krankenstation gebracht um ihn durchchecken zulassen", sagte Misato kalt. "Er hat sich sehr seltsam verhalten seit dem letzten Kampf, und ich wollte sicher gehen, dass der Engel ihn nicht übernommen, oder sonst wie beeinflusst hat."
 

"Und?", fragte Asuka.
 

"Nichts. Kein blaues Muster. Keine seltsamen Gehirnwellen." Misato verzog das Gesicht und lehnte sich zurück. "Shinji ist in einwandfreiem Zustand." Sie drückte die Bierdose in ihrer Hand leicht zusammen. "Außer den drei Stichen mit denen wir seine Wange nähen mussten."
 

Hängendes, rotes Haar versteckte Asuka's Augen als sie ihren Kopf auf den Tisch fallen ließ.
 

"Ein paar deiner Schulfreunde haben angerufen", sagte Misato, endlich einen Schluck ihres Gebräus nehmend.
 

"Oh?", fragte Asuka still. "Was wollten sie?"
 

"Sie wollten mit Shinji reden." Sie lächelte absichtlich. "Fünf junge Damen haben angerufen und wollten wissen ob es ihm gut geht." Sie schüttelte den Kopf und trank einen weiteren, großen Schluck von ihrem Bier. "Sie schienen besorgt zu sein. Ich wusste nicht, dass Shinji so einen Fanclub hat."
 

Eine lange Pause.
 

"Was ist los, Asuka?", fragte Misato nun endlich. "Du beschwerst dich doch IMMER, dass Shinji ein Feigling ist... dass er dumm ist... dass er pervers ist... und einfach nur ein Baka... " Sie lehnte sich über den Tisch. "Und dann ändert er sich endlich, und du bist die Erste, die ERSTE die ausflippt und ihm fast den Kiefer bricht."
 

Asuka konnte nichts entgegnen, weil sie wusste das Misato recht hatte. Ihr sturer Kern versuchte aber trotzdem ihr Handeln zu verteidigen. "Er...er...hat sich an...Wondergirl...rangemacht....", sagte sie zwischen zwei wütenden Atemzügen. "Hentai..."
 

Misato's Augen verengte sich zu rasiermesserscharfen Schlitzen. "Ohh...jetzt verstehe ich..."
 

Asuka sah auf. "Was??"
 

"Shinji soll sich nicht verändern...außer er tut es für dich, ist es das?", fragte Misato mit wahrem Ekel in der Stimme. "DU musst seine Göttin und Königin, und der ganze Schwachsinn sein. Nicht Rei. Oder die anderen zwanzig Mädchen in deiner Klasse, die verstehen, was nicht in deinen Kopf geht. Oder ich, oder..." Ihre Stimme stoppte plötzlich. Asuka's Augen weiteten sich. Misato seufzte und fuhr fort. "Hast du vielleicht auch mal daran gedacht, dass Shinji sich vielleicht um seiner SELBST willen verändert hat? Das er es vielleicht leid war, von allen fertig gemacht zu werden?"
 

Eine weitere, sehr unangenehme Pause. Shinji's Musik war im Hintergrund hörbar....kaum verständlich.
 

"Vielleicht hasst du ihn für das, was er geworden ist", meinte Misato seufzend, aufstehend. "Vielleicht hasst du ihn dafür, dass er dich zurückgelassen hat. Das ist mir egal." Sie beugte sich weiter vor, so dass ihr Gesicht nur Zentimeter von Asuka's entfernt war. "Aber wenn ich noch einmal mitbekomme, dass du diesen jungen Mann so wie heute verletzt, dann werde ich persönlich die Briefmarke für den Brief lecken, der dich zurück nach Deutschland schickt." Schnell stand sie auf, und stürzte den Rest ihres Bieres herunter. "Gute Nacht, Second Children. Ich hoffe sie wird lang und einsam für dich werden", knurrte sie und ging durch den Flur zu ihrem Zimmer.
 


 


 

Ein leises Kratzen war von draußen zu hören. Shinji war bei seiner Musik schon vor langem eingeschlafen und bekam es nicht mit. Draußen stand Asuka Langley. Langsam ließ sie sich gegen die Tür sinken. Sie schluchzte, als ihr Misatos Worte immer wieder in ihrer ganzen Härte durch den Kopf gingen.
 

"Shinji...", flüsterte sie, in der Hoffnung dass er sie trotz der fortgeschrittenen Stunde hören würde.
 

Keine Antwort. Sie schauderte als ein weiteres Schluchzen sie durchschüttelte. "Shinji, antworte bitte...", sagte sie. "Du-du musst nicht öffnen...hör bitte...bitte einfach zu."
 

Nichts. Nur die mitternächtliche Stille von Neo Tokyo 3 um sie.
 

Cupido aber hörte es. Auf weitere Worte wartend. Hoffend, obwohl er seine Hoffnung bereits aufgegeben hatte... "Komm schon...", flüsterte er zu sich selbst.
 

"Ich...", flüsterte sie. "Es tut mir leid, Shinji..."
 

Cupido wäre vornüber gefallen, hätte er einen Körper gehabt. "Gut..es ist zumindestens ein Anfang." Er seufzte.
 

Asuka schloss ihre Augen und erhob sich langsam. Aber kurz bevor sie zu ihrem Zimmer ging, presste sie ihre Lippen sanft auf die kühle Tür. Nur so leicht, dass eine feuchte, kleine Spur zurückblieb. "Gute Nacht, Shinji-kun", flüsterte sie und ging auf ihr Zimmer.
 


 


 


 

Eine Nebenwirkung von Cupido's Präsenz war, wie Shinji erkannte, dass er die schlechten Träume verdrängte, und sie durch schöne Träume ersetzte. Diesen Morgen erwachte Shinji nach einem sehr schönen Traum, in dem er mit einem Schwarm Vögel über Neo Toyko 3 geflogen war. Trotz des dumpfen Schmerzes in seiner Wange, erwachte er mit einem Lächeln und freute sich bereits auf den schönen Tag.
 

Auf seinem Weg zum Badezimmer, allerdings, begegnete er Asuka, die ebenfalls gerade erst erwacht war. Asuka knurrte zuerst noch, doch als sie aufsah und Shinji vor sich erblickte, wurde ihr Gesicht sofort weich und sie wandte ihre Augen ab. "D-Du kannst zuerst gehen", sagte sie.
 

Shinji fiel fast um. Asuka kämpfte normalerweise um IHR Badezimmer. "Was? Nein!" Er versuchte sie nicht direkt anzusehen. "Es ist in Ordnung...du kannst zuerst."
 

Asuka schüttelte den Kopf. "Bitte...", seufzte sie. "Das ist das mindeste was ich tun kann um es wieder gut zumachen."
 

"Was wieder gut zumachen?"
 

Während sie nun stritten wer NICHT zuerst das Badezimmer benutzte, bemerkten sie auch nicht PenPen der an ihnen vorbei ging, mitsamt einem Handtuch und Badeutensilien in seinen Flügeln.
 

"Du weißt was ich meine, baka", grummelte Asuka. "Ich hätte dich gestern nicht so hart schlagen dürfen...Ich..."
 

"Ist schon in Ordnung." Shinji zuckte mit den Schultern. "Ich hätte meine Worte besser wählen sollen. Es war wohl ziemlich peinlich..."
 

Ihr Gesicht war komplett rot. "Ich...nein...ist schon okay..."
 

Erst als sich die Tür zum Badezimmer hinter dem Pinguin, und vor ihrer beider Augen schloss, bemerkten sie diesen. Die Augen beider Kinder weiteten sich als sie hörten wie die Dusche angestellt wurde. "Also gut, sieht so aus als ob er zuerst dran wäre." Shinji lächelte, zuckte dann aber zusammen.
 

Asuka bemerkte es und verzog das Gesicht. "Komm mit, baka" Sie ergriff seinen Arm und zog ihn in die Küche. "Ich werde dir etwas Eis dafür holen."
 

Die Schmerzmittel, die der Arzt ihm gegeben hatten, hatten ihre Wirkung verloren, und obwohl die Schwellung abgeklungen war, klang etwas Eis doch nach einer guten Idee. Also erhob er keine Einwände.
 

Sie sah im Eisschrank nach, und leerte einen der Behälter von Misato's eindrucksvollem Eisvorrat, den sie für ihre Drinks benutzte, in eine Plastiktüte, die sie schließlich mit einem Handtuch um Shinjis Kopf band. Fast sofort ließ er ein lautes, glückliches Seufzen aus und sank in seinen Stuhl. "Mmm...perfekt", murmelte er. "Domo."
 

Sie ließ sich ihm gegenüber nieder und beobachtete ihn für einen Moment. "Es... es tut mir wirklich leid, Shinji. Ich wollte nicht so hart zuschlagen..." Sie seufzte.
 

Ein Satz kam ihm in den Sinn und er lächelte. "Keine Sorge, meine Liebe Miss Langley, nach einer Nacht voll erholsamen Schlaf wird das alles vergessen sein!"
 

Sie belohnte ihn auf eine seltsame Art. Sie lächelte. Breit. "Shinji...hat man dir ein Rückgrat implantiert, oder was ist in letzter Zeit los mit dir?"
 

"W-was?", stotterte er.
 

"Ich meine...selbst Misato hat es bemerkt. Sie sagte, dass es dir sehr gut geht." Sie beäugte Shinji kritisch. "Bist du dir sicher, das du in Ordnung bist? Hat der Engel etwas mit deinem Gehirn gemacht?"
 

Seine Augen öffneten sich weit, und er blickte sich verstohlen um. Misato schlief noch, hoffte er zumindestens. "Nein..nein...es ist nur so..." Er seufzte. "Ich sehe das Leben jetzt anders."
 

Nun wurde selbst Asuka neugierig. Ihr Gesichtsausdruck machte klar, das er weiter erzählen sollte.
 

"Ich...kann das jetzt nicht erklären, Asuka." Er seufzte. "Eines Tages, vielleicht bald, werde ich es dir sagen...aber, nicht jetzt. Es passt jetzt einfach nicht."
 

"Selbst mir kannst du es nicht sagen?", fragte Asuka bevor sie erkannte, was sie da gesagt hatte.
 

Shinji nickte. "Besonders dir nicht. Du denkst bestimmt, ich tue das alles nur um Aufmerksamkeit zu erregen, oder so", sagte er. Asuka war es sichtbar peinlich, aber sie wusste, dass es wahrscheinlich stimmte. "Ich möchte, dass du..." Seine Stimme war plötzlich sanfter. "Ich möchte, dass du weißt, dass ich es bin. Nicht nur irgendein Scherz."
 

Asuka wurde rot. "Ich glaube dir."
 

Er blinzelte. "Wirklich?"
 

Sie sah lächelnd auf. "Du hast gestern nicht bemerkt, dass wir dich beim Singen gesehen haben, also musst du es wohl für dich selbst getan haben."
 

Er blinzelte wieder. "Was?"
 

"Du magst den 'Old Time Rock-N-Roll', eh?", sagte Asuka mit einem Grinsen.
 

Shinji wurde tomatenrot. "W-Was...?" Er fiel fast nach hinten um. " Ihr habt WAS gesehen??!?!" Er hielt sich seinen Kopf "Ugh..."
 

"Misato saß mit mir hier."
 

Wie ein Strauß versuchte Shinji seinen Kopf im Tisch zu vergraben "Oh..."
 

Die Dusche stoppte. Asuka lächelte. "Ich glaube du kannst eine Dusche vertragen." Sie verzog das Gesicht und drohte mit ihrem Zeigefinger. "Aber ja keine komischen Sachen. Ich will nicht, das du dir einen runterholst, bevor ich die Chance zum duschen habe."
 

"Keine Angst." Shinji erhob sich und schenkte ihr einen Blick, den sie nicht einordnen konnte. "Ich fange schon nicht ohne dich an."
 

Er lachte und sprang auf in Richtung Dusche als Asuka tief Luft holte und begann ihm Eiswürfel hinterher zu werfen. "HENTAI!!!"
 


 


 

Niemand traute seinen Augen als er heute Shinji in die Schule kommen sah. Toji hatte gewettet, das Asuka ihm zumindestens die Beine gebrochen hatte. Die Tatsache, dass Asuka wie jeden Tag neben ihm her lief, war noch erstaunlicher.
 

Shinji begann Geflüster über 'Eier aus Stahl' zu hören und rollte mit den Augen, während er so schnell er konnte an der Menge vorbeiging.
 

Asuka aber blieb vor Toji und Kensuke stehen, ihr Blicke bemerkend. Sie verzog ihr Gesicht abfällig, starrte Shinji nach und stieß beide mit einem Finger gegen die Stirn, so dass sie hintenüberfielen. "Baka!" Sie seufzte, als sie an ihnen vorbei schritt, und ihren Weg zur Klasse fortsetzte.
 

Geschockt lag das Idiotenduo am Boden.
 

Vielleicht sind wir die einzigen noch lebenden Menschen, Toji", flüsterte Kensuke.
 

"Muss wohl Alien-Entführungs-Saison sein", stimmte Toji zu.
 


 

Der Unterricht fing an. Langeweile setzte ein und Shinji stellte sofort fest, das sein Hirn viel zu ruhig zu war. "Cupido? Bist du noch da?"
 

"Ich vermute mal du sprichst wieder mit mir?", fragte Cupido... immer noch nur eine halbe Stimme.
 

"Jepp."
 

"Shinji du bist unglaublich", lachte Cupido. "Was ist nur in dich gefahren?"
 

"Außer dir?" Shinji lächelte. "Eine nette junge Dame hat etwas Vernunft in mich hineingeprügelt."
 

"Verstehe", antwortete Cupido. "Und was sagt dir diese neue Vernunft?"
 

"Das mir nicht mehr nach wegrennen zu Mute ist." Shinji lächelte bei sich.
 

Cupido konnte es nicht ganz in Worte fassen was er dazu zu sagen hatte. Das hätten die Wenigsten gekonnt. Trotzdem konnte er Shinji's Lächeln spüren. "Ich bin froh", sagte er glücklich. "Nun kann ich gehen mit dem Wissen, dass ich dir zumindestens etwas geholfen habe."
 

Shinji lächelte in sich hinein. "Ich hoffe nicht zu bald."
 

Es gab eine Pause. "Ich...ich denke ich habe vielleicht noch zwei weitere Tage mit dir. Ich bin mir nicht sicher...aber ich spüre, dass ich mich mehr und mehr darauf vorbereite... irgendwohin zugehen."
 

"Gut. Wir haben zumindestens den Samstag noch für uns. Dann können wir also das Wochenende noch etwas genießen", versprach Shinji. "Ich werde ein paar bessere Boxen kaufen und dann werden wir etwas Smashing Pumpkins dadurch jagen, so laut, dass sich die Nachbarn beschweren."
 

"JETZT redest du richtig", rief Cupido fröhlich. "ICH LIEBE Cherubim Rock..."
 


 

Asuka starrte, obwohl ein Teil ihres Gehirns ihr sagte es sein zu lassen, sah die ganze Stunde über zu Shinji. Anstatt sich über den Computer zu beugen, halb abschaltend und halb aufpassend, lehnte sich dieser Baka zurück und entspannte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen. Obwohl sie nur ein paar Tische entfernt saß, wünschte sie näher bei ihm zu sein.
 

Er sah aus, als ob ihm die Welt gehörte. Als ob er eine unsichtbare Rüstung trug, die ihm vor all der Gewalt und dem geistigen Druck schützte, dem sie täglich ausgesetzt waren. Eine Art Schutz die ihm, zumindestens im Moment, das Selbstvertrauen gab, das er brauchte um sich der Welt gegenüber zu öffnen, statt sich hinter dem Schirm aus Schutz und Isolation, den er um sein Herz errichtet hatte, zu verstecken.
 

Obwohl sie dumm genug gewesen war, ihn wegen seiner Freundlichkeit zu schlagen, ging er einfach darüber hinweg. Er zog sich nicht mehr in seine Schale zurück, wie sonst immer. Fast als wolle er sagen: "Ich nehme alles von dir an". Nicht herausfordernd, sondern eher mit einer akzeptierenden Haltung. Sie schien die erste Person zu sein, um die sich der RICHTIGE Shinji sorgte und kümmerte.
 

Und ob Asuka nun wollte oder nicht, sie hatte sich hoffnungslos in ihn verliebt.
 

Natürlich färbte sich ihr Gesicht in dem Moment, in dem ihr der Gedanke kam tief rot, und ihr Gehirn überschüttete ihren 'Baka Shinji' mit allen deutschen Flüchen, die sie kannte. Dieser Teil ihres Geistes bekam einen mentalen Tritt vor den Kopf.
 

Misato hatte letzte Nacht etwas über die anderen Mädchen gesagt, das sie beschäftigte. Sie bemerkte es selbst jetzt. Die Hälfte der weiblichen Belegschaft der Klasse starrte ihn selig und mit entrücktem Gesichtsausdruck an. Shinji, der baka, bemerkte es noch nicht mal. Trotzdem wäre nur ein hübsches Gesicht mit der Erkundigung, ob er am Abend schon etwas vor habe nötig, um etwas in Bewegung zu setzen. Vorerst gab ihr eifersüchtiger Teil nach, und machte ihr klar, das Shinji IMMER NOCH ein Mann war, und diesen Angeboten eventuell nicht widerstehen konnte.
 

