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Chained to you

destructive love
von

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Cty 19

Chained to you XIX
 


 

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Vorwort: Ja, hallo, also, ja..........ähm......wie soll ich sagen........gomen nasai reicht ja wohl nicht aus, aber dennoch, es tut mir leid, dass es diesmal so elendig lange gedauert hate, allerdings bin ich diesmal in der zweifelhaften Position, alle Schuld von mir zu weisen und sie auf meinen PC zu schieben, der sich nämlich - wann auch sonst? - ausgerechnet in den Ferien dazu entschlossen hatte, kaputt zu gehen und damit meine ich endgültig schrottreif, finito, zerstört bis ins Letzte............T___T........und das wiederum bedeutete, dass ich nicht nur kein Internet hatte um zu posten, sondern nicht mal ein Schreibprogramm um überhaupt zu schreiben!!!!!O.o.............Ich sag es euch, ich bin zwar dagegen, Maschinen zum einzigen Lebenssinn zu machen, aber mein PC war durchaus sehr sehr wichtig für mich...............naja, jetzt hab ich einen Neuen und kann demnach auch wieder schreiben und posten und da ich euch nicht noch länger als unnötig warten lassen wollte, hab ich dieses Kapitel etwas gekürzt, ursprünglich sollte es etwas....ausführlicher werden oder zumindest alle offen gelassenen Szenen im letzten Kapitel fortsetzen, aber so, habe ich das halt in zwei Kapitel geteilt, in diesem hier wird alledings der für die meisten Leser/innen wichtigere Faden weiter gesponnen.......und nich hauen, ja?....O.o...........eine neue Figur wird eingeführt.......wiedermal........und ein alter Bekannter kommt wieder^___^

Und natürlich......................100 Kommentare!!!!!!...............*Konfetti durch die Gegend schmeiß*....WOW!!!.wirklich und wahrhaftig eine dreistellige Zahl......dankedankedankedanke, an alle, die auch nur einen einzigen Kommi dazu beigesteuert haben, ohne euch wäre ich aufgeschmissen, danke Leute............ARIGATOU.............und auf die nächsten hundert.....<---gar nicht von sich einenommen.-__-..........

So, nochmals, es tut mir leid und viel Spaß. Hope, you´ll enjoy it^^

Widmen möchte ich diesen Teil meinem verstorbenen Rechner Alec, möge er in Frieden ruhen und glücklich werden mit dem Anfang von Chapter neunzehn, dass er mit ins Grab genommen hat und das ich deswegen noch mal neu schreiben konnte.^^°
 

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"Das Schreiben verursacht kein Leid, es wird aus Leid geboren",

Montaigne
 

"..........And it was clear she couldn´t go on,

The door was opened and the wind appeared,

The candles blew and then disappeared,

The curtains flew and then 'he' appeared,

Said, >>Don´t be afraid,

Come on, Mary<<,

And she had no fear

And she ran to him

And they started to fly...

She had taken his hand...

Come on, Mary

Don´t fear the reaper...",

Blue Oyster Cult
 

"Father, I killed my monkey,

I let it out to

taste the sweet of spring

Wonder if I will wander out

test my tether to

see if I´m still free

from you
 

Steady as it comes

right down

to you

I´ve said it all

so maybe we´re a Bliss

of another kind.",

Tori Amos (Bliss)

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Zeit

Wir jagen ihr hinterher, sie läuft uns davon, sie heilt alle Wunden, mit ihr vergeht der Schmerz, mit ihr kommt Rat, sie kennt weder gut noch böse, ach, es gibt Dutzende von Metaphern und Phrasen, die sie uns näher bringen wollen, diese unsichtbare, aber dennoch überall präsente Macht. Und doch bleibt sie uns ewig ein Rätsel, zeigt sich uns nie in ihrer wirklichen Form, falls sie denn überhaupt etwas hat, das wir als Form bezeichnen würden. Und selbst, wenn wir eines Tages einmal die bahnbrechende Formel entschlüsseln und das große Geheimnis entziffert haben sollten, ist da immer noch die Frage, ob wir sie auch verstehen könnten.

Fakt ist aber immer noch, dass wir die Zeit nicht steuern können, dass es nichts gibt auf der großen, weiten Welt, dass sie aufhalten kann. Egal, ob Krieg herrscht oder Frieden, egal, ob Dikatatur oder Demokratie das Zepter schwingen, egal, ob Sommer oder Winter, ob Tag oder Nacht, ob Nordhalbkugel oder Südhalbkugel, egal ob Gott oder Shiva, nichts und niemand kann das große Rad der Zeit auch nur ansatzweise stoppen und zu seinen Gunsten auf eine neue Runde schicken.

Daher kann man zumindest eines sagen, wenn einem einmal die Frage in den Sinn kommt, was denn Zeit überhaupt ist: Sie interessiert sich einen Dreck für uns.

Es ist ihr schnurzpiepegal, ob wir uns gerade durch eine gemeine, fiese, an grausame Folterkunst aus dem Mittelalter grenzende Sportstunde quälen oder abermals ganze neunzig Minuten den in sich selbst unschlüssigen, verworrenen und durch und durch nervtötenden Formeln und Regeln der hohen - falls sie bei diesem Adjektiv die Augenbrauen in höchster Ironie verdrehen würden, würde ich das sehr begrüßen - Kunst der Mathematik ausgesetzt sind und uns nichts sehnlicher wünschen, als dass die Zeiger auf der Uhr ein einziges Mal schneller laufen würden als sonst, um endlich den Schulgong ertönen und uns damit in die Freiheit zu entlassen. Und es interessiert sie auch nicht sonderlich, ob wir gerade mit unserer großen Liebe an einem See im Gras liegen und das leichte Sommergewitter genießen oder mit Freunden richtig viel Spaß haben und uns nichts mehr erfreuen würde, als wenn die Zeit, nur für ein paar Stunden, stehen bleiben würde. Egal, was auch um sie herum geschieht, sie hilft uns niemals, so sehr wir auch betteln und flehen, schlicht und ergreifend, weil sie den Begriff der Neutralität auf die Spitze treibt. Sie hat weder Ahnung von Gut und Böse, noch von falsch und richtig, sie kennt nicht den Unterschied zwischen oben und unten oder hell und dunkel, sie kennt nur die sture Eintönigkeit, alles ist gleich, alles ist nicht von Bedeutung. Und so läuft sie einfach immer weiter, die Zeit, nimmt uns nicht mit, weicht uns nicht aus, sondern rennt uns einfach über den Haufen und wir dürfen sehen, dass wir schnell genug wieder auf die Beine kommen und nicht komplett den Anschluss verlieren.

Cedric stand am offenen Fenster und starrte mit leeren Augen auf das schlafende Paris herab, rechts und links von ihm bauschten sich die dunklen Vorhänge, entfesselt durch plötzlich aufgekommenen Wind zu dicken Bäuchen aus Samt auf und flatterten dann wie von LSD benebelte Schmetterlinge wieder zurück, träge, schleppend und auf diese durch und durch schwebende Art elegant. Sein schwarzes Haar hing ihm durchnässt vom Regen, der vor nicht ganz einer Viertelstunde eingesetzt hatte, tief in die Stirn und verdeckte fast komplett sein linkes Auge, doch er tat nichts, um sich wieder freie Sicht zu verschaffen, nichts, um das störende Jucken der Haarsträhnen in seiner Pupille zu stoppen. Denn wenn er es täte, was änderte das schon? Würde danach alles anders sein? Würde Norden plötzlich Süden sein? Würden sich Feuer und Wasser nicht mehr gegenseitig vernichten? Würde er dann nicht mehr diese Heidenangst haben sich umzudrehen?

Nichts dergleichen würde geschehen, nichts würde sich ändern, alles bliebe so wie es vorher war. Vor ihm würde sich immer noch ein in Dunkeheit und Schaf liegendes Paris erheben, lediglich durchbrochen von einzelnen kleinen Binklichtern geöffneter Nachtclubs und den Scheinwerferpaaren vorbeifahrender Autos. Der Himmel würde immer noch bewölkt und finster wie das Auge einer Schlange über dem Hotel liegen und es würde immer noch regnen und blitzen und donnern. Der Wind würde ihm weiterhin den nasskalten Guss aus dem Firmament ins Gesicht und auf den nackten Oberkörper schmeißen und vor allem, würde sich in seiner Brust immer noch etwas so zusammen ziehen und schrumpeln, dass er glaubte, daran zugrunde zu gehen.

Sein Blick fiel auf die Zigarette in seiner rechten Hand und er bemerkte erschrocken, dass er zitterte, die Asche rieselte deswegen in kleinen Wölkchen auf den Fenstersims herab. Er umfasste das Handgelenk mit seiner freien Hand und versuchte, es wieder zu beruhigen, doch es klappte nicht, das Zittern verging nicht und er wusste auch, warum.

Denn er zitterte nicht, weil ihm kalt war - oh, nein, liebe Schüler, denn, wenn ihr alle eure Bücher über Vampire sorgfältig durchgelesen habt, dann wisst ihr doch auch sicher alle, ja Becky? Genau, dann wist ihr doch alle, dass Vampire nicht frieren können. -

Er zitterte, weil er sich fürchtete und dazu war er als Untoter durchaus noch in der Lage, es kam nur zusehends immer seltener vor. Und das, was er so sehr fürchtete, dass ihm vor Zittrigkeit beinahe sein Glimmstengel aus den Fingern gefallen wäre, das lag hinter ihm, er würde sich nur umdrehen und die Augen aufhalten müssen, um es zu sehen.

Aber das war es ja, er wollte es nicht sehen, er KONNTE es nicht sehen!

Jetzt noch nicht!

Und wann dann, Mister Angsthase? In dreieinviertel Stunden vielleicht?, meldete sich seine innere Stimme mit deutlich grimmigem Unterton zurück und Cedric wusste nicht, was mehr weh tat. Der Sarkasmus, mit dem sie mit ihm sprach oder die Wahrheit, die hinter diesem Sarkasmus steckte.

Er würde sich nie umdrehen, er KÖNNTE sich nie umdrehen, denn, was er dann sehen würde, was er damit auch unweigerlich zur bewiesenen Realität machen würde, das war das furchtbarste und grausamste und zugleich auch schönste, was man ihm zumuten konnte. Und solange er sich nicht umdrehte und damit das Unvermeidliche für immer und ewig bestätigte, war er immer noch in der Lage, sich selbst anlügen zu können, sich zu sagen, dass das alles schon wieder gut werden würde, dass halt alles nur ein wenig länger als normal dauerte und, wenn er noch ein wenig warten würde, dann würde er auch wieder aufwachen, genau, das war es, er brauchte einfach noch etwas mehr Erholungsschlaf.

Ach, halt doch dein Maul, du erbärmlicher Feigling! Du hast ihn umgebracht! Ermordet! Und das, weil du dich nicht ein Gott verfluchtes Mal im Griff behalten konntes, also bitte, du hast die Sauerei angerichtet, jetzt sei auch ein Mann und sieh dir das Blutbad an, du Heuchler!

"Ich kann nicht.", kam es gequält aus seinem Mund und er sackte nach vorn, stützte sich mit den Händen auf der Fensterbank ab und ließ dabei die Zigarette fallen. Wie ein abstürzendes Glühwürmchen fiel es in die Dunkelheit und verschwand.

