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Hogwarts Coupling

written by Sheena & Ley
von

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Episode zwei - Harry und Martha

Tadaaaa - da isse auch schon, die Episode zwei ^^ Wir möchten an dieser Stelle alle Leser der Episode eins vorwarnen, dass sich die zweite ein wenig von der ersten unterscheidet ^^ Und das nicht nur im Pairing - sie ist ein "klein wenig" Comedy-lastiger als Episode eins - nichts desto trotz kuppeln wir natürlich wieder was das Zeug hält (oder lassen kuppeln XD)

Jedenfalls allen viel Spaß beim Lesen und wir hoffen, es gefällt euch - auch wenn wir es innerhalb von drei Nächten zusammengeschustert haben und eigentlich bettreif gewesen wären *jetzt noch Ringe unter den Augen haben*

Disclaimer: Wie in der ersten - alles bis auf Martha, Amber, einige Nebenfiguren und den Inhalt gehört J.K. Rowling und soll auch ihr bleiben - und Geld machen wir hiermit auch ned ^^

So, read this!
 

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Hogwarts Coupling - wer mit wem?
 

Episode zwei - Harry und Martha
 

Auch Wochen später waren Ginny und Draco natürlich immer noch Gesprächsthema Nummer eins. Kaum einer hätte in der Nacht, in der Draco allen von ihm und Ginny erzählt hatte, geglaubt, dass die beiden später immer noch... was auch immer sie taten. Eigentlich wusste keiner, was genau und wo sie es machten. Sie schienen es nicht an die große Glocke hängen zu wollen, da aber immer noch Frieden zwischen den beiden zu herrschen schien, musste da ja noch was laufen.

Also, wie sollte man an Neuigkeiten über die beiden kommen?
 

Die Ravenclaws und Hufflepuffs hatten da das Nchsehen, ebenso die Slytherins, von denen sich keiner traute, Draco auf sein Verhältnis mit Ginny anzusprechen - hatte er ihnen doch sehr deutlich gemacht, was ihnen blühte, wenn sie sich einmischten - aber die Gryffindors hatten schnell eine andere vermeintliche Informationsquelle ausgemacht. Immerhin hatten sie nicht nur drei von Ginnys Brüdern, sondern auch noch zwei ihrer besten Freundinnen bei sich im Haus! Und so kam es, dass Ron, die Zwillinge, Harry, Martha und Hermine nahezu ständig von neugierigen Mitschülern umringt waren. Langsam konnte es wirklich lästig werden.
 

"Noch einmal", murrte Martha, während sie mit Hermine durch die Gänge ging, "und ich ich fange an, mir irgendetwas auszudenken. Das sie unsere Freundin isr, heißt doch nicht, dass sie uns immer sagt, wo Dracos Zu.."

"Ich verstehe schon." unterbrach Hermine hastig. "Und selbst wenn, würden wir wohl kaum Informationen am Schwarzen brett aushängen lassen."

Als die beiden am Portrait der fetten Lady ankamen, riefen sie ihr das Passwort zu ('Knusper Milch Snack') und betraten den Gemeinschaftsraum. Nicht viele Schüler waren dort, da das Abendessen grade begonnen hatte. Hermine wollte noch schnell ihre überlandene Tasche ablegen. Da sie trotz ihres 'normalen' Stundenplans immer noch viel mehr Bücher al nötig mit sich herum schleppte, konnte die Tasche doch recht schwer werden.
 

"Hey, geht ihr nicht runter zum Essen?" Ein schwarzhaariger Junge mit leuchtend grünen Augen kam die Treppe zu den Schlafsälen heruntergepoltert.

"Harry, du noch hier?" fragte Martha etwas überrascht, denn sie hätte ihn längst mit den anderen beim Essen vermutet.

"Doch gleich..." antwortete Hermine dann auf die eigentliche Frage und sah sich um. "Wo ist denn Ron?"

Jetzt fiel auch Martha auf, dass Harrys bester Freund offenbar nicht da war.

"Hält uns schon Plätze frei..." erklärte Harry und fügte dann an "Ich habe nur noch die Besen verstaut."

Richtig, Harry und die anderen hatten ja noch für das nächste Quidditch-Spiel gegen die Ravenclaws trainiert. Auch wenn sie gegen Slytherin gewonnen hatten, ließ Angelina ihr Team kräftig üben, damit sie den Vorsprung ausbauen konnten.
 

"Und ihr verstaut die Taschen, hm?" fragte Harry und deutete auf Hermines Ungetüm. Diese nickte.

"Ich habe wirklich keine Lust, mich noch länger damit abzuschleppen..." sagte sie und stellte die zum bertsen gefüllte Tasche neben einen der Sessel.

"Was schleppst du auch immer soviel mit?" meinte Martha nur kopfschüttelnd. Sie hatte nie verstanden, warum ihre Freundin ständig sämtliche Bücher mitnahm, die sie zur Verfügung hatte.

"Na man könnte sie ja mal gebrauchen..." kam es da - sehr zu Hermines Überraschung - von Harry. Seit wann vertsand er denn, warum die ganzen Bücher so wichtig waren? Auch Martha war verblüfft, doch dann zwinkerte Harry ihr zu und ihr wurde klar, dass er genauso dachte wie sie. Irgendwann würde Hermine sich nochmal einen Bruch heben.
 

Hermine wandte sich wieder ihren Freunden zu. "Gehen wir dann?"

Harry nickte ihr zu und Hermine sah zu Martha, doch diese schien irgendwie nicht ganz bei der Sache zu sein.

"Martha? Geht's dir gut? Du hast irgendwie..."

"Was?" Martha sah ihre Freundin überrascht an, so als sähe sie sie zum ersten Mal.

"Ach nichts. Gehen wir." Hermine verdrehte die Augen. Wenn Martha nicht selbst bemerkte, dass ihr Kopf hochrot war, wäre es wohl besser, nichts zu erwähnen.

Schweigend machten sie sich auf den Weg zur Großen Halle.

Irgendwie komisch, dachte Hermine, sonst redete Martha am liebsten ununterbrochen und konnte kaum still halten. Aber immer wenn Harry in der Nähe war, war sie wie versteinert. Man konnte sich aber auch anstellen. Harry war doch nur ein...Junge.

"Hermine?" Harry schaute seine beste Freundin besorgt an, als sich blanker Horror auf ihrem Gesicht breit zu machen schien.
 

"Was macht ihr denn hier? Ich wusste gar nicht, das ihr wisst, dass es hier auch eine Bibliothek gibt." meinte Hermine am nächsten Tag, als sie selbige betrat.

"Tja Herm, auch Genies müssen mal lernen." seufzte George.

"Ganz Recht, lieber Bruder..." bestätigte Fred grinsend und legte den Riesenstapel, mit dem er eben um die Ecke balanciert gekommen war, geräuschvoll auf dem großen Tisch ab. Hermine hatte indes beschlossen, die Bemerkung einfach zu übergehen.

Nachdem Madam Pince, die ob des Lärms, den Fred mit seinen Büchern über Eiderkröten verursacht hatte, wütend angerauscht gekommen war, sich wieder in ihre Ecke verzogen hatte, setzte Hermine sich mit ihrem Kräuterbuch wieder zu den Zwillingen, die nun tatsächlich so aussahen, als würden sie ernsthaft arbeiten. Beim Anblick von Fred fiel Hermine allerdings etwas ein, dass sie ihren Aufsatz noch ein wenig nach hinten verschieben ließ.

"Sagt mal... Ihr seid doch immer so gute Beobachter..." begann sie und grinste leicht, als Fred und George, beide die rechte Augenbraue leicht fragen in die Höhe gezogen, gleichzeitig aufblickten.

"Jaaa?" hakte George nach, als Hermine nicht gleich weitersprach. "Und weiter?"

Hermine räusperte sich und versuchte dann, so uninteressiert wie möglich zu klingen.

"ist euch da denn in letzter Zeit irgendwas aufgefallen - so... was Harry betrifft?" Nun war es raus.
 

George und Fred blinzelten kurz. Was Harry betraf?

"Na jaa.." meinte George schließlich. "Mir ist auch schon aufgefallen, dass er ein bisschen zugenommen hat...a..Hey!" Fred hatte seinem Bruder einen Klaps auf den Hinterkopf verpasst.

"Dummkopf!" sagte er und blickte Hermine an. "Du meinst was anderes, oder?" Hermine nickte. "Also doch - ja, das mit Martha ist mir auch schon aufgefallen.." nickte Fred zufrieden.

"Gut, also bilde ich mir das nicht nur ein." seufzte Hermine.

George sah seinen Bruder perplex an. "Eigentlich sollte ich doch der Schlaue hier sein.."

"Wir sollten was machen!" rief Fred enthusiastisch und ignorierte seinen Zwilling.

"Was machen?" fragte Hermine ungläubig. "Nein, wir mischen uns nicht ein, denk nicht einmal daran, Fred Weasley!"

Hätte sie doch bloß nichts gesagt, sie hätte sich ja denken können, dass einer von den beiden Knallköpfen eine Kamikaze-Aktion starten würde.

"Also.." fuhr Fred unbeirrt fort und grinste schief "Ich habe da schon eine Idee...."
 

Nach dem Abendessen gingen Fred, George und ihr Freund Lee Jordan, den sie inzwischen in ihren Plan eigeweiht hatten, auch gleich daran, Freds Idee in die Tat umzusetzen.

Ron, Ginny, Martha, Hermine und Harry hatten es sich grade in einer der Sesselgruppen des Gryffindor-Geminschaftsraumes bequem gemacht und unterhielten sich angeregt über Professor Snapes neueste Ungerechtigkeiten, als das Trio Infernale dazustieß.

"Nanana, wer wird sich denn da gleich so aufregen?" lachte Geroge, als Ginny gerade äußerst verärgert ihrer Wut auf Snape verbalen Ausdruck verlieh.

"Jaaa, immer ruhig - irgendwann kriegt auch Snape nochmal sein Fett weg..." meinte Lee und setzte sich in einen der freien Sessel. Fred ließ sich auf der Lehne von Hermines Sessel nieder und George quetschte sich zwischen Ginny und Lee.

"Hier, lutscht erstmal einen Bonbon, das wird euch beruhigen..." sagte er und griff in die Tasche seines Umhangs, aus der er zwei farbenfrohe Bonbons hervorbrachte und sie an Harry und Martha weitergab, ehe er erneut welche herausgriff und sie an den Rest verteilte. Ron und Ginny dachten schon beinahe, sie würden keine mehr bekommen, doch auch Georges dritter Griff in den Umhang förderte noch zwei Bonbons zu Tage. Scheinbar hatte er sich in seinem Umhang einen richtigen Vorrat angelegt.
 

