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A Mage's Tale

Beyond Reality
von

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Tango für Vier

A Mage's Tale - Beyond Reality
 

Kapitel II - Tango für vier
 

INFO: Das ist eine frühe Version dieses Kapitels, bitte beschwert euch nicht über Rechtschreibfehler oder sonstiges.

Wem unstimmigkeiten beim INHALT der story auffallen, scheut euch nicht mich darauf hinzuweisen, am besten per ENS.

thx im vorraus.
 

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Es war eine mondlose Nacht.

Das heißt natürlich nicht, das der Mond nirgends zu sehen gewesen wäre.

Die Nacht war nur >hier< mondlos, und auch nur deshalb, weil es regnete; Und zwar STARK.

Der Regen schien bestrebt zu sein, die Stadt Andaeron einzuweichen und, bei Bedarf, noch das eine oder andere niedrig gelegene Haus zu ertränken.

Die Regentropfen hämmerten auf die Strassen und Häuser, wei ein verrückt gewordener Trommler auf Drogen. Sie prasselten auf die Dächer, und hinderten unbescholtene Bürger am einschlafen.

[BESCHOLTENE Bürger hingegen schliefen um diese Zeit nicht. Sie gingen ihrem nicht-ganz-so-legalen Tage- bzw. Nachtwerk nach: Räuber raubten, Huren hurten, Killer killten, kurz: Verbrecher verbrachen Verbrechen.]

Nur zwei Gebäude blieben von dem Regen unberührt: Die Regentropfen verdampften einfach in der magsichen Korona des Dreikonzils in der Mitte der Stadt, dem Regierungssitz der Erzmagier.

Um das Forschungslabor für thaumaturgische Forschung und magische Experimente leuchtete ebenfalls eine magische Aura, die es vor Regen schützte und Nacht für Nacht der direkt angrenzenden Schwert-und-Stab Akademie hunderte von Kerzen ersparte.

Aber die meisten Häuser hatten weniger Glück, und mussten sich auf ihre Ziegeldächer und ihre Eimer unter den undichten Stellen verlassen.

Um bei undichten Stellen zu bleiben: Derartige stellen gibts es auch in der besten Regenschutzkleidung. Der junge Mann, der gerade hier durch den Regen ging, hatte das schon festgestellt. Er hatte den Kragen seines Regenmantels hochgeklappt und den Lederhelm den er trug, weit nach hinten gerückt, um sich zu schützen.

Es half nichts.

Ladung um Ladung lieferte der Regen seine Tropfen im Nacken des Wanderes ab.

Nicht das es viel ausgemacht hätte. Er war bereits bis auf die Knochen durchnässt und das Kettenhemd, das er trug begann schon, an seinem Körper zu verosten.

Scheinbar hatte er sein Ziel nun erreicht, er blieb vor einer Holztür stehen und presste sich sogut es ging unter das winzige Vordach und klopfte mehrmals.

Es dauerte ein wenig, doch schliesslich antwortete jemand.

"Ja?"

Es war zwar nur ein Wort, und die stimme war duch die Holztür und den aufs Kopfsteinpflaster prasselnden Regen verzerrt, aber man konnte Trotzdem erkennen, das sie männlich und im Stimmbruch war. Der Besitzer der Stimme schien nun zu merken, das ein einfaches 'Ja' nicht ausreichend war, und fügte ein "Wer ist da?" hinzu.

Ein Grollen entsprang aus der Kehle des Neuankömmlings, als er fester an die Tür klopfte.

"Mach einfach die Tür auf du möchtegern-Dämonenbeschwörer!"

Es war ZU offensichtlich, das der junge Mann in seiner Rüstung seine Geduldreserven überstrapaziert hatte.

"Wie lautet die Losung?", entgegnete der selbsternannte Türsteher mit bürokratischer Sturheit.

Der Mann in dem Langsam vor sich hinrostenden Kettenhemd seufzte. WOMIT hatte er DAS verdient?

"Dämonenblut und Spinnenbein, lass mich durch diese Tür herein."

Die Person hinter der Tür zögerte kurz.

"Ähm, tut mir leid, aber das ist falsch."

Diesmal SCHLUG der Mann an die Tür.

"Verdammt ich WEIß das das falsch ist, aber der blöde Zettel ist bei dem Regen so aufgeweicht, das ich darauf GAR NICHTS erkennen kann."

Er atmete kurz durch, und versuchte, an das Mitgefühl seines Gegenüber zu apellieren. (Wenn das nicht klappte, sagte er sich, blieb ihm immernoch die Option, die Tür einfach einzutreten)

"Hör mal, du weißt doch, das es hier draussen PISST wie SAU?"

"Oh, ja.", lautete die Antwort. Der Tonfall deutete darauf hin, das der Sprecher es TATSÄCHLICH wusste, und froh war, im trockenen zu sein.

Der junge Krieger vor der Tür seufzte einmal mehr, als er im Kopf ausrechnete, wieviel ihn die Reperatur der Tür wohl kosten würde, als er plötzlich ein zweite, weibliche, Stimme hinter Tür hörte.

"Sam, wer ist denn da?"

Der Mann in Rüstung erstarrte beim Klang der Stimme.

"Nein.... Bitte sag mir nicht, das SIE auch da ist!", stöhnte er.

"Marten!", schrie das junge Mädchen voller Begeisterung

Es folgte eine kurze Unruhe hinter der Tür, die mit einem lauten PLOCK endete.

Dann das Geräusch eines Riegels, der beiseite geschoben wurde.

Die Tür flog auf, und ein Mädchen, nicht älter als 14, kam durch die nun offene Tür geschossen und warf sich an den Hals des jungen Mannes.

"Oh Marten, wo hast du so lange gesteckt, ich hab dich vermisst."

Sie hatte es vorwurfsvoll klingen lassen wollen.

Der Fakt, das sie immernoch um seinen Hals hing, störte dabei ungemein.

Marten rollte unter seinem Helm mit den Augen, während er vergeblich versuchte, die junge Halbelfe von seinem Hals abzuziehen.

"Ja, Yna, ich freue mich auch, dich zu sehen.", meinte er resignierend, aber sein tonfall strafte seine Worte Lügen.

Schliesslich gab er den versuch auf, das Mädchen von sich zu lösen, und betrat das Gebäude, seine Verehrerin immernoch um seinen Hals hängend.

Schliesslich löste sich das Mädchen (das offensichtlich Yna hieß) von ihm und begnügte sich damit, ihn aus ihren Frühlingsgrünen Augen bewundernd anzuschauen.

Der selbsternannte Torwächter hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und rieb sich die Beule am Kopf.

"Ynarael Silberwind, das wäre NICHT nötig gewesen.", tadelte er das Mädchen.

Yna funkelte den pickeligen Jungen an. "Du hättest Marten-sama nicht solange vor der Tür stehen lassen dürfen. Stell dir vor er wäre Krank geworden."

"Und was sollte eigentlich der Mist von wegen Losung und so?", mischte sich der junge Krieger ein.

Sam sah den Krieger vorwurfsvoll an.

"ALLE Geheimgesellschaften benutzen Passwörter oder ähnliches."

Marten schüttelte den Kopf

"Samy, ich weiß du hörst das nicht gerne, aber wir sind KEINE Geheimgesellschaft."

Der junge Beschwörer seufzte.

"Ich weiß... Aber ich dachte, wenn wir schonmal hier sind... Ich meine, wenn wir jetzt noch schwarze Kapuzenmäntel anhätten..."

"...würden wir ziemlich lächerlich aussehen, hab ich nicht recht, schatzi?", beendete die Halbelfe den Satz für ihn.

Der letzte Teil des Satzes war natürlich an Marten gerichtet gewesen. Nachdem er seinen Mantel ausgewrungen hatte, hatte Yna ihren Stammplatz an seinem rechten Arm eingenommen.

Marten seufzte, als er halbherzig versuchte, Yna auf distanz zu halten.

"Ja, du hast recht..... aber BITTE lass das 'Schatzi' stecken."

"Ist gut, Schatzi." antwortete das Hexenmädechen.

Marten rollte mit den Augen. 'Warum ICH?' dachte er, nicht zum ersten Mal.

Er wandte sich wieder an Sam, der am schmollen war, weil scheinbar niemand ausser ihm an einer Geheimgesellschaft interessiert war.

"Samy, wann kommt der Meister eigentlich? Ich möchte nicht noch länger warten."

Er hatte es zwar inzwischen geschafft, Yna von sich weg zu schieben, aber der Erfolg war nur von kurzer dauer. Yna schien von ihm angezogen zu werden, wie Eisenspäne von einem starken Elektromagneten.

Samy rückte seine Hornbrille zurecht.

"Ich soll euch von ihm ausrichten, das er heute länger zu tun hat, sein Vater hat wohl eine art Training für ihn vorbereitet. Er kann leider nicht kommen."

Marten hatte sich inzwischen an den Tisch des spärlich eingerichteten Zimmers gesetzt.

[Ich muss wohl nicht anmerken, das Yna sich SO nah neben ihn gesetzt hatte, das sie sich genausogut auf seinen Schoß hätte setzen können. Was sie auch getan hätte, wenn Marten es zugelassen hätte]

"Nagut," meinte Marten, "dann müssen wir wohl alleine entscheiden, was wir wegen Xiron unternehmen."

Er sah in die Runde.

"Wer hat einen Vorschlag?"
 

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Die Sonne schmolz die wenigen Wolken, die sich über Nacht angesammelt hatten, um einen guten Blick auf Nerima zu kriegen.

Ihre warmen Strahlen kitzelten die meisten Bewohner der Stadt aus dem Schlaf und verhießen einen schönen Morgen und einen besseren Tag.

Bei Cologne brauchten sich die Sonnenstrahlen keine Mühe zu geben, denn die Matriarchin der chinesichen Amazonen stand immer vor Tagesanbruch auf.

Nagut, nicht IMMER.

Manchmal, wie auch heute, verzichtete sie ganz auf Schlaf.

Shampoos Urgroßmutter hatte sich nur 3 Stunden Elbenwacht gegönnt.

Cologne war heilfroh, das sie die Elben getroffen hatte.

Es war schon ein bis zwei Jahrzehnte her, als eine Gruppe Waldelben sich in der Nähe des Amazonendorfes verirrt hatte.

Nachdem die Dorfälteste ein wenig mit ihnen gefeilscht hatte, erklärten sich die Elben nur ZU gerne bereit, im Austausch für die Durchreiseerlaubnis und einer wegbeschreibung, Cologne das eine oder andere beizubringen.

[Die Elben "vergaßen" leider zu erwähnen, das die Fähigkeit, wachen Auges zu Schlafen , alleine den Elben vorbehalten war. Um so erstaunter waren sie, als Cologne keine 24 Stunden später "zufällig" an einem Baum lehnte an dem sie vorbeikamen, und Elbenwacht hielt, was 2 Dinge beweist.

Erstens: Cologne ist wie guter Wein: mit dem Alter wird sie BESSER

Und Zweitens: Egal wie alt man ist, man verliert NIE den drang, ab und zu mal anzugeben.]

Der Matriarch blinzelte, als das erste Licht des Tages über ihr Gesicht strich.

Sie hatte nicht bemerkt, das es schon so spät war, sie suchte immernoch nach einer Lösung für ihr Problem.

"Noch 7 Tage, mehr oder weniger...", dachte sie.

"Bis dahin muss ich eine Lösung gefunden haben!"

Die Besitzerin des Nekohanten seufzte und erhob sich.

"Shampoo!"

Die Dorfälteste hatte gespürt, wie Shampoos Aura aufgeflackert war.

Ihre Urenkelin war anscheinend erwacht.

Shampoo hatte nicht das problem wie Xiron. Sie konnte in weniger als einer Sekunde von Tiefschlaf zu Hellwach wechseln. Sie trat munter aus ihrem Zimmer und ging ins Café, wo Cologne wartete.

Als ES begann.

Das Geräusch erinnerte stark an ein großes Sägewerk.

Und es kam aus Xirons Zimmer.

Die beiden Amazonen wechselten einen Blick, der ungefähr folgendes vermittelte:

Cologne: DU hast ihn angeschleppt.

Shampoo: Aber DU hast ihn eingeladen, hier zu wohnen.

Beide: Also geh DU ihn auch wecken!

Unnötig zu sagen, das Shampoo diesen Kampf verlor, sie konnte es einfach nicht mit über 200 Jahren Erfahrung aufnehmen.

Sie rollte mit den Augen und murmelte etwas über "Dummen faulen schwachen Magierjungen". Sie hatte noch ein paar chinesische Beleidigungen hinzugefügt, die sich NICHT dazu eignen, hier wiedergegeben zu werden.

Missmutig ging die junge Amazone in Richtig Xirons Zimmer.

Sie war immernoch wütend auf den Magier, weil er sie am Vortag mit Hilfe seiner Truhe (UND einem Trick, dachte sie mit Nachdruck) besiegt hatte.

Sie riss die Tür zu Mousse's ehemaligem Zimmer auf.

"Magierjunge aufwachen! Nicht hier sein zum Schlafen, Xiron Arbeiten!", bellte sie befehlend.

Sehr zu ihrer Überraschung ertönte die Stimme des jungen Thaumaturgen HINTER ihr.

"Jaja, immer mit der Ruhe, ich komme ja schon."

Xiron war gerade aus dem Bad gekommen, wo er sich rasiert und gewaschen hatte.

Shampoo sah in verwundert an.

"Magierjunge wach? Aber wer..." Das Mädchen sprach nicht weiter.

Von einer schrecklichen Vorahnung getrieben betrat sie Xirons Zimmer.

Das inzwischen lauter gewordene Schnarchen lenkte ihren Blick auf den Kleiderschrank.

Und auf die Reisetruhe, die auf dem Schrank hockte und sehr geräuschvoll schlief.

Xiron hatte das Zimmer hinter ihr betreten und grinste sie nun verlegen an.

"Das macht sie immer", erklärte er.

"Morgends gegen 6 Uhr fängt sie an zu schnarchen, und je später es wird, desto LAUTER wird es auch." Xiron zuckte kurz mit den Schultern.

"Mein Zimmer liegt im 2ten stock und gegen 10 Uhr kann man es in der Aula im Erdgeschoss deutlich hören. Wir haben es getestet."

Shampoo sah Truhe missmutig an. Die dumme Kiste war schliesslich Schuld daran, das Xiron sie überrumpeln konnte.

"Ich sie wecken!"

Die Amazone hielt mit einem Mal eins ihrer BonBori in der Hand und schlug nicht gerade sanft an die Seite der Truhe.

"Zaubertruhe aufwachen, es morgen sein!"

Ein kurzes Zittern erfasste Truhe und das Schnarchen hörte auf.

Das Gepäckstück gähnte herzhaft. Dann fuhr es seine vielen Beine aus, was einige Zeit in anspruch nahm. Schliesslich richtete sie einen augenlosen Blick auf Shampoo.... und spang vom Schrank, direkt auf die junge Amazone zu.

Das Mädchen konnte sich nicht wehren. Wie auch? Alle ihre Kampftechniken waren gegen Menschen erdacht worden; Bei Gepäck versagten sie warscheinlich.

Und auch die berüchtigten Shiatsu (Akkupressur) attacken der Amazonen würden Truhe wohl wenig ausmachen.

Ehe sich Shampoo versah, lag sie mit dem Rücken auf dem Bett des Magiers.

Truhe war ebenfalls auf das Bett gesprungen und saß nun auf ihrer Brust und fing an, mit ihrer mahagoniroten Zunge Shampoo's Gesicht abzuschlecken.

"Aiyaah, Truhe aufhören, Shampoo schon gewaschen sein."

Sie lachte bei den Worten, ihre Laune hatte sich sichtlich gebessert.

Xiron, der neben dem Bett stand, musste unwillkürlich lächeln.

Sein Gepäck schien die Amazone WIRKLICH zu mögen.

Die Amazone hatte es inzwischen geschafft, Truhe von ihrer Brust zu stemmen.

"Xiron mitkommen, Frühstück sein fertig."

Mit diesen Worten wandte sie sich um betrat den Hauptraum des Nekohanten, wo ihre Urgroßmutter schon mit dem Frühstück wartete.

Xiron und sein holziger Begleiter folgten ihr.

"Guten Morgen Xiron, wie hast du geschlafen?"

"Danke gut, Frau Cologne."

Die angesprochene Dorfälteste sah ihn an.

"Das Frau kannst du aber weglassen, HERR Xiron."

Cologne gab ein meckerndes Lachen von sich.

"Sonst fühle ich mich noch so alt, wie ich bin." DAS brach das Eis am Früchstückstisch, und alle mussten lachen.

[Truhe klapperte mit dem Deckel, was einem Lachen so nah kam, wie es ging.]

Es wurde kaum gesprochen, während das Frühstück nach und nach in diversen Mägen verschwand.

Shampoo beobachtete Xiron und seine Truhe argwöhnisch.

Sie entschied sich, nicht mehr auf die Truhe sauer zu sein.

Xiron hingegen... er hatte sie mit hilfe eines TRICKS besiegt.

Das würde sie ihm nicht so leicht verzeihen. Sie wollte eine REVANCHE.

Un die Revanche sollte heute sein, entschied sie.

Das Mädchen drehte sich wieder zu Xiron um..... gerade rechtzeitig um zu sehen, wie er die Eierschalen und den Kaffeesatz auf Truhes ausgestreckte Zunge legte.

Er fügte noch 2 Scheiben Marmeladenbrot hinzu und übergoss das ganze mit einer Tasse Kaffee.

Truhe zog ihre Zunge Blitzschnell ein, das "Essen" verschwand mit einem lauten SLURP in ihrem "Magen".

Shampoo sah den jungen Magier fassungslos an.

"Warum Xiron Truhe füttern mit....MÜLL?"

Xiron spülte den letzen Bissen mit seinem Kaffee runter.

"Ansichtssache. Für uns ist es Müll, aber Truhe isst ALLES."

Truhe merkte nicht, das sie das Gesprächsthema war.

Sie war damit beschäftigt, die leeren Teller und Tassen aus- bzw. abzulecken.

Truhe war nicht nur ein Reisegefährte, sondern auch noch ein praktisches Behältnis, ein Abfalleimer, eine Wasch- & Spül-maschine sowie ein irrer Mörder.

Sie war einfach Multifunktional.

"Aber was sein Lieblinsessen von Truhe?", hakte Shampoo weiter nach.

Sie schien sich wirklich für das Gepäckstück zu interessieren, was Xiron verwunderte: die meisten Leute hatten Angst vor Xirons Reisebegleiter.

Xiron dachte kurz über Shampoo's Frage nach.

"Ihr Lieblingsessen? Hmmmm, ich denke, es wird ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Steuereintreibern und Postboten mit Rechnungen."

Das stimmte wirklich: Das Anwesen von Xirons Vater war Jahrelang von Rechnungen und dem Dämon namens "Steuernachzahlung" verschont geblieben.

Cologne räusperte sich und zog damit die Aufmerksamkeit der beiden jungen Menschen auf sich.

