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Final Fantasie (VIII) und keine ende in Sicht

von

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Prolog - rote Mäntel eignen sich nicht zum Tarnen

Final Fantasie ... und kein Ende in Sicht.
 

für Bluemoon und Knacksi
 

Okay, ich habe das Spiel nie zu Ende gespielt.! Aaaaaaaaaaaber Ich habe meiner Schwester Blue beim Spiel zu gesehen. Stundenlang. (Gott, muss ich bescheuert sein.) Und weil, das ja nicht geht, habe ich jetzt auch angefangen. Bin jetzt gerade mal in Level 12 und SEED geworden. (schluchz) Und muss noch mal von vorne beginnen, weil ich einen wichtige G.F. vergessen habe zu ziehen. Ja, ja man sollte sich eben die Komplettlösung von Knacksi vorher durchlesen. Aber ich hasse es Gebrauchsanweisungen zu lesen.

Deshalb schreibe ich diese Geschichte für diese beiden. Und als Dankschön dass sie meinen Wahnsinn so geduldig ertragen. (Ich weiß es ist manchmal sehr schwer.)
 

Die Charas gehören nicht mir und ich geben sie unbeschadet (fast) zurück.
 

Sc: Ich habe wieder eine neue FF begonnen. Diesmal wird es wirklich nur ein Pairing geben.
 

Blue: Rechnet mit mindesten vier.
 

Sc: Und auch nur vier Kapitel.
 

Blue: Also werden es zehn.
 

Sc: Ganz kurz, einen Short story.
 

Blue: Seit auf hundert Seiten gefasst.
 

Sc: Und es gibt ein offenes Ende.
 

Blue: Es wird alles geklärt? Na Gott sei dank und ich dachte schon ich muss mir mal wieder ein eigenes Ende überlegen... obwohl... eigentlich, wäre es nur blöd für euch. Sie wohnt ja im Nachbarzimmer und kommt zum schreiben an meinem PC in meinem Zimmer. *gg *
 

Sc: Diese Geschichte wird glimpflich ausgehen, nicht wie im Film Final Fantasie, wo alle sterben (aber hey, die Musik am Ende war doch cool.)
 

Blue: Übersetzt heißt dass, sie werden alle sterben.
 

Sc: Oder? *überleg*
 

Blue: Oh, scheint, als haben die Figuren doch einen Chance zu überleben.
 

Sc: *bemerkt Blue * Sag mal Zweifelst du alle meinen Aussagen an?
 

Blue: Öhm, nein?
 

Knacksi: *rein spazier komme * Doch tut sie.
 

Piiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiep - Bildstörung
 

Dieser Kommentar wird hier wegen Handgemenge beendet.
 

Prolog

rote Mäntel eignen sich nicht zum Tarnen
 

Ein Jahr nach dem Tod der Hexe Artemisia schwebte ein rotes Raumschiff, auch Ragnarok genannt, über die weiten Ebenen der Wüste.

Eine junge Frau von achtzehn Jahren in einem verboten kurzem, gelben Kleid und saß am Steuer und ... versteuerte sich. Hart schlug das Raumschiff auf den Boden und kam vor einem verbogenen Zaun zum Stehen. (Nein, den hatte Selphie nicht mitgenommen. Jedenfalls diesmal nicht)

Ein junger Mann, auch achtzehn Jahre alt, schob seinen Cowboyhut etwas aus dem Gesicht und blinzelte aus dem Fenster.

Schwungvoll setzte er die Füße auf den Boden und stand auf.

"Ist das nicht die Raketenbasis, die du vor einem Jahr in die Luft gesprengt hast?", fragte Irvine seinen Freundin Selphie, die nun ihren Blick von den blinkenden Tasten hob und auch durch die sich legende Sandwolke schaute.

Sie nickte.

"Ist irgendwas passiert?", fragte Xell, der dritte Passagier leicht panisch.

Die drei kamen gerade von einem Auftrag wieder und waren auf dem Weg zum Balamb Garden.

"Nein, alles in O~rdung.", winkte Selphie ab und hämmerte auf den verschieden Knöpfen herum.

"Sicher?" Xell blickte etwas zweifelnd.

"Sie kriegt das schon wieder hin.", beschwichtigte Irvine, als er irritiert inne hielt.

"Da draußen ist jemand?"

Suchend sahen alle durch die Scheibe, als sie zwei Gestallten erblickten. Die knallroten Mäntel waren so unauffällig wie, wen sich der Balamb Garden hinter einem einjährigen Ginsterstrauch verstecken würde.

Xell schwang sich auf den Wüstenboden und ging auf die Beiden zu, die abwartende und verwirrt dastanden.

"Wer seid ihr denn?", fragte er den Jungen, den er auf sein Alter schätzte.

Dieser zuckte mit den Schultern.

"Zyana und Sziero.", sagte das Mädchen. Sie musterte ihren Gegenüber und stellte fest, dass dieser rote Turnschuhe trug und einen Tätowierung auf der linken Gesichtshälfte hatte.

Warum ihr die Turnschuhe als erstes auffielen, konnte sie nicht sagen.

"Und woher kommt ihr?", fragte Xell nun.

"Keine Ahnung."

"Und wohin wollt ihr?"

"Auch keinen Ahnung. Das einzige was wir wissen, ist das wir hier sind."

"A~h ja." Xell nickte verstehend, auch wenn er nicht wusste, was sie damit sagen wollte.

Er schaute zum Cockpit hoch, wo Irvine und Selphie an der Scheibe klebten und fragend hinunter sahen.

Xell zuckte mit den Schultern und Selphie winkte sie kurzerhand an Bord.

"Bis du sicher?", fragte Irvine.

"Hier bleiben können sie schlecht. Direktor Cid wird schon wissen, was wir tun sollen."

Sie drückte auf gut Glück auf einen grünen Knopf, der Motor gab ein würgendes Geräusch von sich und dann schnurrte die Ragnarok wie neu und hob ab, nachdem sie Gäste an Bord genommen haben.

blind passenger - kentert, nein entert die Ragnarock

Kapitel eins- blind passenger

kentert, nein entert die Ragnarock
 

"Sag mal, seid ihr bescheuert?! Ihr müsst doch einen an der Waffel haben! Ihr könnt doch nicht zwei völlig wildfremde Menschen in den Garden schleppen! Das ist eine Schule, wo SCHÜLER hingehen und lernen! Soll ich vorne vielleicht ein Schild aufstellen, wo drauf steht: Betreten für Unbefugte verboten! Ihr macht meine ganze Arbeit zunichte! Wisst ihr wie lange es dauert, diesen Garden auf Vordermann zu bringen? Habt ihr auch nur Ansatzweise eine Ahnung? Na? Habt ihr? Habt ihr? Habt ihr? Nein!!", regte sich Cifer künstlich auf.

Squall nickte bei jedem Satz bedächtig. "Ist die Ragnarok wieder da?", fragte er nur.

"Die Ragnarok?", fluchte Cifer weiter. "Ihr hattet die Ragnarok gekapert? Ihr seit ja noch nicht mal im Balamb Garden."

"Ähm, Chef wir gehören zum Balamb Garden.", warf Selphie kleinlaut ein.

Cifer wies mit anklagendem Finger auf Irvine. "Ihr. Er nicht! Außerdem weiß ich ganz genau, dass du das Schiff irgendwann mal zu Schrott fliegen wirst. Du hast schließlich keine Ahnung wie das Ding gesteuert wird. Vielleicht muss ich dem Teil auch erst einen übergroßen Stempel verpassen. ,Eigentum des Balamb Garden.' Wozu stellen wir den Regeln auf, wenn ihr nichts Besseres zu tun habt, als diese zu übertreten?"

Die anderen schwiegen lieber, auch wenn ihnen ein bissiger Kommentar auf der Zunge lag. Schließlich war Cifer eigentlich immer der Erste, der irgendwelche Regeln für Null und Nichtig erklärte, wenn sie ihm nicht in den Kram passten.

Selphie warf Quistis einen wütenden Blick zu.

"Willst du auch noch irgendwas sagen, Quistis?"

"Nö. Ist doch alles gesagt!", meinte diese.

Irvine wandte sich an Rinoa, die bis dahin stillschweigend allem zu gehört hatte.

"Irgendwas stimmt hier ganz gewaltig nicht!"

Rinoa sah fragend auf.

"Wieso?"

"Quistis will keine Strafpredigt abhalten - verdächtig! Cifer redet und flucht wie ein Wasserfall- sehr verdächtig! Und Squall gibt Cifer Recht! Das ist doch oberverdächtig!"

Zyana stand verwundert bei der kleinen Ansammlung und sah sich interessiert die sogenannten Balamb Garden Befugten an.

Cifer, der die ganze Zeit wie ein Rohrspatz schimpfte und sich partout nicht beruhigen wollte, war der größte unter ihnen.

Seine kurzen blonden Haare standen vor lauter Ärger nach allen Seiten ab und seinen grauen Augen blitzten in einem gefährlichem Blau.

Neben ihm stand Squall mit verschränkten Armen und versuchte streng auszusehen, auch wenn Zyana das Gefühl hatte, das er die ganze Zeit nachdachte und immer tiefer darin verschwand. Seine braunen Haaren fielen ihm in einen Art, tja, was war das? Auf jeden Fall kein Haarschnitt den sie kannte, ins Gesicht. Irritiert sah sie auf die Narbe, die ihm quer über das Gesicht lief.

Ihr Blick fiel zurück auf Cifer. Der hatte auch eine solche Narbe, nur seitenverkehrt.

Hatte das eine Bedeutung? (Natürlich)

Squalls Augen blitzten ab und zu blau auf, wenn er Cifers Ausführungen Recht gab, dann verschwand er wieder in Gedanken.

Quistis sah streng auf die Angeklagten hinunter. Ihre blonden Haare waren am Hinterkopf hoch gesteckt.

Rinoa lächelte ich aufmunternd zu.

Um den Hals trug sie eine Kette mit zwei Ringen.

Warum zwei?

Die Anwesenden mochten alle im gleichen Alter sein.

In ihrem und Szieros Alter.

Zyana sah an ihnen vorbei und erblickte sich und ihren Zwillingsbruder, wie sie annahm, in einem großen Spiegel.

Ihr Gesicht war eher blass und ihr roter Mantel aus Wolle reichte ihr bis zu den Knöcheln. Um ihren Hals trug sie eine Kette mit einem Namensschildchen auf dem ein Geburtsdatum eingetragen war. Es war das gleiche Datum, das in dem Anhänger von ihrem Bruder eingraviert war, weshalb sie zu den Schluss gekommen waren, das sie nicht nur Geschwister sondern auch Zwillinge sein mussten, denn die Ähnlichkeit war verblüffend.

Sziero Haare waren so weiß, wie ihre schwarz waren. Sie reichten aber auch bis zu den Hüften hinab.

Er trug einen kurzen roten Mantel aus Wildleder.

Er hörte eher müde den Ausführungen von Cifer zu, während Zyana mit Interesse die Umstehenden noch einmal musterte und versuchte zu ergründen, wer von den sieben denn nun das sagen hatte.

Sie vermutete dieser Cifer, der nun Luft holte und mit verschränkten Armen dastand und aufhörte zu predigen.

"Ich bringe die beiden zu Dr. Kadowaki.", sagte Rinoa in die entstandene Stille und ging voraus, ohne eine Antwort abzuwarten.

Zyana und Sziero folgten ihr.
 

°°°°°
 

Dr. Kadowaki hatte ihre Untersuchung beendet und nickte bedächtig.

"Ihr könnt euch also an gar nichts erinnern?", fragte sie die Zwillinge. Diese schüttelten den Kopf.

"Hmmm, so, so.", murmelte sie und nickte den beiden freundlich zu. Sie waren entlassen.

Zyana griff nach ihrem Mantel und zog ihn sich wieder über die weiße Kleidung. Sziero tat es ihr gleich.

Dr. Kadowaki ging zu Direktor Cid.

Die Waffen, die die beiden bei sich trugen, gaben ihr Bedenken auf.

Zyana und Sziero ließen sich von Xell und Rinoa den Garden zeigen.

Wortlos sahen sie sich alles an.

"Und das wird euer Quartier. Fürs erste, bis wir wissen, wo ihr hingehört.", sagte Rinoa.
 

°°°°°
 

Direktor Cid schaute aus dem Fenster.

"Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden hier auftauchen werden." Besorgt runzelte er die Stirn.

Er war allein. Dr. Kadowaki war wieder auf der Krankenstation.

"Wer weiß wozu es gut ist. Ich werde es erst einmal für mich behalten."
 

°°°°°
 

"Und das ist die Mensa. Sehr wichtiger Ort.", rief Xell und öffnete schwungvoll die Tür.

Sie traf auf Widerstand und den Laut zu urteilen war der Widerstand Cifer.

"So, da sind ja die illegalen Fremdlinge wieder.", wurden die Zwillinge begrüßt. "Gehören die etwa jetzt auch zum Garden? Oder warum bekommen sie eine Gratisführung?"

"Vorerst sind sie unsere Gäste.", bestimmte Rinoa und schob sich an Cifer vorbei.

"Gäste? Seit wann sind nervende Zwerge Gäste?", knurrte er und giftete zu den Zwillingen.

"Wenn ihr irgendwie auffällig werdet, werde ich es herausfinden. Verstanden Zwerg eins und zwei?"

"Hör auf sie zu beleidigen.", giftete nun Xell und ballte seine Fäuste.

"Hasenfuss, überanstreng dich nicht.", höhnte Cifer und schritt hoheitsvoll davon.

"Hasenfuss?" Sziero sah auf.

"Xell, schnell, sie haben gerade frische Hot dogs gebracht.", rief jemand und Xell vergaß alles um sich herum.

Seinen Augen sprachen nur noch eins. HOT DOGS!!

Rinoa schüttelte nur den Kopf und wandte sich wieder den Zwillingen zu.

"Habt ihr Hunger?"

"Auf Hot dogs? Nein, danke."

"So? Wie hot dogs schmecken habt ihr also nicht vergessen?", stichelte Cifer.

"Ich habe auch nicht vergessen einen Vollidioten auf zehn Meter zu erkennen.", gab Zyana zurück.

"Ups. Ging das jetzt gegen dich?", fragte Quistis und verkniff sich ein Kichern.

Zyana griff nach dem Ärmel von ihrem Bruder und steuerte einen nahen Tisch an, an dem zehn Plätze waren.

Squall und Rinoa setzten sich zusammen mit Selphie und Irvine auf die eine Seite des Tisches. Zyana thronte am Kopfende und Sziero an ihrer Seite gegenüber von Squall. Quistis setzte sich neben ihn, Rai-jin kam mit einem beladenen Tablett auf den Tisch zugewankt und nahm mit Fu-jin die beiden freien Plätze neben Quistis ein.

Zyana gegenüber setzte sich nun Cifer.

Misstrauisch musterte er das Mädchen. Er mochte sie nicht. Sie hatte etwas an sich das nur Ärger versprach und er kannte sich damit aus, schließlich war es sein Job Ärger zu verhindern, wenn er nicht selber welchen verbockte.

"Und wo soll Xell sich hinsetzten?", fragte Rinoa. Der Tisch war voll belegt.

"Bevor Xell überhaupt Gelegenheit hat an der Reihe zu sein, sind entweder die Hot dogs alle, oder wir sind schon wider auf einem Auftrag unterwegs.", prophezeite Quistis und alle sahen zu dem SEED in der Schlange hinüber, der nur noch drei andere vor sich hatte.

"Diesmal hat er echte Chancen es zu schaffen.", überlegte Irvine.

Rai-jin und Fu-jin futterten beständig weiter.

"Ihr seit also der Ordnungsdienst.", lenkte nun Sziero ab.

Cifer nickte.

"Und das ist der Schulsprecher.", rief Rinoa und sah zu Squall.

"Xell ist gleich dran.", warf Selphie ein und wieder sahen alle zu ihm hinüber.

Schon ging die Person, die vor Xell stand weg.

Die Augen von ihm leuchteten und im Mund sammelte sich schon das Wasser.

"Drei...", begann er.

"Ja?", fragte das Mädchen auf der anderen Seite der Theke freundlich.

"Drei Hot dogs." Gierig verschlangen seine Augen bereits das Essen, als es auf einem Teller gepackt wurde.

Seine Hand schob bereits die Chipkarte für die Bezahlung hinüber, als es im Lautsprecher knackte.

Xell sah ahnungsvoll auf.

"Gib her, schne~ll.", rief er schon panisch, doch das, Mädchen hörte es schon nicht mehr, denn Xells Panikattacke wurde von der Stimme von Direktor Cid übertönt.

"Gut, lass und gehen." Cifer stützte schwer die Hände auf den Tisch und erhob sich.

"Aber war da nicht nur Squall, Selphie und Xell die rede?", warf Quistis ein.

"... und der Ordnungsdienst meldet sich bitte auch im Direktorat.", warf Cid noch hinterher.

Auf Cifers Gesicht zeigt sich ein triumphierendes Lächeln und Quistis verdrehte die Augen.

"Warum immer ich?", holte Xell sie aus den Gedanken.

"Lass das Gejammer.", wies Cifer ihn zurecht. "Und das soll ein SEED sein."

Rinoa sah der Gruppe sorgevoll nach.

"Da gibt es doch bestimmt Ärger. Ich meine, wenn sie sogar Cifer zu sich rufen lassen?"

"Wahrscheinlich hat er mal wieder jemanden irgendwelche sadistischen Strafen auferlegt.", überlegte Quistis.

Zyana sah sie interessiert an. "Was denn für Strafen?"

"Den Garden von außen schrubben oder die Dinos in der Trainingshalle füttern."

Zyana erinnerte sich dunkel an die kurze Erwähnung der Übungshalle.

"Das meint ihr doch nicht ernst?", fragte sie zweifeln.

"Nein, das mit den Dinos nicht.", winkte Rinoa ab "Bis jetzt."

"Bring ihn nicht auf komische Ideen.", warnte Irvine.
 

°°°°°
 

"Das ist nur eine Spionage Mission. Sie sollen lediglich herausfinden, wo wir diese Hexe finden.", sagte Cid gerade zu Squall. Dieser nickte mit grimmiger Mine.

"Ich denke Sie solltet in zwei Tagen wieder hier sein. Das ist die Adresse, von einem Agenten, der Ihnen weiter helfen wird. Wir setzten Sie genau 1300 ab, also halten Sie sich bereit."

Damit war Squall und seinen Truppe entlassen.

"Ah, Cifer. Sie haben sicher schon unsere Gäste kennen gelernt. Es ist wichtig, das Ihnen nichts passiert. Ich übergebe Ihnen die Aufgabe auf sie aufzupassen."

"Ich soll Babysitter spielen?", fragte er entgeistert.

"Nein, nicht als Babysitter. Sie sollen nur darauf achten, da sie nicht in Schwierigkeiten geraten."

Cifer nickte nur knapp.
 

°°°°°
 

"Wie, du sollst auf uns aufpassen?", fragte Zyana entgeistert.

"Das soll mal heißen, dass wir aufpassen, das ihr mal nicht in Schwierigkeiten geratet.", erklärte Rai-jin.

"Warum?", fragte Sziero.

"Das wissen wir mal auch nicht."

"Unklar.", nickte auch Fu-jin.

Cifer sagte gar nichts. Er stand nur mit verschränkten Armen da.

"Wie gerasten schon nicht in Schwierigkeiten. Hier gibt es ja nichts womit wir in Schwierigkeiten geraten könnten.", grummelte Zyana.

"Bist du dir da so sicher?", fragte Cifer und sah sie finster an.

"Ich werde den Garden nicht von außen schrubben und die Dinos kannst du alleine füttern.", rief sie.

"Dinos füttern? Da ist einen geniale Idee? So was hätte ich dir gar nicht zu geraut."

"Kam ja auch von Quistis.", mischte sich nun Irvine ein.

"Quistis?" Cifer nickte anerkennend "Schwesterchen, du kannst manchmal ganz schön einfallsreich sein." (dein Einfluss, Cifer)

"Die sind Geschwister?", fragte Sziero Irvine und deutet mit dem Daumen auf die beiden.

"Das sind wir alle. Bis auf Rinoa, sind alle im selben Waisenhaus gewesen.", nickte Irvine.

"Wir waren mal auch nicht in dem Waisenhaus.", mischte sich Rai-jin ein.

Fu-jin nickte.

"Dinos füttern.", murmelte Cifer erneut.
 

°°°°°
 

Drei Tage später ging Zyana gähnende den Gang entlang. Sie war allein, sonst hätte sie es nicht gewagt sich so gehen zu lassen.

Ihr lief ein besorgter Irvine über den Weg.

Sie überlegte kurz ob sie ihn ansprechen sollte, doch das erübrigte sich, denn Irvine erblickte sie und kam mit leidender Mine auf sie zu.

"Selphie sollte längst zurück sein."

"Ja, und?" Zyana sah verständnislos auf

"Sie ist es nicht."

"Offensichtlich. Aber was kann ich tun?"

"Du musst mir sagen wo Cifer ist."

"Warum sollte ich wissen wo dieser Trottel steckt?", fragte sie giftig. Sie hatte beschlossen diesem Kerl aus dem weg zu gehen. Der war nur nervig!

Rai-jin und Fu-jin waren eigentümlich zugegeben, aber diese beobachteten sie nicht die ganze Zeit misstrauisch, als würde sie jeden Moment den Garden in die Luft jagen wollen.

"Aber er ist doch dein Bodyguard?", fragte Irvine verblüfft.

"Er ist NICHT mein Bodyguard. Außerdem ist es sieben Uhr morgens. Ich komme gerade aus dem Bett."

"Woher soll ich denn wissen, wie weit ihr schon seid?"

Zyanas Faust schoss nach vorne und... verfehlte ihn.

"Aha, also doch schon...", weiter kam er nicht, denn an Zyanas Arm hing plötzlich ein verstörtes Etwas, das sie als Rinoa identifizierte.

"Wo ist Cifer?", fragte diese.

"Warum fragte ihr mich?"

"Aber er muss doch in deiner Nähe sein?", fragte Rinoa nun genauso verständnislos.

Zyana schüttelte nur den Kopf.

"Na schön. Er ist...." Sie überlegte, welcher Ort am weitestes von ihrem jetzigen Standpunkt entfernt war. "... in der Eingangshalle."

Sofort war sie alleine, den die beiden hechteten den Gang entlang.

"So, die wäre ich los.", nickte sie zufrieden.

"Wen wärst du mal los?", fragte es da hinter ihr.

"Irvine und Rinoa, die sind beide mal.. ähm, die sind beide irgendwie aufgelöst, weil der Squalltrupp noch nicht zurück ist."

"Das ist ja mal klar, die sollten ja mal schon gestern zurück sein. Hat mal keiner was von ihnen gehört.", nickte Rai-jin.

"Ungewöhnlich.", setzte Fu-jin hinzu.

Soll das etwa heißen man musste sich tatsächlich um die drei Sorgen machen?

"Cifer ist mal bestimmt in der Eingangshalle.", sagte Rai-jin und zog Zyana mit sich. Da erst bemerkte sie ihren Bruder, der ihr fröhlich zu lächelte.
 

°°°°°
 

"Cifer, du musst was unterne~hmen.", rief Irvine sobald er ihn entdeckt hatte.

Er war tatsächlich in der Eingangshalle. Zwischendurch hatte Irvine den Verdacht gehegt, das Zyana sie nur los werden wollte.

Cifer ließ sich nicht stören. Er drückte gerade einem Jungen eine Zahnbürste in die Hand und sagte: "Und das machst du jetzt wieder sauber."

"Mit der Zahnbürste?", fragte dieser erschrocken.

"Du kannst es auch ablecken.", grinste Cifer und der Junge sah zu das er Land gewann.

"Wohin will der so schnell?", fragte Quistis, die mit Ordnern beladen von dem Schüler fast umgekachelt wurde.

"In die Übungshalle.", kam es als knappe Antwort, dann wurde er unsanft in die Realität zurück befördert.

"Cifer, tu was!", verlangte Rinoa lautstark.

"Worum geht es denn?"

"Squall sollte längst zurück sein."

"Und Selphie auch.", setzte Irvine hinterher.

"Und was habe ich damit zu tun?"

"Du bist Cifer.", sagten sie, als würde das alles erklären.

"Das weiß ich. Also noch mal. Und was habe ich damit zu tun?", wiederholte er erneut.

"Du bist der Ordnungsdienst.", sagte Rinoa und hängte sich an seinen Arm, während sie ihn flehendlich ansah.

"Du bist der Älteste.", sagte nun Irvine.

"Wir sollten zu Direktor Cid gehen.", warf Quistis ein.

"Mir scheint ihr hättet euch gleich an Quistis wenden sollen.", sagte Zyana trocken. Sie hatten inzwischen zu der Gruppe aufgeschlossen. "Sie scheint mir klüger zu sein."

"Autsch, schon wieder.", grinste Quistis und ging Richtung Direktorat.

Cifer ließ sich es aber nicht nehmen anzuklopfen.

"Cifer, Quistis und Irvine, wie schön, ich wollte Sie gerade ausrufen lassen.", winkte Cid sie hinein.

Rinoa runzelte die Stirn und lehnte sich gegen die Wand vor der geschlossenen Tür.
 

°°°°°
 

"Wie ihr geht Squall und die anderen suchen?", fragte Rinoa Quistis, die ihre Peitsche ordentlich zusammenrollte und sich an den Gürtel hängte.

"Es scheint tatsächlich so zu sein, das sie verschwunden sind.", nickte sie.

"Verschwunden?" Rinoas Lippe zitterte.

"Nehmt mich mit.", sagte sie entschlossen.

"Ähm, nein. Direktor Cid bestand ausdrücklich, das gerade DU nicht mitkommst. Immerhin verflogen wir hier eine Hexe und wenn du dich mal ganz schwach erinnerst, was dir beim letzten Mal passiert ist, als du auf eine Hexe trafst?", warf Cifer ein.

"Weil du mich geschupst hast.", giftete sie.

"Wie die kleinen Kinder." Quistis verdrehte die Augen und stieg in den Wagen.

"Keine Sorge, ich bringe dir deinen Freund schon wieder zurück.", winkte Cifer jeglichen weiteren Kommentar ab.

Rinoa sah mit zusammen gekniffenen Augen dem Wagen nach.

"Von wegen, mich einfach hier lassen.", grummelte sie und steuerte einen zweiten Wagen an.

"Was hast du mal vor?", fragte Rai-jin.

"Ihnen nach.", kam es als Antwort.

"Mal dem Wagen? Durch die Wüste, ohne mal wissen wohin?"

"Selbstmord.", kommentierte Fu-jin

"Habt ihr einen besseren Vorschlag?", rief Rinoa außer sich.

Rai-jin schielte zur Seite.

"Ragnarok.", sagte Fu-jin.

"Aber das ist nicht erlaubt? Wenn ihr euch erinnert, was Cifer das letzte mal für einen Aufstand gemacht hat?"

"Ja und? Das ist doch mal jetzt egal. Außerdem sind wir mal auch Ordnungsdienst." Fu-jin nickte.

Dann sah sie sich um. "Zwillinge?", fragte sie.

"Als die anderen los sind, waren sie noch hinter mir."

"Wahrscheinlich sind sie mal in den Garden zurück. Da kann ihnen ja mal nicht viel passieren. Also würde ich mal sagen...."

"Einsteigen." Fu-jin hielt die Tür des Raumschiffes auf und die anderen kletterten hinein.
 

°°°°°
 

"Wisst ihr wie das Ding bedient wird?" Rinoa sah sich das Steuerpult an.

Fu-jin drückte auf einen grünen Knopf und nickte bedächtig.

"Bist du nicht mal schon damit geflogen, Rinoa?"

"Schon.", sagte sie ausweichend, "Aber da hatte ich gerade etwas anderes zu tun gehabt. Fu-jin scheint es aber zu wissen."

Schon schwebten sie etwas über den Boden. Rinoa sah hinaus und duckte sich augenblicklich wieder.

"Was ist denn mal los?"

"Mein Vater. Verdammt, was macht der den hier?", fluchte sie leise.

"Krisensitzung."

"Natürlich, was sonst."

Sie hatten den Garden hinter sich gelassen, als sie Schritte hörten.

Erschrocken sah Rinoa sich um.

"Zyana, Sziero, was macht ihr denn hier.?"

"Wir dachten wir kommen mit. Vielleicht braucht ihr ja Hilfe."

"Ich bin mir nicht sicher, ob das einen gute Idee ist. Immerhin habt ihr immer noch kein Gedächtnis und da draußen warten Monster und wer weiß was noch auch uns."

Kommentarlos zogen Sziero und Zyana etwas hinter ihrem Rücken hervor.

"Auch wenn wir nichts wissen. Die Dinos in eurer Übungshalle waren gute Trainingspartner.", lächelte Zyana und Sziero nickte.
 

°°°°°
 

Cifer stieg skeptisch aus dem Wagen. Vor ihnen stand das Fahrzeug mit dem Squall, Selphie und Xell los sind. Nur war diese nur noch ein Wrack.

"Scheint, als hätten sie den Agenten nicht mehr erreicht.", sagte er und Irvine zog scharf die Luft ein.

"Sie sind da lang gegangen." Er wies mit der Hand nach vorne, wo sich nichts als Blätter, Bäume und Gras befand.

"Großartig. Dann mal ab in den Dschungel." Quistis schloss ihre Hände um die Peitsche

und holte eine Karte heraus.

"Ich denke die sollten wir mitnehmen."

"Blödsinn, nur Loser brauchen eine Karte.", sagte Cifer verächtlich und ging mit gezückter Gun-Blade voran.

"Cifer warte.", rief Irvine noch, doch dieser war schon ein gutes Stück im Blätterwerk verschwunden.

"So ein Vollidiot.", fauchte Quistis und bahnte sich ebenfalls einen Weg in den Dschungel, dicht gefolgt von Irvine.

Sie sahen sich suchend um, doch sie konnten ihren Truppenführer nicht entdecken.

"Cifer lass den Quatsch. Wir haben keinen Zeit für Versteckspielchen.", rief nun auch Irvine.

Nach zehn Minuten erfolgloser Suche, mussten sie sich jedoch eingestehen, das er irgendwie verschwunden war.

"Und jetzt?" Irvine sah Quistis an, die nun die Führung übernahm.

"Wir erledigen den Auftrag. Womöglich fällt er wieder in unsere Arme." Entschloßen schritt sie voran.
 

°°°°°
 

Cifer sah sich irritiert um. Er muss in einen Grube gefallen sein. Er blickte nach oben, doch er sah nichts.

Um ihn herum Gabe es nur eins, gähnende Leere.

Schwarz, so weit er sehen konnte.

(Nein, er war nicht blind geworden.)
 

°°°°°
 

"Sieh mal da unten stehen mal zwei Fahrzeuge."

Fu-jin nahm das zum Anlass zum landen und die fünf sprangen hinaus.

"Sieht aus, als wären sie hier zu Fuß weiter.", überlegte Rinoa.

"Sie sind hier lang. Ich glaube nicht, das es Sinn macht weiter zu fliegen.", sagte Sziero

"Ja, da hat er mal Recht. Bei dem dichten Blätterwerk haben wir mal keinen Chance sie zu entdecken."

"Na dann. Sattelt die Chocobos, wir reiten nach Esthar.", murmelte Rinoa resigniert.

"Was ist Esthar?", fragte Zyana.

"Erklär ich dir später, aber erst einmal will ich Squall zurück."

Sziero zog sein WhoKnows-Blade hervor und säbelte das Gebüsch nieder.

Sie waren keine zehn Meter in den Dschungel vor gedrungen, als sie einen erstickten Schrei hörten, dann war Stille.

Verwundert drehten sie sich um.

"Wo ist Zyana?" (Ja, das würde ich jetzt aber auch gerne wisse)

die andere Dimension - Ein Herz für Cifer

Kapitel zwei- die anderen Dimension

Ein Herz für Cifer
 

Cifers Füße stießen gegen etwas weiches, das sich plötzlich bewegte.

Misstrauisch blieb er stehen und spähte nach unten.

"Autsch, verdammt, das tut weh.", fluchte es da.

"Zyana?", fragte er irritiert.

"Cifer?", entgegnete sie.

"Was machst du hier?"

"Ich suche Gänseblümchen.", sagte Zyana sarkastisch und griff nach seinem Mantel um sich daran hochzuziehen.

"Ruinier mir nicht meinen Klamotten.", sagte er giftig und entzog ihr den Stoff.

"Ich weiß nicht wo ich sonst hinlaufe.", kam es als Antwort und sofort spürte er erneut ihre Hand an seinem Ärmel.

Genervt verdrehte er die Augen.

Na, fein, dachte er und ging weiter in die Finsternis.

"Wo laufen wir denn hin?", frage Zyana nach einer Weile.

"Nach Osten."

"Woher weißt du dass?"

"Das habe ich nur gesagt damit du deine Klappe hältst."

"Es ist sehr dunkel hier.", bemerkte Zyana

"Ach was?" Er blieb stehen und sah sich um, doch nach wie vor sah er nichts, als tiefste Schwärze. Wie ihm das auf den Senkel ging. Und dann hing die ganze Zeit dieses Mädchen an seinem Ärmel.

Plötzlich hörten sie hinter sich ein Rascheln.

Ein Rascheln in tiefster Schwärze, wo nichts als ...Nichts ist, dachte Cifer misstrauisch.

(Ja, ein Rascheln.)

Wie kann das sein, dachte nun auch Zyana.

(Weil ich das so sage!)

Augenblicklich zog Cifer seine Gun-Blade.

Die Klinge rauschte durch die Luft und ein klägliches Röcheln war zu hören, dann war wieder Stille.

Allein ein dumpfes Licht war nun zu sehen.

"Was hast du da niedergemäht?", fragte Zyana und traute sich einen ganzen Zentimeter von Cifer zu entfernen.

"Wenn das jetzt mein Bruder war.", rief sie anklagend.

"Ein Zwerg weniger.", murmelte Cifer nur. Zyana beugte sich zu dem defusem Licht hinunter.

Es schien aus dem Inneren des Wesens zu kommen, das nun tot vor ihnen lag.

Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus und schob die Haut beiseite.

Der lange Schlitz, den Cifers Waffe hinterlassen hatte, hatte sich tief in den Körper gegraben.

Das Fleisch war noch warm und dick floss das Blut auf den kalten, schwarzen Stein. Denn das Leuchten aus dem Inneren wurde stärker, je tiefer sie in den Kadaver griff.

Schließlich berührte sie einen festen Muskel, der voller Flüssigkeit zu sein schien.

"Das Herz.", sagte sie triumphierend.

Sie zog nun mit beiden Händen den Brustkorb auseinander und da sah es an.

Dumpf leuchtete das Herz mit pulsierenden Schlägen, doch sonst war es tot.

"Das willst du doch jetzt nicht etwa herausholen?", fragte Cifer leicht angewidert.

"Willst du weiter im Dunkel tappen? Das wir nach Osten gehen glaube ich nämlich nicht?", fragte sie leicht gereizt zurück.

"Das ist Leichenschändung."

Zyana kümmerte sich nicht weiter um Cifer.

Vor ihr lag der geöffnete Brustkorb, wenn dieses Vieh überhaupt so was hatte. Deutlich sah sie im Schein des Herzen den Magen, die Därme.

Die Aorta wandte sich in einer anmutigen Form um das kostbare Herz und verzweigte sich in tausend kleine Gefäße.

Zyana war von der Schönheit der Schöpfung fasziniert.

Dann hob sie das Herz etwas an.

"Schneid es raus.", befahl sie.

"WAS?", rief er.

"Seit wann hast du dich so albern?"

Cifer kniff die Lippen zusammen und trat neben sie. "Halt es still.", befahl er, dann schnitt er es heraus und Zyana sah sich suchend um.

"Wenn es ein Rascheln gegeben hat, muss es auch so was wie Bäume oder Büsche hier geben.", überlegte sie und tatsächlich sah sie nun einen Wald.

Sie drückte Cifer das Herz in die Hand und schritt auf einen Baum zu. Prüfend besah sie einen Ast, brach ihn dann ab und kam zurück.

Dann spießte sie das feste Muskelfleisch auf und hielt es prüfend in die Höhe. Ja das gab eine gute Fackel ab. (Zyana kann so gruselig sein.)

Zyana ging zu einem nahen Bach und hielt ihre Hände hinein, bis diese sauber waren.

Cifer sah zu ihr hinüber. Er zog seine Blutbesudelten Handschuhe aus. "Das ist das Widerlichste was ich je gesehen habe. Was bist du eigentlich? Ein Monster? Diese Dinger zu töten ist einen Sache, aber sie auch noch auszuweiden."

So zeterte er weiter.

Bis plötzlich Zyana ohne Vorwarnung unter ihren Mantel griff und hinter ihrem Rücken ein Ungetüm von Waffe herausholte.

Cifer, der sich auskannte, hatte so etwas noch nie gesehen und war eher neugierig, als erschrocken.