Wieder fegte ihm der Wind eine Ladung Regenwasser ins Gesicht, fast als wolle auch er ihm zeigen, wie abstoßend er ihn fand, doch es waren nicht nur von Öl und Chemikalien verunreinigte Wassertropfen, die sein Gesicht benetzten, da war noch eine andere Flüssigkeit, salzig und irgenwie heiß. Eine Flüssigkeit, die er selbst, als er noch ein ganz normaler, sterblicher Mensch gewesen war, so selten vergossen hatte, dass es ihm schwer fiel, sich überhaupt daran zu erinnern. Und es war auf eine ganz und gar übermächtige Art erschreckend, ja, nehazu fürchterlich, dieses Produkt seines Körpers nach so langer Abstinenz wieder auf seinen Wangenknochen begrüßen zu dürfen - Verzeihen Sie, wenn ich den Begrüßungsblumenstrauss und ihr Namenskärtchen vergessen habe, aber mit ihrem Comeback habe ich wahrlich nicht gerechnet! -.

Denn mehr als alles andere waren diese wenigen, nicht ganz kreisrunden Zeugen seiner Angst ein Zeichen, nein, ein Beweis dafür, dass es vorbei war, wirklich vorbei. Ihm fiel in einem lächerlich unpassenden Moment ein, wann er das letzte Mal geweint hatte und diese Erinnerung schwebte für ein paar winzige Augenblicke in nostalgischem Schwarzweiß vor seinem inneren Auge herum. Er war damals unschuldige neun Jahre alt gewesen und hatte, wie es Jungen in dem Alter nun einmal dank eines bilogisch eingebleuten Instinktes tun, nichts anderes zu tun, als den lieben langen Tag mit seiner Playmobilritterburg zu spielen, ein Geschenk von seiner Lieblingstante Abigayle Rosario Peterson Diamond Rutherfort McNail, um auch mal all die ehrenhaften und allesamt gut betagten Herren zu erwähnen, die Cedrics Lieblingstante in ihren Lebensjahren unter die Erde gebracht hatte. Und wie immer, war es das Geschenk seiner Tante gewesen, das auch als einzigstes seinen Geschmack getroffen hatte oder um es nicht auf eine so arrogant herüberkommende Weise zu sagen, Tante Abi war die einzige, die sich auch wirklich Gedanken darüber machte, was sich ihr Enkel denn wünschte und nicht irgendwelche verblichenen und nie zu Ende geführten Kindheitsträume in ihn projizierte wie es seine Eltern zu tun pflegten. Aber da er ja gut erzogen war und man ihm die Manieren, wenn nötig, auch mit Gewalt, Entschulding, autoritärer Erziehung eingeprügelt, ach, Verzeihung, ich weiß gar nicht, was heute los ist, ich meinte natürlich beigebracht hatte, beschwerte er sich nicht, sondern wartete einfach stillschweigend die Festtage ab, um dann die Geschenke, die ihn nicht so sehr berührten - eine goldene Krawattennadel von seinem Vater und ein Aufenthalt im Londoner Youngster Ferien Camp für eine Woche von seiner Mutter - , wegzupacken und sich eingehend mit dem zu befassen, was er sich wirklich gewünscht hatte.

Und das war damals nun einmal jene Playmobilritterburg gewesen, mit zwei großen Türmen, einem guten Dutzend Rittern mit kleinen Schwertern und dazugehörigen Pferden, einem Katapult, einem Besetzungsturm und einem weiteren Dutzend gegenerischen Rittern. Okay, zugegeben, für einen Jungen von neun Jahren, der ansonsten morgens Kaviar auf Toast bekam, in einer acht-Meter-Limousine zur Schule gefahren wurde, schon zwei Dutzend Smokings im Kleiderschrank hängen hatte und vor dem Zubettgehen mehr als fünf Bediensteten gute Nacht sagen musste, mag ein derartiges Spielzeug nicht gerade passend gewesend sein, - wenn es aus purem Gold bestanden hätte, dann vielleicht - aber er hatte nun einmal seinen Spaß daran gehabt und fertig.

Lange Rede, wo bleibt denn nur der Sinn, er hatte an jenem Tag wieder einmal mit seiner Burg gespielt, wie immer griffen die schwarzen Ritter die guten Ritter an und die wehrten sich unter anderem mit ihrem Katapult, für das es sogar beigelieferte, kleine Plastiksteine gab, die man schleudern konnte. Allerdings wogen diese Dinger nicht sehr viel und hatten demnach auch kaum Einschlagskraft, daher hatte er sich heimlich ein paar kleinere Kartoffeln aus der Speisekammer stiebitzt und feuerte die nun auf die feindlichen Reihen. Bisher war dabei auch nie etwas passiert, er war ja ein vorsichtiger Junge, der sehr wohl wusste, dass alles in seiner Umgebung, auch, wenn es noch so unnütz aussah, durchaus den Wert eines mittleren Einfamilienhauses besitzen konnte und demnach war es besser, nichts umzuschmeißen oder anzustoßen. Aber an diesem einen Tag war es anders.

Er lag auf dem Bauch im Esszimmer und hatte in jeder Hand ein bemanntes Pferd, die gegeneinander kämpften - für die dabei nötigen Kampfgeräusche sorgte er selbst mit seiner vielfältig einsetzbaren Kinderstimme - und formierte die schwarzen Ritter danach zu einer Phalanx und die konnten die guten, weißen Ritter nur mit Hilfe ihres Katapults durchbrechen, also holte er selbiges aus der Packung, stellte es sich auf - immer noch liegend - , legte eine kleine Kartoffel hinein und zielte. Er sah, dass er viel zu nahe an den dunklen Rittern war und locker über sie hinweg schießen würde, also wollte er sie weiter nach hinten setzen, doch da rutschte sein Finger ab und löste somit das Katapult aus. Die Kartoffel flog in einem hohen Bogen durch das Esszimmer und traf natürlich eine der vielen Vasen, die Cedrics Mutter aus keinem anderen Zweck aufgestellt hatte, als um etwaige Gäste damit zu beeindrucken.

Das braune Stück Knollenfrucht war abgeprallt und die Vase, ein großes weißes Monster aus Porzellan mit Blumenmuster begann in ausladenen Kreisbewegungen zu tanzen.

Cedric hatte den Ernst der Lage durchaus begriffen und war aufgesprungen um das schlimmste zu vermeiden, aber er war zu langsam gewesen und ganz ehrlich, auch Asafa Powell wäre zu langsam gewesen und DER war Weltrekord gelaufen!

Die große, bäuchige Vase drehte sich noch ein, zwei Mal und dann bekam sie links Übergewicht, rollte herüber und fiel herunter.

Und leider Gottes hatten die McNails ihr Esszimmer erst wenige Wochen zuvor mit Fliesen auslegen lassen. Der Knall, mit dem das teure und blöderweise auch verdammt antike Stück auf den Boden aufschlug und in Tausende und Abertausende Splitter zersprang, die wie Geschosse durch das Esszimmer flogen und ein paar unschöne Macken in die Holztäfelungen der umliegenden Schränke hinterließen, war so abartig laut, dass man es vermutlich noch vier Blocks weiter im Haus der Predigtons - Cedrics Schuldirektor - hören MUSSTE.

Aber ein dermaßen umfangreiches Echo hatte es gar nicht bebraucht, denn Cedrics Eltern hatten sich zu dem Zeitpunkt ja nicht vier Blocks entfernt im Hause der Predingtons befunden, sondern nur eine Etage höher im Büro und im Schlafzimmer, sein Vater war durch den Krach während des Aufarbeitens einiger Formulare aufgeschreckt worden und seine Mutter hatte er somit dabei gestört, die neuen Vorhänge aufzuhängen, die farblich so toll zum Bettbezug passten. Noch ehe der kleine, dukelhaarige Junge die ganzen Scherben hatte aufheben können, waren Mama und Papa schon unten gewesen und alle beide hatten sie ihm in aller Breite, Länge und Deutlichkeit um die Ohren gehauen, was sie von ihm hielten - nämlich gar nichts!

Seine Mutter beklagte sich nur, warum ausgerechnet sie mit einem derart ungehorsamen und unnützen Kind bestraft worden war - sie sagte dann üblicherweise immer:"Aber ich bin doch jeden Gott verdammten Sonntag zur Kirche gegangen, welchen Greul hegt Gott also gegen mich? Kannst du mir das erklären, Cedric? Kannst du?"

Sein Vater hingegen begnügte sich damit, seinen Sohn so runterzumachen und mit seiner lauten und einschüchternden Stimme anzubrüllen, bis der nur noch wie ein Haufen wimmerndes Menschenfleisches vor ihm stand und sich nicht einmal mehr traute, auch nur einen Pieps von sich zu geben. Am Ende fiel sein Blick auf die Playmobilritterburg und natürlich konnte er Eins und Eins zusammenzählen, immerhin war er Professor. Sein Urteil war demnach kurz und prägnant: Der überflüssige Schrott kam in den Müll! Und genau dort landete das Geschenk von Tante Abi auch, allerdings war Cedric so, naja, überrumpelt von dieser Hiobsbotschaft gewesen, dass er eben doch einen kleinen Pieps von sich gegeben hatte, nur ein einziges Wort: Aber......

Als Neunjähriger konnte er das noch nicht wissen, aber es gibt für jeden Menschen auf der Welt bestimmte Wörter oder Phrasen, die ihn auf die Palme bringen. Bei Menschen, die einen Hang zum Perfektionismus haben, sind es Floskeln wie "Das wird schon." oder "Das regelt sich von alleine". Bei pupertierenden Teenagern sind es Sätze wie "Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, wird getan, was ich dir sage!" oder "Aber Liebling, ich will doch nur dein Bestes und eines Tages wirst du das verstehen." und bei Cedrics Vater waren es alle nur erdenklichen Arten von Trotz. Er konnte das auf den Tod nicht ab und reagierte dabei recht explosiv. Und ein "Aber..." aus dem Mund seines soeben von ihm zurecht gewiesenen Sohnes war auch eine solche Trotzreaktion und dementsprechend explodierte er. Wobei explodieren doch ein wenig übertrieben ist, er gab seinem Kind ledigich eine derartig feste Ohrfeige, dass Cedric lang auf den Boden flog und ihm die Tränen kamen. Und genau in dem Moment, in diesem Augenblick hatte er das letzte Mal geweint, zwar bloß, ob der Überraschung dieser schallenden Vaterliebe, aber dennoch. Danach hatte ihn sein Vater dann so richtig vermöbelt, ähm, seine Grenzen aufgezeigt und danach hatte Cedric sich nicht mehr geraut zu weinen und irgendwann, sehr sehr viel später war er zu dem Entschluss gekommen, dass weinen nichts anderes war, als das Eingestehen von Schwäche und somit war es für ihn zu einer nicht relevanten Option geworden.

Und jetzt, über einhundert Jahre danach, stand er am offenen Fenster eines Hotels mit dem Namen "Lunars Inn" und gestand sich seine Schwäche ein, und damit auch unwiderruflich, dass es kein Zurück mehr gab und DAS war es, wovor er sich fürchtete.