"Shampoo, Xiron. Ich habe ..... etwas wichtiges zu tun heute, ich werde nicht bis zum Nachmittag nicht zurück sein. Ich möchte, das ihr euch solange um das Nekohanten kümmert."

Shampoo nickte.

"Wie gestern, ja? Aber was sein mit ausliefern? Magierjunge das nicht tun kann. Und kochen auch nicht."

Xiron nickte. Seine kulinarischen Fähigkeiten waren ehr bescheiden, er wollte den Amazonen nicht ihre Kunden vergraulen.

"Ich habe nur diese eine Bestellung angenommen. Bis ich wieder zurück bin, werdet ihr keine weiteren annehmen. Ihr müsst euch nur um die Gäste im Café selbst kümmern.

Schafft ihr das?"

Beide nickten.

"Gut. Die erste auslieferung musst du aber noch machen, Shampoo. Ich habe alles..."

"vorbereitet. Stehen alles in Küche. Shampoo wissen."

Die junge Amazone seufzte. WARUM kam es ihr so vor, als wolle ihre Urgroßmutter sie loswerden?

"Und Shampoo? KEIN Besuch bei Ranma heute. Ist das klar?"

Shampoo seufzte wieder. Warum konnte Urgroßmutter ihre Gedanken lesen wie ein offenes Buch?

"Ist klar, Urgroßmutter."

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Nachdem der Matriarch von Joketsuzoku sich vergewissert hatte, das Shampoo ausser Haus war, kehrte sie zu Xiron zurück, der immernoch am Tisch saß und sich um den Rest des Kaffee's kümmerte. In Xiron's Nähe hatte Kaffee grundsätzlich eine geringe Halbwertzeit.

Cologne nahm Xiron gegenüber Platz.

"Nun, Herr Magier, da hast du dir gestern ganz schön was eingebrockt."

Xiron's in letzter zeit überstrapazierter Gefahreninstink meldete sich zu Wort:

DAS gibt eine Standpauke, meinte er.

Xiron ging in die defensive.

"Dorfälteste, ich habe genau das getan, was ihr gesagt habt!

Ihr meintet doch, das ich Zitat anfang aufpassen soll, das Shampoo niemandem zustösst Zitat ende. Und genau DAS habe ich getan."

Cologne nickte.

"Und du hast das Richtige getan."

Der junge Zauberer entspannte sich, als er erkannte das es wohl doch keine Standpauke werden würde.

"Aber das du Shampoo besiegt hast..." fuhr Cologne fort.

"Ich muss ehrlich gestehen, ich bin beeindruckt."

"Danke." Xiron lächelte und freute sich über das Kompliment.

"...Ich hatte dich nämlich für einen Schwächling gehalten."

".....Danke.", erwiderte Xiron trocken.

Die Freude war verschwunden, und mit ihr das Lächeln auf seinem Gesicht.

Dann fiel Xiron etwas ein, das 100% seiner Aufmerksamkeit beanspruchte.

"Mo-mo-mo-mo-moment mal. Ich soll Shampoo besiegt haben? Nicht wirklich oder?

Sie ist doch einfach in die Truhe gestolpert."

"Es mag zwar nicht ganz fair gewesen sein, aber du HAST sie besiegt.", erwiderte Shampoo's Urgroßmutter schlicht.

Der Thaumaturg erinnerte sich an seine ersten Gespräche mit Shampoo, und was sie ihm über die Gesetze und Regeln ihres Dorfes erzählt hatte.

"Ähm", begann er unsicher.

"Heisst das, das ich nun äh...... Shampoo heiraten muss?"

Xiron klang mehr als nur ein wenig verunsichert.

Aber Cologne glaubte, auch ein wenig Hoffung in seiner Stimme mitklingen zu hören.

Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Sie ist bereits mit Ranma verlobt, jedenfalls nach unseren Gesetzen. Du müsstest Ranma UND Shampoo gleichzeitig im Kampf besiegen."

Shampoo..... UND Ranma. Nach allem, was Xiron bisher über den jungen Kämpfer erfahren hatte...

"Nein, ich denke, da brauchen wir uns keine Sorgen machen, das das passiert."

[Der Magier wusste nicht, was "auf Holz klopfen" bedeutete.

Und selbst WENN er es gewusst hätte:

Das Chaos von Nerima ist viel stärker als Bauernmagier zur Abwehr von Bösem.

Anders ausgedrückt: Xiron HATTE den Teufel an die Wand gemalt. Und der Teufel GRINSTE.]

"Es gibt aber ein anderes Problem. Du hast Shampoo besiegt, und sie ist eine SEHR stolze Amazone... sie erinnert mich an mich selbst, als ich noch jung war....DAS HABE ICH GEHÖRT!"

Die Dorfälteste schlug ihrem gegenüber mit dem Stab auf den Kopf.

"Und es waren MEHR als 300 Jahre, danke für das Kompliment. Ich werde nicht oft jünger geschätzt." Sie gab ihm ein zuckersüßes Lächeln.

Xiron lief es kalt den Rücken runter.

"Shampoo wird dich wohl bald zu einem rematch herausfordern, um ihre Ehre widerherzustellen."

"Bald? WANN bald?" Xiron war nun mehr als nur verunsichert. Er wollte nicht gegen ein Mädchen kämpfen, vor allem nicht gegen Shampoo.

Joketsuzoku's Matriarch lächelte.

"Gestern, wenn es nach ihr ginge. Aber ich habe es ihr verboten."

Der Magier sah sie verwundert an. "Warum?"

"Es GIBT etwas wie Regeln der Gastfreundschaft. Ausserdem sollst du für uns Arbeiten, und dich nicht von uns zusammenflicken lassen." Cologne erhob sich von ihrem Stuhl.

"Deshalb habe ich hier etwas für dich."

Mit diesen Worten zog sie eine Tüte Esskastanien aus ihrem Ärmel.

"Oh!", machte Xiron erstaunt.

"Eine geheime Amazonentechnik, mit der ich Shampoo schlagen kann?", fragte er begeistert.

Cologne rollte mit den Augen. Was glaubte dieser Junge, wer er war? Conan der Barbar? Herkules?

"Nein. Aber ich zeige dir eine Technik, mit der du den Kampf vielleicht überlebst."
 

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"Lass uns nach Hause gehen."

Ranma sah auf den bewusstlosen "blauen Donner" hinab, der vor seinen Füßen lag.

Der Kendoist tat ihm fast Leid. Tatewaki's einzige Stärke waren seine stoische Sturheit und die Hartnäckigkeit, die er bei vielen Unternehmungen an den Tag legte. Irgendwann, dachte Ranma, wird er mich wohl besiegen, weil er mich zu tode langweilt.

"Heute ist der letzte Schultag, das wichtigste was wir verpassen ist die Ansprache von Direktor Kuno. Und von der Familie hab ich erstmal genug."

Der Erbe der Saotome Kampfschule drehte sich zu seiner Verlobten um.

Akane lächelte ihn an. Er sah ihr in die Augen; und verlor sich in ihnen.

"Akane", dachte er."Das Mädchen, das ich Liebe..... und das Mädchen das auch MICH liebt."

"Genauso wie Shampoo, Ukyo und Kodachi." flüsterte eine verräterrische Stimme in seinem Hinterkopf, bervor er sie zum Schweigen bringen konnte.

"Ich hätte ihr schon viel früher was ich für sie empfinde... In der hinsicht bin ich nicht viel besser als Ryoga." Ranma schauderte. Den verlorenen Jungen gab es ja auch noch.... wo steckte er eigentlich?

[Nur eine Schattenbreite von Ranma und Akane entfernt musste Ryoga niessen, als er (wieder mal) das "Heroes INN" verließ. Er trat in eine Gasse neben das Gebäude und ritze einen weiteren Strich in die Wand.

"Sieben", seufzte er, "nurnoch zweimal und ich hab meinen eigenen Rekord gebrochen.]

Akane unterbrach Ranma's Gedanken.

"Auch von Kodachi?", fragte sie Zuckersüß.

Das kam hart und unerwartet.

Was weder Kuno, noch irgendjemand anderem gelungen war, funktionierte bei Akane auf anhieb: Kalter Schweiß brach auf Ranma's Stirn aus.

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"Sie lächelt noch, also droht uns keine Gefahr.", versuchte Ranma's Logik zu argumentieren.

Sie stand auf verlorenem Posten. Der Kampfinstink trat vor.

"Das hat nichts zu sagen.", hielt er der Logik entgegen. "Wir wissen doch ALLE, wie Akane sein kann..."

Dem konnten auch die schmerzliche Erinnerung an Akane's schläge und der Selbsterhaltungstrieb nicht wiedersprechen, und so stellte Ranma's Kampfinstink alle Schalter und Hebel auf 'defensiv'

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Der junge Kämpfer trat einen Schritt zurück.

"W-w-w-w-was willst du damit sagen?!?", stotterte er, Panik in seinem Gesicht.

Akane's Ausdruck verfinsterte sich.

"Du weißt genau, was ich damit meine. Schon seit gestern nachmittag achtest du mehr auf die Dächer und Strassen als auf mich..." Ihre stimme wurde immer leiser, je weiter sie sich dem ende des satzes näherte. Sie sah zu boden.

"H-hey, das ist unfair!" protestierte Ranma.

"Ich versuche nur, wachsam zu sein. Ich möchte nicht, das uns die drei Eiskalt erwischen."

Er nahm die Arme wieder runter. Es schien NICHT so, als würde Akane's Holzhammer plötzlich erscheinen, um ihm Schmerzen zu bereiten.

"Ich versuche doch nur..... dich zu beschützen."

In Akane's Augen funkelte es, als sie zu ihrem Verlobten schritt, um ihn zu küssen.

Zu küssen für das, was er gerade gesagt hatte.

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Das Chaos von Nerima nütze diesen günstigen moment, um an seinen angestammten Platz zurückzukehren. Es fluchte kurz über die verpasste Gelegenheit, Ranma ein dummes Kommentar in den Mund zu legen. Aber...... es gab noch andere Methoden.

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Der romantische Augenblick wurde von einem Stöhnen unterbrochen.

"Sao....to...me!", ächzte Kuno, als er versuchte aufzustehen.

Zwei Fäuste der Gerechtigkeit, eine männliche und eine weibliche, schickten ihn zurück ins Reich der Träume.

Akane seufzte. Irgendwann würde Kuno dafür bezahlen.

"Du hattest Recht, Ranma. Wir sollten wirklich nach Hause gehen."

Kuno hatte das junge Paar auf dem Schulweg schon zwei, nein halt, DREImal angegriffen.

Akane sah den Weg zurück, wo ein übergroßer Panda die Strasse kehrte.

Sie waren noch keine zweihunder Meter vom Dojo entfernt, und die erste Stunde hatte schon begonnen. Und Akane hatte absolut keine Lust, mit einem Eimer vor der Tür zu stehen.

Sie überlegte, was sich mit dem angebrochenen Vormittag anstellen ließ.

Ein leichtes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Die Idee, heute die Schule zu schwänzen gefiel ihr immer besser.

Die jüngste der Tendo's nahm ihren Verlobten bei der Hand.

"Lass uns gehen."
 

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Alle Strassen führen nach Nerima...

Ebenso wie diese hier. Natürlich kann man eine Strasse in beide Richtungen benutzen, und das war auch der Grund, das dieser Yattai über das Kopfsteinpflaster rollte; weg von Nerima, der Stadt des Chaos.

Die Besitzerin des Yattai's, Ukyou Kuonji, hatte Nerima vor Tagesanbruch verlassen.

Zum Glück wusste Ran-chan nichts davon, das sie sich von dem Geld das sie verdient hatte einen neuen Yattai gekauft hatte. Und sie hatte es ihm auch nicht gesagt. Sie hatte sich nicht von ihrem Verlobten verabschiedet.

"Nein.", dachte sie. "Ranma ist nicht mehr mein Verlobter."

Und in seinen Augen war er es auch nie gewesen. Es schmerzte sie, das zuzugeben.

Anders als seine anderen möchtegern-Verlobten wusste Ukyou, wann sie verloren hatte.

Als sie das Foto gesehen hatte, das Foto auf dem Ranma und Akane sich am küssen waren...

ZU gerne hätte sie geglaubt, das es eine Fälschung war. Das heisst, am anfang hatte sie es geglaubt, oder es sich zumindest eingeredet, aber je öfter sie das Bild ansah, desto klarer wurde ihr, das es KEINE Fälschung war. Sie WUSSTE es einfach.

Deshalb war sie gegangen, um Ranma zur rede zu stellen.

Aber als sie am Tendo Dojo angekommen war... Die Erinnerung steckte tief wie ein vergifteter Dolch in ihrem Herzen.

Bevor Ukyou das Dojo betreten konnte, hatte sie Stimmen von der anderen seite der Mauer, aus dem Garten der Tendo's gehört. Die Stimmen von Ranma und Akane.

Sie hatte sich so leise es ging in den Garten geschlichen. Nicht das es nötig gewesen wäre.

Die beiden Verliebten waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen.

Sie hatten dort im Garten gesessen, eng aneinandergeksuchelt, die Liebe in der Luft schien fast greifbar.

Und Ukyou WUSSTE, das sie verloren hatte. Sie fasste einen entschluss: Sie würde Nerima verlassen. Und sie würde sich nicht von Ranma verabschieden.

Der Erbe der Saotome Kampfschule würde versuchen sie aufzuhalten, sie bitten nicht zu gehen.

Und Ukyou war klar, das sie ihm diese Bitte nicht abschlagen konnte.

Aber sie DURFTE nicht bleiben. Tagtäglich zu sehen wie Ranma und Akane... sie schüttelte sich den Gedanken aus dem Kopf. Nein, sie musste gehen.

Und so schob sie ihren Yattai weiter die holprige Strasse entlang, fort von Nerima.

Alle Strassen führen nach Nerima...

Das stimmte natürlich nicht. Es war ein Werbespruch.

Das heisst, es WÄRE ein Werbespruch GEWESEN, wenn Nerima eine Touristenbroschüre gehabt hätte. Aber es gab keine, denn um für Nerima werbung zu machen, brauchte man mehr als nur ein paar hübsche blumige Umschreibungen. Das war dem Stadtrat klar geworden, als der dritte Werbespezialist Selbstmord begangen hatte. (Der Erste war geflohen und der Zweite hielt sich inzwischen für eine Schranktüre)

Der Stadtrat von Nerima wusste, für eine Touristen-Werbebroschüre brauchte man einen professionellen Lügner.

Und alle Professionellen Lügner waren ausnahmslos überbezahlt und damit beschäftigt, sich gegenseitig anzulügen. So waren Politiker eben...

Alle Strassen führen nach Nerima...

Wie oben erwähnt, das stimmte nicht.

Alle Strassen führen von Nerima FORT.

Die Leute waren selber Schuld, wenn sie in die falsche Richtung gingen.
 

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"Tadaima!"

Akane betrat das Tendo Dojo, dicht gefolgt von ihrem Verlobten.

Kasumi kam aus der Küche, und mit ihr der Duft von leckerem Essen.

"Akane-chan? Warum seid ihr so früh wieder zurück?"

"Hallo Kasumi. Du weisst doch, das heute der letzte Schultag ist?"

"Ja, und dieser verrückte Hawaiifreak von Direktor hat gelacht und alle Schüler nachhause geschickt.", führte Ranma die Erklärung fort.

Akane sah ihren Verlobten an.

"Dann können wir uns ja schonmal auf die Party heute Abend bei Kagome vorbereiten."

Mit diesen Worten verschwand sie nach oben in ihr Zimmer und zog Ranma hinter sich her.

Kasumi lächelte ihr patent Kasumi-Lächeln (TM) und sah den beiden hinterher.

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Akane schloss die Tür hinter Ranma und sah ihn an.

"Ich... wollte dir mein Kostüm für heute Abend zeigen. Ich möchte wissen was du davon hälst."

Ranma zuckte mit den Schultern.

"Sicher, warum nicht?"

Akane gab ihm ein strahlendes Lächeln und holte ihr Kostüm aus dem Kleiderschrank.

Dann sah sie wieder zu Ranma.

"D-d-d-das willst du anziehen? Auf der Party heute Abend? In aller Öffentlichkeit?"

"Ja. Wie findest du es?", fragte Akane begeistert.

"Denkst du nicht, es ist etwas .....freizügig?"

Akane sah zu Boden.

"Du hast Recht...... wie dumm von mir..."

Akane machte Anstalten, das Kostüm wieder wegzuräumen.

"Hey, so meinte ich das nicht!", protestierte Ranma.

"Ich bin sicher, das du darin SUPER aussiehst. Immerhin hast du die richtige Figur dafür."

"Findest du? Ich probiere es direkt mal an... bist du SICHER es steht mir?", fragte Akane verlegen.

Und WIE sicher Ranma sich war.

Der Erbe der Saotome Kampfschule konnte seinen Blick nich von Akane's Wahlkleidung für diesen Abend reissen. Er versuchte, sich NICHT vorzustellen, wie seine Freundin darin aussah. Es misslang ihm gründlich und das Blut schoss ihm ins Gesicht.

"Schatz?"

"Äh, Ja?", erwiderte Ranma abwesend. Er stand weiterhin im Bann von Akane's Kostüm.

"Ich ziehe mich jetzt um."

"Äh, ja."

"Ich meinte, ICH ziehe mich jetzt UM."

Die Information erreichte Ranmas Gehirn und tat ihr unheilvolles Werk.

Ranma befand sich in einem Zimmer mit einem Mädchen.

Mit einem HÜBSCHEN Mädchen, das sich nun AUSZIEHEN würde.

Ranma kippe langsam nach hinten in die beschützenden Arme der Bewusstlosigkeit.

Akane sah ihren bewusstlosen Verlobten an.

"Ich meinte EIGENTLICH, du sollst dich Umdrehen, das hätte gereicht."
 

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Xiron langweilte sich.

Mit einem künstlichen Lächeln im Gesicht servierte er eine Schale Deluxe Ramen, schlenderte hinter den Tresen und langweilte sich weiter.

Es war nicht so, das das Nekohanten schlecht besucht gewesen wäre.

Ganz im Gegenteil, es war rappelvoll.

Der junge Magier hatte sich Gedanken gemacht und war zu dem Schluss gekommen, das es zwei verschiedene Sorten von typischen Gästen im Cat Café gab.

Gruppe 1 war in der minderzahl. Sie bestand hauptsächlich aus älteren Paaren ab 30. Dieser Gruppe ging es um das gute Essen, das hier serviert wurde.

Alle Mitglieder aus Gruppe 2 hingegen waren nur aus einem Grund gekommen: Shampoo

Die Amazone erntete viele bewundernde und sehnsüchtige Blicke.

Denn wer achtet schon auf sein Essen, und wenn es noch so gut ist, wenn er seine Augen auf ein Prachtexemplar von einem Mädchen richten kann.

Ohne groß überlegen zu müssen, zählte sich Xiron zu dieser Gruppe.

Das waren alle Jungen aus Gruppe 2.

