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One, two, three, four...come on baby, say you love me!

von

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Sex and the City

Der nervige Wecker klingelte mal wieder. Mit einem gemischten Gefühl drückte Sanae den Knopf nach unten und schmiss ihre Beine aus dem Bett. Sie rieb sich durch die Augen und gähnte. Dann drehte sie sich um. Tsubasa lag noch immer fest schlafend neben ihr und bemerkte auch dieses Mal nicht ihren Wecker. Sie lächelte, denn es war schön zu wissen, dass sie Tsubasa wohl am Abend wieder sehen würde. Und im nächsten Moment konnte sie schon wieder zornig aussehen wie ein Gewitter, wenn sie an ihre Arbeit denken musste. Sie duschte ausgiebig und zog sich schnell etwas an, den Ring trug sie stolz an ihrem linken Ringfinger. Sie konnte es kaum glauben, dass es tatsächlich einmal so um sie aussehen könnte. Tsubasa und sie waren so schnell zusammen gekommen und er hatte ihr erst gestern Nacht einen Antrag gemacht. Es war unglaublich. Doch es würde der richtige Weg sein, dessen war sie sicher. Freudestrahlend kam sie also in ihrem Büro an, der Groll über die Arbeit wich der Freude über das, was in der vergangenen Nacht passiert war. Ihr Chef wirkte überrascht über die extrem gute Laune seiner Sekretärin und sie verkündete ihm in einer ruhigen Minute, dass ihr Freund ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte. Er gratulierte ihr und freute sich offensichtlich für seine Mitarbeiterin. Immerhin mochte er sie ja.
 

Als Yukari ihre Augen um 7 Uhr öffnete, lag Toshi bereits nicht mehr neben ihr. Sie sah sich suchend um, vielleicht war er ja im Bad oder so. Aber sie sah auch nirgends seine Kleidung, weder Hose, noch Shirt, noch Schuhe. Sie stand mühsam auf, irgendwie hatte sie Muskelkater. Sie fühlte sich total gerädert. Im Nachhinein war die vergangene Nacht eigentlich nicht das, was sie gewollt hatte. Sie hatte zweimal mit Toshi geschlafen, und beide Male war sie von der Sache nicht überzeugt gewesen. Aber sie war so in Toshi verknallt, deshalb hatte sie es getan. Wo war er bloß? Er konnte sie doch jetzt nicht so alleine lassen nach dieser Nacht. Wahrscheinlich musste er selber arbeiten. Sie fiel in ihr Bad, duschte und fönte sich die Haare, fiel von dort aus in ihre Küche, fiel zum Kühlschrank und sah den Zettel daran kleben. "Yukari, bist ne Süße". Toll, was sollte ihr das jetzt sagen? Sie schüttelte den Kopf und fiel von der Küche wieder ins Schlafzimmer vor den Kleiderschrank, stolperte kurz darauf aus dem Wohnhaus und tänzelte in den Bus, der sie bis zur Uni bringen würde. Sie fühlte sich furchtbar. Der Zettel von Toshi ließ nicht wirklich darauf schließen, dass er ihre "Beziehung" vertiefen wollte.
 

Sanae war perfekt in ihrer Arbeit, sie war so gut gelaunt, dass einfach alles nur glatt lief. Sie telefonierte kurz mit Juri, teilte ihm die Neuigkeit mit, die er - so kam es ihr jedenfalls vor - nur mit einem leichten Grummeln hinnahm, hatte er sich vielleicht doch noch Chancen bei ihr ausgerechnet? Egal, die Nachricht, dass die junge Frau Nakazawa verlobt war, verbreitete sich auf der Etage schnell.
 

Yukari konnte in der Uni überhaupt nicht folgen. Sie schaute ununterbrochen auf ihr Handy. Sie erwartete, dass Toshi sich bei ihr melden würde. Sie war einfach total unkonzentriert und beschloss deshalb einfach früher von der Uni abzuhauen. Das brachte ihr einfach nichts. Wieso meldete er sich nicht? Nach den ersten beiden Vorlesungen verschwand sie, sagte nur einer Mitstudentin bescheid, dass es ihr nicht gut ging und setzte sich auf eine Bank und schrieb ihre mittlerweile dritte SMS an Toshi. Er war sicherlich beschäftigt und konnte sich deshalb nicht bei ihr melden...
 

Tsubasa und Sanae dagegen schrieben sich SMS. Er erzählte ihr nur knapp, dass sie jetzt beim Training dies und das und jenes machten, und dass er am Abend gerne mit den Jungs und ihr in ein Bistro gehen würde, um es "offiziell" zu machen, dass sie jetzt verlobt waren. Sanae strahlte natürlich über beide Ohren und sagte zu. Jetzt erst fiel ihr auf, dass sich Yukari noch nicht gemeldet hatte, also schrieb sie ihr eine SMS.
 

Das Handy piepte! Sie kramte hektisch in ihrer Tasche herum und fand das Handy auf Anhieb natürlich nicht. Konnte sich diese blöde Tastensperre nicht schneller aufheben lassen? Sie drückte wie eine besessene auf dem kleinen Gerät herum. Enttäuschung machte sich in ihr breit, es war "nur" Sanae, die auch noch wissen wollte, wie es am vergangenen Abend gelaufen war. Yukari vergrub ihre Hände im Gesicht. Wieso meldete er sich nicht? Und was schrieb Sanae ihr überhaupt, sie hatte ihr was Wichtiges zu sagen, was sie ihr nicht per SMS mitteilen wollte. Und nicht zu vergessen, dass sie wissen wollte, wie der Abend war. Yukari wollte jetzt einfach nur weinen und ENDLICH eine Nachricht von Toshi kriegen. Sie seufzte, rappelte sich auf und ging auf die Suche nach einer Telefonzelle. Sie musste sich unbedingt bald mit Sanae treffen.
 

Tsubasa legte sich dagegen beim Training richtig ins Zeug. Er war mit einer spitzenmäßigen Laune zum Training gekommen, er strahlte wirklich übers ganze Gesicht. Ryo ging diese extrem gute Laune schon langsam auf den Keks und er versuchte so gut es ging Tsubasa zu ignorieren.

"Hey Sanae..." Yukari begrüßte ihre Freundin bereits mit einer zittrigen Stimme am Telefon. Sanae schaltete sofort.