Während Martha und Harry schon den guten Geschmack der Bonbons priesen, grinsten sich die Zwillinge und Lee nur breit an. Ron machte das Ganze misstrauisch - doch da inzwischen alle fleißig auf den kleinen Zuckerkügelchen herumlutschten, steckte auch er seinen - knallgrünen - Bonbon in den Mund.
 

Hermine sah gespannt zu Harry und Martha herüber. Sie kannte Freds Plan ja, aber ob es gut gehen würde?

Und da passierte es auch schon: Harry und Martha schienen wie von Geisterhand aus ihren Sesseln gehoben zu werden...

-BATSCH-

"Harry! Nimm deine Hand von meinem Bauch!"

"Gerne, wenn du deine von meiner Stirn nimmst!"

"Ich kann nicht, ich..." Mit aller Kraft schaffte Martha es, ihre linke Hand von Harrys Stirn zu lösen, nur um kurz darauf mit selbiger an seiner Schulter zu hängen.

Lee, George und Fred brachen in schallendes Gelächter aus und da wurde es Harry und Martha klar.

"Die Bonbons!" stießen sie hervor.

Plötzlich erstarb das Gelächter.

"Lee....warum halten wir Händchen? Ich - WAH!" George wurde wie an einem unsichtbaren Faden nach vorne gezogen und landete mit seiner rechten Schulter an Marthas Brustbein. Lee, der mitgezogen wurde, hielt immer noch Georges Hand und kniete am Boden.

"Oh nein."

"Was 'oh nein' George?" kreischte Hermine, die plötzlich auf den Boden gezogen wurde und Rücken an RÜcken mit Lee endete.

"Ich.." begann George, wirde jedoch durch einen erneuten Schrei und ein 'Uff!' unterbrochen - Fred schien es auch erwischt zu haben, er saß auf Hermine.

"Ich habe aus Versehen in die falschen Tüten gegriffen!" heulte George auf, in einem erneuten Versuch, es zu erklären.

"Sie waren beide in meiner Tasche und...verdammt!"

"Ach.." warf Harry ein, der noch immer an Martha klebte.

"Kein Problem, ihr habt doch sicher ein Gegenmittel."

"Ehm..."

"Ja?"

"Leider... gibt es keins. Die Wirkung lässt von alleine nach."

"Wann??"

"In vierundzwanzig Stunden."

"GEORGE!!"
 

Nun war es an Ginny und Ron, zu lachen - sie steckten als einzige nicht in dem Menschenbündel.

"Wir hatten Glück!" rief Ginny und hielt sich den schmerzenden Bauch.
 

Die sechs Fliegenfänger wanden sich und rangelten,um loszukommen. Alles, was dabei herauskamen war allerdings nur, dass sie sich noch mehr ineinander verstrickten. Während Ginny und Ron immer noch prustend in ihren Sesseln hingen, war Harry nun gestolpert und hatte Martha auf seinem Schoß sitzen, die wiederum Rücken an Rücken mit George saß, welcher immer noch versuchte, Lees Kopf von seinem Bauch loszueisen.

Der allerdings war mehr damit beschäftigt, seine Hände von Hermines Oberschenkeln fortzubekommen, bevor diese ihre Hände von Freds Oberkörper nehmen und ihm eins verpassen würde konnen.

Einzig Fred schien mit der Tatsache, dass seine Hand an Hermines wohlgeformten Hinterteil klebte, gar nicht mal so unzufrieden.

Dafür fluchten George und Lee umso mehr und sowohl Harry als auch Martha waren knallrot. Nunja - die Anstrengung eben...
 

Inzwischen wimmelte es im Gemeinschaftsraum nur wieder so von Schülern, die teilweise ungläubig, teilweise wie Ron und Ginny hochamüsiert beobachteten, wie die sechs sich wanden. Solch ein Tumult blieb natürlich nicht lange unbemerkt.

Professor McGonagall traute ihren Augen kaum, als sie den Gemeinschaftsraum betrat und ein völlig ineinander verstricktes Knäuel aus Schülern vorfand.

"Was zum Teufel ist hier los?" Für die alte Frau musste das hier aussehen, wie...nun ja, nicht gut eben.

"Ein kleiner Unfall mit Georges und Freds Erfindungsgeist!" prustete Ron.

Die sechs Freunde, die so aneinander hingen, waren erstarrt, wals Professor McGonagall zu ihnen stieß. Schlimmer konnte es wohl kaum noch werden.
 

"Au! Pass auf, wo du hintrittst!"

McGonagall war grade dabei, sie alle in den Krankenflügel zu bringen, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht.

Sie hatten versucht, hintereinander zu laufen wie bei einer Polonaise. Allerdings wirkten sie eine so starke Anziehungskraft aufeinander aus, dass sie nur entweder Brust an Rücken oder Kopf an Kopf vorankamen.

"George, wenn das hier vorbei ist, bringe ich dich um..." murmelte Hermine, die zwischen Lee und Fred klemmte.

"Was zum Teufel sollte das überhaupt?" fragte Harry, der immer noch hochrot war und versuchte, das Gefühl zu ignorieren, das Martha, die an seinem Rücken klebte, in ihm auslöste.

"Äh...ein Scherz?" versuchte George sich herauszureden, während er damit beschäftigt war, seine Stirn von Marthas Hinterkopf zu lösen.

"Verdammt!" stieß Lee hervor.

"Was?"

"Ich muss pinkeln."

"Denk nicht einmal daran" warnte Martha, der die ganze Situation wohl peinlicher war als allen anderen. Warum zum Teufel klopfte ihr Herz so stark? Da ihr Oberkörper an Harrys Rücken klebte, konnte sie nur auf seine Schultern starren und irgendwie hatte sie das Gefühl, die Antwort zu kennen.
 

"Nur keine Sorge, Mr. Jordan, ich bin mir sicher, dass Madam Pomfrey keine Schwierigkeiten haben wird, Ihnen notfalls einen Katheder zu legen...." kommentierte Professor McGonagall trocken, was dazu führte, dass Lee so aussah, als hätte er grade Voldemort persönlich gesehen.

"Ka...theder?!"

"Ja... oder bevorzugen Sie einen Nachttopf?"

Professor McGonagall blickte ihn scharf an und Lee verstummte.

Wirklich, so herzerfrischend liebenswert und lustig Lee Jordan und die Weasley-Zwillinge oftmals waren, manchmal hatte man wirklich nichts als Ärger mit ihnen! Professor McGonagall wollte sich gar nicht vorstellen, vor was für einem Chaos sie nun stehen würde, wenn noch mehr der Gryffindor-Schüler von diesen 'Scherz'-Bonbons gegessen hätten. Diese sechs Unglücksraben reichten ihr schon vollkommen aus. Und sie hoffte inständig, dass Madam Pomfrey die 'Menschenkette' wieder würde trennen können.
 

Die gutmütige Krankenschwester von Hogwarts sah sich mit dieser Aufgabe allerdings leider überfordert.

"gwegen die Scherze der Weasley-Zwillinge ist noch kein Kraut gewachsen!" schimpfte sie. In der Tat konnte sich keiner der Sechs daran erinnern, dass Madam Pomfrey einmal auf Anhieb ein Gegenmittel für die selbstgebastelten Scherzartikel der Zwillinge gehabt hätte. Darauf waren Fred und George auch ziemlich stolz. Auch wenn sie das nun vor das Problem stellte, dass für die nächsten vierundzwanzig Stunden irgendeine andere Lösung gefunden werden musste.
 

"Tja, da hilft wohl nur eines: Warten."

Die Sechs sahen die die Krankenschwester fassungslos an.

"Warten?" erwiderten sie im Chor.

"Ja. Wie gesagt, ich kann Sie nicht trennen..."

Das hatte Professor McGonagall befürchtet. Seufzend schwang sie ihren Zauberstab und sorgte so dafür, dass sechs der vielen Betten im Raum sich nebeneinander 'aufstellten'.

"Schlafenszeit", erklärte sie trocken. "Ich erwarte sie alle morgen also _nicht_ zum Unterricht." Damit verließ sie das Krankenzimmer.

Hermine und Martha wurden blass. Kein Unterricht???
 

"Lee....Hand weg da."

"Geht. Nicht."

"Wie ist sie da überhaupt hingekommen?"

"Ich wollte eine bequeme Position finden - was übrigens nicht einfach ist, wenn ich an deinem Arsch klebe und Hermine.."

"Ich weiß auch so, in welcher Lage ich mich hier befinde. Danke." schnappte das brünette Mädchen hinter Lee.

"Jedenfalls ist meine Hand abgerutscht." schloss dieser.

"Haltet eure Klappe, ich versuche zu schlafen." grummelte Fred, sein Gesicht in Hermines Haaren.

"Kriegst du überhaupt Luft?" fragte diese, doch Fred schien trotz dessen, dass er so an Hermine klebte, noch keinen Erstickungsanfall zu bekommnen. Dafür bekam George regelmäßig einen Anfall, wenn Lee mal wieder versucht hatte, seine Position ein wenig bequemer zu gestalten und seine Hand dabei wieder 'sontwo' gelandet war.
 

Doch nach einigem Hin und Her und einem energischen Machtwort von Madam Pomfrey herrschte irgendwann tatsächlich Ruhe im Krankenflügel. Von Lee Jordans stetigem Geschnarche einmal abgesehen.

Die einzigen, die zwar die ganze Zeit über ruhig gewesen waren, aber in dieser Situation dennoch nicht schlafen konnte, waren Harry und Martha.

"Schläfst du gar nicht?" flüsterte Martha zu harry, als sie, nachdem er den Kopf ein wenig gedreht hatte, das, dass er die Augen offen hatte. Harry zuckte leicht zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass außer ihm noch jemand wach war.

"Nein..." flüsterte er zurück. "Warum schläfst du nicht?"

Martha errötete. Zum Glück war es dunkel und Harry konnte es nicht sehen. Sie konnte ihm doch nicht sagen, dass es seine körperliche Nähe war, die sie vom Schlafen abhielt und diesem Schwarm Schmetterlinge in ihrem Bauch freiließ.

"Oh es...ist eben so...'ungewohnt'..." flüsterte sie deshalb schließlich.