Die Mädchen sahen ebenfalls zu Shampoo, wenn auch aus anderen Gründen.

Neid und Eifersucht sprachen aus ihren Augen, und nicht wenige hatten sich seit ihrer Ankunft an die Seite ihrer etwaigen festen Freunde geheftet.

Zumindest war es normalerweise so, schätzte Xiron.

HEUTE konnte der Zauberer beobachten, wie sich eine dritte Gruppe bildete.

Die neue Gruppe bestand ausschliesslich aus den jungen Mädchen der Gruppe 2.

Xiron sah missmutig (und neidisch) zu seiner Truhe.

Das Gepäckstück trappelte zwischen den Tischen hin und her, balancierte dabei die bestellten Speisen auf ihrem Deckel.

Sie servierte erstaunlich schnell, angefeuert von den "Kawaii!!"-rufen der Gruppe 3.

Die Mädchen fanden, das die gut erzogene, intelligente und vor allem SÜßE Truhe eine willkommene Abwechslung war, zumal alle halbwegs männlichen Geschöpfe im Bann der Schönheit einer gewissen Amazone standen.

Mit einer überenthusiastisch arbeitenden Reisetruhe und einer Meisterin des Kampf-Bringdienstes im Restaurant blieb nicht viel Arbeit für Xiron übrig, was seine Langeweile erklärte.

Nicht einmal der Abwasch blieb für ihn übrig, da Truhe's mahagonirote und nimmersatte Zunge sich darum kümmerte.

Die rettende Idee kam dem gelangweilten Thaumaturg als sein beliebter reisebegleiter gerade eine Portion Ramen "Nekohanten Spezial" mit zusätzlichen heissen Kastanien servierte.

"Kastanien!", sagte er laut und schlug sich die flache Hand vor die Stirn.

Das war DIE Idee. Während Shampoo und Truhe ihren "Wer-ist-beliebter" Wettkampf führten, konnte diese neue Technik, Ketchup Tännschen Amagurken oder wie sie hieß, üben.

Mit einer Tüte Esskastanien in der Hand verließ er das Cat Café durch die Hintertür.
 

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"Wo zum Teufel BIN ich hier?", dachte Ryoga

Er hätte es am liebsten Laut geschrien, aber das war unmöglich.

Ein entsprechnender Versuch hätte nur zu einem nichtssagenden "Kwiiiiiieeeeek" geführt.

Der verlorene Junge HASSTE seinen Fluch. Manchmal hasste er ihn sogar noch mehr.

Das arme Schwein [beachten Sie bitte den schlechten Wortwitz] stand am Rand eines kleinen Tümpels und starrte sein Spiegelbild an.

Viel mehr konnte er nicht tun, denn das 'Wasser' im Tümpel war ungenießbar.

Er hatte davon probiert: Es stank nicht nur abscheulich, es schmeckte auch

bitter und nach Verderbnis.

Ausserdem war es bestimmt giftig.

Nicht das ihm das viel ausgemacht hätte, sein Magen war durch Akane's 'Kochkunst' dermassen abgehärtet, das er alle baknnten Gifte und warscheinlich noch diverse Metalle verdauen konnte.

Ryoga alias P-Chan fluchte, und ein frustriertes quieken entsprang seiner Kehle.

Wie lange musste er noch durch diese Wildnis wandern, fernab von jeglicher Zivilisation?

Wann werde ich endlich wieder durch die Strassen von Nerima gehen können?

[Nebenbei bemert, Ryoga war es in den letzten zwei Tagen gelungen, das Tendo Dojo um genau eine Querstrasse zu verfehlen.]

Wann werde ich wieder in das liebliche Gesicht von Akane blicken dürfen?

Wann werde ich endlich den verfluchten Fluch loswerden?

Wann werde ich es schaffen, Akane meine Liebe zu gestehen?

Wann wird es in der Sahara schneien?

Das alles dachte Ryoga [mit Ausnahme des letzten Satzes, versteht sich], während er sein Spiegelbild ansah.

Er war viel zu sehr in Gedanken vertieft, um die Gefahr zu bemerken die sich ihm näherte.

Und ALS er sie bemerkte, war es zu spät.

Lange, dünne und glitschig-kalte Finger griffen nach ihm, und hielten ihn in einem festen Griff, der einem Schraubstock alle Ehre machte.

Das seltsame Geschöpf entferntesich mit P-Chan unterm Arm vom Wasserloch, wobei er sich mit seiner freien Hand auf dem Boden abstützte und Selbstgespräche führte.

"Junges Schwein, saftiges Schwein. Wirst uns gut schmecken, oh ja mein Schatz, gut schmecken wird es."

P-Chan rollte mit den Augen. Wo zum Teufel war er gelandet?

Er hörte weiter zu, als ein Streit begann. Offensichtlich waren die beiden Kontrahenten ein und dieselbe Person, zumindest physisch gesehen.

"Guter Smeagol, bringen saftiges junges Fleisch für Herrn."

"Nein, dicker dummer Hobbit wird Schwein verbrennen, armer Smeagol nicht essen kann verbranntes Fleisch."

"Aber Herr wird aufpassen mein Schatz, aufpassen das armer Smeagol nicht verhungert."

"Dummer Hobbit wird saftiges Schwein verbrennen wenn er sieht. Er darf es nicht sehen!"

"Aber Herr wird verhungern, wenn Smeagol nicht auf Herrn aufpasst."

"Nein! Hobbits haben giftigen Elbenfraß, Herr wird nicht verhungern."

"Jaaaaaa. Herr wird nicht verhungern, guter Smeagol kann junges, saftiges Schwein alleine essen, oh ja mein Schatz.

Werden saftiges Schwein jetzt essen, mein Schatz, werden es Roh essen."

Das Geschöpf machte anstalten, mit seinen spitzen Zähnen ein Stück aus P-Chan herauszureißen, als eine dritte Stimme ertönte, die diesmal sogar einen eigenen Körper hatte.

"Smeagol was machst du da?"

Von seinem Blickwinkel aus konnte Ryoga sehen, das eine art kleinwüchsiger Mensch oder vielleicht auch ein Zwerg einen Topf über sein Lagerfeuer gestellt hatte und darin etwas am Kochen war. Der Zwerg oder was es war stand neben dem Lagerfeuer und sah zu dem Geschöpf, unter dessen Arm sich Ryoga befand.

"Ah, du hast ein Schwein gefangen, das passt gut zu den Kartoffeln. Heute wird Herr Frodo etwas RICHTIGES zu Essen kriegen."

Das Geschöpf, das offensichtlich Smeagol hieß, verfestigte seinen Griff um P-Chan.

"NEIN! Garstiger Hobbit Schwein nicht kriegen. Gollum hat gefangen, Gollum wird fressen!"

"Vergiss es, Smeagol. Herr Frodo brauch etwas ordentliches zu essen, du kannst dir doch einfach noch einen Fisch fangen, wie sonst auch. Nun gib schon her."

"Nein, Gollum wird saftiges Schwein alleine essen, dummer Hobbit kein einziges Stück abkriegen."

Die nächsten Ereignisse kamen zu schnell, um sie hier wiederzugeben.

Selbst Ryoga war sich nur vage der Tatsache bewusst, das es bei dem Streit darum ging, ob er Roh gegessen oder vorher gebraten werden sollte. Unnötig zu erwähnen, das ihm keine der beiden Optionen gefiel.

Aus dem Streit war inzwischen eine Art Tauziehen geworden, wobei Ryoga/P-Chan das fehlende Tau ersetzte. Er versuchte vergeblich, sich aus dem Griff der beiden Kontrahenten herauszuwinden.

Ob es das Schicksal oder einfach nur der Zufall war, der Ryoga rettete, bleibt der Fantasie des Lesers überlassen:

Beide Streithähne rutschen auf dem schlammigen Untergrund aus und ließen das Schwein aus einem Reflex heraus los.

Ryoga flog in einem hohen Bogen durch die Luft.

Zu seinem Glück bestimmte der Jusenkyo-fluch seine Landung und schickte ihn Kopfüber in den Kessel über dem Feuer.

Einige schmerzhafte Momente später ließ der nun wieder menschliche Ryoga einen bewusstlosen Gollum und einen ebenso bewusstlosen Samweis Gamdschie zurück, voll ausgerüstet mit großen Beulen auf ihren Schädeln.

Der verlorene Junge dachte an Akane und ihr süßes Lächeln.

Er hoffte, das der Gedanke an seine große Liebe ihm den Weg nach Hause weisen würde.

Und so drehte er sich Richtung Osten und ging...
 

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Shampoo's Laune hatte sich inzwischen noch weiter gebessert.

Nicht nur, das sie in Truhe einen verlässlichen und schnellen Arbeitskollegen gefunden hatte, nun war auch noch der dumme Magierjunge verschwunden. Es hatte die Amazone ziemlich genervt, wie Xiron gelangweilt am Tresen gestanden hatte.

Nicht, das er etwas anderes im Restaurant hätte tun können, aber es hatte sie TROTZDEM genervt.

Nicht das er etwas getan hätte um sie zu nerven, seine ANWESENHEIT reichte schon aus.

Er erinnerte sie an ihre Niederlage, und daran, das Cologne ihr verboten hatte, sofort ein Rematch zu verlangen.

Aber nun war er weg, und das Mädchen wollte auch gar nicht wissen wohin, solange er sie nicht nervte.

Shampoo setzte ihr Lächeln auf, das normalerweise für ihren Airen reserviert war und servierte weiter; bis das Gespräch an einem Tisch in der Ecke ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.

Der Name 'Ranma' war gerade gefallen. Die Amazone trat einen Schritt näher, um mehr von dem Gespräch mitzukriegen.

"Bist du sicher, das sie kommen, Sayuri?", fragte eines der Mädchen grade.

"Ganz sicher!", antwortete Sayuri. Dann beugte sie sich zu ihren Freundinnen über den Tisch, um anzudeuten das die nächsten Worte nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

"Ich habe gehört, das sie.... zusammen sind. Also RICHTIG zusammen."

Sayuri lächelte, als sie die erstaunten Blicke ihrer Freundinnen sah. Es zahlte sich aus, Mitglied von Nabiki's Informationsnetzwerk NTI (Nabiki Tendo Intelligence) zu sein.

"Wirklich?!?"

"Mach Sachen!"

"Ok, Themawechsel.", meinte Sayuri. "Mit wem kommt ihr zur Party?"

"Ich habe Hohiro gefragt.", antwortete Makoto, die Sayuri rechts gegenüber saß.

"UND ich weiß, das DU mit Shutaro kommst.", fügte sie mit einem Lächeln hinzu.

Die Aufmerksamkeit der beiden Mädchen richtete sich auf ihre Freundin.

"Mit wem kommst du, Omiko?"

Das angesprochene Mädchen sah zur Seite.

"Ich...... komme nicht.", stellte sie fest.

"Aber WARUM nicht, Omi-chan? Du hattest dich doch so auf die Party gefreut.", entfuhr es den Mündern von Omiko's Freundinnen.

"Takama geht doch lieber mit Mila zur Party. Aber macht euch nix draus, ich hab mir einen schönen Film für heute abend..."

"VerGISS es, Omi-chan!", meinte Sayuri. "Du KOMMST mit, dafür sorge ich!"

Das Mädchen überlegte kurz, dann fuhr sie fort:

"Omiko.... du hast doch keine.... romantischen Vorstellungen bezüglich Takama gehabt?"

"Was...NEIN!", entgegnete Omiko empört.

"Hör mal, ich bin nur verzweifelt, nicht VERRÜCKT!", fügte sie hinzu.

Sayuri lächelte.

"Dann sollte es kein Problem sein, ihn zu ersetzen. Solange es dir nichts ausmacht, wenn dein Partner ein kompletter Idiot ist."

"Hallo? Ich war bereit, mit Takama zur Party zu kommen!", meinte Omiko abfällig.

"Dann ist ja alles geklärt.", antwortete Sayuri, immernoch lächelnd.

"Und nun.... was für Kostüme habt ihr besorgt?"

Shampoo wandte sich ab. Sie hatte genug gehört.

In Gedanken fasste sie die erhaltenen Informationen zusammen.

1: Heute abend fand eine Party statt.

2: Ranma und Akane würden da sein.

3: Es war eine Kostümparty

4: Man musste als Paar kommen.

Shampoo entschloss, das sie auch zu der Party gehen würde.

Ranma war da, und sie wollte die Chance nutzen, um sein Herz für sich zu gewinnen.

Shampoo WUSSTE, das sie besser aussah als Akane.

Und das sie mehr Grazie hatte als ihre Kontrahentin, war offensichtlich (fand sie).

Das hieß, sie konnte warscheinlich auch besser tanzen.

Rein von der Logik her war es unmöglich, das sich Ranma NICHT für sie entscheiden würde.

Sie WÜRDE Ranma bekommen. Nicht irgendwann, sondern HEUTE ABEND,

entschied sie entschlossen.

Hand hoch, wer alles ihren Denkfehler erkannt hat.

Für die weniger schnellen Denker, hier eine genaue Erklärung:

Shampoo hatte Logik angewandt. Logik war eine gute Erfindung. Sie half den Menschen, Ereignisse vorherzuberechnen. Das heisst, eigentlich war es kein vorausberechnen.

Es war das "vergleichen-bekannter-Tatsachen-mit-der-aktuellen-Situation-und-daraus-resultierende-Schlussfolgerung". Mit Gesetzmäßigkeiten hatte das wenig zu tun.

Logik war NICHT multifunktional.

Man konnte sie einsetzen, um die Lösung einer Mathematikaufgabe vorherzusehen.

Man konnte mit ihr vorherbestimmen, was ein Apfel tun würde, wenn man ihn von sich hielt und losließ.

Man konnte NICHT vorherbestimmen, was der Mann mit dem grauen Haar diesen Sonntag an der Würstchenbude direkt nebenan kaufen würde.

Oh, man konnte natürlich Beobachtungen anstellen, und behaupten, das er eine Currywurst holen würde, weil er das immer tat. VIELLEICHT hatte er aber die Schnauze gestrichen voll von Currywürsten und entschied sich gerade an diesem Sonntag für eine Bratwurst.

Vielleicht aber auch nicht.

Um zum Kern der Sache zu kommen: Logik wurde von Menschen erfunden. Das Universum (und da gehört die Erde sicherlich dazu) nicht.

Auf Deutsch, das Leben ist nicht logisch; und die Liebe schon gar nicht.
 

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"...und noch zwei Zelte."

Krolfen, der Besitzer des "Heroes INN" in Andaeron legte die Einkaufsliste beiseite und sah seinen Sohn an.

"Das ham wa alles auf Lager, aber wofür braucht ihr Jungs das Zeuch?"

"Und MÄDELZ!", meinte eine beleidigt klingende Mädchenstimme.

Ihre Besitzerin, eine junge Halbelfe mit feuerrotem Haar schob sich in die Lücke zwischen Marten Krolfenson und seinem Freund Samyran.

Marten ignorierte sie einfach, während Samyran, oder Samy, wie ihn seine Freunde nannten, mit den Augen rollte.

"Wir ziehen los, um Xiron zu suchen, Vater. Er ist nun schon seit drei Tagen überfällig, und wir machen uns langsam Sorgen.", antwortete der junge Krieger.

Der Mund von Marten's Vater verzog sich in ein breites Grinsen, bevor er schallend auflachte.

"Ha, wusste doch, das de mein Sohn bist. Das Abenteuer ruft dich, was?", meinte er, als er Marten so fest auf die Schulter klopfte, das die Dielen unter seinen Füßen knarrten.

"Das hätteste gleich sagen sollen, ich bereite alles vor. Wann solls denn losgehn?", fügte er hinzu.

Ynarael, trat nun ganz noch vorne.

"Wir ziehen Morgen früh um 7 Uhr los!", bestimmte die junge Halbelfe.

"Mitten in der Nacht...", seufzte Samy. Als angehender Magier war er gewohnt, gegen 12 aus dem Bett zu krabbeln.

"Oh, die junge Dame begleitet euch, wa?" Ein weiteres schallendes Lachen entsprach aus seiner Kehle. "Deshalb auch 2 Zelte, he? Ihr wollt ungestört sein.", fügte er hinzu, und zwinkerte seinem Sohn anzüglich zu.

Yna grinste so breit, das sich ihre Mundwinkel fast am Hinterkopf trafen.

"Genau, wir..."

"...drei Jungs wollen nicht gestört werden.", unterbrach Marten das Mädchen.

Yna sah ihren irgendwann-sobald-ich-ihn-rumkriege-Freund beleidigt an.

"Ich hab dir doch schon gesagt, wir könnten soooooooo viel Geld sparen, wenn wir einfach einen Schlafsack und ein Zelt weniger..."

"NEIN Yna, zum letzten mal!", sagte Marten mit Nachdruck.

Ein listiges Funkeln war kurz in den Augen der jungen Halbelfe zu sehen, bevor sie weitersprach.

"Du bist ja soooooo Gemein. Wie kannst du nur daran DENKEN, ein armes kleines hilfloses Mädchen wie mich alleine in einem Zelt schlafen zu lassen. Was ist, wenn wilde Tiere kommen?

Ich werde die ganze Nacht vor Angst nicht schlafen können."

Diesmal rollte Marten mit den Augen. Yna war GUT. Wenn er sie nicht gekannt hätte, er hätte ihr das "hilflose Mädchen" abgekauft. Er seufzte.

"Yna, wenn du bei uns im Zelt schläfst werde ICH die ganze nacht nicht schlafen können."

Und ausserdem würden sich die meisten "wilden Tiere" ehr die Pfoten abbeißen als Yna anzugreifen, fügte er ihn gedanken hinzu. Yna hatte schon einige Tiere auf die Liste bedrohter Tierarten gebracht.

Krolfen wandte sich mit einem breiten Grinsen ab. Keine Frage, sein Sohn WURDE erwachsen, dachte er, während er mit den Vorbereitungen für das erste richtige Abenteuer von Marten und seinen Freunden begann.
 

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Wir sehen: Eine Strasse.

Das ist kein ungewöhnlicher anblick, alle Städte verfügen über mindestens drei Strassen.

[Sind es nur zwei Strassen, ist es ein Dorf. Bei nur EINER Strasse muss man es Kaff nennen.

So war alles gesetzlich geregelt, und selbst die Kaffbewohner konnten voll Hochmut auf die Hinterwäldler herabblicken, die sich noch nicht mal eine einzige Strasse leisten konnten.]

Zurück zu UNSERER Strasse:

Sie liegt in einer Stadt, und ist so eng, das sie schon als Gasse bezeichnet werden kann.

Ich denke, inzwischen hat selbst der ausdauerndste Strassophile genug von meiner kleinen Strassenkunde und will relevantere Informationen.

Der Wunsch soll ihm erfüllt werden:

Ein Schrei ertönte, scheinbar nicht zum ersten mal.

"Kachuu Tenshin AmAAAAHRG!"

Dem Schrei folge ein zischen, wie wenn etwas sehr heisses in kaltes Wasser gehalten wird,

und schliesslich ein erleichtertes Seufzen.