Ihre Finger flogen über die Tastatur ohne dass sie einen weiteren Gedanken daran verschwendete. Dann überprüfte sie ihre Nachricht noch einmal. Es schien ihr richtig zu sein. Sie las sie noch mal, dann traf sie der Gedanke, das sie die Nachricht vielleicht nicht senden sollte. Vielleicht...hatte sie sich auch nur hereinlegen lassen. Vielleicht waren diese Gefühle nicht wirklich und...
 

Eine Welle von Wärme ging durch sie hindurch und sie drückte ohne noch mal drüber nachzudenken auf 'Senden'.
 


 


 

Cupido grinste fies in sich hinein. "Verdammt, was bin ich gut..."
 

Shinji wollte ihn gerade fragen, worüber er redete, als eine einzelne Textzeile auf seinem Bildschirm erschien. "Was ist das?", dachte er.
 

"Lies es und finde es heraus. So macht man das eigentlich", kicherte Cupido.
 

Er lehnte sich näher an seinen Laptop und las, was dort stand:
 

TREFF MICH AM NORD FELD ZUR MITTAGSPAUSE. UNTER DER EICHE. WIR MÜSSEN REDEN.

-ASUKA.
 

Shinji blinzelte, dann verzog er das Gesicht. "Das klingt aber ganz und gar nicht nach ihr."

Eine Sekunde später kam die nächste Nachricht:
 

P.S.) UND KOMM ALLEINE, BAKA! WONDER-GIRL IST NICHT EINGELADEN!
 


 

Er stoppte, dann sah er zu Asuka. Sie lächelte aber versuchte so auszusehen, als ob sie ihre Aufmerksamkeit dem Unterricht widmete. Er blinzelte noch einmal, sich die Wange reibend. "Cupido? Bist du dir wirklich sicher das du nicht ihren Geist kontrollierst?"
 

"Ganz sicher", antwortete Cupido fröhlich.
 

Shinji blinzelte noch einmal. Asuka drehte sich leicht zu ihm, verzog das Gesicht und zeigte mit der Nasenspitze zur Klasse. Er errötete und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Unterricht zu. Asuka grinste in sich hinein. Es waren nur noch ein paar Sekunden bis zur Mittagspause.
 

Drei Handys klingelten.
 

Jeder wandte sich den drei Children zu, die einander ansahen und ihre Telefone herausholten. Cupido verzog sein Gesicht. "Das ist seltsam...Ich spüre nicht, das einer meiner großen Brüder angreift."
 

Der Sensei seufzte als die Pausenklingel ertönte. "Okay Klasse, bleibt in der Nähe der Bunker im Falle das dies ein Angriff ist. Ansonsten: Viel Spaß beim Essen."
 

[Dies ist eine automatische NERV Mitteilung. Bitte melden sie sich sofort bei *click* Dr. Ritsuko *click*. Transportmittel stehen draußen bereit. Danke.]
 


 


 

Sieben Stunden lang Tests.
 

Jeder Engel der nach diesen sieben Stunden angegriffen hätte, hätte es bereut. Asuka hätte ihn einfach zu Tode GEHASST. Ihr Synchro Wert war gut... eigentlich sogar etwas höher als sonst. Selbst der Wert von Wonder-Girl war ein paar Punkte gestiegen.
 

Aber Shinji war immer noch in seinem Plug. Sie hatten heute eigentlich weder das First noch das Second Children getestet. Sie waren heute einfach nur dabei, um ein paar Kontrollergebnisse einzubringen.
 

Alle Wut die sie noch auf Shinji hatte, ließ sie im Umkleideraum aus, in dem sie die drei Schränke, die neben ihrem eigenen Spind lagen, komplett demolierte. Rei sah sich das ruhig an, wartend das die Flüche und Fäuste aufhörten, so das sie sicher ihre Plug Suit wegpacken konnte. "Es ist nicht seine Schuld", sagte sie einfach.
 

Das half ihr allerdings auch nicht. Asuka knurrte. "Ich WEIß, dass es nicht seine Schuld ist!" Sie seufzte und ließ sich auf die Bank fallen. Dann sah sie auf. "Glaubst du, dass Shinji vielleicht in Schwierigkeiten ist? Ich mein ja nur, sie müssen scheinbar etwas gefunden haben..."
 

Rei ließ sich neben ihr nieder und begann sich ruhig auszuziehen. Wie sie das ohne Scham tun konnte, ging über Asuka's Verstand hinaus. "Ikari hat sich verändert", sagte sie einfach. "Vielleicht nicht aus freiem Willen."
 

"Nein!", schrie Asuka. "Ich WEIß, dass er keine Fälschung ist. Ich WEIß, dass dieser neue Shinji immer noch Shinji ist."
 

Rei's rote Augen trafen Asuka's und schienen Verständnis zu zeigen. "Kommandant Ikari denkt vielleicht nicht so. Doktor Akagi vielleicht auch nicht."
 

"Und?", verlangte Asuka zu wissen. "Was denkst DU?"
 

Rei schien überrascht zu sein durch diese Frage. Besonders da sie von Asuka kam. Sie brauchte einen Moment ihre Antwort zu formulieren. "Ich glaube, er ist immer noch Ikari-chan. Ich freue mich schon darauf wieder mit ihm reden zu können.", war ihre einfache Antwort.
 

Asuka musterte Rei während diese aus ihrem Plugsuit schlüpfte und ihre Schuluniform anzog. "Das meinst du jetzt ernst, oder?"
 

Rei nickte. "Ich mag Papierflugzeuge. Ich mag es Papierflugzeuge für Ikari-chan zu machen. Ich mag es mit ihm zu reden."
 

Asuka senkte ihren Kopf leicht. "Er scheint es auch zu mögen."
 

Rei, in einem Moment innerer Einsicht, erkannte einen kleinen Hinweis auf Eifersucht in der Stimme des Rotschopfes. "Mögen ist nicht lieben", antwortete sie leise, dann verließ sie die Umkleide.
 


 

"Das ist NICHT lustig", grummelte Shinji. "Ich schwöre dir Ritsuko, DAFÜR werde ich mich rächen!"
 

"Konzentrier' dich einfach Shinji", befahl Ritsuko's Stimme über Intercom.
 

"DAS WERDE ICH NICHT!", schrie Shinji nun endlich.
 

Einheit 01 saß gebückt in einer sitzenden Haltung, mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck. Die Purpurne Rüstung auf seiner Rückseite war entfernt worden, und der seltsame, organische Hintern war unbedeckt.
 

Unten wartete ein gigantischer Tank darauf, das endlich irgendwelche Exkremente ausgeschieden wurden. Die Mechaniker lachten sich zu Tode.
 

"Wir machen das jetzt seit Stunden, Ritsuko", knurrte Misato. "Er scheint nicht vorzuhaben zu scheißen."
 

"Shinji...", sagte Ritsuko über Com-Link. "Ein Teil des Engelskörpers ist immer noch aktiv. Er könnte sich regenerieren. Wenn wir ihn nicht aus dem Kreislauf von EVA-01 bekommen, wissen wir nicht, was alles passieren kann. Du musst es tun!"
 

Sie sahen sich das ganze vom Kontrollraum an. Der EVA sah aus als wolle er "Den Denker" kopieren, so wie er auf den unterstützenden Halterungen saß. Letztlich stand die massive Roboterkampfmaschine aber auf ohne sich in den Tank zu entleeren.
 

Shinji war wütend. "Hört mir verdammt nochmal zu! Hört, wie ihr noch nie in eurem Leben zugehört habt, zu. Mein Synchrowert wird heute nicht mehr steigen. Ich muss nicht scheißen. Mein EVA muss nicht scheißen. Also, WERDEN WIR AUCH NICHT SCHEIßEN! Und jetzt HOLT MICH HIER RAUS!"
 

Ritsuko seufzte und drückte einen Knopf womit sie die Verbindung trennte. "Ich denke wir sollten das LCL mit Abführmittel fluten."
 

Misato, die lange genug ruhig geblieben war, lehnte sich hinüber und drückte den Schalter für das Techniker Intercom. "Bringt EVA-01 zurück in Warte-Position und holt den Piloten da raus."
 

"Was TUST du da!?", verlangte Ritsuko zu wissen.
 

"Ich beende Operation Nummer-Zwei", antwortete Misato. "Los, versuch mich aufzuhalten."
 

Die blonde Wissenschaftlerin gab endlich nach und ließ sich in ihren Stuhl fallen. "Schön. Dann probieren wir es eben in genau zwei Tagen wieder."
 


 

Keiner der drei sagte ein Wort als Misato wie verrückt durch die Straßen der Stadt fuhr. Alle schienen schlechte Laune zu haben. Oder... zu wenig schlechter Laune...
 

Cupido beschloss die Sache in den letzten beiden Tagen, die ihm noch mit Shinji verblieben, herumzureißen.
 

Nachdem sie zu hause angekommen waren, und Shinji sich daran machte ein paar Instant Dinner zu machen, fand Cupido, dass er lange genug geschwiegen hatte. "Shinji, ich hoffe du bist nicht wütend auf mich."
 

"Nein, nicht auf dich", dachte Shinji zurück. "Gibt es eine Möglichkeit für dich, Ritsuko mentalen Ärger zu bereiten?"
 

"Vielleicht später", antwortete Cupido.
 

"Was hast du auf dem Herzen, Cupido?", fragte Shinji, einen tiefen Atemzug nehmend. "Hungrig??"
 

"So lecker Instant Eierröllchen und fritiertes Tofu auch klingen, ich glaube ich passe doch lieber", kicherte Cupido.
 

"Ja, ich glaube, ich ebenfalls", seufzte Shinji zu sich selbst. Das ganze LCL war immer noch in seinem Kreislauf. Unglücklicherweise war es eine sättigende, wenn auch unwillkommene Mahlzeit.
 

"Ich möchte, dass du noch heute Abend mit Asuka redest", sagte Cupido.
 

"Was? Nachdem ich sie sieben Stunden in LCL habe warten lassen, nur weil ich nicht zur Toilette musste?", lachte er. "Dieses mal würde sie mich WIRKLICH töten.
 

"Vertrau mir in dieser Sache", verlangte Cupido. "Mach nur eine Mikrowellen Mahlzeit warm. Den Rest erzähle ich dir währenddessen.
 

"Ich unterschreibe mein eigenes Todesurteil...", seufzte Shinji hoffnungslos. "Asuka ihr Essen vorenthalten? Ich muss wahnsinnig sein!"
 


 


 

Als Asuka und Misato am Küchentisch hockten und auf ihr Abendessen warteten, sahen beide ähnlich genervt aus, und der Grund- wie konnte es anders sein- waren ihrer beider Jobs und die Vorfälle des Tages... Misato hatte zwar erklärt das sie nicht mehr tun konnte, und die Children schienen das zu wissen, trotzdem sah Asuka aus als ob sie nur wenig Verständnis für Misato hatte.
 

Als Shinji jedoch mit dem Essen aus der Küche kam, strahlten beide Gesichter. "Ah, so ist's besser", seufzte Misato fröhlich als Shinji die Schachtel aus Pappe und Plastik vor ihr abstellte.
 

Asuka wartete fröhlich das Shinji dasselbe für sie tat, aber war stattdessen geschockt als Shinji seine Jacke anzog. "W...HEY! Wohin gehst du?"
 

"Kommst du nicht mit?" Shinji lächelte boshaft. "Ich dachte wir wollten zum Nord Feld. Wir nehmen uns unterwegs dann was zum Essen mit." Er machte eine Pause. "Es sei denn du bist zu müde."
 

Asuka sprang darauf an. "Müde?! HA!" Sie sprang auf ihre Füße und griff sich ihren Mantel. "Ich würde sogar ein Wettrennen dorthin mit dir machen, aber du würdest dich wahrscheinlich verirren und ich würde dich suchen müssen!"
 

Misato beobachtete den Austausch und konnte sich hinter ihrem von Nudeln bedeckten Gesicht ein Grinsen nicht verkneifen. PenPen schien eher unbeeindruckt durch das Gehabe und holte sich ein Bier. "Waaark."
 

"Warte nicht auf uns, Misato", warnte Asuka als sie Shinji am Kragen packte, um ihn mit sich aus der Wohnzimmer zu ziehen. "So wie der Baka hier schleicht, kann man ja nie wissen, wann wir zurück sein werden."
 

Als sie die Stufen runter waren und auf der in Zwielicht getauchten Straße spazierten, bemerkte Asuka endlich das irgendwas nicht stimmte. "Baka!" Sie schlug ihm spielerisch gegen die Schulter. "Wegen dir haben wir das Abendessen verpasst!"
 

"Hier lang", versprach Shinji. "Fast Food ist überraschend gesund für den im Wachstum begriffenen Körper und Geist." Er kicherte.
 

Sie betraten den hier ansässigen Schnellimbiss, sahen sich kurz um, und beschlossen je einmal Chicken Wings und ein paar Sodas zum Mitnehmen zu bestellen. Von hier aus war die Schule nur ein paar Blöcke entfernt und sie kamen an, als Neo Tokyo 3 aus der Geofront an die frische Luft glitt. Als sie an den großen Eichen vorbeigingen, fiel Asuka ein, wieso sie ihn früher am Tag hierher gebeten hatte. Sie wurde langsamer, was Shinji dazu brachte, sich ebenfalls Zeit zu lassen.
 

"Ich denke mal, du wunderst dich, warum ich dich hierher gebeten habe", sagte sie leise als sie sich unter einen großen Baum setzten.
 

"Ich habe mich etwas gewundert." Shinji zuckte mit den Schultern. "Aber es ist mir egal wo wir sind." Er lächelte. "Ich rede immer gerne mit dir."
 

"Ja", sagte sie in einem spöttischen Ton, dann ließ sie den Kopf hängen. "Wenn ich dich nicht windelweich prügele."
 

Cupido war still, so dass Shinji tief Luft holen, und auf eigene Faust improvisieren musste. "Wir hatten schon ein paar Unterhaltungen", widersprach er. "Und ich habe sie jedes Mal genossen.", sagte er, das Essen zu einem kleinen Picknick auspackend.
 

"Ach ja? Wann zum Beispiel!?" Asuka verzog das Gesicht.
 

Shinji überlegte einen Augenblick, dann aber schaffte er es, sich an eine Unterhaltung zu erinnern. "Weißt du noch, letzte Woche? Als wir die Sendung mit den Fledermäusen gesehen haben? Und du erzählt hast, wie ekelhaft du sie findest, und ich sagte, dass sie gar nicht so schlecht sind?"
 

Sie lächelte warm. "Okay... ich denke das war wirklich eine Diskussion."
 

Shinji ließ fast seine Chicken Wings fallen als er ihr Lächeln sah.
 

Ihr Gesicht, vollkommen entspannt und fröhlich, wurde von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne, die durch die Bäume hindurch fielen, in orangerotes Licht getaucht. Ihr Haar, obwohl es zerzaust durch die Test war, umrahmte ihr Gesicht perfekt... Ein paar Strähnen hingen ihr vor den Wangen. Sie hob eine Augenbraue als sie bemerkte wie er sie ansah. "Geht es dir gut?"
 

"Wunderbar", sagte Shinji, ein bisschen zu hastig. Langsam schüttelte er den Kopf. Jetzt war nicht die richtige Zeit Tagträumen nachzuhängen. Nicht wenn er seine Zeit mit diesem wundervollen Wesen verbringen konnte!
 

Asuka auf der anderen Seite, hatte eher einen inneren Kampf auszutragen. Shinji blickte immer noch direkt in ihre Augen, und es schien, als ob er dazu fähig wäre, sie weiterhin so anzustarren, wie er es schon den ganzen Tag tat, mit sanfter Gewalt versuchend ihre Verteidigung niederzureißen. Sie wusste nicht, ob sie sich durch die Aufmerksamkeit, die ihr zu Teil wurde auf die Probe gestellt, oder leicht erregt fühlen sollte. "Sieh mich nicht so an", flüsterte Asuka leise.
 

Shinji drehte sich schnell weg, aber dann drehte er sich wieder zurück und nahm seinen Blick wieder auf. "Warum nicht?", fragte er.
 

Sie hätte wirklich nicht erwartet, das er das sagen würde, und so hatte sie auch keine Antwort parat. "Äh..."
 

Shinji wartete mit einem geduldigen Lächeln.
 

"Weil...", sagte sie, in ihre normale Position zurückkehrend, "...es unhöflich ist, jemanden anzustarren.
 

"Mmmpf", schmollte Shinji gespielt. "Das macht gar keinen Spaß mit dir." Er drehte sich weg, seine Box Chicken Wings mitnehmend.
 

"HEY!" Asuka blickte ihn beleidigt an, dann seufzte sie. "Also schön. Du darfst mich weiterhin anschauen... Aber nur bis zu meinem Hals", sagte sie mit gespielter Wut. "Bei dir kann man sich da ja nicht sicher sein, hentai Shinji."
 

Er drehte sich wieder um, und begann seine Chicken Wings zu essen. Shinji hatte gute Arbeit geleistet mit dem Versprechen, und nun war er glücklich Asuka's Gesicht anzuschauen. Wenn sie sich nicht aufregte oder ausrastete, war sie wirklich eines der hübschesten Mädchen der Schule.
 

"Shinji? Darf ich dich etwas fragen?", fragte Asuka, nachdem sie etwas an ihren Chicken Wings geknabbert hatte.
 