"Hey, was ist los?" fragte sie besorgt. Am anderen Ende der Leitung hörte sich Yukari bereits schluchzen und kurz darauf richtig weinen. "Süße, beruhig dich, was ist denn passiert?" Doch Yukari schnäuzte sich erst einmal aus und nahm dann den Hörer wieder und jammerte ihrer Freundin ins Ohr.

"Es ist alles so furchtbar Sanae!" Und fing daraufhin gleich wieder an zu weinen.

"War was mit Toshi?" Sanae konnte sich denken, dass es irgend etwas mit diesem blöden Typen zu tun haben musste.

"Ja...Er...er meldet sich nicht bei mir, reagiert nicht auf SMS oder sonst irgendwas..." Sie schluchzte erneut auf.

"Vielleicht hat er gerade einfach keine Zeit?" versuchte Sanae ihre Freundin zu beruhigen. "Du hast doch gesagt, er ist ein ganz lieber Kerl, dann wird er sich doch sicherlich melden, wenn er dich wieder sehen will!"

"Das ist es ja, ich glaube nicht, dass er mich wieder sehen will nach gestern!" Jetzt wurde sie hellhörig.

"Was war denn gestern?" Yukari schien wieder mehr angefangen haben zu weinen, denn sie machte eine Pause. "Ich...Ach alles scheiße! Ich hab mit ihm geschlafen!" - Na super, ich wusste es - ging es Sanae durch den Kopf. Sie atmete ruhig durch, Vorwürfe brachten jetzt nichts. Trotzdem kam ein "Oh Mann" über ihre Lippen, was Yukari wieder zum Heulen brachte. Sanae sagte ihrer Freundin entschlossen: "So Süße, jetzt mach dir keinen Kopf. Ich mache in einer halben Stunde Mittag und dann treffen wir uns und reden über alles, klar?" Yukari stimmte ihrer Freundin zu und riss sich nun etwas mehr zusammen. "Danke Sanae!" hauchte sie ihr noch in den Hörer.
 

Yukari schluffte langsam zu dem Ort, an dem sie sich mit Sanae zum Mittag verabredet hatte. Langsam bekam sie ein wenig Hunger, auch wenn sie keinen Appetit verspürte. Sie überlegte, ob sie ihm noch eine SMS schreiben sollte oder es doch bleiben lassen sollte. Letztendlich schrieb sie ihm natürlich noch eine. "Toshi, was ist los, warum meldest du dich nicht bei mir? Ist irgendwas? Wann sehen wir uns wieder?" Sie steckte das Handy wieder in ihre Tasche und seufzte. Wieso war er jetzt so zu ihr, er konnte sich doch denken, dass sie ihn wieder sehen wollte und ihre Gefühle für ihn echt waren.
 

Toshi sah langsam aber sicher schon genervt zu seinem Handy, er hatte es mittlerweile sogar auf lautlos gestellt, aber selbst das Vibrieren nervte ihn. Er schnappte es sich und sah den Namen. Es war schon wieder Yukari, wie viele SMS hatte sie ihm im Laufe des Vormittages schon geschrieben? Und im Prinzip stand in jeder SMS das Gleiche drin. Kapierte die Kleine es nicht? Was erwartete sie bitte von ihm, dass er sie heiraten sollte?

"Hey Toshi, fummel nicht so viel an deinem Telefon rum, komm lieber her und hilf mir!" motzte ihn sein Kollege an. Er ließ das Handy wieder zurück und begab sich an seine Arbeit. "Wer schreibt dir überhaupt die ganze Zeit?" fragte Lino. Toshi grinste. "So ne Kleine, die ich die letzte Nacht flach gelegt habe. Verspricht sich mal wieder zu viel, weißte..." Lino nickte verständnisvoll. Er kannte Toshi und seine Frauengeschichten mittlerweile gut genug. Diese jungen Dinger. Dass sie auf jemanden wie Toshi überhaupt herein fielen, war es nicht offensichtlich, dass er mit seiner machohaften Art ein junges Mädchen einfach nur ins Bett kriegen wollte. Toshi hatte es mal wieder geschafft, er musste auch keinen allzu großen Aufstand um Yukari machen. Nach den zwei Malen, die sie miteinander unterwegs gewesen waren, hatte er sie herumbekommen. Das war schon fast zu einfach gewesen.
 

Sanae sah zu, dass sie pünktlich zur Verabredung kommen konnte. Sie trafen sich wie so oft vor dem Bistro, Yukari stand schon erwartungsvoll am Eingang. Sanae nahm ihre Freundin sofort in den Arm, als sie sah, wie schlecht es ihr ging. Noch immer den Arm um sie gelegt besetzten sie einen Tisch weiter hinten durch, an dem sie ungestört miteinander reden konnten. Yukari stiegen wieder Tränen in den Augen auf, sie konnte sich einfach nicht beruhigen, Toshi hatte natürlich noch immer nicht auf eine ihrer Nachrichten reagiert. Sanae brachte Yukari dazu, ebenfalls etwas zu essen, und so entschieden sie sich beide für einen Salatteller mit Putenbruststreifen.

"Männer sind eben Schweine!" begann Sanae. "Ich hab mir schon gleich gedacht, dass dieser Toshi irgendwie seltsam ist, er hatte bei Yayoi und mir schon versucht mit solchen platten Sprüchen zu landen." Yukari schüttelte den Kopf und starrte wieder auf ihr Handy, das noch immer keine Veränderung des Displays mit sich brachte.

"Ich kann das gar nicht wirklich glauben Sanae, wieso hat er mir dann gesagt, dass ich ihm viel bedeute? Da muss doch etwas dran sein, oder nicht?" Sie schaute ihre Freundin hilfesuchend an. Sanae tat ihre Freundin richtig leid. Sie schüttelte den Kopf.

"Yukari ich glaube nicht, dass er die Absicht hatte eine ernsthafte Beziehung mit dir anzufangen. Ich denke, er war nur darauf aus, dich ins Bett zu kriegen. Deswegen wollte ich ja auch, dass du vorsichtig bist!" Yukari fing wieder an zu weinen, ihr kullerten die Tränen über die Wangen. Sie schaute nach unten.

"Und ich blöde Kuh bin so schnell mit ihm ins Bett gegangen!" Sanae versuchte zu lächeln.