"Ich sehe, dir fehlt noch Training.", erklang eine Stimme hinter Xiron.

Der junge Mann mit den leicht flambierten Händen wirbelte herum und sah Shampoo's Urgroßmutter erstaunt an.

"Ehrwürdige Cologne!? Aber wie..."

"Unwichtig.", schnitt ihm die Dorfälteste das Wort ab. Sie erlaubte

sich ein kurzes lächeln und fuhr fort:

"Was mich viel mehr interessiert ist: Warum bist du nicht im Restaurant und arbeitest?"

Xiron setzte sofort ein entschuldigendes Lächeln auf.

"Äh..., die Sache ist so gewesen: Shampoo hat das Essen mit einer Mordsgeschwindigkeit zubereitet und zusammen mit Truhe serviert. Ich konnte nicht wirklich etwas tun. Sie waren so schnell, es blieb keine arbeit mehr übrig.", erklärte Xiron.

"Und der Abwasch?", bohrte Cologne nach.

Der Thaumaturg zuckte mit den Schultern.

"Truhe.", sagte er schlicht.

Die Dorfälteste nickte. Sie hatte das Gepäckstück beim Frühstück beobachtet.

"Dann habe ich nurnoch eine Frage: Warum ist das Cat Café geschlossen, wenn es so gut besucht war?"

Xiron sah sie erstaunt und fragend an.

"Was?"

Mit wenigen schnellen Schritten trat der Zauberer durch die Hintertür ins Nekohanten und sah sich um.

Die Stühle standen auf den blankgeputzten Tischen, nichts zeugte mehr davon, das bis vor kurzem noch ein Andrang wie bei den Grabbeltischen zum Sommerschlussverkauf geherrscht hatte.

Ein klappern aus der Küche zog Xiron's Aufmerksamkeit auf sich.

Truhe hatte gerade den letzten Stapel Geschirr saubergeleckt und mit ihrer Zunge ins Regal gehoben.

Nun hockte sie in der Küche und sah ihren Herrn und Cologne selbstgefällig an.

"Wenigstens einer der seine Arbeit erledigt, nicht wahr, Herr Magier?", meine mit einem süffisanten lächeln.

Der junge Mann fühlte sich wieder in die Defensive gedrängt.

"Äh, ich weiß auch nicht, was da los ist. VORHIN war hier alles gerappelt voll, und jetzt..."

Er zuckte mit den Schultern und fuhr dann fort: "Ich hab keine ahnung wo Shampoo hin ist, sie hat nichts gesagt."

"Natürlich nicht.", antwortete Cologne.

Sie überlegte kurz und sprach weiter.

"Aber ich verwette das Cat Café, das das was mit Ranma zu tun hat."

Xiron nickte nur. Dann sah er die Dorfälteste fragend an.

"Und jetzt?"

"Jetzt?", antwortete Cologne? "Jetzt warten wir auf meine Urenkelin. Und während wir warten, kannst du weiter üben. Ich glaube nicht, das ich Shampoo noch lange zurückhalten kann."

"Naja, zu der Technik..." Xiron wirkte nun verlegen. "Ich habe sie bereits gelernt... zumindest teilweise."

"Ach?" Der Matriarch von Joketsuzoku hob eine Augenbraue.

"Das sah eben aber nicht danach aus, junger Mann."

"Das war... ich hab das Training ein wenig geändert für mich. Kommen sie mit, ich zeige es ihnen.", verteidigte sich Xiron.

Während die beiden zur Hintertür des Nekohanten gingen, drehte sich Xiron halb zu Cologne um.

"Ich muss leider immernoch viel zuviel Magie einsetzen..."

"Zuviel Magie?", Cologne nickte unmerklich. "HmHmmm, sprich weiter, Xiron."

"Naja, ich bin halt einfach VIEL zu langsam und unbeweglich für diese Technik. Aber zum Glück hat ein kluger Kopf eine Zauberformel entwickelt, um die Körperattribute temporär zu verbessern, zum Beispiel um stärker oder schneller zu werden.

Ich versuche nun, den Magieeinsatz immer weiter zu senken." Xiron seufzte

"Leider bisher ohne großen Erfolg. Wollen sie es sehen?"

Ohne ihre Antwort abzuwarten entzündete er erneut das Feuer auf der Strasse (mit einem Fingerschnippen, versteht sich) und fuhr seine Kampfaura hoch; Dunkelrot flackerte sie um seinen Körper.

"Konzentrier dich, Junge. Deine Aura flackert.", warf die Dorfälteste ein.

"Das soll sie auch.", entgegnete der Thaumaturg. "Dadurch können sie besser meinen Energiehaushalt beobachten." Er krempelte die Ärmel hoch.

"Kachuu Tenshin Amaguriken!"

Xiron's Hände flogen durch die Flammen des Feuers, und nur sekunden später präsentierte er Shampoo's Urgroßmutter zwei Hände voll mit heißen Kastanien.

Cologne sah ihn anerkennend an und nickte leicht. Sie hatte sehen können, wie seine Aura beim Einsatz des Amaguriken merklich schwächer wurde. Aber es sah trotzdem vielversprechend aus.

"Nun, Schwieger....", die angeblich alte Dame räusperte sich und fuhr dann fort.

"...XIRON, es sieht so aus, als hättest du die Technik des 'Kachu Tenshin Amaguriken' gelernt"

"Najaaaaaaa...", begann Xiron.

Er setzte sich auf die Truhe, die wie von Zauberhand hinter ihm erschienen war und fing an, die heissen Kastanien zu schälen.

"Ich denke, es ist mehr eine Übung als eine Technik. Eine Übung, um schneller zu werden."

An diesem Punkt machte sich Cologne eine gedankliche Notiz, den jungen Magier nicht mehr zu unterschätzen, bevor sie Xiron antwortete.

"Du hast natürlich recht, Junge. Aber ich frage mich, wie du darauf gekommen bist."

Der Zauberer lächelte.

"Das hat mich einfach an die 10-Tonnen-sache erinnert, als ich trainiert habe. DAS war was..."

"Die 10-Tonnen-sache?", hakte die Dorfälteste nach.

"Ja, wir hatten mal einen Studenten bei uns auf der Akademie, der war unheimlich gut Sachen Levitationszauberei. Und hat damit natürlich angegeben. Täglich ist er ins Klassenzimmer geschwebt, die Nase 45° im Wind.

Naja, und unserem Prof. hat das auch nicht gepasst. Deshalb kam er eines Tages zu dem Studenten, und meinte er solle zeigen was er können, und hat ihm daraufhin erstmal eine 2 Kilo Eisenkugel ans Bein gekettet.

Hat leider nicht viel geholfen, schon zwei Tage darauf kam er WIEDER zum Unterricht geschwebt, mit der Kugel am Bein."

Xiron hatte inzwischen alle Kastanien verputzt und fuhr schmatzend fort:

"Naja, um mich kurz zu fassen: Gegen Ende des Schuljahres waren wir bei ca 40 Kilo angelangt, und unser Prof hat aufgegeben, einfach nur deshalb, weil wir keine weiteren Gewichte finden konnten. Natürlich wurde dieser Idiot dadurch nur noch eingebildeter."

Der Magier stand auf und wischte sich die Hände am Umhang ab, zum Hintereingang des Nekohanten ging. Er drehte sich nochmal zu seiner Gastwirtin um und meinte grinsend:

"Aber am morgen nach der Abschlussfeier ist er in seiner Unterwäsche am Fahnenmast der Akademie aufgewacht, also hat auch er sein Fett weg gekriegt. Und es war nicht UNSERE Schuld, das er keine vernünftige Unterwäsche hatte. Man sollte meinen, das handelsübliche Unterhosen einen schmächtigen 50-kilo-Studenten aushalten." Er zuckte mit den Schultern.

Shampoo's Urgroßmutter folgte ihm zur Hintertür des Restaurants.

"Die Gewichte habt ihr aber abgemacht, bevor ihr ihn aufgehängt habt?", fragte sie nach.

Nicht, das sie eine antwort erwartete; Sie konnte es sich schon denken.

Xiron drehte sich nochmal kurz zu ihr um und hob wieder die Schultern.

"Wollten wir. Aber der Prof war dagegen."

Der Magier drehte sich wieder um und trat durch die Tür.

Zumindest hatte er das vorgehabt.

Er hörte nur ein kurzes Klingeln, bevor ihm der Boden auf eine Art und Weise entgegensprang, die Kopfschmerzen verhieß. STARKE Kopfschmerzen.
 

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Langsam hob Xiron seinen Kopf.

Er öffnete die Augen vorsichtig, um dem höllischen Trommler in seinem Kopf keinen Grund für ein finales Solo zu geben. Die undeutlichen Schemen vor ihm nahmen langsam Formen an, die der junge Magier ohne viel Mühe als Gesicht identifizieren konnte;

Zwei Augen, die Nase und der Mund liessen keinen Zweifel daran.

Und an den langen, lilablauen Haaren erkannte er auch, WEM das Gesicht gehörte.

"DUMMER Magierjunge! Du nicht aufpassen können wo rumstehen?", wurde er sofort angefaucht, aber es klang ehr fröhlich und nicht so bissig, wie sie es wohl geplant hatte.

"Oh ja, was bin ich doch für ein Glücksbringer. Einmal drüberfahren und schon gehts dir besser.", dachte Xiron ebenso sarkastisch wie missmutig.

Laut sagte er: "Oh, natürlich. Ist ja auch MEINE Schuld, wenn du zu BLÖD bist um meinen Kopf von der Strasse zu unterscheiden!"

"Aiya?"

Shampoo sprang auf, ihr Stuhl kippte mit einem lauten, apokalyptischen

Pochen nach hinten auf den Boden.

"Shampoo dir zeigen, WER blöd...", fuhr sie fort und machte anstalten, ihre Bon-Bori zu ziehen.

"RUHE! Alle Beide.", unterbrach Cologne mit fester Stimme den eskalierenden Streit.

"Ich habe mich darauf verlassen, das ihr euch umd das Restaurant kümmert, während ich unterwegs bin. Und was muss ich feststellen?

Das ihr nur faul durch die Weltgeschichte gewandert seid, NEIN Xiron, ich will nichts von deinem Training hören!"

Der Magier klappte den Mund wieder zu, während Shampoo ihn amüsiert ansah und kicherte.

Ein Fehler, wie sich herrausstellte, denn sofort wandte sich der Matriarch ihr zu.

"DEINE Geschichte will ich schon hören. Wo warst du?", funkelte sie ihre Urenkelin an.

"Es war wegen Ranma.", antwortete die junge Amazone schnell.

"Oh Wunder, oh Wunder. Das hätten wir NIE erraten.", murmelte Xiron, seine Stimme voller Ironie.

Sofort erntete er einen BLICK von der Dorfältesten und entschied sich, zu schweigen.

Eine mehr oder weniger interessante Erklärung später wussten auch Cologne und der junge Thaumaturg von der Party.

"Hmmmm..."

Cologne sah Xiron und Shampoo nachdenklich an.

"Ich glaube zwar nicht das es hilft, aber schaden kann es auch nicht.", meinte sie schliesslich zu den Beiden. In Gedanken fügte sie ein: "Zumindest nicht mehr als sonst." hinzu.

Sie sah Shampoo fragend an.

"Du meintest, die Party sei nur für Paare. Mit wem wolltest du hingehen?"

Shampoo blinzelte kurz. Darüber hatte sie noch nicht nachgedacht.

NUN dachte sie darüber nach, und sofort fielen ihr die Namen einer junger Männer ein, die sie durch Ranma kennengelern hatte. Leider musste sie ihre gedankliche Liste sofort wieder etwas kürzen, da ein Großteil der jungen Männer dazu neigte, Ranma für irgendetwas verantwortlich zu machen, und sei es nur für ihre Hirngespinste.

Für DIESEN Abend konnte sie niemanden gebrauchen, der versuchen würde, Ranma umzubringen.

Nachdem sie alle entsprechenden Personen aussortiert hatte, fiel ihr auf, das nur noch ein einziger Name übrig war.

Cologne war längst zu dem selben Schluss gekommen und meinte:

"Gut. Ihr zwei dürft heute zur Party gehen."

Es folgte eine kurze Stille, während zwei Gehirne versuchten, das gerade Gehörte zu verarbeiten.

Dann erklang ein zweistimmiges: "WAS?!? Ich soll mit IHM / IHR zu Party gehen???"

Der Matriarch schmunzelte, als sich ein weiterer Streit anbahnte.
 

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Kasumi Tendo, 19 Jahre, Akane's älteste Schwester und gleichzeitig Meisterin in "Kung Food", stand in der Küche und war das Abendessen am zubereiten. Sie war dabei am summen.

Sie summte, weil es den Tag über schön ruhig gewesen war. Es gab keine Streitereien zwischen Ranma und Akane, sie waren nun sogar als "Paar" zu einer Party gegangen, und auch sonst waren keine merkwürdigen Dinge passiert.

Vielleicht hätte sie über diesen Punkt noch einmal genau nachdenken sollen.

"Kasumi-chan?"

Kasumi sah von ihrer Arbeit auf, und beobachtete, wie Nabiki die Küche betrat.

"Ich gehe heute Abend weg, du brauchst für mich nicht mitzukochen. Ich komme spät wieder.", meinte Nabiki zu ihrer älteren Schwester. Mit einem mehr als nur leichten Grinsen fügte sie hinzu:

"Ich gehe Arbeiten."

Kasumi betrachtete ihre jüngere Schwester. Sie hatte eine sehr gute Figur, wie alle Tendo-Frauen.

Das war auch nicht Kasumi's Problem. Ihr Problem war, das man heute so viel von Nabiki's Figur sehen konnte.

Die mittlere Tendo Tochte trug nur schwarze Hotpants und ein weißes und hautenges Top, das mehr zeigte als verhüllte. Ausserdem hatte sie Make-Up aufgetragen.

Kasumi hob die Hand zum Mund. "GUTE Güte."

Sie sah ihre Schwester scharf an.

"Du wirst doch nichts tun, was unseren Namen entehren könnte?"

Nabiki grinste immer noch.

"Nicht das was du denkst, Schwester; Aber lukrativ."

Sie drehte sich um und sah nochmal über die Schulter.

"Bis später."

Verwirrt sah Kasumi ihrer jüngeren Schwester nach.

Sie wusste es. Der Tag war ZU gut gelaufen.
 

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Das Geräusch, das diese Szene untermalt stammt nicht von einem

heraneilenden T-Rex. Ebensowenig wird es von einem hundert Tonnen schweren 'Mech der Sturmklasse erzeugt. In Wahrheit wird es von einem jungen Mädchen mit kurzen, dunkelblauen Haaren erzeugt: Akane stampfte regelrecht vor ihrem Verlobten her.

Sie strahle förmlich vor schlechter Laune, und jeder Wut-Geigerzähler der in ihre Nähe gebracht würde, würde warscheinlich explodieren.

"Na schön, wenn du zu ihr willst, dann gehen wir eben zu ihr. Kann mir doch egal sein!", stieß sie hervor.

"Was ist LOS mit dir?", rief Ranma, während er versuchte, mit seiner Freundin Schritt zu halten.

Er griff ihre Schulter und drehte sie zu sich herum.

"Seit ich gesagt habe, das ich noch schnell bei Uccan's vorbei wollte, weil ich mir sorgen um Ukyou mache, verhälst du dich so..... eifersüchtig?"

Seine letzten Worte kamen immer langsamer, und als er sie gesprochen hatte, nahm ein Ausdruck des Verstehens auf seinem Gesicht platz, nur um sofort von einem breiten Grinsen vertrieben zu werden.

"Du bist eifersüchtig!", platze es aus Ranma, während sein Grinsen immer breiter wurde.

"Und ob ich das bin!", erwiderte Akane hitzig.

"Weder Shampoo noch Ukyou noch Kodachi sind heute aufgetaucht und anstatt die Ruhe zu nutzen, um etwas zeit mit MIR zu verbringen, rennst du sofort wieder zu deiner 'hübschen' Verlobten!"

Sie drehte sich um, als sie bemerkte, das Ranma stehengeblieben war und sie ansah.

"Findest du nicht, das das ein bischen unfair ist?", meinte er ruhig.

"Du weisst so gut wie ich, das SIE hinter MIR her sind und nicht umgekehrt.

Mir LIEGT überhauptnichts an ihnen. Na gut, abgesehen von Uccan, aber sie ist nur ein alter Freund.", fuhr Ranma fort. Wieder standen ihm Schweißperlen auf der Stirn, und tief in seinem Inneren fragte er sich, warum er sich immer rechtfertigen musste.

"Du kennst sie, alle Drei. Selbst wenn ich es WOLLTE, könnte ich sie nicht... los... werden..."

Ranma stoppte. Er in einem akuten Anfall von Geistesgegenwart erkannt, das sich Akane's ohnehin schon schlechte Laune während des letzten Satzes noch weiter ferfinstert hatte.

Sie stand kurz vor der totalen emotionalen Eclipse.

Ranma ging den letzten Teil des Gesprächs noch einmal in Gedanken durch und musste entsetzt feststellen, das sein Mund wieder einmal den metaphorischen Nachbrenner angeworfen hatte und an seinem Gehirn vorbeigerast war.

"Äh...ichmeintedasganzanders!", stieß er hervor, während er abwehrend die Hände hob.

Zum Glück (für Ranma) hatten die beiden inzwischen Uccan's erreicht.

Oder zumindest DAS haus, in dem früher 'Ukyou's Okonomiyaki's' gewesen war.

Das Ladenschild fehlte, dafür hing eines neues Schild im Fenster.

"Zu Vermiten" stand darauf, was nicht nur darauf hindeutete, das Ukyou verschwunden war, sondern auch noch auf die orthographischen Kenntnisse des Autors bzw. dem Fehlen der Selbigen.

"Oh", machten die beiden Verlobten gleichzeitig. Mehr fiel ihnen zunächst nicht ein.

Akane erholte sich als erste von der Überraschung.

"Was...sie ist weg?"

Gerade von Ukyou hätte sie nicht gedacht, das sie einfach so ohne eine Nachricht von Heute auf Morgen verschwand.

Ranma, der nachdenklich auf Ucchan's ehemaliges Restaurant sah, nickte nur.

"Sie ist weg... und du wirst ihr folgen?", fuhr Akane wie in Trance fort.

"Sie hat nun gekriegt, was sie wollte, oder? Du wirst deiner 'hübschen' Verlobten folgen mich hier zurücklassen."

Ranma sah verwirrt zu Akane und versuchte, sich an ihre letzten Gesprächsbeiträge zu erinnern.

Er hatte tatsächlich überlegt, ob er Ukyou folgen sollte.

Aber Ukyou wollte warscheinlich nicht gefunden werden, wenn sie niemandem von ihrem Verschwinden erzählt hatte. Es war warscheinlich eine Nacht-und-Nebel Aktion gewesen.

Aber WARUM?