Davor, was jetzt werden sollte, davor, was seine Zukunft bringen mochte. Eine Zukunft, die soeben ihren Hauptansporn verloren hatte, eine Vision, die keinen Mittelpunkt mehr hatte, um den sie kreisen konnte. Seit Cedric Phoenix das allererste Mal gesehen hatte, hatte es begonnen, dieses langsame Fokussieren einzig und allein auf den Weißhaarigen, das Ausrichten seines ganzen Tagesablaufs nur darauf, ihn zu sehen und so viel Zeit mit ihm zu verbringen wie nur möglich, das Abstreifen aller Angewohnheiten und Bindungen, die nichts mit ihm zu tun hatten, das Konzentrieren all seiner Kraft, seelisch wie körperlich, nur auf diesen einen Menschen, nur um für ihn da zu sein und ihm das zu geben, was er brauchte.

Er hatte sich selbst aufgegeben und sich so verbogen und neu ausgerichtet wie es für den Wirbelwind am besten war, er hatte es aufgegeben, Nacht für Nacht herumzuziehen und Typen aufzureißen, er hatte die Kontakte zu anderen untoten Lovern abgebrochen, in die er unglaublich viel Zeit und Mühe investiert hatte und nicht zu letzt hatte er seine eiskalte, lässige und harte Erscheinung aufgebrochen, zumindest in Phoenix Gegenwart und das alles nur, damit es dieser Stricher gut bei ihm hatte und sein Gefährte werden wollte.

Und all das war jetzt weg, mit einem einzigen, brachialen Schlag!

Was sollte er denn jetzt noch mit sich anfangen? Er war doch auf den Jüngeren perfekt eingestellt gewesen, er war einzig auf Phoenix justiert, so dämlich sich diese Metapher auch anhören mochte, er hatte seinen Deckel gefunden, seinen Seelenpartner, seine bessere Hälfte oder wie immer man das heutzutage nun halt nannte. Er konnte nicht noch einmal von vorne anfangen, das ging nicht.........nicht mehr!

Sein ganzes Bewußtsein war auf ihn ausgerichtet gewesen, ach was, Phoenix WAR sein Bewußtsein gewesen, er hatte sich inzwischen selbst nur noch über den Jungen definiert. Er war nicht mehr Cedric McNail, Untoter und Serienkiller Slash Junggeselle & On Night Stands nicht abgeneigt, er war Phoenix' Gefährte, Phoenix' Freund, Phoenix' Beschützer, Pheonix' Liebhaber, egal, was er auch war, es bezog sich immer auf seinen Kleinen - er war sein Großer, das wollen wir auch noch mal festhalten.

Und was blieb nun ohne ihn?

Nichts.

Nur ein unnützes Monster, eine festgefahrene Laune der Evolution, die sich zu spezielisiert hatte um sich noch an eine neue Umgebung anzupassen, dazu verdammt auszusterben. Genau..........sterben.

Ihm kam der Gedanke, fast schon der Wunsch, sich aus dem Fenster zu stürzen, aber das würde nicht viel bringen. Er war nun einmal ein Vampir und deren Möglichekeiten auf Selbstmord grenzten sich doch schon arg ein. Schlaftabeltten und Alkohol setzten bei ihm nicht an, ebensowenig Gift, gleich, welcher Art. Erschießen bot sich nur dann an, wenn er sich den ganzen Kopf von den Schultern schießen würde, und er hatte nur eine Magnum bei sich, keine Schrotflinte. Es blieb also wahrlich nicht viel übrig.

Der einzige Weg wäre..........

Die Mine des Vampis verhärtete sich und damit untersagte er sich auch, weiter zu heulen wie ein kleines Mädchen. Die Tränen flossen nicht mehr und die letzten Reste wischte er mit einer entschlossenen Bewegung weg. Er schloss das Fenster und zog die Vorhänge zu. Ein letztes Mal atmete er tief ein, dann drehte er sich um und ging, ohne zum Bett zu sehen, aus dem Zimmer und verschwand im Wohnraum. Er fand sehr schnell, was er suchte.

Als er es hatte, kehrte er ins Schlafzimmer zurück und diesmal sah er zum Bett.

Es schlug ihn fast nieder auf den Boden, ihn so zu sehen.

Das Merkwürdige, fast Paradoxe war, obwohl er den Anblick nicht ertragen konnte, was es doch auf eine peride Art das Schönste, was er jemals gesehen hatte.

Phoenix lag noch immer dort, wo der Dunkelhaarige ihn vorsichtig abgelegt hatte, lediglich in seinen schwarzen Shorts. Seine Hände lagen locker auf seinem Bauch, so als würde er ein kleines Nickerchen halten. Doch es bewegte sich nichts an ihm. Seine Brust blieb tot, seine Lider zuckten nicht im Traum und sein Atem fehlte.

Dennoch sah er wunderschön aus. Seine Haut war allmählich blass geworden - leichenblass! - aber es entstellte ihn nicht, seine Lippen, noch immer leicht geöffnet, wurden ein bißchen bläulich. Sein Haar fiel ihm lebos in die Stirn und seine Augen, diese Spiegel einer Welt voller Mysterien und Rätsel, waren geschlossen in der ewigen Finsternis, eine letzte Strafe für Cedrics Untat, seinen Geliebten getötet zu haben, denn so tat er das, was er vorhatte, ohne die Aufmerksamkeit seiner großen Liebe.

"Es tut mir so leid.", flüsterte er und ging mit schleichenden, schüchternen Schritten neben das Bett. Dort blieb er stehen.

Er sah auf den Boden, konnte nicht in das Antlitz des Jungen sehen, der sich ihm anvertraut hatte und durch seine Gier gestorben war.

"Ich weiß, ich habe das nicht verdient und es ist egoistisch von mir, aber ich kann nicht anders, Kleiner, ich muss es tun, also, ich bitte dich, wenn du mir auch nicht verzeihen kannst, so lass mich dir doch wenigstens folgen, wohin auch immer ich dich verbannt habe und lass mich dort über dich wachen. Ich verspreche dir, dass ich es diesmal auch besser machen werde.", flüsterte er und stieg zu dem Toten ins Bett.

Ein letztes Mal ließ er seinen Blick bedächtig über den Körper wandern, der für ihn zur Erfüllung seiner Sehnsüchte geworden war, zu seinem ganz eigenen Paradies, zu einem Ort, der ihn entspannt und beruhigt und ihm gleichzeitig so viel Spaß und Lust bereitet hatte. Er erschauerte bei dem Gedanken, der Letzte gewesen zu sein, der diese Lippen geküsst, diese Haut berührt hatte. Und er empfand tatsächlich Scheu vor dem eigenen Tod, wenn auch nur ganz kurz, kaum da, aber eben doch spürbar.

Dann erhob er sich und setzte sich auf Phoenix Mitte, bekam eine Gänsehaut, als er die kalte Haut streifte, die noch kälter war als seine eigene. Mit einer Hand aus Eisen nahm er das Samuraischwert, dass Phoenix ihm dieses Jahr zum Geburtstag geschenkt hatte, weil der Ältere endlich mal wieder asiatischen Kampfsport trainieren wollte und dabei besonders den Schwertkampf ins Auge gefasst hatte. Das Schwert war edel geformt und von einem der besten Schmiede im ganzen nordöstlichen Raum gefertigt, die Klinge war so spitz, dass sie sowohl ein Haar spalten als auch einen Granitblock entzweien konnte. Der Griff war mit schwarzem Tuch umspannt und es hatte sogar einen Namen: Xilendra, die Schattenfängerin hieß "sie". "Auf eine Frau werde ich nicht so schnell eifersüchtig, wenn du zu viel Zeit mit ihr verbringst.", hatte der Junge mit einem frechen Grinsen gesagt, als er es ihm überreicht hatte. Und dieser Name stand in goldenen, asiatischen Zeichen auf dem Griff.

Cedric warf einen kurzen Blick auf die Schneide und sah sein verzogenes Spiegelbild.

Dann beugte er sich vor und sah ein letztes Mal auf seinen Freund herab.

"Ich liebe dich.", hauchte er und küsste ihn zum Abschied auf seine bleichen Lippen.

Zum Abschluss nahm er Phoenix Hände und legte den Griff des Schwertes in sie, umfasste danach seine Handgelenke um das Schwert zu fixieren. Es zeigte mit seiner Spitze genau auf seine Brust - seine Schwachstelle - sein Herz.

Er lächelte traurig.

"Gleiches Recht für alle, Babe, ich habe dich getötet, also darfst du auch mich töten.", flüsterte er und lehnte sich nach vorn, genau in das Schwert, er verzog das Gesicht, als sich die metallische Spitze erst durch seine Haut und dann durch seinen Brustkorb bohrte. Die Klinge hatte beinahe seinen einziges, noch wichtiges Organ erreicht, als etwas so banales geschah, dass man hätte meinen können, das ganze stamme nur aus der Feder eines leicht gestörten Pseudo-Schriftstellers.

Es klingelte an der Tür!

Cedric hielt mitten in der Bewegung inne, das Samuraischwert schon ein beträchtliches Stück in seinem Körper, und öffnete die Augen. Er wusste nicht, ob er lachen oder schreien sollte, das konnte doch nicht war sein!

Verdammt, er wollte gerade Suizid begehen und irgend so ein geisitg umnachteter Spinner schellte an seiner Tür, das war doch einfach nicht wahr!

Es war sehr wohl wahr, denn kaum waren diese Gedanken durch seinen Kopf gerückt, da drang erneut dieses penetrant nervtötende Geklingel an seine Ohren und wurde noch unterstützt durch ein heftiges, wenn auch noch durchaus freundlich zurückhaltendes Hämmern, dem dumpfen Ton nach zu urteilen, mit der flachen Hand.

Der Vampir seufzte und im ersten Moment wollte er es einfach ignorieren und seinen Selbstmord durchziehen, es war doch im Grunde egal, wer da an der Tür stand und so unwahrscheinllich dringend mit ihm reden musste, selbst, wenn es ein Vertreter der Lottogesellschaft war um ihm mitzuteilen, dass er soeben dreiundzwanzig Millionen Euro gewonnen hatte, es war doch alles scheißegal. Alles, was zählte, war, dass er zu seinem Freund kam, also packte er den Griff des Schwertes und schob es sich noch ein kleines bißchen in die Brust, ächzte unter den Schmerzen, spürte, wie sein Blut an der Klinge herab lief und auf das Bett und Phoenix nackten Bauch tropfte.

Doch abermals hielt ihn das unerbittliche Rasseln seiner Klingel davon ab, es bis zu Ende durchzuziehen. Wer immer auch dort draußen war, es war ihm wohl wirklich sehr wichtig, JETZT mit ihm zu sprechen.

Einen Augenblick lang hielt Cedric noch inne, doch dann gab er nach, schüttelte nur mit einem bitteren Lächeln den Kopf und zog das Schwert in einer einzigen, mit einem wahrhaft ekelhaften Geräusch verbundenen, Bewegung wieder aus sich heraus. Die Schnittwunde begann augenblicklich zu verheilen, was aber dennoch nicht den Schmerz linderte, der weiterhin in der Brust des Untoten tobte. Behutsam legte er das wertvolle Stück neben sich aufs Bett, dann sah er den Leichnam seines Gefährten entschuldigend, fast schon unterwürfig an und stand auf.

Aber, wenn er es sich so bedachte, es war vielleicht doch besser, dieses was-auch-immer zu klären und danach in aller Ruhe von dieser Welt zu entschwinden.

Was ihn aber nicht davon abhielt, eine enorme Wut gegenüber dem unbekannten Besucher zu entwickeln.