"Jaaa...und ich will mich auch gar nicht daran gewöhnen, ständig Fred, George und Lee hinter mir zu haben...Das Hermine mich ständig mit ihren Büchern verfolgt, reicht mir schon..." gab Harry leise zurück und seufzte. Martha musste kichern und bemühte sich, keinen der anderen aufzuwecken.

"Und was ist mit mir?" fragte sie dann, denn ihr war aufgefallen, dass Harry sie in seiner Aufzählung vergessen zu haben schien.

Nun war es an Harry, rot zu werden. Ja, was war mit Martha? Nun, zuerst einmal musste er sich eingestehen, dass er die Anwesenheit des Mädchens mit den langen schwarzen Haaren und den blauen Augen noch nie als störend empfunden hatte. Im Gegenteil, er fand es sogar sehr angenehm. Sie hatte so einen aufheiternd lebensfrohen Charakter. Nein, dass sie an ihm klebte, störte ihn wirklich nicht.

"Na ja... bei dir ist das anders..." begann er etwas zögernd, Marthas Frage zu beantworten. Irgendwie musste er für das, was er sagen wollte, tatsächlich noch Mut sammeln.

"Ich bin gern mit dir zusammen..." Endlich war es heraus. Dabei war es doch nur ein so einfacher Satz gewesen...
 

Eine Weile kam keine Antwort und Harry machte sich schon Sorgen, er habe Martha nun irgendwie verärgert, doch diese musste einfach nur zuerst das Durcheinander, das Harrys Antwort in ihrem Kopf verursacht hatte, ordnen, ehe sie antworten konnte.

"Du...bist gern mit mir zusammen?" Auch wenn Martha durch ihre Freundschaft zu Hermine nun oft mit ihr, Harry und Ron zu tun hatte, so hatte sie nie das Gefühl gehabt, dass sie für Harry einen ähnlichen Stellenwert hatte wie seine besten Freunde.

Hatte sie ja auch nicht, denn Harry sah sie anders... weniger als Freund, sonder mehr als... Mädchen.

Der Junge mit der kleinen Blitz-Narbe auf der Stirn kam zu dem Schluss, dass er sich bei so einem Thema besser zu Martha umdrehen sollte. Bei dem Versuch bedachte er allerdings nicht die phänomenale Anziehungskraft der Scherz-Bonbons und ehe er sich versah, klebte er mit seiner Stirn direkt an Marthas, während er am Rest seines Körpers ein paar 'Dinge' spürte, die ihn erneut erröten ließen.

Auch Marthas Wangen hatten wieder mehr die Farbe von reifen Tomaten, als Harrys Gesicht ihrem unerwarteter Weise auf einmal so nahe war. Harry schluckte. So hatte er das eigentlich nicht geplant gehabt, aber einen Grund sich zu beschweren sah er auch nicht.

"'Tschuldigung" murmelte er trotzdem, denn Martha fand diese Lage vielleicht nicht so angenehm wie er.

"Macht nichts..." Wirklich unangenehm war ihr die Lage nicht, das bestpassendste Wort das ihr einfiel war...kompromittierend.

"Hm, also...ich buin auch gerne mit dir zusammen." flüsterte sie.

Harry spürte, wie sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht stahl und war froh, dass Martha nur seine Augen sehen konnte.

"Was auch immer ihr da redet, haltet die Klappe!" murrte George im Halbschlaf hinter Martha.
 

"Ich hab Hunger."

"Wir waren uns einig, dass wir nichts essen und trinken, ehe wir voneinander wegkommen!"

Es war Nachmittag und sie saßen Schulter an Schulter auf den Betten.

"Lenken wir uns irgendwie ab." schlug Harry vor.

"Gute Idee, spielen wir Verstecken" kam es sarkastisch von Fred.

"Oder Quidditch" lachte George.

"So viele Jungs in dieser Schule und ich hänge an den größten Quatschköpfen von allen."

"Hey! Könnte ich meinen Arm heben, würde ich jetzt....Mist, meine Nase juckt." Lee zog eine Grimasse.

"Du könntest auch an Crabbe und Goyle hängen, Hermine."

"Spielen wir Wahrheit oder Pflicht!" johlte Fred.

"Mit Pflicht könnte das schwer werden." meldete sich Martha zu Wort. Sie hatte in den letzten Stunden am wenigsten geredet. Ihre kurze Unterhaltung mit Harry beschäftigte sie immer noch. Ob vielleicht doch mehr zwischen ihnen war als Freundschaft?

"Dann halt nur Wahrheit. Der Reihe nach. Hermine.."

"Ich spiel nicht mit, Fred."

"Hermine, hattest du mit irgendeinem Jungen von der Schule schonmal 'engeren Kontakt'?"

Sie verdrehte die Augen. "Ich habe die Nacht über mit dir und Lee praktisch ein Sandwich gebildet, reicht das?"

"Jetzt mal ernst." George, Lee und Harry sahen sie interessiert an. Martha warf Hermine mitleidige Blicke zu, sie kannte die Antwort ja.

Die Brünette erkannte, dass es wohl am Besten wäre, ehrlich zu sein und die Reihe schnell weitergehen zu lassen.

"Okay okay. Ja, Dean Thomas" Bevor jemand etwas sagen oder gar lachen konnte, wandte sie sich schnell an Lee.

"Na, wie war es so, George heute Nacht zu befummeln?"

"Hey, ich habe ihn nicht befummelt!" entrüstete sich Lee. George war da aber offenbar anderer Meinung.

"Ach nein?! Und warum war deine Hand dann...?" Er verstummte. Der rest musste ja nicht unbedingt wissen, wo genau Lee seine Hand die Nacht über überall gehabt hatte.

"Du weißt genau, dass das keine Absicht war! Als wenn ich dich befummeln würde!" grummelte Lee. Eigentlich war doch George selbst an all dem schuld, immerhin hatte er die Bonbons vertauscht und sie in diese Lage gebracht. Beabsichtigt war ja nur gewesen, dass Harry und Martha für vierundzwanzig Stunden aneinander 'gefesselt' waren, damit sie sich ein bisschen näher kommen konnten. Aber das Vorhaben war ja gründlich in die Hose gegangen.
 

"Lenkt nicht ab - also Lee, raus mit der Sprache, wie war es?" feixte Hermine.

"Grauenhaft..." grummelte Lee und sah sich schon von George geteert und gefedert. Bevor dieser ihn verbal lynchen konnte, stellte er also lieber rasch die nächste Frage.

"George, wenn du zwischen Millicent Bulstrode und Pansy Parkinson wählen müsstest - mit wem würdest du duschen?"

"Mit beiden - und sie ertränken. Martha... auf was für Charakterzüge stehst du bei Jungs?"

Martha wurde erneut rot. "Ich weiß nicht.."

"Das musst du doch wissen!"

"Na ja... er sollte nett sein und ehm... Humor haben und... trotzdem nicht kindisch sein..."

Fred wollte grade etwas sagen, aber Hermine stuppste ihn mit ihrem linken Bein an - das prompt an ihm kleben blieb.

"Dann muss Martha jetzt Harry was fragen!"

"Muss ich? Ihr könnt, wenn ihr wollt..."

"NEIN!" kam es von George, Lee, Hermine und Fred.

"Okay okay, macht euch nicht gleich nass. Hm....was ist mit dir und Cho?" Sie sah ihn nicht an. Irgendwie war sie sich nicht so sicher, dass sie die Antwort hören wollte.

"Oh nichts! Nichts!" rief Harry schnell aus.

"So rein gar nichts?!" hakte Fred nach.

"Nein - rein gar nichts..." log Harry. Er dachte an den Kuss - oder vielmehr die Küsse, die er mit Cho getauscht hatte, aber irgendwie sagte er doch gar nicht mal die Unwahrheit. Es war nichts zwischen ihnen. Cho hatte Trost gesucht nach Cedrics Tod... Aber sie hatte ihn bei Harry nicht gefunden, und wenn dieser ehrlich war, hatte er schon lange nicht mehr an Cho gedacht. Ihm ging in letzter Zeit ein ganz anderes Mädchen im Kopf um.

"Ach jaaa..." machte Fred gedehnt und grinste zufrieden. Wenn stimmte, was Harry sagte, dann hatten sie es sicher leichter, ihn und Martha miteinander zu verkuppeln.

"Jaaa - und hey, ich stelle jetzt die Frage! Also Fred - welches Mädchen aus Hogwarts magst du am meisten?"

Fred erstarrte. Mit der Frage hatte er nun nicht gerechnet.

"Ginny natürlich, immerhin ist sie meine Schwester."

"Du weißt, wie ich das meine" lachte Harry.

"Na ja..."

"Dumme Frage" mischte Lee sich ein. "Natürlich mag er Angelina am meisten."

"Klar! Genau! Angelina natürlich!" Fred hätte Lee am liebsten geküsst. Dieses Zusammenkleben mit seinen Freunden schien ihn zu verwirren.

"Aaaahaaa." Harry war von dieser Antwort irgendwie nicht überzeugt, aber immerhin war er ja auch nicht einhundertprozentig ehrlich gewesen.
 

"Noch fünf Minuten..." Harry sah auf seine Armbanduhr.

"Wisst ihr", George sah erst zu Martha und dann zu Lee, "Ich werde euch vermissen. Die Erinnerung daran, wie ich mich an Martha gekuschelt habe und Lee mir ins Ohr geschnarcht hat wird ewig in meinem Herzen bleiben."

"Und ich werde vermissen, wie Hermine beim Schlafen ihren Arm um mich gelegt hat" schluchzte Lee dramatisch.

"Hab ich nicht!" Hermine lief rot an.

"Oh doch doch doch."

"Euer Gelaber werd ich sicher nicht vermissen..." murrte Fred.
 

"3,2,1...FREI!"

Die Sechs hüpften von den Betten herunter und genossen das Gefühl, sich alleine bewegen zu können.

George streckte sich ausgiebig und Lee schlug sogar einen Purzelbaum. Nach vierundzwanzig Stunden konsquenten Aneinanderklebens waren sie alle wirklich froh, wieder auf sich allein gestellt zu sein. Auch wenn sie alle gerne viel Zeit mit ihren Freunden verbrachten, musste es ja nicht gleich so ausarten.

"Wie schön, Sie sind wieder Individuen..." kam es da von der Tür des Krankenflügels. Professor McGonagall war gekommen, um nach 'ihren' Chaoten zu sehen.

"Japp, sind wir.." bestätigte Fred und wedelte mit den Armen, als wenn er beweisen wollte, dass er wirklich an niemandem mehr klebte.

