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Engelchen flieg!

von

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"Ich hör dir zu"

,,Ich hör dir zu!"
 

Ich saß in der großen Halle, alles war wie ausgestorben. Nur ich, ein paar Slytherins, ein paar Hufflepuffs und ein Ravenclaw. Es waren Weihnachtsferien. Ich musste zu oft an das letzte Jahr denken, als dass ich irgendwie mich hätte freuen können. Sirius hatte letztes Jahr gesungen... er war glücklich gewesen. Ein recht unglücklicher Zustand hatte es fertig gebracht, dass wir da waren, dass wir bei Sirius waren. Ich lächelte, wenn auch recht kurz und kaum merkbar, aber ich lächelte. Ich spürte plötzlich einen Blick in meinen Rücken und drehte mich schlagartig um. Ich sah in die sturmgrauen Augen eines Slytherin, der einfach nur seinen Blick auf mir ruhen ließ. Ich drehte mich entnervt um. Was hasste ich Malfoy doch nur. Ja, dort saß Draco Malfoy, in den Ferien in Hogwarts, warum auch immer. Er saß da und starrte mich an, als hätte ich Kirschen auf dem Rücken wachsen. Ich wandte mich wieder dem Frühstück zu, bemerkte allerdings, das mir der Appetit vergangen war und verließ fluchtartig die Halle. Ich stürmte in den Gemeinschaftsraum und ließ mich dort seufzend in einen Sessel sinken. Die ganzen Ferien über hatte ich den Raum für mich, den ganzen Turm eigentlich. Es war wie ausgestorben. Keine anderen Schüler, kein Lärm, überhaupt nichts, außer das Flackern des Feuers, welches ich sah. Mein Herz wurde schwer. Ich vermisste Sirius so sehr und obwohl ich sie nicht kannte, auch meine Eltern. Wie wäre es gewesen, wenn sie noch am Leben wären? Ich stellte es mir vor.- Wie würden in einem Haus wohnen, in einem Dorf, am besten mit einem Hund. Ich würde jetzt am Tisch sitzen mit meinen Eltern und ihnen von Hogwarts erzählen, dann plötzlich würde es klingeln und Sirius und Lupin würden vor der Tür stehen und uns anlachen. Sie würden über Weihnachten bleiben. Vielleicht hätten sei dann sogar Frauen und Kinder. Mum und Dad würden sich mit ihnen ins Wohnzimmer setzen und über alte Zeiten plaudern, dann würden sie mich fragen, was ich schon über Hogwarts herausgefunden habe..... ich kam wieder zurück in die Realität. So würde es nie sein können, nie. Ich habe keine Eltern und keinen Paten mehr. Die einzigen die von meinem Tagtraum noch da waren, dass waren ich und Lupin. Ich wurde noch betrübter und schließlich wurde ich von einer Kältewelle erfasst, die mich einfach nur frösteln ließ. ,,Sirius!", wimmerte ich, kauerte mich zusammen, während stumme Tränen meine Wangen hinab kullerten. Warum ist er weg? Ich sah schon, dass mein Leben verflucht war und zum ersten mal wünschte ich, dass der vorzeitige Tod, den mir Professor Trelawney immer voraussagte auch wirklich eintreten würde. Ich wollte sterben hier und jetzt.

Zum Mittagessen war ich wieder in der großen Halle, musste mich allerdings mit Lehrern und Schülern an einen Tisch setzen und da mit essen. Zum Glück ließen mich alle in Ruhe. Alle außer Malfoy. Er saß etwa drei Plätze entfernt und sprach mich plötzlich an. Nicht abweisend wie sonst, sondern höflich. ,,Potter, könntest du mir bitte die Kartoffeln geben?" Ich gab sie ihm und riskierte noch einmal einen Blick in seine Augen. Er sah mich mit einer Wärme an, die ich von ihm nicht kannte. ,,WA-!", ich hielt inne. Dumbledores Blicke trafen meinen und schnell drehte ich meinen Kopf weg. Ich verabscheute Dumbledore und alle die ihm "dienten". Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl, wie auf einem Präsentierteller zu sitzen, gegenüber von mir McGonagall. Ohne ein Wort stand ich vom Tisch auf und ging schweigend durch die Halle. Ich wusste das jeder, der am Tisch saß, mir hinterher starrte. Ich spürte die Blicke in meinem Nacken. Ich beschleunigte meine Schritte und als ich vor der Tür stand, rannte ich los. Blind die Gänge entlang, einfach nichts machen, nur rennen. In letzter Zeit rannte ich viel und oft, es gab mir einfach ein Gefühl von Freiheit und Sorgenlosigkeit. Ja, der ach so große Harry Potter rannte vor seinen Sorgen weg.