"Ist ja gut, ich komme ja schon!", brüllte er in seiner unfreundlichsten Tonlage und stürmte zur Tür, raffte sich davor zusammen und öffnete selbige schließlich mit einem harschen Ruck.

Der ungebetene Gast entpuppte sich als ein junger Mann um die zwanzig. Er stand in einer gelangweilt wirkenden Pose am Türrahmen und sah just in dem Moment von seiner soeben entflammten Zigarette auf, als Cedric die Tür aufmachte. Dabei fielen ihm ein paar lange, blutrote Strähnen ins Gesicht, bei denen er sich nicht die Mühe machte, sie wieder wegzuwischen. Die Farbe seiner Haare war um so auffallender, da seine restliche Haarpracht, auch relativ lang und zu einem Pferdeschwanz gebunden, so schwarz war wie die Nacht.

Cedric musterte ihn in einem flüchtigen Augenblick, warf einen Blick auf die im Armee Style gemusterte Hose, den langen, offenen Ledermantel und das mit einem Pentagramm bedruckte, schwarze Shirt, das der Fremde darunter trug, um letztendlich bei den vielen Piercings hängen zu bleiben, die dem Gesicht dieses Jungspunds eine sehr markante Eigenart gaben. Er trug die silbernen Ringen nahezu überall, in der Unterlippe, in der Augenbraue, in der Nase, gleich sieben Stück allein im rechten Ohr.

"Was willst du?", fauchte der Untote ihm entgegen und hatte beschlossen, diesen Quälgeist gar nicht erst zu siezen, nicht nur, weil er um einiges jünger wirkte als Cedric war, sondern auch, weil er ihn vom ersten Moment an zum Kotzen fand.

Der unbekannte Raucher erwiderte den Blick kühl und fast schon überheblich, zog an seiner Kippe und drückte sich vom Türrahmen ab. Als er aufrecht stand, war er plötzlich sogar etwas größer als Cedric.

"Sind Sie Cedric Nathan McNail?", fragte er mit tonloser, ruhiger Stimme und strahlte damit noch mehr Desinteresse und Langeweile aus, als er es zuvor getan hatte.

Verdutzt nickte der Vampir und bejahte so die Frage seines Gegenüber.

"Gut. Sehr gut.", kam prompt die genauso monotone Antwort und die rechte Hand verschwand in den weiten Ausläufen den schweren Ledermantels. Cedric fühlte leichtes Misstrauen in sich aufkeimen und ging einen Schritt zurück, nur einen kleinen, aber dennoch. Währenddessen ließen sich die beiden Männer nicht aus den Augen.

"Ist zufällig ein gewisser Phoenix Gavin Bolder bei Ihnen?", fragte der Armeehosenträger und ließ seine rechte Hand weiterhin versteckt hinter seinem Rücken. Cedric schielte kurz dorthin, aber er konnte nichts erkennen.

"Wer will das wissen?", entgegnete er, ohne auf die Frage einzugehen und fühlte sich immer unbehaglicher. Irgend etwas stimmte nicht, ganz und gar nicht. Hektisch warf er einen Blick den Flur runter zur Tür zum Schlafzimmer und legte sogleich noch eine Spur mehr Boshaftigkeit in seine Augen um diesen neugierigen Typen zu verscheuchen.

Doch den ließ dieser Blick erstaunlicherweise ziemlich kalt.

"Hören Sie zu Mann, ich habe keinen Bock drauf, hier groß herumzudiskutieren, also sagen Sie mir einfach, ob der Junge hier ist oder nicht.", brummte er nur und seufzte dabei gedehnt aus als würde ihn das alles hier nur von einem sehr wichtigen Termin abhalten. Seine Zigarette ließ er dabei gekonnt zwischen Mittel- und Zeigefinger kreisen und verteilte so kleine Häufchen Asche auf dem Teppich.

Zornig baute sich der Untote vor ihm auf und funkelte ihn hasserfüllt an.

"Und jetzt hörst du mir mal zu, du Penner, ICH habe keinen Bock darauf, mir von dir Fragen stellen zu lassen, ohne zu wissen, wer du überhaupt bist, also sie zu, dass du Leine ziehst!", giftete er. Dann geschah alles sehr schnell.

"Nicht, dass es noch groß von Bedeutung für Sie ist, aber nennen Sie mich Rap!", sagte der Fremde, zog seine Hand hervor und schoss, noch ehe der Schwarzhaarige überhaupt begreifen konnte, was passierte.

Das Projektil durchschlug Cedric glatt den Brustkasten und verfehlte das Herz nur um Millimeter, kaum war es aus seinem Rücken wieder ausgetreten, da donnerte es auch schon in die hinter ihm liegende Wand. Die Wucht des Schusses schleuderte Cedric nach hinten, er schlug sich den Hinterkopf auf und riss eine kleine Kommode samt Lampe um, als er im Flur lang hinschlug.

Rap trat nicht sonderlich beeindruckt von dem ganzen Szenario in die Wohnung und steckte seine Neun Millimeter wieder hinten in seine Hose, zog an seinem Glimmstengel und strich sich durch die Haare. Vor dem Spiegel, der neben der Tür zum Badezimmer hing, blieb er stehen und besah sich, grinste sein Spiegelbild einnehmend an und.....hätte wohl einen reichlich selbstgefälligen Spruch abgelassen, wäre da nicht eine Hand von hinten gekommen und hätte ihn brutal herumgerissen.

"Nett, dich kennenzulernen, Rap!", brüllte Cedric und schlug ihm mitten ins Gesicht, packte ihn am Hals und drückte erbarmungslos zu, "Leider zu blöd, dass dies auch unser letztes Treffen sein wird!"

Er drückte ihm weiterhin die Luft ab und holte mit der anderen, freien Hand aus um ihm mit einem einzigen Schlag, das Genick zu brechen, doch...........der Kerl fing seinen Schlag mit der bloßen Hand auf, als wäre es das leichteste von der Welt! Überrascht hielt der Vampir inne und runzelte die Stirn. Rap fing nur an zu lachen.

"Oh, man, Alter, was sind denn das für lahme Sprüche? Hast du nichts besseres drauf? Ich hab echt gedacht, du wärst wenigstens ein bißchen cooler, man!", kicherte er fast und steigerte Cedrics Verwirrung nur noch mehr. Um so leichter war es danach für den Fremden, Cedrics Hand zu packen, ihm eine so harte Kopfnuss zu geben, dass seine Schädeldecke brach und ihn dann mit einem Tritt durch die Wand ins Badezimmer zu treten, wo er krachend gegen die Armaturen des Waschbeckens polterte, selbige aus ihren Verankerungen riss und schließlich mit zertrümmertem Becken in der Badewanne zum Liegen kam. Noch während sein Opfer durch die Gegend flog wie ein fehlgeleiterer Torschuss, packte Rap sich hinter den Rücken und zog eine gewaltige, mit Zielvisier ausgerüstete Schrotflinte unter dem Mantel hervor.

"Tut mir ja leid, mein Bester, dass du das Zeitliche segnen musst, aber unsere liebe Mom will es so und glaub mir, Alter, wenn Mom sagt, dass du sterben sollst, dann stirbst du auch, das ist ein Gott verdammtes Naturgesetz, man!", sinnierte er, wobei er in eine Innentasche seines Zauberumhangs griff und zwei metallene Pflöcke hervor holte. Jeder einzelne war fast zwanzig Zentimeter lang und blitzte hässlich im diffusen Licht des Flurs.

Cedric war derweil wieder zu sich gekommen und sein Becken begann wieder zu heilen. Die Knochen wuchsen mit knackenden Nebengeräuschen zusammen und auch sein Schädel flickte sich von selbst. Taumelnd stand er auf und bleckte seine spitzen, langen Eckzähne.

Rap johlte nur kichernd auf und steckte die beiden Pflöcke in den dicken Lauf des Gewehrs, lud sie einmal durch und richtete sie wieder auf den anderen.

"Hey, hey, Kumpel, immer locker bleiben, es is echt nix persönliches gegen dich oder so, es is nur ein Auftrag, naja, nur, dass ich dafür keine Kohle bekomme, aber was sagst du dazu Alter, die Welt ist nicht perfekt, oder?"

Dann schoss er zweimal. Und beide Schüsse fanden ihr Ziel. Der erste Pflock bohrte sich durch Cedric rechte Schulter und pinnte ihn dort an die Wand in seinem Rücken, das zweite Geschoss tat es seinem Vorgänger gleich, in seinem linken Handgelenk. Cedric schrie auf und dabei verwandelte sich seine Stimme endgültig in das reißerische Knurren eines Wolfes. Da zersprangen die Spitzen der Pflöcke in dreistrahlige kleine Sterne und hefteten ihn so enger an die Wand und begannen damit, sozusagen um das kleine Folterfestival auch für die Fans anspruchsvoll zu machen, heftige Stromstöße durch den Körper des Untoten zu jagen.

Wie im Wahn fingen Cedrics Muskeln an zu zucken, seine Füßen schlugen wie wild in die Badewanne, seine Schreie wurden immer lauter und schriller, die Stellen, an denen er fixiert war, rochen sehr schnell nach verbranntem Fleisch.

"Is´n Scheißgefühl, was, Alter? Glaub mir, ich kenn das, man, und mir hat das auch nicht sonderlich gefallen, aber verlass dich drauf, ich knips dir das Licht aus, bevor es so schlimm wird, dass du dir noch in die Hose pisst, denn mal ehrlich ,das is doch echt uncool!", schwafelte Rap im Plauderton und lud einen dritten und vierten Pflock, diesmal gefüllt mit hochexplosivem Sprengstoff, in den Lauf. Wenn die auch nur ansatzweise trafen, würde man die Reste dieses Vampirs von hier bis zum Eifelturm aufsammeln können.

Seelenruhig legte er zum finalen Schuss an und drückte den Finger am Abzug durch, als ihn ein lautes Poltern von rechts aus seiner Konzentration warf.

"Was zum....?", flüsterte er und ließ die Flinte wieder sinken, hielt sie stattdessen in die Richtung, aus der er das Geräusch gehört hatte. Es kam scheinbar aus dem Zimmer am Ende des Flurs und es war verflucht laut.

"Hey, Buddy, sag schon, wer versteckt sich dahinten?", fragte er und ging einen Schritt auf die Tür zu, zertrat dabei eine Scherbe, die vom demolierten Waschbecken hierher gesprengt worden war.

Cedric hörte diese Frage gar nicht, in seinem Kopf war nur noch Platz für die unbändigen Schmerzen, die mit jedem neuen Schock durch seine Venen pumpten und ihn immer wieder aufs Neue über seine Grenzen des Erträglichen schleiften.

Erneut rumpelte es so heftig hinter dieser ominösen Tür, als würde ein wildgewordener Stier dort drinnen herum toben. Allmählich begann auch Rap, sich unwohl zu fühlen.

Schritt für Schritt legte er die Strecke zwischen Bad und Tor Nummer 1 zurück, Schweiß auf der Stirn, ein Auge geschlossen, das andere ganz mit dem Zielen beauftragt, jeden Muskel zum Zerreißen angespannt. Drei Meter davor stoppte er und atmete tief ein.

Dann drückte er den Abzug durch und jagte somit das gesamte Schlafzimmer in die Luft!

Die Detonation war so ungeheuerlich, dass das ganze Hotel wackelte und in seinen Grundfesten ächzte, Flammen schossen an den Seiten durch das Fenster heraus, die Tür wurde zuerst durchschlagen und anschließend nach außen hin aus den Schanieren gesprengt, Rap duckte sich und entging so dem Schicksal, von der umher fliegenden Tür erschlagen zu werden.