"Man macht eben Fehler...wenn man verliebt ist!" Sanae nahm die Hand ihrer Freundin und Yukari blickte auf, dann musste auch sie lächeln.

"Ich bin so dumm..." flüsterte Yukari los. "Ich hätte auf dich hören sollen, mir hätte das auffallen sollen. Aber er gefiel mir so gut, er war so lieb und nett zu mir!" Sie erschrak, denn auf einmal piepste ihr Handy. Sie sah erschrocken auf das Mobiltelefon. Sanae griff es sich und las die SMS, die tatsächlich von Toshi kam, vor.

"Hallo Süße, von meiner Seite aus besteht kein Interesse mehr. Bist ne Nette, aber trotzdem nein. Man sieht sich!" Sanae wurde wütend. "Was für ein Idiot!" brüllte sie aus und Yukari wirkte wieder traurig. "Lass dir deine Stimmung von so einem nicht vermiesen. Du hast einen Fehler gemacht aus dem du lernen kannst. Jetzt verschwende besser keinen weiteren Gedanken mehr um ihn! Achte lieber auf die, die es ernst mit dir meinen." "Wie meinst du das?" Sanae grinste. "Das wirst du bald schon noch merken. Ich glaub, unser Essen kommt!" Yukari hing noch immer ihren Gedanken nach. Erst nachdem sie das Essen beendet hatten, fiel ihr Sanaes übermäßig gute Laune auf und die frohe SMS von ihr vorhin kam ihr in den Sinn. "Sag mal, was wolltest du mir eigentlich sagen?" fragte sie ihre Freundin, während sie ihr Besteck zur Seite legte. Sanaes Augen leuchteten auf. "Es geht um Tsubasa und mich. Er...hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten will!" Yukaris Gesicht hellte sich auf, sie schnappte nach den Händen ihrer Freundin und strahlte sie an. "Du meine Güte, dann müssen wir das ja noch zusammen planen und einkaufen gehen!" rief sie begeistert aus. Sanae lachte. "Ja, es ist nur die Frage, wie Tsubasa sich das vorgestellt hat."
 

Die Jungs waren schon gespannt, was Tsubasa ihnen Tolles zu verkünden hatte, wenn er sie schon einlud. Seine Eltern würden nächste Woche aus dem Urlaub kommen und dann ebenfalls nach Tokio reisen, um ihren Sohn zu treffen, dann könnte er es auch ihnen direkt erzählen. Denn persönlich fand er so was einfach besser. In Gedanken sah er sich und Sanae schon in Brasilien, bzw. in Europa, wo er dann demnächst einen Platz beim 1. FC Barcelona erhalten würde. Es passte einfach alles.
 

Ryos Gedanken dagegen kreisten gar nicht um das Thema Tsubasa und wieso er sie alle für den Abend einladen wollte. Wenn er überhaupt daran dachte, dann stand die Frage im Vordergrund, ob Yukari auch da sein würde. Er hatte nach der Feier ernsthaft versucht NICHT mehr an sie zu denken, doch je mehr er das versuchte, desto mehr dachte er auch an sie. Beim Fußballspielen war er aggressiver als sonst, er war richtig verbissen. Es ärgerte ihn, dass Yukari wirklich mit diesem Spatzenhirn von Toshi ausgegangen war. Das hatte er ja nun zu Genüge mitbekommen. Wieso verdammt noch mal beachtete sie ihn nicht. Er hatte auf der Party wirklich geglaubt, dass sie sich auch auf eine andere Weise verstehen würden als auf der freundschaftlichen Ebene. Aber wahrscheinlich hatte er sich das nur eingebildet. Kisugi hatte wohl recht und er sollte sein Interesse an Yukari zurück stellen, denn es würde ja eh nichts bringen. Er war eben nicht ihr Typ. Kojiro könnte er dafür umbringen, dass er diesen Idioten von Toshi zu sich auf die Party eingeladen hatte. Wer weiß, was zwischen ihm und Yukari hätte entstehen können, wenn dieser blöde Schleimer ihm nicht dazwischen gefunkt hätte. "Ishizaki, alles klar?" wurde er aus seinen Träumen von Genzo gerissen. Er nickte kurz und rannte dann wieder auf den Ball zu.
 

Es musste ein großer Tisch bestellt werden für den Abend, Sanae hatte sich mal wieder ein wenig zurecht gemacht, Yukari war bereits in ihrem Appartement, als sie eintraf. Denn sie wollte ihre Freundin lieber bei sich haben. Sie kicherten und alberten herum und machten sich dann auf den Weg, um pünktlich zum vereinbarten Termin im Bistro zu sein. Yukari versuchte sich vom leidigen Thema Toshi abzulenken, sie hatte akzeptiert, dass es ihm nie um etwas Ernstes gegangen war, so sehr sie sich das auch wünschte. Sie war zornig, aber mehr auf sich selbst, dass sie so dumm gewesen war und darauf hereingefallen war. Sie sah beim Betreten des Bistros Ryo an der Theke stehen, der sich gerade mit Takeshi unterhielt. Sie ging schnurstracks auf ihn zu, warum wusste sie nicht, aber sie glaubte einfach, dass sie sich nirgends in diesem Moment wohler fühlen würde, als beim guten alten Ryo. Er sah verwundert zur Seite, als sie sich neben ihn stellte und anlächelte. Er lächelte zurück und das warme Gefühl in seinem Herzen breitete sich nun überall in ihm aus und ließ ihn aufblühen. Nachdem sich tatsächlich alle eingefunden hatten, übernahm Tsubasa das Wort. Er laberte eine Weile über die bevorstehende Zeit und dem Training und bla jenes (Sanae langweilte sich in der Zeit gemeinsam mit Yayoi und Yukari) bis er es dann endlich mal auf den Punkt brachte. "Und um mein Glück vollkommen zu machen, haben Sanae und ich uns dazu entschieden zu heiraten!" Eja, das hatte gesessen, so schnell rechnete wohl niemand mit dem Entschluss der beiden - viel mehr eher gesagt mit Tsubasas Entschluss. Es hagelte Glückwünsche und Roberto war wieder einmal über diesen Querkopf Tsubasa überrascht, der anscheinend immer seinen Kopf durchsetzen musste.