"Wenn du nicht gleich deinen Klappe hältst, strecke ich dich gleich hier und jetzt nieder.", zischte das Mädchen, während sie den Lauf auf ihren gegenüber richtete.

Dieser hob einen Hand und griff nach dem Lauf, während er sich interessiert die WhatEver-Gun ansah fragte er: "Ist das Ding geladen?"

"Das kann ich mal ausprobieren.", schlug Zyana vor und entsicherte.

Cifer sah sich suchend um.

"Lieber nicht, am Ende triffst du noch jemanden, wäre doch schade, nicht? Zwerg eins?"

"Nenn mich nicht Zwerg eins.", fauchte sie und schob ihre Waffe wieder unter den Mantel.

"Wie dann? Zwerg zwei ist doch schon dein Bruder. Wenn er es denn ist.", murmelte Cifer und ging dann ohne ein weiteres Wort davon.

"Warte gefälligst, du nervender Idiot.", schrie Zyana und versuchte ihn einzuholen.

Doch Cifer achtete schon gar nicht mehr auf den Zwilling.

Abermals fuhr sein Blick suchend in die Ferne, doch es gab nichts zu sehen.

"Weiß der Kuckuck wo wir hier sind.", fluchte er leise.

"Hör mal.", begann Zyana.

"Schnauze, ich denke nach."

"So was kannst du? Unglaublich." Fast ehrfürchtig sah Zyana ihn an. Noch ehe Cifer etwas erwidern konnte, rief jemand von weiter weg seinen Namen.

Zyana sah sich erschrocken um, doch da sie nichts sehen konnte und das Herz die letzten Zuckungen tat und auch das Licht immer schwächer wurde, warf sie diese 'Fackel' weg und blinzelte in die Dunkelheit.

"Ich kann überhaupt nichts mehr sehen.", fluchte sie leise und griff nach dem erst besten was ihr unter die Finger kam, Es war wieder Cifers Mantel.

Dann hob ihre Hand und plötzlich erschien in ihrer Handfläche einen blaue Flamme.

"Das ist schon besser.", nickte sie.

Cifers Kinn klappte bis zu den Knien hinunter.

"Du kannst eine Flamme zaubern und lässt mich mit diesem Ding durch die Gegend spazieren? Freu dich auf deinen Strafarbeit.", versprach er und zerre seinen Mantel aus ihren Fingern.

"Ich habe mein Gedächtnis verloren. Ich wusste ja noch nicht mal, ob meinen WhatEver-Gun geladen ist.", verteidigte sie sich.

"Was ist das denn?", fragte da Xell, als er im Lichtschein trat und das aufgespießte Herz sah.

"Zyanas Abartigkeit.", knurrte Cifer. "Solltest du nicht bei Squall und Selphie sein?"

"Ich habe sie verloren, als ich ein dumpfes Licht gesehen habe. Da habe ich mal auf gut Glück deinen Namen gerufen und siehe da, du hast reagiert. Aber ich wundere mich das Zyana auch hier ist. Sollte sie nicht im Garden bleiben?"

Zyana sah betroffen zu Boden.

Xell kratzte sich am Kopf. "Schätzte das solltest du tatsächlich."

"Also auch noch illegal hier." Cifer zischte bedrohlich und drehte sich zu ihr um. "Das nennt man widersetzten von Befehlen."

"Yo, ich würd' mal sagen wir suchen die anderen.", lenkte Xell ab. "Wie lange hält diese Fackel?"

Er wies auf die Flamme in Zyanas Hand.

"Keine Ahnung.", sagte diese nun kleinlaut "Habe ich vergessen."

Cifer zischte verächtlich durch die Zähne.

"Vergessen."
 

°°°°°
 

Squall sah sich suchend um. Irgendwie hatten sie Xell verloren.

"Einfach verschwunden, ist das zu fassen?", sagte Selphie und schüttelte den Kopf.

Ob wir ihn suchen sollten, dachte Squall. Doch er wusste ja nicht einmal selber, wo er war.

Bäume, so weit das Auge reichte.

"Ich glaube wir sind in einem Wald.", überlegte Selphie und Squall sah sie gequält an.

Plötzlich wirbelten sie herum und erstarrten, den direkt vor ihnen tauchte ein Dino auf, der sich zähnefletschend auf sie stürzte.

"Ich hasse diese Viecher.", rief Selphie.

(Wer nicht?)

Doch noch ehe sie auch nur einen Schritt tun konnten, brach das Ungetüm zusammen.

"Was war das denn?", fragte Selphie erstaunt.

"Sah ganz nach Quistis und Irvine aus.", grinste Squall.

"Sieh an, wen haben wir denn hier gefunden?", rief der Scharfschütze.

"Wo ist Xell?", fragte Quistis.

"Verschollen. Ihn hat die Erde verschluckt."

"Hmmm. Genau wie Cifer. War einfach weg."

Squall sah erstaunt auf. "Ihr seid mit Cifer hier? Hört sich nach einem Suchtrupp an."

"Ist es auch. Ihr seid zu spät. Was ist passiert?"

Selphies Hand umklammerte Irvines Arm. "Wir haben uns verlaufen.", grinste sie.

"Verlaufen? Ernsthaft? Was ist mit dem Agenten? Was ist mit eurem Wagen passiert?"

Squall versuchte die Fragen zu ordnen und stürzte nachdenklich sein Kinn in die Hand.

"Wir...", weiter kam es nicht, denn da rief jemand hinter ihm seinen Namen.

"Rinoa.", freute sich Selphie.

"Du solltest nicht hier sein.", stellte Quistis fest.

Rinoa zuckte gleichmütig mit den Schultern.

"Habt ihr irgendwo Zyana gesehen?", fragte sie.

"Ist sie etwa auch weg?"

"Wieso auch?"

"Xell und Cifer sind auch verschwunden.", erklärte Irvine.

"Cifer ist mal weg?", fragte da Rai-jin und kam mit Fu-jin und Sziero aus dem Wald auf die Lichtung.

"Ihr solltet auch nicht hier sein. Hat Direktor Cid nicht gesagt, das die Zwillinge den Balamb Garden nicht verlassen sollen?", fragte Quistis streng und musterte Sziero.

"Das ist viel zu gefährlich. Stell dir mal vor dich greift ein Dino an." Und wie zur Bestätigung deutete sie auf das tote Tier.

"Dann kannst du mich ja beschützen.", sagte Sziero ungerührt und gähnte.

"Ich denke Sziero kann sich alleine verteidigen.", meinte Rinoa trocken und erinnerte sich an die WhoKnows-Blade.

"Wie seid ihr hergekommen?", fragte Squall.

"Ragnarok."

"Warum frage ich eigentlich?" Er schüttelte den Kopf. "Lasst uns zum Raumschiff gehen. Und sehn wir mal, wie wir die Verschollenen wieder auftreiben."

Squall steuerte das dichte Gebüsch an und schlug sich mit der Gun-Blade einen Weg frei.

"Und da wundert es ihn noch, dass er sich verlaufen hat?", schüttelte Irvine den Kopf, drehte sich um und ging in die Richtung aus der sie gekommen waren.

Rinoa griff Squall am Arm und zog ihn mit sich, Irvine hinter her.
 

°°°°°
 

"Was ist das da vorne?", fragte Xell und kniff die Augen zusammen.

"Keinen Ahnung. Gehen wir hin und sehen wir nach.", sagte Cifer und machte sich auf den Weg.

Das dumpfe Licht, auf das sie zu gingen wurde heller. Schließlich erkannten sie die Umrisse eines Menschen.

"Sieht nicht besonders gut aus.", stellte Zyana fest, als sie vor ihm standen.

Der Mann war dem Tod zweifellos näher als dem Leben.

Sie beugte sich zu ihm hinunter.

"Hey. Können Sie mich hören?", fragte sie und versuchte seinen Blick zu erhaschen.

Mühsam öffnete er die Augen.

Er sah irritiert auf. Es dauerte etwas, bevor Zyanas Frage vorgedrungen war, dann schluckte er, starrte erschrocken in ihr Gesicht und flüsterte: "Hexe." und starb.

"Na großartig, jetzt hast du ihn zu Tode erschreckt.", meckerte Cifer.

"Wer war das?"

Xell suchte in dessen Jackentaschen.

"Ein Agent." Er hielt Cifer eine Plastikkarte hin.

"Sollten Squall und die anderen ihn nicht aufsuchen?"

"Jepp."

Cifer sah nachdenklich auf. Um ihn herum war es immer noch dunkel.

Zum Teufel wo waren sie und was sollte das alles? (Das weiß noch nicht mal der Autor)

"Hast du noch was gefunden?"

Xell nickte und zog einen Chip aus einem Umschlag. "Schätze der hat die anderen nicht mehr getroffen."

"Vergrab ihn und dann nichts wie weg hier."

"Allein?" Xell sprang auf.

"Hast du ein Problem damit, Hasenfuß? Der Zwerg kann dir ja helfen."

Cifer wurde von beiden böse angestarrt, doch das kümmerte ihn wenig, er war nichts anderes gewöhnt.

Unschlüssig stand Xell und sah sich suchend um.

"Ganz schön dunkel hier.", meinte er.

Zyana lächelte und ließ weitere Lichtkugeln aufblitzen.

"Hast du vielleicht auch einen Zauber, der ein Loch aushebt?", fraget Xell hoffnungsvoll.

"Ich weiß nicht.", zuckte sie mit den Schultern.

Probeweise schleuderte sie eine der Lichtkugeln auf die Erde und siehe da, es hinterließ eine ansehnliche Grube.

"Phantastisch.", nickte Xell, schob den Leichnam hinein und gemeinsam schütteten sie die Grube wieder zu.

"Fertig. Wir sind ein gutes Team.", lächelte Zyana zufrieden.

"Ja, würde ich auch so sehen."

"Schluss jetzt.", befahl Cifer, "Weiter."

Zyana sah zu den anderen Lichtkugeln hinauf. Es waren zu viele. Nach und nach holte sie eine nach der anderen hinunter und schleuderte sie aus Spaß auf die Erde.

"Was soll das werde?", grummelte Cifer.

"Ich grabe die Erde um. Damit die Wurzel Luft bekommen.", erklärte sie.

Schon hatte sie die vorletzte in der Hand, als Cifer sie am Handgelenk festhielt.

"Hör auf, das nervt."

Sie dachte kurz nach, reicht ihm dann die Kugel und sagte: "Man kann damit auch prima Frustration abbauen."

"Willst du mich provozieren?"

"Würde mir nie im Traum einfallen. Du willst nicht?" Schon hob sie die Hand, doch Cifer war schneller. Er griff sich den Zauber und schleuderte ihn weit fort.

Das Licht prallte wie gegen einen Wand, wurde breit und flächig und hinterließ ein klaffendes Loch durch das Sonnenlicht flutete.

Die drei kniffen die Augen zusammen.

Vorsichtig kletterten sie hinaus und sahen sich um.

"Sieh nur! Das ist doch die Ragnarock.", rief Xell und Cifer wirbelte herum.

"Schon wieder gekapert."
 

°°°°°
 

"Was meinst du wo sie sein können?", fragte Quistis.

Irvine zuckte mit den Schultern. Sie hatten die Lichtung erreicht, wo die drei verschwunden waren.

"Vielleicht eine Tierfalle.", überlegte Selphie.

"Hier gibt es keine Tierfallen."

"Ein Fuchsbau, einen Kaninchengrube?", überlegte sie weiter.

"Was soll das ein?"

"Das sind Fabelwesen, aus den Geschichten, die Mama und vorgelesen hat, erinnert ihr euch?"

Squall ging langsam über die Lichtung. Nichts deute auf einen Grube hin.

Da schrie Rinoa hinter ihnen auf. Sie schien in einen Art Treibsand zu stecken. Squall und Irvine sprinten auf sie zu und griffen nach ihren Händen und zogen sie hinauf.

"Eine andere Dimension.", sagten Selphie und Quistis gleichzeitig und nickten.

"Wir gehen zur Ragnarock und sagen im Garden bescheid."
 

°°°°°
 

"Da seid ihr ja endlich.", wurden die acht begrüßt, als sie das Raumschiff erreichten. "Dann können wir ja los." Cifer erhob sich von den Stufen und stieg hinein.

Die Truppe um Squall stand vor Erstaunen starr.

"Kommt ihr, oder wollte ihr hier bleiben?", fragte Cifer leicht genervt.

Der Rest setzte sich langsam in Bewegung. Sogar Xell und Zyana waren da.

Na da konnte es ja zurück zum Garden gehen.
 

°°°°°
 

Die Ragnarock landete zivilisiert, denn Fu-jin saß am Steuer, vor dem Balamb Garden.

Sie stiegen aus.

Gähnend streckte sich Sziero. Er und Zyana liefen Richtung Quartiere.

"Wer hat die Ragnarock diesmal entwendet?", fragte Cifer die anderen.

Anklagend sah er Rinoa an.

"Das waren mal wir, Cifer.", mischte sich da Rai-jin ein.

Dieser runzelte die Stirn.

"Wir haben uns mal Sorgen gemacht."

Fu-jin nickte.

Cifer verschränkte die Arme. Seinen Ordnungsdienst konnte er schlecht bestrafen. Er nickte langsam, als ihm plötzlich etwas anderes einfiel.

"Wo ist der Zwerg?", fragte er.

"Die sind mal in die Quartier, denke ich mal."

Cifers Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. "Sehr schön." Und ging davon.
 

°°°°°
 

Aufgebracht lief Zyana über den Gang. Sie traf auf Irvine. Ihre Hand griff nach seinem Kragen, während sie verzweifelt sagte: "Ich brache Hilfe."

"Geh zu Cifer.", schlug er vor.

Irritiert ließ sie von ihm ab und lief weiter.

Irvine sah ihr nachdenklich nach.

"Was wollte sie?", fragte Selphie, die plötzlich neben ihm stand.

"Sie sagte, sie brauche Hilfe."

"Warum geht sie nicht zu Cifer?"

"Das habe ich ihr auch gesagt, aber da hat sie mich ganz komisch angeschaut."

Zyana war inzwischen in der Eingangshalle. Dort traf sie auf Rai-jin und Fu-jin.

"Hilfe, bitte."

Die beiden musterten das Mädchen. Sie war nicht verletzt da konnten sie wenig tun.

"Cifer.", empfahl Fu-jin.

"WAS?"

"Geh mal zu Cifer.", übersetzte Rai-jin, doch Zyana war schon weiter.

Mit Schwung schlidderte sie an der Mensa vorbei, drehte sich und rannte zurück.

Xell wird bestimmt in der Mensa sein, dachte sie.

Und tatsächlich stand er dort in einer Schlange. Quistis, Squall und Rinoa saßen zusammen mit ihrem Bruder, der halb eingeschlafen war am Tisch und unterhielten sich.

Sie stürzte auf die Vier zu.

"Bitte, ich brauche Hilfe.", flehte sie.

"Hast du Cifer nicht gefunden?", fragte Rinoa verwundert.

"Warum will mich jeder zu Cifer schicken?"

"Tja, weil...", begann Quistis "Er hat sich immer um alles gekümmert. Auch wenn man es nicht glauben will."

"Er ist der Älteste.", schlug Rinoa vor.

"Er ist der Größte. Das schüchtert die Gegner meinst ein.", meinte Squall.

"Aber wegen dem Vollidioten brauche ich doch Hilfe.", sagte Zyana aufgebracht und hielt anklagend ein Plastiklineal hoch.

"Da~s ist ein Lineal.", stellte Rinoa fest.

"Das habe ich von Cifer. Ich soll damit das Moos von den Bäumen in der Übungshalle kratzen.", giftete sie.

"Er gibt dir ein Lineal? Wie großzügig.", sagte Quistis erstaunt.

"Was macht er wenn er nicht so großzügig ist?", fragte Sziero besorgt nun hell wach.

"Dann musst du die Fingernägel nehmen.", erklärte Quistis. "Ein Junge hatte danach keine mehr. Sie waren bis aufs Fleisch abgeschliffen."

"Und dann?"

"Cifer sagte, das er nun auch noch das Blut beseitigen sollte, das er hinterlassen hatte."

"Auch mit den Händen?"

"Nein, mit einer Zahnbürste. Die Alternative war ablecken.", sagte Quistis ungerührt.

"Was hat der Junge denn so furchtbares getan?"

"Er kam Cifer blöde."

"Das nehme ich euch jetzt nicht ab." Sziero schüttelte den Kopf und sah besorgt zu seiner Schwester.

"Ich werde mich wehren." Zyana richtete sich auf und ballte die Faust.

"Dieser nervende Sadist kann sich nicht alles erlauben. Ordnungsdienst hin oder her." Zyanas Augen funkelten.

Quistis holte Luft und wollte gerade etwas sagen, als es aus Zyana weiter sprudelt.

"Kommt daher und spielt sich auf. Wer glaubt er denn wer er ist?"

"Äh, Zyana...", begann nun Rinoa.

"Niemand wird mich davon abhalten. So lasse ich mich nicht behandeln. So ein Vollidiot mit Gemüseschäler.", spie sie. Irritiert hielt sie inne. Auf den Gesichtern der anderen lag so ein merkwürdiger Ausdruck.

Seufzend ließ sie die Hände sinken. "Er steht genau hinter mir, nicht?"

Die anderen nickten.

Zyana drehte sich um und blickte nach oben. "Hey, Cifer. Ich habe dich gerade gesucht."

"So? Hast du das?"
 

°°°°°
 

Zyana besah sich ihre Fingernägel.

"Ich brauche dringend eine Maniküre.", murmelte sie.

"Da bist du ja wieder.", gähnte Sziero. Er hatte auf seine Schwester in ihrem Zimmer gewartet.

"Direktor Cid hat die anderen ausgerufen, als du gerade in die Übungshalle bist."

"Und?"

"Scheint als würde eine Hexe die Welt bedrohen.", murmelte er und legte sich hin. "Xeremonia, oder so."

"Xeremonia?" Zyana richte sich auf.

"Kennst du sie?"

Sie dachte kurz nach, doch schüttelte dann den Kopf. "Was haben wir damit zu tun?"

"Gar nichts, nur das Cid noch einmal ausdrücklich gesagt hat, das wir auf keinen Fall den Garden verlassen sollen."

Sziero hatte bereits die Augen geschlossen. Er war hundemüde, dabei war es gerade mal Mittag.

Zyana sah nachdenklich zu ihm hinunter. Sie wollte noch einmal zur Ärztin.

Es nervte sie, dass sie ihr Gedächtnis noch nicht zurück hatte.

Sorgsam deckte sie Sziero zu und schloss dann leise die Tür.

Sie kam zur Treppe.

Dabei betrachtete sie immer noch ihre Fingernägel, als sie auf den letzten Stufen stolperte. Ihre Hände griffen ins Leere und so segelte sie unweigerlich treppabwerts direkt in die Arme von jemanden.

Zyana kam der Stoff des Mantels verdächtig bekannt vor und sie fluchte innerlich.

"Was soll das werden?", fragte da auch schon Cifers Stimme.

Sie richtete sich auf und zog ihre Sachen zu Recht.

"Was schon? Ich wollte fliegen.", sagte sie sarkastisch.

"Ist dir nicht besonders gut gelungen.", gab er als Kommentar zurück.

"Ja, wenn seh ich denn da?", fragte Irvine mit einem unmissverständlichen Grinsen.

Zyana blickte wütend auf und trat demonstrativ einen Schritt nach hinten, schwankte und fiel Cifer erneut in die Arme.

"Das muss euch doch nicht peinlich sein.", grinste Irvine erneut.

"Darf ich ihn hauen?", fragte Zyana Cifer leise, während sie sich aufrichtete und diesmal peinlichst darauf achtet wo sie hintrat.

"Ja.", nickte dieser.

Zyana griff unter ihren Mantel und beförderte ihre WhatEver-Gun zu tage.

"Alles klar, bin schon weg.", sagte Irvine und ging lachend davon.

"Weißt du inzwischen, ob das Ding geladen ist?", fragte Cifer.

Zyana besah sich nun das Magazin genauer und nickte.

Cifer lächelte. "Das bedrohen eines Schülers des Garden mit einer Waffe ist übrigens strafbar. Wusstest du das schon?"

Zyanas Augen verengten sich zu Schlitzen.

"Irvine ist kein Schüler des Garden.", sagte Zyana triumphierend.

"Aber er steht unter meiner Aufsicht.", erwiderte er im gleichen Ton.

"Aber du hast doch gesagt..."

"Du hast gefragt, ob du ihn verprügeln kannst. Mit einer Waffe bedrohen, war nie die rede.", sagte er gleichmütig. "Wie geht es deinen Fingernägeln?"

"Bestens. Was soll es diesmal sein? Moos gibt es keins mehr, der Junge vor mir hat sehr gute Arbeit geleistet.", giftete sie.

"Och, in der Übungshalle gibt es noch mehr zu tun."

"Was denn. Dinos füttern oder ihnen die Krallen schneiden?"

"Krallen scheiden?" Cifer sah erstaunt auf.

"Nein." Er schüttelte entschieden den Kopf. "Die Ragnarock braucht eine Grundreinigung. Rai-jin wird dir Eimer und Lappen holen."

"Ist das alles was du kannst? Sadistischer Bastard." Sie drehte sich um und stiefelte davon. Rai-jin suchen.

Cifer nickte zufrieden.
 

°°°°°
 

Zyana saß auf der Kühlerhaube der Ragnarock und scheuerte die Frontscheibe. Immer wieder tauchte das grinsende Bild von Cifer vor sich auf und sie hatte mühe sich zurückzuhalten, sonst wäre die Frontscheibe nur noch ein Haufen glitzernder Glasscherben.

"Elender Mistkerl. Spielt sich auf, wie sonst was.", grummelte sie vor sich hin.

"Wie kommst du voran?", fragte Cifer und sah zu ihr hinauf.

Zyana warf den Lappen nach ihm, doch traf zu ihrem Ärger nicht.

"Zielen kannst du also auch nicht.", stellte er sachlich fest.

Zyana funkelte ihn an.

"Du solltest ihn dir wieder holen, wie willst du sonst weiter machen?"

Sie schwang ihr Bein herum, rutschte an der Ragnarock hinunter und landete mit einem eleganten Sprung genau vor seinen Füßen.

"Du bist ein widerlicher Mistkerl.", zischte sie und griff sich den Lappen.

"Und vergiss nicht die Seitenfenster.", setzte er noch hinzu, drehte sich um und ging.

Eigentlich wollte er sie von der Arbeit befreien, doch wenn sie ihm so kam...

Zyana kletterte wieder zurück und schrubbte unermüdlich weiter.

"Das werden wir ja noch sehen.", grummelte sie. "Mit mir nicht!"

Langsam senkte sich die Nacht herab.

Zyana fröstelte. Sie hasste die Dunkelheit. Kurz überlegte sie, ob sie nicht einen Lichtkugel zaubern sollte, doch erinnerte sie sich noch rechtzeitig wo sie hier war.

Um sie herum wimmelte es nur so von SEEDs, deren Aufgabe es war Hexen zu vernichten. Nicht unbedingt einen gute Vorraussetzung mit Zaubern zu arbeiten.

Noch wusste sie immer nicht wer sie genau war.

Erschöpft sah sie zum Himmel. Die Sterne leuchteten auf dem dunklen Hintergrund.

Dunkel, tödlich, dachte sie.

Sie zog die Jacke enger und konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit.

Leise strich der Wind durch ihre Haare, die sie zu einem Zopf gebunden hatte.

Eine Strähne wirbelte in ihr Gesicht. Der Wind nahm zu, zupfte mehr heraus.

"Ich hole dich.", flüstert es da hinter ihr. Erschrocken sah sie sich um, doch niemand war da.

"Ich warte nicht mehr lang. Meine Geduld ist zu Ende." Noch immer war die Stimme nur ein Flüstern. Zyana hielt sich die Ohren zu, die Stimme wurde lauter, dröhnte nun fast in ihrem Kopf.

"Ihr habt mich betrogen. Erwartet meine Rückkehr, sie wird euer Untergang sein!" Die Stimme stieg in ein unerträglichen Laut, als sie schrie: "Ich hole euch!"

Da sank Zyana zusammen und rutschte von dem Raumschiff. Mühsam richtete sie sich auf. Sie hatte sich nichts getan, doch stand sie unter Schock. Noch immer hallten die letzten Worte in ihr nach.

Wie in Trance rannte sie in den Garden.

Sie musste zu Dr. Kadowaki. Schnell.

Sie hastete an den Schülern vorbei, registrierte keine Gesichter, noch nicht einmal das von Cifer, den sie fast umrannte.

Misstrauisch sah er ihr nach, bevor er ihr folgte.

Die Tür schwang auf und Zyana lehnte sich schwer atmend auf den Tisch von der Ärztin. Direktor Cid drehte sich erstaunt um, doch noch nicht einmal ihn nahm sie war.

"Sie wird kommen.", keuchte sie. "Sie ist hinter mir her."

"Wer?"

"Xeremonia."

Cifer, der vor der Tür stehen geblieben war, riss die Augen auf.

Rinoa kam an ihm vorbei. Er hielt sie am Arm fest.

Fragend sah sie auf.

"Kommt dir Zyana komisch vor?" Cifers Blick richtete sich nun auf das Mädchen.

Diese überlegte kurz. "Irgendwie schon, aber nicht nur sie."

"Wie meinst du das?"

"Ist dir aufgefallen, das Sziero ständig müde ist?"

Cifer nickte und ließ sie los.

"Warum fragst du?"

Er deutet auf die Tür.

Undeutlich hörten sie die Stimmen, doch Rinoa war nicht überrascht, als Zyana von der Hexe sprach.

Xeremonia - Insekten! Warum um alles in der Welt Insekten?

Kapitel drei- Xeremonia

Insekten! Warum um alles in der Welt Insekten?
 

Direktor Cid stand mit ernster Miene vor dem Hologramm.

"Das ist die Information, die auf dem Chip enthalten war. Was für ein Zufall, das Cifers Trupp den Agenten gefunden hat, den Squall suchen sollte."

Cifer legte den Kopf schief. "Sieht nach einer Hexe aus.", kommentierte er knapp.

"Hätten wir uns ja denken können, das du das sofort erkennst.", sagte Irvine "Hexen scheinen dich ja magisch anzuziehen." Ein Grinsen schlich sich auf seinem Gesicht, erstarrte jedoch wieder sofort, als er Cifers Blick begegnete.

Cid ging auf keinen der Kommentare ein, sondert erteilte den Auftrag.

"Es werden zwei Teams gebildet. Squall, Selphie und Quistis nähern sich von Osten. Cifer, Irvine und Xell von Westen."

"Ich bin schon wieder in dem sein Trupp?", beschwerte sich Irvine und deutete auf Cifer. "Na halleluja."

"Hast du irgendwas gegen mich auszusetzen?", grummelte dieser und Irvine schüttelte den Kopf.

"Dann tausch mit Quistis, das spielt keine Rolle.", erwiderte Cid ungerührt und gab die genaue Position der Hexe aus.
 

°°°°°
 

"Ich werde mitkommen.", sagte Rinoa bestimmt und verschränkte demonstrativ die Arme.

"Das geht nicht. Du bist eine Hexe und es könnte zu gefährlich werden. Nicht nur für dich, auch für uns. Wenn sie sich wieder mit dir verbindet, haben wir mit unseren G.Fs keine Chance.", versuchte Quistis ihr zu erklären.

Rinoas Augen wurden groß, rund und dunkel. Mit vor geschobener Unterlippe hängte sie sich an Squalls Hals und sah ihn flehentlich an.

"Squall?", fragte sie. Täuschte Cifer sich, oder sah er da Tränen in den Augenwinkeln?

Nein, er täuscht sich nicht. (Das ist weibliche Taktik)

"Komm mit.", sagte er ergeben und Rinoa strahlte augenblicklich über das ganze Gesicht.

"Bin einsatzbereit.", flötete sie und ging schon mal voraus.

"In Wirklichkeit langweilt sie sich doch nur. Nicht zu fassen, hat noch nicht mal seine eigene Freundin unter Kontrolle", knurrte Cifer. Er blickte auf und zu seiner Verwunderung, sah er die Zwillinge auf sich zukommen.

Sie hatten ihre farbenfrohen Mäntel an, die so ungeeignet waren um sich in der Wüste zu tarnen und während Zyana gerade den Lauf ihrer Waffe prüfte, schob Sziero gerade den Mantel über seine.

"Vergesst es. Ihr könnt gleich wieder umdrehen.", rief Cifer. "Der ausdrückliche Befehl von Cid lautet, das ihr auf keinen Fall und unter keinen Umständen den Garden verlassen werdet."

"Wir sind Gäste keine Gefangenen.", sagte Sziero ungerührt.

"Das ist mir scheißegal.", blaffte Cifer komischerweise Zyana an, die verwundert von ihrer WhatEver-Gun aufsah.

"Was ist los?", fragte sie scheinbar verwundert, doch ein Blitzen in ihren Augen ließ den Ordungsdienst erkennen, dass sie ganz genau verstanden hatte.

"In dein Zimmer, sagte ich und das ist ein Befehl." Sein ausgestreckter Arm deutete Richtung Mensa.

Zyana folgte der Geste. "Danke, ich habe keinen Hunger.", winkte sie freundlich ab und ging an ihm vorbei.

Fassungslos starrte Cifer ihr und ihrem Bruder, der sich ihr angeschlossen hatte, nach. Er hatte sich noch nie so ignoriert gefühlt.

Irvine lachte leise auf und flüsterte zu Selphie: "Die Frage ist, wer hat hier seine Freundin nicht unter Kontrolle?"

Selphie grinste und nickte. Ein fataler Fehler, den Cifer, der den Kommentar gehört hatte, hatte sich bereits umgedreht und sah die beiden an. Sie wussten, was sie erwartete.

Grillroste mit Zahnseide reinigen. (Da werden so einige hundert Meter drauf gehen.)
 

°°°°°
 

Zwei Geländewagen verließen den Garden. In einem saßen Squall, Rinoa, Irvine mit Selphie am Steuer, in dem anderen Quistis, Xell, Cifer und die Zwillinge.

Skeptisch sah Quistis auf den Wald. Sie waren ganz in der Nähe von dem ehemaligen Kinderheim.

Sie deutete mit dem Kinn zu den Bäumen und Cifer nickte.

Sie und Xell gingen voran. Dann die Zwillinge und schließlich Cifer.

Quistis sah sich um. "Das gefällt mir nicht.", raunte sie zu Xell, der nickte. Eigentlich kannten sie jeden Millimeter des Waldes. Schließlich hatten sie genügend Unfug hier angestellt. Doch diesmal kam er ihnen fremd, ja fast feindlich vor.

Die Hexe hatte mehr Macht, als sie gedacht hatten.

"Was ist das?", fragte da Cifer und seine Gun-Blade richtete sich auf einen steinernen Eingang.

"Eine Tür würde ich sagen.", entgegnete Xell fachmännisch und erntete einen genervten Ciferblick.

"Sieh nach, was dahinter ist.", befahl er und Xell öffnete gehorsam die Pforte.

Zyana wusste nicht warum, doch ihr Herz begann wie wild zu schlagen. Unwillkürlich griff sie nach der Hand von ihrem Bruder, der nicht minder nervös ihre umklammerte.

"Ganz ruhig.", mahnte er. Zyana wusste allerdings nicht, ob er sich oder sie damit meinte. "Das Glas wird sie aufhalten. Wir haben alles richtig gemacht."

Zyana drehte verwundert den Kopf. Sie wusste nicht, wovon er sprach und doch ergaben die Worte für sie einen Sinn.

"Kommt schon.", rief da Cifer. Er und Xell hatten nichts von Szieros Worten gehört.

Anders Quistis.

Sie kniff nachdenklich die Augen zusammen, folgte dann aber den anderen ohne ein Wort.
 

°°°°°
 

"Sieh nur, da ist Edeas Haus." Irvine streckte die Hand aus.

"Wir müssen ganz in der Nähe sein.", nickte auch Squall. Rinoa blickte über die große Ebene. Im Westen sah sie eine dunkle Linie, die, wie sie wusste ein Wald war.

Vermutlich war der andere Trupp gerade da.

"Hoffentlich begegnen sie dort keinem merkwürdigen Monster.", murmelte Selphie, dann gab sie Gas.
 

°°°°°
 

"Was ist dass?" Angewidert sah Xell auf.

"Sieht nach einem Kokon aus." Cifer fuhr mit seiner Gun-Blade unter die oberste Schicht und einen grünliche Masse quoll heraus.

"Egal was das ist oder war. Jetzt ist es hinüber.", sagte er trocken.

"Schleimig, widerlich.", murmelte Sziero und sie gingen weiter den Tunnel entlang.

Sie wussten nicht wie lange sie liefen, doch alle hundert Meter trafen sie immer mal wieder auf diese großen Kokons.

"Vielleicht von einer riesen Spinne.", überlegte Quistis laut, als sie an den vierten oder fünften vorbeikamen. Es stellte sich heraus, dass der Inhalt verschiedene Verwesungsprozesse hatte.

In einem fanden sie einen Art Skelett von einem Tier.

"Schon möglich.", murmelte Cifer.

"Ich hasse Insekten." Sziero sah sich um, doch nirgends war irgendwas zu sehen, außer ihnen.

Da schien die Luft leicht zu vibrieren.

"Was war das?" Zyanas Nackenhaare sträubten sich und ihre Hand griff nach dem erst besten was ihr unter die Finger kam. Der Stoff wahr ihr inzwischen wohl vertraut und sie überlegte schon, ob sie ihn wieder loslassen sollte, doch da brach plötzlich tiefste Finsternis über sie herein und ihre Finger krallten sich noch tiefer in Cifers Arm, der den daraufhin auftretenden Schmerz mit einem unterdrückten Murren quittierte.

"Das gefällt mir nicht.", bemerkte Xell.

"Ein bisschen Licht, Zyana.", befahl Cifer und einen Augenblick später schwebte die ihm bekannte bläuliche Lichtkugel über ihren Köpfen.

"Jetzt kannst du mich auch wieder los lassen.", murmelte er und sah sich mit zusammen gekniffenen Augen um.

Irgendwas war anderes.

"Wo sind Quistis und dein Bruder?"
 

°°°°°
 

"Da ist ein Turm!" Irvine spähte mit seinen Adleraugen zum Horizont.

"Da wollen wir hin." Squall sah zum Himmel, als wenn dort irgendwas zu finden sei, doch über ihn wölbte sich nur das tiefe Blau mit einer strahlenden Sonne. Irvine setzte sich wieder.
 

°°°°°
 

"Wieso um alles in der Welt gehen in letzter Zeit, ständig alle verloren?" Frustriert sah Cifer sich um, doch die beiden waren und blieben weg.

"Verdammter Mist. Lasst uns hoffen, das sie nicht auch in einem Einkaufsnetz wieder auftauchen." Missmutig stieg er über einen weiteren Kokon hinweg und ging weiter.

An einer Weggabelung blieb er stehen.

"Links oder rechts?", fragte Xell, als Cifer sich auch nach einigen Minuten noch nicht gerührt hatte.

"Rechts.", erwiderte Zyana.

"Gut.", nickte Cifer, "Dann gehen wir links."

"Aber ich habe doch rechts lang gesagt?"

"Und das bringt uns garantiert in die nächste Katastrophe, also gehen wir da lang." Mit ausholenden Schritten ging er voran.

Zyana verschränkte die Arme und blieb stehen. "Nein.", sagte sie schlicht.

"Das ist ein Befehl.", zischte Cifer ungehalten.

"Und wenn schon. Du kannst nicht einfach so über mich hinweg gehen."

"Was?" Cifer sah sie verständnislos an. "Du wolltest doch so unbedingt mit. Jetzt hast dich auch mir unterzuordnen. Und jetzt ab marsch." Er wandte sich erneut zum Gehen, doch hinter ihm ertönte ein erneutes

"NEIN!"

Er schien bis zehn zu zählen, bevor er sich zu dem Mädchen umdrehte und einen Schritt auf sie zukam.

"Schön. Und warum rechts?"

Xell riss erstaunt die Augen auf. Cifer fragte nach Gründen, warum jemand anderes etwas tat? War er im falschen Film!?

"Der leichtere Weg ist der rechte.", erklärte Zyana.

"Sagt wer?"

"Ich."

Cifer sah sie skeptisch an, was so viel bedeutete wie, das dass kein ausreichender Grund war.

Zyana seufzte stumm. "Ich weiß es ist merkwürdig, aber vertrau mir. Mein Gefühl sagt mir rechts lang."

"Dein Gefühl.", kam es trocken als Antwort.

"Oder Instinkt oder Unterbewusstsein. Was weiß ich. Ich war schon mal hier, auch wenn ich mich nicht erinnern kann. Dessen bin ich mir sicher, genauso wie ich mir sicher bin, dass..." Sie stockte und blickte mit weit aufgerissenen Augen hinter Cifer. Auch Xells Mund klappte zum Knie.

Irritiert drehte der Anführer sich um.

"Da haben wir ja das Insekt.", lächelte er grimmig und zog seine Gun-Blade.
 