Ob es nun Zufall oder Schicksal war, der Ranma's Blick auf eine nahe Mülltonne lenkte bleibt ungewiß.

Fakt ist aber, das Ranma's Augen lange genug auf der Mülltonne gerichtet blieben, um einen kleinen Papierfetzen zu bemerken, der unter dem Deckel hervorschaute.

Er ging zu der Mülltonne und Griff nach dem Papier.

Einem Foto wie sich herausstellte.

Es zeigte ihn und Akane im Garten bei einer ehr privaten Beschäftigung.

Ranma hielt seiner Verlobten das Foto hin.

"Sieht so aus, als ob das Bild die Runde macht. Und ich bleibe natürlich hier. Kuno und Shampoo werden warscheinlich wieder auftauchen. Meine Fähigkeiten werden HIER gebraucht."

"Ich werde auch alleine mit denen fertig. Du weißt, das ich mich verbessert habe.", antwortete Akane, aber es klang nicht bissig. Sie konnte die Freude, das Ranma sich wieder für SIE anstatt für eine seiner anderen 'Verlobten' entschieden hatte, nicht verbergen.

"Lass uns zurückgehen. Wir müssen uns bald für die Party fertigmachen.", schlug sie vor.

"Gute Idee.", bestätigte Ranma.
 

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Das Abendessen im Hause Tendo ging schweigend von statten. Genma schob sein Essen gelangweilt in sich hinein, ohne es vor Ranma verteidigen zu müssen oder selbst Angriffe ausführen zu können. Soun schwieg beim essen wie immer, und Kasumi schien

in Gedanken versunken zu sein.

Eine Unheilsstimmung breitete sich aus.

Sie ahnen etwas, nicht wahr?

Ein plötzliches Klopfen an der Tür zog Kasumi's Aufmerksamkeit auf sich.

Sie stand auf und ging zur Tür. Sie merkte, das etwas nicht in Ordnung war.

Zitternd hob sie die Hand an den Türknauf, drehte ihn, riss die Tür auf und erblickte:

Den Stadtrat.

Er stand keuchend in der Tür, er schien den ganzen Weg von seinem Haus bis hierher gelaufen zu sein.

"Guten Abend, Fräulein Tendo", sprach er.

"Ist Tendo-san anwesend? Es gibt Dringendes zu besprechen."

Hinter ihm blitzte es dramatisch im Nachthimmel und ein Donnern untermalte die Bedeutung seiner Worte.

Kasumi führte den Stadtrat ins Wohnzimmer und deckte den Tisch ab.

Soun und Genma sahen desinteressiert auf, als Kasumi ihren Gast ins Wohnzimmer führte.

Der Stadtrat hielt sich nicht mit langen Begrüßungen auf sondern wandte sich direkt in einem flehenden Tonfall an Soun.

"Tendo-San! Ihr MÜSST uns helfen. Alle verfügbaren Polizeikräfte sind momentan damit beschäftigt, die Stadt vor dem Chaos zu bewahren (ein Polizist mit einem Donut in der Hand musste kurz niesen. Er schüttelte den Kopf und biß nocheinmal in seinen Donut).

Ausserdem ist diese Sache zu groß für unsere Polizei, fürchte ich. Wir benötigen einen starken Kämpfer, und wer käme anderes in frage als der berühmte Besitzer der Tendo-Kampfschule?"

Bevor Genma seinen alten Freund aufhalten konnte, übernahm bei Soun der Stolz die Kontrolle.

Er sprang auf.

"Natürlich helfen wir ihnen, nicht wahr alter Freund?" Er sah kurz zu Genma.

"Worum genau geht es denn?" fuhr er fort.

"Es gab einen Diebstahl im Laden von Lady Miracle, und..."

"Das alte Scheusal wieder!", unterbrach ihn Soun.

"Es wird Zeit, das wir ihm endlich eine Lektion erteilen! Wir sind dabei, was Saotome?

In den tiefen Windungen von Souns Gehirn fragte die leise Stimme der Vernuft: "Ohmeingott hat er das wirklich gesagt?"

"Natürlich Tendo! Gemeinsam können wir ihn schlagen!"

Auch in Genma's schlechter Entschuldigung für ein Denkorgan regte sich eine leise Stimme der Vernunft: "Er hat zugestimmt. War ja klar. Auf MICH hört wieder KEINER."

Missmutig setzte sich die Stimme der Vernunft wieder auf den Stuhl in ihrer Kammer und schlief weiter.

Inzwischen hatten Soun und Genma das kleine Waffenlager der Tendo's erreicht. Soun stand in seiner Samurairüstung vor dem Waffenschrank und wählte ein Naginata.

Genma entschied sich für einen Bo.

"Auf gehts, alter Freund.", meinte Soun.

Genma nickte.

"Auf gehts.", bestätigte er.

Nur sekunden später waren die beiden aus der Tür.

Der Stadtrat sah ihnen verwundert nach.

"Ich hab ihnen doch noch gar nicht gesagt, WAS geklaut wurde."

Kasumi, die hinter ihm stand sagte: "Oh."

Dann kehrte das Lächeln auf ihr Gesicht zurück.

"Möchten sie vielleicht eine Tasse Tee?"
 

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Unheilvoll schritt eine schwarzberobte Person durch die abendlichen Strassen.

Schwer wie eine umkippende Bleiplatte hallten die Schritte durch die Nacht...

Nun gut, das stimmt nicht ganz. Es stimmte sogar nur das wenigste, eigentlich sollten die obigen Sätze eine düstere Atmosphäre schaffen. Leider zerfaserte das Gespinst des Schreckens schon wenige Sekunden nachdem es gewebt worden war.

Die drei Protagonisten in dieser Szene sind daran nicht ganz unschuldig.

Sehen wir sie uns einmal genauer an:

Zuersteinmal: Die Robe ist NICHT schwarz.

Sie war weiß. Zumindest war sie weiß gewesen, bevor sie von mehreren Leuten zu oft getragen und zu selten gewaschen wurde.

Um in dieser Robe unheilvoll auszusehen, musste man noch eine weiße Zipfelkapuze mit sehschlitzen dazu anziehen.

Die beiden Begleiter des Berobten waren nicht sonderlich unheilvoll, noch nicht mal annähernd gruselig. Sie gaben sich auch keine große Mühe.

Der erste Begleiter war ein junger Magier. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, das der zweite Begleiter Gepäck beförderte, ohne ein Hotelpage zu sein und sich durch eine hölzerne Natur auszeichnete.

"WARUM nicht?", fragte Xiron seine Begleiterin in der semi-unheilvollen Robe.

"Deshalb! Magierjunge nicht weiter nachfragen!", antwortete eine bekannte Stimme mit einem chinesischen Akzent.

"Ich verstehe es trotzdem nicht. Ich meine, das ist kein Hochzeitskleid..."

Argwöhnisch sah er das Mädchen an seiner Seite an.

"Das ist es doch nicht, oder?", hakte er nach. Als Shampoo weiter schwieg fuhr er fort.

"Ich meine, es ist kein Hochzeitskleid und ich bin, Gott bewahre, nicht dein 'Airen'."

Der Thaumaturg seufzte kurz.

"Zeig mir das Kostüm doch einfach.", quengelte er weiter.

Die junge Amazone blinzelte listig.

"Shampoo zeigt Kostüm wenn Magierjunge zuerst zeigt."

Xiron sah verwirrt an sich herab.

"Ta DA?", sagte er unsicher.

"Das nicht Zählen. Du sein Magier, du dich nicht als Magier verkleiden können!"

"Nicht?", fragte der Zauberer unsicher.

"Dann erzähl mir mal WO ich mir hier ein Kostüm besorgen soll!", forderte Xiron seine Weggefährtin herraus.

Shampoo setzte sich ein zuckersüßes Lächeln aus Gesicht, bevor sie hinter Xiron deutete.

Langsam, wie auf unsichtbaren Schienen montiert, drehte sich der Magier um und war sich plötzlich SICHER, das er seinen letzten Satz noch bedauern würde.

Hinter Xiron war soeben Mio-Chang auf die Strasse getreten, er rückte seinen Bauchladen zurecht und holte tief Luft.

"Rote quitschende Nasen! Verkleidungen und Kostüme für alle Anlässe. Kommt Leute und kauft, solange die Kostüme noch... ähm ... unverkauft sind.", intonierte er.

Shampoo war schon an den Verkäufer herangetreten und wühlte in seinem Bauchladen-Grabbeltisch.

Einen Schritt hinter ihr stand Xiron und murmelte Dinge wie: "Ich und meine große Klappe, das nächste mal halte ich einfach das Maul und gut."

Der Verkäufer war erfreut über seine erste Kundschaft an diesem Abend und setzte sein

'Meine-Preise-sind-so-niedrig-das-sie-einen-Hexenschuss-kriegen-wenn-sie-

danach-suchen' -Lächeln auf.

"Guten Abend, junges Fräulein. Kann ich ihnen bei der Auswahl behilflich sein?", wandte er sich an die Amazone und hinterließ dabei nur eine minimale Schleimspur.

Er hätte sich die Worte sparen können, denn Shampoo hob triumphierend Teile eines Kostüms nach oben, um sie dem jungen Magier zu zeigen.

Xiron wich zurück und hob abwehrend die Hände.

"Nein! Vergisses es! NEIN!" Er schüttelte angewiedert den Kopf.

"Das kannst du dir abschminken. NIE IM LEBEN ziehe ich sowas an!"

Er verschränkte die Arme vor der Brust.
 

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"Wir sind da.", meinte Ranma.

Akane und Ranma standen vor Kagome's Haus.

Das heisst, sie standen ehr vor Kagome's Villa, denn das Haus bot mindestens zwei Familien mehr als genug Platz zum wohnen.

"Wow. ich hätte nie gedacht, das Kagome's Eltern SO reich sind.", staunte Akane, während sie das Gebäude betrachtete.

"Ja, sie protzt damit nicht so rum wie Kuno.", bestätigte Ranma.

"Lass uns reingehen. Ich will unbedingt meine Freundin präsentieren.", meinte Ranma mit einem Grinsen.

"Und ausserdem will ich selbst noch einen guten Blick auf dein Kostüm werfen.", fügte er in Gedanken hinzu und errötete dabei leicht.

Akane lächelte ihren Verlobten kurz an, bevor sich ihre Mine verfinsterte.

"Es wäre schön, wenn wir das könnten...", meinte sie bitter und fuhr dann fort:

"Einfach nur ein Paar sein, ohne das unsere Väter oder deine möchtegern-Verlobten uns stören."

Ranma nickte ernst, bevor er sein patentiertes Grinsen aufsetzte.

"Wäre aber auch ziemlich Langweilig, nicht wahr, du kleines Machoweib?"

Akane versuchte vergeblich, einen wütenden Gesichtsausdruck auf ihr Gesicht zu zaubern.

"Oh Ranma, du Idiot.", rief sie lachend, als sie hinter ihrem Verlobten herrannte.

Ranma wartete am Eingang des Gebäudes auf Akane.

"Du bist immernoch VIEL zu langsam.", neckte er sie.

"Hallo Ranma, Hallo Akane. Ihr seid also wirklich gekommen?!", fragte eine Stimme aus dem Schatten neben der Tür.

"Mist.", fügte die Stimme hinzu, und James Bond, anscheinend der Besitzer der Stimme, trat aus dem Schatten.

Ranma kramte in seinem Gedächtnis, er hatte den Jungen manchmal in der Schule gesehen, sein name war.... Eto?

"Ich habe 5000 Yen gewetten, das ihr NICHT kommt. Wollt ihr mich ruinieren?", fuhr er fort, aber es klang nicht vorwurfsvoll.

"Ich hab doch gesagt, das wir kommen.", meinte Akane freundlich.

"Und du solltest es eigentlich besser wissen, als Geld an Nabiki's Glücksspiele zu verschwenden.", riet sie ihm.

"Genau!", bestätigte Ranma fröhlich. "Die Bank gewinnt IMMER."

Akane betrat die Empfangshalle, dichtgefolgt von Ranma.

Sie war riesig, fast schon enorm.

Hier fand auch die Party statt, und da viele auf die kluge Idee gekommen sind, VOR dem offiziellen Beginn der Party zu erscheinen, waren jetzt schon fast alle Gäste eingetroffen.

Zum Glück für die Nachzügler wurde das kalte Buffet noch von einigen stiernackigen Leibwächtern bewacht, bis Kagome das Signal gab.
 

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Lady Miracle, Besitzerin des "Miracle Shop" und astrales Medium (nur Donnerstags und nach Vereinbarung), öffnete die Tür. Der Stadtrat hatte zwar versprochen, ihr zwei angesehene Kämpfer zu schicken, die sie bei der Suche nach dem gestohlenen Buch unterstützen sollten, aber das die Spezialisten SO schnell da sein würden, das hatte sie nicht kommen sehen.

(Das sagt eine menge über ihr "Hellseh-talent" aus; Sie hatte sich einfach ein paar standard-botschaften einfallen lassen, die ihre Kunden dann von dem Geist bzw dem Medium, durch das er sprach [also von ihr] zu hören bekamen. Die üblichen botschaften lauteten "Ja, sie ist sehr glücklich hier und wartet auf dich.", "Nein, du brauchst dir keine vorwürfe zu machen, das hätte jedem passieren können." und "Nein du scheinheiliger kleiner Schnorrer, auch wenn ich tot bin sage ich dir nicht, wo ich mein vermögen versteckt habe, hähähäh!"

Sie erblickte die beiden 'Spezialisten' die der Stadtrat ihr gesandt hatte, und der Anblick schien sie nicht gerade zu begeistern.

Was vermutlich daran lag, das Soun und Genma unterwegs von einem Regenschauer erwischt wurden, welche in Nerima an der Tagesordnung waren.

Für den Besitzer des Tendo-Dojo bedeutete das nur, das er nass war. Ranma's Vater hingegen zeigte sich in der altbekannten Form eines haarigen Bambusliebhabers.

DAS gab der ohnehin schon spärlichen "Aura der Professionalität", die die beiden ausstrahlten den Rest.

Soun verbeugte sich tief vor der Dame die in den frühen dreißigern zu sein schien.

"Lady Miracle?", intonierte er, "Ich bin Soun Tendo von der Tendo-Kampfsportschule für Schlägereien aller Art. Dies ist mein alter Kampfgefährte Genma Saotome."

Der angesprochene Teilzeit-Fusselspender nutzte diese Gelegenheit, um ein Schild mit der Aufschrift 'zu ihren Diensten' hochzuhalten und ernst dreinzublicken.

Nagut, er war momentan ein Panda und ausserdem WAR er Genma Saotome, was bedeutete: Er machte ein dummes Gesicht; Also eins, das noch dümmer als üblich war.

Professionalität nochmal minus 10 Punkte.

"Der Stadtrat schickt uns!", fügte Akane's Vater hinzu.

Genma drehte das Schild in seiner Hand.

"Könnte ich vielleicht ein wenig warmes Wasser haben?"

Lady Miracle hob eine Augenbraue. Es hieß, ein wirklich guter Kämpfer würde seine wahren Fähigkeiten verbergen. Wenn das stimmte, dann waren diese zwei... 'Spezialisten' WIRKLICH gut, und genau die richtigen für den Auftrag. Entweder das, oder der Statdrat hatte die zwei erstbesten (oder erstSCHLECHTESTEN) Kämpfer zu ihr geschickt, die er finden konnte.

Nachdem Genma von dem eilig herbeigeholten warmen Wasser gebrauch gemacht hatte und wieder menschlich war, gingen die beiden so-genannten Kampfsportler zu werke.

Obwohl Lady Miracle die beiden mehrmals darauf aufmerksam gemacht hatte, das es ein BUCH war, was ihr gestohlen wurde, schien sich die Aufmerksamkeit der beiden zwanghaft auf etwas anderes zu richten.

Als Genma begann in ihrer Unterwäsche zu wühlen, während Soun mit einer Lupe ihre (übrigends gut gefüllte) Wäscheleine untersuchte platze Lady Miracle der Kragen.

Sie würde ein SEHR ernstes Wörtchen mit dem Statdrat reden müssen.

Direkt, nachdem sie die Beiden Perversen in ihrem Haus losgeworden war...
 

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Ungefähr zur selben Zeit an einem gut gefüllten FKK-Strand in einem der weniger Prüden Staaten von Amerika:

"Hotcha, ich bin im siebten Himmeeeeeeeeel!"

Frauenkreischen

"Kommt ihr süßen, lasst euch von Onkel Happo umarmen."

mehr Frauenkreischen

"Seid doch nicht so schüchtern, meine hübschen. Was ist schon groß dabei, wenn ein Mann auf seine alten Tage ein wenig spaß hat?"

WÜTENDES Frauenkreischen

"Ihr werdet doch einem armen, alten, gebrechlichen Mann nichts antun? So herzlos könnt ihr doch nicht sein."
 

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Quitsch - Quatsch

Quitsch - Quatsch

Sie kennen diese Geräusche bestimmt.

Zumindest den Leute, die schonmal einen Zirkus besucht haben, sollten diese Geräusche bekannt vorkommen. Sie ertönen, wenn normalgroße Füße, sagen wir Größe 43, in übergroßen Schuhen der Größe 75 stecken.

Das geistige Auge stattet entsprechende Personen sofort mit einer gelockten und feuerroten Perücke sowie einer roten Gumminase und viel Schminke aus.

Die Spritzblume im Knopfloch nicht zu vergessen.

Nun, die Fantasie des Lesers soll nicht enttäuscht werden, denn GENAU SO sah der Mann aus, der die quitschenden Geräusche mit seinen Schritten verursachte.

Auf seinem Gesicht zeigte sich ein geschminktes breites Lächeln, das ganz im Gegensatz zu seinem wahren Gesichtsausdruck stand.

An seiner Seite ging ein Engel.

So war zumindest der erste Eindruck eines jeden Beobachters.

Zunächst einmal: Die Person war weiblich. Das war offensichtlich angesichts der Tatsache, das sie nur spärlich bekleidet war.

Das Mädchen trug einen weißen BH der über und über mit ebenso weißen Federn bedeckt war.

Passend dazu trug sie weiße (und federbesetzte) Armbänder und an ihren Fußknöcheln zeigten sich ebensolche.

Ausserdem hatte das einen (natürlich mit Federn verzierten) Slip an.

Einen Tanga um genau zu sein.

Ihr weg ließ sich leicht anhand der Beulen in den Laternenpfählen zurückverfolgen, weil einige junge Männer der letzten Tatsache ZU viel aufmerksamkeit Geschenkt hatten.

Zu guter letzt hatte sich der Nachwuchsengel noch passende Flügel auf den Rücken geklebt.

Eine Tiara im lilablauen Haar gab der Verkleidung den letzten Schliff.

Alles in allem machte Shampoo einen himmlischen Eindruck, auch wenn ihr Anblick in vielen Leuten einige unchristliche Gedanken weckte.

Die meisten Männer, zu denen auch dieser Türsteher im James Bond Kostüm gehörte, auf den die Beiden gerade zugingen, beneideten Shampoo's Wahlpartner für diesen Abend.