"Wirklich erfreulich - dann werden Sie ja auch von niemandem behindert, wenn Sie den Unterrichtsstoff von heute nacharbeiten..."

Fred hielt abrupt inne und Lee fiel regelrecht die Kinnlade herunter.

"Nacharbeiten?!" George schien entsetzt.

"Selbstverständlich, Mr. Weasley..." Professor McGonagall war todernst.

Einzig Hermine schien die Vorstellung, einen ganzen Unterrichtstag nachzuholen, nichts auszumachen. Aber sie arbeitete ja auch sonst mehr als nötig war.
 

"Boah, ich kann nicht mehr..." rief George aus und ließ seinen Kopf auf eines der dicken Bücher sinken, die überall auf dem Tisch verteilt waren. "Das nimmt ja nie ein Ende!" maulte er.

Es war Samstag und seit dem Frühstück saßen die Sechs nun schon im gemeinschaftsraum und arbeiteten den verpassten Stoff nach.

"Wenn du nicht alle fünf Minuten meckern würdest, wärst du sicher schon viel weiter..." kommentierte Ginny, die zusammen mit Ron solidarische Gesellschaft leistete.

George streckte seiner Schwester die Zunge raus.

"Also Hermine ist schon fertig.."

Er sah zu dem Mädchen herüber, das mit Martha an einem Tisch saß. Hermine schien tatsächlich fertig.

"Dir ist hoffentlich klar, dass wir etwas machen müssen." flüsterte Fred seinem Zwillingsbruder zu.

"Was tun wobei?"

"Martha und Harry! Ein zweiter Versuch natürlich!"

George schlug stöhnend die Hände über dem Kopf zusammen.
 

Fred hatte das bevorstehende Hogsmeade-Wochenende als guten Zeitpunkt für Plan B befunden. Diesmal war keine Magie eingeplant. Fred hatte nicht nur George, sondern auch Lee, Ron, Ginny und Hermine eingeweiht. Diesmal würde es sicher klappen. Konnte ja nicht so schwer sein, Harry und Martha alleine an einen Tisch zu verfrachten.

Nachdem sie alle zusammen hinunter in das Zaubererdorf nahe des Schlosses gewandert waren, tätigten sie hier und da ein paar kleine Einkäufe und machten sich dann auf den Weg in die 'Drei Besen'. Als sie die kleine Gatsstube fast erreicht hatten, begannen Fred, George und Lee mit der Operation 'Plan B'.

"Mist!" rief George aus und schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.

"Jetzt hab ich doch glatt die explodierenden Federn vergessen!" Fred und Lee sahen ihn an.

"Du hast wirklich ein Gedächtnis wie ein Sieb..." meinte Lee trocken.

"Jaja, hackt ruhig auf mir rum..Ich hatte ja schließlich noch mehr auf meiner 'Liste', da kann man schonmal was vergessen..." antwortete George und schwenkte seine prallgefüllte Tüte aus Zonkos Scherzartikelladen.

"Geh doch einfach nochmal zurück und kauf dir noch welche..." schlug Harry vor. War ja nun wirklich keine Schwierigkeit, sich diese Federn doch noch zu besorgen. George überlegte kurz und nickte dann zustimmend.

"In Ordnung - dauert ja auch nicht lange..." sagte er und dreht sich um, um wieder zurück zum Scherzartikelladen zu gehen.

"Warte George, wir kommen mit, damit du nicht wieder etwas vergisst!" grinste Lee und schon waren er und Fred dem Rotschopf auf den Fersen.
 

"Ich glaube, ich gehe auch nochmal zurück..." kam es da von Hermine. Die anderen sahen sie verblüfft an.

"DU willst Scherzartikel kaufen?" platzte Ron voller Erstaunen heraus.

"Nein, natürlich nicht!" empörte sich Hermine und strafte Ron mit einem Blick, als habe er soeben eine Maus mit einem Elefanten verwechselt.

"Was denn dann?" hakte nun Ginny nach.

"Ich habe da vorhin bei Derwisch & Banges diesen tollen grünen Samt gesehen und will was davon für Krummbeins Körbchen kaufen - zum Auslegen..." erklärte Hermine.

"Ach so..." Ginny nickte. "Aber grün? Warum nicht dunkelblau, das passt viel besser zu seinem roten fell..." fügte sie dann hinzu.

"Warum nicht gleich schwarz, dann können wir aus seinem Körbchen einen Sarg basteln..." meinte Ron trocken.

"Red keinen Scheiß!" fauchte Hermine. Ron hob abwehrend die Hände.

"Schon gut schon gut... war doch nur Spaß..." entschuldigte er sich hastig. Hermine schnaubte nur, schien aber trotzdem versöhnt.

Harry war erleichtert - er erinnerte sich nur zu gut daran, wie Ron und Hermine sich im dritten Schuljahr wegen Krätze - alias Wurmschwanz - und Krummbein gefetzt hatten. Das Theater brauchte er nun wirklich nicht noch einmal.
 

"Vielleicht sollten wir erst einmal schauen, was für Farben sie überhaupt da haben..." schlug Ginny vor. Hermine nickte zustimmend.

"Ich komme mit - sonst kauft ihr noch Pink oder so..." kommentierte Ron trocken und ignorierte die todbringenden Blicke der beiden Mädchen.

"Harry, Martha - besetzt ihr schonmal einen Tisch?" fragte Hermine die anderen beiden.

"Nicht, das Fred und die anderen beiden uns noch als vermisst melden, wenn sie zurück kommen und wir sind alle nicht da..."

Die beiden Angesprochenen nickten. Die Aussicht auf ein Butterbier war verlockender als die, eine Endlosdiskussion darüber führen zu müssen, welche Samtfarbe nun am besten zu Hermines Kater passte.

"Also gut - dann treffen wir und gleich wieder in den den drei Besen." sagte Hermine und zog mit Ginny und Ron im Schlepptau Richtung Derwisch & Banges von dannen.
 

Harry und Martha indes legten den Rest des Weges zu der beliebten Gaststube zurück. Nach kurzen Suchen - die Besen quollen mal wieder nur so über von Hogwarts-Schülern - fanden sie tatsächlich einen freien Tisch, an dem sie dann auch zu acht noch bequem Platz finden würden. Rasch ließen sie sich dort nieder und bestellten sich kurz darauf jeder ein Butterbier.

Sie beschäftigten sich einige Minuten damit, die Leute um sich herum zu beobachten. Martha wusste nicht wirklich, was sie sagen sollte und irgendwie hegte sie den leisen Verdachte, dass ihre supernetten Freunde sich absichtlich aus dem Staub gemacht hatten. Besonders nach dieser verdächtigen Sache mit den Bonbons.

Gerade, als Harry den Mund öffnete, um etwas zu sagen, kam ein Mädchen auf sie zugelaufen.

"Na, was macht ihr hier so alleine?" Das zierliche Mädchen mit weißblonden Harren und veilchenblauen Augen lueß sich auf dem Platz neben Martha nieder. Sie hatte Dean Thomas und Seamus Finnigan im Schlepptau, die sich ebenfalls zu ihnen setzten.

"Hi Amber" grüßte Martha das Mädchen, das mit ihr zusammen ein Zimmer im Gryffindor-Turm teilte.

"Die anderen sind noch Einkäufe erledigen" erklärte Harry, der kurz darauf von Seamus und Dean in ein Gespräch über das bevorstehende Quidditch-Match verwickelt wurde.
 

"Oh nein, was machen die denn da?" Fred, George und Lee standen vor den 'Drei Besen' und starrten ungläubig durch eines der Fenster.

"Das gesamte Kapitel über tauchen die nie auf und dann grade bei SOWAS!" meckerte Lee.

"Damit wäre dann wohl auch unser zweiter Plan dahin..." seufzte George, ein Bündel explodierender Federn in der Hand.

"Wie - was meinst du mit 'er ist dahin'?" fragte Ron, der soeben mit Hermine und Ginny zurückgekommen war und nun versuchte, über die drei anderen hinweg einen Blick durch das Fenster zu werfen.

"Na dahin eben, schief gegangen, in die Hose, daneben... erklärte Lee hilfsbereit, wurde aber von Hermine unterbrochen.

"Ja, vielen Dank, Lee..." Dieser grinste breit.

"Aber warum klappt es denn nicht?" wollte Ginny, die als Kleinste von allen gar nichts sehen konnte, von den anderen wissen.

"Weil unsere gekonnt von uns allein gelassenen Freunde nun anderweitige Gesellschaft bekommen haben..." meinte George und trat einen Schritt zur Seite, damit auch die anderen sehen konnten, wie Harry und Martha sich mit Dean, Seamus und Amber unterhielten und offenbar viel Spaß hatten.

"Soviel dann zur trauten Zweisamkeit..." kommentierte Ron trocken. Bei dieser Aussage schien Ginny etwas einzufallen. Verdächtig hastig verabschiedete sie sich mit der Begründung, sie müsse unbedingt noch etwas in der Bibliothek nachschlagen und lief zurück zum Schloss. Etwas ratlos sah der Rest ihr hinterher.

"Was soll das denn jetzt?" meinte George.

"Weißt du, ich glaube..." setzte Lee an, wurde aber von Fred unterbrochen.

"Neeeee..."

"Igitt..." war Rons einziger Kommentar dazu.

Hermine schüttelte den Kopf. Scheinbar konnte sich immer noch keiner damit abfinden, dass Ginny etwas mit Draco Malfoy hatte.
 

"Wir sollten ihnen Knarl-Pulver in die Betten schütten..." Lee nickte wichtig. "Das wäre die gerechte Strafe!"

"Ach hör auf..." meinte George, der neben ihm durch die Flure von Hogwarts lief. "Sie wussten ja nicht, was wir vorhatten..."

"Trotzdem!" Lee schien sich von allen noch am meisten darüber zu ärgern, dass Amber, Dean und Seamus 'Plan B' vereitelt hatten.

"Hm... am Besten wäre ja, wenn Harry endlich selber was unternehmen würde" überlegte George laut.

"Jaaaa, aber er bemerkt ja nicht mal, dass er er auf sie steht..." seufzte Lee und steckte sich eine von Bertie Botts Bohnen in den Mund. "Hey, wo bleibst du denn?" Mit fragendem Blick wandte er sich nach seinem Freund um. George war stehen geblieben und sah einer Gruppe von Viertklässlern nach. Plötzlich drehte er sich verdächtig breit grinsend zu Lee um.