Als er wieder aufsah, erblickte er vor sich nichts als Feuer und Rauch und die schemenhaften Ruinen eines großen Raumes, dessen ursprünglicher Verwendungszweck nicht einmal mehr im Ansatz zu erkennen war. Zufrieden damit, das Problem gelöst zu haben, stellte sich Rap wieder hin und ging zurück zum Bad..............das heißt, er wollte, doch eine winzige Kleinigkeit, kaum erkennbar, aber irgendwo in seinem Augenwinkel, so wie das kleine störende Etwas - das Feheln eines Fingers oder einer Haarsträhne - auf einem Comicsuchbild, ließ ihn inne halten und sich wieder umdrehen.

Er ließ das Gewehr sinken und legte seine ebene Stirn in tiefe Falten. Seine Augenbraue wanderte nach oben.

Irgend etwas von dem, was da vor ihm ablief, war falsch. Nur was?

Als er auf den Boden sah, erkannte er, WAS falsch war!

Seine Augen weiteten sich und sein Mund klaffte auf.

Direkt vor ihm flammte ein kleines Feuerzünglein auf, dass sich den ganzen Weg von diesem seltsamen Raum über den Teppich im Flur bis kurz vor seine schwarzen Boots gefressen hatte, blitzschnell wie das für Feuer nun mal üblich war. Das zutiefst verstörende daran war nur, dass sich dieses kleine Feuerzünglein wieder auf den Rückweg machte, so als hätte es vor dem großen Riesen mit der bombastischen BumBummaschine in der Hand panische Angst. Entgegen aller physikalischen Gesetze lief die Flamme wieder denselben weg zurück, den sie gekommen war, aber nicht so, als ob sie langsam wieder ausgehen würde, sondern fast so, als..........ja.......als ob sie zurückgezogen würde!

Rap ließ sich auf die Knie nieder um sich das genauer anzusehen und seine dunkelgrauen Augen folgten dem kleinen Flämmlein wie sonst nur dem Rock eines hübschen Mädchens oder den engen Jeans eines stattlichen Herren.

"Normal is das nich, oder?", redete er mit sich selbst und setzte sich fast auf den Hosenboden als er sah, wohin die Flamme lief, oder besser gesagt, woran sie sich plötzlich empor schlängelte. Mitten in diesem Dunst aus beißendem Qualm, dichtem Rauch, glühendem Feuer und verrottenden Überresten tauchte ein nackter Fuß auf, an dem das rote Flämmlein wie eine flackernde Schlange hoch kroch. Und sie war nicht allein. Erst jetzt realisierte er, dass die Flammen, die zuvor aus dem Fenster geschlagen und die frische Luft gelechzt hatten, nun nach innen gesogen wurden und auch sonst alles, was auch nur ansatzweise glimmte, in die Mitte des Zimmers gezogen wurde. Und er realisierte mit der gleichen bahnbrechenden Beobachtungsgabe, dass da jemand im Raum stand, obwohl er diesen Raum soeben mit genug Sprengstoff hochgejagt hatte um die Metro zum Einsturz zu bringen.

Dummerweise konnte er aber außer dem Fuß nichts erkennen, nur einen Schatten, der noch vom Rauch verhüllt war.

Doch um so mehr sich das Feuer zurückzog, desto mehr wurde deutlich. Wie sich zeigte war die gesamte Rückwand hinfortgeschleudert worden, durch ein dickes Loch im Mauerwerk sah man das Dunkel über Paris und ganz entfernt am Horizont langsam die ersten Vorboten eines nahes Sonnenaufgangs. Das Tosen des Sturms drang an Raps Ohren und er sah auch, dass der Regen ungeschützt herein peitschte und einige kleinere Feuerstellen löschte.

Und dann endlich verzog sich auch der Qualm und offenbarte, wer oder was im Zimmer stand.

Als er es sah, vergass Rap kurz, wazu er eigentlich gekommen war und bekam nur noch blanke Angst!

Aus dem undurchsichtigen Nebel hob sich nach und nach der Umriss eines Menschen ab, eines Menschen, der fast nackt war, eines Menschen, der ihn direkt ansah, eines Menschen, der ein glühendes Schwert in der Hand hielt und eines Menschen, der lichterloh brannte. Alles an diesem Menschen stand in Flammen. Und dennoch VERbrannte er nicht! Das Feuer züngelte um seine Arme, seine Beine, seinen Hals, es formte eine ständig in Bewegung seiende Aura aus Hitze und Glut um ihn herum und das war noch nicht mal das Grauenerregenste.

Seine Haare sahen aus, als würden sie aus purem Feuer bestehen und es überraschte Rap auch nicht mehr, dass dem tatsächlich so war! Selbst aus seinem Mund kam Feuer und dann seine Augen, sie schienen nicht einfach nur zu brennen, sie schienen aus der heißesten Höllenglut höchstselbst zu bestehen, so tiefrot und unerbittlich, dass selbst der Teufel unter seinem Blick verging. Und diese Augen sahen Rap mit einem solchen Hass an, dass er panisch zurückschreckte und sich zitternd an der Wand hochschob.

"Was bist du?", fragte er und umfasste sein Gewehr................natürlich, sein Gewehr!

Er hob es und schoss, und diesmal, so war er sich sicher, würde es diesen Bastard von der Erde pusten.

Doch zu seinem Erschrecken hob dieser Feuerdämon nur eine Hand und augenblicklich liefen Dutzende Flammen in seiner Handinnenfläche zusammen, formten einen sich drehenden Feuerball und schossen so schnell einen Feuerstrahl ab, dass man gar nicht dagegen gucken konnte. Der Strahl hüllte die kleine Bombe mitten im Flug ein und brachte sie vorzeitig zur Explosion.

Die Druckwelle presste Rap dicht gegen die Wand und riss den Boden auf, die Wände bekamen Risse, selbst die Decke bröckelte und ließ Putz herab regnen, doch kaum hatte sich sein speziell angefertigter Pflock in einen ordentlichen für eine Explosion typischen monströsen Feuerzyklon verwandelt, da fiel dieser Zyklon wieder in sich zusammen und wurde dann, abgeebt zu einem dünnen Feuerband, wieder in die flache Hand dieses Monsters gesogen.

"Nein! Das, das geht nicht, nee, man, das is echt zu abgefahren, verdammt, WAS BIST DU?", schrie Rap hysterisch und ließ sein Gewehr fallen.

Die Gestalt im Feuer grinste nur breit und entblößte ein Paar spitzer, langer und imposanter Reißzähne, die denen dieses Vampirs nicht unähnlich sahen. Dann richtete sich die zerstörende Hand genau auf ihn und erneut begannen die vielen kleinen Feuerzungen, zusammenzulaufen.

Aber Rap hatte nicht vor, hier und vor allem, SO zu sterben und sah, dass er weg kam. Es war zwar knapp, aber er schaffte es noch rechtzeitig, den Flur zurück zur Haustür zu rennen und im Treppenhaus zu verschwinden. Draußen, im angenehm kühlen Regen rammte er sich einen Weg durch die inzwischen angestaute, gaffende Menschenmenge, schwang sich auf sein Motorrad und fuhr davon, verschwand genauso schattenhaft wie er aufgetaucht war, Richtung Heimat.

Zwei Stockwerke höher war derweil das letzte kleine Feuer ausgegangen und das wahre Ausaß der Detonation zeigte sich. Das Schlafzimmer war eine ausgebrannte Ruine, das Bett nicht mehr als ein Gitterrost mit schwarzen Brettern, so dünn wie Essstäbchen. Die gesamte Ostwand war weg und somit der Blick auf den Balkon frei, dessen Geländer von der Hitze verformt war.

Cedric hing noch immer im Bad an die Wand genagelt und kämpfte gegen die Ohnmacht an. Zwar hatte er mitbekommen, dass der seltsame Fremde davon gerannt war und auch, dass es zweimal gewaltig gerumst hatte, doch um sich ernsthaft damit zu befassen, fehlte es ihm momentan an Kraft. Außerdem hatte er schon aufgegeben. Es war zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht, ja vielleicht starb er ja doch noch und das war doch auch, was er gewollt hatte, der komische Kerl mit den Knarren hatte ihm ja sogar fast so etwas wie einen Gefallen getan, ach, man musste schon sagen, das Schicksal mochte zwar ein ausgebufftes Arschloch sein, aber Humor hatte es.

Doch dann, kurz davor, endgültig in die Bewußtlosigkeit abzudriften, da hörte er etwas, das so unglaublich war, dass er es anfangs schlicht überhörte.

"Cedric?", fragte eine besorgte Stimme und es raschelte auf dem Flur, so als würde jemand über irgendwelche schweren Gegenstände klettern.

Der Vampir reagierte nicht, sondern schloss resignierend die Augen. Wunderbar warme Dunkelheit umfing ihn und nahm ihm die Schmerzen, und sie entspannte ihn so unsagbar, es war fast zu schön um noch traurig zu sein.

Irgendwo am Rande dieses stillen und abwesenden Universums, in dem er sich befand, rief erneut jemand nach ihm und rüttelte oder schüttelte ihn, denn mit einem Mal wackelte alles. Dann ließ dieser weit entfernte Jemand von ihm ab und zerrte wie blöd an ihm herumund dann war da ein so beißender und entsetzlicher Schmerz in seiner rechten Schulter, dass es ihn postwendend wieder in die Realität zurück katapultierte. Nur um dort gleich noch einmal durch dieselbe Hölle gehen zu müssen, als man ihm auch den Pflock aus dem linken Handgelenk zog.

"Oh, Gott, Cedric, ist alles in Ordnung mit dir? Sag doch was! Bitte! Sprich mit mir, verdammt!", redete jemand auf ihn ein und.......ja....irgendwoher..........kannte er diese Stimme. Nur woher?

Mühsam und stöhnend vor Schmerz zwang er sich die Augen zu öffnen und seinem Retter ins Gesicht zu sehen.

Zuerst war da nur verschwommenes Nichts ohne Inhalt, dann, allmählich formte sich wieder alles so wie es sich gehörte.

Da waren zwei Hände, die ihn sicher stützten, da war weißes Haar, dass ihm gegen die Stirn stach und da waren zwei dunkelrote Augen, die ihn mit so gewaltig gebündelter Sorge ansahen, dass ihm gleich wieder schwindelig wurde.

Er riss die Augen augenblicklich wieder auf!

Konnte das sein?

War er es wirklich?

War das......?

"..................P-Phoenix?", stotterte er aus Angst nur zu halluzinieren, aus Angst, mit auch nur dem leisesten Ton diesen wunderschönen Geist wieder zu verjagen.

Doch der Geist blieb. Der Geist lächelte ihn sogar strahlend an und seufzte erleichtert.

"Oh, Gott sei Dank, du lebst. Sag mal, was ist denn überhaupt los gewesen, wer war dieser Kerl mit dem Gewehr und warum...."

Weiter ließ er seinen Geist nicht reden, weiter KONNTE er seinen Geist nicht reden lassen, der Impuls in ihm war urgewaltig, überwältigend in seiner stärksten Ausprägung, titanisch.

