Wenn man morgens aufsteht
Es war wieder einmal einer dieser verdammt normalen Morgen an dieser städtischen Schule. Der Junge von dem hier immer die rede sein wird, ist Ken Watanabe. Ein braunhaariger Junge normaler Statur mit einem stets gleichgültigen Blick. Er sitzt in der letzten Reihe neben seinem Kumpel (kann man das so nennen?) Lukas. Eine alte Hutzelfrau schaute verzweifelt in die müden und teils völlig verbrauchten Gesichter. Ihnen stand das Desinteresse geradezu auf die Stirn geschrieben.
"Also..." begann die Lehrerin mit zitternder Stimme " wollen wir nun mit dem Unterricht beginnen." Kein Kopf war in ihre Richtung gewandt. Trotz allem ging die alte Frau mutig zur Tafel und schrieb einige mathematische Gleichungen auf.
Mit einem grinsen auf den Gesichtszügen stand ein hochgewachsener Junge aus der letzten Reihe auf und ging zur Tür. "Junger Mann? Wohin wollen Sie bitte?",
Frau Korana rückte ihre große Brille zurecht. "Auf Kloh", sagte er nur ungerührt. "Nicht in meinem Unterricht." "Na hörn 'se mal. Das is ja wohln Grundrecht." Die Frau schüttelte nur störrisch den Kopf. "Das hätten sie sich auch früher überlegen können." "Nö." "UNd denken sie lieber an unsere liebe frühere Lehrkraft, ehe sie hier die große Diktatorin spielen." Die Frau schluckte und wisperte:"Ich versuche hier lediglich meinen Unterricht durchzuführen." Alle kannten die alte Geschichte um Frau Worzel, die sie früher einmal im Unterricht hatten. Sie wurde völlig entstellt in eine Nervenklinik gebracht. Angeblich sollte sie sich selbst so zugerichtet haben, doch jeder wusste, dass dies nicht der Realität entsprach. Einer, oder eher mehrere Schüler waren verdächtigt worden, aber die Geschichte war so verdammt geschickt angestellt worden, dass weder die Frau selbst irgend jemandem etwas anhängen konnte, noch irgendwelche Beweise vorhanden waren, die alles aufdecken konnten. "Wollen Sie mir drohen?", Frau Korana funkelte ihn aus hasserfüllten Augen an. "Ich und drohen? Wie könnte ich denn? Und überhaupt wollen sie mir hier sagen, ich sei an dieser Psychotat beteiligt gewesen?"
Die Frau versuchte gar nicht erst auf sein unsinniges Gerede einzugehen. Es würde nichts bringen, das war ihr klar. Somit schüttelte sie nur den Kopf und kümmerte sich wieder um ihre Tafel. "Ich hoffe..., dass ihr mit diesen Aufgaben zurechtkommt." Ein Lachen ging durch die Runde. Der Lehrkraft war klar, dass man hier absolut von niemandem erwarten konnte, dass er einen Stift in die Hand nahm und auch nur versuchte eine dieser eigentlich viel zu einfachen Aufgaben zu lösen.