Die Überraschung über die Nachricht verdauten die meisten recht schnell und nachdem gegessen war bildete sich die Sitzordnung neu und man plauderte über dieses und jenes. Yukari, noch immer erfreut über das Glück ihrer besten Freundin, versank allerdings wieder in ihren trüben Gedanken. Wieso hatte sie nicht dieses Glück den Mann fürs Leben zu finden. Sie war so blöd gewesen und war auf einen Schleimer herein gefallen. Plötzlich bemerkte sie, dass sie von jemandem angestarrt wurde. Es war die Person, die sich soeben neben sie gesetzt hatte, es war Ryo. Er grinste sie an. "Wo ist denn dein Traumprinz?" fragte er vorsichtig. Sie blickte nach unten und friemelte an ihren Fingern herum. "Der ist da wo er hingehört, wo der Pfeffer wächst!" antwortete sie schnippisch. "Oh...sorry, ich wusste ja nicht..." "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Ryo." Sie blickte zu ihm auf und lächelte ihn an. Es war schön, dass er da war. Sie blickte ihm in die Augen, zum aller ersten Mal tat sie dies wirklich und sie bemerkte zum aller ersten Mal die Wärme und Zuneigung für sie in seinen Augen und ertrank förmlich darin.
 

Tsuabsa war mal wieder in einer eifrigen Diskussion mit Hyuga und Genzo verfallen, während Yayoi mit Sanae über die Hochzeitsplanung sprach. Sanae und Tsubasa hatten kurz zuvor noch überlegt, wie sie es in etwa ablaufen lassen wollten. Es sollte zwar schnell passieren, aber nicht zu hektisch. Einladen wollten sie natürlich Freunde und Familie, das würde noch etwas Arbeit kosten, die so kurzfristig alle unter einen Hut zu bekommen. Aber da weder Tsubasas noch Sanaes Familie sehr groß war, war dies doch ganz gut umzusetzen. Taro und Genzo wollten im Laufe der Woche mit Tsubasa nach einem Anzug schauen und Yukari hatte sich schon für das Brautkleid angeboten, dabei wollte natürlich auch Yayoi nicht fehlen. "Und hast du schon in etwa eine Vorstellung?" Sanae grübelte nicht lange. "Es soll schlicht sein, ich mag diese pompösen Dinger nicht so. Aber halt jedenfalls schön. Da findet sich hoffentlich was..." Sie zeigte ihrer Freundin noch den Ring und diese schaute sie neidisch an. "Ich wünschte, Jun wäre da auch einmal so spontan und käme auf die Idee zu fragen. Immerhin sind wir schon so lange zusammen..."
 

Yukari schüttete Ryo ihr Herz aus. Sie wusste nicht, ob es so richtig war, aber dennoch hatte sie das Gefühl, dass Ryo ihr helfen konnte, es zu verarbeiten. Je mehr sie erzählte desto verärgerter wurde er. Er schlug mit der Faust auf den Tisch. "Also so ein mieser Hund!" knurrte er. Yukari hatte ihm vorsichtig deutlich gemacht, dass Toshi ihr etwas zu nahe gekommen war, als sie es eigentlich gewollt hatte. "Dieser verfluchte Idiot, was bildet der sich ein. Am liebsten würde ich..." "Und am besten würdest du gar nichts dagegen machen. Ich glaube, das bringt bei dem einfach nichts." Sie seufzte, sie fühlte sich jetzt schon etwas besser nachdem sie wusste, dass sie nach dieser Situation nicht alleine war. Sie lächelte Ryo an und legte behutsam ihre Hand auf seine. Er beruhigte sich sofort und blickte ihr wieder in die Augen. "Wieso ist mir früher nie aufgefallen, wie niedlich er doch sein kann...".
 

Die Gesellschaft löste sich nach einigen Stunden wieder auf, Sanae war müde, sie war immerhin früh aufgestanden. Tsubasa kam wie gewohnt mit ihr. Yukari hing mittlerweile in ihren Gedanken nicht mehr Toshi, sondern Ryo hinterher. Er stand noch dort mit Genzo und Misaki zusammen. Sollte sie hingehen und ihn fragen, ob er sie nach Hause bringen könnte? Sie hatte sich den Abend über so wohl bei ihm gefühlt. Was war das nur? Sie sah Ryo auf einmal mit ganz anderen Augen. Sie seufzte und ging ein paar Schritte auf die Jungs zu. Genzo sagte etwas zu Ryo, woraufhin er sich umdrehte und sie angrinste. "Ich dachte, du wärst schon gegangen." Sie schüttelte mit dem Kopf. "Nein, nein..." stammelte sie. Er blickte sie an. "Soll ich dich nach Hause bringen?" Sie blickte auf, dankbar für seine Worte, so dass sie ihn nicht fragen musste, nickte sie und sie machten sich zwei Minütchen später auf den Weg.
 

"Ich glaube, heute Abend hat sich irgendwas bei Yukari und Ryo ergeben!" sagte Sanae sicher. Tsubasa schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Meinst du? Ich hab da nicht so drauf geachtet..." "Was fällt dir schon auf!?" patzte sie ihn leicht an. Er war verwundert über ihre etwas pampige Art, erschien ihm völlig grundlos. Sie legte sich auf die Seite und schloss die Augen. "Tut mir leid, war nicht so gemeint!" murmelte sie noch, bevor sie einschlief.
 