"Tjaaaa.... vielleicht sollten wir ein wenig nachhelfen, damit er es bemerkt?"
 

"Das war eine super Idee!" rief Lee aus. "Spätestens beim Abendessen wird Harry sich Martha über die Schulter werfen und..."

"Schon okay! Jedenfalls MUSS das diesmal klappen. Allein schon, weil die Idee nicht von Fred ist."

"Sagen wir es den anderen?"

"Damit sie am Ende das Lob einheimsen? No way!"
 

"Hab ich irgendwas im Gesicht?" Hermine setzte sich neben Ron an den Gryffindor-Tisch, wo dieser bereits sein Abendessen verschlang.

"Eine Gruppe Viertklässler aus Ravenclaw hat mich eben so angestarrt..."

"Alles wie immer" kommentierte Harry. "Nichts im Gesicht."

"Was will der denn hier?" kam es plötzlich von Ginny, die in Richtung von Regis Philbin zeigte, einem Viertklässler aus Hufflepuff, der direkt auf ihren Tisch zusteuerte. Und zur Überraschung aller blieb er hinter Hermine stehen.

"Hey, Mine..." säuselte er und selbige ließ fast ihren Becher fallen.

Mine?!

Sie drehte sich langsam um und sah zu ihm auf.

"Was?"

"Ich beobachte dich schon eine Zeit lang." Er fuhr sich durch seine schwarzen haare und zwinkerte ihr zu.

"Bist du betrunken?" fragte sie misstrauisch.

"Nur berauscht... von dir, mein Herz.."

Er beugte sich genau in dem Moment herunter, als Hermine aufsprang, was dazu fürhte, dass sie mir den Köpfen aneinander stießen.

"Was soll das?" fragte sie Regis aufgebracht und rieb sich den Hinterkopf.

"Tja, wir ziehen und halt an..." lächelte der Aushilfscasanova.

-BENG-

Er bekam einen Saftbecher an den Kopf geworfen.

"10 Punkte für Gryffindor!" johlte George und applaudierte für Fred, der neben ihm saß.

"Gäbe es Becher-Weitwurf - ER wäre der King!" verkündete Lee und umarmte Georges Zwilling von der Seite.

Dieser grummelte nur. "Verzieh dich, Philbin...Noch mehr von deinem Geschwafel, und mein Essen macht sich wieder auf den Weg nach draußen..."

Regis sah einen Moment ziemlich irritiert aus. Sein Blick ging zwischen Fred und George hin und her, aber dann schien er es für besser zu halten, auf Fred zu hören - bevor dieser noch Etwas nach ihm werfen konnte.

Doch auch dass er sich wieder auf den Weg zurück zu seinem Tisch machte, hinderte ihn nicht daran, Hermine weiterhin mit Blicken anzubaggern.

Und wenn diese gedachte hatte, dass Regis' liebestrunkenes Geschwafel schon nervtötend gewesen war, so sollte sie doch bald feststellen, dass es noch schlimmer kommen konnte.

Am nächsten Tag wurde sie auf den Gängen und auch im Unterricht regelrecht belagert von Schülern aus den unteren Stufen, die auf einmal alle für sie schwärmten und mit ihr ausgehen wollten.
 

"Wenn jetzt noch _einer_ kommt und mir sagt, dass er sich in mich verliebt hat, dann schreie ich!" zeterte Hermine dann aich völlig verärgert, als sie nach dem Abendessen den Gemeinschaftsraum betrat und und schnurstracks die treppe zu den Mädchenschlafräumen hoch verschwand. Harry und Ron, die mit ihr gekommen waren, blieben etwas ratlos zurück.
 

"Was ist denn in die gefahren?" wunderte sich Fred, der mit George und Lee in ein paar Sesseln nahe dem Kamin saß und eine Runde 'Exploding Snap' spielte. Ron hob die Schultern.

"Sie wird schon den ganzen Tag von irgendwelchen Typen belagert, die alle sagen, sie würden auf sie stehen..." erklärte er.

"Wirklich, die benehmen sich, als stünden sie alle unter einem Liebeszauber..." meinte Harry und ließ sich kopfschüttelnd in einem der Sessel bei Lee und den Zwillingen nieder. Ron nahm ihm gegenüber Platz und wollte gerade berichten, wie Kurt Petersen einen ganzen Gang in einen Blumenteppich verwandelt hatte, als Martha ziemlich schlecht gelaunt zu der Grzppe dazu stieß. In der Hand hielt sie ein dickes Bündel Briefe.
 

"Jetzt seht euch das an!" schimpfte sie und setzte sich in den noch freien Sessel neben Harry. Den Briefe-Stapel legte sie auf den Kartenstapel, der bereits auf dem kleinen Tischchen zwischen den Sesseln lag.

"Hey!" protestierte Lee, da nun einige ihrer Spielkarten von selbigem herunter fielen, doch Martha ignorierte ihn.

"Dieser ganze Stapel Papier da..." sagte sie und deutete auf selbigen, "Ratet mal, was das ist..."
 

Ron, Harry, Lee und die Zwillinge sahen einen Moment ziemlich verwirrt aus, doch dann mischte sich eine helle Mädchenstimme ein.

"Liebesbriefe für Hermine?" Amber Hays war zu der Gruppe dazu gekommen und hielt ebenso wie zuvor Martha einen recht beträchtlichen Batzen gefalteten Papiers in der Hand.

Während Martha nickte, wanderten Freds Augenbrauen in die Höhe.

"'Liebesbriefe'?" hakte er nach. Nun war es an Amber, zu nicken.

"Ja - vor der fetten Lady wimmelt es geradezu von anderen Schülern aus Ravenclaw und Hufflepuff und alle haben mich gebeten, Hermine ihren Brief zu geben." sagte sie und nahm nun auch Marthas Stapel vom Tisch.

"Ich wollte sowieso nach oben, ich werde sie ihr gleich alle bringen..." meinte das Mädchen mit den weißblonden Haaren und Martha nickte.
 

Während Amber sich auf den Weg machte, wanderten die Blicke von Ron und Fred zu Lee und George, die beide auf einmal so ruhig waren und verdächtig schuldbewusst dreinsahen.
 

"Ach sagt mal...wolltet ihr mir nicht noch etwas zeigen?" fragte Ron die beiden also. Fred verstand sofort und ging darauf ein.

"Ja richtig, das hätten wir ja beinahe vergessen..." sagte er und stand auf. "Na los Jungs, auf auf!" scheuchte er Lee und seinen Brunder aus den Sesseln. Sowohl er als auch Ron hatten das sichere Gefühl, dass die beiden ein wenig mehr über diese Sache mit Hermines plötzlichen Verehrern wussten. Doch sie vor Harry und Martha danach zu fragen, war keine gute Idee und deshalb verließen die vier den Gemeinschaftsraum. Einzig Harry und Martha blieben bei der Sitzgruppe zurück.
 

"Was soll das alles?" fragte Fred als sie vor dem Gemeinschaftsraum standen und den Ravenclaws und Hufflepuffs bei ihrem Rückzug zuschauten.

"Na ja. Also erst einmal lass mich sagen: Der Plan war eigentlich gut."

"Aber?" fragte Ron nach.

"Irgendwie haben sie uns wohl falsch verstanden."

"Wie war denn der Plan?" Fred sah George und Lee aus zusammengekniffenen Augen an.

George sah hilfesuchend zu Lee, der allerdintgs nicht so aussah, als würde er reden wollen.

"Nun, wir haben irgendwie jeden männlichen Schüler der Schule unter fünfzehn angelabert und gesagt: 'Hey, du kennst doch das Mädel, dass immer mit Harry rumhängt! Mach sie an und du kriegst einen Scherzartikel nach Wahl.' Wir wollten Harry halt eifersüchtig machen."

Fred und Ron sahen die beiden Anstifter dieses Fiaskos fassungslos an. Dieser Plan war so verdammt dämlich, dass nicht einmal Lee und George wirklich gedacht haben konnten, er würde funktionieren.
 

Ron fand als erster die Sprache wieder. "Warum habt ihr nicht einfach gesagt 'Macht euch an Martha Olney ran'?"

"Na ja, ist ja wohl logisch. Man kann von nem Viertklässler aus einem anderen Haus ja wohl nicht erwarten, dass er Martha mit Namen kennt." Lee verdrehte die Augen, als hätte Ron gerade etwas extrem Dummes gesagt.

"Wem genau habt ihr diesen Auftrag alles erteilt?" Fred hatte den Kopf gesenkt und rieb sich die Schläfen.

"Ehm...keine Ahnung. Jedem jungen Kerl, der uns entgegen kam." George lachte nervös und wich ein Stück zurück, als Freds Schultern anfingen zu zittern.

"Na, kein Problem." Fred sah George und Lee mit einem leicht irren Ausdruck in den Augen an. "Wir durchsuchen jetzt das gesamte Schloss, bis wir auch den letzten haben und sagen ihnen, sie sollen aufhören. Es kann ja nicht so lange dauern. Es gibt hier ja nur ein paar hundert Schüler pro Haus."
 

Damit machte er sich auf den Weg einen langen Flur hinunter, wo gerade einige Drittklässler aus Ravenclaw mit Briefen bewaffnet auf den Gemeinschaftsraum zusteuerten. Fred blieb vor ihnen stehen und irgendwie hatte Ron das Gefühl, dass er sich besser die Ohren zuhalten sollte...

"WENN ICH EUCH NOCH EINMAL IN DER NÄHE DES GEMEINSCHAFTSRAUMES SEHE, BRINGE ICH EUCH UM! BLEIBT BEI MÄDCHEN, DIE IN EURER LIGA SPIELEN!"

Na das konnte ja heiter werden...
 

"Okay Philbin, du bist unseres Wissen nach der Letzte, dem wir Bescheid sagen müssen. Tut uns Leid, dass wir so unangekündigt in eurem Gemeinschaftsraum aufgetaucht sind - frag nicht, woher wir das Passwort kennen."

"Äh-"

"Also", fuhr Fred fort. "Es ist vier Uhr nachts, wir wurden einige Male fast von Filch erwischt, und ich bin müde. Machen wir's also schnell: Egal was George und Lee gesagt haben, lass Hermine in Ruhe."

"Aber...ich bin doch wirklich in sie verliebt.."

"Sag mir, wo du grade bist, Regis."

"A...Auf dem Astronomieturm.."

"Auf?"

"Eig...eigentlich hänge ich vom Turm."