Er nickte.
 

"Warum gibst du dich mit mir ab?"
 

Shinji schluckte. "W-was?"
 

Asuka verzog das Gesicht. "Warum wirst du nicht zumindestens wütend auf mich? Warum schlägst du nicht zurück? Warum sagst du mir nicht, dass ich verschwinden soll, wenn ich dir alle dieses schrecklichen Dinge antue?" Sie hatte es nicht bemerkt, aber sie hatte irgendwann während ihrer Frage zu weinen begonnen.
 

Er ließ sich lange Zeit für seine Antwort. Asuka bemerkte endlich ihre Tränen und wischte sie mit dem Handrücken aus dem Gesicht. "Weil ich weiß..." Er zuckte mit den Schultern. "Weil ich weiß, dass es reine Selbstverteidigung ist."
 

Asuka hob eine Augenbraue.
 

"Es ist wie bei mir und meiner Musik." Shinji seufzte und lehnte sich so an den Baum, das er direkt neben Asuka saß. "So versuche ich mich von den schlechten Dingen fernzuhalten, denen wir im Leben begegnen. Du hast ZUMINDESTENS eine konstruktive Verteidigung. Vor wie vielen Engeln hast du uns schon gerettet, weil du nicht aufgeben wolltest?" Er lächelte als er sie erröten sah. "Asuka Langley... zu gemein um etwas zu sich durchkommen zu lassen."
 

Sie nickte, vor allem zu sich selbst. "Danke."
 

Shinji sagte nichts.
 

Sie wandte sich ihm zu. "Vielleicht bist du doch nicht ganz so ein baka", grinste sie.
 

"Tja, alles ist möglich", bot Shinji an.
 

Eine lange Pause folgte, bis sie die passenden Worte fand. "Shinji...du hast meine Angriffe überstanden."
 

Shinji blinzelte.
 

Sie wandte sich ihm wieder zu. Ihre Schultern berührten sich. Sie drehte ihren Kopf und sah ihm genau in die Augen. "Du hast alles durchgestanden, Shinji. Du bist der einzige der das je geschafft hat."
 

Er schluckte hart, als er ihren Blick bemerkte.
 

"Wo Monster in der Größe eines Wolkenkratzers nicht durchkamen..." Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. "...hast du deinen Boden gehalten. Shinji Ikari...du bist bis zu meinem Herzen durchgedrungen..." Sie schloss ihre Augen. "...und hast es berührt."
 

Ihre Hand wanderte hinüber und umfasste seine. Shinji bekam alleine durch diese Aktion fast schon ein Nasenbluten. Statt ihrem alles zerquetschenden Griff, den sie sonst benutzte, war ihre Hand nun weich und warm. Lange, samtweiche Finger umfassten die seinen und drückten sie sanft.
 

"Shinji...", sagte sie langsam. "Wenn das alles nur ein Witz ist, dann macht es mir nichts aus. Aber wenn das nur ein Trick ist, sag' es mir bitte jetzt." Sie sah auf, und blickte ihm tief in die Augen. "Aber wenn du der Shinji bist, der mein Herz berührt hat, dann habe ich dir etwas zu sagen."
 

Ihr erwartungsvoller Blick brachte ihn dazu, sich noch einmal selbst zu prüfen. Hatte er das wirklich getan? War das alles nicht vielleicht nur der Trick eines Engels? Wie konnte er sich sicher sein? Würde er in zwei Tagen noch immer so selbstsicher sein?
 

"Shinji?", fragte Asuka noch einmal. Aus ihrem Blick sprach eine leichte Angst.

"Bitte, sag' es mir ob...?"
 

Er nahm einen langen, tiefen Atemzug. "Ich bin es... ", nickte er langsam, ihre Hand ebenfalls drückend. "A-Asuka...bitte, glaube mir, das ist kein Trick."
 

Sie ließ einen erleichterten Seufzer aus. "Shinji Ikari..."
 

Ein helles, schreckliches, weißes Licht blendete die beiden. Beide erhoben ihre Hände um ihre Augen zu schützen. Eine barsche, wütende Stimme schrie sie an. "HEY! Ihr Kinder da! Runter von meinem Rasen!"
 

Beide hatten einen großen Schweißtropfen auf ihre Stirn. Als ihnen klar wurde, das der wütende Schulhausmeister keine Anstalten machen würde das Scheinwerferlicht abzustellen, standen beide angesäuert auf. "Wissen sie nicht, wer wir SIND?", stürmte Asuka direkt auf den Mann los.
 

Dieser zeigte sich unbeeindruckt. "Das ist mir völlig egal! Ihr müsstet schon lange zu Hause sein! Mal sehen was eure Eltern dazu sagen!!!"
 

Shinji ging hinüber zu ihm, mit einem angedeuteten Lächeln. Dann gab er ihm sein Handy. "Das geht auf meine Rechnung. Schnellwahl und dann auf die Fünf."
 

Der Hausmeister, ein älterer Glatzkopf, belohnte Shinji mit einem finsteren Blick. "Genau das werde ich tun! Wie ist dein Name, Rotznase?!"
 

"Ikari Shinji."
 

"Hoffe, dass das auch dein richtiger Name ist." Der Mann wählte.
 

Eine Sekunde später war er mit dem Hauptbüro von NERV verbunden. Ein wirklich wütender Kommandant Ikari antwortete. Wütendes Schreien war vom anderen Ende der Leitung zu hören. Kommandant Ikari mochte es nicht, um diese Zeit angerufen zu werden, und machte es klar, dass sein Sohn keine ausreichende Entschuldigung war, um ihn zu dieser Zeit zu wecken.
 

Der Hausmeister gab Shinji das Handy eine paar Sekunden später wieder zurück. Sein Gesicht war so bleich, als ob er ein Gespenst gesehen hätte. "E-Entschuldigung...", winselte er fast schon.
 

Dann rannte er förmlich weg.
 

Shinji lächelte als er sein Handy wieder zurück steckte. Alleine schon das Gesicht des Mannes war es wert, so schlecht von seinem Vater behandelt zu werden. Zumindestens wurde er nicht beeinflusst, sondern zeigte sein Desinteresse und seine Intoleranz jedem.
 

"Hast du sein Gesicht gesehen, Asuka-chan?" Er lachte und drehte sich um, nur um...Luft vorzufinden.
 

"Cupido", stieß er aus.
 

"Die Straße runter, beeil dich", antwortete dieser.
 


 


 

Asuka sprintete fast jedes Mal wieder los, wenn er auch nur in Sichtweite kam. Ihre Augen waren gesenkt und blitzten böse. Endlich holte Shinji sie ein. "Was ist los!?!"
 

Sie lief weiter. "Nichts."
 

So leicht ließ Shinji sich nicht unterkriegen. "Sag mir zuerst, was du mir vorhin sagen wolltest!"
 

"Ich kann nicht", verschluckte sie sich. "Gib mir einen Augenblick. Ich kann diese Worte nicht immer heraufbeschwören wenn ich sie brauche."
 

Shinji verzog das Gesicht, wirklich nicht wissend, was los war. "Asuka! Würdest du bitte etwas langsamer laufen?"
 

Sie lief weiter. "Was macht das schon aus? Ich rede sowieso immer zu viel", sagte sie. "DU tust das ja nie."
 

"UND WAS DENKST DU, MACHE ICH JETZT GERADE?" schrie Shinji der Verzweiflung nahe. "Verdammt Asuka! Tu' das nicht. Nicht jetzt!"
 

"Shinji! Ich kann sowas nicht so einfach sagen!"
 

"Versuche es!"
 

"Ich kann nicht! Ich bin nicht wie du, und kann mich nicht immer in einen Superhelden verwandeln, wenn ich es will!"
 

"Ich habe nie gesagt, dass ich ein Superheld bin!"
 

"Ich weiß! Und das macht es ja gerade so viel schlimmer! Du weißt noch nicht mal wie wichtig du bist..."
 

"Warum kannst du nicht der Held sein?!! Ich hindere dich nicht daran! Bitte!"
 

"Ich weiß, dass du mich nicht aufhältst!"
 

"Dann SAG es einfach!"
 

"WARUM? Es ist nicht so, als ob das was ausmachen würde." Man hörte einen geschlagenen Ton in ihrer Stimme, der Shinji's Herz schmerzen ließ.
 

"Doch das tut es! Asuka! Bitte!"
 

"Shinji...! Halt den Mund! Ich kann nicht..."
 

"NEIN! Ich werde nicht zulassen, dass du mich davon stößt! Nicht dieses Mal!"
 

"WARUM?!!"
 

"Darum..."
 

"WARUM?!? Warum willst du wissen was ich zu sagen habe?!?! WARUM?"
 

"DARUM!"
 

"WARUM!!!? Verdammt! Was ich dir zu sagen habe ist..."
 

"Darum! Darum..."
 


 

"ICH HABE MICH IN DICH VERLIEBT!!!!!!!!!!!!!!"
 


 

Shinji und Asuka sahen sich mit feuchten Augen an, schwer atmend durch ihren Streit. Lange Zeit sahen sie sich einfach nur an. Niemand war sich sicher, ob der Andere diese Worte wirklich gesagt hatte. Schließlich ließen sie sich fallen, die Hand an eine Wand gestützt, um den Körper zu stützen. Beide holten tief Luft. Asuka war die erste die redete. "Hast...du gerade wirklich gesagt..."
 

Er nickte, sich mit der Hand am Kopf kratzend. "Ich bin in dich verliebt, Asuka", sagte er leise. "Schon seit langer Zeit. Ich weiß noch nicht, ob ich dich wirklich schon vollkommen liebe, denn jeden Tag wenn ich aufwache, ist dieses Gefühl stärker als zuvor." Er seufzte, dann sah er ihr fassungsloses Gesicht. "Du bist das erste woran ich denke, wenn ich morgens aufstehe, und das letzte was ich sehe wenn ich meine Augen schließe", sagte er weich. "Und selbst dann träume ich noch von dir." er stöhnte auf, als sich ihre Blicke trafen. "Und wenn ich deinen Gesichtsausdruck richtig deute, dann wird sich das vorerst nicht ände...", knurrte er.
 

Er wurde unterbrochen, da Asuka plötzlich zu ihm gerannt kam und die Arme so fest um ihn schlang, dass er kaum mehr atmen konnte. Trotzdem beschwerte er sich nicht. Er ließ seinen Kopf auf ihrer Schulter ruhen, während sie genau das selbe tat. Beide hatten Angst loszulassen.
 

"Baka", sagte sie süß. Es klang so, als wenn jemand den Namen seines Partners ausspricht. "Ich bin auch in dich verliebt!" Plötzlich wirkte sie sehr traurig. "Nachdem ich dich geschlagen hatte, habe ich den ganzen Tag geheult." Wirklich, sie hatte Tränen in den Augen während sie das erzählte. "Ich habe gesehen, wie dich jeder angesehen hatte, und ich bekam Angst, das wenn ich jetzt nichts tat, sie dich mir wegnehmen würden." Sie sah zu ihm auf. "Also ging ich zum Angriff über. Ich wusste nicht was ich sonst tun sollte." Ihre Stimme versagte. "Ich...Shinji...du bist mein süßer baka. Ich will dich nicht verlieren. Du bist der einzige Mann, der wirklich weiß wer ich bin. Wie ich fühle..."
 

Auf einmal spürte Shinji deutlich ihren Herzschlag, während sie eng umschlungen dastanden. Es fühlte sich gut an,- sehr sogar. So gut sogar, dass er spürte, wie seine Knie zitterten. Das musste ein Traum sein. Ein grausamer, kranker Traum der nur dazu bestimmt war ihn fertig zu machen, und ihn immerzu zu verfolgen, sobald er aufwachte. 'Na schön', dachte er. 'Trotzdem kann ich ihn genießen.'
 

Langsam, unendlich langsam, begann er seinen Kopf zu drehen. Asuka's Augen weiteten sich etwas, als sie genau das selbe tat. Ihre Wangen, feuerrot, berührten sich. Obwohl ihre Arme noch immer um ihre Körper geschlungen waren, sahen sie sich genau in die Augen.
 

Sie fanden darin soviel. Beide hatten viel gesehen. Leiden und Tod umgaben sie. Beide wurden auf so viele Arten heimgesucht, dass sie die Dämonen wohl nie ganz hinter sich lassen konnten. Beide hatten ihre Kindheit schon lange hinter sich gelassen. Ihre Namen hielten sie in ihren Rollen gefangen.
 

Und trotzdem fanden sie, als sie in die halb geschlossenen Augen des anderen blickten, Frieden in ihrem gemeinsamen Band. Etwas von dem Shinji gedacht hatte, es nie mit Asuka haben zu können. Und etwas, wovon Asuka dachte, dass sie es niemals mit jemand anderem haben wollte. Außer vielleicht mit ihm... Trotzdem war dieses Band zwischen ihnen da. Ein Band, das sie dazu brachte, ihrer beider Lippen einander zu nähern.
 

"A-asuka?", flüsterte er.
 

"Mmm?" Sie konnte nicht anders antworten, als sie langsam blinzelte, ihre Augen von seinen gefangen nehmen lassend.
 

"Ich...", sagte er, "Ich weiß du wirst mich wohl für einen hentai halten, wenn ich dich jetzt frage, aber würde es dir etwas ausmachen wenn ich..."
 

Selbst Cupido hatte diesen Kuss nicht erwartet. Hätte er ein Kinn, es wäre bis auf den Boden gefallen. Asuka küsste Shinji. Nicht nur ein einfacher Kuss, sondern ein ziemlich leidenschaftlicher. Nicht viele Leute bemerken bei Küssen Unterschiede, außer den Küssenden selbst. Ein Beobachter wird meistens nicht denken, das ein Kuss anders sein kann als ein anderer. Cupido allerdings war in dieser Hinsicht ein Experte.
 

Manche Küsse sind schnell und freundschaftlich. Etwas wie ein intimer Handschlag, den besten Freunden und der Familie vorbehalten. Meistens auf die Wange, aber nicht darauf begrenzt. Damals, in den Tagen vor dem Second Impact, war ein kurzer Kuss auf die Wange, wenn man sich begrüßte ganz normal. Eine freudige Geste. Selbst erwachsene Männer in dieser homophoben Zeit, gaben Kollegen und alten Freunden freudig zwei Küsse um ?Hallo? zu sagen.
 

Dann gibt es die Küsse dazwischen. Küsse die von Fürsorge und ehrlich gemeinter Aufmerksamkeit zeugen. Obwohl mehr Emotionen dahinter waren, gehörte Misato's Kuss am Anfang der Woche dazu. Warm, anhaltend und wirklich. Eine wirkliche Erfahrung, statt etwas, das später in der Erinnerung verblasste. Das war Shinji's erster RICHTIGER Kuss gewesen, abgesehen von Asuka's als ihr neulich langweilig war.
 

Dann gibt es eine weitere Art von Kuss, bei dem die Beteiligten testen wie es ist, und nachher freudig überrascht sind oder sich vollkommen erschrecken. Zu dieser Art von Kuss zählte auch ihr erster Kuss, den Shinji abgeblockt hatte, als er sich mit einem Mal Asukas Lippen gegenüber sah und wusste, dass sein Wunschtraum nun wahr werden würde. Die Tatsache, dass der Rotschopf ihm die Nase zuhielt, hatte da natürlich auch nicht viel geholfen. Zumindest hatte sie nicht wie ein nasser Sandsack dagestanden.
 

Zuletzt gab es noch Küsse wie DIESEN. Wo der Kuss, obwohl auf die Lippen konzentriert, nicht nur auf diesen Teil den Körpers fixiert blieb. Wo ein Kuss eine Umarmung des ganzen Körpers wurde. Eine Art der nicht-sexuellen Liebe.. die oft zu mehr führte. Verlangen übernimmt dann den gedanklichen Prozess sich zu sorgen, wo seine Lippen waren, wo die des Anderen waren, und was sie als nächstes tun mussten. Shinji, sonst immer der Sorgenmacher, ignorierte diese Gedanken als sie sich nicht nur küssten, sondern spürten.
 

Sie schmeckte würzig. Heiß. Wahrscheinlich von den Chicken Wings, obwohl Shinji sich denken konnte, dass es eher an seiner Aufregung lag. Asuka fühlte es auch. Beide konzentrierten sich ganz aufeinander. Jedes Gefühl, jede Berührung und jeder Atemzug stärkte das Band zwischen ihnen, und trieb sie an.
 

Es war wohl nur aufgestaute Energie, vermutete Asuka. Shinji konnte von niemandem den sie kannte gelernt haben, SO gut zu Küssen. Ihr Stolz vergaß allerdings ihr zu erzählen, dass es auch für sie absolutes Neuland war. So lange Shinji sich nicht beschwerte, würde sie sich nicht daran erinnern. Wenn allerdings jemand sie jetzt nach ihrem Namen fragen würde, hätte sie im Moment genau so Probleme gehabt sich an diesen zu erinnern.
 

