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In der Nacht des Neumondes

von

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Kapitel 3:
 

Ich hatte mich nicht gewundert, dass die Tür nicht abgeschlossen war, hatte ich wahrscheinlich gestern in der Aufregung vergessen. Doch im Eingangsbereich bekomm ich ein ungutes Gefühl. Ich rannte sofort ins Wohnzimmer und da bestätigte sich meine Unruhe. Überall im Raum lagen leere Bierdosen, leere Wodkaflaschen und eine leere Flasche von Papas teurem Wein. Es war das reinste Chaos!

Angewidert von dem Geruch bahnten wir uns ein Weg in die Küche. Dort sah es nicht viel anders aus. Mein einziger Gedanke war nur, wie ein einziger Mensch es schafft so viel Alkohol zu trinken und dann noch lebt!

Ich blickte zu Hitomi rüber, sie sah sich erstaunt um und schüttelte unglaubwürdig den Kopf. Sie musste wohl das gleiche wie ich denken. Langsam gingen wir wieder aus der Küche raus und begaben uns zur Treppe, die hoch zu den Schlafzimmern führt. Oben angekommen ging ich in mein Zimmer und packte einige meiner Sachen zusammen, die ich in der nächsten Zeit brauchen würde.

"Willst du nicht nach sehen ob deine Mutter noch hier ist?", fragte Hitomi.

Bedrückt schaute ich auf den Boden.

"Ich weiß es nicht. Einerseits will ich sie nie wieder sehen, nachdem was sie gestern getan hat, aber andererseits mach ich mir Sorgen! Sie ist immerhin noch meine Mutter!"

"Dann geh nach schauen. Gib mir die Tasche solange."

"Du kommst nicht mit?", fragte ich leise.

Mit hochgezogener Augenbraue sah Hitomi mich an.

""Klar komm ich mit! Was denkst du von mir? Ich will dir doch nur helfen!"

"Danke, ist schon gut," sagte ich beruhigt.

Zusammen gingen wir ins Schlafzimmer meiner Eltern. Dort fanden wir meine Mutter auf dem Bett liegen, neben ihrem Kopf lag ein Brief und in ihrer rechten Hand lag noch immer die Schachtel mit den Schlaftabletten.

Mir stockte der Atem, denn so sehr ich meine Mutter hasste, war dies doch wirklich ein Schock. Ich bekam noch mit wie Hitomi runter in die Küche lief um einen Krankenwagen zu rufen. Mein Blick fixierte sich auf den Brief, der neben meiner Mutter lag. Ich nahm ihn und begann zulesen.
 

Liebe Familie,
 

ich weiß, dass ich einiges in meinem Leben falsch gemacht habe. Ich bin daran Schulde, dass unsere Familie auseinander gebrochen ist. Dafür hasst ihr mich höchst wahrscheinlich.

Es tut mir alles so schrecklich leid!

Ich werde euch keine weiteren Probleme machen, denn ich werde euch jetzt für immer verlassen.

Bitte haltet mich trotzdem in guter Erinnerung.
 

Lebt wohl!
 

Varia Fanel
 

Ich konnte es nicht fassen, meine Mutter wollte sich umbringen! Für mich brach eine Welt zusammen, denn ich hatte immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass wir wieder eine Familie werden. Ich merkte nicht mehr, wie Hitomi wieder zu mir kam und das wenige Minuten später der Krankenwagen eintraf, denn vor meinen Augen wurde alles schwarz. Ich weiß nur noch, dass ich im Krankenhaus wieder aufwachte und Vargas und Hitomi an meinem Bett standen.

"Was ist passiert?", fragte ich sofort.

"Du bist zusammengebrochen. Der Krankenwagen hat dich dann auch mitgenommen," sagte Hitomi.

"Wie geht es meiner Mutter?"

"Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Ihr habt sie Gott sei dank früh genug gefunden, Dein Vater ist im Moment bei ihr," sagte Vargas.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Merke kam mit Eria reingestürmt.

"Van, Van wie geht es dir?", mit diesem Geschrei stürzte sich Merle auf mich.

"Alles in Ordnung Merle," beruhigte ich sie.

"Dann ist es ja gut. Ich habe Angst, dass Mama stirbt. Sie soll mich nicht wie Folken verlassen."

Ich war überrascht das von Merle zu hören, aber sie schien auch noch sehr stark an ihrer Mutter zuhängen.

"Nein, du brauchst keine Angst zuhaben. Mama wird uns nicht verlassen."

Merle fing an zu weinen und ich hielt sie noch fester in meinen Armen. Ich konnte es nicht verstehen, warum Merle so um Mutter weinte. Früher hatte sie immer geweint, wenn Mutter uns in ihrem Alkoholrausch blau und grün geschlagen hat. Und jetzt weinte sie genau um diese Frau. War es,, weil Merle trotz der Schläge und Drohungen immer noch stark an Mutter hing? Einmal als Mutter drohte, jeden der das Haus betritt umzubringen, konnte Merle ohne Probleme ins Haus und Sachen holen. Hatte diese Frau, die sich meine Mutter nannte, doch noch genügend Verstand und Herz ihrer kleinen Tochter nichts zu tun?

Wir saßen noch eine weile so auf dem Krankenbett und Hitomi half mir Merle zu trösten. Später am Nachmittag stieß mein Vater zu uns.

"Wie geht es Varia?", fragte Vargas.

"Sie wird es überstehen, keine Angst. Sie ist vor einer Stunde aufgewacht und sie hat mir erzählt was passiert ist. Wir haben abgemacht, dass sie für 4 Monate eine Entziehungstherapie macht. Ich werde währenddessen die Scheidung stoppen. Ich habe bemerkt das ich nicht so unschuldig an der ganzen Sache bin, wie ich immer dachte, deshalb werde ich erstmal über alles nachdenken müssen."

"Heißt das, dass wir vielleicht wieder zu einer richtigen Familie werden können?", fragte ich und Hoffnung keimte in mir auf.

"Vielleicht, das werden wir in 4 Monaten sehen," antwortete Vater mit einem leichten Lächeln.
 

Fortsetzung folgt....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Seelengefaehrtin
2004-09-24T13:38:20+00:00 24.09.2004 15:38
nicht schlecht!!! schreib weiter!


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