°°°°°
 

Rinoa bremste plötzlich und sah Richtung Wald.

"Was ist?"

"Magie. Jemand zaubert."

"Ja und?"

"Eine Hexe.", erklärte sie.

Nun stiegen die anderen aus.

"Xeremonia?"

"Nein. Ich würde auf den Zwilling tippen."

"Sie ist ne Hexe?" Selphie sah erstaunt auf.

Irvine grinste nur und zog seinen Hut tiefer ins Gesicht. "Jetzt ist auch klar, warum Cifer ständig an ihr hängt."

"Tut er das?" Squall blickte überrascht auf.

Das war ihm noch gar nicht aufgefallen.
 

°°°°°
 

"Das war aber keine Spinne." Xell sah auf den Kadaver hinab, der Flüssigkeit absondernd vor ihnen lag. Ein Augenlid flackerte noch und eine der Tentakel gab noch leichte Zuckungen von sich, doch dann erstarben auch die letzten Anzeichen von Leben.

"Egal. Aber nur mal so als Info." Cifer drehte sich wieder zu Zyana, die das Tier, sehr zu seinem Missfallen mit einem einzigen Zauber niedergestreckt hatte. "Das Ding kam aus deinem Gang. Außerdem hättest du nicht zaubern dürfen. Die Hexe ist in der Nähe."

"Versiegelt in einem Glassarg."

Cifer kniff die Augenbrauen zusammen. "Bist du sicher dass du dich nicht erinnern kannst? Oder ist es eher so, dass du dich nicht erinnern willst?"

Er packte sie am Kragen und zog sie misstrauisch näher. "Du steckst doch mit der unter einer Decke."

"Wie kommst du darauf?"

"Ich habe zufällig gehört, was du zu Kadowaki und Cid gesagt hast. Sie hat dich gerufen?"

"Gewarnt."

"Wie auch immer."

Da ging Xell dazwischen. "Und jetzt beruhigen wir uns wieder und sehen nach, was am Ende des Ganges ist. Was spielt es schon für einen Rolle an was sich Zyana erinnern kann oder will. Wir haben einen Auftrag."

"Ach ja, und es wird keine Hexenmagie eingesetzt. Du musst sie ja nicht gleich warnen, dass wir kommen."

Cifer ließ das Mädchen los und wandte sich zum linken Gang.

"Aber ich habe doch...", begann Zyana, doch sie brach ab, als Cifer ihr einen unmissverständlichen Blick zuwarf.

Sie zuckte mit den Schultern. Wie du willst, dachte sie bitter und hielt ihr WhatEver-Gun bereit.
 

°°°°°
 

Szieros Finger krallten sich in klebriges stoffartiges Etwas. Plötzlich wusste er ganz genau, was solche Gebilde fabrizierte. Als wenn die Gefangenschaft in dem Kokon alle seine Erinnerungszellen eingeschaltet hätten, wusste er alles.

Sein Gedächtnis war wieder da. Er wusste was das für ein Tunnel war und auch, was sie am Ende finden würde.

Er riss die Fäden auseinander und zupfte die klebrigen Reste von seiner Kleidung.

Dann sah er sich um. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf einen Kokon, in dem sich was zu bewegen schien.

Vorsichtig trat er näher und beobachtete es eine Weile, überlegend ob er ihn öffnen sollte, als sich eine Stiefelspitze durch die Fasern trat.

"Quistis.", rief er und half ihr sich zu befreien.

"Was war das für ein Ding?", fragte sie als sie auch den letzen Faden entfernt hatte.

"Das willst du gar nicht wissen. Und wenn wirst du es noch früh genug erfahren. Lass uns nur hoffen das wir im rechtem Tunnel sind."

Quistis sah verständnislos auf und Sziero erklärte.

Als sie verloren gingen, mussten sie kurz vor einer Weggabelung gewesen sein.

Der rechte Gang führte direkt zu Xeremonias Saal.

"Der linke ist kürzer aber verwinkelter und dort leben eben diese Viecher."

"Und wie finden wir heraus, in welchen wir sind?"

Sie wunderte sich gar nicht, das Sziero alles wusste. Irgendwie hatte sie, seit sie durch die Tür im Wald waren, gewusst, dass es eine Verbindung zwischen den Zwillingen und der Hexe geben musste.

Sziero ging ein Stück nach ... er wusste selber nicht, ob nach innen oder wieder zurück zum Ausgang.

Er tastete sie Wände ab, als er triumphierend aufblickte.

"Wir sind auf dem sicheren Weg. Da lang." Sein Finger zeigte nach vorne und sie machten sich auf.
 

°°°°°
 

"Wie viele Viecher gibt es denn noch von denen?", schnaufte Xell. Seine Kleidung war schon über und über mit schleimigen Schleim besudelt.

"Hier? Eine Million. Deshalb geht man ja auch rechts lang.", zischte Zyana, die ihre Waffe nachlud und Cifer böse anfunkelte.

"Woher willst du das so genau wissen?"

"Ich weiß es. Das muss dir reichen.", knurrte sie.

Wie ein Hammerschlag war die Erinnerung über sie gekommen, als hätte man sie aus einem tiefen Schlaf geweckt.

"Wenn du so genau Bescheid weißt, dann kannst du auch sicher sagen, wie weit der Weg noch ist und wo er hinführt.", giftete Cifer.

"Vielleicht noch fünfhundert Meter."

"Fünfhundert?" Xell drehte sich um und sah zurück auf den Weg, der mit mehreren toten Monsterinsekten gepflastert war.

"Ist es dann nicht klüger zurück zu gehen, wenn der andere besser ist?"

"Nein. Wir gehen hier lang.", entschied Cifer und machte sich auf den Weg.

Zyana verdrehte hinter seinem Rücken die Augen.

"Das habe ich gesehen.", zischte er.

Sie streckte ihm die Zunge raus und Xell grinste.

"Das auch.", kam es dann von Cifer und die anderen beiden schauten sich verdutzt an.

Hellseher?

"Da ist schon wieder so'n Ding."

"Jetzt reicht es mir aber." Entnervt bündelte Zyana ihre magische Kraft und schleuderte sie dem Insekt entgegen.

Die Wirkung war durchschlagend. Nicht ein Atom war mehr zu sehen.

Cifer starrte gerade aus und auch Xell schluckte.

"Habe. Ich. Vorhin. Nicht. Gesagt. Es. Wird. Nicht. Gezaubert?", drang da jedes Wort gepresst heraus.

"Oh, wolltest du mit ihm spielen?", entgegnete sie spöttisch. "Du bekommst sicher gleich die Gelegenheit. Sieh an. Nummer achtzehn. Bitte schön nur für dich, CIFER!"

Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, in denen es bedrohlich funkelte.

Ohne dass er hinsah, richtete er seine Waffe auf das Untier und drückte ab.

Getroffen zuckte es zurück, wurde dann aber nur noch wütender.

"Machst du dich über mich lustig?", fragte er Zyana.

"Wie käme ich denn dazu, denn großen Cifer zu verspotten? Nein, das würde ganz anders aussehen.", gab sie zuckersüß zurück.

Ein Auge hatte sie über seine Schultern gerichtet, wo das Monster bedrohlich näher kam. Schon hatte es fast seine Tentakel nach ihm ausgestreckt, als Cifer erneut auf das Tier schoss und es merklich zurückgestoßen wurde.

"Ich dachte nur, deine Stimme hatte etwas Spöttisches."

"Ja, das sagen viele.", nickte sie und sah mit wachsender Sorge hinter ihn.

"Ich erbitte mir etwas mehr Respekt.", zischte Cifer.

"Von mir?" Erstaunt riss Zyana ihre Augen auf. Erneut peitschte ein Schuss durch die Luft. Das Insekt war wieder merklich näher gekrochen gekommen.

"Mit wem rede ich denn die ganze Zeit?"

"Also genau genommen, ist das kein Reden, sondern nur Vorhaltungen."

"Wie bitte?" Nun sah er sie erstaunt an.

Ein kaltes etwas berührte seinen Hals und in seiner Wut wirbelte Cifer herum, packte das Tier und schleuderte es zu Boden.

Nur ein leises Knacken war zu hören, dann herrschte Stille.

"Wow, du hast ihm das Genick gebrochen.", sagte Xell, der dem Schauspiel stumm zugesehen hatte.

"Und wenn schon.", winkte Cifer ab. "Wir unterhalten uns noch.", drohte er Zyana und schritt dann weiter den Gang entlang.

"Das hätte echt ins Auge gehen können.", murmelte sie zu Xell, der fragend aufsah.

"Mhmm?"

"Diese Tentakel, die schon Cifers Hals berührt hatte, ist der Giftstachel."

"Ich nehme mal nicht an, dass er das weiß?"

"Offensichtlich nicht."

"Wirst du es ihm sagen?"

"Nö. Wer nicht hören will..."
 

°°°°°
 

"Sieh dir das an." Selphie und Rinoa rissen die Augen auf.

Sie waren durch eine steinerne Tür in eine Art Gewölbe hin abgestiegen und standen nun in einem Ellen langen Gang. An den Wände waren standen drei Meter hohen eisernen Schalen in denen Feuer brannte und den Saal in einen eigenen artigen Licht erscheinen ließ.

Aufmerksam sahen sie sich um und gingen dann zum Ende des Ganges.

"Seid vorsichtig.", mahnte Squall.

Schließlich bleiben sie vor einem Tor stehen.

"Wir sind da."

"'N bisschen schlechte Luft hier drin.", bemerkte Irvine.

"Und heiß." Selphie nahm ihm den Hut ab und fächelte sich Luft zu.

"Gehen wir rein." Squall stieß die Tür auf, die überraschend leicht nachgab.

Dann betraten sie den Saal.

Auf einer Säule stand ein Glaskristall, in dem jemand eingeschlossen zu sein schien.

Daneben auf dem Boden lag ein Mann, halb in sich zusammen gekrümmt.

"Wer ist das?" Irvine ging vorsichtig näher, doch der Mann rührte sich nicht.

"Keine Ahnung."

"Lebt er noch?"

"Nicht wirklich.", zuckte dieser mit den Schultern und Squall sah irritiert auf.

"Ist das jetzt ein Ja oder ein Nein?"

"Seid ihr also auch schon da?", kam da einen Stimme von der Seite.

Cifer lächelte leicht spöttisch.

Hinter ihm erschien Xell, der sich irgendeinen Schleim von den Fingern zu wischen versuchte.

"Wo sind die anderen?", fragte Rinoa.

"Quistis und Sziero sind mal wieder verloren gegangen. Der andere Zwilling kommt gleich.", erwiderte Cifer und ging zu dem Glaskristall hinüber.

"Das ist sie also. Sieht nicht unbedingt gefährlich aus."

Rinoa stand nun neben ihm und sah auf das Gesicht der Frau, die dort eingesperrt lag. Ihre Augen waren geschlossen.

"Und was ist das für ein Typ?" Cifer deutete auf den Mann, der nach wie vor reglos am Boden lag.

"Dad.", rief da Zyana von der Tür, durch die schon Cifer und Xell gekommen waren. Sie starrte auf den leblosen Körper. Da sprang Rinoa erschrocken einen Schritt zurück.

"Sie ist aufgewacht.", flüsterte sie.

Und wirklich starrten zwei türkisfarbene Pupillen ins Nichts.

Cifer trat misstrauisch einen Schritt zurück.

"Sie kommt mich holen.", wisperte Zyana und ihre Hand umfasste den Griff ihrer Waffe fester.

Schon schien das Glas zu splittern. Cifer schob Zyana hinter sich und richtete seine

Gun-Blade auf die Hexe.

"Du bist gekommen, mein Kind.", zischte es, doch es kam nicht aus dem mund der Hexe, es kam von über all her.

"Aber da bist allein? Nur allein!? Wo ist dein Bruder?"

"Das sollte dich nicht interessieren, denn du wirst dahin geschickt, wo du herkommst, Hexe.", rief Cifer und schlug zu.

Diese wich aus und lachte.

"Törichter Junge. Du kämpfst gegen die Falsche. Ich bin nur ein Schatten von der wahren Xeremonia."

"Was soll das heißen?"

Nun schlugen auch Xell und Squall zu.

"Gib mir meine Kräfte wieder, Zyana. Halt dein Versprechen oder gib mir meine Kräfte wieder."

"Und das bedeutet?" Rinoa sah fragend zu dem Mädchen, das kreidebleich auf die überirdische Gestallt starrte.

Das war das letzte Puzzelteil, das noch fehlte.

Sie und Sziero waren nicht irgendwer.

Sie waren die Kinder der Hexe und ihr, Zyana wurde die Kraft übertragen, damit, sie das Werk der Hexe vollenden konnte.

"Gib sie wieder her.", zischte es in ihrem Kopf, dann knickten die Beine unter ihr weg.

"Du wirst die Finger von ihr lassen.", rief Cifer und stürzte sich auf Xeremonia, die nun Mühe hatte sich zu verteidigen, dennoch zog sie nach und nach Zyana die magische Fähigkeit ab und wurde stärker.

"Nicht so schnell.", mischten sich nun auch die anderen ein und alle zielten auf die Hexe.

"Nein, nein.", schrie sie.

"Sie ist fast am Ende.", rief Selphie und Rinoa schickte einen Zauber, der sie erstarren ließ.

"Das will ich auch hoffen."

Tatsächlich wirkte die Frau immer schwächer. Sie keuchte, sank zu Boden und stützte sich mit einer Hand ab, dann zuckte ihr Körper und wie eine Wahnsinnige begann sie zu lachen.

"Ihr Narren.", zischte sie. "Ihr werdet mich nicht los."

Mit einer Geste schien sie Energie mit ihren Händen zu bündeln und schickte sie zu dem leblosen Körper des Mannes, der immer noch reglos dort lag.

Die Kämpfer kniffen vor dem blendenden Licht die Augen zusammen.

Ein Dröhnen, ließ sie zusammen zucken. Als sie wieder sehen konnten, lag die Hexe wie zuvor in dem Glaskasten, der unversehrt zu sein schien.

Ihre Augen starrten nach wie vor ins Nichts, doch waren jegliche Farbe und alles Leben aus ihnen gewichen.

"Was war das?" Irvines Augen suchten den Raum ab.

Die anderen standen erstaunt umher.

Zyana erhob sich, offensichtlich unter Schmerzen, vom Boden. Der reglose Mann lag immer noch reglos da, vor ihm rappelte sich nun Sziero auf und half Quistis auf die Beine.

"Sind wir zu spät, oder zu früh?", fragte der Zwilling und sah sich um.

"Wenn ich das so genau wüsste.", murmelte Squall.

"Was ist passiert?"

"Die Hexe hat ihre Energie gebündelt und irgendjemanden geschickte.", überlegte Rinoa.

"Aber wem?" Alle sahen auf Rinoa, die abwehrend die Hände hob.

Auch Selphie schüttelte den Kopf.

"Mir auch nicht.", sagte Zyana, als die Blicke sich auf sie richteten. "Vielmehr, hat sie sie mir geklaut.", sagte sie leise, doch niemand hörte mehr zu, denn alle sahen zu dem Mann.

Sziero und Quistis, die unmittelbar vor ihm standen drehten sich zu ihm um.

"Kann es sein...?", begann Cifer und ging auf die Gestallt zu.

"Nein. Dann wäre er lebendiger, als jetzt."

Quistis tastete nach seinen Puls und schüttelte den Kopf.

Ein Beben erschütterte den Raum.

"Was denn jetzt schon wieder?", fragte Xell genervt.

"Raus hier.", befahl Squall, keine Sekunde zu früh.

Kapitel vier- Cid packt aus - und Laguna würde gern

Hallo, Hallo,

Ich bin wieder da. Ich habe mich doch entschlossen, meine Story zu beenden, schließlich waren ja alle Kapitel von Anfang an geplant.

Lustigerweise wurde ich kurz darauf gefragt, ob ich sie denn nicht weiter schreiben will.

*Trommelwirbel, Trompetenschmetern*
 

Hier die Fortsetzung.
 

Kapitel vier von zehn.
 

Ich würde mich freuen, wenn ihr sie, auch nach der langen Pause trotzdem weiter lesen würdet.

Diesmal höre ich auch nicht auf.

Versprochen.
 

Kritik und natürlich Lob ist immer gern gesehen. *verweist auf Kommi oder ENS*
 

*sich tief vor den Lesern verbeug* Sc
 

Kapitel vier- Cid packt aus

Und Laguna würde gern
 

"Jetzt stehen wir wieder in diesem dunklen Gang." Missmutig sah Cifer sich um und schon spürte er auch die inzwischen so vertraute Umklammerung.

"Ihr wart hier schon mal?", fragte da Irvine aus der Dunkelheit.

Sie tappten weiter.

"Ist die Hexe nun eigentlich tot, oder was?" Xell stand nachdenklich da.

"Muss wohl, sonst wäre Cifer ja nicht bei uns, sondern immer noch da drin. Er hat doch ein Hang zu diesen Wesen.", kam es von Irvine und man hörte deutlich, das er grinste.

"Ich glaube ja.", warf Selphie nun ein, "Das er das schon längst getan hat. Ich meine sich eine neue Hexe zum anbeten ausgesucht."

(Sie ist auch nicht besser als ihr Freund)

"Wenn erst mal Licht ist, seid ihr beide ein Kopf kürzer.", fauchte Cifer.

"Es ist aber kein Licht.", stellte Quistis haarscharf fest.

"Warum eigentlich nicht? Als wir herkamen, hatten wir welches. Zyana?"

Es trat Stille ein.

"Hey, bist du noch da, Schwesterchen?"

"Schon, aber es funktioniert nicht. Die Hexe muss meine gesamte magische Kraft abgezogen haben." Alle drehten sich in die Richtung aus der die Stimme kam.

Sziero streckte seine Hand nach ihr aus und plötzlich kniffen sie die Augen zusammen.

In seiner Hand schwebte eine blaue Lichtkugel.

"Wow." Er war wahrscheinlich am Erstauntesten.

"Fein. Und jetzt zu euch!", Cifer drehte sich zu Selphie und Irvine um, die einige Schritte zurück traten.

"Hey, mal langsam, Cifer." Irvine hob beschwichtigend die Hände. "Du musst doch zugeben, dass wir so~o falsch gar nicht lagen."

Cifer blickte an seine Ärmel hinunter und Zyanas Hände zogen sich schneller zurück, als man gucken konnte.

"Sie hat nur Angst im Dunkeln, was kann ich dafür, das sie ständig bei mir rum steht, wenn das Licht aus geht.", verteidigte sich Cifer.

"Darauf wollen wir jetzt gar nicht eingehen.", mischte sich nun endlich Squall ein. "Wir haben Licht und wir haben einen Weg, also los jetzt. Zurück zum Garden."
 

°°°°°
 

"Das nächste Mal fährst du, Squall." Xell schwankte leicht aus dem Auto aussteigend. "So ein Fahrstil sollte verboten sein."

Selphie streckte sich, als sie hinter dem Lenkrad hervor geklettert kam.

Rinoa lächelte nur und Irvine nahm seine Hut von Selphies Kopf und setzte ihn sich selber auf.

"Hey, du Dieb.", rief da auch schon das Mädchen und versuchte sich den Hut zu greifen. Erfolglos.

Cifer verdrehte die Augen, als er den Wagen neben den anderen parkte.

Sie waren zurück im Garden.

"Da seid ihr mal ja.", sagte nun Rai-jin. "Direktor Cid erwartet euch."

Fu-jin nickte und fixierte die Gruppe mit ihren einem Auge.

Sie machten sich auf den Weg.
 

°°°°°
 

"Das bedeutet also, dass wir nicht wissen, ob Xeremonia, die Hexe endgültig vernichtet ist. Aha.", Direktor Cid nickte nachdenklich und setzte sich hinter seinen Schreibtisch.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen.

"Oh, eine Versammlung. Tschuldigung.", sagte da jemand.

"Laguna, komm ruhig rein.", winkte Cid dem Gast zu.

Der Mann zögerte einen Augenblick trat dann aber entschlossen in den Raum. Leise setzte er sich auf einen Stuhl am Rand.

Cid wandte sich wieder den anderen zu und legte eine denkwürdige Schweigeminute ein.

Die SEED's wurden langsam ungeduldig, wagten es aber nicht sich zu bewegen.

"Nun ja.", sagte Cid und sah zu den Zwillingen. "So, so."

Cifer verdrehte die Augen und mahnte sich zur Ruhe.

"Es ist so, wie ihr bereits vermutet habt. Zyana und Sziero sind die Kinder der Hexe Xeremonia. Als sie aus Gründen, die wir noch nicht kennen vernichtet wurde, übertrug sie ihre Kraft offensichtlich auf Zyana." Cid hielt inne und sah zu deren Bruder.

"Allerdings hieß es auch, dass sie den Jungen getötet hätte."

Sziero sah Stirn runzelnd auf. War es jetzt ein Verbrechen am Leben zu sein?

"Wie dem auch sei. Zyana wurde die magische Kraft wieder entzogen und auf ihren Bruder übertragen."

Die Zwillinge sahen sich an.

"Sie haben Recht.", sagte Sziero und wandte seine Blick von seiner Schwester auf Cid, der verwundert inne hielt. "Ich sollte tot sein. Das ich lebe, verdanke ich allein Zyana. Die Hexe wurde von mir und Vater gebannt. Wir haben sie in den Glaskasten gesperrt. Dafür hatte sie uns umgebracht.

Zyana war nicht da, aber sie kam, als das Siegel verschlossen wurde. Nur waren Vater und ich dem Tod näher als dem Leben.

Xeremonia gab Zyana die Kraft und befahl ihr uns endgültig zu töten, für den Verrat, doch sie nutzte sie um mich am Leben zu halten."

Zyanas Hand legte sich auf die von ihrem Bruder und er hielt inne. "Für Vater war es allerdings schon zu spät.", beendete sie leise den Satz. "Ich bitte um Erlaubnis zurück zu gehen um Vater beerdigen zu können."

Cid nickte langsam. "Einverstanden. Aber ihr geht nicht allein."

"Du hast deine Mutter umgebracht?", fragte Quistis und sah zu Sziero, der nachdenklich aufsah.

"Sie war nicht unsere Mutter, so wie auch Vater nicht unser Vater war. Wir kamen vor vielleicht einem Jahr zu ihnen. Was davor war, weiß ich nicht."

"Natürlich nicht.", sagte da Dr. Kadowaki aus dem Hintergrund. "Eure Erinnerungen waren ja auch gelöscht. Erst durch Guardian Forces, dann durch Xeremonia." Sie kam auf die beiden zu und gab ihnen ein Chip. "Das habe ich herausgefunden. Ihr seid ausgebildete SEED's."

"SEED's? Aus was für einen Garden?"

"Galbadia. Man dachte ihr wärt beim Kampf um den Garden umgekommen, aber es scheint, als wenn die Hexe euch damals entführt hat."

"Eine Hexe als SEED. Das ist doch mal was.", spottet Cifer.

"Damals wusste das noch keiner. Nun, wie dem auch sei. Ich möchte, das ihr noch einmal zu mir kommt." Die Ärztin nickte den Zwillingen zu.

"Seit wann wissen Sie eigentlich, wer wir sind?", fragte Zyana.

Dr. Kadowaki sah zu Cid, der bedächtig nickte, ob es jetzt Zustimmung war, oder nicht, wusste sie nicht so genau, denn Cid nickte die ganze Zeit bedächtig.

Sie fasste es einfach mal spontan als solche auf und sagte: "Seit ihr hier angekommen seid, aber der Direktor war der Meinung, es wäre besser etwas mit der Wahrheit zu warten, wegen dem Schock."

"Ah ja." Zyana schüttelte verwundert den Kopf und sah zu Cid. Dann blickte sie in die Runde und bemerkte, dass ein solches Verhalten des Direktors offenbar normal war.

"Ihr seid ein komischer Garden.", murmelte sie.

"Wir haben Guardian Forces?", fragte Sziero.

"Nein, jetzt nicht mehr."

"Schade." Sziero sah aus dem Fenster und irgendwie erwartet Zyana, das er gähnen würde, wie er es immer tat. Doch seit sie zurück waren, war er nicht eine Minute eingeschlafen.

Ob es daran lag, dass jetzt er die magische Kraft der Hexe hatte?

"Wer soll denn mit gehen?", fragte Quistis Cid, der schon wieder in Gedanken war.

"Ah, ja.", nickte er und lächelte leicht.

"Ich habe das Gefühl, das Cifer sich weigern wird. Also, wie wäre es mit dir und Xell?"

Die Gruppe löste sich auf.

Squall zog seine Handschuhe fester, als Laguna auf ihn zukam.

"Hast du einen Moment, Squall?"

"Sicher.", nickte dieser und sah wie die anderen den Raum verließen.

"Lass uns doch ein Stück gehen." Laguna wandte sich auch zur Tür und Squall musterte den Präsident von Esthar abschätzend.

"Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll.", begann dieser und wurde von den Lautsprechern unterbrochen.

"Der Schulsprecher bitte zur Versammlung."

"Ich...", stockte Squall und sah fragend zu Laguna, der etwas ratlos aussah.

"Geh ruhig, ich finde sowieso gerade nicht die richtigen Worte.", winkte dieser ab und Squall eilte den Flur entlang.

Laguna seufzte entmutigt und wandte sich in die Gegenrichtung. Verwundert blieb er vor der Übungshalle stehen.

Hier wollte er doch gar nicht hin.
 

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"Was haben sie denn von dir gewollt?", fragte Rinoa, als Squall die Mensa betrat. Es war mal wieder Mittagszeit.

"Den Farbton für den Anstrich der Übungshalle.", grummelte dieser und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen.

"Sie wollen die Übungshalle neu streichen? Welcher Idiot macht das denn freiwillig?"

Quistis grinste über ihre Tasse hinweg Rinoa an.

"Oh, ich glaube Cifer hat schon eine menge Freiwillige an der Hand. Wenn Zyana sich anstrengt, darf sie sicher auch den Pinsel schwingen."

"Auf gar keinen Fall.", schimpfte diese hinter ihr. "Eher werde ich mich von der höchsten Spitze des Turmes stürzen, als für DEN noch einmal eine Strafarbeit abzuleisten." Entschlossen verschränkte sie die Arme.

"Was hat der Doc denn noch gesagt?", fragte Irvine, der gerade mit einem Teller beladen mit Essen auf dem Tisch zukam.

"Nichts, nur, das Sziero theoretisch tatsächlich tot ist. Er ist deprimiert und in den Schulhof gegangen."

"Du kannst ihn doch nicht mit dieser Nachricht alleine lassen." Quistis sprang entschlossen auf, um den Zwilling zu suchen.

"Wieso, das wussten wir doch die ganze Zeit. Na ja, seid wir unser Gedächtnis wieder haben.", setzte sie nach und stützte den Kopf auf eine Hand. "Xell steht immer noch in der Schlange an?"

Wie selbstverständlich waren die Zwillinge in die Clique aufgenommen worden.

Irvine nickte mit vollem Mund und sah zu diesem hinüber.

"Diesmal könnte es knapp werden. Ich habe gehört, wie sie gesagt haben, das die Hot Dogs langsam ausgehen."

Kurz darauf hörte man ein verzweifeltes Weinen. Der Typ vor Xell hatte den letzten Hot Dog erwischt und sah nun schadenfroh auf das Häufchen Elend von einem Skaterjungen.

"Mach dir nichts draus.", spottet der Typ und Xells Augen wurden dunkelblau vor Zorn.

"NICHT!", rief Selphie und zog den Typ mit dem letzten Hot Dog aus der Schusslinie von Xells Faust.

"Stell dich nie zwischen Xell und die Hot Dogs und spotte dann auch noch darüber.", belehrte Selphie den verdutzen Typen und zog dann jammernden Xell mit sich.

Am Tisch angekommen ließ Xell sich auf einen Stuhl fallen und stöhnte theatralisch.

"Jetzt habe ich Zeit, aber keine Hot Dogs. Wenn es die wieder gibt, werde ich keine Zeit haben. Wie soll ich es nur aushalten, darauf zu warten, bis eine neue Lieferung angekommen ist?"

"Nun, du könnest die Zeit damit überbrücken die Übungshalle zu streichen.", sagte Cifer hinter ihm tot ernst.

"Wie bitte? Warum?" Xell war aufgesprungen und sah wütend zu dem Ordungsdienst.

"Du hast eine Prügelei angezettelt."

"Hab ich gar nicht. Selphie hat den Typen ja aus der Schusslinie gezogen.", wehrte sich Xell. Er ließ sich dich nicht alles anhängen.

"Dein Glück, sonst wäre es noch schlimmer gekommen." Cifer wollte sich gelassen umdrehen, wurde aber von einem Rufen zurück gehalten.

Er überlegte einen Moment ob er sich verhört hatte, doch als er auf das Gesicht von Zyana blickte, sah er, dass seine Vermutung richtig war.

"Du nennest mich ein arrogantes Arschloch?", fragte er verwundert.

"Ja. Du machst dir doch einen Spaß daraus andere zu triezen.". Hitzig warf sie ihren langen Zopf in den Nacken.

Cifer hob eine Augenbraue und beugte sich zu ihr hinüber, woraufhin Zyana zurückwich, denn er war eindeutig größer als sie.

"Such dir einen Pinsel, Miss Zwerg.", sagte er leise und ging davon.

Zyana ließ sich entmutigt auf einen Stuhl fallen. Sie vergrub ihr Gesicht in die Hände und murmelte vor sich hin.

"Was sagt sie?", fragte Irvine, der nichts verstand.

"Sie sagt, warum kann ich nicht einmal meine Klappe halten, oder so.", übersetzte Selphie den Kauderwelsch und schaufelte fröhlich das Essen von Irvins Teller in ihren Mund.
 

°°°°°
 

"Warum lasst ihr euch das von Cifer eigentlich gefallen?", fragte Zyana Xell, die einträchtig nebeneinander die Wände strichen.

"Was meinst du?"

"Er ist ein Sadist, der Freude daran hat andere leiden zu sehen."

Xell legte die Stirn und Falten und dachte einen Moment nach.

"Kann sein, aber im Grunde seines Herzens ist er doch ganz nett."

Zyana zischte verächtlich zwischen den Zähnen und sah auf die Uhr.

"Schluss für heute."

"Außerdem stehen hinter Cifer die ganzen Ausbilder." Xell stopfte die Pinsel in einen Becher und wischte sein Hände an einem Tuch ab.

"Ich war auch mal Ordungsdienst, aber so was habe ich nicht abgezogen." Anklagend hob sie die Hand und zeigte auf die frisch gestrichene Wand.

Xell folgte dem Finger und ballte die Fäuste.

"Da ist ein Dino.", sagte er leise.

Zyana drehte sich verwundert um.

"Ich dachte die wären wehrend der Renovierung weggeschlossen."

"Einer ist uns entkommen.", keuchte ein Junge hinter ihr. Er war vielleicht elf oder zwölf.

"Verdammt und ich habe meine WhatEver-Gun nicht mit.", zischte Zyana und machte sich auf die fletschen Zähne bereit.

Das konnte ja heiter werden.

Wie auf Kommando stand plötzlich Squall zwischen ihnen und dem Dino, der sich bereits auf sie stürzen wollte und machte kurzen Prozess, mit dem Tier. (funktioniert eigentlich nie so einfach)

Xell, Zyana und der Junge atmeten erleichtert auf.

"Was machst du eigentlich hier?", fragte Xell und schob den Kopf des Tiers mit dem Fuß zur Seite.

"Man hat mir gesagt, das ein Dino entkommen ist und da wollte ich sehen, ob er euch belästigt.", erklärte Squall und besah kritisch seine Gun-Blade.

"Geht es dir gut?", fragte Xell seinen Schulsprecher besorgt.

"Wieso?"

"Das ist das erste Mal, dass ich erlebe, dass du eine lange Erklärung abgibst."

Squall nickte langsam. "Da fällt mir ein, Laguna wollte mir gerade was erzählen, als ich weg musste. Ich geh ihn mal suchen."

Dann war er auch schon wieder weg.

Xell war immer noch irritiert, wurde aber von Zyana aus den Gedanken gerissen.

Fassungslos starrte sie zur frisch gestrichenen Wand, die mit Blutspritzern gesprenkelt war.

"Vielleicht fällt das Cifer ja nicht auf?", versuchte Xell das aufgelöste Mädchen zu beruhigen.

"Und Cid tanzt Polka.", sagte sie sarkastisch.

"Wir machen morgen weiter." Xell schob Zyana mit sich.

Möglicherweise waren die tief roten Blutspuren auf der weiße Wand tatsächlich nicht zu übersehen.
 

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"Siehst du das?" Irvine hob seinen Kopf und sah zur Schlange vor der Ausgabe des Essens hinüber.

Sie waren wieder mal in der Mensa und die Zwillinge überkam langsam der Verdacht, dass man in seiner Freizeit nichts anderes tat, als in der Mensa hierum zu hocken.

Da irrten sie sich natürlich, denn die Freunde waren nur hier, um Xell seelischen Beistand zu leisten, wenn er mal wieder keine Hot Dogs bekam.

Doch diesmal schien das Glück dem jungen SEED hold zu sein.

Xell sah, wie der letzte vor ihm verschwand und er unmittelbar darauf selbst freundlich nach seinen Wünschen gefragt wurde.

Das Mädchen hinter der Theke lächelte ihn aufmunternd zu.

"Hot Dogs.", war das Einzige was er hervorbringen konnte.

Das Mädchen grinste. Die Stimme von Xell hatte etwas verzweifeltes.

"Wie viele?", fragte sie.

"Einen Berg."

"Ich gebe dir erstmal vier.", schlug sie vor.

"Acht.", fuhr Xell dazwischen und das Mädchen blinzelte verwirrt.

"Aber damit wirst du dir den Magen verderben.", warnte sie.

"Nee, nee, gib mal her.", winkte Xell ab und das Mädchen tat wie ihm geheißen. Ihr konnte es egal sein. Es war ja nicht ihr Magen.

Sie stapelte alles auf den Teller und Xell nahm ihn mit leuchtenden Augen entgegen.

Sein Gesicht strahlte auf und er ging frohlockend, wie ein Kind zu Weihnachten auf den Geschenkberg zu lief, auf den Tisch der Clique zu.

Ehrfurchtsvoll stellte er den Teller ab.

Setzte sich und horchte zu den Lautsprechern, die stumm blieben.

Auch die anderen sahen zu den Lautsprechern auf, doch tatsächlich war dort kein Knistern und Knacken zu hören.

"Ich habe sie.", hauchte Xell verzückt und griff eines der warmen, gefüllten Brötchen und dann, schneller, als die anderen gucken konnten, hatte er alle acht aufgegessen und lehnte sich zufrieden zurück.

"Dir wird schlecht werden.", sagte Quistis sorgevoll und lehnte sich besorgt über den Tisch.

"Wenn du hier reiherst, dann wirst du die ganze Mensa schruppen, Hasenfuss.", sagte Cifer trocken, doch Xell hörte nicht auf die beiden.

Immer noch, wie im Delirium stand er auf und wankte aus der Mensa.

"Kann man von Hot Dogs berauscht werden?"
 

°°°°°
 

"Oh, mein Bauch!", gellte es durch die Unterkünfte.

Es war ein heller Morgen, die Vögel saßen in de Baumkronen und schickten ihren Morgengruß in die Welt hinaus. Die Sonne strahlte warm vom Himmel und es ging eine leichte Brise.

Alle hatten gute Laune, nur einer nicht.

Cifer.

Es hatte sich herausgestellt, das Xell sich am Vortag an den Hot Dogs überfressen hatte und nun außer Stande war sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.

So lag er in seinem Bett und jammerte allen die es hören wollten und auch die, die es nicht hören wollten von seinen unerträglichen Schmerzen vor.

Cid hatte den Kopf geschüttelte und gemurmelte: "Da steh es natürlich außer Frage, das er mit den Zwillingen mit geht." Dann setzte er sich nachdenklich in den Sessel um über die Situation nachzudenken.

Squall, der von all dem noch nichts ahnte kam den Gang entlang und lief genau in Lagunas Arme.

"Gut, das ich dich treffe.", begann auch schon dieser.

"Wir wurden gestern ja unterbrochen. Wurde der Dino eigentlich erwischt?"

Squall dachte eine Moment nach, das hatte er längst aus seinem Gedächtnis gestrichen, nickte aber schließlich.

"Ich muss mit dir reden."

"Ich habe Sie gestern noch gesucht, aber sie waren nicht zu finden."

"Dieser Garden ist groß.", kam es von Laguna als Erklärung und er sah ernst auf.

"Squall.", begann er. "Es ist nun so...", doch das war es dann auch schon, denn Rinoa kam auf Squall zugeeilt.

"Xell stirbt.", rief sie theatralisch und kam kurz vor den beiden stehen.

"Was?"

"Ganz bestimmt, nur ein Sterbender kann solche Laute von sich gegen. Du musst mitkommen. Cid will dich auch sehen. Entschuldigen Sie, Präsident." Damit zog sie ihren Freund mit sich.