Sie sprang kurz auf, als sie fühlte, wie sie gegen eine Wand gedrückt wurde, sie protestierte allerdings nicht. Auch nicht, als sie fühlte, wie Shinji seine Hände über ihren Hals und Rücken gleiten ließ. Sie hatte Angst. In ihrem Rausch aus Wärme und Geborgenheit, schwang immer etwas Furcht mit, die sie aber nie zu übermannen drohte. Sie hatte Angst loszulassen. Jetzt, wo sie es endlich hatte, wollte sie es so lange halten, das es fast schon weh tat. Hungrig erkundete sie jeden Winkel seines Mundes, als wäre es der leckerste Geschmack der Welt. Es war auf eine Art auch entgiftend. Beruhigend. Es ließ sie all die schlimmen Dinge vergessen, die sie gesehen und getan hatte. Alles. Es ließ sie ihr Herz mit Shinji vereinen wollen. Sie wollte die Wärme genießen und sich ganz unter den Schutz des unbesiegbaren Shinji stellen. Ihre Hände glitten hinauf zu seinen Kopf, ihn bittend nicht aufzuhören.
 

Vor einer Woche noch wäre Shinji durch den großen Blutverlust seines Nasenblutens in Ohnmacht gefallen, hätte er ein Paar sich so leidenschaftlich küssen gesehen. Dieser Gedanke traf ihn kurz, und er wusste wieder, wo er war. Seine Hände glitten langsam, aber nicht komplett von Asuka's Körper, und er zwang sich, sich von dem Kuss zurückzuziehen.
 

Er hatte fast erwartet, das Asuka wütend werden würde wegen der Unterbrechung, aber sie sah einfach nur mit einem strahlenden Lächeln und leuchtenden Augen zu ihm auf, so dass Shinji fast schon wieder vergaß wo er war. "Wir...", sagte er schwach, "...sollten...besser...nach...Hause..."
 

"Mmmm...", nickte Asuka, als sie beide Luft zu holen begannen. Ihre Stimme, wenn auch kurz angebunden, war wie Honig. "Okay..."
 

Er zitterte leicht, während sie liefen. Egal wie sehr er sich anstrengte, er konnte es nicht unterdrücken. Erst vor ein paar... wunderschönen.... Augenblicken, hatte er herausgefunden, das Asuka ihn liebte. Nicht nur das, auch er hatte dasselbe zugegeben. Er hatte sich auf ein ihm neues, vollkommen fremdes Terrain gewagt. Er fühlte sich fast wieder wie ein Kind. "Asuka...", fragte er, es irgendwie schaffend, nicht zu besorgt zu klingen, "Was jetzt?"
 

Sie musste lächeln, während sie neben ihm lief. Ihr Arm war noch immer um seine Taille geschlungen und sie kuschelte sich weiterhin an seine Schulter. "Ich weiß nicht...", antwortete sie. "Und es ist mir auch egal..."
 

Das Hinzufügen dieser letzten paar Wörter traf Shinji, und er fühlte ein Nasenbluten nahen. Asuka lehnte sich zu ihm herüber und küsste sanft seine Wange. Das hatte einen beruhigenden Effekt auf den jungen Ikari, und er schaffte es auch den Rest des Weges noch halbwegs gerade gehen zu können.
 


 


 

Shinji ging davon aus, dass er, wenn nötig, den Mut dazu aufbringen könnte, alles zu stoppen, was zu weit ging. Er hoffte, dass er sich das nicht nur einredete, aber er konnte Cupido noch immer fühlen, und hoffte, dass dieser ihm zur Not helfen würde.
 

"Genieße den Abend. Ich werde ein Auge auf dich haben, keine Sorge", kam seine Stimme, als beide in den Aufzug stiegen.
 

Asuka lächelte, während sie sich umsah und sich die Türen schlossen. "Du siehst niedlich aus in diesem Licht", flüsterte sie ungezwungen.
 

Er errötete leicht, lächelte aber zurück. "Du siehst in jedem Licht wunderschön aus." Er wandte sich ihr zu. "Mmm, nein, vielleicht jetzt gerade nicht..."
 

Asuka sah in böse an, dann drückte sie ihn gegen die Aufzugswand. "Ach ja?" Trotz ihres finsteren Blickes, sah sie noch immer unglaublich aus.
 

Shinji grinste in sich hinein. Vielleicht waren die gesamten Monate, die er geneckt worden war wurde, doch zu etwas gut gewesen. Es machte ihm ziemlichen Spaß sie zu necken, vor allem wenn er mit einem Kuss, statt einem Schlag an den Hinterkopf belohnt wurde. "Ich weiß nicht...", antwortete er, als Asuka begann an seinem Ohr zu knabbern. "In diesem Licht wirkst du irgendwie zerzaust.
 

Er zuckte zusammen, als sie ihre Antwort knabberte. "Baka", flüsterte sie. "Dann ist das hier deine Strafe: Du musst mich jedes Mal küssen, wenn ich zerzaust aussehe! Hahahhaaa!"
 

"Jawohl eure Majestät", antwortete er fröhlich, sie auf die Nase küssend, dann auf den Mund, ihre Zunge umspielend und in seinen Mund lockend.
 

Asuka gab gerne nach, und ihr Kuss wurde tiefer. Ihre Zungen rangen miteinander, beide stahlen sich gegenseitig den Atem, aber trotzdem versuchten sie den anderen zu berühren und massieren, genausoviel gebend wie nehmend.
 

Dann wurden sie unterbrochen durch ein lautes DING! Die Tür öffnete sich, und die beiden stolperten auf den Flur, noch immer küssend. Sie waren alleine auf dem Flur, so dass sie sich keine Gedanken über Zuschauer zu machen brauchten. Schließlich erreichten sie die Appartmenttür und blieben stehen. "Was wenn Misato noch immer wach ist?"
 

Asuka, immer noch leicht erschöpft durch den Kuss, lächelte süß. "Oooh, ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir sie mitmachen lassen."
 

"Asuka-chan!" Shinji wurde tomatenrot.
 

Sie bemerkte es, dann erinnerte sie sich daran, was Misato vor ein paar Tagen zu ihr gesagt hatte. Dann errötete auch sie. "D-das war nur ein Scherz...", sagte sie. "Du hast recht, wir sollten aufpassen..."
 

Shinji nickte und entspannte sich sichtbar. Das letzte was er wollte war, vor ihrer beider Erziehungsberechtigten...Freund und... was sie sonst noch für sie war, herum zu machen. Beide Kinder ordneten ihre Klamotten und wischten sich den Mund ab, damit auch ja keine verräterischen Spuren zurückblieben. Shinji versuchte nicht so auszusehen, als das er seine Hose glattziehen müsste, aber Asuka bemerkte es. Sie errötete leicht, sagte aber nichts.
 

Er zog sie an sich und gab ihr einen letzten Kuss. "Nur für den Fall...", versprach er mit einem Lächeln.
 

"Shinji-kun...du bist ein süßer kleiner baka...", antwortete Asuka lächelnd. "Oder soll ich dich Lord Iron Balls nennen?"
 

Shinji knurrte etwas, dann öffneten sie die Tür. Misato lag schlafend mit dem Kopf auf dem Küchentisch, ein Bier in der Hand, und ein kleines Lächeln auf dem Gesicht. Sie schnarchte leise. Beide Children waren so leise wie möglich, als sie ihre Schuhe auszogen und auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer schlichen.
 

Als sie gerade dachten, das sie sicher wären, erfüllte ein lautes Rülpsen das Appartement. Misato setzte sich, nachdem sie sich selbst so erschreckt hatte, das sie aufgewacht war. "WOAH!"
 

Asuka und Shinji seufzten beide und großer Schweißtropfen formte sich auf ihrer Stirn.
 

Misato bemerkte endlich, das sie wieder da waren. "Oh! Hey ihr Zwei!" Sie gähnte und rieb sich die Augen. "Ich habe euch gar nicht reinkommen gehört..."
 

"Wäre auch zu schön gewesen...", flüsterte Asuka, gerade laut genug, das Shinji sie hören konnte.
 

"Na, hattet ihr Spaß, Kinder?" Sie stand auf sehr wackeligen Füßen, als sie versuchte aufzuräumen. "Ach ja, Shinji, jemand namens Keiko hat hier für dich angerufen. Und ein Mädchen namens Nami kam vorbei, ich habe ihr aber gesagt, dass ihr unterwegs seid."
 

"Ohhh, Shinji der Mega-Playboy", ärgerte Asuka ihn.
 

"Alsoo...", sagte Shinji, Asuka ignorierend, "Gehst du jetzt ins Bett?"
 

Misato wollte gerade nicken, als ihr Mund herunterklappte und sie sich gegen den Kopf schlug. "ARGH! Ich habe diese Berichte vergessen!" Sie seufzte.
 

Die Children taten es ihr gleich. Wenn Misato wach war, würde sie alles was sie taten mitbekommen, selbst wenn sie betrunken war. "Ich gehe ins Bett"; gab Asuka bekannt. "Gute Nacht Misato." Sie drehte sich herum und sah Shinji in die Augen. "Gute Nacht, baka-kun."
 

Obwohl Misato es nicht hörte, hörte Shinji es sehr wohl. Sie sprach mit der selben, lieblichen Stimme, mit dem sie fast die ganze letzte Stunde geredet hatte. Er nickte.
 

"Nacht...", antwortete er, mit leiser Stimme, als sie ihm noch einmal zuzwinkerte und über den Flur zu ihrem Zimmer lief.
 

Misato war mittlerweile schon dabei die Küche zu verwüsten, Papiere auszufüllen und zu versuchen ihren "verdammten Stift" zu finden. "Gute Nacht Shinji", sagte sie schnell. "Habt ihr morgen Schule?"
 

"Ja."
 

"Könntet ihr morgen alleine aufstehen?", bat Misato. "Ich habe das Gefühl das ich vorerst nicht zum Schlafen komme."
 

"Keine Sorge, Misato." Er lächelte. "Gute Nacht."
 

"Danke, du bist echt lieb." Sie lächelte und ließ sich dann in den Stuhl fallen, um endlich ihre Berichte fertig zu bekommen. Die Unterbrechung bei 'Operation Nr. 2' war nicht ohne Folgen geblieben. "Gute Nacht."
 


 


 

Gute Nacht?
 

Diese Nacht war pure Folter gewesen.
 

Sie hatten sieben Stunden im HQ verbracht mit Tests. Shinji war erschöpft gewesen. Asuka hatte endlich damit aufgehört so lange wütend zu sein. Trotzdem fühlte sich keiner von beiden richtig müde nach den Chicken Wings. Lag wohl an den seltsamen Chemikalien darin.
 

Oder es lag ganz einfach daran, das sie sich fast gegenseitig durch die Wand fühlen konnten, wie zwei Magnete, die einander anzogen. Ja, das traf es wohl eher.
 

Cupido begann zu lachen als Shinji aus dem Bett sprang und um die Tür herum lief, sie fast öffnend. Mittlerweile zum zehnten Mal in diese Stunde. "Das ist nicht lustig", antwortete Shinji scharf.
 

"Verglichen damit, was du noch vor einer Woche gemacht hättest, finde ich das schon", lachte Cupido. "Du hättest dich in die Ecke gekauert, Trauriger-Trauriger Shinji Teil 3 gehört und davor Angst gehabt, was passierte."
 

Shinji stellte das Laufen ein, dachte darüber nach und nickte.
 

"Jetzt springst du fast aus der Tür", fuhr Cupido fort. "Also, hatte ich dir nicht versprochen, dass ich dir helfen würde Liebe zu finden. Na?"
 

"Das ist toll, Cupido. Wirklich toll." Shinji lächelte, als er seinen Kopf sanft an die Wand lehnte. "Und jetzt werde ich total wahnsinnig."

"Du musst lernen dich zu entspannen", antwortete Cupido. "Du bist erst fünfzehn. Klingelt es?"
 

"Nächsten Monat werde ich Sechzehn", antwortete Shinji.
 

"Das ist nicht der Punkt."
 

Shinji nickte, dann öffnete er die Tür. "Das ist mir im Moment egal."
 


 


 

Asuka lag, mit dem Gesicht nach unten, auf ihrem Kissen. Jede Unze von ihr wollte jetzt bei Shinji sein, und es tobte ein innerer Kampf deswegen in ihr. "Es ist nicht so, als ob wir es heute Nacht tun müssten...", sagte sie zu sich selbst. "Es reicht mir schon, wenn ich bei ihm sein kann." Sie seufzte, hoffend, dass das auch wirklich wahr war.
 

Und das galt nur für heute Nacht. Wie sähe es nach dreißig weiteren Nächten aus? Würde sie sich dann immer noch zurückhalten können? Und nach hundert? Was nach einem Jahr?! Das waren dreihundertfünfundsechzig Tage und eben so viele Nächte... Und selbst dann waren sie immer noch minderjährig. Panik durchfuhr sie. Das war nicht gut...
 

Eines Tages, während einer dieser dreißig, oder hundert oder egal wie vieler Nächte, würden ihre Küsse ein wenig zu weit gehen. Ihre Hände ein wenig zu fordernd werden. Ihre Körper sich ein wenig zu nah kommen. Das wäre es dann. Einer dieser Tage, selbst wenn es nur wenige Gelegenheiten geben würde. Eines Tages wären sie alleine sein, ohne einen Engel den es zu bekämpfen galt. Dann gäbe es kein Wondergirl, dass ihre Berührungen verhindern konnte. Dann gäbe es keine Misato, die aufwachen könnte, und die sich fragen würde, wo ihre beiden Schützlinge waren.
 

Und es würde nicht besser werden. Asuka hatte das Gefühl, das sie Shinji bis an das Ende ihrer Tage lieben würde. Wie könnte sie das nicht tun? Nicht, wenn sie begann über all die verstohlenen Blicke nachzudenken. All diese Lächeln und zurückgegebenen Lächeln. Die Art wie er handeln würde, wenn sie in Gefahr wäre, und wie es schlimmer werden würde, wenn sie versuchen würde ihn vom Helfen abzuhalten. All die kleinen Berührungen, die sie geteilt hatten. Die Art wie er verletzt schauen würde, wenn sie sich an Kaji klammerte.
 

"In zwei Jahren...", dachte sie laut. "Dann werden wir fast achtzehn sein." Ihre Augen weiteten sich. "Kann ich zwei Jahre lang warten?" Sie schloss die Augen. "Siebenhundert Tage. Uff..." Es klang sogar noch schlimmer, wenn sie daran als siebenhundert Nächte dachte.
 

Asuka Langley, obwohl sie eine Uni Absolventin und normalerweise ziemlich klug war, fand sich selbst erschöpft vor, als sie diese Zahlen in ihrem Kopf ausrechnete. Das ganze Warten machte sie müde, und sie schaffte es endlich einzunicken und zu schlafen.
 


 


 

Das war in etwa zur selben Zeit als Shinji die Tür öffnete und herein spähte. Er sah auf ihre schlafende Form und blinzelte. "Oh...", seufzte er, dann lächelte er. "Na schön..."
 

Cupido lächelte. "Sieht so aus, als ob du sie ermüdet hättest, Lord Iron Balls."
 

"Halt die Klappe", dachte Shinji zurück. "Mein Gott...sie ist wunderschön." Er seufzte, vorsichtig seinen Weg zur Tür suchend. Das einzige Licht im Zimmer kam durch das Fenster. Bleiches Mondlicht ließ ihre empfindliche, weiße Haut wie Porzellan wirken. Sie war in eines ihrer Kissen gekuschelt und umarmte es.
 

Er kniete sich neben ihr Bett und blickte ihr einen Augenblick ins Gesicht. Es sah aus, als hätte sie einen schönen Traum. Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, ihren Kopf ab und zu in das Kissen schmiegend.
 

"Cupido?", fragte Shinji gedanklich.
 

"Ja?"
 

Er seufzte. "Ich weiß es ist gegen die Regeln...", flüsterte er laut. "Aber...weißt du wovon sie träumt?"
 

Es gab eine Pause. Shinji wartete trotzdem geduldig. "Ich gebe dir einen Tipp", antwortete er endlich.
 

"Mm?"
 

"Erinnerst du dich an deinen Traum, in dem du mir ihr Zelten gehen wolltest, aber nur an einen Schlafsack gedacht hattest, so dass ihr euch einen teilen musstet?"
 

Er nickt, errötend. "Oh ja..."
 

Cupido kicherte. "Nun, sagen wir einfach, du wärst wahrscheinlich ein sehr glücklicher Camper."
 

Er stand still, dann lehnte er sich zu ihr hinüber um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Asuka lächelte und brummte etwas, das ein Wort hätte gewesen sein können, das aber in den tiefen ihres Schlummers verlorengegangen war.
 

Shinji ging, genau so leise wie er gekommen war. "Danke, Cupido."
 

"Kein Problem, Shinji."
 


 


 


 

Der Morgen sah zwei müde Children die zur Schule gingen. Shinji war spät dran gewesen, da er vergessen hatte seinen Wecker zu stellen. Sie hatten nur die Zeit schnell zu duschen und sich anzuziehen. Shinji hatte sich aber zumindestens soweit im Griff, dass er ihr Mittagessen gemacht hatte, während Asuka unter der Dusche stand. Misato schlief immer noch auf dem Küchentisch, der Lärm schien ihr nichts auszumachen.
 

Auf jeden Fall sahen sie beide ziemlich geschafft aus, und waren diesen Morgen auf Autopilot gestellt. Trotzdem stahlen sie einander einen flinken Kuss im Aufzug. "Ich wette jetzt sehe ich WIRKLICH zerzaust aus", gähnte Asuka.
 