Seit ein paar Minuten standen sie nun schon vor Yukaris Haustür herum und hielten Small Talk. Ryo war überrascht, dass sie plötzlich so locker miteinander umgingen konnten und wie schüchtern Yukari zwischenzeitlich bei ihren Gespräch gewesen war. "Na gut, vielleicht...vielleicht sollte ich jetzt langsam rein, muss morgen wieder zu ner Vorlesung und dann müsste ich mal anfangen zu lernen!" stammelte sie. Er nickte. "Dann wünsche ich dir ne gute Nacht." "Dankeschön!" Sie standen sich noch immer gegenüber, schweigend und beide etwas schüchtern. "Und danke übrigens, Ryo!" Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn vorsichtig, er erwiderte ihre Umarmung zuerst etwas zaghaft und drückte sie dann doch feste an sich. Er so den Geruch ihrer Haare in sich auf, so nah war er ihr noch nie zuvor gewesen und es schien ihm, als wäre nun sein größter Traum wahr geworden. Sie lösten sich langsam von einander. Yukari lächelte und blickte wieder tief in Ryos dunkle Augen, die ihr so voller Liebe schienen. Sie zog ihn ein Stückchen zu sich hinunter und ihre Lippen näherten sich langsam und vorsichtig den seinen. Ryo wunderte sich ein wenig über ihren plötzlichen Sinneswandel, aber unterbrechen wollte er diese zärtliche Begegnung trotzdem nicht. Sie tastete sich immer näher an ihn heran, bis ihre Lippen seine erreicht hatten. Sie drückte ihre nun einfach auf seine. So verharrten sie kurz, bis es sich zu einem innigen Zungenkuss wandelte. Yukari strich ihm über den Rücken und in ihr löste sich ein kleines Feuerwerk der Gefühle. Es war einfach wunderschön das mit Ryo zu erleben. Auch er genoss diesen Kuss offensichtlich. Doch auf einmal drängte er sie von sich weg. Sie erschrak und konnte seine Reaktion nicht verstehen und sah ihn verständnislos an. Er ordnete seine Kleidung, obwohl sie gar nicht wirklich verrutscht oder unordentlich saß. Er atmete hörbar aus, blickte ihr dann wieder in die Augen und schüttelte den Kopf. "Yukari, wirklich. Das ist vielleicht ganz lieb von dir gemeint. Aber bitte mach das nicht, um diesen Toshi zu vergessen. Ich möchte kein Lückenfüller sein." Sie wollte etwas sagen, doch er unterbrach sie "Trotzdem gute Nacht!", drehte sich um und verschwand mit schnellen Schritten. Sie blickte ihm traurig hinterher und seufzte. War er denn wirklich nur ein Lückenfüller? Sie wusste es in diesem Moment gerade nicht, aber sie war noch immer erfüllt von dem schönen Gefühl in ihrem Bauch, das sie seit dem Kuss und der Nähe von Ryo hatte.
 

Eine Woche war vergangen, ohne dass sie etwas Spektakuläres ereignet hatte. Yukari stürzte sich voll und ganz in ihren Uni-Kram, Sanae nervte sich auf der Arbeit ab, sah ihren Freund nun nicht mehr jeden Tag, traf sich mit Yukari und Yayoi, sprachen alle über ihre Sorgen und Probleme, sprachen über die schönen Dinge im Leben und suchten für Sanae ein passendes Kleid, sowie Schuhe aus. Mit Tsubasa hatte sie gemeinsam schon die Gästeliste abgearbeitet und die Einladungen verschickt, wobei die Meisten ihnen schon zugesagt hatten. Seinen Eltern hatte er doch schon telefonisch mitgeteilt, was er und Sanae vorhatten, auch Sanaes Eltern wussten schneller bescheid, als die beiden es geplant hatten. Eine plötzliche, aber für alle zu erwartende Entscheidung. Seine Eltern hatten ihn bereits in Tokio besucht und sie waren gemeinsam mit ihren Eltern essen gewesen. Von elterlicher Seite würde es also keine Probleme geben, keine böse Schwiegermutter, das beruhigte Sanae. So saßen sie nun zu dritt in ihrem Lieblingscafé und saßen vor der Angebotskarte des Partyservices, bei dem Tsubasa und Sanae ihr Buffet bestellen wollten.

"Gott, da sind so viele leckere Sachen bei!" jauchzte Yayoi auf. "Wie kann man sich denn da entscheiden?"

"Also ich will auf jeden Fall kaltes Buffet und ein kleines Angebot an warmen Essen, mag ja nicht jeder nur was Kaltes essen. Soll ja auch eine entspannte Feier danach sein."

"So mit Hinsetzen und so?" fragte Yayoi etwas dümmlich nach.

"Natürlich, denkst du, ich will ne Stehparty machen und die ganze Zeit mit dem Kleid und den Schuhen herum stehen?" Sie hatte sich für ein langes, aber schlichtes weißes Kleid entschieden, es hatte keine Ärmel (es war ja immerhin kein Winter mehr) sondern dünne Trägerchen, die über die Schultern gingen. Es stand Sanae einfach wunderbar und Yukari und Yayoi hatten ihr dazu geraten. Da sie sich selbst darin ebenfalls am besten gefiel, hatte sie sich nach mindestens 30 anderen Kleidern zu diesem entschieden. Wunderschöne weiße Schuhe mit Absätzen rundeten die Sache perfekt ab. Man konnte sich wirklich keine hübschere Braut vorstellen, als sie. Yukair seufzte, Sanae grinste zur Seite. "Was ist?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich denke noch immer über Ryo nach." Sanae legte die Karte beiseite. "Wie wärs, wenn du dich mal bei ihm meldest. Du kannst doch jetzt nicht erwarten, dass er sich bei dir meldet nach dem was er dir gesagt hat, erwartet er das vielleicht von dir?" Yukari zögerte, vielleicht hatte Sanae recht. "Hmmmmm...ja mal schauen!" Sanae verzog das Gesicht. "Was hast du?" fragte Yayoi. "Ich krieg bald meine Tage, die melden sich netterweise vorher schon an. Dann muss ich die Pille wenigstens nicht durchnehmen, an meinen Hochzeitstag wollte ich auf so was verzichten!" lachte sie ihre Freundinnen an. Bevor sie sich verabschiedeten knuffte Sanae ihre Freundin noch einmal in die Seite. "Ruf ihn doch an oder schreib ne SMS, er wartet sicherlich schon da drauf!"
 

Yukari grübelte. Sie grübelte nicht nur diesen Tag, sondern noch die nächsten Tage. Irgendwie war da doch mehr, was sie für Ryo übrig hatte, als sie es sich eingestehen wollte. Er war zwar oft ein richtig blöder Hornochse, aber er hatte sie immer wieder zum Lachen gebracht und war wirklich sensibel, wenn es jemandem schlecht ging. Wieso nur hatte sie das so ignoriert. Eigentlich war er doch ganz süß. Sie nahm ihr Handy in die Hand, rief im Menü das Adressbuch auf und starrte Ryos Handynummer an. Mit dem Training müssten die Jungs eigentlich schon fertig sein. Sie hatte seit fast zwei Wochen nichts mehr von ihm gehört und nichts von sich hören lassen. Sie drehte sich auf den Bauch und begann eine SMS zu tippen. "Hallo Ryo, sorry, hab zu lange nichts von mir hören lassen. Magst du nicht mal mit mir was Trinken gehen? Würde mich sehr freuen. Liebe Grüße, Yukari." Sie blickte ihre getippten Buchstaben an, grübelte dann jedoch nicht lange rum, sondern schickte die SMS ab bevor sie es sich noch einmal anders überlegen konnte.