Der Türsteher musterte die beiden Neuankömmlinge.

Das heisst, eigentlich musterte er nur Shampoo, und auch sie nur teilweise: Sein Blick war auf ca. 3/4 ihrer Körpergröße fest eingerastet und ließ keinen Augenkontakt mit dem jungen Mädchen zu.

"Äh, seid, äh, ihr, äh äh, eingeladen?", stammelte er.

"Shampoo hat sich extra für Party in Kostüm gezwängt."

Sie ließ ihre Hände seitlich von ihren Brüsten abwärts zu ihrer Hüfte gleiten, um zu verdeutlichen, wie WENIG Kostüm zum reinzwängen es gab.

"Sein schade wenn Shampoo nun nachhause muss und wieder umziehen, ja?"

Sie sah ihn verführerisch an und klimperte mit den Augenlidern.

Der Türsteher schien sich zu einer Entscheidung durchzuringen.

"Äh, ja. Äh." Inzwischen hatte er es geschafft, seine Augen von Shampoo's Oberweite abzuwenden und lächelte leicht.

"Ihr, äh, könnt reingehn."

Shampoo ging nicht, sie schwebte auf einer Wolke aus Selbstgefälligkeit in das Haus.

Xiron versuchte ihr zu folgen, aber inzwsichen hatte der James-Bond-verschnitt die Reisetruhe bemerkt. Sie war natürlich nicht verkleidet, sah man einmal von dem Lametta ab, das Shampoo ihr auf den Deckel geklebt hatte.

"Was ist DAS?", fragte er erstaunt.

Der Clown wandte ihm sein Lächeln zu. Nicht das ihm ein anderer Gesichtsausdruck zur Wahl gestanden hätte, mehrere Tonnen Schminke verhinderte jegliche Mimik.

"Sie hat mein ach-so-lustiges Dreirad gefressen. Und den witzigen kleinen Feuerwehrwagen mit all meinen witzigen Clown-kollegen auch!", knurrte er.

Wie zur Bestätigung hob Truhe kurz den Deckel und ließ ihre weißen Zähne im Licht funkeln.

Der Türsteher starrte nur, als der missmutige Clown und sein seltsamer Begleiter das Haus betraten.
 

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Die Menschen gehören zu den Lebewesen mit dem meisten Erfindungsreichtum.

Natürlich gibt es Millionen von intergalaktischen Völkern, die Erfindungen wie das Feuer oder das Rad schon lange hinter sich gelassen haben und sich nun solchen banalen dingen wie der Raumfahrt oder der Transzendenz widmen.

Aber solche zugegebenermassen wichtigen Innovationen waren nicht gemeint, als der Erfindungsreichtum der Menschheit gelobt wurde.

Nein, die menschliche Fähigkeit, eigentlich vollkommen unnötige Komfort-Gegenstände zu erdenken war gemeint. Nur die wenigsten Menschen wissen jedoch, das die Zeit zu unseren unnötigsten Erfindungen gehört.

Man nehme nur Steine: Die Zeit spielt keine Rolle für sie.

Zwischendurch schmelzen sie, erstarren wieder, zerbrechen, und das alles

ohne sich großartig darum zu kümmern.

Auch Bäume haben ein leichtes Leben. Sie wachsen einfach, immer weiter.

Ihr Alter interessiert sich nicht, sie WISSEN noch nicht einmal, wie alt sie sind.

Derartige Informationen enthüllen sich ihnen erst, wenn die große, schwarze Axt zugeschlagen hat.

[Die von einer alten und angesehenen Blautannenfamilie erfundene Baumreligion besagt, das sich der Tod in der Form einer großen, schwarzen Axt manifestiert. Das stimmte zwar nicht, aber immerhin hatte der Tod aus Anteilnahme sein Waffensortiment um eine ebenso große wie schwarze Holzfälleraxt erweitert.]

Selbstverständlich kommt das Wissen davon zu spät: Wenn ein Baum erstmal seine eigenen Ringe gezählt hat, kümert ihn sein Alter wenig, er hofft nur noch auf seine Reinkarnation, vielleicht in der Form von Echtholzmöbeln.

[Es gibt bei der Baumreligion selbstverständlich auch eine Hölle, die von ihnen 'Presspan-Abyss' genannt wird.]

Nur die MENSCHEN erachten die Zeit für wichtig, das Universum im allgemeinen und die Erde im besonderen würden auch ohne unsere Sekunden, Minuten und Stunden weiter existieren.

Die Menschheit hat eine viel bedeutendere Erfindung gemacht.

Genaugenommen begann es schon, als der erste Höhlenmensch zaghaft zwei Steine aneinanderschlug und im Rhytmus dazu nickte:

Die Musik war erfunden, und mit ihr die Party.

[Einige Leute mit Gehörschäden und mehr Chemie im Blut als Bayer Leverkusen monatlich produziert wären bestimmt erfreut zu hören, das diese erste Musik tatsächlich Techno war]

Natürlich wurden die Party's im laufe der Zeit verändert, oftmals zum besseren.

Wo früher Sternschnuppen, explodierende Vulkane und Polarlichter ausreichen mussten, haben wir heute Discokugeln, Nebelmaschinen und Stroboskope.

Bei vielen nicht-kommerziellen Party's findet man auch ein Buffet.

Stellen wir uns einen langen Tisch vor.

Alle paar Meter sind große Schüsseln mit Chips, Flips und sonstigem Knabberkram, quasi die Stützpfeiler des Buffet. In der Mitte thront die größte Schüssel von allen, die Bowlenschüssel.

Selbstverständlich ist zwischen den Schüsseln noch ausreichend für diverse Tabletts, gefüllt mit Schnittchen und Käsespießen. In kleineren Schüsseln werden Salat und diverse Dips gelagert.

Eine abseits stehende Schüssel beinhaltete einen seltsam anmutenden Käse-Honig-Apfel Dip.

Niemand traute sich jemals, derartige Dips zu probieren, sie tauchten auch nie auf der Rechnung des Party-service auf, und kein Koch konnte sich daran erinnern, sie zubereitet zu haben.

Sie waren eifach da, ebenso wie die Schnapsleichen, die nach der Party immer weggeräumt werden mussten.

Auf einen ebenso gefüllten Buffet-Tisch steuerten Ranma und Akane zu.

Das Buffet war kurz davor, eröffnet zu werden, und viele Partygäste hatten sich zufällig in der Nähe eingefunden, um eine Chance auf die Pole Position am Tisch zu haben.

"Hey! Da sind Ranma und Akane SAOTOME.", meinte ein Zauberer neben ihm.

Das Pärchen drehte sich verwirrt zu dem 'Zauberer' um.

Sie sahen eine dunkelblaue 'Magierrobe', die scheinbar aus einem alten Vorhang gefertigt wurde.

Sterne aus Silberfolie waren daran geklebt worden, einige lösten sich bereits wieder.

Der Hut bestand aus Pappe, die ungeschickt zu einem Kegel geformt wurde.

Der Bart war ein großes Bündel Watte, das mit zwei Drahtstücken hinter den Ohren befestigt war.

Ranma hob die Watte an, um zu sehen wer sich dahinter verbarg.

Hiroshi grinste ihm entgegen.

"Hiroshi?!"

Ranma sah seinen Schulkamerad verwirrt an. Er hätte nie gedacht, Hiroshi auf der Party zu treffen.

Die Party war nur für PAARE, und Ranma hätte gewusst, wenn Hiroshi eine Freundin gefunden hätte; Er hätte es sofort überall erzählt und dabei keine Details ausgelassen.

"Hi Ranma, hi Akane. Ich hab zwar gehört, das ihr zugesagt hattet, aber ich hätte NIE gedacht, das ihr hier als PAAR auftaucht.", begrüsste Hiroshi die beiden.

"Hast es endlich geschafft, was Ranma?", fügte er anzüglich zwinkernd hinzu, während er Ranma einen Ellbogenstoß gab. Ranma errötete.

Akane hatte inzwischen Hiroshi's 'Freundin' einer genauen, optischen Untersuchung unterzogen und glaubte, bekannte maskuline Züge unter der blondgelockten Perücke zu erkennen.

"Daisuke? Ja genau! Du bist Daisuke, Hiroshi's Freund!", stieß sie erstaunt hervor.

"EswarallesHiroshisIdee!"', platze es aus dem enttarnten Daisuke. Er errötete und rückte seine Perrücke demonstrativ zurecht.

"ICH bin 'Dorothy' und ER ist der 'Schlauberger von Oz', was übrigends auch Hiroshi's Idee war.", fügte er missmutig hinzu.

Die Erbin der Tendo-Kampfschule musterte 'Dorothy' aus einem ganz neuen Blickwinkel.

"Der, äh, Spitzenbesatz ist sehr äh, schön. UND sehr, äh, Rosa."

Akane bemerkte, das Daisuke ihr nicht mehr zuhörte. Er hatte seinen Blick zur Eingangstür gerichtet. Der verträumte Ausdruck auf seinem Gesicht und der langsam aufklappende Mund (Akane zweifelte nicht daran, das sich aus dem Mund bald eine sabbernde Zunge entrollen würde) wiesen darauf hin, das er ein hübsches Mädchen erspäht hatte.

Das Mädchen (an dieser Stelle ist Akane gemeint) drehte sich zu Hiroshi um, der die selben Symptome offenbarte.

Mit einem Gefühl von nahendem Unheil folgte sie dem Blick der beiden, und sah...

Shampoo!

Sogar ziemlich viel von Shampoo. Mehr von Shampoo als sie sehen wollte, und DEFINITIV mehr von Shampoo als Ranma sehen SOLLTE.
 

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Xiron amüsierte sich prächtig.

Nun ja, zumindest fast. Er hätte sich prächtig amüsiert, wenn er nicht ein Clown-Kostüm anhgehabt hätte. Er war immer noch ein wenig Sauer darüber, das Shampoo ihn in dieses Kostüm gezwängt hatte.

Sie sah gut in ihrer Verkleidung aus, fand er (obwohl er damit Anwärter auf den ersten Preis des Untertreibungswettbewerbs gewesen wäre), und ER, der eigentlich ihr Partner war und mit neidischen Blicken von allen anderen anwesenden, männlichen Wesen gestraft sein sollte sah aus wie... nun, wie ein Clown.

(Auch wenn sich Xiron im bezug auf das "Partner" keine Hoffnungen machte. Zumindest keine allzu großen.)

Zum Glück wurde er direkt nach dem Betreten des Partysaals ein wenig abgelenkt:

Er hatte das kalte Buffet bemerkt. Die vielen aufgespiessten Snacks auf den Tabletts, die großen Schüsseln voll Knabberkram und vor allem die RIESIGE Bowlenschüssel zogen seine Aufmerksamkeit auf sich.

Er stellte bereits die ersten Berechnungen für das Buffet an (Anzahl der Nahrungsmittel (F)geteilt duch die Anzahl der Gäste, die er am Bufffet sehen wollte (1), woraus folgt: F minus der von ihm gegessenen Nahrungsmittel (ebefalls F) = satter Magier), als sein Sexualtrieb kurz die Steuerung übernahm. (was NICHT bedeutete, das er das nächstbeste halbwegs weiblich aussehende Geschöpf ansprang)

Unter der Kontrolle seiner Hormone drehte er sich wieder zu seiner Partnerin, das heisst zu seiner "zufälligerweise weiblichen Begleiterin für diesen einen abend ohne besondere verpflichtungen undsoweiter".

ALLE Augen waren auf Shampoo gerichtet.

Bei den Männern war das Xirons Meinung nach verständlich, ihre Reaktionen beruhten auf einem Hormonausstoß, der in direkter verbindung mit einem auf Lendenhöhe

angebrachten externen Organ stand.

Bei den Frauen war die Reaktion nur geringfügig weniger offensichtlich.

Ihre Blicke sprachen eine deutliche Sprache: "Faß meinen Freund an und ich Kratze dir die Augen aus" lautete die unausgesprochene Botschaft.

Wie dem auch sei: Die anwesenden Männer zogen die junge Amazone mit ihren Blicken aus (nicht, das es viel zum Ausziehen gegeben hätte), während die Frauen sie mit ihren Blicken aufspiessten.

Shampoo starrte selbstsicher und Arrogant zurück, bis die meisten Mädchen aufgegeben hatten. Die meisten Männer rollten ihre Zungen ebenfalls wieder ein, oftmals mit hilfe der "Ellbogen-in-Magen" Taktik ihrer Begleiterinnen. (Wobei es bei einem sehr KLEINEN Mädchen mit einem sehr GROSSEN Freund zu einem äusserst Schmerzhaften Zwischenfall kam)

Schliesslich stand Shampoo nurnoch eine Kontrahentin gegenüber:

Die Luft zwischen Akane und Xiron's Begleiterin flimmerte regelrecht.

Verunsichert sah Xiron zu Ranma rüber, der neben Akane stand, und ihre Blicke trafen sich.

Es folgte eine kurze nonverbale Komunikation.

Der Vollständigkeithalber soll das gesagte, pardon: das NICHTgesagte, hier wiedergegeben werden. Ranma's Augen vermittelten folgende Botschaft:

"Oh nein, ich KENNE diesen Blick, er ist gefährlich, und Shampoo starrt auch noch zurück.

DAS ist sogar gefährlich², und Shampoo sieht so aus als ob sie auf eine Konfrontation aus wäre, und Akane hat ein zu großes Ego um einfach aufzugeben, Sakura ist zu nett, vor allem weil sie uns zu der Party eingeladen hat, und es gehört sich einfach nicht für Gäste, das gesamte Mobiliar auf dem Kopf eines Gegners zu zertrümmern und...ohmeingott, Akane hat ihre Arme vor der Brust verschränkt, wir müssen etwas TUN!"

Xiron's Blick hingegen sagte:

"Ich habe da so ein komisches prickeln im Nacken, das letzte mal als ich das gefühlt hatte war in der siebten Klasse, als Sander Huggart im Unterricht aufgestanden ist und Herrn Unterstenbuch, unseren Lehrer für Strategie und Taktik einen alten Saufkopf genannt hat, ich meine, jeder wusste zwar das er gerne und viel trank, aber es war ein ungeschriebenes Gesetz, das niemand es erwähnt hat und das ergebnis war, das wir Herrn Unterstenbuch einen Federkiel aus dem Ohr ziehen mussten. Ich glaube, der arme Sander hat immernoch ein Stück Kreide in seiner Nasennebenhöhle. Wir sollten etwas TUN, und zwar den Tisch dort nehmen, den kleinen da, ihn Umkippen und uns dahinter verstecken. Ich glaube zwar nicht, das das reicht aber hinter uns sind viele große Fenster, ein paar Schnittwunden sind besser als mit seinem eigenen Taschentüchern an die Tafel schreiben zu können."

Ein problem bei nonverbaler Kommunikation ist, das nur ein geringer teil von der Übertragenen Information auch das Ziel erreicht.

Deshalb war das ergebnis dieser stummen Zwiesprache diese hier:

"Lass uns etwas tun, bevor unschuldige verletzt werden, wir zum Beispiel."

Ranma legte vor und verdiente sich gleichzeitig die Saotome-Auszeichnung für übermässiges Taktgefühl, als er seinen Arm um Akane legte.

"Ignorier sie einfach, Schatz, lass uns woanders hingehen und..., und....

TANZEN, ja genau, ich schlage die Band, äh, ich schlage der Band vor, ein schön Langsames Kuschellied zu spielen."

Ranma's sonst so selbstsicherer Gesichtsausdruck hatte sich während des Gesprächs

mit Akane in eine ehr ängstliche Mine verwandelt. SIE war das einzige Geschöpf auf der welt, das Ranma dermassen in Panik versetzen konnte.

Er hatte angst gehabt, sie wieder aus versehen zu beleidigen, was angesichts ihrer momentan ehr bescheidenen laune ...unvorteilhaft gewesen wäre. Er wusste aus eigener Erfahrung , das eine wütende Akane zu sehr ballistischen Reaktionen neigte.

Xiron wusste nicht weiter.

Er sah, das Ranma seinen Teil der imaginären Zündschnur gekappt hatte und Akane vom Schlachtfeld führte. Xiron hingegen hatte keine metaphorische Schere zur Hand und wusste nicht, wie er Shampoo beruhigen sollte.

Einen SEHR kurzen moment lang hatte er in erwägung gezogen, es einfach wie Ranma zu probieren, aber sein Überlebensinstinkt hilet ihn davon ab.

Wenn er JETZT den Arm um die junge Amazone legen würde, wäre er VIELLEICHT in 1-2 Monaten wieder dazu in der lage, flüssige Nahrung zu sich zu nehmen, und er hatte ja bereits mit dem Buffet geliebäugelt. Käsespiesse verlieren ihren reiz, wenn man sie püriert zu sich nehmen muss.

Das ganze hätte in einem Desaster enden können, wenn nicht der Zufall diesen jungen Mann geschickt hätte, der von hinten an Shampoo herantrat.

Der junge Mann war ein Austauschschüler und kannte daher weder Ranma und Akane, noch Shampoo. Sein Name und sein Heimatland spielen hier keine Rolle, da er das Szenario in kürze FLUGartig verlassen wird.

Er bewies einen guten Geschmack für Mädchen und gleichzeitig das vollkommene Fehlen von gesundem Menschenverstand, als er folgende worte an das junge Mädchen richtete, das inzwischen vor wut am zittern war:

"He Süße. Was machst du denn heute nach der Party? Wenn du lust hast, können wir den Clown hier loswerden, ich wohne nicht weit von hier."

Er gab der Amazone einen Klaps auf den Po.

Es war pures Glück, das das einzige geöffnete Fenster im Haus auch jenes war, das ein gewisser Austauschschüler zum verlassen des Gebäudes benutzte.

Ein Partygast hatte das besagte Fenster erst kurz vorher geöffnet. Derzeit lehnte er sich nach draussen und gab gurgelnde Geräusche von sich, während er sich hingebungsvoll auf die Begonien übergab. Er war schon angetrunken zur Party erschienen, und irgendwie war es ihm gelungen, schon vor Eröffnung des Buffet an die Bowlenschüssel zu gelangen.

Normalerweise hielt sein Magen das aus, aber er hatte gerade erst von seiner zur-Zeit-Freundin einen Ellbogen in die Magengrube gekriegt, was der Alkohol zum Anlass nahm, wieder zurück zur Kehle zu springen. Der Rest des Mageninhalts folgte dem Alkohol aus Loyalitätsgründen. (Nabiki's Wettbüro schätzte die Chance, das er zu den Alkoholleichen gehören würde auf 10:1 ein. Er war praktisch der favorit des Abends.)

Hiroshi und Daisuke standen ebenfalls am fenster und beobachteten, wie der

Möchtern-Aufreisser im Nachthimmel verschwand.

"Er dreht sich im Flug unkontrolliert, er wedelt zu viel mit den Armen.", meinte Hiroshi.

"Meine meinung. Und sieh dir die erst die Flugbahn an. VIEL zu ungleichmässig.

