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Spiegel der Seele

Man muss nicht vom Schicksal auserwählt werden
von

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Die Außerwählten

Der Sprechende Hut hatte endlich sein schier endloses Lied für dieses Jahr beendet und Harry war froh, dass es wieder 365 tage dauern würde, bis er diese Prozedur wieder über sich ergehen lassen musste. In diesem Sommer hatte er angefangen, sich Gedanken zu machen über alles. Die Muggelwelt, die Zaubererwelt und all das. Er war schweigsamer geworden und hatte plötzlich Fragen, die ihm wahrscheinlich keiner beantworten konnte. Keine Fragen über sein Schicksal oder das eines anderen Menschen, sondern Fragen, über ganz generelle Dinge. Er fragte sich, ob es wirklich bei jedem Zaubeer und jeder Hexe möglich war, ihn eindeutig in ein Haus zu schicken, oder ob der Sprechende Hut manchmal einfach jemanden in ein bestimmtes Haus schickte, weil er es musste, egal, ob derjenige in das Haus passte oder nicht. Konnte man Menschen wirklich in nur vier Kategoerien einteilen?

Als er ron das erzählte hatte, hatte er sich über ihn lustig gemacht. "Unser Harry wird ein kleiner Philosoph," hat er gespöttelt.

Hermine schien ihn auf ihre Weise ernster zu nehmen, aber sie erinnerte ihn auch daran, dass das etwas war, was schwer zu ändern war, während es Dinge gab, die er verändern konnte - an denen sollte er arbeiten, hatte sie gemeint.

Er war wieder so in Gedanken versunken, dass er gar nicht gemerkt hatte, dass bereits die ersten Erstklässler auf die vier Häuser verteilt worden war.

"Castlereagh, Connor," las Professor McGonagall laut vor und ein kleiner Junge mit glosendem Blondhaar trat nach vorn und setzte den Hut auf, um von ihm zu einem neuen Gryffindor ernannt zu werden.

Anstatt zu klatschen sah Harry sich in der Halle um und sein Blick traf dabei auch den Slytherintisch. Obwohl Dracos Vater nun in Askaban saß, hatte sich Harrys schlimmster Feind keineswegs verändert, er war immer noch das selbe, ölige Frettchen, das er immer gewesen war. Aber dann entdeckte Harry ein neues Gesicht am Slytherintisch, das keinem Erstklässler gehörte: zwischen Dracos Freundin Pansy Parkinson und seinem Handlanger Vincent Crabbe saß ein Mädchen, etwa in Harrys Alter. Ihre Haare waren lang und glatt, sie glänztem im Kerzenlicht der Großen Halle silbrig und Harry war sich sicher, noch nie so eine Haar- oder Augenfarbe gesehen zu haben. Ein Stück entfernt saß ebenfalls ein neues Gesicht, aber dieses Mal war es ein Junge, ebenfalls etwa 16 Jahre alt. Der junge sah zu gepflegt aus, um ein junge zu sein - Harrys Meinung nach. Seine Haare waren schwarz wie seine Augen und im kontrast dazu leuchtete seine Haut weiß wie Milch. Er musste blinzeln um festszustellen, ob er nicht geträumt hatte. Nein, die beiden saßen so selbstverständlich am Slytherintisch, als hätten sie schon immer dazu gehört.

Harry sprach Ron darauf an, und bald hatte der ganze Gryffindortisch die Neuen entdeckt un klatschte nicht einmal mehr, als Francis Silverstone vom Sprechenden Hut nach Gryffindor geschickt wurde. Inzwischen hatten auch die schüler am Hufflepuff- und am Ravenclawtisch Notiz davon genommen und das erste Mal in tausend Jahren war die Zeremonie der Erstklässler zur Nebensache geworden.

Es war wohl allen gleichgültig (außer den Lehrern und den Slytherins) dass die Zeremonie nun zu Ende war und Dumbledore nun schon seit einigen Minuten versuchte, die Aufmerksamkeit seiner Schüler auf sich zu lenken, indem er Blumen aus der Luft erscheinen ließ. Erst sein zündendes Feuerwerk brachte die Blicke der Schüler wieder Richtung Lehrertisch.