Tsubasa befand sich mal wieder in der Wohnung seiner mittlerweile ja Verlobten. Er zog sich gerade um, es war 21 Uhr, aber in den Schlafklamotten fühlte er sich einfach mit am wohlsten. Er verzog sich auf die Couch und wartete auf Sanae. Sie hatte an diesem Tag nicht die beste Laune gehabt. Aus dem Badezimmer ließ sie sich auf ihre Couch fallen und lehnte mit ihrem Kopf an der Schulter Tsubasas. Sie schloss die Augen, sie hatte Bauchschmerzen und wollte einfach nur ihre Ruhe haben. Tsubasa schien das sogar begriffen zu haben, hielt sie einfach nur im Arm und schaute auf den flimmernden Bildschirm. Gegen 22 Uhr jedoch wollte sie ins Bett gehen und Tsubasa folgte ihr. Er hatte das Licht noch nicht gelöscht, lag neben ihr und zog sie an sich, begann ihren Hals zu küssen und glitt mit den Händen an ihrem Körper hoch und runter. Sie lag bereits auf der Seite und hatte die Augen geschlossen, drängte seine Hände von sich weg und drückte seinen Kopf von sich. "Nicht heute Tsubasa, ich hab meine Tage...", empfand ihre Worte dann doch etwas zu abweisend, drehte sich kurz zu ihm um, gab ihm einen Schmatzer auf den Mund. "Sorry, aber der Quälgeist ist nun mal anwesend und dann ist Frau eben nicht in Stimmung." Er lächelte zurück, nahm sie wieder in den Arm und so schliefen sie ein.
 

Yukari war über ihrem Handy eingeschlafen und las die Nachricht von Ryo erst am nächsten Morgen. Das schien ein guter Start in den Tag zu werden. "Hi, ja von mir aus gerne. Sag mir wann und wo, hab nach dem Training ja meistens Zeit. Ciao, Ryo." Sie atmete erleichtert auf, er wollte sie doch nicht abweisen. Also gut, jetzt musste sie nur noch einen passenden Tag finden. HEUTE. Dieser Tag passte ihr am besten und so smste sie ihm dies zu. Ob er jetzt schon wach war? Vielleicht saß er auch gerade beim Frühstück. Nunja, er würde sich ja bei ihr melden. Gut gelaunt stieg sie unter die Dusche.
 

Sanae dagegen wachte überhaupt nicht gut gelaunt auf. Ihr tat der Rücken weh und sie hatte das Gefühl, wahrlich durchgeblutet zu sein. Sie stellte sich unter die Dusche, schloss dabei die Augen und duschte sich länger als es normal war für sie. Sie fühlte sich einfach nur mies. Sie kramte sich ein paar Klamotten heraus, zog sich lustlos an und machte sich auf den Weg ins Büro. Ihr Chef war noch nicht da. Sie fragte sich, wieso sie eigentlich immer schon so früh auf der Arbeit war, das bewahrte sie auch nicht vor Überstunden. Sie stellte die Kaffeemaschine an und packte das Teilchen aus, dass sie sich vorher beim Bäcker gekauft hatte und aß dies mit einem riesigen Appetit. Sie überlegte, ob sie nachher kurz in den Supermarkt laufen und sich ein paar Schoko-Yes-Torties kaufen sollte. Nach dem Zeug war sie momentan einfach verrückt! Das Telefon klingelte und Juri meldete sich zu Wort. Wenigstens fing der Tag mit netten Kollegen an. "Hallo meine Süße" er begrüßte sie noch immer so am Telefon. "Wie siehts nachher mit der Pause aus, haste Lust bei Salvucci was zu essen?" Sie grinste. "Gerne doch, gerne!" Sie tauschten sich noch über die neuesten Neuigkeiten übers Haus aus und legten dann auf. In ihrem Outlook-Fach lagen mehrere Emails, die sie bearbeiten musste, Termine, die sie eintragen und koordinieren musste, außerdem hatte ihr Chef ihr noch ein Diktat hingelegt, welches sie abtippen sollte. Sie seufzte und fasste sich an den Bauch. Diese elendigen Krämpfe! Aber eine Tablette schlucken wollte sie nicht...So zog sich der Vormittag hin und sie konnte es kaum erwarten, bis Juri gut gelaunt in ihrer Tür erscheinen würde und sie zum Mittagessen abholte. Sie schrieb Yukari eine kurze Nachricht und machte sich dann weiter an die Arbeit.
 

Ryo saß währenddessen etwas ungläubig vor seinem Handy und gab Yukari als Antwort ein "Ja das ist prima, ich hol dich um 19 Uhr bei dir zu Hause ab!" per SMS durch. Sie hatte sich tatsächlich gemeldet. Nach ihrem Kuss versuchte Ryo so gut es ging seine noch immer intensiven Gefühle für Yukari abzudrehen. Wie immer vergebens. Er wollte trotz allem nicht der Ersatz für jemanden wie Toshi sein, er wollte für niemanden der Ersatz sein, auch wenn ihm der Kuss und die Nähe zu ihr gefallen hatte. Einen anderen Grund als Lückenfüller konnte er sich nicht denken. Weshalb sollte sie auf einmal sonst anfangen auf ihn zu stehen? Tsuabsa war mittlerweile eingetrudelt, er hatte nicht gerade die tollste Laune, aber je mehr es auf Training anging, desto besser wurde diese wieder. Taro und er waren am Vortag noch einen Anzug für ihn kaufen gewesen. Er und Sanae hatten ihre Hochzeit in zwei Wochen geplant.
 