Er schlang seine Arme um Phoenix und zog den Jüngeren so fest an sich, dass es weh tat, fiel so, aufgrund des nicht mehr vorhandenen Halts, mitsamt seinem Freund in die Wanne und schlug sich den Kopf ein, doch es war ihm egal.

Er lebte!

Oh, bei allen Göttern, Phoenix lebte!

Er sagte es immer wieder, als wäre es ein Zauberspruch um die Zeit anzuhalten. Phoenix kämpft sich jedoch nur sehr überrumpelt wieder in eine sitzende Position und sah seinen Gefährten fragend an.

"Natürlich lebe ich......ich meine........biologisch nicht mehr, aber halt doch.......um dich hab ich mir Sorgen gemacht..und überhaupt, wo warst du denn?.............Als ich aufgewacht bin, war ich allein und hab Krach gehört...........und........aahhh..", Phoenix stöhnte und sackte zusammen, atmete hörbar schwer und wirkte blasser als noch zuvor.

Sofort verschwand das glückselige Lächeln aus Cedrics Gesicht und er hob den Jungen sanft an um ihn ansehen zu können.

"Hey, Kleiner, was ist los?", fragte er und erschrak, als dieser mit einem Mal zu ihm aufsah und in den roten Augen ein Ausdruck stand, den er sehr gut kannte. - von sich selbst: Hunger!

Jetzt fielen ihm auch die enormen Eckzähne auf, die unter den weichen Lippen hervor stachen und wie Elfenbein schimmerten.

"Cedric.........ich......ich.........hab....ich hab solchen................Durst...", krächzte er und krallte dabei seine Hände in Cedrics Haut, hinterließ rote Striemen, schnüffelte mit einem Mal an Cedrics Hals herum und riss die blutunterlaufenen Augen auf, sah dann fast hilflos zu dem Älteren auf. Es war komisch und beängstigend, aber die Luft, sie war mit einem Mal so voller Leben!

Phoenix roch so viel auf einmal, dass ihm schwindelig davon wurde, er roch das verbrannte Holz im Schalfzimmer, die Schmauchspuren an den Wänden, die vielen Shampoos und Duschgels im Bad, das Rasierwasser von Cedric, Schweiß, den Regen draußen, die Auspuffgase der Wagen, die am Hotel vorbei fuhren und....und er roch etwas Lebendiges, etwas, dass sich bewegte, etwas Heißes, Frisches................etwas Leckeres!

Er spürte ein Ziehen und Jucken in seinen Zähnen, sein Herz schlug wie wild, alles an und in ihm versuchte, den Ursprungsort dieses Dufts zu lokalisieren. Je näher er sich an Cedric drängte, desto deutlicher roch er ihn. Besonders an seinem Hals war er unglaublich stark und konzentriert und................Blut! Es war Cedrics Blut!

Er konnte es fühlen, wie es kochend und sprudelnd unter seiner Haut dahin floss, wie es pulsierte, wie es atmete.........er musste es haben, es MUSSTE!

Wieder sah er auf, flehend, bettelnd.

"Cedric.......ich......ich..........dein Blut, ich...........", er wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte, wie er sich überhaupt artikulieren sollte, alles in ihm drehte sich und ging unter in diesem Geruch, doch der Dunkelhaarige nickte ihm nur stumm zu und legte eine Hand an seinen Hinterkopf, drückte ihn so ganz nah an seinen Hals heran.

Der Duft nach Blut, nach Leben wurde unerträglich, er nebelte ihn ein, absolut und unausweichlich! Seine Zähne schienen unter Strom zu stehen, sie wolten beißen, wollten reißen, er wolte Fleisch, oh, Gott, er wollte es so sehr!

"Ist okay, Kleiner. Das ist normal, du bist leer und ausgetrocknet, du brauchst Energie. Trink!"

Dieses Wort war wie eine Befreiung von unendlicher Last, als wären Tausend Ketten, die ihn gefesselt hatten, weggesprengt worden.

Gierig schlug Phoenix seine Zähne in Cedrics Hals, fand mit seinen unbeholfenen Anfängerversuchen nicht gleich die Hauptschlagader und riss solange in dem warmen Fleisch herum bis er sie gefunden hatte. Es tat höllisch weh, doch Cedric gab keinen Laut von sich, das war er dem Jüngeren schuldig, mehr noch, diese Schmerzen waren nichts im Vergleich zu denen, die er seinem Feuerengel zugemutet hatte.

Also drückte er ihn noch etwas mehr an sich, gab ihm Anweisungen, was er machen sollte und hielt aus. Die ersten Minuten zog Phoenix das Blut so hungrig und ausgehungert in seinen Rachen, dass es ihm in Strömen am Mund herab und über seinen nackten Oberkörper lief, schließlich auf Cedrics Bauch tropfte, doch nach und nach bekam er es in den Griff, wurde ruhiger und fing an, in gleichmäßigen, kräftigen Zügen zu saugen, wobei sich seine Hände immer noch in Cedrics Schultern krallten wie die Pranken eines Panthers.

Und obwohl er spürte, wie er selbst schwächer wurde, obwohl er draußen die ersten Polizeisirenen hörte, obwohl auch in seinem Kopf ein einziges Wirrwarr an Fragen herrschte, so war er doch glücklich, so Gott verflucht unendlich glücklich.

Er legte eine Hand in Phoenix Nacken und lehnte seinen Kopf gegen seinen, küsste ihn auf die Schläfe und lächelte.

"Lass dir Zeit, Kleiner. Trink dich satt."
 

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Randy Merrill, von seinen engsten Freunden lediglich Rap genannt, wusste selbst nicht genau, wie ihm das ganze so aus der Hand hatte flutschen können. Er mochte ja nun wahrhafig kein Intelligenzbolzen sein, wahrlich nicht - Intelligenzbolzen schmissen die Schule nicht nach der Siebten! - , aber er besaß etwas, dass nur die Natur selbst vergeben konnte und was nicht man erlernte, wenn man nur lange genug irgendwelchen vor sich hin schwafelnden Professoren zuhörte oder seine Nase den lieben langen Tag in langweilige Bücher steckte, er besaß Instinkt! Und davon hatte er bei Gott mehr als genug! Genug für zehn, das sagte er immer und wenn er auch sonst ein Schwindler vor dem Herren war, damit hatte er Recht.

Schon als kleiner Junge war er stets auf Zack gewesen. Schön, okay, er mochte zwar weder in der Lage gewesen sein Zahlen im Kopf miteinander zu addieren, die mehr als zwei Stellen hatten, noch Begriffe wie Photograph aus dem Gedächtnis richtig zu buchstabieren, aber er ließ sich, im Gegensatz zu den anderen Jungs aus seiner Bande, nicht vom alten Mr. Pennyman erwischen, wenn sie wieder mal in seinem kleinen Drugstore Zigaretten und Alkohol geklaut hatten. Oh, nein, er nicht. Er wusste irgendwie immer instinktiv, in welche Richtung er davon laufen musste, um nicht gefangen zu werden oder, welches Versteck sicher war. Er hatte das im Gespür, im Blut, wenn man so wollte.

Natürlich half das nicht sonderlich viel, wenn man als Produkt einer Vergewaltigung geboren wurde, und die eigene Mutter den lieben langen Tag damit verbrachte, sich mit Tabletten abzufüllen, irgendwelche nach Bier und billigem Deo stinkenden Kerle mit nach Hause zu bringen und sich abends den Frust mit drei, vier - ach, was soll´s, heute lassen wir es krachen! - oder auch mal fünf Flaschen Rotwein aus der Welt zu saufen, während sie ihre nüchternen Momente dazu nutzte, ihren Hass gegen die Männer dieser Epoche auf ihren siebenjährigen Sohn zu projizieren und in ihm nur die Erbanlagen des Schweins zu sehen, dass sich eines nachts einfach genommen hatte, was es haben wollte, anstatt in seine Augen zu schauen und zu erkennen, dass er wenigstens die von ihr hatte. Und es half auch nichts, wenn man in der Ghettoschule von den Älteren verprügelt und zusammengeschlagen wurde und man zum Kinderpsychologen vom Jugendamt ging und der nichts anderes tat, als einen zu begrapschen und einem zwanzg Mäuse für "ein wenig Entgegenkommen" versprach.

Nein, nein, dagegen halfen nur der gute Freunde Alki und seine kleine Freundin Nikotin. Aber um an die beiden ranzukommen, dazu waren solche Instinke geradezu perfekt.Und auch, wenn er selbst jetzt, als Zweiundzwanzigjähriger nachts immer noch die Stimme seiner längst gestorbenen Mutter hörte, wie sie im Suff lallte und wieder mit ihrer bettelnden, weinerlichen Stimme nach ihm rief, wenn sie wieder mal ins Bett gemacht oder sich übergeben hatte, und noch immer zurückschreckte, wenn man ihn anfasste, weil er glaubte, man wolle nur wieder "ein wenig Entgegenkommen" von ihm, so waren diese Freunde immer noch in Reichweite und es war gut zu wissen, dass sie immer noch wirkten und einem aus der Patsche halfen.

Blieb also die Frage, wieso er seinen Auftrag so in den Sand gesetzt hatte. Dabei war er verhältnismäßig einfach gewesen. Zumindest nicht anders, als die Aufträge, die er zuvor ausgeführt hatte. Er hatte schon oft Leute aus dem Weg geräumt, um es mal etwas förmlicher auszudrücken, aber bisher hatte es sich dabei immer nur um normale Menschen gehandelt und nicht um.....um solche Freaks wie die, denen er heute Nacht begegnet war.

Selbst jetzt, wo er wieder vor dem großen "Four Seasons Royal" stand, dem Ort, an dem er seit knap zwei Wochen lebte, zusammen mit Mom, schüttelte es ihn noch, wenn er an diesen Typen dachte, der das Feuer aus seinen Händen geschossen hatte!

Sein Auftrag hatte gelautet, Cedric Nathan McNail und Phoenix Gavin Bolder in Paris ausfindig zu machen, zu elimineren und anschließlichend ein wenig Blut von ihnen mitzubringen, wegen der DNS oder irgend so einem komischen Zeug, etwas genaues konnte sich Rap darunter nicht vorstellen. Dass es sich bei diesen beiden Herren um nicht ganz übliche Kundschaft handelte, hatte man ihm auch gesagt, aber hey, er war ja auch ein nicht ganz so üblicher Bote, oder?

Aber, dass die beiden so derartig aufwarten würden, damit hatte er beim besten Willen nicht gerechnet. Es wurmte ihn nur, dass er nicht zumindest den Vampir gekillt hatte, dann wären zumindest fünfzig Prozent seiner Order erfüllt gewesen, aber jetzt rannten alle beide noch lebendig durch die Gegend, sofern man bei einem Untoten von lebendig sprechen konnte und was viel schlimmer war, sie wussten nun, dass man hinter ihnen her war und DAS war doch letzten Ende die wirklich große Scheiße, nicht wahr, Ladies und Gentlemen?

Er seufzte und drückte seine Zigarette aus, schwang sich von seinem Bike und schob es unter die Regenüberdachung vor dem Hotel. Obwohl er nur eine Viertelstunde bis hierher gebraucht hatte, war er bis auf die Knochen nass, seine Klamotten klebten geradezu an seiner Haut und seine Haaren klatschten ihm bei jedem Schritt unangenehm in den Nacken.