Wenn er so weitermacht, verfehlt er seine Heimatstadt um KILOMETER.", bestätigte Daisuke.

"Naja, was will man von einem Ausländer erwarten. Er hat einfach nicht die nötige Erfahrung.

Nimm nur Kuno. Er hat macht immer einen TOP Abgang, das hat Stil. Er dreht sich zwar auch oft, aber seine Flugbahn bleibt gleichmässig. Die Mathematiker unserer Schule können seinen Aufschlagspunkt schon bestimmen, bevor er überhaupt in der Luft ist."

"Aber lass uns den armen Kerl nicht ZU schlecht machen. Hast du gesehen, wie wütend Shampoo war? Das war nicht ihr üblicher graziler Schwinger, das war einfach nur brutale Kraft. Wenn er wiederkommt, sollte er sich an Akane wenden. SIE kriegt auch bei voller Schlagstärke eine Saubere Flugbahn hin. Wenn er dann noch das Zappeln in der Luft sein lässt, wird es vielleicht ein "town-in-one", bemerkte Daisuke nachdenklich.

Alles in allem waren sich die beiden Freunde sicher:

Es würde ein interessanter Abend werden.
 

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Inzwischen hatte sich die Tanzfläche gefüllt.

Nachdem Ranma den DJ davon 'überzeugt' hatte, das etwas Kuschelrock SEHR angebracht wäre, hatten sich viele Paare wieder zusammengerauft.

Ranma hatte den DJ nicht bedroht, jedenfalls nicht wirklich, obwohl die Polzei so etwas 'Bedrohung mit einer stumpfen Hiebwaffe (in diesem Fall: Akane Tendo)' genannt hätte.

Ranma hatte nur verdeutlicht, das seine Verlobte DRINGEND Ablenkung brauchte, da sonst eine drastische Neudefinition von 'Blood on the Dancefloor' in Aussicht kam.

Die meisten Mädchen hatten ihren Begleitern das 'Shampoo angaffen' vergeben.

Die meisten Jungen hatten ihren Freundinnen die Ellbogenattacken vergeben.

(oder, sich wie ein oben erwähnter Gast aus dem Fenster gelehnt und ÜBERgeben. Dieser war inzwischen ein wenig nach rechts gerückt und bedachte nun das Tulpenbeet mit seinem Mageninhalt)

Xiron hatte sich mit Shampoo in eine Ecke verzogen, wo er hektisch auf sie einredete.

Er versuchte, die junge Amazone aufzuheitern und daran zu hindern, größeren Sachschaden anzurichten oder einen weiteren Gast per Luftpost nachhause zu schicken, möglichst bevor alle Käsespiesse weg waren.

Bisher schien er erfolg zu haben. Was nicht zueletzt daran lag, das er peinlich genau darauf achtete, immer zwischen Shampoo und Ranma & Akane zu stehen.

Der Anblick des eng umschlungen tanzenden Pärchens würde ihre Laune vermutlich nicht sonderlich verbessern.

Truhe hatte zuerst ein paar Leute erschreckt, um sich dann dem Buffet zuzuwenden.

In ihrem multidimensionalen Magen hatten sich inzwischen ein Tablett mit Käsespiessen, eine Schüssel mit Erdnussflips, sowie der seltsame Käse-Honig-Apfel-Dip eingefunden.

Ausserdem hatte sie einen der Knopf-im-Ohr-Leibwächter verschluckt, der so dreist gewesen war, sie mit einer Sitzgelegenheit zu verwechseln.

Sayuri, Makoto und Omiko, die drei Mädchen, deren Gespräch Shampoo im Nekohanten belauscht hatte, hatten sich kurzzeitig von ihren Wahlpartnern getrennt und unterhielten sich am Buffet.

"Solange es dir nichts ausmacht, wenn dein Partner ein kompletter Idiot ist.", äffte Omiko ihre Freundin nach. Sie war sichtlich Sauer.

"Von einem VERRÜCKTEN kompletten Idioten war NIE die rede."

"Genau!", bestätigte Makoto. "Ich hätte mehr Stil von dir erwartet. Ich dachte, du hättest Kuno im Sinn, schliesslich passt die Beschreibung genau auf ihn.

Aber Gosonkugi? Ich BITTE dich."

Sayuri sah ihre beiden Freundinnen entschuldigend an.

"Nochmal, es tut mir LEID! Und ich hatte tatsächlich Kuno im Sinn, aber er hat scheinbar jemand anderen für heute Abend gefunden. Ich frage mich, welches Mädchen dumm genug ist, sich von Kuno einladen zu lassen..."

Omiko sah über Sayuris Schulter.

"Äh, die Frage ist, welches Mädchen ist gerissen genug, um sich von Kuno BEZAHLEN zu lassen, damit sie mit ihm ausgeht."

Sie deutete hinter Sayuri, richtung Eingang.

Das Mädchen drehte sich um und riss die Augen auf.

"Chefin!", entfuhr es ihr.

Kuno war angekommen. Als verkleidung hatte er einen schwarzen Anzug gewählt und sich eine Sonnenbrille angezogen. Ein futuristisch anmutendes und GROSSES Gewehr vervollständigte seine BIB (Baka in Black) Verkleidung.

Neben ihm stand eine ziemlich aufgedonnerte Nabiki Tendo. Sie ließ ihren gelangweilten Blick über die versammelten Partygäste schweifen. Dann entdeckte sie Ranma und Akane auf der Tanzfläche. Die beiden hatten Kuno's Ankunft noch nicht bemerkt und schienen in einer Traumwelt gefangen zu sein, die nur für sie beide Platz hatte.

"Das ist unbezahlbar.", dachte sie mit einem leichten Lächeln.

Alleine für diesen Anblick hatte sich ihr Kommen bereits gelohnt.

Nein, das stimmte nicht ganz, korrigierte sie sich.

Für diesen Anblick und die Unsummen, die Kuno für ihre Begleitung ausgegeben hatte, hatte sich ihr Kommen gelohnt.

Kuno würde warscheinlich einen Kampf mit Ranma anfangen, dachte sie weiter.

Und da viele Mitglieder des NTI-Netzwerks auch anwesend waren, stand einer Eröffnung des Wettbüros nichts im Weg, was ihren Profit nur noch vergrösserte. Nabiki dachte wie immer in Zahlen, hauptsächlich in schwarzen.

Sie blickte zu ihrem Begleiter, der gerade versuchte, den Türsteher dazu zu bringen, ihn anzukündigen.

"T-t-t-tut mir leid, Kuno-Sempai, aber ich bin hier nur Türsteher. Ich kündige niemanden an.", stammelte Eto. Er bereute inzwischen, auf das Angebot eingegangen zu sein, als Türsteher zur Party kommen.

"Der aufgehende Stern am Keno-Himmel VERDIENT es, angekündigt zu werden, Bauer!", bedrohte der Kendoist den James-Bond-verschnitt, während er ihm seine

BIB(TM) Waffe wie ein Bokkuto unter die Nase hielt.

"Nun gut, der Weg des Gerechten ist mit Steinen gepflastert, und doch ist es seine Aufgabe, das Licht zu verbreiten. Ich werde mich selbst ankündigen!"

"Jaja, mach doch was du willst..." , murmelte Eto.

"WAS war das, Wurm!?"

"N-nichts, Kuno-Sempai."

Nabiki fühlte sich bereits wohl. Nicht nur das sie einige gute Blicke auf das neue Pärchen werfen konnte (Natürlich hatte sie ihre Kamera dabei), Kuno alleine war schon ein kleines Strassentheater. Es würde ein Interessanter Abend werden.

"Verzagt nicht meine Freunde, denn ich, Tatewaki Kuno, der 'Blaue Donner' der Furinkan Oberschule werde über euch Wachen. Ist es nicht die heilige Pflicht eines Samurai, das einfache Volk zu schützen? So sei es denn, Ich werde diese Veranstaltung mit all meiner Macht vor Unheil bewahren und vor dem dunklen Zauber... des.... Dämonen....

SAOTOME!!!!!!"

Der 'mächtige' Tatewaki Kuno hatte inzwischen das Ziel seines "gerechten Zorns" erblickt.

Und da wir in Nerima sind, wo Murphys Gesetz über allen anderen Gesetzen steht, waren Ranma und Akane sich gerade JETZT Leidenschaftlich am küssen.

Zumindest bis sie den heraneilenden BIB bemerkten.

Zum Glück für alle beteiligten war Kuno's BIB-Waffe nur ein Imitat, das er in einem Kostümverleih erstanden hatte.

(Obwohl er sich mit geringem Zeitaufwand und VIEL Geld durchaus eine ECHTE Waffe hätte besorgen können.)

Deshalb schwang er die Waffe wie das lächerlichste Holzschwert aller Zeiten vor sich hin und her, während er auf den 'Dämonen Saotome' zustürmte.

"Ich dachte, er wäre inzwischen zur Vernunft gekommen...", maulte Ranma.

Warum mussten sie immer in SOLCHEN Augenblicken gestört werden.

Akane sah ihren Verlobten verwundert an.

"Hallo? Erde an Ranma, vergiss nicht das du über KUNO sprichst. Willst du etwa behaupten, das er jemals bei Vernunft war? Naja, egal."

Sie ließ ihre Fingerknöchel bedrohlich knacken.

"Ich werde ihm jetzt meine AUSladung zu dieser Party geben!", meinte sie grimmig.

"VerGISS es, Akane. Kuno ist mein Gegner, ausserdem will ich nicht, das dir was passiert."

"Nein Ranma, ICH bin wieder dran. Ausserdem kann ich gut auf mich selbst aufpassen und wenn DU mit Kuno kämpfst, geht immer was zu Bruch."

Ranma erkannte in einem akuten (keinesfalls chronischen) Anfall von Geistesgegenwart, das es zu lange dauern würde, mit Akane zu diskutieren, WER Kuno verprügeln durfte.

(Und ausserdem konnte diese Diskussion schnell zu einem ausgewachsenen Streit führen.)

"Ok Akane, vorschlag: Wir müssen lernen als Team zu kämpfen, sieh das hier als erste Lektion an. Du hast den ersten Schlag."

Akane lächelte und verbeugte sich dann vor Ranma.

"Hai, Sensei!"

Und schon war Kuno da.

Seine mächtigen Hiebe zielten ausschliesslich auf Ranma, da ER es war, der die liebliche Akane Tendo mit seiner schwarzen Magie...yadda yadda. Sie kennen das schon, nicht wahr?

Ranma wich Kuno's starken aber nur schlecht gezielten Hieben mit Leichtigkeit aus.

Mühelos tänzelte er dabei leicht um Kuno herum, um seine Schläge von Akane fernzuhalten und ihr eine gute Angriffsmöglichkeit zu geben. Die nun gekommen war.

Akane widerstand dem Drang, den Kendoisten einfach mit ihrem Hammer in den Boden zu rammen (wozu sie durchaus in der Lage gewesen wäre), sondern konzentrierte sich mehr auf das Training von ihr und Ranma. 'Power is nothing without control' war der Grundsatz ihres Trainings gewesen.

Sie sprang in die Luft und vollführte einen Rückwärtssalto, wobei sie Kuno den Pseudo-Bokkuto aus der Hand trat.

(Die Waffe wäre beinahe auf einem der Buffettische gelandet und hätte dort nicht unerheblichen Schaden verursacht. Aber nur beinahe, denn Truhe hatte die gleichen Absichten wie ihr Herr: Sie versuchte, die Einrichtung (und vor allem das Buffet) vor Schäden zu bewahren. Sie sprang über den Tisch und verschlang mitten im Flug die herabfallende Waffe.)

Von seinem geistigen Bewegungsmoment angetrieben schlug Kuno noch ein paar weitere male mit seinem Pseudo-schwert zu, bevor er die Abwesenheit seiner Waffe bemerkte.

Aber dieser kurze Augenblick reichte Ranma schon: Mit einem Salto sprang er über den verhinderten Kendoisten und landete mit seinen Händen in den Taschen vor Akane.

"Ich habs gewusst.", meinte er im plauderton.

"Deiner brutalen Kraft fehlte nur etwas Technik. Beim 'Anything-Goes'-kampf geht es darum, seinen Gegner zu besiegen, nicht ihn zu verstümmeln.", fuhr er seelenruhig fort.

Kuno hatte sich inzwischen aus der Macht des Bewegungsmoments gelöst und sich wieder zu seinem Gegner umgedreht. In seinen Augen loderte die Wut oder der 'gerechte Zorn', wie er es genannt hätte.

"Ausserdem hätte deine Holzhammer-methode das Parkett beschädigt.", fügte Ranma hinzu.

Er trat ein Stück zur seite.

"Dein Gegner.", meinte er mit einer einladenden Geste. "Aber pass auf dich auf!"

Akane rollte mit den Augen.

"Keine Sorge Ranma. Er ist immernoch: Nur ein Kuno!"

Akane nahm eine Kampfstellung ein und fuhr ihre rot flackernde Kampfaura hoch.

Sie hatte sich inzwischen schon ein wenig an den Saotome-zweig ihrer Kampfschule gewöhnt und wusste, das die 'Kampfstellung' nur dazu da war, den Gegner einzuschüchtern.

Ein wahrer Kämpfer konnte aus JEDER Position heraus einen Angriff starten.

Ranmas Lieblingsstellungen (Hände in den Taschen oder hinter dem Rücken verschränkt) waren dazu da, den Feind zu demoraliseren.

"FOKUS! Du flackerst.", meinte ihr Verlobter neben ihr. Akane nickte kurz und konzentrierte sich. Dies war das erste mal, das sie ihre Kampfaura bewusst hochfuhr. Ranma war zwar dagegen gewesen, doch sie bestand darauf, zu erfahren wie man mit der Aura kämpfte.

"Spüre den Zord des blauen Donners!", schrie er.

"Das wird langsam alt, Kuno.", erwiederte Ranma gelangweilt.

Kuno musste WIRKLICH wütend sein, denn sein Gehirn (oder das, was er dafür hielt) hatte ihm noch nicht mitgeteilt, das es DUMM war, ohne ein Schwert oder einen Schwertähnlichen Gegenstand zu kämpfen. MIT seinem Bokkuto war er ein halbwegs passabler Kämpfer, doch OHNE ihn war er grottenschlecht, zumindest für die Verhältnisse von Nerima.

Ranma wich dem ersten Fausthieb des verhinderten Kendoisten mühelos mit einem Rückwärtssalto aus und überließ ihn Akane, schliesslich brauchte sie das Training.

Gerade als Ranma hinter Akane war, sprang auch sie, um den 'Blauen Donner' zu empfangen. Ranma hatte ihr angeraten, öfter zu springen, da der Saotome-stil sehr viele Luftkampfmanöver enthielt.

Das junge Mädchen war immernoch in der Luft, als ihr möchtegern-beschützer sie zehntelsekunden später erreichte.

Achtung, alle Leser bitte genau aufpassen: Diese Szene war äusserst kostspielig, auch wenn sie so aussieht als sei sie aus einem bekannten Film geklaut.

Nagut, sie IST aus einem bekannten Film geklaut, aber wenn ich sie NICHT geklaut hätte, dann wäre sie zweifelsohne sehr teuer gewesen.

Die imaginäre Kamera hält das um den faktor 100-1000 verlangsamte bild fest und dreht sich um ca. 180° (toller spezialeffekt, nicht wahr?) um die beiden Kontrahenten.

Wie ein Radiomoderator der nur kurz auf Klo war kehrt die Zeit wieder in unsere Szene zurück; Gerade rechtzeitig, um Akane's (brutalen) Fußtritt unter Kuno's Kinn zu zeigen.

Der angebliche BIB-und-aushilfs-Agent flog rücklings in Richtung Fenster.

"Erste Etage, zweites fenster von rechts!", rief Itsuki, ein Mitglied des Mathe-Clubs der

Schule.

"Roger!", antwortete Dorothy alias Daisuke von dem angesprochenen Fenster. Er hatte es gerade noch rechtzeitig geöffnet, um einem vorbeifliegenden Kendoisten ungehinderten Durchflug zu ermöglichen. Schliesslich wollten sie seine Flugbahn nicht stören, der Tritt war kraftvoll und zugleich grazil gwesen. Kuno's aussergewöhnliche Flugbahn würde für WOCHEN das Hauptgesprächsthema der Geometriestunden sein.
 

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Nachdem der Applaus, der Kuno's Abgang untermalt hatte verklungen war, richtete Xiron seine Aufmerksamkeit wieder auf das Mädchen an seiner Seite.

"Brutales Machoweib, hm?", meinte er nachdenklich.

"Sorry, aber für MICH sah das gerade nach einer gekonnten Kampfeinlage aus. Von der 'brutalen ungezügelten Kraft' die du erwähnt hast hab ich nichts gesehen. Bist du sicher, das du nicht ein wenig übertrieben hast?"

Shampoo schnaubte.

"Magierjunge erinnern an erstes treffen im Wald? Ranma und Akane haben trainiert.

Shampoo denken Ranma sein guter Lehrer."

Was sie nicht aussprach war, was sie am meisten erschreckte: Ranma war vielleicht ein guter 'Sensei', aber Akane war sehr stolz, fast so stolz wie Ranma selbst. Das sie ihn als Meister akzeptierte, konnte nur bedeuten, das sich die beiden näher gekommen waren, als sie gehofft hatte. Xiron unterbrach ihre Überlegungen.

"Oh ja, das posen hat sie zweillos von ihm.", meinte er mit einem halben Lächeln.

Shampoo konnte sich ein kichern nicht verkneifen.

"Ja, sein 'Anything Goes Angeben'."

"Was, wirklich?"

Shampoo lachte.

"Nein, aber klingen dumm genug um von dummem Panda zu sein."

"Dummer Panda?", fragte Xiron verwirrt.

"Meinst du das seltsame Haustier von den Tendo's?"

"Sein kein 'Haustier', sein Ranma's Vater. Jusenkyo."

"Er auch? Also jetzt haben wir schon Ranma das Mädchen, Mousse die Ente, Ryoga das Schwein, Taro das multi-mix-Monster und Ranma's Vater der Panda. Jusenkyo schein echt gut besucht zu sein. Hab ich jemanden vergessen?"

Shampoo biß sich auf die Lippe.

"Nein, das alle sein."

"Entschuldigung!"

Die Amazone und ihr Begleiter drehten den Kopf zu dem Neuankömmling.

Es war Conan, der Barbar, wie sich herausstellte.

Zumindest sollte es Conan, den Zerstörer darstellen, aber Xiron verglich die vollkommen ungefählich wirkende Erscheinung ehr mit 'Joxer' aus der Fernsehserie Xena.

"Gehört das Ding da dir?"

Der junge Magier sah an dem mutmaßlichen Barbar vorbei zu seiner Truhe.

Sie war von zahlreichen Mädchen umringt, die sie mit Käsespiessen und Erdnußflips fütterten. Gerade schleckte sie einem Mädchen die Hand ab, angefeuert von den 'Kawaii!"-rufen ihrer Freundinnen. Er wandte sich wieder an Conan den vielleicht-etwas-Beschädiger.