Laguna sah den beiden nach, öffnete den Mund und hob die Hand, als wollte er etwas rufen, ließ es dann aber und sah sich verwundert um.

Wo war er denn hier?
 

°°°°°
 

"Xell kann nicht mit. Wer geht dann?", fragte Cid in die Runde. Vor ihm standen Rinoa und Squall, Irvine und Selphie, sowie Quistis.

Rinoa protestierte "Ich habe Squall gerade wieder, außer dem ist heute Schulsprechersitzung."

(fette Lüge)

Squall sah sie verwundert an. Schon wieder, dachte er.

Die war doch erst vorgestern.

Selphie hob den Finger "Irvine und ich sind zu einer Hochzeit eingeladen." (noch fettere Lüge)

Cid nahm seine Brille ab und putzte nachdenklich die Gläser.

"Nun, dann beleiben nicht mehr sehr viele. Ich denke es ist sinnvoll jemanden mitzuschicken, der schon mal da war."

"Also Cifer.", nickte Quistis "Ich geh es ihm schonend beibringen."
 

°°°°°
 

Cifer stieg aus dem Auto und sah sich skeptisch um.

"Es sieht hier so anders aus. Sicher, das du dich nicht verfahren hast, Quistis?"

"Natürlich bin ich mir sicher. Das Navigationssystem funktioniert Einwand frei."

"Sagt wer?"

"Sziero." Cifer wandte seinen Blick von den Bäumen zu dem Bruder seiner erklärten Lieblingsfeindin.

"Deshalb frage ich ja, bist du sicher?"

Zyana holte bereits Luft, um ihren Ärger über Cifers herablassende Art Luft zu machen, als Sziero seine Hand beruhigend auf deren Arm legte.

"Nicht, das bringt doch nichts. Siehst du denn nicht, dass er dich nur provozieren will?"

Zyana atmete zischend aus und ging dann hoch erhobenen Kopfes an Cifer vorbei, ohne ihn auch nur noch eines Blickes zu würdigen.

Quistis sah lächelnd zu Sziero und nickte ihm kaum merklich zu.

"Dann los.", knurrte Cifer. Das war eindeutig ein Punkt gegen ihn gewesen.

Sie schoben einen Felsbrocken zur Seite und gingen hinab zu den Gängen.

"Es ist dunkel wie schon zuvor." Quistis schnappte ein Feuerzeug auf und hielt es vor sich, doch die kleine Flamme erhellte die Umgebung nur allzu spärlich.

Sziero ließ eine Lichtkugel erscheinen und Quistis löschte ihre Flamme.

"Wie praktisch, wenn man einen Magier dabei hat."

"Verstehe. Werden wir also nur auf unsere Fähigkeiten reduziert, wie?"

Quistis blinzelte verwirrt und überlegte, ob er ernsthaft beleidigt war, doch dann sah sie Szieros Grinsen und musste selbst lachen.

"Zugegeben, es gibt noch andere Dinge, die ich...", weiter kam sie nicht, denn sie wurde von Cifer unterbrochen.

"Wir haben eine Auftrag.", zischte er und ging an allen vorbei an die Spitze der Gruppe.

Diesmal schlug er an der Weggablung den rechten Weg ein.

"Er hat dazugelernt.", zischte Zyana ihrem Bruder zu.

Bald darauf waren sie in der großen Halle, oder das was noch von ihr übrig war. Das Beben hatte ganze Arbeit geleistet.

Die hohen Säulen waren eingestürzte und sie mussten über einen Schuttberg klettern um zu dem Standort des Glassarges zu kommen.

Quistis legte den Kopf in den Nacken und sah eben an diesem hinauf.

"Wir haben wenig Chancen. Vater liegt bestimmt unter dem Geröll begraben."

"Das habe ich mir schon fast gedacht.", nickte Sziero.

"Sehen wir nach.", schlug Zyana vor und begann den Schutthaufen zu erklimmen.

"Was soll das bringen? Wenn du dir das Ausmaß ansiehst, wirst du bemerken, das der Glassarg genau unter der Spitze sein muss.", schimpfte Cifer und blieb die Hände in die Seite gestemmt, stehen.

Zyana hielt im Klettern inne und richtete sich auf.

Sie drehte sich um und sah hinunter zu den anderen drei.

"Das will ich mit eigenen Augen sehen. Aber keine Sorge. Ich habe nicht damit gerechnet, dass du mit kommst. Große Klappe, aber nichts dahinter wie? Wahrscheinlich willst du nicht mit rauf kommen, weil du weißt, du wirst aus der Puste kommen, rot anlaufen und schwitzen wie'n Tier."

"Soll das irgendeine Anspielung auf meine Kondition sein?" Cifers Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verschränkt.

Zyanas Mund verzog sich zu einem bösartigen Lächeln und allein Szieros warnender Blick ließ sie auf die Zunge beißen und den Kommentar herunter schlucken.

Sie drehte sich schlichtweg um und ging weiter.

Kleine Kiesel rutschten unter ihrem Fuß weg und kullerten hinunter.

"Bleibst du hier?", fragte Quistis Cifer.

Dieser knurrte nur leicht und folgte dann den Zwillingen, die bereits fast die Hälfte Berges erklommen hatten.

Natürlich war seine Kondition weit besser, als Zyana behauptet hatte und er hatte die Zwillinge bald ein und dann überholt.

Er blieb auf der Spitze stehen (und war nicht außer Atem) und sah an der anderen Seite hinunter.

"Was ist? Was siehst du?", fragte Quistis. Auch sie hatte die Zwillinge bereits eingeholt.

"Zu dunkel.", kam als einziger Kommentar von Cifer und Sziero schickte eine weitere Lichtkugel an die Decke der großen Halle.

Cifer runzelte die Stirn und starrte in die Tiefe, als die Zwillinge und Quistis neben ihm zum Stehen kamen.

"Ein Schacht.", rief Zyana verwundert aus.

Tatsächlich standen sie nun am Rand einer Grube. Sie konnten in zehn Meter Tiefe die Steinplatten der großen Halle unter sich sehen und die Stelle wo der Glassarg stand.

Der Körper der Hexe war deutlich im Zwielicht auszumachen.

Sziero ließ eine der glühenden Kugeln hinunter gleiten.

Das Licht schwebte tiefer und tauchte die Umgebung der Gruppe in Dämmerlicht, denn die zweite Kugel verlosch gerade.

Nun war der Boden des Kraters hell erleuchte, dafür der Rand, auf dem die Vier standen Pech schwarz.

Fast erwartete Cifer, das sich die Hände von Zyana in seinen Mantel gruben, doch es blieb aus.

Er sah sich um und erkannte Zyanas Umriss neben ihren Bruder.

Auch gut, dachte er. Soll sie ihn belästigen.

"Dort ist nur der Steinsarg.", sagte Quistis leise und riss Cifer aus den Gedanken.

"Ich sehe Vater nicht. Nur Mutter." Zyana beugte sich leicht vor, ihre Hand fest an die von Sziero geklammert.

Auch das bemerkte Cifer. Ebenso, wie sie ihren Fuß vorschob und kleine Steine unter ihm klickernd nachgaben, doch ehe er eingeifen konnte, rutschte Zyana aus und stürzte in die Tiefe.
 

"Zyana, pass auf!"
 

"Sziero?"
 

"ZYANAAA!!!"
 

°°°°°°
 

Kapitel Ende. Jetzt dürfen wir mal alle raten, wer hier was ruft. (ich weiß es, ich weiß es!)

Nächstes Kapitel heißt: "Welcome to Balamb Garden oder 'Spiel mit Cifer!' "

Welcome to Balamb Garden - "Spiel mit Cifer!"

Kapitel fünf- Welcome to Balamb Garden

"Spiel mit Cifer!"
 

Eine kleine Spinne kam aus dem Versteck gekrochen, auf ein überirdisches Licht zu.

Die blaue Lichtkugel verlosch langsam auf dem Boden einer großen Halle.

Sie lag in einem Krater eines Schuttberges.

Die großen Steinplatten schimmerten in den letzten Lichtstrahlen auf und hüllten sich dann wieder in Dunkelheit.

Mehrere Stimmen durchbrachen die Stille.

Die Spinne setzte ihre acht Beine vorsichtig nach vorne und krabbelte in unglaublicher Geschwindigkeit auf die Steine zu, die sich zehn Meter steil nach oben zogen und kurz unter Decke der hohen Halle endeten.

Was dahinter war, wusste das Insekt nicht, und es interessierte es auch nicht.

Es fühlte sich entschieden durch die vier Besucher gestört, die dort am Rand des Kraters hingen und jeder für sich seinen ganz eigenen Fluch auf den Lippen hatten.

"Es ist so dunkel.", flüsterte Zyana mit angstvoller Stimme. Das war das einzige vor dem sie sich wirklich fürchtete und es tröstete sie wenig, dass sie an Szieros Hand hing, denn unter ihr hatte sich jetzt eine namenlose Dunkelheit ausgebreitet.

Sieros Stimme war eher erstickt. Seine Jacke rutschte ihm langsam aber beständig über das Gesicht.

Die langen Haare zeigten ihren unpraktische Seite und fuhren seiner Schwester ins Gesicht, die sie wegzupusten versuchte, jedoch mit wenig Erfolg.

"Es kitzelt Sziero, ich muss gleich niesen."

Dieser verzog das Gesicht. Und ertrug das darauf zu hörende "Patschi" mit gezwungener Gelassenheit.

Er konnte Zyana kaum einen Vorwurf machen.

Er versuchte den Kopf so zu drehen, das die Haare nicht in das Gesicht von Zyana fielen, doch auch das war wenig erfolgreich.

An seinen Beinen spürte er zwei Hände, deren Nägel sich in den Stoff und leider auch in seine Haut gruben.

Auch Quistis, die ihn krampfhaft festhielt, konnte er deswegen keinen Vorwurf machen. Immerhin, wäre er sonst zusammen mit Zyana in die Tiefe auf die harte Steinplatten gefallen, hätte Quistis sich nicht todesmutig vor gestürzt und seine Beine erwischt.

Doch dann war auch sie in Rutschen gekommen.

Sziero hatte sich schon darauf gefasst gemacht gleich in tausende Stücke zu zermatschen, als der Fall abrupt endet.

Er kombinierte mal, das Cifer nun Quistis fest hielt.

"Es ist so dunkel, Sziero, so dunkel.", riss Zyana ihn aus den Gedanken und er feste eine Hand fester um ihr Handgelenk.

"Schaffst du es, wenn ich eine Hand los lasse?", fragte er.

"Wag es ja nicht, deine Schwester fallen zu lassen.", rief Cifer mit gepresster Stimme vom Rand des Kraters. "Du bist tot, wenn du sie fallen lässt."

Sziero zweifelte nicht an diesem Versprechen, sagte aber nichts. Stattdessen ließ er eine Hand los und formte mit der andere eine Lichtkugel, die neben Zyana schwebend aufleuchtete.

Dann wollte er wieder die andere Hand fassen, doch Zyana hielt sich bereits an einem Stein fest und entlastet so die Kette.

"Ein bisschen höher, dann kann ich mich auf einem Stein stellen.", sagte sie leise und Sziero nickte. Er versuchte sie hochzuziehen, doch es war zu schwierig.

"Hey, Cifer?", klang es dumpf aus Szieros Kehle. "Kannst du uns ein Stück hoch ziehen?"

"Von hoch ziehen war keine Rede. Ihr könnte froh sein, das ich euch halten kann.", kam es von Oben zurück.

"Vielleicht geht es auch so." Zyana fasste nun doch wieder mit beiden Händen Szieros Arm und zog sie wie an einem Seil hoch.

"Ich werde hier nach blaue Flecken an den Beinen haben.", stöhnte Quistis, die bis dahin stumm geblieben war. "Nicht so wackeln, Zyana. Mein Stiefel rutschen."

"Ich tu ja schon, was ich kann.", meckerte Cifer und Sziero runzelte die Stirn.

Moment mal. Cifer hielt Quistis an den Beinen?!

"Wehe du guckst ich unter den Rock.", knurrte Sziero und sowohl Quistis als auch Cifer wurden augenblicklich rot.

Quistis vor Verlegenheit, Cifer vor Zorn.

"Ich versuche euch hier das Leben zu retten.", blaffte er. "Davon mal abgesehen, das ich es gar nicht nötig habe. Ich heiße schließlich nicht Irvine."
 

°°°°°
 

Im Balamb Garden gingen Rinoa und Selphie gerade über den Schulhof, als sie auf Irvine trafen, der statt eines Spruches nur ein Niesen zustande brachte.
 

°°°°°
 

"Aber Sziero. Sie sind doch Geschwister.", sagte Zyana leicht gedämpft, denn sie konzentrierte sich auf den Stein, auf dem sie halt finden würde.

Cifer hörte es dennoch und war einigermaßen erstaunt, das sie ihn in Schutz nahm.

Er lehnte sich leicht zurück und zog so Quistis mit sich nach oben.

Zyana erreicht den Stein und ließ Sziero los.

"Ihr könnt ihn hoch ziehen.", rief sie.

Cifer murmelte irgendwas von, warum sollte er so was tun, zog dann aber ab zusammen mit Quistis den Zwilling auf den Rand.

Zyana presste sich mit den Rücken gegen die Wand und versuchte sich nicht zu bewegen.

Sie würde warten, bis die anderen ihr entweder hier raus halfen, oder selbst nach unten kletterten. Denn runter mussten sie.

Sie mussten Vater suchen und das konnten sie nur, wenn sie auf dem Grund des Kraters waren.

Etwas krabbelte über ihre Hand und sie sah auf sie hinunter.

Erschrocken schüttelte sie die Spinne, die sich einen Weg über ihre Haut bahnte ab und diese fiel die sieben, acht Meter in die Tiefe. Benommen blieb das Insekt liegen.

Zyana legte den Kopf gegen den Fels, in der Hoffnung, von weiteren Insekten verschont zu beleiben und versuchte sich noch einmal zu erinnern, was genau passiert war.
 

Sie hatte sich vorgebeugt, als die Steine nachgaben. Das war wohl die Bösartigkeit der Steine (oder des Autors).

Sie stürzte in die Tiefe und hörte noch Szieros warnenden Schrei "Zyana pass auf" Doch da war es schon zu spät.

Sie klammerte fester an die Hand ihres Bruders.

Mit erschrockenen Augen sah sie in die Tiefe, auf die sie zuzurauschen drohte.

Im Hintergrund hörte sie Quistis erstaunt Szieros Namen rufen.

Wahrscheinlich weil dieser so plötzlich weggezogen wurde und es gab den ersten Ruck, der sie vom fallen abhielt.

Quistis hatte sie gehalten und in dem Moment schrie jemand ihren eigenen Namen.

Da hatte sie es aus dem Schockzustand gerissen. Jetzt fragte sie sich, warum Cifer ausgerechnet ihren Namen gerufen hatte. Immerhin fiel auch seine Schwester, auch wenn sie nur durch das Waisenhaus Geschwister geworden waren.

Schließlich wurde der Sturz der Drei allein durch Cifer aufgehalten.

Ihr Herz schlug heftig, als sie sich bewusst wurde, dass er sie gerufen hatte.

Nicht Quistis, seine Schwester.

Nein, sie.

Den nervenden Zwerg.

Das Mädchen, dem er jede mögliche und unmögliche Strafarbeit aufdrückte, die sich finden ließ.

Er hatte ihren Namen gerufen, als sie in die Tiefe stürzte.

Doch dann stockte sie und versuchte sich an die Stimme zu erinnern.

Vielleicht war es nur wieder eine seiner Verwünschungen, das er ihr jetzt helfen müsste, weil Cid sonst kaum erfreut sein würde.

Oder ein 'Stürz endlich ab, dann bin ich dich los.'

Sie wusste es nicht.
 

"Zyana, nimm das Seil.", rief nun Sziero und neben ihr rollte sich ein dickes Tau aus.

Vorsichtig schlang sie ihre Hand darum.

Ein Ruck und sie wurde in die Höhe gezogen.

Das Seil schabte über die Steine.

Ihre Hand ertaste den Rand des Kraters und sie zog sich die letzten Zentimeter selber hoch.

Ihr Bruder half ihr auf und sah sie genau an.

"Ist alles in Ordnung." Doch statt einer Antwort umarmte sie ihn.

"Danke, dass du mich gehalten hast.", sagte sie leise.

"Na ja, genau genommen, hat Cifer uns..."

"Kommt endlich weiter.", knurrte dieser und ging voran. "Da hinten scheint eine Treppe zu sein.

Die Vier machten sich auf den Weg.
 

°°°°°
 

Quistis stieg als letzte die Treppe hinunter.

Dieser Ort war merkwürdig. Weder der Krater, noch die Stufen, sahen natürlich oder zufällig aus.

Sziero war zu der Stelle gegangen wo Vater gelegen hatte.

Doch er war weg.

"Das versteh ich nicht.", murmelte er. "Er kann doch nicht weg sein."

"Hier ist nichts weiter, als die Hexe in ihrem Gralssarg. Gehen wir also wieder."

Zyana sah sich frustriert um. Cifer hatte Recht. Sie konnten wieder gehen.

Sie blickte zu dem Kasten, in dem Mutter lag und ging auf sie zu.

Sie sah auf die leeren weißen Augen hinab, die ins Nichts starrten.

Bedauernd legte sie eine Hand auf den Deckel. Nichts desto trotz.

Weder Vater noch Mutter hatten sie je Schlecht behandelt. Ganz im Gegenteil.

Sie hatten alles gehabt.

Und manchmal hatte sie sogar das Gefühl gehabt, das beide so etwas wie Liebe für sie und ihren Bruder empfunden hatte.

Sie schrak zurück.

Eben sah es so aus, als hätten sich in den Augen einen Moment Iriden geformt, doch als sie genauer hinsah, merkte sie, das sie sich geirrt haben musste.

Ihre Hand, die auf dem Deckel lag, fühlte sich warm an und sie zog sie zurück.

Da bröckelte das Glas und Steine rollten von einer Wand hinab und begruben den Sarg endgültig.

Zyana war mehrer Schritte zurück gewichen und blieb verwirrt stehen.

Das Poltern der Steine verstummte und das Licht erlosch.
 

°°°°°
 

Ein Auto bremste mit quietschenden Reifen vor dem Balamb Garden.

"Das seid ihr ja wieder.", rief Selphie und kam ihnen entgegen gelaufen.

Sie blieb erstaunt stehen, als die vier ausstiegen.

"Was ist euch denn passiert?" Kritisch musterte sie die ramponierte Kleidung.

"Kleiner Betriebsunfall.", grinste Sziero und strich sich Staub der nicht da war von der Jacke.

"Wir wären fast in die Tiefe gestürzt, aber Cifer, hat uns alle gerettet." Quistis machte eine umgreifende Geste und zeigte schließlich auf den mürrisch dreinblickenden Ordungsdienst.

Selphie wollte gerade genauer nachfragen, als ein Geräusch sie unterbrach.

Alle sahen zu Sziero der entschuldigend mit den Schultern zuckte.

"Ich habe Hunger. Ich habe das Gefühl seit Ewigkeiten nichts gegessen zu haben."

"Es ist ja auch gerade Essenszeit."

"Wo sind denn die anderen?"

"Na wo schon?" Selphie grinste. "In der Mensa. Xell geht es wieder gut." Sie deutet mit dem Daumen hinter sich.

Szieros Gesicht hellte sich auf, als er jäh von seiner Schwester zurück gehalten wurde. Erst einmal, wirst du dir neue Sachen anziehen gehen.", bestimmte sie.

"Aber...", wollte er protestieren doch sie schüttelte unnachgiebig den Kopf.

Cifer sah spöttisch auf und Quistis grinste.

"Na fein." Ergeben machte er sich auf den Weg zu den Unterkünften. Ebenso auch die anderen drei.
 

°°°°°
 

"Verstehe, das ist schon eine merkwürdige Sache, dass Vater nicht da war.", nickte Cid und blickte nachdenklich zum Fenster.

Die Zwillinge sahen sich vorsichtig an.

Sie warteten.

Cid blieb stumm.

Sie warteten immer noch.

Cid schwieg beharrlich weiter und sah aus dem Fenster, als Sziero leise fragte: "Direktor?"

Dieser sah auf und blinzelte verwirrt.

"Ah, die Zwillinge. Was kann ich für euch tun?"

"In anbetracht der Lage, das wir bereits im Balamb Garden sind, wollten wir frage, ob es möglich wäre auch zu bleiben, Sir?"

"Ich verstehe nicht."

"Unsere Aufgabe ist erledigt.", setzte Zyana nach.

"Ach so. Natürlich könnt ihr bleiben. Ich dachte das steht außer Frage. Als SEED's ist es euch erlaubt im Garden zu wohnen. Hatte ich das nicht bereits erwähnt?"

"Nein, Sir."

"Oh, nun, dann tue ich es hiermit. Ihr gehört offiziell zu Balamb, wenn ihr es möchtet."

"Ja, Sir.", sagten die Zwillinge gleichzeitig.

"Schön. Man hat mir bereits eure Akten gegeben. Erstaunliche Zeugnisse." Cid zog zwei Akten hervor und vertiefte sich darin.

Die Zwillinge warteten erneut, doch es geschah nichts.

"Wenn es nichts mehr zu besprechen gibt, würden wir uns gerne entfernen, Sir.", sagte Sziero schließlich leise und Cid blickte verwirrt auf.

"Ah, die Zwillinge. Selbstverständlich. Lasst euch eure Uniformen geben.", entließ er die beiden.

Die Tür schnappte ins Schloss ein und die Geschwister liefen schweigend den Gang entlang, als sie auf eine Gruppe trafen. Vor ihnen standen Xell, Selphie, Irvine, Quistis, Rinoa und auch der dazu verdonnerte Squall.

"Und?" Selphie sah sie neugierig an.

"Wo bekommt man hier sein Uniformen?", fragte Sziero und Selphie jubelte auf.

"Ich bring euch hin.", erbot sich Quistis und ging mit den Zwillingen davon.

"Das müssen wir feiern.", schlug Xell vor.

"Ja, das werden wir auch. Treffen wir uns auf der Terrasse."

Squall sah auf die Uhr und nickte. "Ich komm dann nach. Der Präsident von Esthar wollte mich noch sprechen."

Rinoa sah ihn verwundert an. "Immer noch?"

"Irgendwie kommt er nie zum Punkt. Weiß der Teufel, was er von mir will." Squall nickte kurz und drehte sich dann um und ging in die entgegen gesetzte Richtung davon.

Als er um eine Ecke bog, traf er auf Cifer.

"Und?", wurde Squall nur gefragt.

"Sie sind aufgenommen worden.", antwortete dieser knapp und ging, ohne anzuhalten weiter.

Cifer lächelte kaum merklich und stieß sich von der Wand, gegen die er mit verschränkten Armen gelehnt hatte ab und steuerte die Übungshalle an.
 

°°°°°
 

Die Zwillinge waren nun schon einige Wochen im Balamb Garden und hatten sich in das Team sehr gut eingefunden.

Sziero hatte sich besonders mit Quistis angefreundet und die beiden verbrachten meist Stunden auf einer der Terrassen um sich zu unterhalten.

Keiner wusste worüber, nur das sie meist durch Szieros Hunger unterbrochen wurden.

Zyana legte sich immer noch mit Cifer an, jedoch bekam sie dafür kaum noch Strafarbeiten aufgehalst, wenn auch als möglich angedroht, doch inzwischen verstand es Zyana fast meisterhaft sich rechtzeitig zurück zu nehmen.
 

°°°°°
 

Verzweifelt rüttelte Zyana an der Zimmertür.

"Warum funktioniert das verdammte Ding nicht.", fluchte sie. Immer und immer wieder zog sie die Karte durch das Schloss, doch das Magnetband zeigte nur eins.

"Error. Karte nicht kompatibel."

Selphie und Rinoa blieben stehen.

"Sollen wir dir helfen?", fragte sie

"Habt ihr ein Brecheisen dabei?", knurrte Zyana, doch die beiden bedauerten.

"Was soll das werden?", fragte da einen Stimme hinter ihnen. "Das ist Beschädigung, des Gardeneigentums."

"Halt deinen Klappe, Cifer.", fauchte nun Zyana sichtlich ungeduldig. "Diese verdammt Tür klemmt. Hat sich vielleicht verzogen. Ist ja auch kein Wunder, wo wir doch die ganze Zeit über dem Meer herumgondeln.", meckerte sie weiter und schlug gegen die Tür.

"Lass mich mal.", schob Cifer das Mädchen bei Seite.

Zielsicher setzte er das Blatt seiner Gun-Blade an und hebelte die Tür aus dem Rahmen.

"Oh, ich danke dir.", reif Zyana beglückt und drückte dem überraschten Ordungsdienst einen Kuss auf die Lippen.

Cifer erstarrte.

Rinoa blinzelte verwundert mit den Augen und sah zu Zyana , die bereits ins Zimmer gestürzt war. Selphie musste sich ein Grinsen verkneifen, während sie auf Cifers fassungsloses Gesicht starrte.

Da kamen Squall und Irvine den Gang lang.

Eine Weile standen sie stumm bei der Gruppe und warteten vergebens das ihre Freundinnen sie bemerken würden.

Alle starrten nun zu Zyana ins Zimmer, die verscheiden Blätter, die auf einem Stapel lagen zwischen ihren Fingern gleiten ließ.

Offensichtlich suchte sie etwas.

Irvine trat neben Selphie und fragte sie leise, was denn sei.

Doch noch ehe Irvine irgendwas erfuhr, rief eine laute Stimme. "Was zum Teufel macht ihr in meinem Zimmer?"

Alle drehten sich zu Sziero um, der nun auch aufgetaucht war.

"Dein Zimmer?", fragte Cifer verwirrt.

Da ruckte Zyanas Kopf hoch und ein kleinlautes 'Upsie' drang über ihre Lippen.

Jetzt war auch klar warum IHR Schlüssel nicht gepasst hatte

Squall und Irvine zogen es vor sich aus dem Staub zu machen.

Der Zauberer war ihnen nicht geheuer und er sah unglaublich wütend aus. Sie zogen Selphie und Rinoa mit sich.

Sziero hatte sich inzwischen an Cifer vorbei ins Zimmer gedrängt und besah sich nun fassungslos den Türrahmen.

Mit einer einzigen Geste reparierte er ihn schließlich und stieß seine Schwester aus dem Zimmer.

"Nicht zu fassen.", knurrt er und schob Zyana Richtung Tür. "Hast du nichts Besseres zu tun? Geh mit Cifer spielen." Er gab ihr noch einen Schubs und sie flog geradewegs ins Cifers Arme.

Dessen Miene verdunkelte sich zusehends.

"Tschuldigung.", murmelte sie verlegen. "Die Türen sehen alle so gleich aus."

Das konnte doch mal vorkommen.
 

°°°°°
 

Etwas kurzes Kapitel, ich weiß. *seufz* na gut.

Was sagt ihr?

Nächstes Kapitel heißt: "Geschwisterliebe oder 'Bist du sicher?'- 'JA! Quistis!'"

Geschwisterliebe oder "Bist du sicher?"- "JA! Quistis!"

Kapitel sechs- Geschwisterliebe

"Bist du sicher?"- "JA! Quistis!"
 

Es war nun drei Wochen her, das Cifer für Zyana Szieros Tür aus den Angeln gehoben hatte und die beiden redeten kein einziges Wort mit einander.

Sobald einer der beiden auf den anderen traf, herrschte augenblicklich eisernes Schweigen.

"Sie sind anstrengend.", murmelte Irvine und schob seinen Hut tiefer ins Gesicht.

"Aber irgendwie interessant.", murmelte Selphie.

"Schau sie nicht wie Studienobjekte an."

"Wieso nicht? Soviel Starrsinn auf einmal erlebst du nie wieder." Selphie wickelte ihre Arme um den von Irvine und klimperte ihn an.

Verwundert sah er zu ihr hinunter.

"Was?"

"Hab ich ein Glück, das zwischen uns alles geklärt ist. So was", sie deutete hinter sich, wo Zyana und Cifer sich gegenseitig übersahen. "würde ich keine zehn Tage aushalten."
 

°°°°°
 

Sziero stand auf einer der Terrassen und starrte in den Himmel. Er war gerade von der Mensa gekommen. Irgendwie hatte er ständig Hunger.

Seine Gedanken schweiften ab und unweigerlich blieben sie bei Quistis hängen. Er legte den Kopf leicht schief.

Quistis.

Was sollte er von ihr halten?

Er wusste es selber nicht.

Die Uhr schlug zehn und Sziero gähnte.

Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und ging in Gedanken zu seinem Zimmer.

Ohne zu wissen wohin er sah, blickte er auf und stockte.

Er stand genau vor Quistis Fenster.

Er sollte weiter gehen.

Sofort.

Quistis schien nämlich gerade aus der Dusche zu kommen.

Das Handtuch hat ein eigentümliches Muster und war so kurz.

Mit Fransen?

Noch schmaler und es wäre unnötig es sich um zu wickeln.

Mein Gott, wusste Quistis, eigentlich wie... weiter konnte er nicht denken, denn in dem Moment flog ein Buch auf ihn zu und ein Schrei gellt durch die Nacht.

"Ein SPANNER!!"

Sofort war Sziero wieder in der Realität.

"Wo?" Er sah sich suchend um, doch da war niemand.

Wovon redete Quistis denn?

Nachdenklich kratzte er sich am Kopf.

"Ach, du bist es." Quistis zog nun einen Morgenmantel über und lächelte Sziero an.

"Was machst du denn da draußen im Dunklen?"

"Ich wollte gerade... in mein Zimmer."

"Könntest du mir das Buch bringen?" Sie deutete in das Gebüsch, hinter Sziero.

"Sicher."

Eilig lief er auf das Gestrüpp zu und angelte den Wälzer aus den Zweigen.

Er drehte sich um und ging zurück zum geöffneten Fenster, doch Quistis hatte sich schon wieder umgedrehte und knotete den Mantel fester zu.

"Leg es doch bitte auf den Tisch.", sagte sie über die Schulter hinweg und schlüpfte in hellblaue Plüschpantoffel mit Hasenohren.

Sziero überlegte nicht lange, und kletterte in das Zimmer. Sorgsam schloss er das Fenster und zog die Jalousie herunter.

Immerhin konnte ein Spanner des Weges kommen.

Als es klopfte.

"Moment.", rief Quistis mit einer Spange zwischen den Zähnen, denn sie zwirbelte gerade ihre Haare nach oben.

Die Spange klemmte fest in den Haaren und sie öffnete.

Vor ihr standen vier Männer.

Squall mit seiner Gun-Blade, ebenso Cifer. Neben ihm Irvine, mit der Flinte im Anschlag und Xell mit knackenden Knöcheln.

"Du hast gerufen?", fragte Irvine.

"Du brauchst Hilfe, Schwesterchen?", knurrte Xell und alle vier Augenpaare fuhren ins Zimmer.

Sie registrierten in der Reihenfolge: Quistis im Morgenmantel, offenbar frisch geduscht und Sziero blass am Fenster.

"Sag mal belästigt dich der Typ?", fragte Irvine und schulterte seine Flinte von der Rechten auf die linke Schulter.

"Was hast du vor? Spuck's schon aus!", forderte Xell Sziero auf, der leicht schluckte.

Gar nichts hatte er vor, das war doch alles nur ein Missverständnis.

Squall drehte leicht seine Hand mit der Gun-Blade und sah über Quistis Schulter hinweg zu Sziero.

"Sollen wir ihn rausschaffen?"

Auch Cifer nickte finster.

Da hob Sziero die Hände. "Nein, schon gut. Ich finde den Ausgang schon allein."

Cifer trat großmütig zur Seite und Sziero versuchte zu lächeln, als Cifer ihn anhielt und sagte: "Wir wollen doch sicher gehen, das du auch ankommst, wo du hingehst, nicht?"

Quistis schüttelte den Kopf und seufzte. "Ihr habt noch nie so die großen Brüder raushängen lassen."

Resigniert schloss sie die Tür.

Sie verstand die Vier nicht.

Was hatte sie denn veranlasst, so bösartig dem armen Sziero gegenüber zu sein.

Sziero sah zweifelnd zwischen die Vier hin und her.

Squall und Cifer hatten ihn zwischen sich genommen, während Irvine und Xell hinter ihm liefen.

Er kam sich etwas wie ein Gefangener vor und fragte sich verzweifelt, was er falsch gemacht hatte.
 

°°°°°
 

Der Morgen kam und die Vögel sagen ihr Lied wie jeden Morgen. Quistis schlug die Augen auf und war unglaublich schlecht gelaunt.

Auf ihrem Fensterbrett setzte sich ein besonders farbenprächtiger Vogel und wollte sie mit einem Lied beglücken, doch was er als Anerkennung bekam, ließ ihm die Federn ausfallen. Ein Kopfkissen kam auf ihn zu gesegelt und er suchte schimpfend das Weite.

Irgendwas frustrierte sie, wenn sie nur wüsste, was es war.

Sie ging in die Mensa und traf auch sofort auf die Gruppe.

Natürlich saßen Zyana und Cifer am jeweils anderen Ende und taten ihr bestes sich zu ignorieren.

Quistis kniff verärgert die Lippen aufeinander und stellte sich in die Reihe an.

"Morgen, Quistis.", trällerte Selphie ihr ins Ohr und diese antwortet mit einem Knurren.

"Was ist denn los?", fragte nun Rinoa, die sich hinter Selphie anstellte.

"Ich weiß nicht." Quistis sah zum Tisch, wo Irvine, Xell, Squall und Cifer mit Zyana saßen.

"Aber wenn ich da so rüber sehe, wird mit schlecht."

Rinoa und Selphie blinzelten verwirrt.

"Wie meinst du das? Was habe dir die Jungs denn getan?"

"Keine Ahnung, aber seit gestern, kann ich sie nicht mehr ertragen."

"Aber sie haben dich doch vor einem Spanner beschützt.", warf Selphie ein und Rinoa zog scharf die Luft ein.

"Ein Spanner? Hier?? Im Balamb Garden???"

"Von wegen. Es war Sziero und er hat mir nur ein Buch zurück gebracht.", meckerte Quistis und warf wütenden Blicke zum Tisch, das die drei der vier sogar verwundert aufsahen, denn augenblicklich spürten sie unmittelbare Gefahr.

Allein Cifer war zu beschäftigt Zyana zu ignorieren und sah stur... an ihr vorbei.

"Aber wieso glauben sie, das Sziero ein Spanner ist?"

"Ich habe keine Ahnung. Aber wie sie ihn behandelt haben. Wie eine Schwerverbrecher. Nicht zu fassen." Quistis redete sich in Rage, als sie freundlich nach ihren Wünschen gefragt wurde.

Augenblicklich setzte sie ihr unverbindliches Lächeln auf.

"Guten Morgen. Ich hätte gerne die Köpfe von Irvine Kinneas, Squall Leonhart, Xell Dincht und Cifer Almasy auf einem Silbertablett."

Das Mädchen hinter der Theke blinzelte verwirrt und fragte: "Auch den Ordnungsdienst und den Schulsprecher?"

"Gerade die.", nickte Quistis freundlich lächelnd und Rinoa und Selphie prusteten los.

"Achte nicht auf Quistis. Sie ist schlecht gelaunt, weil die vier ihren Schwarm so schlecht behandelt haben.", winkte Selphie ab.

"Das normale Frühstück, drei mal.", bestellte Rinoa und augenblicklich standen drei Tabletts bereit.

Quistis bedankte sich steif und schritt, mit dem Tablett in den Händen hoheitsvoll auf den Tisch zu.

Sie stellte es geräuschvoll ab und setzte sich, ohne irgendjemand anzusehen.

"Morgen.", sagte Xell gut gelaunt, doch Quistis würdigte ihn noch nicht mal eines Blickes.

Dieses eisige Verhalten riss sogar Zyana und Cifer aus ihrer Beschäftigung, sich gegenseitig zu ignoriere.

Selphie und Rinoa setzte sich ebenfalls. Jedoch grinsten die beiden.

"Ach, und ehe ich es vergesse." Quistis sah Selphie und Rinoa an.

"Sziero ist nicht mein Schwarm."

"Ach was? Was denn dann?"

"Eher ein Bruder."

Zyana legte den Kopf leicht schief und musterte Quistis.

Wovon redete man hier?

Hatte sie irgendwas verpasst?

"Und ihr vier." Nun sah sie doch auf und musterte die vier Jungs mit grimmiger Miene, während sie ihr Messer bedrohlich in der Luft schwang.

"Ihr habt mich die letzten zehn Jahre nicht beschützt, dann braucht ihr auch jetzt nicht damit anzufangen. Ich kann mich sehr gut alleine verteidigen."

Cifer winkte beschwichtigen: "Das kannst du in deiner Situation doch gar nicht beurteilen."

Das war zu viel.

Quistis riss die Augen auf. Das Messer klirrte auf den Tisch, sprang dann vom Stuhl hoch und stürmte davon.

"Aber du hast doch noch gar nichts gegessen.", rief ihr Selphie nach.