"Genau. Du hängst kopfüber vom Turm und wer hält dich fest?"

"Du...Fred."

"Genau genau. Solltest du mir also widersprechen?"

"Nein?"

"Genau genau genau. Lass sie in Ruhe."

"Gut...ehm...langsam schwillt mein Kopf an..."
 

"Wo wart ihr?!"

Die Vier hatten es irgendwie geschafft, wieder unbemerkt in den Gemeinschaftsraum zu kommen. Inzwischen war es halb fünf und zu ihrer Überraschung saßen Ginny und Amber noch vor dem Kamin. Also erzählten sie ihnen von dem phänomenalen Plan und ihrer Odysse auf der Suche nach den betreffenden Schülern.

Ginny sah ihre Brüder und Lee ungläubig an.

"Warum habt ihr nicht einfach die Liebesbriefe genommen? Da stehen doch die Namen drauf."

"AAAAAAAAH!" George fiel auf die Knie. Warum zum Henker war ihnen das nicht eingefallen? Ron und Fred starrten Ginny aus tellergroßen Augen an.

"Sechs Stunden..." schluchzte Lee, der sich in einen Sessel hatte fallen lassen. "Sechs Stunden mit diesem Wahnsinnigen..."

"Komm Lee..." George hatte sich aufgerappelt und führte den immer noch schluchzenden Lee zu den Schlafsälen hoch.

"Naja, wir gehen dann auch mal..." Amber und Ginny machten sich ebenfalls auf den Weg ins Bett.

Zurück blieben Fred und Ron, die beide immer noch auf die Stelle starrten, an der die Mädels eben noch gesessen hatten.
 

~Flashback~
 

Harry und Martha sahen den Weasley-Jungs und Lee hinterher, als sie den Gemeinschaftsraum verlißen. Nun saßen die beiden wieder einmal alleine an einem Tisch...

"Weißt du..."

"Ja?"

Harry sah Martha an, nachdem er es vorher tunlichst vermieden hatte, Augenkontakt mit ihr aufzunehmen.

"Irgendwie benehmen sie sich alle etwas komisch."

Er nickte. "Komischer als sonst auf jeden Fall."

"Ja, man könnte fast meinen..." Martha wurde rot.

"Ja?"

"Naja...dass sie...also irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sie uns verkuppeln wollen..."

Harry stutzte. Also...wenn er so darüber nachdachte, war es irgendwie recht plausibel. Hätte er auch von selbst drauf kommen können. (Jungs...) Erst einmal schien das Bonbon-Attentat ja für sie beide alleine bestimmt gewesen zu sein, dann die seltsame Massenflucht in Hogsmeade, wo Hermine dann letztlich doch keinen Samt erstanden hatte, und so wie Ron und seine Brüder sich jetzt benahmen, konnte es auch gut sein, dass sie etwas mit dieser Flut von Liebesbriefen zu tun hatten. Nur war scheinbar auch dieser Versuch, Amor zu spielen, nach hinten losgegangen.
 

Martha rang nervös mit den Händen. Warum sagte er denn nichts?

"Schon blöd, oder?" fuhr sie unsicher fort, um das Schweigen zu überbrücken. "Selbst wenn wir wollten - als ob wir das nicht alleine....könnten..."

Verdammt, was redete sie da nur?

Harry sah sie immer noch schweigend an und was noch viel schlimmer war - er runzelte die Stirn.

Dachten George, Fred und Lee etwa, er, Harry, würde es nicht allein schaffen, ein Mädchen für sich zu gewinnen?

Das war ja wohl die Höhe! Immerhin hatte er es ja schon geschafft, ihr zu sagen, dass er gerne mit ihr zusammen war und dass er sie sehr mochte. Er war doch kein kleines Kind mehr! Wie ungerecht! Gott, nervte ihn dieser Gedanke!

Er hatte schon längst erkannt, dass er in Martha mehr sah als nur eine Freundin und das auch ohne fremde Hilfe...also wirklich.

"Gehst du mal mit mir aus?" fragte er sie und schockte anscheinend nicht nur sich selbst mir dieser Direktheit.

Marthas Wangen färbten sich roas.

"Ja...ja, sehr gern."
 

Am nächsten Morgen herrschte in der Großen Halle ein anderes Bild als man es sonst gewohnt war. Während einige Schüler sich immer wieder gehetzt umsahen, saßen andere wie versteinert da. Am Tisch der Hufflepuffs wurde Paul Neeson vermisst. Dieser lag, wie später bekannt wurde, im Krankenflügel und faselte unentwegt etwas von vier Schatten und einer Entschuldigung.
 

Ron, Lee und die Zwillinge sahen aus, als hätten sie eine Nacht im Drogenrausch verbracht. Mit dicken Ringen unter den Augen saßen sie am Tisch und blickten abwesend durch die Große Halle. Hermine, Ginny und Amber fragten sich ernsthaft, was zur Hölle die Vier angestellt hatten, denn einige der anderen Schüler zuckten regelrecht zusammen, wenn sie einer der Übernächtigten ansah.

Plötzlich hörte George, wie Lee, der neben ihm saß, anfing zu wimmern. Er fragte sich gerade, was der Grund dafür war, als er auf und damit in das Gesicht von Fred sah. Sein Bruder hatte schon wieder diesen leicht psychopatischen Blick in den Augen und murmelte vor sich hin.

"Diesmal....klappt's...."
 

"Fred....was genau sollen wir hier?" Ginny, Ron und Hermine standen im Zimmer von Lee, George und Fred und fragten sich, ob Fred jetzt völlig durchgedreht war.

"Eigentlich wollte ich gerne noch Mittag essen..." murmelte Ron, der auf einem der Betten lag un immer noch versuchte, die letzte Nacht zu verdrängen.

Nach dem Frühstück war er im Krankenflügel gewesen um zu sehen, wie es Paul Neeson ging, doch als dieser Ron erblickt hatte, war er wimmernd unter seiner Decke verschwunden. Sie hatten ihn wohl doch schwer erschreckt, als sie um ein Uhr nachts zu viert an seinem Bett gestanden und aus der Dunkelheit auf ihn herab gestarrt hatten.
 

"Setzt euch", befahl Fred und schwang seinen Zauberstab. Eine übergroße Rolle pergament erschien aus dem Nichts und entrollte sich in der Luft. George, Lee, Ron, Ginny und Hermine starrten ungläubig auf das, was sie dort lasen:
 

Operation Harry und Martha
 

- Einsatzgruppen bilden

- Location checken

- Zuschlagen!

- SIEGEN!!!
 

Lee sah Fred misstrauisch an. "Oliver? Bist du das?"

"Nicht reden, wenn ich es nicht sage." stellte Fred trocken fest. "Unsere bisherigen Versuche haben uns fast Kopf und Kragen gekostet. Und warum? Weil wir nicht nachgedacht und zuviel dem Zufall überlassen haben. Aber diesmal....
 

~ "Harry? Sollten wir den anderen wirklich nicht sagen, dass wir ein Date haben?"

Martha und er saßen in der Großen Halle beim Mittagessen.

"Ach warum? Was sollen sie schon groß anstellen?" ~
 

...WIRD ES KLAPPEN! Der Plan: Wir locken die beiden in ein Zimmer am anderen Ende des Schlosses, wo nie jemand vorbei kommt. George und ich fanden es durch...Zufall in unserem zweiten Jahr. Wir sperren sie ein und lassen sie nicht heraus, bevor sie zueinander gefunden haben. Zeitpunkt: Nächstes Hogsmeade-Wochenende. Da ist das Schloss leer und wir können in Ruhe operieren."

George, der neben Hermine auf seinem Bett saß, beugte sich zu ihr herunter. "Weißt du... wir könnten in sicher irgendwie dazu überreden, in ärztliche Behandlung zu gehen..."
 

Nun, bis zum nächsten Hogsmeade-Wochenende jedenfalls hatten George und Hermine Fred nicht in ärztliche Behandlung gebracht. Er war immer noch 'leicht irre', wie Amber es eines Tages treffend formulierte und plante in jeder freien Minute die Details seiner 'Operation H&M'. Diesmal wollte er wirklich nichts allein dem Zufall - oder noch schlimmer George - überlassen. Sein Plan sah vor, dass er, Lee und George Harry und Martha am Morgen des Ausflugstages eine Weile im Gemeinschaftsraum aufhalten würden, damit sie nicht mit dem Strom hinunter gingen und ihnen in dem allgemeinen Treiben entwischten. Dann, wenn der größte Ansturm auf die Schlosstore von Hogwarts vorbei war, sollte die zweite Einsatzgruppe zum Zuge kommen.

Ron, Ginny und Hermine hatten die Aufgabe, die beiden 'Zielobjekte' auf dem Weg vom Gemeinschaftsraum zum Ausgang ein zweites Mal abzufangen. Unter dem Vorwand, ihnen etwas unglaublich Aufregendes zeigen zu müssen, sollten sie die beiden zu Freds auserkorenem Versteck lotsen, wo sie sie dann festsetzen würden.
 

Hermine hatte am längsten mit sich gerungen, ehe sie dem Plan zugestimmt hatte. Sollte sie zwei ihrer besten Freunde wirklich so in eine Falle locken? Andererseits, es würde ihnen ja nichts zustoßen und außerdem, es war ja eigentlich nur zu ihrem Besten.
 

Doch am frühen Morgen kamen ihr dann doch Zweifel. Sie hatte den Raum, den Fred ausgesucht hatte, nie gesehen, und wer wusste schon, ob das nicht vielleicht ein stinkendes, modriges und spinnwebenverhangenes Loch war? Da würde sie Harry und Martha sicher nicht hinein stecken, und wenn es dreimal zu ihrem Besten gedacht war. Hermine stand auf und schlich sich an das Zimmer hinüber, in dem Ginny schlief. Doch auch das Weasley-Mädchen hatte keine Ahnung, um was für einen Raum es sich genau handelte. Also beschlossen sie, die Jungs direkt zu fragen. Als sie vor dem Zimmer der Zwillinge standen, hörten sie zu ihrer Überraschung gedämpfte Stimmen von drinnen. Die Ursache dafür erkannten sie, als George ihnen auf ihr Klopfen hin öffnete. Fred hatte Ron aus dem Bett geholt, um ihm nochmals in allen Einzelheiten zu erklären, was die Aufgabe von Einsatzgruppe Zwei war. Immerhin sollte alles wie am Schnürchen laufen. Als er die Mädchen erblickte, strahlte er wie ein Honigkuchenpferd. Welch günstiger Zufall, dass er nun tatsächlich allen den Plan noch einmal eintrichtern konnte...
 