"Man, Alter, was sag ich denn Mom am besten?", säuselte er und spielte mit der Marlboro Packung in seinen Händen, während er durch die große Glasdrehtür ging und im Foyer des teuersten Hotels von ganz Paris stand, und den sauteuren Teppich vollkommen durchnässte und mit Dreck und nassem Schlamm besudelte.

Doch darum brauchte er sich keine Gedanken machen, denn alle Leute, die im "Four Seasons Royal" arbeiteten, wussten, dass er zu Mom gehörte und daher durfte er hier machen, was er wollte, aber Anpöbeln würde ihn hier niemand.

Deswegen mochte er Mom ja auch so, seit er mit ihr zusammen war, behandelte man ihn mit Respekt und es fasste ihn auch niemand an, wenn er es nicht wollte. Und vor allem war er dank ihr so viel besser als früher, nicht mehr so eine Niete im Prügeln, sondern der King!

Nichtsdestotrotz würde Mom wohl böse mit ihm sein, wenn er ihr die schlechten Nachrichten mitbrachte, immerhin hatte sie sich auf ihn verlassen. Er war doch ihr kleiner Liebling, und nun hatte er sie enttäuscht. Mit einem schlechten Gewissen, so groß wie der Berg Ararat stieg er in den Lift und fuhr in den siebzehnten Stock.

Dort angekommen schlich er, unnnötig langsam, den Gang herab und blieb schließlich vor der Tür mit der Nummer 27 stehen, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, das Herz so weit unten in der Hose, dass es fast in seinen Stiefeln angekommen sein müsste, aber wie sagten die Helden in den Actionfilmen immer?

Ready or not, here it comes!

Er atmete tief ein, öffnete die Tür, trat in die Suite und atmete erst dann wieder aus, als er im Wohnbereich stand. Überraschenderweise war er leer. Mom saß weder am Schreibtisch, wie sie es so oft tat, noch auf der weißen Couch. Auch die Minibar war zu und der Fernseher war ausgeschaltet, selbst Moms Handy lag nutzlos aus dem Couchtisch herum.

Da bemerkte er das leise Rauschen von Wasser und wusste plötzlich, wo sie war.

Unter der Dusche!

Prompt wurde er etwas rot um die Wangen und sah betreten zu Boden, rieb seine Händer umeinander um seine Nervosität zu überspielen. Er wusste, dass das nicht nett war und vor allem nicht richitg, aber der Gedanke daran, Mom unter der Dusche zu sehen, faszinierte ihn, denn, ja, er war ein kleines bißchen in Mom verliebt.

Da hörte das Rauschen aprupt auf und wie aufs Stichwort öffnete sich wenige Augenblicke später die geriffelte Glastür zum Bad und Mom trat ein. Sie hatte sich ein Handtuch umgewickelt und trocknete sich soeben ihr langes Haar mit einem zweiten Handtuch.

Als Rap sie so sah, wurde das rot auf seinen Wangen ungleich deutlicher und er biss sich verlegen auf die Unterlippe.

Mom ging mit ihren eleganten Schritten, so wie nur Mom das eben konnte, durch den Wohnbereich und nahm ihr Handy, überprüfte einige Nachrichten und drehte sich dann um, und stieß einen freudig überraschten Ton aus, als sie ihn sah.

"Oh, Rap, mein Kleiner, du bist ja wieder zurück?", lächelte sie und für Rap war es das schönste Lächen der Welt. Wenn doch nur alle Menschen so lächeln würden wie Mom.

"Jawohl, Mom, aber ich hab leider schlechte Nachrichten.", flüsterte er und begann, auf den Fußballen auf- unf abzuwippen, wie ein kleines Kind, das seinen Eltern soeben beichten will, dass es das Küchenfenster der Nachbarn mit einem Fussbal eingeschlagen hat. Dabei sah er wieder auf den Boden und schämte sich.

Mom seufzte und kam zu ihm, blieb direkt vor ihm stehen und schob sein Kinn etwas in die Höhe, damit sie ihn ansehen konnte. Dabei tropfte Wasser von ihrer Hand aus seinen Unterarm.

"Komm schon, Schätzchen, was ist passiert. Du weißt, dass du mir alles sagen kannst.", sagte sie und in ihren Augen stand kein bißchen Urteil oder Ablehnung.

Also gab sich Rap einen Schubs und beichtete.

"Also, weißt du, Mom, ich.............ich konnte die beiden Zielpersonen nicht eliminieren."

Er wartete ab, was passieren würde und als Mom nichts sagte, da fühlte er sich in die Position manövriert, sich jetzt rechtfertigen zu müssen.

"Aber es war nicht meine Schuld, weißt du Mom, die waren viel stärker, als du mir gesagt hast. Das heißt, mit dem einen, mit Cedric, dem Vampir, bin ich bestens klar gekommen, aber dieser andere, dieser Phoenix, Mom, der konnte Dinge, die sind mir unheimlich gewesen, ich hab mit einem T-30 auf ihn geschossen und er hat es überlebt! Und dann hat er so komische Sachen mit dem Feuer gemacht und dann hat er mir auch noch meine Schrotflinte weggenommen, Mom.", jammerte er und schniefte ein wenig.

Mom breitete ihre Arme aus und nahm ihren Schützling an ihre Brust, obwohl er einen ganzen Kopf größer war als sie. Ihr Geruch und ihre Wärme beruhigten Rap sofort und sie strich ihm vorsichtig über den Hinterkopf.

"Ist schon in Ordnung, Kleiner, Mom ist nicht böse auf dich. Weißt du, auch deine Mom macht mal Fehler und anscheinend habe ich die beiden wahrhaftig unterschätzt. Insbesondere diesen Phoenix. So wie es aussieht, ist er inzwischen auch ein Vampir geworden, hätte ich mir ja auch denken können.", sie ließ Rap wieder los und wuselte ihm durch sein Haar.

"Oh, Rap, du bist ja klitschnass! Am besten, du wäscht dich und ziehst dir ein paar trockene Sachen an, du erkältest dich sonst noch."

Rap grinste und ging in Richtung Dusche.

"Aber Mom, du weißt doch, dass ich mich nicht erkälten kann.", rief er und verschwand hinter der geriffelten Glastür und kurz darauf war nicht nur Wasserrauschen, sondern auch eine dunkle Männerstimme zu hören, die eine etwas eigenwillige Version von "Born to be wild" zum Besten gab.

Mom sah ihm lächelnd nach und seufzte, drehte sich um und griff erneut ihr Handy. Sie wählte schnell ein paar Nummern und lehnte sich gegen die Tischkante, als man am anderen Ende das Gespräch entgegen nahm.

"Hallo Marik, Mom hier, ist bei euch alles in Ordnung?"

Eine Männerstimme meldete sich und antwortete kurz und knapp.

"Sehr schön, hör mal zu, ich habe hier in Paris ein kleines Problem. So wie es aussieht, sind Vp66 und FS1 wohl doch eine Nummer zu groß für Rap allein, also komm doch bitte mit Bethany hierher und kümmer du dich darum, bei dir weiß ich, dass du mit ihnen fertig wirst......Ja, ich weiß, ich hatte ja eigentlich auch vorgehabt, euch ein bißchen Ruhe zu gönnen, aber Dorian ist zur Zeit noch in London und Mina hat alle Hände voll zu tun in HongKong, also würde es dir was ausmachen?..............Nein?...........Du bist ein Schatz, Mom ist sehr stolz auf dich. Tickets liegen schon bereit, wenn ihr am Flughafen seid, alles weitere sag ich euch, wenn ihr hier seid......Ich dich auch Marik. Bis bald."

Damit legte sie auf und ihre Bedenken waren wieder weggewischt.

Sie streckte sich, als sich die Badezimmertür öffnete und Rap, in frischen Jeans und mit einem Handtuch um die Schultern wieder herein kam und sich die Haare trocken rubbelte.

"Und? Gibt es jetzt wegen mir Ärger?", fragte er ängstlich.

Mom lächelte ihn freundlich an.

"Aber nein, mein Schatz, kein Problem, Mom hat schon alles geregelt. Marik und Bethany kommen her und statten den beiden einen Besuch ab."

Rap seufzte und wirkte sehr gequält.

"Marik und Bethany? Ach, man, warum denn die beiden? Warum kann nicht Dorian kommen?", quengelte er.

"Aber Rap, ich weiß, dass er dir fehlt, aber du weißt doch auch, dass Dorian noch zu tun hat und außerdem hab ich euch dreien schon öfter gesagt, dass ihr euch nicht immer ärgern sollt. Ihr drei seid schließlich Mitglieder derselben Familie, ihr tragt alle das gleiche Zeichen."

Rap warf sogleich einen Blick auf das Symbol, dass auf seinem Oberarm stand, ein Kreuz, mit der Spitze nach unten und einem flammenden Kreis drumherum. Aus reiner Neugierde sah er auf und fragte Mom etwas, dass er schon immer hatte wissen wollen, seit er den Auftrag bekommen hatte, diese beiden Männer zu töten.

"Du Mom?"

"Ja, Rap?"

"Warum willst du diese beiden eigentlich töten? Sie sind doch fast so wie wir anderen auch?"

Mom sah ihn fest an, dann seufzte sie.

"Okay, ich sag dir, warum ich die beiden tot sehen möchte. Es gibt dafür genau drei gute Gründe:

Erstens: Weil sie zu einer Gruppe von vier Leute gehören, die als einzige wissen, das es uns gibt und die unseren Plan verhindern könnten.

Zweitens: Weil sie mein Forschungslabor und meinen ersten Schützling auf dem Gewissen haben.

Und Drittens: Weil ich einem von ihnen DAS HIER zu verdanken habe!", sagte Mom und hob ihre rechte Hand, eigentlich die Hand einer feinen Dame, schlank, lange Finger, schwarz lackierte Nägel, ein silberner Ring mit einem Totenkopf am Ringfinger, ein leichtes Clipband ums Handgelenk, nur eine Winzigkeit war anders, sie war gewiss nicht schön, diese Kleinigkeit, aber sie war bei weitem nicht so schlimm wie sie hätte sein können, und das einzige, was daran wirklich störte, waren die Schmerzen, wenn es draußen gewitterte und die Brandnarben an ihrer Hand den Wetterumschwung auf ihre Weise kommentierten...................
 


 

Fortsetzung folgt!!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2005-09-17T09:29:50+00:00 17.09.2005 11:29
morgen.
*gähn*

sry, das mein GANZER kommentar so lange auf sich warten ließ (ES TUT MIR SO LEID!!!!! VERZEIH MIR!!!)
aber meine internetstunden wurden von meinem kleinen (im moment schlafenden) bruder vollkommen mit seinem online game aufgefressen. und so konnte ich dann gar nicht mehr zum pc *Heul* die schule ist auch nicht ganz unschuldig...und der animexx server!

so genug erklärt, auf zum wichtigsten, dem wohlverdienten kommentar.