Die Tür zur Mensa schloss sich hinter der wütenden Quistis.

Kurz darauf schwang sie wieder auf und die SEED kam zurück.

Immer noch rauschend vor Zorn griff sie das einsame Brötchen von ihrem Teller und funkelte Cifer an.

"Bilde dir nichts auf dein Alter ein, das ist nur körperlich, nicht geistig.", zischte sie und stolzierte davon.

"Autsch.", murmelte Zyana leise und kicherte in sich hinein.

Cifer durchbohrte sie mit seinem Blick. "Du hast wohl Langeweile, wie?"

Doch ehe der Ordungsdienst seiner Aufgabe nachkommen konnte, knackte es im Lautsprecher.

Verscheiden SEED's wurde zum Direktor bestellt, unter anderen auch Xell, Squall, Quistis, Zyana, Irvine und Selphie.

"Die Arbeit ruft.", flötete Zyana. "Wir können uns ja später noch unterhalten."

Cifer sah ihr finster nach.

Wieso machte sie ihn so fertig?
 

°°°°°
 

Müde gähnte Zyana und streckte sich.

Sie war von einem Einsatz zurückgekommen und hatte sich inzwischen umgezogen.

Verwundert entdeckte sie ihren Zwilling auf der Terrasse.

"Hier steckst du. Ich habe mich schon gefragt, wo du bist. Du warst nicht beim Frühstück."

Sziero legte das Buch aus den Händen und sah sie lächelnd an.

"Ich wollte denen aus dem Weg gehen."

Er deutete auf die andere Seite, wo gerade Irvine und Xell standen.

"Was ist eigentlich passiert?"

Sziero überlegte kurz und erzählte dann in knappen Worten vom gestrigen Abend.

"Ah, verstehe, das nennt man wohl ein riesiges Missverständnis." Zyana sah ihren Bruder von der Seite an. "Du magst Quistis, oder?" Sziero zuckte mit den Schultern.

"Du magst sie sogar sehr."

"Und wenn schon. Was macht es denn? Die vier führen sich auf, wie Gorillas."

"Sie gönnen ihre Schwester eben nicht jedem. Dabei sollten sie genug mit ihren eigenen Freundinnen zu tun haben."

"Na ja. Xell hat keine.", warf Sziero ein.

Zyana nickte.

"Und Cifer auch nicht.", schob sie nach.

"Sicher?" Sziero hatte das Buch wieder aufgeschlagen und sich gegen eine Säule gelehnt. Er grinste seine Schwester über den Rand hinweg an.

"Natürlich bin ich mir sicher. Wieso..." Sie stockte. "Hey. Was guckst du denn so?" Spielerisch schlug sie ihn gegen den Arm und er lachte.

Sie blickte auf und sah zufällig in Cifers Gesicht, der sie nachdenklich ansah.

Rasch senkte sie die Augen.

Was sollte das?

Er verwirrte sie und das machte sie wütend.
 

°°°°°
 

"Team A nimmt Route B und Team C nimmt Route A. Dann bleibt für Team B noch Route C." Quistis fuhr mit dem Finger über die Karte und zeigte entsprechend in die Gegend.

"Warum so kompliziert?", fragte Cifer und beugte sich über den Plan.

"Team A nimmt Route A, Team B Route B und Team C demzufolge Route C."

"Wir brauchen für Route A einen Scharfschützen.", wies Quistis ihn zurecht.

"Dann tauschen wir eben."

"Du bist auch nur dagegen um dagegen zu sein, oder? Du hast hier nicht das Sagen. Du bist kein SEED."

Cifer streckte sich in seiner vollen Körpergröße.

Da blitzte es in Quistis Augen, doch er sah es nicht.

(Welch fataler Fehler!)

"Aber gut. Tauschen wir. Zyana nimmt Irvins Platz ein und umgekehrt."

Selphie lächelte und klatschte in die Hände. "Wunderbar. Gehen wir."

"Also Team C. Abmarsch." Quistis drückte Zyana eine Karte in die Hand und drehte sich dann weg.

Ihr folgten Sziero und Rinoa.

Squall zuckte mit den Schultern und ging ebenfalls. Mit ihm waren Selphie und Irvine im Team A.

Cifer sah langsam zur Seite.

Er hatte so eine dumpfe Ahnung, wer sein Team war.

Xell stand verzweifelt neben Zyana. "Warum immer ich? Was um alles in der Welt habe ich nur verbrochen?"

"Gehen wir.", sagte Zyana und schlug die Karte auf.

Cifer schüttelte resigniert den Kopf.

Nicht nur, das er mit den beiden in einem Team war. Jetzt musste er sich auch noch den Anweisungen von Zyana unterwerfen.
 

°°°°°
 

"Hast du einen Knick in der Optik?", zischte Cifer und beugte sich weiter vor.

Zyana kniete hinter einem Felsen und fixierte einen Punkt weit unter ihr, am Fuße einer Klippe.

Hinter ihr stand Xell, neben diesem Cifer. Eine Hand auf dem Felsen abgestützt.

"Willst du meine Beobachtungen anzweifeln?"

"Ich stelle nur fest, dass du nicht zählen kannst. Da unten sind vier von diesen Viechern."

Zyana biss die Zähne zusammen. Gerade wollte sie widersprechen, als tatsächlich ein weiteres Tier hervor gekrochen kam.

Triumphierend sah Cifer Zyana an. Sie musste nicht aufblicken, sie wusste es auch so.

"Du kommst doch sicher alleine klar, oder? Xell und ich sehen nach, was in der Höhle ist." Zyana stand auf und zog ihre Kleidung zu Recht.

"In zwanzig Minuten sind wir wieder da und wenn irgendwas dazwischen kommt du weißt ja, wie du uns erreichen kannst. Nach dir."

Sie deutete auf den schmalen Weg, der sich eng an die Felsen schmiegte und hinunter führte, wo vier nicht definierbare Wesen sich über ihre Beute hermachten.

Cifer runzelte die Nase. War er zu einem Tierwärter geschrumpft?

"Ich gebe dir zehn Minuten.", sagte Zyana leise.

Nach einer Minute war der Weg zur Höhle frei.

Xell sah verwundert auf die Uhr.

"Das ist Rekord." Dann blickte er zu den Resten der vier Wesen.

"Absoluter Rekord. Du musst ganz schön sauer sein, Cifer."

Dieser kniff nur leicht die Augen zusammen und säuberte seine Gun-Blade.

"Wir sind nicht hier um Cifer zu bewundern.", zischte Zyana leicht wütend.
 

°°°°°
 

Quistis hob ihre Lampe. Die Höhle war verdammt dunkle. Sicher wäre Zyana wieder ausgeflippt.

"Warum hat deine Schwester eigentlich solch eine Angst vor der Dunkelheit?", fragte sie Sziero und leuchtete die Wände entlang.

"Sie war mal eine Woche in einem Tunnel eingesperrt gewesen." Sziero zeigte nach links. "Da müssen wir lang. Seit dem hat sie Panik vor der Dunkelheit."

"Eine Woche?" Rinoa fröstelte es leicht. "Wie kam das?"

"Ein Gang ist eingestürzt. Und wir waren alle nicht da."

Quistis bog um die Ecke und blieb stehen. "Da haben wir es." Sie steckte die Lampe an ihre Kleidung und ging in die Mitte von dem Raum. Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute zur Decke, die sich wie eine Kugel über sie spannte.

"Seht ihr den hellen Fleck?" Sie deutete nach oben.

"Das ist der Kristall."

"Und was machen wir damit?" Rinoa blinzelte in die Dunkelheit.

"Bringen ihn nach Balamb."

Da tauchte auf halber Höhe ein Licht auf.

"Da müssen Squall und die anderen sein."

Sie gab ein Lichtsignal und tatsächlich kam das gleiche zurück.

"Gut. Dann fehlt nur noch Zyana und ihr Trupp."

Ein lautes Krachen dröhnte durch den Raum und Quistis drehte sich erschrocken um. Sie trat einen Schritt zurück und stieße mit Sziero zusammen.

"Entschuldige.", murmelte sie.

"Schon gut. Nichts passiert."

Verlegen sah sie auf den Boden und Rinoa versuchte verzweifelt ein Grinsen zu unterdrücken.

"Was war das für ein Lärm?", fragte sie stattdessen.

Doch sie bekam keine Antwort, denn Zyana, Cifer und Xell trafen soeben ein.

Schnell war der Kristall von der Decke geholt und alle machten sich auf den Weg zurück nach Balamb Garden.
 

°°°°°
 

"Ich frage mich wirklich, warum Cid neun Leute los geschickt hat um ein Stück Glas zu holen?", murmelte Xell und blickte auf seinen leeren Teller. Es gab keine Hot Dogs mehr, als sie in der Mensa angekommen waren und so waren er, die Zwillinge, Irvine und Selphie auf die Terrasse gegangen. Xell hatte sich eine Teller mitgenommen, auch wenn keiner wusste wieso.

"Nun ja.", versuchte Sziero zu erklären "Vielleicht hat der Direktor Angst, wir könnten in Schwierigkeiten geraten und die sind aber vor uns ... davon gelaufen sozusagen."

"Nicht unbedingt.", mischte sich da sein Zwilling ein.

"Ja, das ist war.", nickte Xell.

"Der Krach?"

"War ein ... ich kann es gar nicht erklären. So was habe ich noch nie gesehen." Zyana hielt inne und sah fragend zu Xell, der abwesend nickte.

"Eine Mischung aus Maschine und Lebewesen. Merkwürdiges Teil. Wir haben es erst gar nicht gesehen, weil es so dunkle war. Und plötzlich... bam... strahlten uns die Scheinwerfer an."

Er schob den Teller weg und lehnte sich zurück.

"Ich sage es ja nur ungern, aber gut, das Cifer da war. Der hatte das Ding so schnell erledigt, so schnell konnte man gar nicht gucken."

Zyana zog eine Schnute. "Wir hätten es auch alleine geschafft."

"Sicher, aber nicht so... brutal schnell.", beschwichtigte Xell sie. "Fast als würde er seine ganze Wut in dieses Ding hinein prügeln."

Xell holte wie zur Untermalung mit seiner Hand aus und es schepperte laut.

Erschrocken sprang er auf und sah zu einem bestürzten Mädchen hinunter.

"Was ist das?", fragte er und sah zum Boden.

"Du hattest doch Hunger.", begann das Mädchen. "Und da dachte ich, ich bring dir..." Sie sah auf, stockte, lief knall rot an, drehte sich um und war verschwunden, noch ehe irgendjemand etwas sagen konnte.

Xell verzog deprimiert sein Gesicht.

"Was ist los?", fragte Cifer, der in dem Moment auf sie zukam.

Sein Blick erfasste den Boden.

"Wer war das?" Cifer setzte seine Ich-bin-der-Ordungsdienst-und-werde-den-Übeltäter-übel-bestrafen-Miene auf.

"Ein Mädchen aus der...", begann Irvine, doch Xell unterbrach ihn.

"Ich. Ist mir aus der Hand gerutscht."

"Hätte ich mir ja denken könne. Aufwischen." Cifer drehte sich um ging davon.

Xell ließ sich in den Stuhl fallen und stützte seinen Kopf in die Hände. Er sah zu den Hot Dogs hinunter.

"Acht.", sagte er leise.

"Was?"

"Acht Stück und alle im Eimer."

Er wollte gerade gehen um das Ganze weg zuräumen, als das Mädchen erneut vor ihm stand.

"Bitte.", sagte sie und stellte einen Teller vor Xell ab. Dann beugte sie sich auf den Boden und fegte die anderen zusammen.

Sie lächelte kurz und war dann wieder verschwunden.

Xell war irritiert.

Er sah dem Mädchen nach, dann wanderte sein Blick auf den Teller.

"Sag mal, Xell.", begann Sziero und dessen Blick war auf den vollen Teller gerichtet. "Isst du die alle alleine?"

Quistis lehnte aus dem Fenster und sah auf die fünf hinunter.

"Was starrst du denn so?", fragte Rinoa und folgte dem Blick der älteren.

"Ich starre doch nicht. Ich denke nur gerade, wie schnell die Zeit vergeht."

"Wie kommst du denn darauf?"

Rinoa lehnte sich mit dem Rücken gegen das Fensterbrett und sah Quistis fragend an.

"Die Zwillinge zum Beispiel. Wie lange sind sie schon hier?"

Rinoa sah über ihre Schulter hinweg hinter zu dem Tisch.

"Ein halbes Jahr vielleicht?"

"Ja, ein halbes Jahr und zehn Tage.", nickte Quistis und stützte ihr Kinn auf die Hand.

"Du weißt es so genau?"

"Sicher. Das ist doch nicht verwunderlich, oder?"

"Oh, nein, ganz und gar nicht. Ich weiß zum Beispiel ganz genau, wann ich Squall das erste Mal gesehen habe.", grinste Rinoa und Quistis nickte, hielt dann aber inne und sah misstrauisch zu der anderen.

"Wieso grinst du so?", fragte sie lauernd.

"Tu ich das?"

Quistis richtete sich auf und zog ihre Kleidung glatt. "Wenn du jetzt auf Selphies Bemerkung, die im Übrigen vollkommen überflüssig war, aus der Mensa anspielst, so ist das vollkommener Unsinn. Glaub mir. Einem solchen Irrtum unterliege ich nicht ein zweites Mal.", belehrte sie Rinoa, die mit den Schultern zuckte und sich vom Fensterbrett abstieß.

"Na wenn du meinst?", sagte sie gedehnt.

"Wirklich. Sziero gehört für mich zur Familie, wie Squall und Xell und Selphie und Irvine und du natürlich und auch Zyana und manchmal sogar Cifer."

"Wie beruhigend. Aber ernsthaft. Ich habe etwas dagegen, wenn du Sziero und Squall auf eine Stufe stellst."

Quistis blinzelte verwirrt.

Rinoa setzte ihre Lehrermiene auf und hob den Zeigefinger während sie fort fuhr: "Und Selphie in Bezug auf Irvine sicher auch." Ihr Gesicht verzog sich nachdenklich und sie schaute zur Decke, während sie leiser nachsetzte "Und bei Zyana in Bezug auf Cifer bin ich mir auch fast sicher, aber ins Gesicht sagen würde ich ihr das nicht."

Quistis sah sie beleidigt an.

"Du machst dich über mich lustig."

"Nein, keines Wegs. Ich denke nur, dass du erneut einem Irrtum unterliegst. Bei Squall dachtest du, du wärst in ihn verliebt, warst es aber nicht. Bei Sziero denkst du, du bist nicht in ihn verliebt, bist es aber."

"Das ist doch Quatsch."

"Nein. In einer Sache hat Cifer tatsächlich Recht. Mal ganz Ausnahmsweise. DAS kannst du in DEINER Situation doch gar nicht beurteilen."

Rinoa lächelte sie nun wieder an und verschränkte die Finger, stützte die Arme auf das Fensterbrett ab und stützte ihr Kinn darauf.

Quistis dachte einen Moment nach.

"Bist du sicher?"

"Ja! Quistis."

Diese ging zurück zum Fenster und blickt wieder hinunter zu dem Tisch.

In dem Moment lehnte sich Sziero nach hinten und sah zu ihr hinauf.

Er hob kurz die Hand um zu winken.

Auch die anderen sahen zum Fenster um zu sehen, wer dort war.

Quistis trat erschrocken einen Schritt zurück und fragte sie dann warum sie das getan hatte.
 

°°°°°
 

Tja. Soviel dazu.

Wieder kurz.

I know.

Und wirklich weiter bin ich nicht in der Story gekommen. Aber das nächste mal.

Kapitel sieben heißt: SEED hin, SEED her oder Ewig Anwärter?

Mal was ganz anderes. Ist es eigentlich normal, dass die Dinos immer bösartiger werden? Also im Spiel meine ich?

Der arme Xell ist bei mir immer als erstes ... wie sag ich das? ... hinüber?

Und dann ein Dank an SweetChichi und Xell (Leser, nicht meine bedauernswerte Figur im Spiel), die beide jedes Mal einen Kommi schreiben. Vielen, vielen Dank.

SEED hin, SEED her oder Ewig Anwärter?

Kapitel sieben- SEED hin, SEED her

Ewig Anwärter?
 

"Bist du sicher?", zweifelnd sah Xell zu dem Mädchen, das ihm erst vor kurzen Hot Dogs auf die Terrasse gebracht hatte an.

Dieses nickte bestimmend.

"Ja, ganz sicher. Ich würde doch nicht von dir verlangen, das du sie bezahlst, wenn ich sie dir schon aufdränge.", werte diese ab.

"Mhmm." Xell sah nachdenklich auf.

So ging das ja nun nicht.

"Ich habe eine Idee. Das nächste Mal gebe ich dir eine Runde aus."

Wieder lächelte das Mädchen. "Gern, es ist nur so, das ich Hot Dogs nicht mag."

"Du magst sie nicht?"

"Ich kann sogar den Geruch nicht ertragen."

"Aber... du arbeitest doch an der Ausgabe und da... Warum tust du das denn?"

Wieder lachte das Mädchen verlegen. "Nun ja, das ist ja immer nur ganz kurz."

"Und der lange Weg, als du sie mir gebracht hast?"

"Manchmal bist du wirklich so begriffsstutzig wie ein Laternenpfahl.", spottet Irvine, der plötzlich hinter ihnen stand.

Xell sah nun verwundert aus, "Wie meinst du das?"

"Nun ja bis dann.", winkte das Mädchen und verschwand.

"Aber das Geld.", rief Xell noch und blieb dann endgültig verwirrt zurück.

Irvine legte freundschaftlich einen Arm um Xell und zog ihn mit sich.

"Ich werde dir jetzt mal was über Frauen erzählen.", begann er und Xell verdrehte innerlich die Augen.

(Na das konnte jetzt dauern.)

Ob Xell je wieder von Irvine weg kam, wissen wir nicht. Indessen bekamen Rinoa, Squall, Cifer und Zyana einen neuen Auftrag.

Cid sah zufrieden, wie die vier davon gingen.
 

°°°°°
 

Die Turmuhr schlug vier.

Seid fünf Stunden nun warteten die vier an dem Fenster des Gasthauses.

Das war bereits die fünfte Nacht, die sie durchwachten.

"Ich frage mich, warum du damit beauftrag wurdest, du bist doch gar kein SEED.", sagte Zyana und sah zu Cifer, die den Sitz seiner Handschuhe prüfte.

"Ich bin eben einfach nur gut, in meinem Job.", sagte er hochnäsig.

"Aber das ist es doch gerade. Du BIST keine SEED."

"Deshalb bin ich trotzdem besser, als ihr alle zusammen." Cifer sah das Mädchen finster an.

"Könnt ihr eure Nettigkeiten auf später verschieben?", zischte Rinoa und Squall nickte bestimmend.

Sie wandten ihren Blick auf die Strasse, die im schwachen Dämmerlicht der Laternen vor ihnen lag.

Niemand war zu sehen. Nur eine kleine Ratte huschte über das Kopfsteinpflaster.

"Was sollen wir denn hier?", murmelte Cifer und tappte ungeduldig mit dem Fuß.

"Jetzt warte doch die Zeit ab. So wirst du NIE ein SEED.", zischte Zyana und er sah sie genervt an.

"Was interessiert dich das?"

"Reicht es dir nur Anwärter zu sein?"

"Ich bin auch..."

"Scht!", fuhr Rinoa dazwischen und abermals begnügte sich Squall damit nur mit dem Kopf zu nicken.

"Ordnungsdienst.", beendete Cifer seinen Satz. Er ließ sich von niemanden den Mund verbieten und schon gar nicht von einer Frau.

"Davon mal abgesehen, dass SIE auch kein SEED ist." Anklagend deutete er auf Rinoa, die sich verwundert aufrichtete.

"Ist jetzt bald mal Ruhe?", flüsterte nun Squall aufgebracht und alle hielten inne und sahen zu ihrem Truppenleader.

"Kein Problem.", entgegnete Rinoa.

Tatsächlich hielten alle die Klappe.

Für drei Sekunden.

Dann begann Zyana erneut zu reden und Squall verdrehte die Augen.

"Cid wird schon wissen, warum er Rinoa mitschickt. Immerhin ist sie eine Hexe. Das könnte durchaus nützlich sein."

Ich gebe es auf, dachte Squall und blickte wieder auf die Strasse.

"Was soll uns eine Hexe nutzen, außer dem bist du doch auch eine. Oder etwa nicht?", fragte Cifer und Squall stützte verzweifelt den Kopf in die Hand.

Konnten sie denn nicht die Klappe halten?

(Nein, konnten sie nicht.)

"Ich bin SEED. Aber warum bist du hier? Du bist keiner."

"Damit sind wir wieder am Anfang." Cifer runzelte die Stirn. Warum diskutierte er mit diesem nervenden Wesen überhaupt?

(Weil es lustig ist.)

Squall zwang sich zur Ruhe.

"Eben, deine ganze Argumentation fällt in sich zusammen.", flüsterte Zyana weiter.

"Cifer ist hier weil er auf dich aufpassen soll.", zischte Squall scharf dazwischen und wieder sahen die anderen drei ihn verdutzt an.

Cifer grinste herablassend zu Zyana, die sichtlich schmollte.

Dann wandelte sich Cifers Miene von höhnischer zur fragenden und schließlich zur beleidigenden.

"Wieso muss ich Babysitter spielen?"

"Weil du kein SEED bist. Das hatten wir doch schon mal.", antwortete Squall nun sichtlich gereizt.

Das war ein ganz ungewohnter Wesenszug.

Einen Moment lag eine gefährliche Spannung in der Luft, als ein Rascheln die vier aufhorchen ließ.

Sie sahen gerade noch wie eine vermummte Gestalt um eine Ecke bog.

"Na wunderbar, jetzt haben wir sie verpasst.", fluchte Rinoa leise.

Squall war aus dem Fenster gesprungen und rannte dicht an der Hauswand der Gestalt nach.

Er war fast um die Ecke, als die anderen ihm folgten.

Squall war schon aus ihrem Blickwinkel, als sie einen erstickten Ausruf hörten.

"Squall!", rief Rinoa und stürzte um die Ecke.

Der Truppenleader lag auf dem Boden und versuchte sich aufzurichten.

Rinoa stürzte ihm entgegen und versuchte ihn zu heilen.

"Kannst du aufstehen."

"Ja, sicher.", grummelte er und sah dann anklagend zu seiner Gruppe.

"Könnt ihr mir mal sagen, wo ihr wart?"

"Du warst zu schnell weg.", begann Rinoa und half ihm auf.

"Nein, es ist unsere Schuld.", entgegnete Zyana.

"Ganz genau."
 

°°°°°
 

Der Wecker klingelte zu früh.

Zyana seufzte. Sie blinzelte auf das Zifferblatt.

Sie war gerade mal erst seit zwei Stunden im Bett.

Was für ein lustiger Tag.

Sie fragte sie wie die anderen wohl aussahen.

Wahrscheinlich genauso übernächtigt wie sie selber, dachte sie als sie in den Spiegel sah.

Bis auf Cifer natürlich.

Ein sarkastisches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

Der wird durch seine Arroganz wach gehalten.

Sie straffte ihre Schultern und ging aus der Tür.

Den ersten, dem sie begegnete, war Cifer und sie stellte fest, dass sie sich geirrt hatte.

(Ausnahmsweise)
 

°°°°°
 

Man hatte sich in einem Raum versammelt, um die vergangen Mission auszuwerten.

Cid hatte die Clique zu einem Team zusammengestellt, so dass außer den Vieren, vom Vortag auch Irvine, Selphie, Xell, Sziero und Quistis anwesend waren.

Letztere legte eine geradezu ekelhafte Wachheit an den Tag.

"... und das wird uns jetzt Squall erklären.", sagte sie gerade und ging zu ihrem Stuhl.

Squall regte sich nicht.

"Squall?" Fragend sah Quistis diesen an, doch nach wie vor war keine Reaktion zu sehen, bis Selphie ihn von hinten mit einem Stift in den Rücken pickte.

"Was ist los?" Erschrocken fuhr er hoch und da erst bemerkte Quistis, das er offenbar mit offenen Augen geschlafen hatte. Auch Rinoa, Cifer und Zyana sahen nicht gerade munter aus.

Cifer gähnte und streckte sich. "Müssen wir dafür wach sein?", fragte er.

"Das wäre schön.", gab Quistis scharf zurück und erntete ein Gähnen von Zyana, die sich gegen die fast eingeschlafene Rinoa lehnte.

Irvine grinste und sah anzüglich zu Cifer, der zufällig in seine Richtung sah.

"War letzte Nacht anstrengend, was?", fragte er und alle vier waren augenblicklich wach.

"DAS war ein Auftrag.", fauchte Cifer.

"Auftrag, so, so.", nickte Irvine und grinste weiter.

(ganz schlechte Idee, denn da...)

...flogen zwei Gun-Blades und eine Blastereage über seine Kopf, den er glücklicherweise eingezogen hatte, hinweg und blieben in der Wand hinter ihm stecken.

Dicht neben dem Einschussloch der WhatEver-Gun, die Zyana in der Hand hielt und immer noch zu rauchen schien.

Missmutig sahen die Übernächtigten zu der Wand.

"Reich mir mal deine Kettenpeitsche.", forderte Cifer Quistis auf, ohne Irvine aus den Augen zu lassen.

Diese begann tatsächlich nach dieser zu suchen, als sie inne hielt.

"Tut mir Leid, aber den brauchen wir noch. Scharfschützen sind in letzter Zeit Mangelwahre."

Cifer sah kurz nachdenklich auf und beugte sich dann zu Zyana.

"Gib mir deinen Mantel, der macht sich auch ganz prima als Seil.", flüsterte er, als Selphie rief: "Schluss jetzt."

Die vier machten ein enttäuschtes Gesicht.

"Squall bitte.", forderte Quistis diesen auf, die Ergebnisse der nächtlichen Aktionen zu schildern.

Viel war es nicht.

Denn sie hatten ihr Überwachungsobjekt ja entkommen lassen.
 

°°°°°
 

Rinoa, die einen Raum betreten wollte, blieb im Türrahmen stehen.

"Was ist?", fragte Zyana, die hinter ihr zum Stehen kam.

"Diese Bild, sieht merkwürdig aus.", sagte sie leise.

Die andere folgte ihrem Blick.

Cifer und Squall saßen einträchtich neben einander und polierten ihre Gun-Blades

"Es gibt Dinge die sie verbinden.", bemerkte Irvine, der auch stehen geblieben war.

"Und die wären?"

Schon zeichnete sich ein Grinsen auf sein Gesicht. "Ihre Waffen.", sagte er nach kurzer Pause und es war klar, dass er das nicht gemeint hatte.

"Wollt ihr ewig im Eingang stehen bleiben?", fragte Quistis, die mit einem beladenen Tablett hinter ihnen stand.

Sofort traten die anderen ein.

Eine Woche war nun vergangen, als Irvine um ein Haar sein Leben fast ausgehaucht hätte.

Er sah sich nun genau vor, was er sagte.

Quistis stellte das Tablette auf einen niedrigen Tisch und ließ sich in auf einen Stuhl fallen.

Hinter ihr kam Xell mit einer Art Karte.

Nun warteten sie nur noch auch Sziero.

Schließlich kam auch dieser und schloss hinter sich die Tür.

"Du bist spät.", tadelte Cifer, hielt jedoch nicht inne, die Sauberkeit der Klinge seiner Waffe zu prüfen.

"Quistis war gerade Duschen. Vielleicht hat er ja wieder nach Spannern Ausschau gehalten.", überlegte Irvine laut und ein Ohren betäubendes Geräusch war zu hören.

Squall und Cifer hatten mit einem Quietschen mit dem Polieren inne gehalten und sahen starr zu Sziero, der böse zu Irvine funkelte.

"Vergiss nicht... ich habe auch eine Waffe.", zischte er bedrohlich.

Squall und Cifer sahen abschätzend zwischen Irvine und Sziero hin und her.

Quistis hatte den Kopf in die Hände gestützte und sah zweifelnd zu Boden.

Irvine hob beschwichtigend die Hände.

"Könne wir dann?", fragte Zyana genervt und die beiden Gun-Blade Besitzer legten ihre Waffen weg.
 

°°°°°
 

Nun waren schon wieder einige Tage vergangen, doch die Person, die sie überwachen sollten, war nicht wieder aufgetaucht.

"Warum sollen wir die Person noch mal finden?", fragte Xell, in einer Phase des Tiefs und gähnte.

"Weil wir den Auftrag dafür haben.", erklärte Quistis knapp.

"Alle neun?"

"Ja, alle neun." Quistis war nun sichtlich genervt, weil sie nicht wirklich vorankamen.

"Aber wer ist sie?"

"Das, Xell, sollen wir herausfinden."

"Verstehe ich das jetzt richtig? Wir überwachen eine Person, wissen aber nicht warum. Davon mal abgesehen, das wir gar nicht wissen, wo sie ist, oder gar wer sie ist.", fasset Xell zusammen.

Einen Moment war Stille im Raum.

"So gesehen, hört es sich in der Tat absurd an.", gestand Sziero Xell zu.

"Kann sein. Aber das spielt doch keine Rolle. Das ist unser Auftrag und er wird durchgeführt. Morgen fahren wir nach Galbadia und Trabia. Außer natürlich Cifer."

"Was ist mit ihm?" Selphie sah auf.

"Der hat morgen eine Aufnahmeprüfung zum SEED."

"Schon wieder?"

"Das wird doch wieder nichts."

"Komplette Zeitverschwendung."

"Die arme Shuo, sie ist doch die Ausbilderin?"

"Ja, das ist sie."

So murmelten die anderen vor sich hin. Nur die Zwillinge blieben still, denn sie wussten ja nicht, das Cifer zum wahrscheinlich hundertsten Mal durchflog und natürlich Cifer, der fast beleidigt war.
 

°°°°°
 

Shou stieg in die Ragnarok und sah sich um.

Cifer saß gelassen in den Polstern und wartete.

Auch Quistis war anwesend, ebenso Squall, Selphie und Irvine. Die vier fuhren mit nach Trabia, wo diesmal die Prüfung stattfinde sollte.

Die Zwillinge, Xell und Rinoa machten sich nach Galbadia auf.

"Also.", begann Shou und stellte sich mit den Rücken in Fahrtrichtung.

"Deine Aufgabe wird es sein zusammen mit den beiden anderen Anwärtern Quistis und ihre Gruppe nach Trabia zu begleiten und den Anordnungen folge zu leisten." Shou sah zu Cifer und dieser blickte fragend auf.

"Das ist alles?"

"Das ist mehr, als du können wirst.", sagte sie trocken.
 

°°°°°
 

In Galbadia trennten sich die Zwillinge von Rinoa und Xell und gingen auf ein Gasthaus zu.

Sziero steuerte die Theke an und fragte nach einem Agenten, den sie hier treffen wollten.

Die Frau hinter dem Tresen sah auf und nickte knapp.

"Folgen Sie mir. Sie werden bereits erwartet."

Sie winkte Sziero zu doch als Zyana ebenfalls folgen wollte, hielt sie diese ab.

"Nicht Sie, nur er.", sagte sie bestimmend und Zyana runzelte misstrauisch die Stirn.

Was sollte das?

Sie sollten nur einen Bericht abholen, sich wieder mit den anderen beiden treffen und anschließend würden die Zwillinge nach Trabia fahren, um dort Quistis zu treffen, um von dort mit ihr nach Esthar zu reisen, während die anderen nach Balamb zurückgehen würden.

Cid war nämlich der Meinung, dass sie zu langsam voran kamen und hatte alle bis auf die Zwillinge und Quistis von dem Auftrag die unbekannte Person zu finden, abgezogen.

Sziero sah kurz zu seiner Schwester. Diese verstand und blieb stehen.

Dann würde sie eben warten.

Ihr Bruder folgte der Frau in einen Gang. Sie deutete auf eine Tür und verschwand dann wieder nach vorne.

Sziero zögerten einen Augenblick.

Er wusste nicht warum, aber plötzlich hatte er ein ungutes Gefühl.

Er schüttelte leicht den Kopf.

Drückte die Klinke herunter und schob die Tür auf.
 

°°°°°
 

Quistis sah auf ihre Uhr.

Die Zwillinge sollten längst bei ihr sein.

"Wir fliegen zum Balamb Garden zurück.", sagte Squall schließlich.

"In Ordnung. Ich werde hier warten.", nickte Quistis.

"Cifer bleibt auch hier.", ordnete Shou an.

So zogen Irvine, Selphie und Squall davon.

Quistis blieb einen Moment still, sah dann wieder auf die Uhr und blickte zum Hafen, wo die Zwillinge schon vor einer Stunde hätten ankommen sollen.

"Wo bleiben sie nur?", fragte sie sich selber, als Selphie zurückkam.

"Ich soll ausrichten, das Xell und Rinoa noch in Galbadia sind. Sie können weder Zyana noch Sziero finden. Cid hat sie zurückrufen lasen."

"Und jetzt? Wie ist unser Auftrag? Sollen wir auch nach Balamb zurück?"

"Nein. Ihr fliegt mit dem nächsten Schiff, wenn sie bis dahin nicht aufgetaucht sind. Cid hat eins los geschickt."

Quistis nickte zögernd.

Selphie machte kehrt und verschwand.

"Wir gehen nach Galbadia.", sagte Cifer und stieß sich von der Hauswand ab, gegen die er die ganze Zeit gelehnt hatte.

"Unser Auftrag ist es hier zu bleiben.", sagte Quistis leise.

"Sie werden hier nicht mehr ankommen.", sagte er ebenso leise.

"Damit wirst du wieder durchfallen."

"Und wenn schon." Cifer zuckte mit den Schultern. "SEED passt nicht zu mir. Ich habe nie vor einer zu werden."

"Und warum nimmst du dann immer an den Prüfungen teil?"

Cifer grinste leicht. "Weil es lustig ist."

"Verstehe."

"Ich gehe auch allein."

"Nein."

Quistis richtete sich auf. "Zu Fuß wird es etwas weit.", sagte sie.

"Deshalb nehmen wir ja auch die Ragnarok.", konterte Cifer.

"Und die anderen? Wie sollen sie nach Balamb kommen."

Quistis stürzte Cifer hinter her, der ungerührt das Raumschiff bestieg.

"Sie kommen schon irgendwie an.", zuckte er ungerührt mit den Schultern, schloss die Tür und startete das Schiff.

Quistis setzte sich auf den anderen Sessel im Cockpit und überlegte schon mal, was der Direktor dazu sagen wird.
 

°°°°°
 

Zyana sah aus dem Fenster.

Sie legte leicht den Kopf schief.

Wo war sie denn hier?

Dunkel erinnerte sie sich, das sie in ein Gasthaus gegangen waren und Sziero alleine zu dem Agenten gegangen war und dann?

Ein Stöhnen neben sich ließ sie herum fahren.

Sziero setzte sich auf und hielt benommen seinen Kopf.

"Was zur Hölle war das den?", fragte er leise.

"Keine Ahnung." Zyana stand auf und ging zur Tür, die nicht verriegelt war.

Sie öffnete diese und sah den Flur entlang.

Sie erinnerte sich wieder. Als die Wirtin für einen Moment den Gastraum verlassen hatte, war sie an der Theke vorbei in den Gang gegangen, wo ihr Bruder drin verschwunden gewesen war.

Sie hatte die Tür geöffnete und...

"Es ist so staubig hier.", sagte Sziero leise.

Er fuhr mit dem Finger über ein Bord.

Zyana nickte und trat vor die Tür.

"Ja, das ist es. Es richt auch irgendwie muffig. Als wenn schon seit Tagen keiner hier gelüftet hat."

Sziero folgte ihr und sie gingen hinaus in den Gastraum.

Verwundert bleiben sie stehen.

Die Tische waren eingestaubt und Stühle standen umgekehrt, mit den Beinen nach oben auf den Platten.

An einigen hatten sich Spinnenweben gebildet und überall lag eine dicke Staubschicht.

"Erklär mir das mal.", sagte Zyana leise.

"Kann ich nicht."

Sie sah zum Fenster, das schmierig war. Man konnte nicht hin durch sehen.

Teilweise waren sie mit Brettern vernagelt.

"Raus hier.", sagte Sziero leise und sofort lenkten sie ihre Schritte auf die Ausgangstür zu.

Diese war verschlossen, oder viel mehr schien es, das sie zu genagelt war, doch als Sziero seine WhoKnows-Blade ansetzte, konnte er die morsche Tür aus den Angeln hebeln.

Missmutig sah er sich das Blatt der Waffe an.

"Da ist eine Kerbe drin.", grummelte er und fuhr mit dem Finger darüber.

"Ich bin sicher, die kriegst du schon wieder raus.", winkte Zyana ab und trat in das helle Sonnenlicht.

Sie kniff die Augen zusammen.

Das war ungewohnt hell.

Sie blickte die Strasse hinunter. Das war die, die sie entlang gekommen waren.

Dann sah sie auf das Schild über dem Gastraum und stockte.