"Ja Fred, wir wissen jetzt wirklich, was wir zu tun haben.." seufzte Hermine eine halbe Stunde später genervt. "Wir fangen sie ab und schleppen sie zu diesem Raum...und jetzt mal eine andere Frage - was ist das überhaupt für ein raum? Denn falls du von mir erwartest, dass ich zwei meiner besten Freunde in irgendso ein zugiges, feuchtes Loch sperre, dann kannst du dir deinen Plan an den Hut stecken. Das mache ich nämlich sicher nicht..." Ginny nickte zustimmend und auch Ron schien nicht bereit, Harry in einem modrigen Kerker oder Ähnlichem einzusperren.
 

"'Zugiges feuchtes Loch'?" entrüstete sich Fred und sah schwer gekränkt aus. "Ihr denkt aber auch nur das Schlechteste von mir! Das ist schließlich mein Freund Harry und nicht diese Rotzgöre Dra..." er stockte, als Ginny ihm einen tödlichen Blick zuwarf. "Pansy Parkinson!...Da werde ich ihn schon nicht sonstewo versauern lassen! - Aber gut, wenn es euch beruhigt, dann gehen wir uns den Raum eben vorher ansehen...Kommt mit..."
 

Die Sechs machten sich auf den Weg und nachdem sie bereits eine halbe Stunde durch etliche Gänge und über unzählige Treppen gestolpert waren, begannen Ginny und Hermine sich zu fragen, ob sie vielleicht die ganze Zeit über im Kreis liefen.

"Jetzt nur noch diese Treppe hier hoch..." verkündete Fred dann endlich.
 

"Ein Abstellraum? Oder was ist das hier?"

Sie standen in einem runden Tumrzimmer, das bis auf einige rostige Rüstungen und zusammengerollte Teppiche leer leer war.

"Hier gibt es ja nicht einmal ein Fenster." rief Hermine aus und fragte sich, ob sie ihre Freunde wirklich im hintersten Winkel von Hogwarts einsperren sollten.

"Genau darum habe ich ja bereits gestern schon ein Fackel hier angebracht." Fred zeigte stolz auf die kleine Lichtquelle neben der Tür.

"Bist du sicher, dass hier niemand vorbei kommt?" Ginny schien der Raum auch nicht wirklich zu gefallen.

George schüttelte den Kopf. "Bis auf Peeves verirrt sich hier keiner her."

....

"NYAHAHAHAHAHA!"

-RUMMS-

-KLACK-
 

Sechs ungläubige Augenpaare starrten auf die massive Holztür, die eben noch offen gestanden hatte.

"Nein!" Hermine stürzte sich nach vorne und drückte und ruckelte panisch an der Türklinke.

"Peeves! Mach sofort die Tür wieder auf!"

Das gackernde Lachen des Poltergeistes jeodch entfernte sich...

"Zauberstab" murmelte Lee. "Hat jemand seinen Zauberstab dabei??"

Doch da sie so abrupt und zum Teil noch halb schlafend aufgebrochen waren, hatte niemand daran gedacht, seinen wichtigsten Zaubergegenstand mitzunehmen.

"Keine Panik."

"Keine Panik?!" kreichte Ginny. "Fred, wie ihr schon mehrmals sagtet: Hier kommt keiner vorbei!"

"Es ist Hogsmeade-Wochenende" erklärte er ruhig. "Ginny, du wolltest dich doch sicher mit Draco treffen. Ihm wird dann auffallen, dass du nicht da bist."

"Eigentlich", erwiderte sie, wollte ich gerade HEUTE im Schloss bleiben, weil sich meine Hausaufgaben stapeln."

George und Lee ließen sich auf einen der Teppiche plumpsen und Ron und Hermine fingen an, wild auf die Tür einzuschlagen.

"Moment mal: Harry! Er wird uns sicher suchen, wenn er merkt, dass wir nicht da sind!"
 

Harry aber war mit seinen Gedanken ganz woanders. Heute war seine Verabredung mit Martha. Schon den ganzen Morgen hatte er dieses merkwürdige Kribbeln im Bauch und es verstärkte sich noch, als er Martha beim Frühtsück sah. Auch das Mädchen mit den langen schwarzen Haaren war ein wenig nervös. Während des Frühstücks sprachen sie nur wenig miteinander und waren eigentlich froh, dass der Rest nicht answesend war. Die hätten sicherlich mitbekommen, dass Harry und Martha heute zu Madam Puddifoot's gehen wollten, und beide hatten nicht wirklich Lust darauf, von der neugierigen Schar umringt und verfolgt zu werden. Ein bisschen Sorgen machten sie sich trotzdem - wenn alle sechs fehlten, wusste wahrscheinlich nicht einmal der Geier, was sie jetzt schon wieder für einen Plan ausheckten...
 

"Meinst du, wir müssen und noch auf eine erneute Bonbon-Attacke oder so gefasst machen?" fragte Martha Harry eine ganze zeit später, als sie bereits - umringt von anderen Pärchen - an einem der Tische in Madam Puddifoot's saßen. Harry schüttelte den Kopf.

"Nicht, solange wir hier sind jedenfalls...Immerhin haben sie uns ja nicht zusammen weggehen sehen. Und hier werden sie uns wohl auch kaum vermuten..." Er grinste. Auch Martha sah amüsiert aus. "Ja, und das, obwohl sie ja eigentlich mit aller Macht versuchen, uns in genau diese Lage zu bringen...Ein date..." sagte sie und ihre Wangen färbten sich - wie so oft in letzter Zeit - leicht rosa.

Harry nickte. "Jaaa...auch wenn ihre Versuche alles andere als gelungen sind..." meinte er und beide mussten lachen, als sie an das vergangene Chaos dachten. Ihre Freunde hatten wirklich ein paar absurde Ideen gehabt.
 

"Nunja...aber irgendwie haben sie es dann ja doch geschafft..." sagte Harry, nachdem sie sich wieder ein wenig beruhigt hatten, und griff nach Marthas Hand. Dieser stieg die Röte prompt noch mehr ins Gesicht, aber sie ließ Harry gewähren und lächelte leicht.

"Ja..." anwortete sie und blickte in Harrys leuchtend grüne Augen. Dieser räusperte sich leicht, ehe er weitersprach.

"Allerdings...haben sie es wohl auch nur...beschleunigt. Denn ich...mag dich schon länger sehr...als Mädchen..." fuhr er fort und nun waren auch seine Wangen vor Verlegenheit leicht rot. Martha indes glühte regelrecht.

"Ich...ich mag dich auch sehr...Harry.." antwortete sie und senkte scheu den Blick. Ja, sie mochte Harry wirklich sehr...mehr als jeden anderen, und umgekehrt erging es Harry nicht anders. Das hier war etwas ganz anderes als die Sache mit Cho - sie hatten sich wirklich ineinander verliebt, es war mehr als Schwärmerei.
 

Martha sah immer noch auf den Tisch und auf Harrys Hand, die die ihre hielt. Nachdem sie Harry gestanden hatte, dass sie ihn auch 'sehr mochte', hatte das Kribbeln in ihrem Bauch, das nach Harrys Geständnis sowieso schon übermächtig geworden war, seinen Höhepunkt erreicht. Ein Schwarm Schmetterlinge war nichts dagegen...
 

Erst als Harry sich zu ihr herüberlehnte, sah sie wieder auf und ihm in die Augen. Er blickte sie fragend an.

"Martha?"

"Ja?"

"...Willst du meine Freundin sein?"

"...ja..."
 

Harrys Herz schien Purzelbäume zu schlagen. Martha hatte tatsächlich 'ja' gesagt! Sie war seine Freundin!

Während Marthas Gedanken sich noch überschlugen - Harry hatte sie gefragt, ob sie mit ihm gehen wolle - sie hatte ja gesagt - sie waren nun zusammen - beugte er sich noch ein wenig weiter vor, so dass er ihr nun über den kleinen Tisch hinweg sehr nahe war. Einen Moment lang sahen sich die beiden nur stumm in die Augen. Doch dann überwand Harry die letzte Zurückhaltung und legte seine Lippen auf Marthas...

Sie schloss die Augen. Harrys Kuss war sehr sanft und liebevoll und sie fühlte sich überglücklich. Schüchtern erwiderte sie.

Keiner von beiden dachte mehr an ihre Freunde, die ihnen diese Situation im Grunde beschert hatten. Aber hätten sie es getan, wären sie ihnen dankbar gewesen. In diesem Moment aber zählte für beide einzig der andere und Hogwarts durfte in diesem Jahr nach Ginny und Draco das nächste Liebespaar verzeichnen...
 

"Harry könnte sich ruhig mal beeilen.." Fred stand gegen eine Wand gelehnt und sah alle zwei Minuten auf seine Uhr. Keiner der anderen sagte etwas. Sie saßen ihm gegenüber auf einem der Teppiche und starrten ihn anklagend an.

"Was?!"

"Operation Harry und Martha..." murmelte George.

"Die Bonbons..." murrte Hermine.

"Die Briefe!" kam es von Lee.

"Ein Ort, wo nie jemand vorbei kommt!" stieß Ginny hervor.

"Zuschlagen und siegen!" rief Ron.

"DU BIST WAHNSINNIG!" brüllten sie nun alle zusammen.

Fred war vor Schreck auf den Boden geplumpst.

"Hey! Ihr alle wart euch einig, dass wir ihnen helfen sollten und immerhin war nicht ich derjenige, der Hermine eine Schar liebestoller Kinder auf den Hals gehetzt hat! Es war nicht ALLES meine Schuld!"

"Du bist nur total ausgerastet und hast diese Kinder angebrüllt" erwiderte Ron.

"Und ihnen ein Trauma beschert.." nickte Lee.

"Und sie vom Astronomieturm baumeln lassen..."

Hermine starrte George geschockt an.

"Er hat WAS?!"

Die nächsten Stunden verbrachten Hermine, Ginny, Ron, Lee und George damit, alles zu diskutieren, was Fred so angestellt hatte. Seine Einwände ignorierten sie völlig...
 

Beim Abendessen dann begannen Martha und Harry ernsthaft sich zu fragen, wo die Kupplerbande blieb.

"Jetzt sind sie aber schon verdammt lange weg. Ich habe herumgefragt und keiner von ihnen war in Hogsmeade."

Harry überlegte kurz. "Hm, sie tauchen sicher noch auf. Vielleicht sind sie schon im Gemeinschaftsraum..."