"Wer sagt, dass das gestern Nacht nicht der Fall war?", grinste Shinji und bekam dafür einen Stoß gegen die Rippen.
 

Shinji fand Kensuke und Toji vor der Klasse auf ihn wartend vor, wo sie normalerweise früher am Morgen rumhingen. "Du siehst aus als wärst du die ganze Nacht wach gewesen", sagte Kensuke. "Hast du dir etwa die Sailor Moon Hentai Videos angesehen, die ich dir wieder mal geliehen habe?"
 

"Du hast mir keine Pornos geliehen", verzog Shinji das Gesicht. "Ich habe dich nie um welche gebeten."
 

"Oh, du hast recht!" Kensuke nickte, dann drehte er sich zu Toji. "Weißt du, ich sollte vielleicht langsam eine Leihgebühr fordern."
 

Toji sah sich nervös um. "Schön, ich gebe sie dir nachher zurück", flüsterte er.
 

Die anderen Beiden lachten. "Er möchte bestimmt wissen, wie er üben kann für..." Kensuke wartete das Shinji den Satz vervollständigte.
 

"Hikari!!"
 

Beide lachten als ihr Freund einen unglaublich Rotton annahm. "Ich schwöre euch, wenn ich mit euch fertig bin, werdet ihr euch WÜNSCHEN, lieber versucht zu haben Asuka zu befummeln!"
 

Die Erwähnung von Asuka ließ Shinjis Lachen erstarren, und während die Temperatur in seiner Umgebung auf arktische Werte sank, stand er einfach nur stumm und regungslos da.
 

Toji bereute seine Worte sofort. "Ich..so meinte ich das nicht, Shinji...das weißt du", sagte er aufrichtig. "Ist nur so eine Angewohnheit..."
 

Ikari nickte und seufzte, den Kopf schüttelnd. "Sorry...ich weiß, dass das nur ein Witz war."
 

Eine lange Pause folgte. "Geht es dir gut, Shinji?", fragte Toji, als er den Blick seines Freundes bemerkte.
 

"Es geht mir gut." Shinji seufzte. "Ich fühle mich nur irgendwie müde. Ich glaube ich brauche dringend mehr Schlaf."
 

Plötzlich war ein lautes WAPP zu hören, und Kensuke hielt sich seinen Kopf. "Redet ihr Baka wieder über mich?", fragte sie mit einem bösen Lächeln.
 

"Warum sollten wir über dich reden wollen?" Shinji lächelte. "Wenn wir doch schließlich von den Sailor Kriegerinnen phantasieren können?"
 

Auf das plötzliche 'Lord Iron Balls-Verhalten' reagierend, lächelte Toji. "Oooh, ich hätte nie gedacht, das Sailor Venus sich so aufreizend herum räkeln könnte."
 

"Venus?" Kensuke lachte ein mächtiges Lachen. "Jupiter hat deutlich mehr zu bieten!" Er grinste. "Und das hat sie ja auch gezeigt, als sie Venus fertig gemacht hat. Oh, was für eine geile Folge!"
 

"Ihr seid doch alle pervers", seufzte sie, dann ging sie an Shinji vorbei, aber nicht, ohne ihm ein kleines Lächeln zu schenken.
 

Shinji nickte einfach zu den überraschten Gesichtern seiner Freunde. "Das Geheimnis Asuka's Zorn zu vermeiden ist, sie ganz einfach derart anzuekeln, dass sie freiwillig geht, bevor sie dir körperlichen Schaden zufügen kann."
 

"Oh danke, Lord Iron Balls!" Kensuke verbeugte sich voller Respekt. "Danke, dass du etwas deiner unendlichen Weisheit mit uns geteilt hast."
 

"Mein Erlöser", fügte Toji mit einer kleinen Verbeugung hinzu. "Wow..."
 

Sie begannen zu lachen, selbst Shinji, der beschlossen hatte, die 'Lord Iron Balls'-Sache zu genießen, solange sie noch anhielt. Komischerweise hatte Cupido den ganzen Morgen über noch kein Wort gesagt. Shinji hatte allerdings zu viel Spaß um das wirklich zu bemerken.
 

Die Unterhaltung über Kensuke's Plan, eine hausgemachte N2 Mine zu bauen, stoppte als sich ihnen plötzlich jemand näherte. Ein junges Mädchen namens Sonoma Keiko. Sie war Shinji schon vor einiger Zeit in der Klasse aufgefallen, so wie auch den anderen Jungen. Sie war ziemlich hübsch. Irgendwann in ihrer Schullaufbahn hatte sie ein Jahr wiederholen müssen, so dass sie jetzt gut eineinhalb Jahre Älter war als die meisten anderen 'Mädchen' in der Klasse. Die Ergebnisse der genetisch bedingten schnelleren weiblichen Entwicklung zeigten sich bei ihr ziemlich deutlich. Sie war nicht nur oben herum gut gebaut, hübsch und eine Traumfrau für die meisten Jungen der Klasse...sie war auch noch einer der wenigen Leute, mit denen sich nicht einmal Asuka anlegte. Nicht das Keiko gemein oder hart war, sie war einfach überdurchschnittlich intelligent für dieses Schuljahr, und ihre Geistesschärfe konnte sich mit der jedes Jungen messen... und der mancher Lehrer. Asuka suchte sich nur leichte Ziele als Beute, und diese Frau gehörte definitiv nicht dazu.
 

Shinji's Geist kämpfte darum sich an etwas der letzten Nacht zu erinnern, dann endlich kam er an die Erinnerungen vor all den Küssen und Berührungen. Misato hatte ihm doch erzählt, das eine Keiko angerufen hatte. Er fiel fast vom Stuhl. DIESE Keiko?
 

"Hallo, Jungs", sagte sie süß. Ihre Stimme war sehr...SEHR...nett. Kensuke fand sich unfähig seinen Mund zu schließen. Keiko wandte sich Shinji zu. "Hey, Shinji. Ich habe gestern Abend angerufen. Warst du nicht zu Hause?"
 

Shinji fand, das die Blicke seiner Freunde das vernünftige Denken doch ziemlich erschwerten. "Ähm, also, ich bin erst spät nach Hause gekommen", antwortete er. "Worüber wolltest du denn mit mir reden?"
 

Er fragte sich, wo zum Teufel Cupido als Unterstützung blieb, aber entschied dann, das dies ein Test war. Hier musste er wohl alleine durch.
 

"Ach, ich wollte nur wissen was du so vor hattest", sagte sie und setzte sich neben ihn, auf einen der Tische. Jetzt begann Kensuke zu sabbern. Ein Teil von ihm erinnerte sich irgendwie noch daran die Kamera einzuschalten. Ohne einen Beweis würde er das später nicht glauben können.
 

"So ist eben Shinji", lächelte Toji nervös. "Er ist immer beschäftigt. Immer auf Engel vorbereitet sein. Sehr wichtige Sachen." Er gab Shinji einen Stoß in die Rippen. "Nicht wahr?"
 

"Ähm, ja klar", antwortete Shinji.
 


 


 

Asuka gefiel das natürlich ganz und gar nicht. Sie beobachtete alles über ihren Computer hinweg, auf die sich Unterhaltenden starrend. Hikari sah sich das ganze Schauspiel mit einer gehobenen Augenbraue an. Asuka warf Shinji ab und zu eifersüchtige Blicke zu, aber was sie jetzt tat war so seltsam, als ob Ayanami aufspringen und "ICH BIN DIE KÜRBISKÖNIGIN!" schreien würde.
 

Was noch seltsamer war, war das Asuka noch nicht mal 'Baka Shinji' murmelte. VERTRAUTE sie Shinji etwa, sich nicht mit dieser Frau einzulassen? Keiko war schließlich zumindestens ihr und Rei ebenbürtig. Warum machte Asuka daraus keine große Sache? Vielleicht vertraute Hikari einfach zu sehr auf die Eifersuchtssache. Vielleicht war es einfach ein Wettkampfdrang. Oder vielleicht, nur vielleicht ein Beschützerinstinkt.
 

"Was?", fragte Asuka endlich als sie den Blick ihrer Freundin bemerkte.
 

"Fühlst du dich auch wirklich okay?", fragte Hikari. "Ich meine...du siehst aus, als ob du...ich weiß nicht...TU was..."
 

"Na Klasse", antwortete sie schnell, dann setzte sie ihren bösen Blick in Richtung Keiko fort, die gerade mit dem Idiotentrio...oder besser gesagt Shinji redete, während die anderen Beiden sabberten. "Baka..."
 

Hikari seufzte erleichtert. Zumindestens verhielt sie sich jetzt wieder norma...
 

"Baka Keiko..."
 

Oder auch nicht...
 


 

"Also Ikari...", lächelte Keiko süß. "Ich habe mich gefragt, ob du nicht Lust hast, mit mir und meinen Freundinnen nachher ins Kino zu gehen." Sie drehte sich zu den drei anderen, lächelnden, errötenden Mädchen. "Wenn du willst können deine Freunde gerne mitkommen."
 

Shinji verschluckte sich fast an seiner eigenen Kehle. Er war sich zwar nicht sicher, wie das möglich war...aber die Überraschung war ihm genug.
 

"Ich habe gehört, sie zeigen Godzilla 2000", grinste sie. Keiko hatte scheinbar ihre Hausaufgaben über das Idiotentrio gemacht. "Ich würde...sehr gerne...", sie lehnte sich näher zu ihm, "...deine Meinung zum Film hören..."
 

Kensuke machte sich fast in die Hose.
 

Auch Shinji fühlte sich verloren. Dann aber, sah er endlich herüber zu Asuka. Sie sah ihn aus unsicheren Augen an, aber blieb noch an ihrem Tisch. "Liebend gerne", sagte er.
 

Keiko lächelte fröhlich. Ihre drei Freundinnen begannen zu kichern und ihre Pläne für Lord Iron Balls Ikari zu diskutieren.
 

"Aber...", hustete Shinji.
 

"Aber?", blinzelte Keiko.
 

"Aber?!!?!!, stießen Kensuke und Toji aus.
 

"Aber?", flüsterte nun auch Asuka leise.
 

Shinji nickte. "Aber ich habe heute eine Menge zu tun." Er fuhr fort. "Ich könnte nicht lange bleiben...." Er wandte sich Toji und Kensuke zu. "Aber wenn ihr Kommentare über Godzilla wollt, dann sind diese zwei Herren genau die Richtigen dafür."
 

"Oh", sagte Keiko, offensichtlich enttäuscht. "Dann... vielleicht am Wochenende?" Sie lächelte ihn niedlich an.
 

"Vielleicht", log Shinji. Die Klingel läutete zum Unterricht. "Das muss ich noch mit meinen Gefährten hier besprechen."
 

"Okay." Sie lächelte und stand auf. "Dann sprechen wir uns später, Ikari." Sie ging herüber zu ihren Freundinnen, eine von ihnen winkte der Gruppe.
 

"Oh mann!" Toji blinzelte. "Sie winkt dir zu, Kensuke!!"
 

"Unmöglich...", blinzelte Kensuke, und winkte schüchtern zurück.
 

Das Mädchen wurde rot und lächelte, dann versteckte sie sich hinter ihren Freundinnen als sie zu ihren Tischen zurückgingen.
 

Shinji sah, wie Asuka wegsah, als ob die ganze Sache sie vollkommen kalt gelassen hätte, aber sie hatte ein winziges Grinsen auf dem Gesicht. Ein paar Minuten später fing der Unterricht an.
 


 


 

Rei hatte Shinji den ganzen Morgen beigebracht, wie man ein 'Adler' Papierflugzeug bastelte, während der Sensei seine Erfahrungen von einer Reise zu den Überresten der Antarktis herunter rasselte.
 

"Die Flügel sind sehr wichtig", flüsterte sie, ihre Hände fähig über das Papier gleiten lassend, genaue Falten zurücklassend an den Rändern. "Wenn sie im falschen Winkel sind, wird das Flugzeug anhalten."
 

Shinji lächelte, als er Rei bei der Arbeit zusah. "Wo hast du das alles gelernt?"
 

"Von Kommandant Ikari...", sagte sie. "Außerdem habe ich ein Buch darüber im Müll gefunden.
 

Asuka, die genau in Hörweite war, konnte nicht anders als zu Lachen. "Du wühlst im Müll, Ayanami?" Es klang nicht so gemein wie ihre sonstigen Kommentare...eigentlich war es sogar in einem spaßenden Tonfall.
 

"Ich habe es auf meinem Weg zur Schule gesehen", antwortete Rei. Jemand hatte eine Schachtel Bücher weggeworfen. Da war kein anderer Müll."
 

"Was waren da denn noch für Bücher bei?", fragte Asuka.
 

Rei machte eine Pause. "Gebrauchsanweisungen."
 

Shinji blinzelte. "Gebrauchsanweisungen? Wofür?"
 

Rei begann rot zu werden. "Den Prozess Eins zu werden."
 

Asuka verzog das Gesicht. "'Eins' werden? Wie denn? Mathematisch? Oder meist du etwa, zwei Menschen..." Ihre Augen weiteten sich.
 

"Ich glaube zumindestens das es Gebrauchsanweisungen waren", fuhr Rei fort. "Es waren seltsam gefaltete Seiten in der Mitte, die man zu einem großen Bild ausklappen konnte. Und das Buch fing an mit Kundenaussagen."
 

Shinji hatte es noch nicht verstanden. "Oh? Und was haben die da so geschrieben? "
 

?Etwas, einen Vibrator betreffendes", erklärte Rei ungezwungen und laut genug, um die Aufmerksamkeit der Klasse auf sich zu lenken. "Aber ich bin mir nicht sicher ob ich den Zusammenhang mit jemandem hart nehmen verstehe. Wie soll man jemanden nehmen? Und wie soll das ganze hart gehen?
 

Kensuke, der hinter Shinji saß, gab direkt seinen Senf dazu. "Oh, du meinst das Penthouse Special vom Juni 2011", erklärte er.
 

Alle wendeten sich Kensuke zu. Asuka war geschockt. "Hentai!"
 

"Das ist es", nickte Rei.
 

"KLASSE", mischte sich der Lehrer endlich ein. "Wenn ihr euch bitte wieder setzen würdet. Das Mittagessen ist nur noch zwanzig Minuten entfernt, dann könnt ihr über alles reden worüber ihr wollt."
 

Die Klasse drehte sich einfältig wieder nach vorne und ließ den Lehrer fortfahren.
 

Kensuke hob eine Augenbraue und lehnte sich hinüber. "Hast du sie aufbewahrt?", flüsterte er.
 

Es folgte eine lange Pause. Rei sah sich um. "Natürlich." Sie hatte ein neugieriges Grinsen auf den Lippen.
 

Shinji begann zufällige Buchstabenfolgen zu tippen um beschäftigt zu wirken, als er eine Nachricht bekam. Er öffnete sie.
 

WAS ZUM TEUFEL IST EIN VIBRATOR?

-ASUKA
 

Er musste fast laut los lachen...statt dessen aber tippte er eine Antwort.
 

ES WUNDERT MICH DAS DU DAS NICHT WEIßT! ICH GLAUBE DIE DEUTSCHEN HABEN IHN SOGAR ERFUNDEN.

-SHINJI
 

Die Antwort kam schnell.
 

OH GOTT! ICH HABE ES GERADE NACHGESCHLAGEN! REI IST AUCH PERVERS! NAJA, ZUMINDESTENS HABEN WIR NICHT DIE TENTAKEL PORNOS ERFUNDEN. HA HAHA!

-ASUKA
 

Shinji lächelte und entspannte sich in seinem Stuhl. Seine Gedanken kehrten zurück zu Cupido. "Man, ist das seltsam", dachte er. "Eine richtige Unterhaltung mit Asuka... Daran könnte ich mich glatt gewöhnen."
 

Er wartete.
 

"Cupido?"
 

Nichts
 

Shinji begann sich sorgen zu machen. "Cupido? Bist du noch da?"
 


 


 

Genau dann brach die Hölle los.
 


 

Ein greller, blauer Lichtblitz erfüllte seinen Geist. Bevor Shinji überhaupt wusste was los war, schrie er vor Schmerzen auf, dabei hielt er seinen Kopf fest. Die Klasse sprang auf. Der Sensei wollte gerade fragen, wo das Problem lag, als er sah, dass es in der Tat ein Problem gab. Shinji schleuderte sich selbst aus seinem Stuhl, als er versuchte zur Tür zu kommen. Dabei verhedderte er sich jedoch und fiel auf seinen Stuhl, der den Aufprall nicht überstand.
 

Asuka war zwar geschockt, war aber sofort an seiner Seite. "SHINJI! Was ist los!?!", fragte sie, als der Rest in der Klasse vor Schreck nach Luft schnappte. Shinji verkrampfte sich. "Shinji! Oh mein Gott...bitte!" Sie fasste ihn bei den Schultern, und stützte ihn. "REI!" Sie sah auf. "Ruf NERV an!"
 

Rei nickte ruhig und nahm ihr Handy heraus. Hinter der kühlen Fassade die sie zur Schau stellte, war sie allerdings ziemlich erschrocken. Sie hatte noch nicht mal den Wahl Knopf gedrückt, als die Sirenen losgingen und automatische Ansagen den Angriff eines Engels verkündeten. Niemand wusste was er jetzt tun sollte. Die ganze Klasse starrte Shinji ihn, der Asuka eine ganz schöne Arbeit bereitete, während sie versuchte ihn ruhig zu halten.
 