Das war nicht das, in das sie gegangen waren, wenn auch die Räumlichkeiten dieselben waren.

Auch Sziero runzelte die Stirn.

"Wir sind definitiv da rein.", stellte er fest, nur das Schild war ein anderes.

"Ja."

"Und es war nicht so verlassen."

"Nein."

"Was wird hier gespielt? Diese Zeitsache, kommt mir verdammt bekannt vor."

Er drehte sich um und sah die Strasse hinunter.

Einige Passanten, die an ihnen vorbei kamen, sahen sie verwundert an, sagten aber nicht, sondern gingen weiter.

"Wie spät ist es?", fragte Zyana.

"Meine Uhr ist stehen geblieben." Sziero sah auf den Sekundenzeiger, der mit stetigem Zucken auf derselben Stelle stehen blieb.

Zyana ging auf eine ältere Frau zu.

"Entschuldigen Sie, könne sie mir sagen, wie viel Uhr es ist?"

Die Alte sah sie verwundert an.

"Sicher, mein Kind. Es ist fast vier."

"Danke."

"Keine Ursache.", schüttelte die Alte den Kopf, sah aber immer noch verwundert zu Zyana.

Verwirrt ging sie zu ihrem Bruder zurück, sie wollte sich gerade darüber auslassen, wie unhöflich es doch war, von Fremden angestarrt zu werden, als sie Szieros Blick bemerkte, der nicht minder irritiert war, wie der von die Alten.

"Was ist?", fragte sie nun doch gereizt, doch Sziero kam nicht mehr zum antworten.

"Was hast du mit deine Haaren gemacht?", fragte stattdessen Cifer hinter ihr.

Zyana sah ihn verwundert an.

"Was soll denn damit sein?" Sie griff nach dem schweren Zopf und zog ihn zu sich heran.

"Der ist ja...", stotterte sie und starrte auf das Haar.

"Ganz weiß.", nickte Quistis.

"Sehr merkwürdig. Sie werden zum Ansatz hin dunkler."

"Ich bin weiß haarig?" Blankes Entsetzen war auf ihrem Gesicht zu sehen.

"Na ja, so schlimm ist es doch auch nicht.", warf Sziero ein.

"Für dich vielleicht nicht. Aber für mich. Wie seh' ich denn jetzt aus?"

Cifer öffnete schon den Mund um etwas zu sagen, doch Quistis stieß ihm schmerzhaft den Ellenbogen in die Rippen.

"Hey.", beschwerte er sich stattdessen. "Ich wollte doch nur sagen..."

"Lass es.", zischte Quistis und sah zu Zyana, die den Tränen nahe war, während sie immer noch fassungslos in ihre Hände sah, wo sich schneeweiße Haare kringelten.

Sziero sah etwas hilflos zu seiner Schwester. Was sollte er da machen?

Davon mal abgesehen, das es viel wichtiger wäre zu klären, warum das Gasthaus so herunter gekommen aussah, obwohl noch reger Betrieb herrschte, als sie es betreten hatten.

Quistis ging zu ihm hinüber und sah durch die aufgebrochene Tür in den Innenraum.

"Ihr seid von dort gekommen?" Fragend sah sie zu Sziero, der kurz nickte.

Ihr Blick fiel auf eine Spinnenwebe auf seinem roten Mantel, die sie mit einer Hand wegfegte, ehe ihr bewusste wurde was sie dort tat.

Verwundert sah er zur Seite.

"Da war eine Spinnewebe.", erklärte sie.

"Ja, staubig war es da drin. Es ist merkwürdig. Das Gasthaus hieß auch anders."

"Ach."

Zyana seufzte laut und sah wieder zu dem verfallenden Haus.

"Ist der Auftrag beendet?"

"Ja, wir könne zurück.", nickte Quistis.

"Schön, dann auf zum Bahnhof." Sziero drehte sich um, als Quistis ihn am Arm festhielt.

"Nicht nötig. Wir haben die Ragnarok."

"Dann sind die anderen auch da?" Zyana ließ nun von ihren Haaren ab und sah sich um.

"Nein, Cifer hat sie in Trabia zurück gelassen um dir zu Rettung zu eilen.", spottete Quistis und grinste Zyana an.

"Da kommen sie ohne Raumschiff heute Abend nicht mehr weg." Zyana sah entsetzte auf. Sie kannte die Entfernung und die war beträchtlich.

"Du hast mitgemacht.", knurrte Cifer.

"Aber ich habe damit nicht meine Aufnahme als SEED endgültig verspielt."

"Du bist wieder nicht aufgenommen worden?"

Cifer sah zu Zyana, die ihn bestürzt ansah. "Das tut mir Leid."

"Muss es nicht. Ich habe nicht vor je SEED zu werden." Damit drehte er sich um und ging zu Ragnarok voran.

Zyana folgte ihm in einigen Abstand, nicht ohne noch einmal ihren Zopf kritisch zu betrachten.

Sziero schüttelte leicht den Kopf und sah dann zu Quistis.

Sie dachte dasselbe wie er. Das sah er ihr an.

"Sag mal, du wirst doch aber auch Ärger bekommen.", holte er sie aus den Gedanken.

Sie zuckte unbekümmert mit den Schultern.

"Hey, ihr wart möglicherweise in Gefahr und Cid hatte doch immer ausdrücklich gesagt, dass wir auf euch acht geben sollen."

Er lachte leise und legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie mit sich.

"Schon, aber da war ja auch Xeremonia noch am Leben."

Quistis nickte leicht und sah ihn dann ernst an.

"Seid ihr sicher, dass sie es nicht mehr ist?" Sie deute mit dem Daumen hinter sich auf das Haus. "Das sieht mir nach einer Illusion aus."

Nun wurde auch Sziero ernst und nickte leicht.

"Ich weiß es nicht."

"Mich würde interessieren, wer die Person ist, die wir suchen sollen. Sehr viele Anhaltspunkte hat Cid uns ja nicht gegeben.", sagte Quistis und stieg in die Ragnarok, in der Zyana und Cifer bereits saßen.

"Was mich ja viel mehr interessieren würde, ist.", begann Sziero und blieb dicht hinter Quistis stehen, die sich zu ihm umdrehte. "Hast du heute Abend schon was vor?"

Sie lächelte leicht. "Was schlägst du vor?", fragte sie leise, doch sie bekam keine Antwort mehr, denn ihn dem Moment, schrie Cifer: "Nimm deine Finger von den Knöpfen."

Quistis und Sziero drehten sich zu den beiden um.

Zyana funkelte gerade gefährlich zu Cifer.

"Ich bin damit schon geflogen.", fauchte sie.

"Das interessiert mich nicht. ICH bin der Pilot und wenn du das nicht einsehen willst, hast du hier vorne nichts zu suchen."

"Sagt wer?"

Quistis ließ sich in einen Sessel fallen und schüttelte leicht den Kopf.

"Kinderkram.", murmelte sie.

Sziero gähnte und schlief ein.

Die Tür schloss sich und das Raumschiff hob ab.
 

°°°°°
 

Kapitel Ende.

Das nächste Kapitel heißt: 'Hexenkräfte - Grün oder nicht grün, das ist hier die Frage'

und erzählt warum Zyana so plötzlich erweißte und was sie dagegen tut.

Cid lässt die Clique etwas an seinem Wissen teilhaben.

Natürlich hat er mal wieder viel zu lange damit hinter dem Berg gehalten.

Aber das ist ja nichts Neues.

Hexenkräfte oder Grün, oder nicht grün, das ist die Frage

Kapitel acht - Hexenkräfte

Grün, oder nicht grün, das ist die Frage
 

Den Tränen nahe sah Zyana in den Spiegel.

Ihre Haare waren immer noch weiß, nur eine Handbreit war noch schwarz und ging dann nach und nach in farblos über.

Sie hatte sie in ein Handtuch gewickelt.

"Was tust du da?", fragte Sziero, der an ihrem Bad vorbei ging. "Ich bringe dein Buch zurück.", rief er aus dem Nachbarzimmer.

"Es funktioniert nicht.", schimpfte seine Schwester leise vor sich hin und er kam zurück und lehnte sich in den Türrahmen.

"Willst du dir immer noch deine Haare färben?", fragte er.

"Ja.", seufzte sie und ließ den Kopf hängen, "Aber es funktioniert nicht."

"Lass mal sehen."

Zyana drehte sich zu ihm um und zog langsam das Handtuch hinunter.

Sziero blinzelte kurz und richtete sich auf.

"Das ist...", begann er.

"Sag es nur. Grün. Ich sehe aus, als würde ich verschimmeln."

Sie drehte sich wieder zu dem Spiegel und verzog ihr Gesicht.

"Wohin war es hellgrün, wie Schilf."

Sziero kam ins Bad und stellte sich hinter sie und sah über ihre Schulter hinweg in den Spiegel.

"Grün ist das neue Schwarz?", begann er.

"Seit wann das denn?"

"Seit du es gesagt hast? Versuch es doch noch einmal, wenn es immer dunkler wird, ist das Grün vielleicht wirklich irgendwann schwarz."

"Eher fallen mir die Haare aus.", murmelte sie entmutigt.

"Sieh es doch so. Jetzt sind wir uns ähnlicher."

"Stimmt.", nickte sie. "Aber komisch ist es trotzdem."

"Weißt du, dass ich manchmal aufwache und mich wundere, dass meine Haare weiß sind? Irgendwie denke ich immer sie müssten schwarz sein."

Zyana sah Sziero im Spiegel an, sagte aber nichts.

"Das ist irritierend.", setzte er noch nach und sah auf die Uhr.

Zyana angelte nach einem Schal, der auf einer Leine hing und wickelte ihn um den Kopf.

"Ist zwar auch hässlich, aber besser als Grün.", meinte sie und betrachtete sich kritisch.

"Essenszeit.", verkündete Sziero und riss seine Schwester aus der Betrachtung.
 

°°°°°
 

"Was tut Xell da?", fragte Quistis und blickte zu diesem hinüber.

Sie und Cifer saßen zusammen mit Irvine und Rinoa in der Mensa.

"Hasenfuss spinnt mal wieder.", kommentierte Cifer und machte sich daran zu gehen, als die

Zwillinge herein kamen.

Quistis Gesicht strahlte auf und auch Sziero lächelte ihr zu, dann gingen sie um sich ihr Essen zu holen.

Cifer setzte sich wieder an den Tisch.

"Wolltest du nicht gehen?" Irvine schob seine Teller weg und sah zu Cifer hinüber.

"Später.", winkte er ab.

Die Zwillinge hatten ihr Tablett in der Hand und kamen zu dem Tisch.

"Was tut Xell da?", fragte Zyana.

"Wenn ich das wüsste.", zuckte Quistis mit den Schultern.

Xell stand einem Mädchen gegenüber.

Zyana erkannte es als das wieder, das Xell Hot Dogs gebracht hatte.

Sie schienen zu diskutieren und Xell wedelte mit Geldscheine herum und versuchte sie ihr aufzudrängen.

"Er will die Hot Dogs von neulich bezahlen.", erklärte Irvine "Das versucht er schon 'ne Weile, aber sie will das Geld nicht annehmen."

Xell kam unverrichteter Dinge zum Tisch und setzte sich.

Zyana legte leicht den Kopf schief und lächelte.

"Alles klar.", nickte sie.

"Ach ja? Mir ist gar nichts klar.", sagte er und sah zu Mädchen hinüber, das sein Geld so beharrlich abwerte, nach.

"Du wirst die Hot Dogs nie bezahlen können, jedenfalls nicht mit Geld.". erklärte Zyana.

Xell sah verwundert auf. "Das versteh ich nicht."

Cifer schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück. "Hasenfuss ist also nicht nur feige, sondern auch unheimlich bescheuert.", murmelte er.

"Werd mal nicht beleidigend.", funkelte Zyana und er grinste nur abfällig.

Sziero murmelte etwas in sich hinein und aß weiter auch wenn er fast über seinen Teller einzuschlafen schien.

Zyana sah besorgt zu ihm hinüber.

Seit wann war er wieder ständig müde?

"Was hast du gesagt?" Cifer lehnte sich nun wieder vor und sah den Zwilling an.

"Das du auch nicht besser bist."

"Nicht besser? In wie weit?"

"Morge~n.", flötete da Selphie und setzte sich an den Tisch.

Da niemand ihren Gruß erwiderte, blinkerte sie in die Runde.

"Was ist denn los?"

"Gar nichts. Cifer platz nur gerade mal wieder an Größenwahn.", winkte Zyana ab und dieser wandte sich ihr zu.

"Und du hast eine vorlaute Klappe. Kannst du nicht essen, damit ich dein Gelaber nicht ertragen muss?"

"Warum hast du einen Schal auf dem Kopf?", fragte Squall und setzte sich auf den letzte freien Stuhl.

"Das wüsste ich auch gern." Cifer griff über den Tisch und zog den Schal schneller vom Kopf, als Zyana gucken konnte.

"Deine Haar...", stotterte Selphie.

"Sie sind so..." Rinoa hob den Finger und sah fassungslos auf die Haare.

"Grün.", beendete Zyana finster den Satz.

Sie sprang vom Tisch auf und rannte davon.

"Spitzen Leistung, Cifer.", giftete Quistis und ging ihr hinter her.

Dieser lehnte sich beleidigt zurück.
 

°°°°°
 

"Zyana, warte.", rief Quistis, doch diese rannte unbeirrt weiter.

"Lass nur, mir geht es gut."

Sie stürmte in ihr Zimmer, riss ihre WhatEver-Gun aus dem Schrank und lief zur Übungshalle.

"Warte!", rief Quistis, blieb aber stehen.
 

°°°°°
 

Zyana strich sich mit der Hand über ihre Kleidung.

Sie stand vor Dreck.

"Eklig.", murmelte sie.

"Wie lange bist du schon hier drin?", fragte Cifer plötzlich hinter ihr. Sie verdrehte die Augen, wandte sich aber nicht zu ihm um.

"Kann dir doch egal sein."

"Immerhin. Du kannst dich jetzt sehr gut tarnen, in diesem Dschungel."

"Bist du nur hergekommen, um dich über mich lustig zu machen?"

Cifer wartete das sie sich zu ihm umdrehen würde, doch das tat sie nicht. Deshalb lief er um sie herum und sah sie fragend an.

"Nein, ich wollte mich nicht über dich lustig machen. Du sollst nur das Positive sehen."

"Diese Haare sind grün. Da gibt es nichts Positives."

"Na ja, nicht ganz. Sie sind auch ein bisschen schwarz. Das macht dich einzigartig."

"Verschwinde doch einfach." Sie ließ entmutigt die Schultern sinken.

Eine Weile blieb es still. Keiner sagte ein Wort, schließlich nickte Cifer kurz.

"Wir sehen uns." Dann ging er davon.

"Lässt sich wohl nicht vermeiden.", murmelte sie leise und eher zu sich selbst, dennoch hörte er es und hielt eine Sekunde inne, bevor er schneller davon ging.

Um Zyanas Mundwinkel legte sich ein bitterer Zug.

Sie wusste nicht, was sie mehr kränkte, das ihre Haare grün waren, oder das Cifer sich offenbar darüber lustig machte.

Bei allen anderen wäre es ihr egal gewesen.

Aber nicht bei ihm.

Sie legte die Stirn in Falten und legte den Kopf schief.

Ihre Augen fixierten eine Gratt, die auf sie zukam.

Sie schoss die Pflanze nieder.

Warum, dachte sie und ging aus der Übungshalle.
 

°°°°°
 

Cid sah in die Runde.

Sie waren alle da.

Squall, Rinoa, Quistis, Cifer, Xell, Irvine, Selphie, Zyana und Sziero.

"Du wolltest sie nicht weiß?", fragte er und sah Zyana an.

"Nein."

"Eine eigenwillige Farbe, die du dir gewählt hast."

Sziero sah seine Schwester aus dem Augenwinkel an.

Diese hatte den Kopf gesenkt.

"Wie dem auch sei. Ihr wisst, das ich die Gruppe verkleinern wollte, das werde ich jetzt nicht tun.", begann er und die neun sahen fragend auf.

Cid hielt inne.

"Ihr fragt euch sicher, wer die Person ist, die ihr suchen sollt. Es ist Xeremonia."

Die Zwillinge sahen sich an.

"Wie..."

"Wie ist das möglich?", vollendete Cid den Satz. "Das wissen wir nicht. Nur das ihre Kräfte nicht vollständig an Sziero übergegangen sind. Und sie neue sammelt."

"Moment.", warf Cifer ein. "Soll das heißen, die Hexe läuft einfach so durch die Stadt?"

"Nicht einfach so. Sie sucht sich Verbündete. Ähnlich wie die Hexe Edea. Falls du dich erinnerst, Cifer."

Dieser sank zurück und kniff die Lippen zusammen.

"Warum haben Sie es uns nicht gleich gesagt, Sir?", fragte Quistis.

Cid sah einen Moment nachdenklich aus dem Fenster. "Ich hielt es nicht für angebracht, euch über alle Fakten aufzuklären."

"Und warum jetzt?"

Cid bewegte sich nicht, sah aber aus den Augenwinkeln zu Zyana. "Xeremonia ist eine große Hexe, ohne Zweifel. Ihre Macht liegt darin, andere in die Irre zu führen. Illusionen zu erschaffen."

Er drehte sich abrupt um und sah zu Cifer und Xell. "Wart ihr beide nicht in einer anderen Dimension gefangen?"

"Das war die Hexe?"

"Sicher. Genauso wie das Gasthaus." Er wandte sich an die Zwillinge. "Deshalb auch die weißen Haare von Zyana. Xeremonia hätte ihr fast die ganze Kraft genommen. Genau wie bei ihrem Bruder."

"Wollen Sie damit sagen, das Sziero nicht immer weißhaarig war?", fragte Quistis

"Ja."

"Woher wissen Sie das?"

Cid lächelte leicht und drückte auf einen Knopf.

Eine Projektion tauchte auf eine Glasscheibe auf, auf denen die Fotos von den Zwillingen zu sehen waren.

Offenbar aus ihren Ausbildungsakten von Galbadia.

Quistis blinzelte kurz.

Zyana sah aus, wie sie sie kannten, eben mit langen schwarzen Haaren. Daneben war ein Bild von Sziero. Auch er hatte schwarzes Haar.

"Das bist du?", fragte sie leise und sah den Zwilling an, der wie gebannt auf den Bildschirm starrte.

Zyana sank in den Sessel und schloss die Augen.

"Ja, das ist er. Er lebt nur durch die Zauberkraft, aber das wissen wir doch. Das habe ich doch schon längst erzählt."

"Deshalb willst also unbedingt deine normale Haarfarbe zurück.", nickte Rinoa. "Das würde ich auch wollen."

"Ihr werdet Xeremonia suchen. Leider kann ich euch nicht sagen, in welcher Gestalt sie zurzeit herumwandelt, denn die kennen wir selber nicht. Aber ihr solltet das schaffen."

Cid entließ die neun und sie gingen nieder geschlagen in den Raum, den sie nun schon seit einigen Wochen als Versammlungsraum nutzten.
 

°°°°°
 

Laguna kam den Gang entlang.

"Squall, kann ich dich kurz mal sprechen.", fragte er und dieser blieb stehen.

"Sicher Präsident."

Die anderen gingen weiter.

"Hat er immer noch nicht gesagt, was er eigentlich von Squall will?", fragte Selphie Rinoa und diese zuckte mit den Schultern. "Offenbar kommt ihnen immer irgendwas dazwischen."

Laguna führte den jüngeren zu einem Fenster.

"Also, Squall, was ich dir die ganze Zeit schon sagen will, ist... In anbetracht der Zeit, kommt es wahrscheinlich etwas spät... ich habe es ja selber erst vor kurzen erfahren und ich denke du solltest auch die Wahrheit kennen."

Laguna hielt inne und sah nachdenklich hinaus.

Squall war eher genervt. Wartet jedoch geduldig.

"Squall.", begann Laguna unvermittelt, als dessen Gedanken bereits anfingen davon zuschweben.

"Ich bin...", weiter kam er nicht, denn in dem Moment, stand Kiros vor ihnen und bat Laguna unverzüglich mit zu kommen.

Squall sah den beiden nach und schüttelte den Kopf.
 

°°°°°
 

"Und? Weißt du endlich, was der Präsident von Esthar von dir will?", fragte Irvine, als Squall den Raum betrat.

"Nein, er kam wieder nicht dazu."
 

°°°°°
 

Die Tage schleppten sich dahin und die neun, folgten Hinweisen von Agenten. Es hatte sich heraus gestellt, das Xeremonia offenbar im Körper eines Mannes wandelte.

"Das ist ja nur die Hälfte aller Bewohner.", meinte Cifer sarkastisch.

"Weniger, als die Hälfte.", korrigierte Zyana.

Da kamen Sziero und Xell in den Raum.

"Hey, ihr zwei. Seid ihr Xeremonia?"

Die beiden hielten inne und sahen fragend auf.

"Nicht das ich wüsste.", sagte Sziero langsam.

"Siehst du? Ist doch ganz einfach. Schon zwei weniger." Triumphierend sah Zyana auf.

"Drei." Rinoa zeigte auf Squall.

"Vier.", sagte Selphie.

"Ihr seid unglaublich komisch.", entgegnete Cifer trocken.

Quistis sah streng in die Runde. "Können wir anfangen?"
 

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Zyana versuchte weiter ihre Haarfarbe zu ändern, doch es wurde immer schlimmer.

Inzwischen wollte sie die weißen zurück, doch das Bleichen erreicht nur, das sie jetzt bunte Haare hatte.

Sie waren schwarz am Ansatz und zogen sich dann bis zu den Spitzen in sämtlichen Schattierungen von Grün zu Weiß.

Unter den Schülern hatte sie den Spitznamen 'Die Bunte' weg. Doch davon wusste sie nichts, bis sie eines Tages den Flur entlang lief und ihr zwei Schüler entgegen kamen.

Sie tuschelten leise und gingen an ihr vorbei.

Zyana hörte nur ein paar Bruchstücke, doch als der Name 'Zyana, die Bunte' fiel, blieb sie stehen und sah über ihre Schultern hinweg zu den beiden Schülern.

Das Mädchen kicherte.

Es gab ihr einen Stich.

Was war denn daran so komisch?

"Wo bleibt eure Respekt gegenüber einer SEED?", fragte da eine Stimme und Zyana sah zur Seite.

Cifer kam auf die beiden Schüler zu und diese sahen etwas erschrocken auf.

"Ihr meldet euch bei Rai-jin und werdet die dritte Terrasse putzen bis kein Staubkorn mehr da ist."

Die beiden gingen schnell davon und Cifer sah ihnen finster nach, dann kam er auf Zyana zu.

"Versuch mal das hier." Er drückte ihr eine Flasche in die Hand und ging dann weiter.

Zyana stand wie vom Donner gerührt da.

"Hey, träumst du?", fragte Rinoa und riss Zyana aus den Gedanken.

"Nein."

"Was ist das?" Rinoa nahm ihr die Flasche aus der Hand und lass das Etikett.

"Ein Bleichmittel. Und ein teures. Das soll gut sein. Letzter Versuch mit deinen Haaren?"

Zyana nickte abwesend.
 

°°°°°
 

Zyana sah zufrieden in den Spiegel.

Zugeben ihre Haare waren jetzt wieder weiß, bis auf eine Handbreit am Ansatz, aber das hieß auch sie waren nicht mehr grün.

Sie ging in ihr Zimmer und zog sich ihren Mantel über.

Sie sollte Shou bei einer Prüfung begleiten, denn sie überlegte Ausbilderin zu werden.

"Guten Morgen.", grüsste sie Shou fröhlich, die sie in der Eingangshalle erwartete.

"Wo sind die Schüler?"

"Schon im Schiff."

"Bin ich zu spät?"

"Oh, nein, genau pünktlich. Wie lassen die Schüler nur eher antreten. Gehen wir."
 

°°°°°
 

"Das war großartig." Zyana setzte sich zufrieden in den freien Sessel und lehnte sich zurück.

"Wie viele waren es?"

"Nur vier. Shou meint drei werden aufgenommen. Der vierte war irgendwie nicht ganz bei der Sache."

"Abgelenkt? Das kann schon mal vorkommen, wenn man auf so vieles achten muss.", sagte Quistis.

"Und dann die Aufregung.", nickte Selphie

"Ich muss mir was anders anziehen." Zyana stand auf und wollte gerade aus dem Raum, als sie Cifer am Mantel festhielt.

"Bist du SO da raus gegangen?", fragte er.

Zyana sah an sich hinunter. Was war an ihrer Kleidung falsch? Die zog sie doch immer an, wenn sie einen Auftrag hatte.

"Sicher."

"Was ist das?" Er zog den Mantel etwas auf und deutet auf ihr Oberteil.

"In Fachkreisen wird das T-Shirt genannt."

"Das sieht ehr wie Unterwäsche aus und der Rock wie ein breiter Gürtel... Das ist doch einer, oder?"

Zyana riss wütend den Stoff ihres Wollmantels aus Cifers Finger und fauchte: "Nein, das ist ein Handtuch."

Sie ging aus dem Zimmer.

"Da habt ihr eure Erklärung warum einer abgelenkt war." Cifer ließ sich wieder auf einen Stuhl fallen und zog eine der Karten wieder zu sich.

"Das hatte sie doch aber immer an.", wunderte sich Rinoa.

Selphie sah an sich hinunter. Sie hatte ihr gelbes Kleid an, das sogar noch kürzer war, als Zyanas Rock.

Auch sie verstand nicht.

"Sag mal, Cifer, bist du irgendwie eifersüchtig?", fragte Xell und Stille legte sich über die Anwesenden.

"Warum sollte ich?", giftete er und stand auf und verschwand ebenfalls.
 

°°°°°
 

Dr. Kadowaki sah nachdenklich zu Cid, dann wieder zu Quistis und Squall

"Seid ihr sicher?", fragte sie.

"Es deute jedenfalls alles darauf hin."

"Wissen die Zwillinge schon davon?", fragte der Direktor.

"Nein. Wir wollten erst Sie informieren."

"Gut." Cid sah auf seine Uhr. "Wenn sie von ihrer Mission zurück sind, sollen sie sich hier einfinden. Wer ist mit ihnen unterwegs?"

"Irvine und Xell."

"Die beiden dürfen nicht mehr alleine gelassen werden, bis diese Hexe gefangen ist. Ich werde auch mit dem Ordungsdienst reden."
 

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"Ich bin unglaublich müde.", gähnte Sziero, als sie Balamb Garden betraten.

"Ja, das ist wahr.", nickte Zyana. Sziero schlief in letzter Zeit jede freie Minute.

Ständig musste sie ihn wecken, wenn sie irgendwo hin mussten.

"Sieh mal, da sind Cifer und Quistis." Irvine deutet in deren Richtung.

"Sie sehen so ernst aus."

"Haben wir irgendwas angestellt?", überlegten die Zwillinge, doch ihnen fiel beim besten Willen nichts ein.

"Wir durften doch die Ragnarok nehmen?", fragte Xell.

"Eigentlich schon.", sagte Irvine.

"Fragend wir doch einfach." Sziero sah Quistis und Cifer an. "Also, was haben wir getan?"

"Der Direktor erwartet euch."

"Jetzt?"

"Nein, morgen. Natürlich jetzt. Wir bringen euch hin.", meckerte Cifer.

"Wow, mit Eskorte.", flüsterte Zyana und Sziero grinste.
 

°°°°°
 

"Und jetzt haben wir wieder ein Babysitter.", beendete Zyana ihren Bericht und Rinoa nickte verständnisvoll.

"Das ist in der Tat übel."

"Aber nur zu eurem Schutz."

Sziero sah finster auf. "Ich glaube eher, zu dem anderer. Cid hat Angst, das wir untergehen und euch mitnehmen."

"Ich bin jedenfalls immer noch müde. Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht." Zyana stand auf und wollte gerade den Raum verlassen als sie zurück gehalten wurde.

"Wie? Ich darf nicht?", fragte sie verwirrt und drehte sich zu Quistis um.

"Du darfst nicht alleine durch die Gegend spazieren.", erklärte diese.

"Dann gehe ich eben mit." Sziero stand auf.

"Das ist noch schlimmer. Ich komme mit." Quistis erhob sich.

"Ihr glaubt doch nicht das Xeremonia hier her kommt? So bescheuert ist sie nicht."

"Das wissen wir nicht.", sagte Squall leise.

"Na schön. Mir egal. Ich will nur mein Bett." Zyana wandte sich wieder zur Tür und riss diese auf.

Sie war schon weg, bevor Quistis und Sziero ihr folgen konnten.

"Es wird schon nichts passieren. Sie hat ja Recht. Xeremonia muss mehr als nur umnachtet sein, wenn sie ausgerechnet hier her kommen würde.", beruhigte er Quistis, die abwesend nickte.

Da winkte Dr. Kadowaki die beiden zu sich hinein.
 

°°°°°
 

Zyana kam aus dem Fahrstuhl und war so in Gedanken, dass sie nach links, statt nach rechts abbog.

Fasst wurde sie von einem Schüler umgerannt, der sich hastig entschuldigte.

"Schon gut." Sie sah ihm kurz nach, drehte sich dann wieder um und prallte gegen Cifer, der wie ein Baum mitten im Weg stand und sie finster ansah.

"Wieso rennst du alleine im Garden umher?"

"Als ich etwa ein Jahr war habe ich laufen gelernt und seit dem tu ich das ab und zu.", konterte sie.

"Du weißt, was der Direktor gesagt hat?"

"Was genau meinst du? Dass ich zum Garden gehöre? Oder meinst du die Sache, dass ich fast gestorben bin? Oh, nein, warte, du meinst die Sache, das ich nicht mehr atmen darf, ohne dich vorher zu fragen." Ihre Worte wurden immer bissiger.

"Du brauchst mich nicht so anzuschreien.", sagte Cifer seltsam ruhig.

"Schon gut, entschuldige." Sie senkte den Kopf.

"Wo willst du hin?"

"Warum?"

"Da kein anderer da ist, werde ich dich eben begleiten."

Sie sah auf und grinste. "Ein Glück, das Irvine nicht da ist.", lächelte sie.

"Versteh, du bist müde und willst schlafen gehen."

"Der Mann ist gut.", grinste Zyana und wandte sich wieder in Richtung Unterkünfte.

"Gehst du auch auf das Schulfest?", fragte sie.

"Weiß noch nicht."

"Selphie meint, wir verpassen was, wenn wir nicht gehen."

"Das sagt Selphie jedes Jahr, ich wurde nicht all zuviel darauf geben."

Sie kamen am Schulhof vorbei.

"Ich kam noch gar nicht dazu mich bei dir zu bedanken.", sagte Zyana leise.

"Bedanken, wofür?"

Sie hielt ihren Zopf hoch und sie kamen an der Mensa vorbei.

"Keine Ursache. Mir gingen die Strafen für die respektlosen Schüler aus. Anderseits war der Garden noch nie so sauber."

Zyana wiegte leicht den Kopf. "Du findest schon andere Gründe."

Cifer grinste leicht.

"Da sind die Unterkünfte.", sagte Cifer unnötigerweise.

Zyana nickte leicht. Irgendwie war es ihr plötzlich gar nicht Recht, das sie schon bald da waren.

Und irgendwie war sie auch gar nicht mehr müde.

Sie schielte zu Cifer hinüber, der stumm neben ihr ging.

Sie wollt gerade etwas sagen, als ein Knistern an ihr Ohr drang.

Dieses Geräusch war nur ein Bruchteil einer Sekunde zu hören und doch stockte ihr der Atem, als ihr bewusste wurde, was darauf folgen würde.

Ihre Hände griffen nach Cifer.

Das Licht ging aus und es wurde stockfinster um sie herum.
 

°°°°°
 

Arme Zyana, immer bestrafe ich sie mit Dunkelheit.

Na gut.

Das nächste Kapitel heißt: (weiß ich noch nicht) Vielleicht Kapitel neun-weiß nicht. Untertitel: weiß nicht.

Sehr kreativ, mein Scha~atz. (Muahahaha)

Stromausfall oder Squall hört nicht zu

Kapitel neun- Stromausfall

Squall hört nicht zu
 

"Was ist denn jetzt los?", fragte Squall und sah zur Decke. Doch diese konnte er nicht sehen, denn es war stockfinster, noch nicht einmal die Notbeleuchtung war angesprungen, was sie alle nur noch misstrauischer machte.

"Wo sind die Zwillinge?", fragte Rinoa.

"Die Hexe?"

"Wer sonst?"

Irvine kramte nach einem Feuerzeug und fand es schließlich.

Es klirrte leicht, als die Flamme aufleuchtete.

Er sah Selphie, Squall und Rinoa.

Quistis war mit Sziero zu den Unterkünften, wo Zyana hoffentlich schon angekommen war.

Xell hatte auch etwas aus seinem Zimmer holen wollen.

"Gehen wir raus. Vielleicht ist der Flur beleuchtet."

Doch auch dieser lag pechschwarz da.

"Ich habe doch immer schon gesagt, wir brauchen mehr Fenster.", murmelte Selphie und suchte die Hand von Irvine.
 

°°°°°
 

"Warum ist es so dunkle?", flüsterte Zyana und drückte sich gegen Cifer. Sie hasste die Dunkelheit.

"Ich weiß es nicht." Cifer legte beschützend einen Arm um sie und versuchte irgendetwas zu erkennen.

"Hörst du das?", fragte Zyana leise.

"Da ist jemand."

"Wer ist es?" Ihre Finger krallten sich tiefer in den Stoff.

"Sicher nur ein Schüler."

Doch was immer da auf sie zukam, war nicht menschlich. Wie ein kalter Luftzug streifte es ihre Wange und sie presste ihr Gesicht in Cifers Mantel, der eine Hand auf ihren Kopf legte und mit dem anderen Arm sie dichter zu sich heranzog.

Zyana hatte Angst.

Große Angst und doch fühlte sie sich seltsam sicher.

"Ich kriege dich.", zischte eine Stimme in Zyanas Kopf. Dann flammte das Licht wieder auf.

Geblendet kniffen sie die Augen zusammen.
 

°°°°°
 

"Es ist wieder hell.", sagte Rinoa verwundert. Sie taten auf den Flur und sahen sich um.

"Sehen wir nach wo die Zwillinge sind.", schlug Irvine vor und die vier gingen zum Fahrstuhl.
 

°°°°°
 

Quistis und Sziero kamen aus dem Büro der Doktorin.

Xells Augen sahen misstrauisch in alle Richtungen, dann schloss er die Tür zu seinem Zimmer und machte sich auf den Weg zu den anderen.

Der Stromausfall war ja eine komische Sache gewesen.
 

°°°°°
 

Zyana hob langsam den Kopf und sah zur Seite.

Sie standen halb im Gang zu den Unterkünften.

Niemand war auf dem Flur. Cifer ließ langsam seine Arme sinken.

"Ist alles klar?", fragte er und sie nickte beklommen. "Aber irgendwas war hier.", murmelte sie leise.

"Wohl irgendwer.", sagte Cifer und sah sie an.

Ihre Augen trafen sich und beide wussten nicht wie, doch da küssten sie sich schon.
 

°°°°°
 

Xell zog sich im Laufen die Jacke über.

Wie ärgerlich, er hatte verschlafen und war komischer Weise nur aufgewacht, weil der Strom ausgefallen war.

Plötzlich war eine unangenehme Kälte zu spüren gewesen und hatte ihn aus seinen Träumen gerissen.

Er kam den Gang hinunter gelaufen.

Er registrierte nur am Rande wo er vorbei lief.

Zwei kichernde Mädchen kamen ihm entgegen.

Dann rannte er an einer Tasche vorbei, die jemand dort vergessen hatte.

Das Meer ist unruhig, dachte er. Draußen war es finster.

Er durfte die Tasche nicht vergessen, das musste er Cifer sagen, überlegte er, als er an eben diesem vorbeilief.

Er sieht so anders aus, dachte er noch um dann unbeirrt weiter zu rennen. Er hielt erst schlitternd an, als er Squall, Rinoa, Irvine, Selphie am Eingang zu der Mensa traf.

"Was war denn los? Wo ist meine Schwester?", fragte Sziero, der mir Quistis auf die kleine Gruppe traf.

"Das wissen wir nicht. Habt ihr sie nicht gesehen?" Rinoa zuckte mit den Schultern.

"Sie steht auf dem Gang zu den Unterkünften.", erklärte Xell ohne nachzudenken.

Alle starrten ihn an.

"Was guckt ihr denn so komisch?", fragte er verwundert.

"Warum hast du sie allein gelassen?", fragte Selphie fassungslos und wollte schon los, als Xell abwinkte.

"Aber Cifer ist doch bei..." Er stockte und seine Augen weiteten sich.

"Was?", fragte Sziero und ahnte schon auf was es hinauslief.

"Sie stand mit Cifer in dem Gang und die beiden haben geknutscht."

"Nein.", rief Irvine.

"Doch.", versicherte Xell.

"Du nimmst uns auf den Arm."