Sanae schloss gerade die Tür zum Büro ihres Chefs, sie hatte sich quasi fürs Mittagessen abgemeldet und lief Juri in die Arme, als sie aus ihrem Büro heraus rannte. "Nanana, du bist aber heute stürmisch meine Liebe!" lachte Juri ihr entgegen, als sie zusammen stießen. Sie grinste. "Ja, konnte es heute kaum erwarten mit dir essen zu gehen!" Sie zwinkerte, harkte sich bei Juri ein und so verließen sie das Bürogebäude und machten sich in Richtung Salvucci auf. Sanae hatte einen riesigen Hunger, sie bestellte sich als Vorspeise einen Salat und als Hauptgericht eine Pizza, darauf hatte sie Appetit. Juri tat es ihr gleich, ließ allerdings den Salat aus. Das Essen wurde schnell serviert und deshalb entschieden sie sich noch einen Cappuccino zum Schluss zu trinken und sich zu unterhalten, denn sie hatten beide keine Lust schon zurück zu gehen. Sanae löffelte den Schaum von ihrem Getränk und lutschte den Löffel ab. Juri nahm gerade einen Schluck des selben Getränkes und der Schaum hinterließ einen Bart. Sanae grinste und machte ihm den Schaum mit der Serviette weg.

"Wenn das dein Verlobter sehen würde..." "Dann würde er sicherlich rummotzen. Aber er ist nicht hier!" feixte Sanae. Jetzt, wo sie mit Juri zusammen war, konnte sie sich entspannen. Er war wirklich ein prima Kerl, wieso sie das vorher nicht schon einmal kapiert hatte fragte sie sich in letzter Zeit des Öfteren. Sie verbrachte viele Pausen mit ihm, sie besuchten sich gegenseitig in ihren Büros und alberten herum und tratschten über einige Leute aus der Firma, die sie beide nicht ausstehen konnten. Für Sanae war er ein richtig guter Freund geworden. Juri wurde auf einmal etwas ruhiger. Sanae witterte etwas. "Was?" fragte sie ihn. "Ach, gar nichts. Weißt du Sanae, ich mag dich echt gern........Also als Freundin!" fügte er noch hastig hinzu. Sie lächelte und nickte. "Ich meine, wie sieht das jetzt aus, wenn ihr heiratet. Gehst du mit ihm nach Brasilien oder bleibst du hier?" Sanae konnte darauf keine Antwort geben, sie saß mit offenem Mund da und wusste nicht, was sie ihm antworten sollte. Sie fing an zu stammeln. "Ähm, na ja also..." Sie schüttelte den Kopf und grinste hastig und wurde wieder ernst. Sie legte den Löffel beiseite. "Ehrlich gesagt haben Tsubasa und ich über dieses Thema noch gar nicht gesprochen!" Juri blickte sie erstaunt an. "Ihr wollt heiraten und habt nicht einmal darüber gesprochen, wo ihr gemeinsam leben wollt?" Sanae schüttelte den Kopf. "Nein, irgendwie nicht..." Stille. Juri sah Sanae an, die starr vor sich her guckte. "Ehm, ja und wo willst du bleiben?" Sie sah energisch hoch. "Naja, ich habe hier einen Job, ich habe hier mein Leben aufgebaut, das werde ich so einfach auch nicht aufgeben." "Er könnte ja hier Fußball spielen, nichtwahr?" bekräftige Juri sie in ihren Ansichten. Sie nickte eifrig. "Ja, könnte er. Oh Mann, ich muss nachher dringend mit ihm Reden. Süßer, wenn du nicht da wärst, dann stünde ich wohl mit dieser ungeklärten Frage nach der Hochzeit!" Sie versuchte das Gespräch nun auf etwas anderes zu lenken, aber im Prinzip dachte sie noch immer über die Frage des Ortes nach. Auf dem Rückweg kaufte sie sich tatsächlich noch eine Packung mit Yes-Tortie Schokolade. Nervös stopfte sie eins nach dem anderen in sich hinein während sie ihrer Arbeit nachging.
 

Während Yukari und Ryo sich für ihr "Date" fertig machten (beide waren sehr nervös und erwartungsvoll) öffnete Tsubasa die Türe zu Sanaes Wohnung. Er war etwas später als sonst da, deshalb war sie auch schon da. Normalerweise kam sie immer eine kurze Zeit nach ihm. Sanae saß im Wohnzimmer, hatte eine Schüssel mit Choco Crispies auf dem Schoß und löffelte die Schüssel gerade aus. Sie zappte durch das Programm, wenn irgendwo Werbung zu sehen war. Sie schaute nicht zu ihm auf sondern begrüßte ihn nur mit einem kurzen "Hallo." Er setzte sich neben sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, was sie zum Lächeln brachte. Sie tätschelte ihn mit einer Hand am Knie und zog diese aber wieder schnell zu sich zurück. Irgendwie war ihr übel, wahrscheinlich weil sie sich innerlich so aufregte. Sie stellte die Schüssel auf den Tisch und sah ihren Freund erwartungsvoll an. Sie lehnte sich an ihn und streichelte ihm über den Oberschenkel. "Sag mal, Schatz..." "Hm?" "Wie hast du dir das eigentlich gedacht?" "Was?" "Na, ich meine. Wenn wir verheiratet sind. Wo wohnen wir dann?" Er blickte überrascht zu ihr herunter. "Ich dachte, dass du mit mir kommst!" Sie richtete sich auf und blickte ihn ernst an. "Nach Brasilien, oder was?" Er nickte. "Ja, ich dachte, du würdest mit kommen." Er nahm sie an den Händen. "Dann wären wir in Brasilien zusammen für die kurze Zeit und danach geht es nach Spanien, wenn ich zu Barcelona wechsle." Sie entriss sich seinen Händen, stand auf und gestikulierte verständnislos herum. "Du erwartest also, dass ich hier alles stehen und liegen lasse und mit dir komme? Einfach so? Dass ich alles aufgebe, was ich hier habe?" "Was hast du denn hier? Du hast deinen Job hier, das stimmt!" "Ja, ich hab meinen Job, der zwar oft stressig ist, den ich aber gern tue damit ich etwas zu tun habe! Ich habe Freunde hier, ich hab die Wohnung und mir gefällt es hier und das gebe ich ungern alles auf!" "A...aber ich dachte, du würdest gerne mit mir kommen. Wir lieben uns doch, oder etwa nicht?" Sie verdrehte die Augen. "Das ist doch gar nicht der Punkt, natürlich liebe ich dich! Aber ich will hier auch nicht einfach alle stehen und liegen lassen, nur weil du dir das so in den Kopf gesetzt hast. Ich bin kein dummes Ding, das kein eigenes Leben hat - ich führe mein eigenes Leben, falls du das noch nicht bemerkt hast!" motzte sie ihn an. "Ja, DAS habe ich allerdings gemerkt! Und wenn du mich lieben würdest, dann wäre es für dich kein Problem mit mir zu kommen!" keifte er nun zurück. Sie stemmte sich in die Hüfte. "Ach, und wie sieht es umgekehrt aus? Wenn du MICH lieben würdest, dann könntest DU genau so gut HIER irgendwo bei einem Fußballverein spielen!" Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Er schüttelte den Kopf. "Das kannst du ja wohl gar nicht vergleichen! Im Ausland hat man in der Fußballwelt eben viel mehr Chancen als hier in Japan. Wenn man hier spielt, sitzt man doch fest und ich möchte gerne im Ausland spielen!" "Ach, das ist natürlich was anderes weil es DICH betrifft!" "Wer hat dir eigentlich diesen Floh ins Ohr gesetzt?" "Mir hat niemand den Floh ins Ohr gesetzt, ich kann ja wohl noch selber entscheiden und einfach so werde ich NICHT mit dir gehen!!!!!!" Stille. Sie schüttelte den Kopf und lehnte gegen den Tisch. "Meine Güte, wenn Juri das nicht eingefallen wäre, würde ich jetzt nicht mal darüber nachdenken." Bei dem Namen wurde er hellhörig. "Juri? Ach, dieser Typ schon wieder ja, der hat dich gegen mich aufgebracht. Na, wunderbar." Er wurde sehr wütend. "Was hast du eigentlich in letzter Zeit immer mit diesem Idioten? Bist du auch noch mit dem ins Bett gegangen? Hast womöglich noch hier mit ihm gevögelt?" schrie er sie an. Sie riss die Augen auf, holte aus und scheuerte ihm eine, die sich gewaschen hatte. Tränen stiegen ihr in die Augen. "Was fällt dir ein?" brüllte sie ihn an. "Wenn dir nichts besseres mehr einfällt musst du mich beleidigen und an mir zweifeln? RAUS! Ich will dich nicht mehr sehen!"
 