"Schüler! Auf zum Bunker", befahl der Sensei endlich. "SOFORT", fügte er hinzu, als er bemerkte, das sich niemand bewegte.
 

Rei sah von ihrem Handy auf. "Der Major ist auf dem Weg, sie wird in zwei Minuten eintreffen."
 

"Das ist nicht SCHNELL genug", schrie Asuka. Dann wandte sie sich wieder Shinji zu, der sich endlich etwas beruhigte. "SHINJI!? Kannst du mich hören?"
 

Er nickte, zitterte aber immer noch. "Er kommt raus...", flüsterte er. Ich weiß nicht was ich tun soll!"
 

Sie sah sich um. Der Großteil der Klasse hatte sich noch immer nicht bewegt. Ihre bittenden Augen trafen nur auf geschockte Gesichter. "JETZT TU DOCH ENDLICH MAL JEMAND WAS", knurrte sie, dann sah sie hinab auf Shinji und knirschte mit den Zähnen. "Steh auf, Asuka...", flüsterte sie zu sich selbst, während sie ihre Arme um Shinji's zitternden Körper schlang.
 

Alle sahen sie verblüfft an, als sie Shinji hochhob und mit ihm zur Tür stolperte. Shinji konnte das ebenfalls kaum glauben, hatte aber zu große Schmerzen um seiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. "ARGH! HOLT IHN ENDLICH AUS MIR RAUS", bat er.
 

Asuka sah kaum wohin sie ging. Tränen rannen über ihr Gesicht und tropften auf Shinji's Hemd. "Shinji...wehe du stirbst jetzt in meinen Armen", drohte sie. "Jetzt NICHT, und auch später NICHT", stieß sie hervor, als sie wieder zu schluchzen begann. "Versprich mir das!"
 

"Ich...", er musste kurz aufstöhnen, als eine weitere Welle des Schmerzes über ihn hereinbrach. "Asuka...geh...bitte ins HQ...wenn tatsächlich ein Engel angreift..."
 

"Das kann auch Wondergirl machen! Verschone mich mit diesem 'Lass mich zurück'-Mist", antwortete sie, schluckte die Tränen herunter und versuchte stark zu bleiben. "Baka Shinji...Ich muss dich auch jedes Mal retten..."
 

Er lächelte schwach, noch immer zitternd. "Asuka...du bist hübsch wenn du stur bist..."
 

"Gut." Sie nickte. "Das erklärt meine Schönheit."
 

Sie kamen gerade auf der Straße an, als Misato's blauer Sportwagen vor ihnen anhielt. Deren Augen weiteten sich, als sie Shinji's schlaffen Körper in Asuka's Armen sah. "Oh Herr...", flüsterte sie zu sich selbst.
 

"HILF MIR", schrie Asuka als sie zum Auto eilte. "Irgendetwas stimmt nicht mit Shinji-kun!"
 

Misato stieg aus und rannte zur anderen Seite des Autos, wobei sie die Tür öffnete. "Pack' ihn hier rein..."
 

"NEIN! Ich trage ihn", verlangte sie. "Das geht schon."
 

Misato nickte. "Gut. Beeil dich! Wir haben ein Blaues Muster irgendwo in der Stadt. Wir können es nur noch nicht orten."
 

"Er sagte etwas über 'jemanden', der aus ihm 'rauskommt'", weinte Asuka als das Auto vorwärts schoss, knapp an einer Telefonzelle vorbei.
 

Shinji sah benebelt aus, und konnte nur vor Schmerz aufstöhnen. Misato sagte nichts, sondern fuhr wie der Teufel. - Nur mit dem Unterschied, dass bei ihrem Fahrstil wohl selbst dem Teufel schlecht geworden wäre...
 


 


 

Ritsuko und eine Gruppe Techniker warteten, zusammen mit ungefähr zwanzig bewaffneten Soldaten, schon am Car-Train, mit dem Misato in die Geofront einfahren wollte. Außerdem wartete noch eine Gruppe von zwanzig bewaffneten Soldaten auf sie. "Was ist los?", verlangte Misato zu erfahren.
 

"Wir haben das blaue Muster gefunden", sagte Ritsuko. Ihr Gesicht war ernst. "Es ist in Shinji."
 

"WAS!?"
 

"Sollte Shinji in irgendeiner Form ausrasten, werden wir ihn töten müssen", sagte Ritsuko mit einem Anflug von Bedauern in ihrer Stimme. "Ein Befehl des Kommandanten..."
 

"Ich...", stieß Shinji hervor. Alle drehten sich sofort zu ihm, da sie dachten er würde bewusstlos in Asuka's Armen liegen. "...Ich muss...zu...EVA-01...!"
 

Die Bewaffneten sahen nicht begeistert aus.
 

Ritsuko zuckte zusammen. "Das können wir nicht riskieren! Du könntest den ganzen EVA infizieren! Wenn wir dich jetzt hineinlassen, könntest du halb NERV zerstören..."
 

"DU LÄSST IHN JETZT DA REIN", schrie Asuka .
 

Alle wichen einen Schritt zurück. Hätte Shinji stehen können, wäre auch er einen Schritt zurückgewichen.
 

"Wenn ihr Shinji und mich nicht in seinen EVA lasst, wird er STERBEN", weinte sie.

Ihre Augenbraue begann zu zucken, und sie sah plötzlich...sehr...SEHR gefährlich aus. "Sollte das passieren, werde ich jeden Einzelnen von euch töten!"
 

"Das KÖNNEN wir nicht", versuchte Ritsuko zu erklären. Sie war selbst am Rand der Tränen. "Zumindest nicht, so lange wir nicht wissen, ob der Engel den EVA kontrollieren kann!"
 

"Es ist kein Engel", schrie Shinji, mit von Schmerz verzerrter Stimme . "Er wird nichts machen! Er will doch nur nach HAUSE!"
 

"Shinji! Das ist kein guter Grund! Bitte vergib mir", bat sie.
 

Shinji sah mit verzweifeltem Blick zu Asuka hinauf. "Er...will...doch...nur...raus...weiß...nicht...w-wohin....kann...nicht...raus..." Er krümmte sich vor Schmerzen.
 

"Es wird uns umbringen! Und du wirst es nicht verhindern können Er kann es nicht verhindern!"
 

"Gebt mir eine Waffe", verlangte Asuka.
 

Alle blinzelten.
 

"Ich werde zusammen mit ihm in den Plug gehen", sagte sie, versuchend ihre Gedanken zu ordnen. "Sollte etwas passieren, werde ich ihn töten und den Plug zerstören."
 

Ritsuko rieb sich ihre Augen. Die schrillen Sirenen im Hintergrund liefen automatisch, sie konnten sie nicht abstellen. "Wir können nicht zwei unserer Piloten riskieren! Ihr seid genau so wertvoll wie die Evangelions."
 

Verzweifelte wandte Asuka sich an Misato. "Gib mir deine Waffe!"
 

Sie wich einen Schritt zurück. "A..."
 

"Ich weiß das du eine hast. BITTE!"
 

"Major! Nein!" Ritsuko schüttelte ihren Kopf, als Misato, ebenfalls Tränen vergießend, Asuka ihre Pistole gab.
 

Die Wachen wirkten nervös, aber ließen ihre Automatik Gewehre gesichert.
 

Asuka legte Shinji's Arm um ihre Schulter und hielt die Waffe fest an ihre Schläfe. Ritsuko schüttelte den Kopf. "Asuka! nicht! Das ist Wahnsinn!"
 

"LAß UNS DURCH", schrie Asuka. "Oder ihr werdet beide Piloten verlieren!" Ihr Körper zitterte zwar, aber sie sah doch aus, als wäre sie perfekt dazu in der Lage, den Abzug zu betätigen, woraufhin EVA-02 -ohne Piloten- nicht mehr als ein überdimensionaler Briefbeschwerer wäre.
 

Shinji war wie versteinert. Er beobachte alles durch einen Schleier aus Schmerz. Ein Teil von ihm fragte sich, ob es nicht vielleicht alles nur ein Traum war. Asuka riskierte ihr Leben um ihn zu retten. Nicht nur das, sondern auch noch gegen den Willen von NERV.
 

"Lasst sie durch", befahl Ritsuko schnell. "Bereitet Einheit 01 vor."
 

Asuka senkte die Waffe, ließ aber nicht los. "Aus dem WEG!"
 


 


 

Keine Zeit für Plug Suits. Gemeinsam stiegen sie in den Entryplug und Asuka half Shinji in den Sitz, während sie auf dem bloßen Kapselboden stand. "Shinji...bist du noch da?", flüsterte sie.
 

Er nickte schwach. Der Schmerz schien nun Konstant auf einer Ebene zu bleiben. Er konnte kaum atmen.
 

Misato und Ritsuko sahen nervös vom Kontrollraum dabei zu, wie Asuka die Luke schloss und sich neben den Sitz stellte. "Sie ist bereit", flüsterte Misato.
 

"Entry-Plug einführen", befahl Ritsuko als sich der weiße Zylinder wie von selbst in die Wirbelsäule des riesigen, purpurnen Evangelions schraubte. "LCL einfüllen."
 

Asuka inhalierte das LCL tief, als es den Plug flutete. Shinji würgte zuerst noch heftig, entspannte sich dann aber, als Asuka sich neben ihn treiben ließ und ihre Hand an sein Gesicht presste. "Ich bin bei dir, baka...", flüsterte sie.
 

In ihrer anderen Hand lag Misato's Pistole. Asuka fragte sich, ob sie wirklich die Waffe gegen ihn benutzen könnte, sollte es nötig sein...und ob sie sich zurückhalten konnte, die Waffe danach auf sich selbst zu richten. Das war der einzige Weg.
 

Er öffnete seine Augen als sich die weißen Metallwände regenbogenartig färbten. "A-Asuka..." Er sah zu ihr auf. "Warum bist du hier?"
 

"Ich muss einfach", sagte sie.
 

"Ich...ich kann dich hören..." Er errötete leicht. "Ich kann deine Gedanken hören."
 

"Ich rede ja auch, baka." Sie lächelte.
 

"Oh...", lächelte er zurück. "Nein das meinte ich aber nicht. Ich kann dich denken hören..."
 

Kannst du mich hören?
 

Asuka sprang fast einen Schritt zurück. "Ja..."
 

Bilder begannen ihren Geist zu überfluten. Ihr Lächeln. Ihr Stirnrunzeln und ihre zuckenden Augenbrauen. Die Couch, während sie fern sahen. Sie begann zu erkennen, dass alle Bilder aus seinem Blickwinkel waren. Ein Kuss. Die Küsse die sie letzte Nacht geteilt hatten. Wie er ihr einen Kuss auf die Wange gab, als er sie schlafend vorfand. "Shinji?" Sie wurde rot, als sie in seine Augen blickte. "Die Bilder... Sie sind alle von mir?"
 

Er nickte schwach. "Ich habe es dir doch gesagt", antwortete er benebelt "Du bist das erste woran ich denke wenn ich aufwache..."
 

"Und wenn ich träume, träume ich von dir...", vervollständigte Asuka den Satz.
 

Sie lächelten sich einen Moment an. Dann weiteten sich Shinji's Augen. "Oh Gott..." Shinji presste seine Zähne aufeinander und riss fast die Armlehnen des Sitzes heraus, als eine erneute Welle des Schmerzes über ihn hereinbrach.
 

"Da kommt etwas raus", schrie Ritsuko über Funk. Ihre Stimme wurde aber von beiden ignoriert. "Macht den Tank bereit!"
 

Asuka hielt Shinji sanft in den Armen, als er zu schaudern begann. "Bitte, Shinji...entspanne dich einfach. Lass es heraus", weinte sie. "Ich liebe dich...bitte lass mich nicht alleine...nicht jetzt"
 

"Ich...liebe...dich...auch..." Shinji schauderte erneut. Der Schmerz wurde schlimmer. Er konnte kaum noch sprechen. "Ich...möchte...nochmal...mit...dir...Chicken Wings...essen", lachte er schwach. "D-das...war ....lustig...."
 

"Alle Mann auf ihren Posten! ACHTUNG!", schrie jemand über Funk.
 

Misato sah zum Schirm, als sich die beiden Children dicht aneinander kuschelten. Ihre eigenen Tränen liefen nun genau so ungehemmt. Sie umfasste ihr Kreuz fest. "Bitte lass sie das durchstehen...", flüsterte sie, da sie wusste, dass wenn Shinji es nicht überleben würde, Asuka ihm ohne Zögern in den Tod folgen würde. "Ich werde auch keinen Engel mehr schlecht reden in meinem weiteren Leben...solange du nur..."
 

Ein heftiger Schmerz traf Asuka, als sie mit dem Evangelion synchronisierte. Zum ersten Mal erlebte sie, was Shinji durchmachte. Beide schrien laut auf.
 

Dann gab es einen schrecklichen Knall. Der Evangelion sprang ganz aus seinen Halterungen, dabei Teile der Wand mitnehmend. Er schrie vor Schmerz auf, genau wie Shinji im Plug.
 

BUMM!
 


 

Dann herrschte Stille.
 


 


 

Niemand wagte zu atmen, als sie sahen, wie der Evangelion sich entspannte und in seine normale Position zurückkehrte. Seine Augen flackerten.
 

Innen ließ Asuka in der Zwischenzeit einen erleichterten Seufzer heraus, als sie bemerkte, dass der Schmerz verschwunden war. Trotzdem konnte sie durch die Wände noch nach draußen sehen. Sie waren noch immer mit dem EVA verbunden. Panik drohte ihre Gedanken zu überschwemmen, als sie bemerkte, das Shinji sich nicht mehr bewegte. SIE war noch verbunden...das hieß nicht, dass er es auch noch war.
 

"S-Shinji?", flüsterte sie. Ihre Stimme klang schleppend im LCL. Sie ließ sich zurück zu ihm treiben, und sah ihn an. "Shinji? Geht es dir gut?"
 

Mit der leisesten, schwächsten Stimme die sie je gehört hatte, kam ein: "Eine...dumme...Frage..."
 

Ihre Augen weiteten sich, und sie ließ die Pistole fallen. "Shinji!!"
 

Er sah zu ihr auf, mit müden, aber sehr lebendigen Augen. "Was ist dem baka schon jemals zugestoßen?", fragte er.
 

Sie ließ die Tränen ungehemmt fließen. "BAKA! WIE KONNTEST DU ES WAGEN, mich denken zu lassen, dass du Tod bist!" Damit hob sie ihn aus dem Sitz in eine feste Umarmung. "Wenn du das noch einmal tust, werde ICH dich TÖTEN!"
 

Shinji hustete als er so zusammengequetscht wurde, hatte aber ein Lächeln auf den Lippen.
 

"Mein süßer baka...", flüsterte sie in sein Ohr.
 

Misato lag k.o. auf dem Boden, sie musste erst einmal wieder zu Luft kommen. Ein Techniker gab ihr eine Packung Taschentücher, die sie auch sofort benutzte. "Danke...", seufzte sie, geistig vollkommen erschöpft.
 

Ritsuko dagegen sah eher besorgt aus. "Der EVA hat uns ein Geschenk dagelassen. Es ist im Tank..." Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. "Den Engel..."
 

Misato nickte, sich langsam erholend. "Okay, bringt den Tank irgendwo hin, wo wir eine N2 Miene abwerfen können. Wir müssen sicher gehen, dass die Piloten in Sicherheit sind!"
 

"Bringt den Tank zur Abschussrampe", reagierte sofort einer der Techniker.
 

Shinji blinzelte. "Nein!"
 

"Was ist los?", fragte Asuka während sie sich umsah.
 

"Sie werden ihn töten!" Er knirschte mit den Zähnen, schloss seine Augen und begann seinen Geist erneut mit der Evangelioneinheit zu verbinden.
 

Die Kontrollraumcrew sprang auf und drehte sich um, als der Evangelion nach dem Kran griff, der gerade dabei war, den Tank abzutransportieren. Der Kran versuchte weiterzufahren, brach aber schließlich unter dem Griff des Evangelions ab.
 

"Kranfehlfunktion", berichtete direkt einer der Techniker.
 

"Eine wirklich tolle Beobachtung", seufzte Misato. Sie rannte zur Comverbindung. "Shinji! Was machst du da?!"
 

Das Bild der Kamera zeigte Shinji und Asuka dicht aneinander geschmiegt. Shinji wirkte entschlossen. "Ich kann nicht zulassen, dass ihr ihn tötet! Er ist mein Freund!"
 

Misato hatte keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte.
 

Asuka nickte nur. "Keine Angst! Lass mich mal kurz mit ihm reden." Sie griff nach Shinji's Armlehne und drückte einen Knopf. Der Bildschirm wurde schwarz.
 


 

Shinji brachte seinen Evangelion dazu sich hinzuknien , und sah in den Tank. Drinnen lag, zwar etwas zusammengequetscht, aber noch immer erkennbar, ein Körper. Genauer gesagt, der Engel, der allgemein unter dem Namen Cupido bekannt war. Der Engel, gegen den er letzte Woche gekämpft hatte.
 

Cupido schien Shinji geistig anzulächeln. Langsam kletterte die kleine, rote Kreatur aus der überdimensionalen Toilette. Obwohl er verbeult aussah, schien er funktionstüchtig zu sein. Misato und Ritsuko waren überrascht, zu sehen, dass der kleine Engel KEINESWEGS vor hatte den Angriff fortzusetzen.
 