In der nächsten Kurve stieß ich mal wieder mit jemandem zusammen und knallte voll auf ihn drauf. Ich erblickte als erstes seine Augen. Ja, es waren Draco Malfoys Augen. ,,So stürmisch, Potter?", es klang eiskalt, das Potter spuckte er förmlich aus. ,,Was ist Malfoy?", fragte ich und sah mein gegenüber funkelnd an. Plötzlich sah er mir schockiert ins Gesicht, als er bemerkte, dass meine Augen gerötet waren und einfach alles darauf schließen ließ, dass ich geweint hatte. ,,Tut mir Leid, Harry!", meinte er daraufhin. Meine Augen weiteten sich. ,,Du hast -", ich konnte es nicht fassen, er hatte mich beim Vornamen genannt. ,,Du hast da was!", meinte der Slytherin und strich mir mit seiner Hand über meine Wange. Ich entzog mich ihm ruckartig. ,,Fass mich nicht an!", fauchte ich und stand auf. Ich rannte schließlich weiter.

Im Gemeinschaftsraum ließ mich in einen Sessel fallen. Es war ruhig, warm und eine bedrückende Stimmung. Die Atmosphäre, nur von einer Person, mir, erfüllte den ganzen Raum mit Traurigkeit.

Es klopfte etwas ans Fenster und ich sah, Hedwig davor sitzen. Ich öffnete ihr. Ihr weißes Gefieder war Schnee getränkt und sie starrte mich mit ihren Bernsteinaugen entschuldigend an. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie ein Paket an ihrem Bein hatte. Ich nahm es ihr ab und öffnete es. Darin war ein Geschenk zu Weihnachten von Mrs. Weasley, vorträglich. Ich wusste nicht warum sie es geschickt hatte, doch ich nahm es. Mein Blick fiel in die Schachtel. Zuerst entdeckte ich einen selbstgestrickten Pullover, diesmal in grün. Darunter eine Schachtel Konfekt und schließlich noch ein Brief, in dem stand:
 

Lieber Harry,

Wir wünschen eine fröhliche Weihnachten und ein frohes neues Jahr. Du wunderst dich sicher, warum alles vor Weihnachten kommt. Wir möchten dich nämlich dazu einladen, doch mit Ron auf eine Farm zu fahren, damit du wieder zu dir selbst findest! Wir möchten nur das beste für dich.

Mit freundlichen Grüßen

Mrs. Weasley und Familie
 

Ich pfefferte den Brief ins Feuer. Eine unglaubliche Wut brannte in mir. Diesen Weasleys gingen mein Problem überhaupt nichts an. Ich sah zu, wie der Brief sich wand und drehte in den Flammen, langsam wurde er kohlrabenschwarz. Ich verschwand aus dem Gemeinschaftsraum. Ich ging wieder einmal die Gänge entlang und verirrte mich dabei in die Kerker.
 

,,Was machst du hier, Potter?", hörte ich eine mir sehr bekannte Stimme. Ich zuckte mit den Schultern und sagte: ,,Mal gucken, wie ihr es hier unten so habt!" Ich sah mich wirklich um und irgendwie wirkten die dunklen Wände, mit dem abbröckelndem dunklen Putz sehr einladend auf mich. ,,Schön!", murmelte ich. Ich merkte nicht, wie Malfoy mich musterte, bis er sich räusperte und mir offen ins Gesicht sah. ,,Du hast dich verändert Potter!", sagte er und musterte mich von neuem. Ich zuckte wieder nur mit den Schultern. ,,Na und?" Ich drehte mich anschließend auf dem Absatz um und verschwand aus dieser Gegend.
 

Weihnachten rückte immer näher und ich fühlte mich immer schrecklicher. Am Heiligabend, saß ich allein im Gemeinschaftsraum und hatte mich mittlerweile an die Ruhe gewöhnt. Ich hatte angefangen Tagebuch zu führen. Viel stand nicht drin, eigntlich immer nur das gleiche, ich vermisse Sirius. schließlich schlief ich dann ein.

Mein Traum war verwirrend:

,,Harry! HARRY!", rief da jemand und als ich mich umdrehte erblickte ich meinen Paten und sah ihn an. Dieser strahlte über das ganze Gesicht, sein sonst so widerspenstiges Haar, hatte er besiegt und es wehte jetzt im Wind. Es war glatt und seidenweich. Ein Grinsen der Wiedersehensfreude lag auf Sirius' Gesicht und seine Augen funkelten. Er schloss mich fest in die Arme und wollte mich nicht wieder loslassen. "Man, habe ich dich vermisst!", er drückte mich noch fester an sich. Plötzlich veränderte sich seine Stimme und sein Haar wurde von einer Kapuze verdeckt. "Ja, ich habe dich vermisst!", sagte eine tiefe Stimme, die Lord Voldemorts. Er drückte mir die Luft ab. Verzweifelt wollte ich mich aus seiner Umklammerung lösen. ,,Sirius!", keuchte ich und sah mich um. Ich stand auf dem Friedhof und wurde erwürgt, als plötzlich das ganze Bild verschwand und es sich wandelte. Ich saß schwer atmend in einem Gang, als ich Schritte hörte. Vor lauter Angst drückte ich mich an die Wand. Die Person kam näher. Sie war in einen schwarzen Umhang gehüllt, ich konnte nichts sehen. "Ich hör dir zu!", sagte die Person und offenbarte sich als Draco Malfoy, der mich anlächelte, warm und voll Liebe, so wie er hätte sein können. Doch ich wusste, so war er nicht. Er war anders, er war schlicht und ergreifend, eiskalt.



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