"Nein, ganz sicher nicht.", versichte Xell erneut und sah beteuernd Rinoa an.

"Das muss ich sehen." Schon stürmten sie Richtung Unterkünfte.
 

°°°°°
 

Cifer löste sich ruckartig von Zyana und sah sie verwundert an.

Da erst registriten sie die Situation und gingen beiden einen Schritt zurück.

"Das war...", begann sie und sah dann alarmierend zu Seite.

"Da kommen welche.", sagte sie.

"Nicht welche. DIE!" Cifer griff ihren Arm, zog sie zur Seite Sie versuchten sich hinter einen Gummibaum zu verstecken.

(Gibt es so was im Garden?)

Schon standen die anderen sieben im Gang.

Irvine mit seinen Adleraugen entdeckte die beiden sofort.

"Was macht ihr da?", fragten alle.

Cifer hielt das Zopfende von Zyana hoch und deutete auf die Spitzen. "Sie hat Haarspliss.", versuchte er abzulenken und kassierte doch nur einen Rippenstoß.

"Bist du sicher?", zweifelte nun Quistis und Xell sah beleidigt auf. "Natürlich, ich habe doch keine Halluzinationen."

"Na wenn du meinst.", sagte Cifer skeptisch "Ich wäre mir da nicht so sicher."

Zyana legte den Kopf schief und verschränkte die Arme. "Um was geht es hier eigentlich. Gibt es irgendwas umsonst?"

"Nur ein Gerücht.", sagte Sziero und mustere Cifer finster. "Wenn du meiner Schwester auch nur ein Haar krümmst, dann bist du fällig."

Cifer lächelte kalt und warf einen Blick zu Quistis. "Dito.", sagte er leise.

Da knackte es im Lautsprecher und Squall schloss genervt die Augen.

Er wusste was jetzt kommen würde.
 

°°°°°
 

Cid sah streng auf die Gruppe, die vor ihm stand.

"Es wird Zeit, das wir die Hexe vernichten.", sagte er. "Habt ihr sie inzwischen gefunden?"

"Ich habe das dumpfe Gefühl, das sie uns gefunden hat.", murmelte Rinoa und Cid sah sie scharf an.

"Dies ist nicht der Augenblick für Späße, Miss Heartilly."

"Ja, Sir.", sagte sie leise und senkte leicht den Kopf.

Cid verschränkte die Arme hinter den Rücken und wippte leicht auf den Füssen vor und zurück.

"Also. Der Auftrag lautet, die Hexe zu finden und auszuschalten. Ihr habt vierundzwanzig Stunden Zeit. Dann wird sich jemand anderes darum kümmern."

Die neun salutierten und gingen.

"Irgendwie war Cid merkwürdig, fandet ihr nicht?", fragte Rinoa, die noch nie von dem Direktor so angegriffen worden war.

"Ja, das ist wahr." Plötzlich blieb Sziero stehen und drehte sich noch einmal zur Tür, des Direktors um.

"Das war nicht Cid.", sagte Zyana leise und alle starrten nun zur Tür.

Nein, das war nicht der Direktor gewesen, dachte Rinoa.
 

°°°°°
 

Dr. Kadowaki blätterte durch eine Krankenakte, als Laguna den Raun betrat.

"Herr Präsident, was kann ich für Sie tun?" Sie stand auf und legte das Papier zur Seite.

"Ich suche eigentlich den Direktor. Eben war er noch in seinem Büro, aber jetzt nicht mehr."

"Er sollte aber dort sein. Er hat eine Besprechung, wegen der Hexe Xeremonia."

Laguna runzelte die Stirn. "Gibt es denn neue Erkenntnisse? Ich komme doch gerade von ihm und da sagte er mir, das er vorerst abwahrten wird, was die Gruppe herausfindet."

"Vor dem merkwürdigen Stromausfall?"

"Ja." Laguna zuckte mit den Schultern. "Nun, dann weiß ich ja wo ich ihn finde auch wenn ich gerade von dort komme."

Er trat wieder hinaus in den Gang und ging in Gedanken zurück zum Fahrstuhl, von dem er gerade gekommen war.

Die Tür schwang auf und vor ihm standen Squall und Rinoa mit den anderen.

"Squall.", rief er und dieser nickte leicht.

Er wusste was jetzt kommen würde.

Ewiges Gestammel und dann würde irgendjemand ihn unterbrechen und er würde wieder nicht erfahren, was der Präsident eigentlich von ihm wollte.

Die anderen entschuldigten sich und machten sich auf den Weg zur Mensa.

Sie hatten Hunger und dann würden sie arbeiten müssen.

Wenn sie nur vierundzwanzig Stunden hatten, mussten sie sich beeilen, denn jemand anderen wollten sie das Ganze nicht überlassen, das ging denn doch gegen die Ehre.

"Ich komme nie zum Ende.", lächelte Laguna und Squall nickte knapp und versuchte höflich auszusehen.

Laguna legte eine Hand auf dessen Schultern und Squall erstarrte leicht.

"Bevor wieder was dazwischen kommt, sage ich es rund heraus." Laguna holte Luft.

"Herr Präsident?", wurde er angesprochen und dieser ließ verzweifelt die Hand sinken.

Dann sah er bekümmert zu dem Schüler auf. "Was gibt es denn?"

"Der Direktor sucht Sie.", entschuldigte dieser und ging dann wieder.

"Hören Sie, Herr Präsident, warum sagen Sie jetzt nicht einfach, was Sie zu sagen haben und dann gehen Sie zum Direktor."

"Das ist sehr weise, mein Junge. Also schön. Auch wenn ich es mir anders vorgestellt habe. Auf jeden Fall in einer anderen Umgebung und nicht so zwischen Tür und Angel..."

Squall wurde leicht irritiert. Wenn er es nicht besser wüsste, könnte man glauben, der Präsident wollte ihm einen Antrag machen.

Squall schüttelte innerlich den Kopf.

Nein, das konnte es wohl kaum sein. Aber was war wohl so wichtig, das der Präsident sogar den Aufwand machen wollte, das, was immer zur Hölle er auch zu sagen hatte, in einer anderen Umgebung als den Gang zu sagen?

Was war am Gang denn so verkehrt?

Squall sah Laguna ausdruckslos an, während in seinem Kopf die Gedanken rasten und wurde erst aus ihnen herausgerissen, als Laguna sagte: "Bin ich froh, das das endlich gesagt wurde." Erwartungsvoll sah er Squall an.

Dieser stockte.

Hatte er eben die Poente verpasst?

War er mal wieder so in Gedanken gewesen, das er nicht hingehört hatte und wieder nicht wusste, was der Präsident von Esthar denn so wichtiges mit ihm zu besprechen hatte?

Er versuchte sein Unwissen zu kaschieren und rang sich ein Lächeln ab, das Laguna offensichtlich erwartete.

"Das bin ich auch. Gut zu wissen. Sie sollten jetzt zum Direktor.", sagte er monoton.

Laguna zwinkerte eine Moment verwirrt.

Das war ja eine merkwürdige Reaktion auf die Eröffnung: "Junge, ich bin dein Vater." Offenbar ist ihm das Waisenhaus schlechter bekommen, als man ihm hatte glauben gemacht.

"Aber Junge, du kannst mich ruhig Laguna nennen und du sagen.", erklärte er.

"Oka~y.", sagte Squall gedehnt und konnte sich beim besten Willen keinen Reim darauf machen.

Warum sollte er so etwas Respektloses tun?

"Dann ist das ja geklärt." Laguna drehte sich um und ging davon.

Zurück blieb ein grübelnder Squall.

Es ist ja nicht so, dass er keine Achtung vor dem Präsidenten hatte.

Immerhin war er... eben Präsident von einem gar nicht mal so kleinen Land, aber wenn ihn jetzt jemand gefragt hätte, er hätte Laguna für komplett plemplem abgestempelt.

Der spinnt doch, dachte er und betrat die Mensa, die mehr als überfüllt war.

Er kam an Xell vorbei, der mal wieder in einer Diskussion mit dem Mädchen verstrickt war, die sich nach wie vor partout weigerte das Geld für die Hot Dogs anzunehmen.

Squall setzte sich an den Tisch der anderen und bediente sich ganz selbstverständlich von Rinoas Teller.

"So wie du aussiehst, hast du wieder nicht erfahren, was der Präsident von dir will.", mutmaßte Selphie.

Squall nickte.

"Wer hat ihn denn diesmal unterbrochen?"

Squall blieb stumm und überlegt, was er sagen sollte. Er konnte ja schlecht gestehen, dass er schlicht weg nicht zu gehört hatte.

"Du hast nicht zugehört.", rief Quistis und sah entsetzte zum Schulsprecher. Dieser runzelte die Stirn.

"Stimmt das etwa?" Nun war es Rinoa die entsetzte auf sah und Squalls Falte zwischen den Augenbrauen vertiefte sich.

"Er ist der Präsident, eine höhere Autorität und du hörst nicht zu?" Irvine sah ihn irritiert an. Die anderen waren eher fassungslos, allein Cifer grinste spöttisch.

"Was schaut ihr so blöde?", grummelte Squall. "Wer konnte denn ahnen, dass er diesmal zum Punkt kommt?" Verärgert schob er den Teller von Rinoa bei Seite und stand auf.
 

°°°°°
 

Cifer betrat den Raum, den sie für ihre Besprechung besetzten und stellte fest, das nur Zyana anwesend war.

Er stockte kurz.

Seit dem Kuss waren sie nicht mehr allein gewesen, hatten kein Wort mit einander gewechselt, ja sich nicht einmal angesehen, von allen anderen mal zu schweigen.

Ihm war klar, das sie darüber reden sollten, in wie weit der Kuss auf dem Gang eine Bedeutung hatte.

Aber nicht jetzt, beschloss er und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Tisch, auf dem verschiedene Seiten ausgebreitet lagen.

"Was ist das?" Cifer hielt ein zusammengeklebtes Etwas in die Höhe.

"Das ist ein Wecker.", schnaubte Zyana.

"Das sieht eher wie ein... ein... Da fehlen mir die Worte."

"Das kann schon mal passieren, wenn ein Wecker gegen eine Wand fällt."

"Du hast ihn doch garantiert geworfen."

Zyana lächelte leicht ließ sich in einen Sessel fallen.

Irgendwie war ihr unwohl zu mute. Nicht weil sie mit Cifer alleine war, sondern viel mehr, weil ein großes Fragezeichen im Raum stand und es mehr als deutlich war, das er nicht darauf eingehen wollte.

Andererseits, sie auch nicht.

Sie wollte nicht hören, dass alles nur ein Ausrutscher war, eine einmalige Sache, die nie wieder vorkommen würde.

Nun setzte sich auch Cifer und sah stumm vor sich hin.

Zyana blinzelte zu ihm hinüber.

Cifer sah aus den Augenwinkeln zu ihrem Sessel.

Doch beide sagten nichts.

Gerade holte Zyana Luft um doch ein Gespräch zu beginnen, auch wenn klar war, das es mehr als kläglich und einsilbig ausfallen würde, als die Tür lärmend aufgestoßen wurde.

"Ihr seid ja schon da.", rief Selphie und stürzte in den Raum, dicht gefolgt von Irvine, Squall und den anderen.

Quistis kam als letzte und hinter ihr trat ein Mädchen herein, das Xell ins Geheimen die Hot-Dog-Fee nannte, hatte sie ihm schließlich einmal welche gebracht und weigerte sich nach wie vor sie bezahlen zu lassen, was ihn frustrierte.

Das Mädchen trug ein hohes Tablett mit Essen herein.

"Wir haben doch gerade gegessen.", wunderte sich Selphie und Irvine stieß ihr in die Rippen, während er zu Xell hinüber blinzelte.

"Aber eigentlich haben wir Hunger.", setzte sie noch nach und Quistis nickte leicht zufrieden.

Das Mädchen schlängelte sich an den Anwesenden vorbei und Xell war so gentleman-like und nahm ihr das Tablett ab.

Jedenfalls dachte man das, denn in Wirklichkeit tat er es nur, um ihr endlich das Geld zuzustecken, das seiner Meinung nach ihres war.

Das Mädchen sah fassungslos auf die Schein, die sie aus ihrer Tasche zog.

Ihre Augen waren geweitet und sie sah erst fragend, dann unglaublich traurig zu Xell.

"Ich verstehe.", murmelte sie und drehte sich um.

"Wie, du verstehst?", wunderte sich Xell. Das war nicht die Reaktion, die er sich gewünscht hatte.

"Ich verstehe gar nichts. Warum bist du jetzt traurig, wenn ich dir doch meine Schulden zurück bezahle?"

"Nun, wenn du es nicht verstehst, dann hat es wohl auch wenig Sinn.", sagte sie leise und legte das Geld auf den Tisch.

"Jetzt warte doch mal." Er hielt sie am Arm fest und sie drehte sich wieder um.

Sie seufzte leicht und lächelte kurz und Xell atmete schon auf, als sich ihr Gesicht rot verfärbte und sie laut brüllte: "Du bist ein dummer engstirniger Hornochse, Xell Dintch. Du verstehst nicht? Natürlich Verstehst du nicht. Anscheinend hast du ja noch nie verstanden, außer wenn es um Klopperei geht. Ich HASSE Hot Dogs."

Sie drehte sich um und verschwand.

Alle, vor allem Xell starrten fassungslos zur Tür, die laut zugeschlagen wurde.

"Wie jetzt?", murmelte Xell, als er erneut angeschrieen wurde.

Diesmal von Squall und allen klappte das Kinn zu den Knien, denn sie hatten noch NIE den Schulsprecher lauter als Zimmerlautstärke reden gehört.

Und schon gar nicht so voller Emotionen, ja es lief das Gerücht, das Squall gar keine Gefühle hatte, sondern von einem Roboter abstammte, was Rinoa jedoch steht's vehement bestritt.

Doch nun hörten nicht nur die acht im Raum, sondern auch alle die den Gang hinunter kamen, was Squall zu sagen hatte.

"Wie kann man nur so vernagelt sein. Kein Wunder das Sajuri dich engstirnig nennt. Siehst du denn nicht, das das Mädchen bis über beide Ohren, aus mir unerfindlichen Gründe, in dich verschossen ist und nur in der Mensa arbeite, obwohl sie Hot Dogs nicht ausstehen kann, um dich wenigstens einmal am Tag zu sehen? Sonst treibst du dich ja sonst wo rum. Nur das du Essen gehst, ist so sicher, wie es immer eine Hexe geben wird, die mir auf die Nerven geht, weshalb ich ständig über alles grübeln muss und so nicht mal zuhöre wenn der Präsident mir eröffnete, dass..." Squall stockte.

... er mein Vater ist, setzte er in Gedanken hinzu.

Das war es gewesen.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, oder auf die anderen zu achten, stürmte er aus den Raum, knallte die Tür ebenso laut hinter sich zu wie zuvor Sajuri und ließ die restlichen acht starr vor Schreck zurück.

"Was hat er nur?", fragte Irvine.

"Ob ihm eingefallen ist, was der Präsident gesagt hat?", entgegnete Rinoa.

Selphie blinzelte. "Er hat laut geschrieen."

Die Zwillinge nickten. "Hat man bestimmt in Galbadia noch gehört."

"Auf dem Mond.", verbesserte Quistis.

"Er ist eben frustriert.", zuckte Cifer mit den Schultern.

Xell setzte sich in einen Sessel. "Sie heißt Sajuri.", murmelte er und alle sahen zu ihm hinunter.
 

°°°°°
 

Squall lief quer durch den Garden und rannte dabei fast Rai-jin und Fu-jin um, die verwundert stehen blieben und dem Schulsprecher nach sahen.

"Was hat ihn nur so mal aufgeregt?", fragte Rai-jin und Fu-jin zuckte mit den Schultern.

"Lass uns mal die anderen fragen."

Fu-jin nickte.

Squall jedoch achtete gar nicht auf die zwei sondern setzt seinen Weg unbeirrt fort.

Tatsächlich kam auch der Gesuchte gerade aus dem Krankenzimmer.

"Soll das heißen das Raine meine Mutter ist?", fragt er und Laguna sah verwirrt auf.

"Raine?" Er dachte ernsthaft darüber nach, wer das sein könnte, als es bei ihm klickte.

"Meine Frau, natürlich.", stotterte er und lachte verlegen.

Squall boxte dem Präsidenten in den Arm und dieser zuckte schmerzlich zusammen.

"Du hast meine Mutter im Stich gelassen. Sie hat gewartet, dass du zurückkommst. Sie und ihr Sohn. ICH habe gewartet!", rief er, wartete aber keine Reaktion ab, sondern stürzte weiter.

Zur Übungshalle.

Er hoffte es würden ein paar Dinos da sein.

"Aber ich habe es doch gar nicht gewusst, bis...", sagte er leise, doch Squall war schon außer Hörweite.
 

°°°°°
 

Der Wecker von Zyana schrillte laut, doch niemand hörte es, denn der Raum war leer und verlassen.

Die neun, kamen gerade in den Garden zurück, um sich beim Direktor zu melden.

Sie hatten Xeremonia nicht vernichten könne, denn sie hatten sie nicht einmal gefunden.

"Sie war doch schon so nahe.", murmelte Zyana und dachte mit Schaudern an den Stromausfall zurück, als dicht neben ihrem Ohr die Stimme der Hexe gewesen war.

Sie blinzelte zu Cifer und seufzte tonlos.

Nah, war da auch noch jemand ganz anderes gewesen.

Squall klopfte an der Tür zu Cids Büro.

"Was gibt es?", fragte er und sah sie freundlich an.

"Wir haben die Hexe nicht finden können, Direktor.", meldete Quistis.

Cid sah sie an.

"Nun, das habe ich so schnell auch gar nicht erwartet.", sagte er.

Nun trat Squall vor. "Wir möchten bitten, dass wir den Auftrag nicht abgeben müssen."

Cid sah nun ihn an. "Ich verstehe nicht. Warum solltet ihr das tun?"

"Aber Sie sagten doch, dass wir vierundzwanzig Stunden Zeit hätten um die Hexe zu finden und zu eliminieren."

Cid runzelte die Stirn. "Wann soll ich das gesagt haben?"

Quistis sah auf die Uhr. "Genau vor vierundzwanzig Stunden und zehn Minuten."

"Gestern um die Zeit? Da habe ich mit Laguna gesprochen."

Sie sahen sich an und Sziero lächelte bitter: "Na dann wissen wir doch wo sie war?"

"Und warum hat unser Hexenprofi das nicht gemerkt?", meckerte Xell und starrte Cifer an.

"Es gibt andere dafür. Wozu haben wir eine Hexe und einen Zauberer oder was immer er auch ist." Cifer deutete auf Rinoa und sah finster zu Sziero, die beide nicht minder beleidigt waren.

"DU hängst dich doch ständig an diese Personen, Hexenritter."

Cifer schob das Kinn vor. "ICH bin kein Hexenritter."

"Nicht mehr.", verbesserte Irvine.

"Halt dich an Squall, wenn du solche suchst.", setzte Cifer nach und Squall trat vor. "Lass mich da raus."

"Komm schon, so weit weg bist du doch nicht mehr. Wenn wir Xeremonia vernichten, muss irgendjemand ihre Kräfte übernehmen und das wird kaum Sziero sein."

"Könnte, aber wahrscheinlich wirst du es übernehmen. Ihr müsst die vorhanden Kräfte in einer Person bündeln."

"Eben und das kann nur Sziero. Ohne, würde er sterben."

"Du aber auch.", sagte ihr Bruder leise.

"Xeremonia konnte nur auferstehen, weil sie sie mir wieder gestohlen hatte. Ich habe sie nicht mehr und lebe."

"Sie wollte dich vernichten, es ist ihr nur nicht gelungen, weil dein Bruder da war."

Zyana schwankte leicht. Auf was wollten sie nur hinaus?

Doch dann verstand sie.

Die weißen Haare.

Die bekam man nicht mal eben so.

Auch sie wäre fast gestorben, wenn nicht Sziero etwas von seiner Kraft an sie abgegeben hätte, so wie sie es damals getan hatte, wäre sie jetzt nicht mehr.

Deshalb war ihr Bruder wieder ständig müde und deshalb hatte auch sie gesprüht, das mit Cid irgendwas nicht stimmte, denn auch sie hatte wieder ein Teil der Hexenmagie.

"Verflucht sei sie.", zischte sie und ballte die Fäuste.
 

°°°°°
 

Kurz und schmerzlos und meeegaaa kompliziert.

Als Erklärung: die Zwillinge haben etwa die Hälfte von Xeremonias Kräften und die haben sie geschwisterlich unter sich geteilt, also hat jeder ein Viertel.

Kapitel zehn: Der Plan - Weil ich dich liebe?

Wie es im Prolog angekündigt wurde, zehn Kapitel.

Aber die hundert Seiten werde ich wohl nicht einhalten.

Aber alle werden glücklich.

(... na ja bis jetzt habe ich es vor, mal sehen, was die Figuren so dazu sagen.)

Der Plan oder Weil ich dich liebe?

Kapitel zehn: Der Plan

Weil ich dich liebe?
 

In der Mensa war es wie immer voll und die Gruppe hatte sich vollständig, bis auf Irvine an einem Tisch versammelt

Xell sah sich suchend um.

Immer wieder reckte er seinen Kopf in die Höhe und ließ seinen Blick durch die Mensa schweifen.

"Wen suchst du denn?", fragte Rinoa, den das geguckte gehörig auf den Senkel ging.

"Sajuri. Ich habe sie seit einer Woche nicht mehr gesehen."

Selphie sah viel sagend zu Rinoa.

"Sie hat sich in die Bibliothek versetzen lassen.", sagte Quistis und las weiter in ihrem Buch.

"Aber wieso das denn?"

"Ist doch ganz klar." Cifer setzte sich an den Tisch und sah hochmütig in die Runde.

"Da gibt es keine Hotdogs, also wirst du ganz sicher dort nicht aufkreuzen."

Xell überlegte, ob er beleidigt sein sollte, aber eigentlich war er viel zu sehr damit beschäftigt sich zu überlegen, wie er Sajuri zufällig begegnen könnte, um sich zu entschuldigen.

Auch wenn ihm noch nicht ganz klar war, warum er das tun sollte.

Wieder wanderte sein Blick zur Essensausgabe und obwohl er es nicht laut sagen würde, vermisste er dort ein Gesicht.

Er sah auf seinen Teller, auf dem noch ein Hotdog lag, schob ihn weg, stand auf und verließ die Mensa.

"Das ist ja noch nie vorgekommen.", murmelte Selphie.

"Ich hoffe der Depp geht in die Bibliothek.", sagte Cifer leise. Irgendwie tat ihm Sajuri leid.

Anderseits, hielt er sie auch für leicht merkwürdig sich in Xell zu verlieben, aber wahrscheinlich war er nicht weiblich genug dafür, um das zu verstehen.

"Weiber.", murmelte er und kassierte dafür einen bösen Blick von Zyana.

Verdammt, da fiel ihm ein, sie haben immer noch nichts geklärt.

Sziero sah zwischen den beiden hin und her, dann blickte er zu Quistis, die über ihren Buchrand hinwegschielte.

Auch die anderen tauschten ungesehen Blicke aus und sahen alle zu Zyana und Cifer.

"Wir müssen los. Irvine wartet sicher schon." Quistis stand auf und ging aus der Mensa.
 

°°°°°
 

Irvine betrat als letztes den Raum. Nur Xell fehlte noch, doch es erwartete niemand, dass er so bald auftauchen würde, immerhin hatte er grade eine schwierige Mission.

Die Bibliothek finden, würde Cifer jetzt sagen.

"Ich komme gerade aus der Bibliothek und jetzt ratet mal, wen ich da getroffen habe.", sagte Irvine und sah erwartungsvoll in die Runde.

"Xell, der den Eingang suchte?", antwortete Cifer ungerührt.

"Woher weißt du das?"

"Er sucht nach Sajuri.", erklärte Quistis.

"Und er hat sie auch gefunden." Irvine setzte sich und lehnte sich zufrieden zurück, als hätte er allein dafür gesorgt.

Selphie klatschte in die Hände.

"Dann sind jetzt alle glücklich liiert."

Wer sagt, dass ich glücklich bin, fragte sich Zyana, geschweige dann liiert und sah wieder zu Cifer.

Dieser blickte ausdruckslos gerade aus.

Oh, wie sie ihn hassen würde ... wenn sie nicht so in ihn verliebt wäre.
 

°°°°°
 

"Na, Xell? Alles klar?", grinste Irvine und dieser sah ihn irritiert an, als er in den Raum kam. Anscheinend war er gerade aus tiefen Gedanken gerissen worden.

"Ich bin mir nicht ganz sicher.", murmelte er.

Selphie sah auf die Uhr und erschrak.

"Verdammt, gleich kommt das Komitee für das Schulfest zusammen. I~ch bin dann weg.", rief sie und war kurz darauf verschwunden.

"Auch gut." Irvine hatte frei und machte sich auf den Weg ins Dorf.

Rinoa wollte zu Dr. Kadowaki und Squall machte sich auf die Suche nach Laguna. Er wollte ein paar Dinge geklärt haben.

(der arme Präsident)

Xell sank wieder ins Grübeln und spazierte von dannen.

Cifer sagte niemanden wohin er wollte, doch das hatte auch keiner erwartet.

Sziero saß im Sessel gähnte.

Wahrscheinlich wurde er gleich wieder einschlafen.

Zyana überlegte in die Übungshalle zu gehen.

Sie wusste nicht, ob die Auflage, sie dürfe sich nirgends allein hinbegeben noch bestand, doch eigentlich kümmerte es sie wenig.

Sie war alt genug auf sich selber aufzupassen.

"Du solltest nicht...", setzte Quistis auch schon an, doch Zyana warf ihr einen vernichtenden Blick zu.

"Du kannst dich schwer zweiteilen.", sagte sie finster.

Das war ein Argument.

"Und wahrscheinlich verbringst du lieber dein knappe Freizeit mit meine Bruder als mit mir.", setzte der Zwilling nach.

Das war noch ein viel besseres Argument.

"Und ich schlafe nicht gleich wieder ein, wie Sziero und bin so allem hilflos ausgeliefert."

"Du hast Recht. Pass auf dich auf.", nickte Quistis und war nun vollends überzeugt.

Innerlich hoffte sie jedoch, das Zyana auf dem Gang dem Ordungsdienst über den Weg lief, immerhin hatten diese regelrechte Antennen für Schüler und SEED's des Gardens, die Regeln übertraten.

Es war erstaunlich wie schnell sie immer an Ort und Stelle waren, als würden sie hinter den Pfeilern lauern, dass irgendjemand etwas tat, das eine drakonische Strafe rechtfertigte.

Quistis musste bei dem Gedanken grinsen, als sie sich vorstellte, wie Cifer hinter einer Topfpflanze stand, dann stockte sie.

So abwegig war das gar nicht.
 

°°°°°
 

Zyana kam am Ausgang vorbei und ohne darüber nachzudenken, lenkte sie ihre Schritte dort hin.

Soll die Übungshalle doch warten, dachte sie.

Sie öffnete sie Tür und zog die kühle Luft ein.

Sie erblickte die Ragnarok und ging zu dem Raumschiff hinunter.

Prüfend zog sie mit dem Finger über das blanke Metall und besah sich den Streifen, den er im Staub hinterlassen hatte.

Sie grinste leicht. Hat Cifer also noch niemanden finden können, der das Schiff mal wieder putzt.

Das Mädchen legte den Kopf in den Nacken und sah hinauf.

Sie hatte gerade die Scheiben poliert, als sie die Stimme von Xeremonia das erste Mal in ihrem Kopf vernommen hatte.

Wie lange war das jetzt her?

Ein halbes Jahr, vielleicht?

Könnte fast stimmen.
 

°°°°°
 

Cifer sah finster zu einem Schüler hinunter, der ganz neu im Garden angekommen war.

"Das Rennen im Eingangsbereich ist strengstens untersagt.", blaffte er gerade und beugte sich zu dem Jungen hinunter, der unwillkürlich auswich und sich nach hinten bog.

"Ist das klar?"

"Ja.", antwortete dieser klein laut.

Cifer richtete sich auf. "Gut. Das war die letzte Verwarnung. Das nächste Mal darfst du dich mit Krallen beschäftigen."

"Ja.", sagte dieser noch kleinlauter.

Cifer winkte kurz mit der Hand und der Junge sah zu, dass er verschwand.

"Warum denn diesmal so großzügig?", lachte Rai-jin.

Cifer kniff nur die Lippen zusammen.

Warum?

Er hatte andere Probleme, als Strafarbeiten zu beaufsichtigen.

"Was macht sie da draußen?", fragte Fu-jin und die beiden anderen sahen sie verwundert an.

Was veranlasste das sonst so schweigsame Mädchen einen ganzen Satz auf einmal zu formulieren?

Cifer folgte dem Blick von Fu-jin und dachte er guckt nicht richtig.

In der Tat. Was tat Zyana VOR dem Garden? Und dann auch noch alleine??

Cifer drehte sich auf dem Absatz um und stürmte nach draußen.

"Ich dachte rennen wäre im Eingangsbereich mal strengstens untersagt?", grinste Rai-jin.

Fu-jin zuckte mit den Schultern und viel in ihre gewohnte Schweigsamkeit zurück.
 

°°°°°
 

Zyana steckte ihre Hände in die Taschen ihrer Jeans und wandte sich wieder zum Garden um.

Erschrocken fuhr sie zusammen, als sie dicht vor sich jemanden stehen sah.

Sie hatte gar nicht gehört, wie sich jemand von hinten genäherte hatte.

Ihre Augen blieben an dem Shirt haften und wanderten dann ahnungsvoll zum Gesicht hinauf.

"Hallo, Cifer.", lächelte sie leicht verlegen.

Er brauchte nichts sagen, sie wusste auch so, was ihn so wütend machte und aus einem ihr unerfindlichen Grund freute sie sich darüber.

Du bist doch bescheuert, fuhr es ihr durch den Kopf, doch sie grinste noch breiter.

"Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt.", sagte Cifer gefährlich leise. "Du weißt, dass du nicht alleine durch die Gegen laufen sollst."

"Du machst dir um mich Sorgen?", fragte sie leise.

"Nein, tu ich nicht."

Doch tat er, dachte Zyana und legte den Kopf schief.

(ja, tat er)

Zyana hackte sich bei ihm unter und blickte ihn von der Seite an. "Wie wäre es jetzt mit einem Gespräch?", schnurrte sie.

Cifer versuchte seine undurchdringliche Mine aufzusetzen und sah sie aus den Augenwinkeln an.

"Ich wüsste nicht worüber wir reden sollten.", sagte er leicht grummelig, er hatte keine Lust dazu, zumal er sich bis dahin selber noch nicht sicher war, was das Mädchen anging. Immerhin gestand er sich ein, dass er sie vom ersten Augenblick an irgendwie faszinierend fand.

Zyana blieb abrupt stehen.

Cifer bekam ein ungutes Gefühl und tatsächlich drückte sie ihm kurz darauf ihre Lippen auf seinen Mund.

Sie löste sich von ihm und sah ihn abwartend an.

"Und?", fragte sie.

Er grinste nur, küsste sie erneut, fasste dann ihre Hand und zog sie mit sich fort.

Zyana hatte mehr Worte erwartet, aber das Ergebnis war doch mal sehr zufrieden stellend.
 

°°°°°
 

"Hör mal, ich glaube ich habe eine Idee, wie wir Xeremonia finden können. Oder besser sie uns.", begann Zyana.

Sie und Cifer waren auf den Weg zur Mensa.

Immerhin war Essenszeit.

Cifer blieb stumm und sie sah es als Aufforderung zu erklären.

"Wir sollten in die Höhle zurückkehren

Irgendwo muss sie sich ja aufhalten und sie will immer noch meine und Szieros Magie zurück. Nur hier im Garden wird sie sie sich kaum nehmen, es gibt hier schließlich zu viele SEED's."

Cifer blickte sie von der Seite her an.

"Soll das heißen, du willst Köder spielen?"

"Na ja, so direkt wollte ich es nicht sagen, aber..."

"Kommt nicht in Frage. Es muss einen anderen Weg geben."

"Den gibt es aber nicht."

"Ich sage nein."

Zyana blieb abrupt stehen und zog ihre Hand aus seiner.

"Und wieso?"

"Weil...", begann Cifer wurde aber von Irvine unterbrochen. "Kaum zusammen und schon Krieg?", fragte dieser leicht spöttisch.

"Halt die Klappe, Irvine.", entgegneten Cifer und Zyana gleichzeitig und Xell, der in der Nähe stand, grinste.

Irvine war beleidigt und zog in die Mensa. Xell folgte ihm.

Cifer und Zyana sahen sich finster an und gingen dann ebenfalls hinein.

An ihrem alt bekannten Tisch trafen sie auch prompt die anderen.

"Ist es euch schon aufgefallen, dass man diesen Tisch immer frei lässt?", bemerkte Selphie, als sie sich setzte.

"Kann schon sein.", murmelte Rinoa.

"Oh, sieh mal. Xell's Hotdog-Fee ist wieder da.", rief Selphie und zeigte aufgeregt zu Sajuri, die sich diesmal in die Schlange auf der anderen Seite der Theke einreihte.

"Sie ist nicht meine Hotdog-Fee.", belehrte sie Xell.

"Ach nein? Was dann?"

Doch Xell antwortete nicht, sondern begann grinsend zu Essen.

"Hört mal, Sziero hat eine Idee, wie wir Xeremonia finden, oder besser sie uns."

Cifer sah triumphierend zu Zyana.

"Er sagt, er geht wieder zurück in die Höhle. Die Hexe will ihre Kraft zurückholen und das wird sie kaum hier im Garden tun."

Nun war es Zyana die triumphierend aufsah.

"Ich sehe schon. Cifer ist genauso begeistert von der Idee gewesen wie ich.", sagte Quistis und seufzte tonlos.

"Gibt es keinen anderen Weg?", fragte Squall.

"Wir sind offen für alles."

"Lasst uns bis morgen darüber nachdenken.", schlug Rinoa vor.
 

°°°°°
 

Siehst du das?
 

Die Luft?
 

Ja, sie ist voller Gestallten.
 

Alles Einbildung, Schwesterchen. Täuschungen. Trugbilder.
 

War es das auch bisher? Unser Leben. War es nur eine Illusion?
 

Wenn es so wäre, würdest du dann den Schmerz spüren?
 

Ich habe Angst, Sziero. Angst dich zu verlieren.
 

Ich auch, Zyana. Und ich kann dir nicht garantieren, ob es gut gehen wird.

Selbst zusammen sind wir zu schwach.
 

...sind wir zu schwach,
 

...zu schwach,
 

halte es nach.

Zyana riss die Augen auf und starrte an die Decke.

Hatte sie das gerade nur geträumt, oder hatte sie sich tatsächlich mit ihrem Zwilling, der auf der anderen Seite der Wand im Nachbarzimmer lag und schlief unterhalten?

Sie seufzte und rollte sich zur Seite.

Ihre offenen Haare, die ihr bis zu den Hüften reichten, fielen ihr über die Augen.

Hell brach sich das Licht in den weißen Haaren und sie überkam ein namenloses Entsetzen.

Sie würden verlieren.

Sie konnten im Leben nicht gewinne, nicht wenn die Magie aufgeilt blieb.

Ruckartig richtete sie sich auf.

Sie mussten sie in einer von ihnen beiden bündeln.

Aber das würde bedeuten, dass einer sterben würde.

Nein, nicht ganz.

Ihr Blick fiel in einen Bilderahmen, in dessen Glas sich ihr Gesicht widerspiegelte.

Für Sziero wäre das unweigerlich das Ende. Sie hatte noch etwas eigene Kraft.

Vielleicht nicht für lange, aber das konnte reichen ihren Bruder zu überzeugen.

Sie stellte ihre Füße auf den Boden und stand auf.

Sie ging ins Bad.

Wusch sich das Gesicht, kämmte und flocht sich die Haare.

Dann zog Zyana sich an und kontrollierte ihre WhatEver-Gun ob sie geladen war.

Sorgsam richtete sie den Kragen von ihrem Mantel und hängte sich die Kette um. Das einzige Schmuckstück, das ihr geblieben war.

Sie öffnete die Tür und trat in den Flur.

Zu ihrer Überraschung kam Sziero zeitgleich aus seinem Zimmer.

Nun musste sie doch lächeln.

Es war keine Einbildung gewesen.

Sziero hatte den gleichen entschlossen Blick in den Augen, wie sie.

Auch er war bereit zu gehen.

Sie schoben fast synchron die Türen ins Schloss und es war Zyana, als würden sie das ein letzte mal tun.

"Gehen wir.", sagte er und hielt ihr seine Hand entgegen.

"Bringen wir es zu Ende."
 

°°°°°
 

"Hätten wir vielleicht auf die anderen warten sollen?", überlegte Zyana und blickte zu ihrem Bruder hinüber.

Dieser sah verbissen auf die Strasse, die Hände um das Steuer geklammert.