*seufz*
das war so ein schönes kapitel *herz*
ich hab zwar nen riesen schreck bekommen als rap
mit ced-chan gekämpft hat
ich dachte nur: nein, nicht schon wieder ne entführung.......ich halts nicht aus...*schnüff*
mir zerreißts ja immer das herz wenn du die beiden trennst...nochmal kommt sicher aber das letzte mal hat mir schon echt gereicht *schüttel*
naja, jetz sind sie ja wieder glücklich beieinander *strahl*
noch ein punkt wo ich schon echt runter mit den nerven war, war als ced sich mit dem schwert selber um die ecke bringen wollte.
weil es doch klar war das phoenix wieder aufwacht.
alle leser wussten das.
es hat mich so an romeo und julia erinnert (naja, nur halb halt ^^). alle wissen julchen wacht auf nur romeo (der idiot) nicht, und HERR romeo muss sich ja gleich killen und FRAU julia kann auch nichts sagen das sie wach ist und guckt ihm einfach zu wie der sich das gift reinleert (sry, bei der szene reg ich mich immer so auf, habt ihr den film gesehen??? wenn die ihre pfote schneller an seine wange heben würde.......ARGH)
aber ich schweife ab....das wär ja das höchste gewesen wenn ced sich das schwert reinrammt und dann phoenix aufwacht...hilfe...das wär dann wohl das ende.
gott sei dank hast du uns das nicht angetan!
da wär sicher mehr als ein herzkasper dabei rausgekommen!!!

ziemlich witzig war das rap geklingelt hat als ced selbstmord begehen wollte.
das war sowas von tragikkomödie...er hat mir leid getan.
ja und dann hat er doch wieder um sein leben gekämpft ^-^

am besten muss es ja ausgesehen haben als rap phoenix gesehen hat....so ne mischung aus angst und unglaube *lach*
der meint er kann da mit ner ollen handgranate......*loslach*
lä_cher_lich.

joa.....schön war auch mal ceds vergangenheit ausgeleuchtet zu bekommen (zumindest ein bisschen ^^)
man kann sich jetz viel besser vorstellen was seine beweggründe waren von "zu hause" (ich weigere mich das ein zu hause zu nennen, den das war sicher alles andere nur kein zu hause) abzuzischen.
(wer wäre dort geblieben?????....haja......da schwebt ja so viel LIEBE im raum *sarkasmus*)

nur seine tante war nett....die mocht ich richtig gerne!
die schien so richtig lieb und verständnisvoll zu sein *nick**freude*
er hatte anscheinend niemand anderen mit dem er sich anfreunden konnte.....das tut mir echt im herzchen weh...
armer floh *schnüff*
und da hat er dann mal jemanden und den killt er....
kein wunder das er sofort bereit war sich die klinge zu geben...außerdem hat mans gut verstanden weil du ja schon einiges über die fast selbstzerstörerische vampirliebe geschrieben hast....*hach*
da muss liebe schön sein...

ich glaub es ist eh allen klar wer "mom" ist...
mom passt nicht zu DER.
eher irre.
oder miststück.oder beides.
ich kann die frau nicht leiden....kann steph-chan nur zustimmen, die die ich immer mal killen wollte...*grrrr* *katana schleif*
es war mehr oder minder klar das steel es NICHT ist der wiederkommt...(ähä) der könnt ja nicht mal als urne vorbeischauen so wie phoenix den verbruzzelt hat *hihihi*
(das ist eine der schönsten stellen...steel das arschloch tritt endlich ab!!! *strike*)

und die die außer trish-chan und nate noch übrig blieb war ja DIE. Mist. ich dacht die wärn wir los....andererseits....könnt ced sie ja jetz abmurksen*lächel*
oder phoenix könnt sie stell-like-abfackeln...
das sind doch durchaus erfreuliche aussichten, oder???

wer mir in dem kapitel gefehlt hat waren trishelle und nate...was ist jetz mit den beiden???
und mit ashley?
kommen die mal wieder?
und wie kommen ced und phoenix ungesehen aus ihrer wohnung?
(oder ihrer badewanne? ^^""")

schön ist ja auch das du immer so schön viel schreibst.
da ist es egal das du immer ein bisschen länger brauchst um ein neues kapitel raufzuladen...das ich deine story und deinen schreibstil echt gerne hab, muss ich ja nicht anmerken oder?

ahja, was ich noch fragen wollte:
tippst du gleich alles auf dem pc oder schreibst du auf nen block und tippst dann? (ist nicht wichtig, aber....interessant ^^)

gut.....ich hoffe meine entschuldigung von oben wird angenommen, und ich geh jetz wieder ins bett *gähn*

ach ja, da war noch was

GRATULIERE!!!! zu 100 kommentaren...
joa da fehlen nur noch 900 ^^ das bekommen wir auch noch hin *lächel*

gute nacht
*wink*
deine
ina-chan *gähn* *vomsesselkipp*

p.s.: *räusper* WEITER!!!!!!!
Von: abgemeldet
2005-09-07T15:31:08+00:00 07.09.2005 17:31
Hallo!!^_^
Ich bin wieder zurück aus Spanien=)
FRisch und voller Tatendrang!!
*knutscha*
SO, ich werde dein Kapitel jetzt nochmal lesen und dann einen KOmmi schreiben ja? *knuddel*
Du bist supersupermega gut!!
Koichiko=)
Von:  Miwako22
2005-08-30T13:03:35+00:00 30.08.2005 15:03
Oh ist das geil. Action!!! Yeah!!!
Phoenix ist aufgewacht. Yeah!!!
XDDDDDDDD
Hach ich bin ja beinahe sprachlos, so toll finde ich das. :D
Dass dieses Miststück nicht tot is, das wurmt mich, aber ohne Bösewichte geht es ja auch nicht. Also, auf dass sie bald verrecken möge!!! XDDDDDDDDDDD
Ach ja. Nach was: Mein Beileid für deinen verstorbenen PC.XDDDDDDDDDDD

so ich hoffe es geht bald weiter. :) Und Gratulation zu den 100 Kommies. :D Du hast die echt verdient. :)

miwa
Von:  --Angela-Mortis--
2005-08-30T08:30:15+00:00 30.08.2005 10:30
*Tür aufschmeiß*
Hallihallo!!
*grins*
Wollt nur ma kurz vorbei schauen!!
*Tür schließ*
Also... ma n Kommi zu einem einzigen Kapitel... auch ma was neues...
*lächel*
Eines wollt ich noch los werden bevor ich ins Detail gehe... STRIKE!!! ICH HABS GEWUSST!!!!
*rumhüpft*
Ich hab dir doch gleich gesagt, dass s Phoenix überlebt und wer "Mom" is... war ja alles so klar...
*sich wieder beruhig und frech grins*
Ich fands... wie immer... sehr schön geschrieben... aba ich glaub, dass ich dich für deinen Schreibstil schon oft genug gelobt hab...
*grübel*
Was könnt ich eigentlich noch dazu sagen... ahja... endlich hat man ma n bissel mehr über Ceds Vergangenheit erfahren... und bei den Eltern, glaub ich, wär jeder so geworden und nach außen hin völlig kalt... ich mein... das schaffen schon Leute, die eigentlich echt nette und liebe Eltern haben und die sich auch um die Kinder sorgen und so... trotzdem kann das ja alles vorkommen und die Entwicklung von Cedric fand ich schon sehr krass... über die Eltern würd ich gern mehr erfahren... wie die so geworden sin und vor allem, wie sie dann gestorben sin... wär ja ma interessant, wenn sie dann irgendwann doch noch gerafft hätten, dass Luxus und Geld nich alles is...
*grins*
Dass er sich wegen Phoenix Sorgen und Vorwürfe gemacht hat, war ja so was von klar... und verdammt wichtig... hat richtig gut gepasst und war auch nötig für ihn... immerhin wollen die beiden jetzt bis in alle Ewigkeit zusammen bleiben... und dafür müssen die schon wissen, was sie am andern haben... die zwei sin einfach zu niedlich...
*kicher*
Nu zu Phoenix... er is ja genau zum richtigen Augenblick wach geworden... und die anschließende Szene zwischen ihm und Rap ihm Schlafzimmer... echt genial... und ausgerechnet bei der Szene ging mein Wecker los und ich sollt n PC ausschalten...
*grübel*
Was mach ich da nur??
*nachdenk*
Eigentlich logisch...
*smile*
Szene zu Ende lesen und dann PC runter fahren... da fehlen mir halt zehn mins... wen störts... meinen Zug hab ich trotzdem noch gekriegt... musst zwar den Rest des Kapis auf heut verschieben... aba das konnt ich noch aushalten...
*grins*
Dafür nu ma zu dem neuen Chara... Rap... den bürgerlichen Namen hab ich mir nich gemerkt... aba ich hoff einfach ma, dass der nur als Rap auftaucht... der gefällt mir irgendwie... ma wieder so n armer Schlucker, der ne bescheidene und tragische Vergangenheit hinter sich hat... und hofft nu endlich ma so was wie ne Familie zu haben...
*smile*
Da passt "Mom" ja perfekt rein... hab mich schon gefragt, wann sie ma wieder auftaucht... und wie viele zu dieser glücklichen, mehr oda weniger kleinen Familie dazu gehören... endlich kenn ich auch ma die Namen der andern "Familienmitglieder"... Bethany und Marik sin ja bestimmt schon in New York - war doch dort oda?? - aufgetaucht... ma sehn wie die andern beiden so sin... besonders Dorian interessiert mich jetzt schon...
*freu*
Sooo... und damit hab ich ma wieder meine kleine bescheidene Kommipflicht bei dir erfüllt und wieder nen kleinen feinen Kommi da gelassen... ma sehn wie lang die nächsten werden...
*lächel*
Freu mich auf jeden Fall schon drauf... sag mir bitte wieder Bescheid, wenn du s nächste Kapi rein stellst... wird aba bestimmt erstma ne Weile dauern... oda willste uns alle ma überraschen??
*frech grins*
Noch viel Spaß beim Schreiben... hoffentlich geht die Story noch ne Weile... also schön viel rein bringen... bis zum nächsten Kapi!!
*knuddel und Tür öffne*
Man liest sich!! Tschau tschau!!
*Raum verlass und Tür schließ*
Von:  Tsuya
2005-08-29T21:40:21+00:00 29.08.2005 23:40
O_________O
*starr*
er lebt...er lebt...er lebt
daaanke gott....erlebt *________*
*strahl*
*kekse streu*
*sich wie blöd freu*
*rumtänzel*
daaaanke daanke
*dir um den hals fall*
*noch immer strahl*

so....lassen wir das mal XDDD

ano...ich fand rap ja toll....hey man, das geht nicht man
aahaaahaaa XDDD
*lach*
gefällt mir
*gg*
aanoo...
sont ahb ich nix zu sagen XD
ich bin im moment zu übertreht um irgendetwas anständiges zu schreiben >______< gomen
*verbeug*

schreib schnll weiter >.<
*anfeuer*

baibai
tsuya
Von:  uteki-chan
2005-08-28T22:02:33+00:00 29.08.2005 00:02
*nick*

brav... wusste ich doch dass er lebt, der süße.. ^^
aber mein cedced wollte selbstmord machen. bööööööööööse!

*schultern zuck*

dem war dann aber doch nicht so, also sehen wir mal darüber hinweg.

eto... "mom" ist das die die ich denke dass sie ist. die von der ich wusste, dass sie nicht tot ist, weil ihr "abschied" so pseudo war, dass das gar nicht sein konnte. die bitch, die ich schon immer mal killen wollte?

*mit den fingern knack*
XD
*zwinker*

super kap.

*wink*

byebye, aqua
Von: abgemeldet
2005-08-28T20:21:22+00:00 28.08.2005 22:21
EEEEEEEEERR LEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEBT!!!!!!!!!!!

*dich niederknuddl*

*auf die knie fall*
DANKE!!!!!!!!

ich schreib dir so bald wie möglich nen ganzen kommi

*knuddl*

DANKE

deine
ina-chan


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