Doch auch dort war keiner von ihnen anzutreffen.

"Vielleicht ist ihnen etwas passiert, Harry..."

"Ach, was denn schon? Hermine ist wohl die klügste Schülerin die Hogwarts seit Jahren hatte und Fred und George haben auch viel auf dem Kasten. Wenn sie zusammen sind, gibt's keine Probleme..."

Eigentlich war Harry genauso besorgt wie Martha, aber das musste ja nicht gleich jeder merken.
 

"Morgen früh liegen sie sicher wieder in ihren Betten. Wenn nicht, suchen wir nach ihnen oder gehen gleich zu McGonagall."

"Sollten wir nicht lieber sofort..."

"Nein. Wenn sie wieder etwas aushecken, bringt McGonagall sie um.."
 

Inzwischen war es ein Uhr nachts und in dem Turmzimmer herrschte eisiges Schweigen. Für alle von ihnen war es am Einfachsten gewesen, Fred die Schuld zuzuschieben. Nun, für alle bis auf ihn selbst natürlich.

"Das ist bescheuert!" meldete sich nun Hermine zu Wort. "Wir sollten nicht streiten. Jeder von uns trägt mit die Schuld. Wir hätten alle besser nachdenken sollen."

Fred sah Hermine erleichtert und dankbar an, weil sie die Erste war, die nicht alles auf ihn abwälzte.

Ginny seufzte. "Wir sollten versuchen zu schlafen und uns dann überlegen, was wir machen können."
 

Keiner von ihnen war die Nacht über im Gryffindor-Turm gewesen. Als Harry und Martha zum Frühstück in die Große Halle gingen, wurde auch noch ihre letzte Hoffnung zerstört, als keiner der Gesuchten am Tisch saß.

"Potter!" donnerte eine Stimme durch die Halle und Draco Malfoy stürmte mit wütend funkelnden Augen auf Harry zu.

"Wo ist Ginny?? Einige sagen, sie haben sie gestern den ganzen Tag nicht einmal gesehen!"

"Das fällt dir ja früh auf" bemerkte Harry sarkastisch.

Draco schnaufte. "Sie wollte gestern den ganzen Tag lernen, darum hat es mich nicht gewundert, dass sie nicht beim Essen war."

"Nun", meldete sich Martha zu Wort, "Ginny, Fred, George, Lee, Ron und Hermine sind irgendwie verschwunden."

Bevor Malfoy losbrüllen konnte, schien Harry eine Eingebung zu haben. "Oh Gott wie dumm...die Karte der Rumtreiber..."
 

"Ich fasse es nicht, Potter! Du hast die ganze Zeit dieses Wunderwerk von Karte und kommst erst _jetzt_ auf die Idee, sie zu benutzen?! Immerhin ist Ginny schon seit gestern morgen weg!!"

Draco sah aus, als würde er Harry jeden Moment an die Gurgel springen, um ihm den Hals umzudrehen. Und er hatte wahrlich auch nicht übel Lust dazu. Die beiden Jungs und Martha waren ohne Frühstück sofort aufgebrochen, als Harry die Karte der Rumtreiber eingefallen war. Und tatsächlich hatten sie auf selbiger sechs kleine Punkte ausmachen könne, die die Namen ihrer Freunde trugen. So wie es aussah, befanden sie sich in irgendeinem kleinen Raum im entlegensten Winkel von Hogwarts.

"Hey, du hast sie schließlich auch erst heute morgen vermisst! Und du bist ihr Freund! Also beschwer dich nicht über mich!" gab Harry verärgert zurück und Martha, die zwischen beiden ging, fühlte sich zunehmend unwohler. Bevor Draco etwas erwidern konnte, mischte sie sich lieber schnell ein.

"Jetzt hört doch mal auf! Haltet lieber Ausschau nach dieser versteckten Tür, die gleich kommen müsste..." sagte sie und schaffte es so tatsächlich, Draco und Harry - vorerst - davon abzuhalten, sich gegenseitig zu lynchen.
 

Nachdem sie die besagte Tür dann tatsächlich gefunden hatten und durch scheinbar zahllose Gänge und weitere Türen gelaufen waren, näherten sie sich endlich dem kleinen Raum, in dem die sechs Unglücksraben festzusitzen schienen. Als sie nur noch wenige Schritte von der Tür entfernt waren, hörten sie auch deren Stimmen.
 

"Ich hab Hunger..." maulte Lee. Fred hatte offenbar andere Sorgen. "Wenn Harry uns nicht bald hier rausholt, dann..." Er verstummte und auch die anderen wurden ruhig, als sie draußen vor der Tür Geräusche hörten.
 

"Alohomora!" klang es durch das dicke Holz und gleich darauf schwang es beiseite und gab den Blick auf zwei dunkelhaarige Gryffindors und einen blonden Slytherin frei.

"Draco!" rief Ginny überglücklich aus und flog diesem förmlich in die ausgestreckten Arme.

"Alles okay?" fragte er und verblüffte die restlichen Anwesenden mit der Sorge, die in seiner Stimme mitschwang.

"Jetzt ja!" strahlte Ginny, während sie sich, die anderen ignorierend, an ihn kuschelte.
 

"Ihr habt ja verdammt lange gebraucht!" empörte sich Fred, während auch die anderen von den zusammengerollten Teppichen aufstanden und zur Tür kamen.

"Hey, beschwert euch nicht - was zur Hölle macht ihr hier eigentlich?" murrte Harry und steckte die Karte weg.

"Fred ist schuld..." entrüstete sich Ron. "Ja ja...na gut, wir alle..." fügte er dann aber kleinlaut an, als Hermine und Fred ihn böse ansahen.

Harry, Martha und Draco verstanden nur Bahnhof, bis Hermine ausführlicher erklärte.

"Eigentlich wollten wie dich und Martha hier eine Weile einsperren, um euch zu verkuppeln. Aber als wir uns gestern Morgen den Raum angesehen haben, kam Peeves dazu und hat hinter uns die Tür abgeschlossen." berichtete sie kurz.
 

Martha und Harry sahen sich an. "Ich hab doch gesagt, wir sollten es ihnen sagen..." meinte Martha und Harry seufzte.

"Jaaa, wäre wohl besser gewesen..."

"Was sagen?" fragte Ginny irritiert nach.

"Najaa...." Harry musste grinsen. "Wir hatten gestern sowieso ein Date...."

Die anderen sahen aus, als würde ihnen gleich die Kinnlade zu Boden fallen.

"Ihr...ihr hattet ein Date?" platzte es schließlich aus Lee heraus. Die beiden Angesprochenen nickten. Fred und George starrten sie fassungslos an.

"Und ihr...seid jetzt zusammen?" fragte Ron.

Wieder nickten Harry und Martha. Hermine ließ sich seufzend wieder auf einen der Teppiche sinken. "Hätten wir DAS mal gestern Morgen schon gewusst!..."
 

Da die Herbstferien kurz nach dem letzten Fiasko der Kupplerbande begannen, hatten die glorreichen Sechs genug Zeit, sich von den Strapazen ihres Tatendrangs zu erholen. man konnte die Weasley-Jungs, Lee und Hermine praktisch dauernd im Gryffindor-Turm sehen, wo sie in einer Sesselgruppe vor dem Kamin saßen und jegliche Anstrengung vermieden. Hermine lernte nicht einmal.

Ginny hingegen war kaum noch alleine anzutreffen. Draco schien entschieden zu haben, dass es besser war, sie nicht mehr aus den Augen zu lassen - wer wusste schließlich schon, in was für eine Lage ihre durchgeknallten Brüder sie sonst wieder bringen würden?

Und auch Harry und Martha traf man quasi nur noch mit dem jeweils anderen zusammen an - die beiden genossen ihr 'junges Glück' in vollen Zügen.
 

"Das haben wir doch spitze hingekriegt!" bemerkte Fred eines Abends, als er seinen üblichen Platz auf der Lehne von dem Sessel, in dem Hermine saß, eingenommen hatte und sein Blick zu Harry und Martha wanderte, die lieber für sich allein in einer anderen Ecke saßen.

"Halt die Klappe Fred..." kam es von George, Lee und Ron.
 

~La Fin die Zweite XD~



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2004-11-27T18:15:43+00:00 27.11.2004 19:15
hihi ^^ bei mir hats lesen lang gedauert, weil ich vor allem an der klebestelle direkt tränen vor lachen in die augen bekommen hab ^^
das war wirklich lustig ^^ (auch wenn ich nich immer 100% verstanden hab worums ging, naja ich muss es glaub ich echt lesen :P) nur immer weiter so!
Von:  Steinschn
2004-11-11T21:51:08+00:00 11.11.2004 22:51
Waaaaaaaaaaah *rofl* XD

habt ihrs gemerkt? XD ich bin hier schneller durchgekommen als bei dem chao davor XD

Ich hab mich schlapp gelacht XD zu geil XD auch wenn es mehr rechtschrebfehler waren XD rofl XD die bonbons waren geil XD aber auch die brief aktion XD *rofl* XD ich finde es gut, dass ihr fred schon ziemlich eifersüchtig gemacht habt :D

ich les bald weiter XD
*knutscha*
der stein XD
Von:  W-Vandom
2004-09-04T19:07:32+00:00 04.09.2004 21:07
Ihr seid supi, ich denk ich weiß wen ihr als drittest verkuppelt. Naja, ihr schreibt echt supi. Ich konnte erst grade das Kapitel lesen, ich muss zugeben, solche Bonbons wären doch echt nicht schlecht *grins* schreibt schnell weiter^^
Von: abgemeldet
2004-08-19T10:19:50+00:00 19.08.2004 12:19
soo erstma du hastn riesen talent,alle achtung ^^ nur hast du manchmal die gänsefüßchen xD für die wörtliche rede vergessen oder? aber ansonsten gefält es mir wirklich ^^weiter so
Von: abgemeldet
2004-08-04T19:56:27+00:00 04.08.2004 21:56
Wie ich schon so sagte ^^ Sehr genial, besonders die Bonbons *rofl*
Von:  teufelchen_netty
2004-08-04T19:21:30+00:00 04.08.2004 21:21
oh man war das herrlich. ich kann nicht mehr vor kugeln. das war so hammergeil was fred, george und lee sich immer wieder ausgedacht haben und was immer alles schief ging. herrlich das mit dem kleben war ja schon geil, aber das mit dem einsperren war erst recht spitzengeilomatiko.
weiter so.


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