"Nein. Es ist unsere Sache. War es immer. Also bringen wir es auch zu Ende. Xeremonia hatte es nur auf die Zwillinge abgesehen. Und die sind nun einmal wir."

Er sah kurz zur Seite.

"Hast du Angst?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Zweifel?"

Wieder schüttelte sie den Kopf.

"Vertrau mir."

Sie lächelte und nickte. Nun war auch sie entschlossen. Sziero hatte Recht.

Es ging nie um die anderen.

Immer nur um sie.

Deshalb hatte Vater sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste geschickt.

Weg von der Höhle, weg von Mutter, die von einer Hexe besessen war.

Nur dass sie damit auch das Gedächtnis verlieren würden, damit hatte niemand gerechnet.

Doch jetzt hatten sie es zurück.

Sie konnten Xeremonia besiegen. Mit ihren eigenen Waffen.

Der Illusion.

Sie hatten es die ganze Zeit in sich.

Jetzt war es Zeit es auch einzusetzen und zu Ende zu bringen.

Der Jeep verlor sich im aufwirbelnden Sand, der sich wieder auf die Strasse legte, als wäre dort nie irgendein Fahrzeug lang gefahren.

Mit etwas Glück, waren sie zurück, bevor irgendjemand sie beide vermisste.
 

°°°°°
 

Cifers Hand krallte sich in den Kragen eines Jungen. "Was soll das heißen, sie haben gesagt, sie machen eine Spazierfahrt und sind in eine Stunde wieder da?", fragte er aufgebracht und der Junge, hob abwehrend seine Hand.

"Immerhin sind sie doch SEED's. Da frag ich doch nicht weiter nach. Ihr sagt doch oft, ihr macht eine Spazierfahrt, wenn es ein geheimer Auftrag ist."

Quistis stand mit verschränkten Armen neben Cifer.

Sie hatten schnell bemerkt, dass die Zwillinge nicht mehr im Garden waren und es war nicht schwierig gewesen herauszubekommen, das sie vor einer Stunde mit einem Jeep davon gefahren waren.

Sie war besorgt und verärgert, das Sziero so leichtsinnig war. Von Zyana hatte sie so ein Verhalten irgendwie erwartet.

Dennoch überraschte sie Cifers Reaktion.

Das Mädchen schien ihm mehr zu bedeuten, als er zugeben wollte.

Sie löste die Finger von Cifer aus dem Kragen des Jungen, der sofort nach Luft schnappte, die ihm so schändlich abgedreht worden war und er bekam auch langsam wieder eine gesunde Gesichtsfarbe.

"Wir wissen wo sie hin wollen. Wir wissen wann sie los gefahren sind und..." Quistis machte eine dramatische Pause.

"Wir haben die Ragnarok.", strahlte Selphie und Quistis sah sie beleidigt an.

Das war ihr Satz gewesen.

Sofort hellte sich Cifers Mine auf.

Stimmt. Damit waren sie sogar vor den Zwillingen bei der Höhle.

Er nickte knapp und machte sich umgehend zum Raumschiff auf.
 

°°°°°
 

Zyana schob sich eine Sonnenbrille vor die Augen. Die Sonne kletterte langsam über den Horizont und strahlte ihnen ins Gesicht.

Sie zog ein grünes Kabel von etwa zwanzig Zentimeter Länge hervor und besah es sich kritisch.

"Ich hoffe sie könne die Ragnarok leicht reparieren. Ich habe gehört, das Shou sie heute Nachmittag braucht."

Sziero grinste. "Ich bin sicher, dass sie das hinkriegen. Sie haben im Garden fähige Mechaniker."

"Ob sie schon bemerkt haben, das sie nicht starten kann?"
 

°°°°°
 

"Was soll das heißen, sie funktioniert nicht?" Cifer stürzte an das Cockpit und starrte auf die Knöpfe, die Selphie mit zunehmender Panik drückte.

"Das sie nicht fliegt."

Nun trat auch Xell nach vorne.

"Verschwinde, Hasenfuss. Unfähige Leute können wir nicht brauchen.", schnauzte Cifer, doch Xell nahm es gelassen.

Er schlug einen Deckel auf, und griff mit der Hand hinein.

Kurz drauf zog er ein rotes Kabel hervor und sah wissend auf.

"Das ist ein rotes Kabel.", sagte Cifer trocken. "Willst du irgendetwas damit sagen?"

"Sicher." Xell lächelte leicht. Irgendwie war es einhebendes Gefühl mal über Cifer zu triumphieren.

"Hier sollte außerdem ein grünes sein."

Stille legte sich über die Anwesenden.

Niemand wusste was Xell meinte. Im Allgemeinen stieg man in das Raumschiff, drückte eine Knopf und dann flog man davon und fertig.

Niemand hatte sich bis dato mit dem Innenleben des Metallkastens beschäftigt.

"Ich mach das mal.", entgegnete Xell und verschwand in den Garden.

"Warum sollte jemand ein Kabel klauen?", wunderte sich Selphie und sah in das Loch, wo sich nichts als Drähte befanden. Für sie war es schleierhaft, wie Xell, so ohne weiteres eines vermissen konnte.

Sie wusste ja nicht, das Xell just dieses, einmal, aus versehen versteht sich, zerschnitten und mehr als nur Ärger dafür bekommen hatte.

Ein solches Kabel vergaß man nicht.

"Ist doch ganz klar, wenn man nicht verfolgt werden will.", erklärte Rinoa.

Irvine schüttelte missbilligend den Kopf. "Schöne Freundin hast du da, Cifer."

"Schnauze!"
 

°°°°°
 

Sziero bremste und schaltete den Motor des Wagens ab.

Weder er noch Zyana sagten etwas. Beide starrten nur in das Blätterdickicht, von dem sie wussten, dass dort der Eingang zu der Höhle sein würde.

"Und wenn wir uns irren? Immerhin war sie das letzte Mal eingestürzt.", gab Zyana zu bedenken.

"Wo sonst, wenn nicht hier? Wir haben überall nachgesehen."

Zyana nickte zögernd.

"Was wenn auch das nur eine Illusion war?"

Sie sah zur Seite und runzelte die Stirn. "Ein ganze Schlucht? Ist sie so stark?"

"Lass es uns herausfinden." Sziero sprang aus dem Wagen und zog seine WhoKnows-Blade.

Auch Zyana holte ihre Waffe hervor, dann schlugen sie sich in den Wald.
 

°°°°°
 

"Und?", fragte Quistis, die zunehmend nervöser wurde.

Cifer war es verboten worden, irgendwas zu sagen, weil er die Mechaniker nur noch nervöser machte, als sie ohnehin unter seinem Blick waren.

"Fertig.", verkündete der eine und der andere schloss den Deckel.

"Da hat aber jemand ein ganz schönes Chaos angerichtet."

Cifer sprang von dem Sessel auf. "Schön und jetzt raus.", befahl er knapp und setzte sich hinter das Pult.

Die Mechaniker kamen gerade noch so aus dem Raumschiff, da schloss sich auch schon die Tür und das Schiff hob ab.
 

°°°°°
 

"Warte." Zyana hielt ihren Bruder am Arm fest. Sie waren in den Gängen, die zur der Halle führten, in dem immer noch der gläserne Sarg stand.

"Was ist?"

"Gib mir deine Hand."

"Warum? Was hast du vor?" Fragend hielt er sie ihr entgegen.

Sie ergriff sie und sah ihn eindringlich an und er verstand.

"Nein, das wirst du nicht tun.", rief er erschrocken und wollte seine Hand ihrer wieder entziehen, doch Zyana hielt sie fest, wie ein Schraubstock.

"Ich kann auch ohne Magie leben.", sagte sie eindringlich.

"Aber für wie lange?"

"Es gibt keine andere Möglichkeit. Du musst es schaffen." Sie hielt kurz inne und lächelte. "Du wirst es schaffen." Und ohne das Sziero etwas dagegen tun konnte, übergab sie ihm die ganze magische Kraft, bis auf einen kleinen Bruchteil, den sie für sich zurückhielt.

Zyana sackte kurz in den Knien zusammen und ihr Bruder wollte sie stützen, doch sie wehrte ihn ab.

"Kümmere dich jetzt nicht um mich. Konzentriere dich lieber."

"Aber.", begann er und Zyana zwang sich aufrecht zu stehen. Sie sah ihn finster an und zischte: "Versau es nicht. Verstanden, Brüderchen? Hör wenigstens einmal auf deine große Schwester!"

Er nickte kurz und grinste dann: "Ich bin älter als du."

"Darüber können wir danach ja noch mal diskutieren."

"Ich geh vor.", sagte er und wandte ihr den Rücken zu.

Zyana seufzte tonlos und stützte sich kurz auf ihrer WhatEver-Gun auf, bevor sie sich strafte und ihrem Bruder folgte.

Sie sahen die Tür, die zur Halle führte und kaum traten sie hindurch, wurden sie von gleißendem Licht empfangen.

"Ich habe mich schon gefragt, wann ihr mich besuchen kommt. Kinder!", rief eine tiefe Stimme.

Die Zwillinge kniffen kurz die Augen zusammen und blinzelten in das Licht.

"Vater?", fragte Sziero verwundert. Tatsächlich stand dort eine Gestalt, die Vater täuschend ähnlich sah. Deshalb, haben sie ihn damals nicht gefunden, als sie das letzte Mal hier gewesen waren.

"Falsch!", schnitt es durch die Luft. Das tiefe Lachen, das sie so gut kannten, verzerrte sich.

Der Ton wurde heller, schriller und mit der Stimmenveränderung veränderte sich auch die Gestalt.

"Vater liegt beerdigt im Glassarkophag. Ihr habt ihn doch das letzte Mal gesehen. Oder nicht?"

"Nein, das warst du.", rief Sziero.

"Schon wieder falsch, mein Junge. Warst du so geblendet vom gleißendem Licht?" Die Gestalt kam mit einem so rasanten Tempo auf die Zwillinge zu, das sie einem Lidschlag später nur noch eine Handbreite trennte.

"Hast du es nicht gespürt, Sziero, dabei warst du Vater doch so nahe. Nicht gemerkt, wie ich unsere Plätze getauschte habe?"

Die Zwillinge kniffen gleichzeitig die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und wieder ein Bruchteil einer Sekunde später, war die Hexe von ihnen entfernt wie auch schon zu vor.

Sie schwebte fast drei Meter über ihnen unter der Decke. Erst da bemerkten sie, das die Halle frei geräumt war, aber der Einsturz damals war dennoch keine Illusion gewesen, denn es fehlten Wände und ein Teil der Decke, aus denen nun die blanke Erde hervorsah.

"Ihr wart schlechte Schüler und es nicht wehrt meine Macht, meine Magie zu tragen. Gibt mir, was mir gehört und seht endlich ein, dass ihr besiegt seid. Klammert euch nicht mehr so jämmerlich an das Leben, das ihr nur noch habt, weil ihr meine Magie missbraucht."

Sie hob eine Hand und eine Schlingpflanze schoss aus dem Boden hervor, umfuhr Szieros Bein und zog ihn mit sich. Hart schlug er auf dem blanken Marmor auf. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper.

"Du! Willst mich! Besiegen?", gackerte die Hexe. "Du willst deine Schwester schützen?! Du kannst ja nicht mal dich selber beschützen."

Sziero hob den Kopf und versuchte sich aufzurichten, doch die Pflanze hielt in eisern fest. Hilflos musste er mit ansehen, wie Zyanas Körper ein blaues Licht umfuhr und sie darin einschloss.

Er kannte das Licht.

Es sog die Energie ab.

Zyana riss die Augen auf und schnappte nach Luft, als würde sie unter Wasser gezogen.

Nur dumpf drang die Stimme der Hexe an ihre Ohren.

Ihr Körper wurde unglaublich schwer. Es schien ihr fast nicht möglich auch nur einen Finger zu heben. Ihre Lider schlossen sich und sie wünschte sich nur noch zu schlafen.

Ihr Kopf knickte nach hinten weg.

"Törichtes Kind.", lachte Xeremonia.

Sziero versuchte immer verzweifelter der Pflanze zu entkommen.

Seine Schwester war nach wie vor in dieser Lichtkugel eingeschlossen, die nun fast unter der Decke schwebte. Höher sogar, als die Hexe war.

Das blaue Licht wirbelte um den scheinbar leblosen Körper von Zyana.

Immer stärker zerrte etwas an den Kleidern und Haaren von ihr, bis sich der Zopf endgültig auflöste und der Mantel zerriss.

Die Haare wirbelten um ihren Kopf, als sich schlagartig der vermeidliche Wind legte.

Das letzte Schwarz verschwand aus ihren Haaren. Nun waren auch ihre weiß, wie die ihres Bruders.

Sziero wusste was das bedeutete.

Zyana hatte ihm all ihre Magie übertragen.

Er ballte die Hände zu Fäusten und stemmte sich ruckartig in die Höhe.

Die Ranken gaben in dem Moment nach, als auch die Lichtkugel verschwand.

Ein Ruck ging durch den Körper und Zyana fiel, einem Stein gleich Richtung Marmorfliesen.

Sziero wollte schreien, aber was hätte es seiner Schwester genutzt?

Sie schien ihn nicht zu hören.

Er wollte zu ihr laufen doch nie würde er rechtzeitig bei ihr sein, um sie abzufangen.

Fast schon sah er ihren Kopf auf dem kalten Marmor aufschlagen.

Sziero drehte sich weg, das wollte er nicht sehen.
 

°°°°°
 

Ja, ist das denn die 'Possibility'?

Schon wieder neun Seiten fertig und das heißt *trommelwirbel*

Richtig.

Kapitel Ende.

Ich muss zugeben, das war nicht geplant.

Nun sei es drum. Jetzt muss ich mir wohl noch einen Kapiteltitel überlegen. Denn so kann es ja nicht enden und ich habe ja versprochen, das alles gut aus gehen wird und irgendjemand muss ja noch den Helden spielen und Zyana retten, gell?

Hab schon einen Titel.

Ist doch ganz klar: Kapitel elf- Das Finale oder "the final end"

Das Finale oder "the final end"

Kapitel elf- Das Finale

oder "the final end"
 

Cifer sah wie die Lichtkugel plötzlich erlosch und Zyanas Körper aus der Schwerelosigkeit freigab.

Sie stürzte zu Boden.

Nur ein Schritt noch war er von ihr entfernt.

Er trat aus dem Schatten und riss sie förmlich in seine Arme.

Unter dem plötzlichen Gewicht sackte er in die Knie und blieb einen Moment so sitzen, das Mädchen fest an sich gepresst.

Er hatte sich über sie gebeugt, als wollte er sie gegen die Außenwelt abschirmen.

Langsam hob er den Kopf.

Er blickte gar nicht auf Zyana. Seine grauen Augen, waren kalt vor Zorn.

Er biss die Zähne aufeinander und funkelte Xeremonia an.

Da kam Rinoa neben ihm zum Stehen.

Sie kniete sich neben ihn und zog Zyana aus seinen Armen.

Cifer ließ die Hände sinken und stand auf.

"Jetzt bereite dich auf dein Ende vor, Hexe!", zischte er.

"Und wer will es mir bereiten?", lachte sie höhnisch. "Du?" Ihr Lachen erfüllte die ganze Halle.

"Nein, wir.", sagte Quistis, genauso leise, wie zuvor Cifer.

Dieser hob triumphierend eine Augenbraue. Er brauchte sich nicht umsehen. Er wusste auch so, das alle hinter ihm standen.

Quistis trat eine Schritt vor auf gleiche Höhe von Cifer und ballte ihre Faust um die Peitsche.

"Bereite dich auf dein Ende vor.", wiederholte sie die Worte von Cifer.
 

°°°°°
 

Xeremonia sah auf die neun hinab.

Armselige Unwissende, mag sie gedacht haben, als sie in die Gesichter der einzelnen blickte.

Cifer und Quistis standen am nächsten.

Schräg hinter ihnen Selphie und Irvine und auf der anderen Seite Squall und Xell.

Rinoa hielt immer noch den leblosen Körper von Zyana fest.

Xeremonia sah einen Moment interessiert zu dem Mädchen hinüber.

Sie war auch eine Hexe.

Sziero hatte sich inzwischen aufgestellt und suchte seine Waffe, die ihn aus den Händen gerutscht war.

"Ihr wollt mich also heraus fordern?", lachte Xeremonia.

Sie warf ihren Kopf nach hinten und lachte.

Ihre Langen Haare fielen ihr glatt den Rücken hinunter und sie breitete die Arme aus, die bis dahin in einem weiten Umhang vorborgen gewesen waren, als wollte sie sich ergeben.

Sie senkte erneut den Blick.

Der Umhang hatte sich geöffnet und darunter kam eine purpurfarbene Robe zum Vorschein, die so lang war, dass man keine Füße sehen konnten.

Ihre Finger waren lang, bleich und krallenartig. Sie zeigte auf Cifer.

"Du willst mich herausfordern?"

Ihre türkisfarbenen Iriden blickten spöttisch. In ihrer Stirn funkelte ein roter Stein, als wäre es ein drittes Auge.

Sie senkte ihre Stimme fast nur zu einem Flüstern.

"Dann lasst uns anfangen.", sagte sie und ein Wirbel, ähnlich der, in dem Zyana für kurze Zeit gefangen gewesen war, hob sich und schloss sie darin ein, nur um sofort wieder aufzubrechen und nicht nur eine, sondern drei Hexen freizugeben.

"Versucht mich doch zu töten, wenn ihr es könnt.", lachten die drei synchron und es dröhnte in der Höhle, das die Wände die ohnehin lädiert waren, bedenklich zitterten.
 

°°°°°
 

Sziero war ein paar Schritte vorgegangen und wollte gerade seine WhoKnows-Blade aufheben, als etwas ihn am Hals packte und mit sich zog.

Er blinzelte aus den Augenwinkeln nach oben und versuchte die unsichtbaren Finger von seiner Kehle zu reißen, doch es gelang ihm nicht.

Vielmehr, wurde er an den Freunden vorbei hinter den die Hexen gegen die Wand gepresst.

Seine Füße berührten kaum den Boden und er wand sich unter dem Griff, der ihm nicht nur die Luft sondern auch sämtliche Lebendsenergie zu rauben schien.

Quistis wollte ihm zu Hilfe eilen, doch Xeremonia brauchte nur einen Wink mit der Hand zu tun und sie wurde zurück auf ihren Platz, vor der Hexe geschleudert.

"Willst du ihn zurück... dann töte mich.", rief sie und eine Welle von Blitzen prasselte auf die sechs nieder, denn auch Rinoa und Zyana wurden an der Wand hinter den Hexen festgehalten.

Die drei Ungetüme lachten schallend.

"Was ist denn nun?", höhnten sie.

Squall richtet sich auf und er und Xell übernahmen die Hexe auf der linken Seite, hinter der Rinoa sich unter den unsichtbaren Fesseln wandte.

Selphie und Irvine richtete ihre Aufmerksamkeit auf Hexe Nummer drei rechts außen, die Zyana hinter sich festhielt.

Doch das Mädchen war nach wie vor leblos und der Kopf hing vorn über gebeugt, die Haare verdeckten ihr Gesicht.

Hinter der mittleren Hexe kämpfte immer noch Sziero um seine Freiheit.

Doch jede Bewegung fiel ihm zusehends schwerer.

Quistis und Cifer stürzten sich auf die zweite.

Die sechs kämpften ohne Unterlass. Immer wieder griffen sie an, doch es schien, als würden all ihre Bemühungen, den Freunden zu helfen im Wind zerschlagen.

Die drei Hexen werten alles eher gelangweilt ab.

"So kommen wir nicht weiter.", rief Squall und sah finster zu Hexe Nummer eins, die Rinoa hinter sich verbarg.

"Dann gebt doch auf. Ihr könnt nicht gewinnen. Ihr kämpft gegen Illusionen. Trugbilder kann man nicht zerstören.", lachten die Hexen wie aus einem Mund.

"Nein, eine ist die echt.", rief Rinoa. "Ihr müsst die echte finden."

"Und welche ist das?"

Rinoa drehte den Kopf zur Seite.

Sie wurde im Gegensatz zu Sziero nur an den Armen und Beinen festgehalten.

Es war nur ein kurzes Aufblitzen, doch es verriet ihr, was sie wissen musste.

Wie matt schimmernde Seide zog sich ein Faden von Sziero zum Kopf der mittleren Hexe. Dieser war inzwischen fast so kraftlos wie seine Schwester.

"Es ist ...", weiter kam sie nicht, denn eine Druckwelle traf sie und raubte ihr den Atem.

"Rinoa!", schrie Squall und stürzte auf Hexe eins zu, die schallend lachte.

"Falsch!", höhnte die dritte.

Cifer funkelte.

Es war doch klar, welche die echte war.

Er griff seine Gun-Blade mit beiden Händen und sprang höher als man es für möglich halten sollte in die Luft.

Es war nur ein Bruchteil einer Sekunde, doch Cifer wusste, das er gewonnen hatte, als er in die Iriden der Hexe vor ihm sah.

Es war Verblüffung, die sie unachtsam werden ließ.

Er hob seine Waffe und rammte sie in den Rubin, der rot auffunkelte.

"Du bis es.", zischte er und zog die Klinge, die sich in den Kopf gegraben hatte wieder hinaus.

Schwer atmend landete er auf seine Füße und sah hinauf zu dem Wesen.

Links und Rechts erhoben sich Wirbel, die die Illusionen, gegen die sowohl Selphie und Irvine als auch Squall und Xell gekämpft hatten, verschluckten.

Rinoa und Zyana wurden frei gegeben und während Rinoa sofort auf ihren Beinen zum Stehen kam, rutschte Zyanas Körper an der Felsenwand zu Boden und blieb dort liegen. Die Haare, wie ein Fächer um sie ausgebreitet und sie halb verbergend.

Xeremonia, die getroffen zu Boden sank, war immer noch starr.

Ein dünnes Blutrinnsal lief ihre Stirn hinab und tropfte vom Kinn auf ihr purpurfarbenes Kleid.

Sie schein zu verblassen, als würde alle Farbe verschwinden und wie ein poröser Stein, zerfiel sie zu Staub, ohne auch nur noch ein Ton von sich gegeben zu haben.

Gleichzeitig riss auch der dünne Faden, den Rinoa gesehen hatte und Sziero sackte auf die Knie.

Quistis löste sich aus ihrer Starre und lief auf ihren Freund zu, der sich langsam erhob.

Der Kopf war gesenkt, die Lider geschlossen.

Cifer lief zu Zyana und schob deren Haare zur Seite.

"Sziero.", sagte Quistis leise und blieb wenige Schritte von ihm stehen.

Irgendwas stimmt nicht.

Er hob den Blick und türkisfarbene Augen blitzen sie an.

Er lächelte, doch es war in kaltes Lachen.

"Das ist nicht Sziero.", raunte Rinoa und wollte Quistis zurückziehen, doch diese hob abwehrend die Hand.

"Xeremonia.", sagte sie nun ruhig.

"Aber nicht doch.", erwiderte er leise.

Nun starrten alle zu den beiden hinüber.

Quistis ging nun weiter auf ihn zu.

"Verschwinde aus seinem Körper, Xeremonia. Du hast doch selbst gesagt, klammer dich nicht an die Illusion deines Lebens. Das ist vorbei.

Überlass es deinen Kindern, die du dir selbst gewählt hast."

Sie stand nun dicht vor Sziero, der sich nicht rührte, sondern sie nur mit dem kalten Lächeln ansah.

Quistis schlang ihre Arme um ihn.

"Lass Sziero gehen. Lass ihn leben.", bat sie.

Dieser hob seine Hand, die an Klauen erinnerte und es schien, als wollte er Quistis damit verletzten.

Selphie schrie leise auf und wollte vorstürzen, doch Irvine hielt sie fest.

Indem Moment änderte sich die Augenfarbe von Sziero von türkis in ein sanftes braun.

Vorsichtig legte er seine Hand auf ihren Rücken und drückte sie leicht an sich.

"Deine Schwester.", flüsterte Quistis leise und kaum hörbar, doch laut genug, das Sziero sich von ihr losmachte und zu Zyana hinüber ging.

Er kniete sich vor dem Mädchen nieder.

Cifer hob sie so weit auf, das sie in seinen Armen halb saß.

Ihre schwarzen Wimpern warfen lange Schatten auf die blassen Wangen. Die Lippen waren halb geöffnet und bleich.

Es schien als wäre sie tot, doch Cifer spürte einen schwachen Puls unter seinen Fingern.

Der Kopf lag bewegungslos in seiner Hand.

Sziero hob ihren Finger und legte sie gegen seine, so dass die Handflächen deckungsgleich aufeinander lagen.

Die anderen waren näher gekommen.

"Was tut er?", fragte Selphie flüsternd.

"Pass auf.", zwinkerte Rinoa und tatsächlich stöhnte Zyana fast tonlos auf und regte ihren Kopf.

Sie schlug die Augen auf und sah in die ihres Bruders.

Langsam senkte sie den Blick und starrte auf die Hand, die untrennbar, so schien es, gegen ihre gedrückt wurde.

Erschrocken riss sie sie los.

"Nein, nicht. Du hast nicht genug um zu teilen.", sagte sie mit brüchiger Stimme, als hätte sie Jahrelang nicht mehr geredet.

Er legte den Kopf leicht schief und lächelte.

"Doch habe ich. Es ist vorbei.", sagte er und schob eine Strähne, die ihr ins Gesicht gefallen war hinter ihr Ohr.

Er sah mit Bedauernd, dass sie nun ebenso weiß waren wie seine.

Und Zyana hatte ihre Haarfarbe so geliebt.

Aber das war wohl der Preis dafür, das sie lebte.

Zyana richtete sich weiter auf und erkannte hinter ihrem Bruder Squall und Rinoa, daneben Xell. Etwas weiter standen Irvine und Selphie und da erst registrierte sie die Wärme des Menschen, der sie immer noch festhielt.

Sie lächelte leicht und schloss kurz die Augen.
 

°°°°°
 

Es war fast eine Woche vergangen, seid sie Xeremonia vernichtet hatten. Zyana und Sziero waren dazu verdonnert gewesen ein paar Tage auf der Krankenstation zu verbringen.

Doch als Dr. Kadowaki nichts feststellen konnte, wurden die Zwillinge wieder entlassen.
 

°°°°°
 

Das Schulfest rückte näher.

Xell saß mit finsterer Miene über sein Essen und brütete vor sich hin.

"Was ist denn los? Kein Appetit?", fragte Quistis und setzte sich neben ihn.

"Ich muss nachdenken, ob ich nichts vergessen habe."

"Was denn vergessen?", erkundigte sich Irvine.

"Xell...", begann Selphie und legte eine Pause ein. "Hat sich bereit erklärt beim Schulfest zu helfen."

"Echt?"

"Was?"

"Wieso?"

"Hast du Langweile?"

Fragen die anderen durcheinander und Selphie sah sich verwundert um.

"Ihr tut ja gerade so, als wäre es furchtbar."

"Ach, nein."

"Natürlich nicht."

"Da hast du uns falsch verstanden."

"So war das nicht gemeint."

"Nee, nee.", wehrte die anderen sofort ab.

"Ich habe mich überreden lassen und jetzt soll ich dafür sorgen, dass alle Notausgänge gut zu erreichen sind.", erklärte Xell.

"Was soll den auf einem Schulfest schon passieren?", warf Zyana ein.

Sie hatte ja keine Ahnung, wie die im Balamb Garden abliefen.

"Wenn zum Beispiel der Garden explodiert.", erläuterte Xell. "Und... und..." Sein Blick fuhr suchend umher und blieb an Squall, der auf sie zukam hängen. "Unser Schulsprecher in Gefahr gerät, müssen wir ihn doch retten."

Squall sah verwundert auf, setzte sich dann aber kommentarlos.

"Ich glaube Squall kann sich auch alleine retten.", sagte Quistis trocken und Cifer grinste.

"Und Rinoa?" fast anklagend zeigte Xell auf das Mädchen, das nun auch ihren Tisch ansteuerte.

"Die nimmt Squall garantiert mit.", versicherte Quistis erneut. Rinoa lächelte irritiert.

"Um was geht es hier?", fragte sie, doch keiner achtete darauf.

Stattdessen beugte sich Irvine zu Xell hinüber und belehrte ihn: "Ja, wenn er etwas rettete dann Rinoa und seine Gun-Blade."

"Nur nicht in dieser Reihenfolge.", warf Quistis ein.

Rinoa blinzelte zu Squall der verlegen wurde. "Wirklich nicht?", fragte sie.

Squall überlegte einen Moment.

"Diese Pause war zu lang. Er würde erst seine Gun-Blade retten", grinste Quistis zu ihm hinüber.

Zyana schüttelte leicht den Kopf und fragte dann halb lachend, halb lauernd: "Würdest du das auch tun, Cifer?"

"Natürlich würde ich dich zuerst retten.", sagte er schnell.

Sziero beugte sich über sein Essen, das man sein Murmeln: "Was für eine Lüge." nur undeutlich verstand.

Doch Zyana hatte es gehört und lehnte mit verschränkten Armen zurück.

Sie sah Cifer finster an.

"Hey, was würdest du denn tun?", verteidigte sich dieser und hatte sich damit verraten. "Du bist doch nicht besser."

"Du bist ein Mann, du kannst auf dich selber aufpassen.", sagte sie ungerührt und die anderen lachten.
 

°°°°°
 

Das Schulfest hatte längst begonnen. Nur zwei wurden noch vermisst.

Zyana und Cifer.

"Wo bleiben die nur?" Selphie sah auf ihren Uhr.

"Vielleicht wollen sie ein bisschen unter sich sein.", grinste Irvine.

"Ja, sie sind ein sü~ßes Paar.", nickte Selphie und blinkerte Irvine an.

"Nur zugeben tun sie es nicht.", sagte Quistis.

"Redet ihr von uns?"

"Da seid ihr ja." Selphie wandte sich Zyana und Cifer zu und drückte ihnen jeweils ein Glas in die Hand.

"Ich muss jetzt zur Bühne.", flötete sie und zog den armen Xell mit sich.

"Wieso hat der Idiot sich dazu breitschlagen lassen?", wunderte sich Irvine und Rinoa deutete auf ein Mädchen, auf das Selphie mit Xell zueilte.

"Noch Fragen?", grinste sie.

Die anderen blinzelten "Ist das Sajuri?"

"Sie sieht so anders aus."

"Aber sie ist es."

"Ja das ist sie mal.", sagte Rai-jin neben ihnen und alle drehten sich zu ihm und Fu-jin um.

"Ihr seid ja auch da.", bemerkte Irvine und sie quittierten dies mit einem Schweigen.

"Mal wieder in der Stadt spazieren gewesen?", fragte Rai-jin und Irvine runzelte kurz die Stirn.

Dann schien ihm eine Erleuchtung zu kommen und schüttelte langsam den Kopf, den er kurz darauf besorgt zu Selphie wandte, die der Band offensichtlich irgendwelche Anweisungen gab.

Die Musik setzte ein und die Aufmerksamkeit richtete sich auf die Bühne.

"Sag mal, Rai-jin. Wem hast du das alles erzählt?", fragte Irvine so leise, das es nur dieser hören konnte.

"Nur Fu-jin.", entgegnete dieser, ohne den Blick von der Bühne zu nehmen.

Ach so, nur Fu-jin.

Bei drei Worten im Monat, war das keine Gefahr.

Sorglos ging Irvine zu den anderen.

"Wo wart ihr zwei eigentlich die ganze Zeit?", fragte er Zyana und Cifer.

"Das geht dich nichts an.", gab dieser leise zurück.

"Ihr wisst schon, dass man eine Serie aus one-nigth-stands in Fachkreisen auch Beziehung nennt?", grinste er und Quistis sah ihn kopfschüttelnd an.

"Was ist denn? Wir wissen doch sowieso was Phase ist, die sollen sich nicht so haben.", verteidigte sich Irvine.

Rinoa verdrehte die Augen und wurde aufmerksam, als sie Cifers Gesicht sah.

Dieses wurde ruhig.

So ruhig, das es nur eins bedeuten konnte.

Ärger.

Und zwar für Irvine.

"Da fällt mir mal ein.", sagte Rai-jin, hinter diesem. "Ich erzählte es auch Cifer."

Irvine nickte nur knapp, als er verstand.

Sein Kinn fiel zu den Knien, seine Augen traten ungläubig hervor und das Glas in seiner Hand begann gefährlich zu kippen, als er stammelte. "Ci-Fer?!"

Warum hatte der Idiot ihm das nicht gleich gesagt?

(weil die Autorin das so wollte)

Schon erklang Cifers Stimme in einem melodischem "O~oh, Selphie."

Diese spitze ihren Ohren und war kurz darauf bei den anderen. "Ja, Che~f?", fragte sie und die anderen begaben sich in Deckung.

"Stell dir vor, Irvine war neulich in der Stadt und hat einen Spaziergang gemacht."

"U~nd?"

"Rate mal, wie viele Mädchen er schief von der Seite angemacht hat?"

Cifer machte eine dramatische Pause, in der Xell zu den anderen stieß und sich fragend umsah.

"Zwölf.", klärte Cifer Selphie auf.

"Echt!" Das Mädchen blinzelte kurz und strahlte dann Irvine an. "Ich bin so stolz auf dich, letzte Mal waren es vierzehn." Sie umschlang dessen Arm und sah auf.

Irvine kratzte sich verlegen am Kopf.

Was ging hier vor?

Auch Cifer war etwas irritiert. Das war nicht die Reaktion, die er erwartet hatte.

"Du bist nicht sauer?", fragte Quistis ungläubig.

"Oh." Sie sah zu ihr hinüber. "Er hat es mir doch schon im Schlaf gebeichtet. Er redet nachts."

"Ach so, im Schlaf...
 

... IM SCHLAF!!!"
 


 

°°°°°°
 

FIN



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  Shia
2005-03-27T13:56:09+00:00 27.03.2005 15:56
schatzlllllllllll^^
Von:  Xell
2005-03-07T23:09:44+00:00 08.03.2005 00:09
Das Ende hat mir gefallen. Vor allem dass Xell und Sayuri jetzt doch ein Paar sind. ^_^ Ich würde mich über noch mehr FF8-Fanfiction von dir freuen. ^_^. (Irgentwie kommen in letzter Zeit immer weniger davon raus...)
Von: abgemeldet
2005-03-05T14:49:02+00:00 05.03.2005 15:49
ICh LIIIIIIIIIIEBE die Final Fantasy Ff schreib bitte noch so eine ^-^ ist die beste FFFF (xD) die ich gelesen hab....
Von:  Shia
2005-03-04T18:57:48+00:00 04.03.2005 19:57
waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah super ^^

danke für die tolle fanfic ich hoffe du schreibt noch eine so tolle finalfantasy fanfic looool ich empfehle dich dochg schon so lange weiter xD so als kleine gegenleistung xD^^
ne scherz
danke maus für die ff deine ola^^
Von:  Xell
2005-02-23T22:11:25+00:00 23.02.2005 23:11
Du warst ja wirklich fleissig. In so kurzer Zeit 3 Kapitel. ^_^ Xell ist wirklich ein bißchen beschränkt. (deshalb mag ich ihn ja so) Er merkt nicht dass das Mädchen verliebt in ihm ist...
Deine Kappies waren mal wieder richtig lustig. Vor allem die Stelle wo Irvine von den anderen fast gekillt worden wäre... :)
Mach bitte ganz schnell weiter!
Von:  Shia
2005-02-23T20:25:44+00:00 23.02.2005 21:25
wohhhhh subbbbaa oh arme zyana da geht einfahc das licht aus xD ohhhhhh xD
*wwahaha bin ich gemein.nein du bist geimein du lässt sie ja so leiden xD
hehe
des kap war mal widda subbbbba ich hoff es geht bald wieder weiter ja^^ daine ola
Von:  Shia
2005-02-20T10:03:36+00:00 20.02.2005 11:03
hhuhu ich bin schon widda^^ waaaaaahhhhhh ich krieg den mund nemma zu !ich will das es ganz schnell weiter geht ja^^und büdde ned so lanngge warten des warten bringt mich um xD also baba *knutscha* ola
Von:  Shia
2005-02-20T09:47:44+00:00 20.02.2005 10:47
ich wurde erwähnt juhu ich wurde erwähnt^^
juhu xD
ich finde die storry suuupppppper und wehe jemand sagt was andres *gunblade raushol*
*scheiße is die schwer* xD
muss jetzt nurch noch des andre kap. lesen und dann is ola (ich bin ola) glücklich xD
Von:  Xell
2005-01-24T20:07:14+00:00 24.01.2005 21:07
Man merkt schon dass Cifer und Zyana langsam Gefühle füreinander entwickeln... Nach dem Motto: Was sich liebt neckt sich! ^^ Schreib weiter!
Von:  Shia
2005-01-22T23:15:43+00:00 23.01.2005 00:15
na udn n bissele kurza ber suupper goil xD
man ich merk des nie wenn n neues kapitel da is^^
des musst du mir mal immer in ner ENS sagen ja^^
*kiss geb* dai ola mauserl


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