EVA-01 streckte die Hand aus, so dass Cupido darüber laufen konnte. Dann blieb er stehen und Shinji hob die Hand zu seinem Gesicht.
 

Asuka sah ziemlich überrascht aus. "Er...greift nicht an?"
 

"Er ist mein Freund", erwiderte Shinji einfach. "Er ist nicht wie die Anderen. Er wollte nur etwas..." Shinji lächelte. "...Spaß haben."
 

Asuka verzog das Gesicht. "Dann erzähl ihm, er soll beim nächsten Mal gefälligst mit jemand anderem spielen. Er hätte dich fast getötet!"
 

Der scharfe Blick von Cupido traf die glühenden, unbewegten Augen von EVA-01.
 

"Das ist schon in Ordnung." Shinji lächelte.
 

"Danke, Shinji", kam die Antwort zurück. Asuka schreckte auf, als sie bemerkte, dass es der Engel gewesen war, der gesprochen hatte.
 

"Wer bist du?", fragte sie plötzlich, und hoffte, das ihre Verbindung mit Shinji es auch ihr erlauben würde zu reden.
 

Eine Pause. Der Engel verdrehte seinen Kopf, als ob er über eine Antwort nachdachte. "Das lasse ich lieber Shinji erklären", sagte er mit einer beruhigenden Stimme. "Du würdest es wohl nicht verstehen, wenn ich versuchen würde es dir zu erklären."
 

Enttäuscht verzog Asuka das Gesicht, akzeptierte diese Erklärung aber.
 

"Werden wir uns wiedersehen?", fragte Shinji leise.
 

"Vielleicht", sagte Cupido. Seine Stimme klang hoffnungsvoll. "Dieses Universum steckt voller Überraschungen. Ich denke es wäre seltsam wenn sich unsere Wege nie wieder kreuzen sollten."
 

Shinji nickte traurig. Dann drückte er plötzlich auf den Funkknopf. "Misato?"
 

"Shinji", antwortete sie schnell. "Ist alles in Ordnung?"
 

Er nickte. "Ja, aber...ich muss dich um einen Gefallen bitten."
 

"Ich werde tun, was ich kann", antwortete sie.
 

Asuka hob eine Augenbraue.
 

Shhinji lächelte als er zu Cupido aufsah. "Könntest du über Intercom etwas Musik für uns spielen?"
 

Eine lange Pause. "Äh...ich denke schon." Misato blinzelte und drehte sich zu Ritsuko, die nach einem kurzen Augenblick nickte. "Okay...äh...welches Lied?"
 

"Irgendwas von Barry White." Shinji lächelte. Cupido's mundloses Gesicht, hellte sich zu etwas wie einem Lächeln auf.
 

Asuka lachte, als 'I'm Gonna Love You' im Entry-Plug zu hören war. Cupido's physische Form begann sich zum Rhythmus zu bewegen. "Du bist ein wahrer Freund, Shinji", antwortete er fröhlich.
 

Der gesamte Kontrollraum sah verwundert, wie der Eva und der kleine Engel auf seinem Arm zum Text des Liedes ihre Köpfe bewegten.
 

"It feels sooooo gooood...", kam eine tiefe Stimme. "Lying here, next to me..."
 

Ritsuko verfolgte die Szene mit offenem Mund. "Das...ist unglaublich..."
 

"Oooh baby", ging das Lied weiter. "Give it up...Ain't no use...I can't help myself if I wanted to." Die Musik begann lebhafter zu werden. "I'm hung up...no doubt...I'm SOOOOO in love with you...for me...there's no way out!"
 

Mittlerweile bewegte sich auch der Evangelion im Takt. Asuka, obwohl sie nie ein Fan von langsamer, romantischer Musik gewesen war, stellte fest, dass das Lied ihr immer besser gefiel. Shinji sah nun schon viel besser aus, als noch vor ein paar Minuten, und beide hielten einander in einer engen Umarmung.
 

"I'm goinna love ya...love ya...love ya...more and more! Deeper and deeper!"
 

Als das Lied endlich ausklang, fanden sich die Children in den Augen des Anderen gefangen. Das bemerkten ebenso der Kontrollraum wie auch Cupido. "Vielleicht...", lächelte Misato und griff nach dem Intercom. "Sollten wir ihnen ein paar Minuten füreinander geben"
 

Der Schirm wurde abgeschaltet.
 

Cupido lächelte in sich hinein als er die Beiden sah. "Shinji...ich werde jetzt gehen", sagte er, und unterbrach so die beiden Children, die sich wieder der Vorderseite des Plugs zuwandten.
 

Shinji nickte traurig. "Ich weiß. Wenn du nicht gehst, werden sie darüber nachdenken dich doch noch in die Luft zu sprengen."
 

"Genau", antwortete Cupido. "Ich habe meinen großen Brüdern einiges zu erzählen, also möchte ich nicht allzu lange warten." Er lachte. "Sie werden SOOOO eifersüchtig sein. Musik von Barry White ist da wo ich herkomme so selten wie wahre Liebe."
 

Asuka sah Shinji an "Große Brüder?"
 

"Das erkläre ich dir später", versprach er.
 

Cupido begann zu schweben und glühte rot. Der Evangelion senkte seinen Arm. "Ich werde ein gutes Wort für euch Menschen einlegen", versprach er. "Ach, und Asuka?"
 

Asuka blinzelte. "J-ja?"
 

"Pass auf meinen Freund auf", sagte Cupido. "Ich schlage vor, ihr beide solltet einen Camping Ausflug machen um...miteinander zu reden."
 

Beide liefen rot an.
 

"Sayonara, Cupido-san", flüsterte Shinji als der Engel sich in einen Ball hellen roten Lichts verwandelte und dann hoch, durch das Dach flog.
 

Asuka wandte ihre Aufmerksamkeit Shinji zu. "CUPIDO?????"
 

Shinji lächelte unschuldig. "Wir haben nur geredet. Keine Gedankenkontrolle", flüsterte er. "Das verspreche ich."
 

Asuka sah ihn mit fragenden Augen an. "Oh? Bist du sicher?"
 

Shinji nahm sie sanft in seine Arme und schloss die Augen. Sie tat dasselbe. Ihre Gedanken trafen sich. Ihre Augen schnellten auf, als sie seine Seele fühlte, und dem Gespräch mit dem kleinen Engel ein paar Tage vorher zuhörte, und sah, was passierte. Wie Shinji das Angebot nach Sex abgelehnt hatte, wie er die Freundschaft zu Ayanami verspürte. Wie er sich fühlte, als sie ihn niederschlug, aber auch, wie er ihr deswegen nie einen Vorwurf machte. Wie Shinji seinen Wunsch äußerte, Asuka aus jeglichen Gedankenmanipulationen rauszuhalten....selbst wenn es bedeutete, das er sie nie haben könnte. Sie schluckte. "Es ist wahr...", flüsterten beide gleichzeitig.
 

So saß sie einige Zeit auf seinem Schoß, während beide die gedankliche Verbindung über EVA-01 austesteten. Es war allerdings keine direkte Verbindung. Sie sahen nur Bilder, aber keine vollständigen Gedanken. Beide erinnerten sich an die gemeinsamen Momente durch die Augen des Anderen. Beide waren froh, das diese Momente, die nur ihnen gehörten, niemals mit jemand anderem geteilt werden würden. Fast als ob...eine Mutter über sie wachte...die sicher ging, dass niemand von ihnen seltsame oder schmutzige Gedanken bekam. Schließlich war ein bisschen Geheimniskrämerei gut für eine Beziehung.
 

"Weißt du was?", fragte Shinji beiläufig.
 

"Mm?" Asuka lächelte schelmisch. "Was denn?"
 

"Du siehst sexy in deiner Plug Suit aus...", fuhr er fort während er sie näher an sich heranzog. "Hast du dich schonmal gefragt, wie es wäre, es im LCL zu machen? Es wäre sehr..."
 

"Schlüpfrig...", flüsterte Asuka. Ihre Finger strichen sanft durch das LCL um seinen Mund. "Mmm...."
 

Shinji nickte.
 

"Warm", fuhr sie fort und näherte sich mit ihren Lippen seinen.
 

"Oh ja..."
 

"Feucht..." Sie drückte sich gegen seine Brust.
 

"Mm mm...", sagte er schwach. "Jemals daran gedacht?"
 

Asuka lächelte. "Die ganze Zeit."
 


 


 

"Bin das nur ich?", fragte Ritsuko und verzog das Gesicht. "Oder bekommt der Evangelion grade Nasenbluten???"
 

Misato errötete. "Ich glaube wir holen sie da besser raus."
 


 


 

Am nächsten Tag herrschte in der Schule eine gespannte Atmosphäre. Niemand hatte seit dem erschreckenden Vorfall am Vortag mehr etwas von den Evangelionpiloten gehört. Als Shinji und Asuka in die Klasse kamen, wurden sie zuerst mal mit einem kollektiven, erleichterten Seufzen gegrüßt.
 

Asuka genoss die Aufmerksamkeit natürlich. "Ha! Ich bin eben ein Profi. Nicht so wie ihr Kinder! Ich wusste was man in einem solchen Notfall tun musste!"
 

Shinji wurde mit dem mit dem größten 'Lord-Iron-Balls'-Lobgesang, den die Schule je gehört hatte empfangen, und selbst der Sensei stimmte eine Zeit lang mit ein. Toji und Kensuke gaben Shinji beide eine herzliche Umarmung als Begrüßung, und wollten wissen, was passiert war.
 

Was Cupido anbelangte, wurde der Vorfall unter den Teppich gekehrt. Immerhin würde es gewaltige Komplikationen geben, wenn die Öffentlichkeit mitbekäme, dass es unter den verhassten Engeln tatsächlich auch einen Cherub der Liebe gab. Das ganze schöne Feindbild wäre mit einem Mal dahin und das letzte, was NERV brauchte, war eine Bürgerrechtsbewegung, die sich für die Rechte der Engel einsetzte.
 

Und was Shinjis Zusammenbruch vom Vortag betraf, so behauptete er einfach, dass es an Misato's Kochkunst gelegen hatte.
 

Niemand dachte auch nur eine Sekunde daran, dass er lügen könnte.
 

Wegen den immer näher rückenden sechzehnten Geburtstagen beschlossen beide noch so lange zu warten, bis sie ihre Fantasien Plug Suits betreffend ausleben konnten. Es war zwar noch immer eine Qual für beide, aber sie dachten, soviel wären sie Misato und ihren anderen Erziehungsberechtigten schuldig, ihnen zumindestens soviel Zeit zu lassen, bis die Dinge ernster wurden.
 

Rei war extrem fröhlich darüber, beide wieder zurückzuhaben. Sie lächelte sogar für eins-komma-drei Sekunden als die beiden hereinkamen, was zu schweren Hirnschäden bei den Schülern in ihrer Klasse führte, die einen so starken Emotionsausdruck bei ihr nicht für möglich gehalten hätten.
 

Shinji und Asuka mussten diese Nacht noch im Krankenhaus verbringen.- In getrennten Zimmern. Ihr umherschleichen im Zimmer führte fast zu Löchern im Boden. Es war schwer zu schlafen, wenn man etwas LCL nehmen und am liebsten, 'slip-n-slide' miteinander spielen wollte. Nach dieser Nacht wirkten beide wieder extrem müde.
 

Als der Unterricht nach dem Mittagessen wieder beginnen sollte, lagen beide im Halbschlaf auf ihren Tischen.
 

Alles schien normal.
 

Natürlich gibt es noch ein Ereignis das fehlte. Keiko entschied nämlich das es jetzt Zeit dazu war, sich vor Shinji zu stellen und zu sehen, was er gerade tat.
 

"Hey", sagte sie mit ihrer unglaublich weichen, betörenden Stimme.
 

Sein Gehirn schaltete sich zumindestens in soweit ein, dass er Lächeln konnte. "Oh, hey."
 

"Wie geht's dir?", fragte sie, ernsthaft besorgt.
 

"Gut", versicherte Shinji. "Ich musste nur etwas aus meinem Kreislauf bekommen", sagte er müde.
 

Sie lächelte. "Das ist toll." Sie lehnte sich näher an ihn heran. "Weißt du, ich wollte deine sichere Rückkehr feiern." Sie wurde leicht rot. "Wie wäre es, wenn du mich zu einem Rendezvous ausführst. Nur wir beide."
 

Er blinzelte, "Eine Verabredung??"
 

Sie nickte. "Das wollte ich dich schon eine ganze Zeit fragen...", gab sie zu. "Und...na ja... Ich war... gestern wirklich besorgt um dich. Ich habe mir gewünscht dich schon eher kennengelernt zu haben...und..."
 

Jemand räusperte sich.
 

Nein, nicht einfach jemand. Es war ein offizielles Asuka-Langley-Husten Handelsklasse A. Keiko seufzte, da sie erwartete, dass der Rotschopf wieder einmal darauf aus war, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. "Was ist?"
 

Asuka sah auf sie herab. "Oh, tut mir leid", sagte sie in einem Ton, der das genaue Gegenteil aussagte.
 

Keiko nickte. "Wenn es dir nichts ausmacht, ich habe hier ein privates Gespräch mit Ikari."
 

Der Rotschopf verschränkte die Arme. "Nun, dann mach' du das mal NERV klar. Ich habe eine wichtige Angelegenheit mit PILOT Ikari zu bereden", sagte sie mit unbewegter Miene und in ihrer Rolle als EVA-Pilot möglichst offiziell klingend..
 

Das ältere Mädchen verzog enttäuscht das Gesicht. "Eine offizielle Angelegenheit?"
 

"Es dauert nur einen kleinen Augenblick...dann kannst du weiter mit diesem perversen baka flirten", sagte Asuka wütend. "Gut so?"
 

Keiko's Gesicht färbte sich noch etwas röter, trotzdem zuckte sie aber nur mit den Schultern. "Gut."
 

Shinji stand auf und verzog das Gesicht. "Was ist denn?", meinte er, sich fragend, ob Asuka tatsächlich etwas wichtiges auf dem Herzen hatte.
 

Ihre Hand schnellte vor und griff ihn am Kragen. Statt ihn aber, wie sonst durchzuschütteln, zog sie ihn in eine Umarmung. Ihre Lippen trafen sich sofort und sie begannen sich zu küssen. Ihre Lippen trennten sich Momente später, und beide stießen ein langes, inhaltsschweres Seufzen aus.
 

Münder klappten nach unten.
 

Hätte Kensuke das ganze nicht sowieso aufgenommen, hätte er glatt vergessen den Aufnahmeknopf zu drücken.
 

Selbst Rei blinzelte ehrlich überrascht.
 

Aber sie begannen nicht nur sich zu küssen, nein, sie taten es NOCH IMMER. Sanft. Die Welt um sie herum verblasste für die Dauer des Kusses. Obwohl Shinji's Geist benebelt war vor Verlangen nach dieser jungen, hübschen Frau in seinen Armen, fühlte er wie Cupido irgendwo weit über ihnen lächelte.
 

Schließlich trennten sie sich doch noch, mit einem weichen, feuchten Geräusch. Shinji fiel zurück in seinen Stuhl, vollkommen benebelt, allerdings nicht wegen des Schlafentzuges. Asuka's seliges Lächeln verwandelte sich in einen harten, unnachgiebigen Blick. "Denk besser daran, Third Child", empfahl sie, lief hinüber zu ihrem Platz, die Blicke der ganzen Klasse ignorierend.
 

"O...kay...", antwortete Shinji glücklich. "Ich werde dran denken."
 

Keiko errötete stark als sie sich wieder dem jungen Ikari zuwandte.
 

"Tut mir leid...hattest du was gesagt?", fragte Shinji, der sich wirklich NICHT erinnerte.
 

"Äh...nein...schon okay." Damit stand sie auf und lief hinüber zur anderen Seite der Klasse, versuchend ihr hochrotes Gesicht zu verbergen.
 

Asuka lächelte einfach weiter und konzentrierte sich auf die Tafel vorne, als Shinji sie von seinem Tisch aus von der Seite anblickte. "Weißt du...", dachte sie bei sich. "So seltsam es klingt..." Sie lachte, während Kensuke und Toji bereits wieder ihre Gebetsmatten mit einem eingestickten 'Lord Iron Balls'-Logo ausgerollt hatten und begannen 'Lord Iron Balls Ikari' Lob zu preisen. "Ich könnte mich daran gewöhnen."
 


 

Ende?
 


 


 

Irgendwo, nicht allzu weit von der Schule entfernt, in die man mittlerweile die NERV Sicherheitskräfte gerufen hatte, um das "Lord Iron Balls" Singen zu unterbinden, saß Misato an einem Ende des Küchentisches, und sah auf ein Pinnchen, gefüllt mit einer karamel-farbenen Flüssigkeit.
 

"Fertig?", frage sie.
 

Auf der anderen Seite des Tisches, saß ein bunter, subtropischer Pinguin. Obwohl es nur ein paar Spezies der Pinguine gab, die wirklich bei kaltem Wetter lebten, war dieser fast sofort an das Sommerwetter in Neo Tokyo 3 gewöhnt gewesen. In seinen ausgestreckten Krallen hatte er ein ähnliches Pinnchen, das mit der selben Flüssigkeit gefüllt war.
 