"Nun, liebe Schüler. Wieder einmal hat ein neues Schuljahr begonnen... Dumbleodres Rede brachte keine wirklichen Neuigkeiten, aber alle Schpler hingen an seinen Lippen, weil sie hofften, er würde etwas über die neuen Slytherins sagen, die niemand von ihnen zuvor gesehen hatte. Dumbledore freute sich über die gespannte Aufmerksamkeit und Harry wusste nicht genau, ob er begriff, dass alle ihn nur aus einem einzigen Grund gespannter zuhörten als je zuvor.

Der Schulleiter verlor kein Wort über die neuen Slytherins.

"Wer glaubst du sind die?", fragte Ron, als das Essen auf dem Tisch stand. Er lud sich eine große Portion Kartoffelbrei auf den Teller, ohne den Blick vom Slytherintisch abzulenken.

"Vielleicht waren sie bisher auf einer anderen Zauberschule, wäre doch möglich, oder?", mutmaßte Harry.

Hermine schwieg. Sie war wohl die einzige, die das Interesse an den Neuen verloren hatte und sich ihrem Salat zuwandt.

"Sie sind Slytherins, das sollte uns einiges über sie sagen," meinte Dean Thomas und Neville stimmte ihm mit einem leisen Piepsen zu.
 

Erst, als das Festessen beendet war und die Schüler sich langsam auf den Weg zu ihren Schlafsälen machten, kam Draco mit dem unbekannten Mädchen und Pansy Parkinson samt Clique entgegen. Es war ungewöhnlich für Malfoy, so in die Offensive zu gehen, aber anscheinend hatte er es furchtbar eilig, sich aufzuspielen und Harry mit Neuigkeiten den Atem stocken zu lassen.

Doch er wandte sich zuerst an Hermine: "Na Granger, hast du schön gelernt? Ich hab' gehört, du hast als Beste abgeschnitten. Ich hoffe, du hast es genossen, denn diese Zeiten sind leider nun vorbei, wie ich dir mit tiefster Anteilnahme mitteilen muss," erklärte Draco höhnisch.

Hermine fixierte ihn kalt und antwortete: "Was denn, hast du endlich lesen und schreiben gelernt?"

Die Gryffindors, die noch am Tisch saßen, lachten über Hermines schlagfertige Antwort.

Pansy Parkinson keifte: "Ihr habt doch keine Ahnung. Das da," sie deutete auf die Neue, "ist Schila von Belote."

Einige Gryffindors sahen überrascht, beinahe erfurchtsvoll drein, aber Hermine blieb betont ruhig. "Sollte mich das jetzt irgendwie erschrecken oder sowas? Das ist lahmer als der dritte Teil von "Das Omen", wirklich."

Zwar schien die Hälfte aller Anwesenden Hermines Anspielung mit dem Muggelbegriff nicht ganz verstanden zu haben, aber die Stimmung blieb frostig.

"Sie hatte seit ihrem sechstem Lebensjahr Privatunterricht im Zaubern und sie ist wahrscheinlich sogar besser, als McGonagall," sagte Draco kühl. Schila war wähhrend der ganzen Zeit teilnahmslos geblieben, als würde sie das alles nichts angehen, und als sie schließlich die Halle schweigend verließ, folgten ihr die anderen Slytherins wie die Kücken ihrer Glucke.

"Was bitte scön ist Belote?", fragte Harry, als die Slytherins von dannen gezogen waren. Niemand schien diese Frage beantworten zu wollen.

Schließlich seufzte Neville: "Eine der mächtigsten Zaubeererfamilien überhaupt. Wo auch immer dieser Name fällt verbreitet er genau so viel Ehrfurch, wie ihr-wisst-schon wer. Außerdem..." Neville brach mitten im Satz ab. "Das erzähl ich dir später," flüsterte er so leise, dass nur Harry, Ron und Hermine es hören konnten.
 

Später dann, im Schlafsaal, brach Neville sein Schweigen: "Es wird gemunkelt, dass die Belotes Beziehungen zu Voldemort haben. Na ja, und noch einiges mehr. es sind reinblütige Zauberer durch und durch, in ihrem Stammbaum gibt es keine Halbblüter, keine Squibs, Muggel oder dergleichen. Sie sollen so starke magische Kräfte besitzen, dass sie mehr können, als sich das normale Zauberer überhaupt nur vorstellen können. Spezielle Kräfte. Und ich glaube, wir werden uns bald wünschen, wir hätten diese Schila nie getroffen..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allonsy-Alonso
2004-07-01T19:53:04+00:00 01.07.2004 21:53
Hört sich super an!
Hoffe es geht bald weiter!
Deine SD


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