Er stand auf, griff sich seine Sachen und stürmte zur Tür, sie ihm hinterher. "Wegen dir bleibe ICH nicht hier in Japan!" zickte er nach hinten. "FEIN! Und ich folge dir sicher NICHT nach Brasilien!" brüllte sie ihm entgegen. Er öffnete die Tür und sah sie an. "Fein!" zischte er noch. "Ja, FEIN!" schrie sie ihm noch hinterher und knallte die Tür zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2004-05-16T16:30:40+00:00 16.05.2004 18:30
Hi!

Der Teil ist ja mal wieder hammermäßig. Total super, bin noch immer baff. Freu mich schon auf den nächsten.

bye kraftö
Von: abgemeldet
2004-05-14T11:18:15+00:00 14.05.2004 13:18
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!​!!!!!! müsste doch eigentlich reichen um sagen zu können, dass mir dieser teil total gefallen hat, oder? XD ok, boah supa spannend, also schreib schnell weiter, damit mich meine aufregund nicht umbringt! XD
deine Kazuha15^.~
Von: abgemeldet
2004-05-13T20:52:42+00:00 13.05.2004 22:52
Hey Süßääääääää, der Teil is ja ma widda richtig geil geworden, ich lach mich hier immer total weg wenn ich deine Story weiterlese. Außerdem find ich es gut dass Sanae nicht so das Doofchen ist, das für ihren "Held" alles tut, sondern dass sie eine eigene starke Persönlichkeit hat und nicht so schnell das aufgeben will, was sie hat. Und dass er sich eine Ohrfeige eingefangen hat tut ihm auch mal ganz gut denke ich *lach* Also, schreib schnell weitaaa, ich will meeeeeeeeeeehr!!!
Von:  lene_aka_Edward
2004-05-13T16:48:28+00:00 13.05.2004 18:48
joa, da kann ich mich den andern nur wieder anschließen, spitzenklasse.
lene^.^
Von: abgemeldet
2004-05-13T15:45:27+00:00 13.05.2004 17:45
Dieser Teil war einfach nur Spitze und noch dazu so mega lang, hat richtig Spaß gemacht den zu lesen.
Schreib ja schön schnell weiter!!!!
LG, lollyflop:-))
Von: abgemeldet
2004-05-13T14:35:17+00:00 13.05.2004 16:35
Wow!!!
Der Teil war ja ultralang, aber das ist auch gut so!!!
Das Kapitel war einfach hammermäßig gut, aber mussten sich Tsubasa und Fane unbedingt streiten!!! :-(
Hoffe, dass das zwischen den beiden schnell wieder ins Lot kommt!!!
Also ran an die Tasten und schreib ganz schnell weiter!!!
bye
deine daisy
Von:  Steffi-chan
2004-05-13T14:30:40+00:00 13.05.2004 16:30
Boh!!!!!O.o
Der Teil war aber lang!!!!!!!!
Die teile werden bei dir immer länger, und was ist das erst mit den nächsten..........!!!!!Oo
Das ist aber nicht negativ gemeint!!!!^^
Ich hoffe der nächste teil wird wieder sooo schön lang!!
Bye steffi-chan;-)
Von:  Lucy88
2004-05-13T12:51:07+00:00 13.05.2004 14:51
Die ff ist super. ich hoffe du schreibst das nächte mal auch so viel es ist ganz toll bin begeistert. Ich hoffe Tsubasa und Fane vertragen sich wieder und Heiraten. Schreib bitte ganz schnell weiter.
Von:  moonlight_82
2004-05-13T12:14:45+00:00 13.05.2004 14:14
Hey und jetzt hier auch die Erste! Sehr schön. Nun ja, ich kenns ja schon und bin eigentlich richtig verwundert, dass das über 6000 Wörter geworden sind. Das ist ja unglaublich! Du könntest bei einem wer-schreibt-den-längsten-Teil-Wettbewerb mitmachen!
Nun ja. Die Story ist wieder echt der Hammer und einfach nur geil zu lesen. Es ist perfekt. Dass die zwei sich streiten müssen, finde ich ja nun nicht so prickelnd, aber immerhin eine logische Reaktion auf die Situation.
Wie immer ist es einfach nicht möglich, sich den Teil nur einmal durchzulesen.
WEITER, WEITER, WEITER, WEITER, WEITER, WEITER, WEITER
LG Moon ;o)
*durchknuddelz*


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