"Wark", antwortete PenPen mit einem Nicken.
 

"Eins, zwei, drei!" beide schlugen ihre Gläser auf den Tisch zurück, schluckten so schnell sie konnten und krümmten sich unter dem Geschmack.
 

"Wa-AAAAAAAARK", schrie PenPen. Nachdem er es geschafft hatte den Alkohol unten zu behalten, wies er mit seinem anderen Flügel auf Misato.
 

"Ich bin immer noch dran?" Misato seufzte. "Also schön." Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. "Also, ich habe versehentlich..."
 

"Waaaark", lachte PenPen.
 

"Okay, okay...", sagte Misato mit einer durch den Alkohol kratzigen Stimme. Sie räusperte sich und goss sich und dem Pinguin noch einmal ein.
 

"...auf jeden Fall, hat Shinji es dann geschafft Frankfurter Würstchen für das Abendessen zu besorgen, und ich musste die ganze Zeit daran denken..." Sie tauchte mit ihrem Finger in das Glas hinab, um die ein zwei Tropfen Whiskey, die am Boden klebten, auch noch zu erwischen "Man, das war eine harte Nacht, so ganz alleine."
 

"Waaark!!!", stieß PenPen aus und kicherte.
 

"Ja, okaaay, es war eine sehhhhrrrr schlimme und unruhige Nacht...", antwortete sie mit einem leichten Schwindelgefühl und errötete. Sie lächelte erneut. "Warum fragst du nicht lieber nach meinen Gefühlen für Ritsuko? Fertig?"
 

"Waaark!"
 

Sie schlugen ihre Gläser erneut auf den Tisch, den hochprozentigen Likör schluckend.

"Waark?"
 

"Ja, du bist dran", sagte Misato mit einem Schluckauf und einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht...hatte sie doch PenPen gerade nur um Haaresbreite geschlagen...
 

Der Pinguin nickte. "Waaaarrrk...waaarrrk." Er machte eine Pause. "Waaark! Wark waaark!" Er grinste, wie nur ein Pinguin grinsen kann...
 

"Waaaaaaaarrrrrrkk!"
 

Misato wurde sofort rot. "Asuka?!? Hat sie dich denn nicht bemerkt?"
 

PenPen schüttelte den Kopf.
 

"Wow....", Misato stieß mit ihm an. "Muss ein ganz schöner Anblick gewesen sein."
 

"Wa...aaaaaaaaaaaaarrrrk...", stimmte PenPen zu.
 


 

Ende??
 


 


 

Tief in den geschützten, gruseligen Katakomben des NERV HQs, gab es einen kleinen Schreibtisch in der Mitte des meistbewachtesten und am schwersten zu erreichenden Raum des Ganzen Central Dogma Komplexes. Ein seltsames oranges Licht füllte den Raum und erleuchtete den massiven Kupferstich des Athanasius Kirchner Sephiroth Systems, das sich über den ganzen Raum erstreckte.
 

Ganz anders als die Hippies dort oben im Kontrollraum, die sich mit den Füßen auf dem Tisch und verschränkten Armen in ihren Bürostühlen herum lümmelten, saß Gendo wie an jedem Tag so auch heute, ordentlich mit seinem Stuhl hinter seinem Schreibtisch.
 

Dazu hatte er die Ellenbogen auf die Tischplatte gestützt, und seine Füße ruhten, ausgehend von rechtwinklig gebeugten Knien und parallel verlaufenden Schenkeln, in einer ergonomisch ansprechenden Weise auf dem Fußboden. Die Finger seiner handschuhverhüllten Hände hatte er vor seinen Lippen verschränkt, während sein Blick starr auf die gegenüberliegende Wand gerichtet war und die Gläser seiner kleinen, getönten Brille in unregelmäßigen Intervallen die spärlich herein fallenden Lichtstrahlen reflektierten.
 

Das war die Gendo-Position, TM.
 

Er benutzte die Gendo-Position (registrierte Patentnummern 2910192928-99930 und 22942830-18383), wann immer wann immer er weit voraus planende Pläne plante und seine intriganten Intrigen sponn.
 

Heute plante er zum Beispiel wieder einen großen, unfehlbaren Plan, und ersann mit unnachahmlichem Können eine Intrige, die das Dahinscheiden eines jeden Lebewesens, auf einem Kontinent seiner Wahl bedeuten konnte, so fern es ihm half, das Kapital von NERV aufzustocken.
 

Doch etwas hatte seine Planungen über den Haufen geworfen... Es war eine relativ unbekannte Information... Oder besser gesagt eine Variable in seinem Plan, die er nicht bedacht hatte,- die aber letzten Endes zu großen Schwierigkeiten führen konnte. Er war erst in den letzten Tagen auf diesen potentiellen Stolperstein aufmerksam geworden. Vielleicht war es auch nur ein Gerücht, oder gehörte in den Bereich von Tratsch und Folklore... Aber wie dem auch sei, Gendo glaubte nicht an Zufälle, und dieser mysteriöse "Lord Iron Balls", von dem die Berichte sprachen, war in genau dem Moment aufgetaucht, als er begonnen hatte seinen wahnwitzigen Plan zu schmieden.
 

Die Quellen waren vage, aber es steckten Macht und Überzeugung hinter diesen einfachen, drei Worten. Vielleicht war es ein geheimer Code. Oder eine NERV-interne Widerstandsbewegung... Oder eine Gruppe von Leuten, die sich von SEELE abgespalten hatte...
 

Wer oder was auch immer dieser "Lord Iron Balls" war, er machte Gendo genug Sorgen, dass er seinen bösen Plan verwarf. "Also schön", seufzte er und entspannte sich von der Gendo Position. "Vielleicht morgen."
 

Er stand von seinem Schreibtisch auf, griff nach seinem Mantel und vergaß auch nicht die Lichter zu löschen, als er nach Hause ging.
 


 


 


 

Das Ende... Das verspreche ich. ^_^
 


 


 

Den Empfehlungen des kanadischen Komitees zur Regulierung der Zutaten in diätetischen Lebensmitteln entsprechend, nachfolgend eine Auflistung der Hauptinhaltsstoffe dieser Fanfiction, in Bezug auf die empfohlene Tagesdosis
 

'WAFF' (Schmalz, Herzschmerz und Gefühle)********************30%

Romantik (Leidenschaft und wahre Liebe)**********************45%

Action (Explosionen, Blut)***********************************18%

Angstgefühle (Oooh, die armen Charaktere! ARGH!)*************82%

OOC (Out of Characterness)***********************************75%

H (HENTAI SHINJI!!! <smack>)*********************************15%

Gewalt (smack, autsch!)**************************************50%

Originalität (wieviel ich nicht geklaut habe) ***************96%

SeriesFuck (Ignorieren des EIGENTLICHEN Zeitplans und Plot

oder anders:

Wie oft Anno sich im Grabe umdrehen würde *g*)***85%

Seltsamkeit (Als ob NGE nicht seltsam genug wäre)**********4702900002%
 

Zutaten: 100% purer ASCII Text, Tränen, kampftrinkende Pinguine, schlechte Witze, Shinji's neues Rückgrat, Lord Iron Balls, Wonder Girl, Sound Effekte, ausflippende Leute, Chicken Wings, Jolt Cola, untermalende Hintergundmusik, Cherubim, Barry White's Greatest Hits, biologisch abbaubare Windeln, sowie 11 weitere Kräuter und Gewürze.
 

Besonderer Dank gilt der Stadt Bumfuck Idaho, in der diese FanFic NICHT produziert wurde, aber ich liebe diesen Namen so sehr, dass ich ihn in den Credits dabeihaben wollte.
 

Elefantöse Effekte stammen von MoronGraphicx INC. Der abgefahrene und eiskalte Auftragskiller wurde uns dankenswerterweise von der PSDF (Penguin Self Defense Force) zur Verfügung gestellt. Der Typ im Hintergrund wurde gespielt von, Rick Tubkicaovskivich McGreggorick. Die Modelle von Neo-Tokio-3 wurden von Schülern der dritten Klasse unter Leitung von Miss Sholdtz, aus Spenden der Vereinigten Balsa-Holz-und-Pfeifenreiniger-Fabriken gebaut.
 

Während der Dreharbeiten zu dieser Fanfiction wurden keine Engel gegessen... nur leicht angeknabbert... Das schwöre ich!
 

Also schön... vielleicht einer oder zwei.
 

Aber verdammt! Schmecken sie nicht einfach himmlisch?
 

Strike Fiss, Ninja Crowbotics 1999, Khattan Shud-EOF

Übersetzt von Stefan Tumczak 2001
 


 


 


 

Und weil ihr alle brav diese Übersetzung gelesen habt:
 


 

*********************Omake für die deutsche Version************************
 

Ein helles, schreckliches, weißes Licht blendete die beiden. Beide erhoben ihre Hände, um ihre Augen zu schützen. Eine barsche, wütende Stimme schrie sie an. "HEY! Ihr Kinder da! Runter von meinem Rasen!"
 

Beide hatten einen großen Schweißtropfen auf ihre Stirn. Als ihnen klar wurde, das der wütende Schulhausmeister keine Anstalten machen würde, das Scheinwerferlicht abzustellen, standen beide angesäuert auf. "Wissen sie nicht, wer wir SIND?", stürmte Asuka direkt auf den Mann los.
 

Dieser zeigte sich unbeeindruckt. "Das ist mir völlig egal! Ihr müsstet schon lange zu Hause sein! Mal sehen was eure Eltern dazu sagen!!!"
 

Shinji ging hinüber zu ihm, mit einem angedeuteten Lächeln. Dann gab er ihm sein Handy. "Das geht auf meine Rechnung. Schnellwahl und dann auf die Vier."
 

Der Hausmeister, ein älterer Glatzkopf, belohnte Shinji mit einem finsteren Blick. "Genau das werde ich tun! Wie ist dein Name, Rotznase?!"
 

"Ikari Shinji."
 

"Hoffe, dass das auch dein richtiger Name ist." Der Mann wählte.
 

Sekunden später war er mit dem EVA-Hangar verbunden. "Graarrrrr", antwortete eine ziemlich tiefe Stimme. Der Hausmeister wurde blaß. "Äh, also ja, ich habe hier ihren Sohn und..."
 

"Grarrrr!"
 

Shinji grinste in sich hinein, während der Hausmeister weiter telefonierte.
 

"So, du Satansbraten, deine Mutter wird gleich hier auftauchen", sagte die Stimme zufrieden. Shinji's Grinsen wurde breiter...
 

'CHOM CHOM CHOM', schallte es ihnen entgegen, als plötzlich eine riesige, purpurne Gestalt auf dem Feld stand. Die Augen des Mannes weiteten sich. Dann rannte er schreiend weg. Shinji lächelte seinem EVA warm zu. "Danke Mutter!" Der Evangelion grinste ihn breit an, und zog sich wieder zurück.
 

Asuka sah ihn eifersüchtig an. "Meine Mutter macht sowas nicht für mich...", sagte sie beleidigt.
 

***************************************************************************

Die Tür öffnete sich, und die beiden stolperten auf den Flur, noch immer küssend. Sie waren alleine auf dem Flur, so dass sie sich keine Gedanken über Zuschauer zu machen brauchten. Schließlich erreichten sie die Appartementtür und blieben stehen. "Was wenn Misato noch immer wach ist?"
 

Asuka, immer noch leicht erschöpft durch den Kuss, lächelte süß. "Oooh, ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir sie mitmachen lassen."
 

"Asuka-chan!" Shinji wurde tomatenrot.
 

Die Tür öffnete sich, und vor ihnen stand Misato, nur in ein durchsichtiges Nachthemd gehüllt und sah ihn enttäuscht an. "Ich hatte mich so da drauf gefreut!"
 

Shinji bekam Nasenbluten.
 

Doch damit nicht genug. Direkt darauf hörte er wie Misato etwas in die Wohnung rief. "Tja, PenPen, die wollen uns nicht dabei haben..." Shinji?s Augen wurden groß als er im fahlen Licht den kleinen Pinguin, der einen Tanga, Strapse und einen Eisen-BH trug, im Flur stehen sah. Wütend warf PenPen das Massage Öl weg, das er in der in seinen Krallen hielt. "Waaarrrk warkkkk", sagte er enttäuschend. "Du hast recht. Und so was nennt sich Lord Iron Balls...", stimmte Misato ihm zu.
 

<Scheiß auf mein Rückgrat! Ich laufe doch lieber davon>, dachte sich Shinji und nahm die Beine in die Hand...
 

***************************************************************************



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CaptainHarlock
2010-07-29T08:57:32+00:00 29.07.2010 10:57
Die Story ist der absolute kracher, immer gut wenn man was zu lachen hat^^
Von:  Subtra
2006-08-26T21:09:45+00:00 26.08.2006 23:09
Ist gut für Dauerlachen XDDD, Die Mutter vom Shinji kommt *rofl* *rofl*
Von:  QueenLuna
2006-08-21T10:37:00+00:00 21.08.2006 12:37
ich war fast die ganze zeit am dauer lachen und wenn doch nich dann am dauergrinsen xDDD
die story is genial und super übersetzt (findsch mal so ^.^)
*applaus*
haste fein gemacht^^
Von: abgemeldet
2006-01-26T20:24:13+00:00 26.01.2006 21:24
Ey sooo geil. Vor als Shinji gesungen hat musste ich richtig Feiern. Das gabs in Alf, Die Nani und nun auch hier. Sooooooo geil. Echt das ist derart geil XDDDD

Und beim Omake konnte ich mich gar nciht mehr zurückhalten. Einfach nur rofl. Und ein EVA mit Nasenbluten XDDDDDDD
Einfach Göttlich XDDDDDD

MFG
Grind gebeuteltes paar Ohren mit Kopf dazwischen im Lachkrampf
Von:  Usaiji-chan
2005-08-26T01:25:38+00:00 26.08.2005 03:25
Tolle Fanfic!! Storytechnik und darstellerisch eine echte glanzleistung, das einzige was mich stört, ist der Anfang.
EVA 01 verschlingt das ROTE Fleisch des Engels. Das is jedoch kaum möglich, denn alle Engel, ausser Lilith und die Menschheit, haben blaues Blut, weil sie von Adam abstammen! *Altklug sei*
Sorry, musst ich sagen, ich liebe es mit backround wissen zu glänzen, nehms mir nich übel^^
Aber ich liebe die fanfic und ich werde sie auf jeden fall fertiglesen (wäre nicht schon halb 4 Uhr morgens)!

Yours_Pathi^^
Von:  Maniak
2005-08-23T09:19:37+00:00 23.08.2005 11:19
Heilige Mutter gottes, war das genial.

Also scheiß auf OOC, die story war echt spitze. Auch wenn es nur eine Übersetzung war, alleine das original...

am besten haben mir vor allem noch die Einspielungen von Barry White gefallen (selber gerne dessen Musik höre), Cupido, bei dem ich um ehrlich zu sein zu Beginn gleich so was wie in Harte Jungs erwartete (gomen)
und besonderst Rei und Gendo.
Rei und das Penthouse Magzin *hüstel*
Lady "ich mach sogar einem Vulkanier konkurrenz" zeigt also doch auch mal gefühl.

Meine gratulation, diese FF hat es unter meinen Favos geschafft.
Von:  Nostradamus_MB
2005-04-01T11:32:09+00:00 01.04.2005 13:32
Gott, wie ich die Story liebe!!!
Es ist doch immer wieder ein Erlebnis sie zu lesen.

nos / michel
Von:  kingmb
2005-01-29T15:34:40+00:00 29.01.2005 16:34
also da ich das original nicht kenne bezieht sich mein komment natürlich auf die "fälschung" (Übersetzung) und die ist natürlich gelungen, kann ich nicht meckern, und find se auch schön... also bitte weiter...

würde mich ebenfalls über die Liste freuen, und gerne wissen, wo man diese auch findet... schon ma thx im vorraus...
Von: abgemeldet
2004-08-24T07:52:40+00:00 24.08.2004 09:52
heya engelsstern

ich hatte heute mal wieder Zeit zum Lesen...
Und hab dann einfach mal angefangen (ich nehm zum lesen immer die txt - Version; ersparrt das Blättern)
Finde deine Übersetzung sehr gut, auch wenn ich keinen Vergleich zum Original habe.
Dann irgendwann sah ich meinen Scrollbalken rechts an und den Schieber und dachte so: "oh hilfe, schon wieder so was elendlich langes. und was nu? Lesen aufhören?"
Das kam natürlich nicht in Frage, jetzt 2 1/2 Stunden später um einige vergnügte Gedanken reicher, kann ich nur sagen dass es sich gelohnt hat.

Und abgesehen von zwei Rechtschreibfehlern (einem denn fehlt das zweite n und bei was anderem ein t) ist die Geschichte fehlerfrei und sehr flüssig zu lesen.
Du hast hervorragende Arbeit geleistet und ich hoffe vielleicht noch mehr Übersetzungen zu lesen. Am liebsten wäre mir natürlich etwas von dir, was du geschrieben hast zu lesen.

Begeisterte Grüße aus einem grauen Frankfurt

sean
Von:  rootathell
2004-07-25T21:20:15+00:00 25.07.2004 23:20
:) da merkt man wieder, die alten geschichten sind immernoch die Besten...oder so ähnlich, auf jeden fall ist diese Story genial


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