"Ja. Und?"

"Jetzt hör mal zu du Clown, ich hab keine Lust, mir von deiner Scheißtöle den Abend verderben zu lassen, also sorg dafür, das es meine Freundin in ruhe lässt, klar?"

Xiron seufzte. Er hatte das Kostüm mehr als nur satt.

Der Thaumaturg stand auf und ergriff die Hand von 'Conan'.

"Danke für das Gespräch.", meinte er freundlich, als der Joxer-verschnitt rauchend zu Boden sank. Er sah auf die handfläche seiner rechten Hand, und auf den kleinen aber wirksamen elektroschock-Ring, der zu der Verkleidung gehörte. Nun, ETWAS gutes hatte das Kostüm schon. Trotzdem wollte er es loswerden.

"Du entschuldigst mich?" sagte er zu Shampoo als er zu Truhe rüberschlenderte.

Die Mädchen sahen ihn kommen, und er spürte praktisch, wie sich in ihren Köpfen das eine oder andere angeblich 'lustige' Kommentar formte.

Das erste Mädchen klappte schon den Mund auf, als er die Gruppe erreichte.

Xiron war schneller.

"Ich WARNE dich. Nur ein einziges Kommentar über mein Kostüm und ich ruiniere dein Ballkleid mit meiner Spritzblume. Ich meine es ERNST!", sagte er scharf.

"AUF!", bellte er Truhe an, die sofort gehorchte.

Er strieg hinab in ihre Tiefen und schloss den Deckel über sich.

Das Mädchen klappte den Mund wieder zu.

Dann bemerkte sie ihren Begleiter, der immernoch qualmend am boden lag und einer Frisur hatte, die Son-Goku zur Ehre gereicht hätte. Inzwischen zitterte er kaum mehr.

Das war ihr Vorwand genug (nicht das sie sich um ihren 'Freund' sorgte, er hatte sie eh schon den ganzen abend genervt).

Sie öffnete die Truhe.

"Hey, was hast du mit meinem Freund ange...", klagte sie einen haufen Unterwäsche an.

"Iiiiiiiih", kommentierte ihre Freundin die Situation.

"Wo sind die Käsespiesse? Und wo ist dieser seltsame Clown?", fragte eine intellektuellere Freundin, als das Mädchen die Truhe wieder schloss.

Kaum war der Deckel wieder zu, sprang er auch schon wieder von selbst auf.

Lila qualm stieg aus der Truhe auf, gefolgt von den kleinen explosionen eines mini-Feuerwerks. Und inmitten dieses Spektakels erhob sich Xiron.

Er hatte sich abgeschminkt und umgezogen. Er hatte nun eine rote Robe an.

Die Robe hatte er sich eigentlich Extra für den alljährlichen Ball an seiner Akademie besorgt, aber für diesen zweck war sie ebenfalls bestens geiegnet:

Im großen und ganzen war die Robe bordeauxrot und unterschied sich im schnitt nicht von seiner üblichen Kleidung. Aber das rot hatte einen perlglanzartigen Effekt, und die mystischen Runen und Symbole veränderten ständig Farbe und Form, so das einem schwindelig wurde, wenn man zu lange hinsah.

Xiron stand inzwischen vor der Truhe, das Feuerwerk hatte aufgehört und der Rauch sich verzogen.

"Meine Damen.", sagte er mit mehr als nur ein wenig Arroganz in seiner Stimme, während er sich vor den verblüfften Mädchen verbeugte.

Er zog ein flaches, rundes Objekt aus seiner Tasche und schlug es gegen seinen Arm.

Der Klapp-Zauberhut entfaltete sich mit einen PLOP.

Xiron vollführte die 'nichts ist drin und auch keine geheimen Fächer' Geste eines jeden Showmagiers mit dem Hut um dann mit einem Grinsen im Gesicht in den Hut zu greifen.

Das Grinsen erstarrte, als er ein Karnickel an den Ohren aus dem Hut zog. Verwundert betrachtete er es.

"Du solltest eigentlich im rechten Ärmel sein, das ist dir doch klar, oder?, meinte er vorwurfsvoll, bevor er Meister Löffel in einer Innentasche seines Mantels verstaute.

Erneut griff er in seinen Hut, sein Arm verschwand bis zur Schulter darin, bis er fand, was er suchte.

Seine Hand kam mit einem riesigen Blumenstrauß zum vorschein, den er wahllos einem der Mädchen hinhielt.

Nach kurzem zögern machte das Mädchen anstalten, danach zu greifen.

Der Blumenstrauß explodierte in einer Wolke aus Konfetti und Luftschlangen, zurück blieb nur eine einzelne rote Rose in Xirons Hand.

"Oh, danke, wie lieb...", begann das Mädchen.

Xiron schlug sich gekünstelt vor die Stirn.

"Oh entschuldige, wie DUMM von mir. Die ist eigentlich für jemand anders bestimmt.", meinte er unschuldig.

Der junge Zauberer drehte sich dorhin wo Shampoo saß. Oder gesessem hatte.

"Ohmist, wo ist sie denn JETZT schon wieder hin?", fragte Xiron.

Es war eine rhetorische Frage, wie sich herausstellen sollte.
 

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Xiron kannte Shampoo zwar erst seit wenigen Tagen, aber das war lange genug für ihn, eines ihrer grundlegenden Verhaltensmuster zu erkennen.

Andere wären auf der Suche nach der jungen Amazone quer durch den Saal gerannt und hätten auch im Garten, auf dem Klo und sogar unter dem Buffettisch nachgesehen.

Xiron ging die Sache logisch an:

Er zog eine gedankliche Linie zwischen Shampoo's ehemaligem Sitzplatz und DEM Ort auf der Tanzfläche, wo Ranma und Akane inzwischen wieder am tanzen waren.

Er ging dieser Linie nach und sprach das erste lilahaarige Mädchen an, dem er begenete.

Der Thaumaturg trat neben die Amazone.

"Sie passen gut zusammen, hm?" Nicht gerade das taktisch sinnvollste Kommentar, aber zuzmindest hatte er ihre Aufmerksamkeit.

"Ach ja, die ist für dich.", meinte er beiläufig.

Er hielt Shampoo die Rose hin, während er weiter das glückliche Paar betrachtete, das in seiner eigenen Welt gefangen zu sein schien.

Shampoo sah ihn verwirrt an.

"Danke." Sie sah wieder zur Tanzfläche und seufzte.

"Das nicht fair sein..." Sie schüttelte den Kopf.

"Shampoo sein schneller, stärker..."

"hübscher, du kannst besser kochen und hast eine bessere Figur, ich weiß."

Xiron richtete seine Aufmerksamkeit nun voll auf Shampoo.

"Wenn es alleine danach ginge, hätte sich Ranma von anfang an in dich verliebt."

"Ja..." Shampoo sah zu Boden.

Xiron beugte sich vor und drehte den Kopf, um Shampoo's Gesicht dennoch weiter ansehen zu können.

"Du wirst entweder damit Leben müssen oder es weiter probieren. Aber ich denke, aufgeben ist gar keine Option. Du solltest einfach am Ball bleiben und dich nicht unterkriegen lassen."

Er gab ihr ein aufmunterndes Lächeln.

Shampoo sah wieder auf und erwiederte das Lächeln.

"Xiron hat Recht."

"Jop, aber lass mich dir einen Tip geben: Lass deine Kräuterexperimente sein und versuch's auf die herkömmliche Methode. Ein Sahneschnittchen wie DU sollte sich eigentlich leicht den Mann ihrer Träume angeln können."

"Sahne-schnittchen?", fragte Shampoo verwirrt.

"Ein Kompliment.", erklärte der Magier. "Du bist halt einfach zum anknabbern süß... äh."

Xiron räusperte sich kurz, um seine Verlegenheit zu überspielen.

"Naja, wie dem auch sei, du solltest es wirklich mit normalem flirten probieren, ein gezieltes Augenklimpern kann manchmal mehr bewirken als der mächtigste Liebeszauber. Aber was rede ich, du hast bestimmt genug Erfahrung darin."

Er überlegte kurz.

"Oder auch nicht, du bist bei deinen Schwestern aufgewachsen. Unter 'flirten' verstehen sie vermutlich eine offizielle Herausforderung zum Kampf um das Recht dich zu Heiraten, und bei deinem können hast du an Männern bestimmt keine große Auswahl."

Sie nickte bestätigend. DANN sah sie ihren Begleiter mit einem Megavolt-Dackelblick an.

"Xiron zeigt Shampoo wie man 'flörtet', ja?"

Der Thaumaturg schnitt eine Grimasse.

"Schlechte Idee. Ich muss zugeben, das ich äh, selbst nur wenig Erfahrung hab. Ich meine, an der Akademie hab ich immer so viel zu tun, und Mädchen sind da nicht erlaubt, weiß der Geier warum."

Shampoo achtete nicht mehr auf Xiron, sie sah nachdenklich zu Ranma und Akane rüber.

"Hmmmmm....", machte sie.
 

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"Du und deine verdammten Ideen.", maulte 'Dorothy'.

Er und Hiroshi standen auf der Galerie im ersten Stock auf das Geländer gestützt und sahen auf die Tanzfläche hinab.

"Hast du überhaupt richtig nachgedacht, als du den Vorschlag gemacht hast? Warscheinlich nicht, oder?"

"Hey, Ich hielt es für eine gute Idee!", verteidigte sich Hiroshi.

Als ihm die Idee gekommen war, hatte er nicht einen einzigen Fehler in seinem Plan gefunden. Vielleicht hätte er noch etwas genauer darüber nachdenken sollen, aber mit einer solchen Verhaltensweise war er alles andere als vertraut.

Die Grundidee war wirklich nicht schlecht gewesen: Sie konnten zur Party kommen, selbst ohne ein Mädchen dabei zu haben, denn das hätte sie vor eine schier unlösbare Aufgabe gestellt: Es ist SEHR schwer, ein Mädchen auf einen Ball einzuladen, wenn der erste Satz mit 'Hey Süße', 'Hey Puppe' oder ähnlichem begann. Hiroshi hatte das festgestellt, nachdem seine Backen nach den ersten beiden Versuchen derart angeschwollen waren, das ihm das Reden schwer fiel. Sie hätten nicht SO feste zuschlagen müssen, ein einfaches 'Nein ' hätte genügt, fand er.

Nun waren sie also auf der Party, ebenso wie viele hübsche Mädchen.

Was der Plan NICHT bedacht hatte, war die Tatsache, das jedes Mädchen selbstverständlich mit ihrem Freund oder zumindest einem Begleiter für den Abend erschienen war. Eine Schande, wie Daisuke und Hiroshi fanden.

Nachdem die beiden sich am Buffet den Magen vollgeschlagen hatten und das 'Unterhaltungsprogramm' für diesen Abend beendet war, blieb ihnen kaum mehr übrig, als auf die Tanzfläche zu starren und Trübsal zu blasen. (Sie waren nicht annähernd verzweifelt genug, um sich selbst auf die Tanzfläche zu begeben, zumal die Musik sich auf Kuschelrock etc. beschränkte.)

Für die beiden hätte es ein sehr langweiliger Abend werden können.

Aber dies ist Nerima, und Langeweile trat hier nur sehr selten auf. Zumindest nicht, wenn Ranma und/oder seine Freunde bzw. Feinde involviert waren.

Daisuke ließ seinen Blick über die Tanzenden schweifen als ihm etwas auffiel.

"Hey, weißt DU wer das ist? Ich den Typ hier noch nie gesehen."

Hiroshi peilte das Ziel über Daisuke's ausgestreckten Finger an:

Shampoo eilte zielstrebig auf die Tanzfläche zu. Um genau zu sein, auf einen Punkt auf der Tanzfläche, der verdächtig nah an Ranma und Akane, dem Traumpaar des Abends lag.

Hinter sich her zog sie...

"Das Leben ist unfair.", meinte der 'Schlauberger von Oz'.

"Wenn sie unbedingt einen Zauberer haben wollte, ich stand die GANZE ZEIT über zur verfügung.

'Dorothy' verkniff sich einen Hinweis auf Hiroshis momentanes Erscheinungsbild:

Der Mantel war ausgefranst und die meisten Sterne waren abgefallen oder zumindest kurz davor. Der Hut war umgenickt und die Krempe eingerissen. Der Bart hatte sich schon vor langem in wohlgefallen aufgelöst und war abgefallen.

Daisuke fragte sich, warum er kurz die Idee hatte, das das Wort 'Zaubberer' auf dem Hut das Aussehen seines Freundes hätte verbessern können. Er schob den Gedanken beiseite und sah sich den Zauberer an, der Shampoo widerstrebend auf die Tanzfläche folgte.
 

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Sogar SEHR widerstrebend, auch wenn Daisuke das von seiner Position aus nicht sehen konnte. Der einzige Grund, warum Xiron der Amazone folgte war, das er sich nirgendwo hatte festhalten können, und Shampoo's Griff um sein handgelenk machte einem Schraubstock alle Ehre.

"Äh, Shampoo? Was WIRD das wenns fertig ist?", fragte er seine Begleiterin, während die Finger seiner einen Hand langsam taub wurden.

"Magierjunge still sein und mitkommen. Shampoo hat Idee!", fertigte sie ihn ab.

"Warum habe ich das Gefühl, das mir deine idee nicht gefällt?", fragte er das Universum im allgemeinen.

Shampoo schien ihr Ziel nun erreicht zu haben und ließ Xiron's Handgelenk wieder los.

Er fing sofort damit an, wieder Leben hineinzumassieren.

DANN bemerkte er, das sie mitten auf der Tanzfläche standen, und ein weiterer Aspekt von dem Plan der Amazone offenbarte sich ihm.

"Oh nein, bitte nicht...", hauchte er, aber es war zu spät:

Shampoo hatte sich die eng umschlungenen Tänzer um sie herum angesehen und imitierte nun die selbe Pose; mit IHM als Zielobjekt.

Sie fingen an zu tanzen. Zumindest Shampoo tanzte, während man Xiron's Verhalten ehr als 'unbeholfenes umherstaksen' bezeichnen konnte.

"Warum hast du mich nicht einfach gefragt, ob ich tanzen will? Dann hätte ich nämlich antworten können: Nein danke, ich KANN überhaupt nicht tanzen.", meinte er mürrisch.

"Es besteht wohl nicht die möglichkeit, das du mich loslässt und ich einfach von der tanzfläche verschwinden kann, oder?", fragte er.

Die junge Amazone strahlte ihn an.

"Genau!"

Xiron seufzte.

"War ja klar."

Er versuchte, sich darauf zu konzentrieren, was Shampoo tat, um beim tanzen nicht zu unbeholfen zu wirken und die Füße seiner Begleiterin vor den grössten Schäden zu bewahren.

Es gelang ihm bis zu einem bestimmten Punkt.

Er legte die Arme um das Mädchen, wie er es sich bei den anderen Tänzern abschaut hatte und... das Blut schoß ihm ins Gesicht.

Ihm wurde schlagartig bewusst, das er ENG UMSCHLUNGEN mit einem Mädchen tanzte, das er in die Kategorie 'atemberaubend hübsch' einordnete, und dessen Bekleidung mit Fug und Recht als 'spärlich' bezeichnet werden konnte.

Seine Hände, die um Shampoo's Taille gelegt hatte begannen leicht zu zittern, als seine nerven ihm die botschaft 'warme, weiche Haut' übermittelten.

Die Besitzerin der haut grinste ihn frech an.

"Xiron haben angst vor hübschen Mädchen, ja?"

Der Magier sah sie unsicher an.

"N-nein, es ist nur...", begann er mit einem zittern in der Stimme, die seine Worte lügen strafte.

"...ach egal, vergiß es.", beendet er den Satz und sah zu Seite.

Gerade rechtzeitig, um Ranma und Akane vorbeitanzen zu sehen.

Der Erbe der Saotome-Kampfschule schien die beiden überhaupt nicht zu bemerken, aber seine Verlobte HATTE sie bemerkt und schien auch Shampoo's 'Plan' durchschaut zu haben.

"Du willst ihn eifersüchtig machen, hab ich recht?", wandte er sich an Shampoo.

Sie nickte zur bestätigung.

"Im ernst, ich habe so meine zweifel, das das klappt. Aber trotzdem gute Idee, wenn du mich jetzt gehen lassen könntest...?", fragte er, wenn auch nur Halbherzig.

Langsam bekam er den dreh raus, und er fand, es gab schlimmeres als mit einem ebenso gutaussehenden wie semi-nakten Mädchen zu tanzen. Er fing an es zu geniessen.

Aber wie es im Leben so ist, alles hat ein Ende: Kriege Enden, Leben enden, Lieder enden. (auch wenn das letztgenannte die mit abstand kürzeste halbwertzeit hat)

Die Melodie klang langsam ab und die tänzer verlangsamten ihre Schritte gleichermassen.

Aus dem Augenwinkel bekam Xiron mit, das Akane Shampoo schon längst wieder vergessen hatte. Sie und Ranma sahen sich so tief in die Augen, wie es nur Frisch verliebten Möglich war, und ihre Lippen näherten sich einander, langsam aber unaufhaltsam, wie die romantischste Kontinentalverschiebung aller Zeiten. Die Lippen des Paares trafen sich und ihre Umarmung wurde noch inniger, auch wenn Xiron vorher gedacht hatte, das das unmöglich war.

"Liebe muss schön sein...", dachte er mit einem hauch von Neid.

Der junge Mann hatte keinerlei präkognitive Fähigkeiten, aber trotzdem WUSSTE er mit einem mal, was die Zukunft, oder zumindest die nächsten zehn sekunden, für ihn bereithielt, und sein Herz schlug ihm bis zur Kehle. Wie durch Magie richtete er seinen blick wieder auf Shampoo, obwohl er wusste was er sehen würde...
 

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Ranma löste sich langsam von Akane, ein breites lächeln unauslöschbar auf sein Gesicht geschrieben.

"Ich Liebe Dich.", sagte er zärlich, während er sich wunderte: wie Schwer war es ihm immer gefallen war, diese drei Simplen worte zu sagen, aber nachdem er sie einmal ausgesprochen hatte, fiel es ihm nicht schwerer als ein kommentar über das Wetter.

"DAS geht jetzt zu weit!", fauchte Akane gerade leise genug, das sie ausser Ranma niemand hörte.

Er wollte gerade nachfragen, was sie meinte, als er bemerkte das ihre aufmerksamkeit nicht mehr Ihm galt.

Seine Verlobte sah wütend zu einer bestimmten jungen Amazone rüber, die gerade ihren Griff um den Magier löste. Triumphierend grinste sie Ranma an, wissend das IHR Kuss zwei sekunden länger gedauert hatte. Mindestens.

"Diese...." Akane unterdrückte den Fluch, der ihr auf den Lippen lag.

"Sie hat die ganze Zeit während des Tanzes versucht, dich eifersüchtig zu machen. Ist dir nichts aufgefallen?", fragte Akane.

"Nein, ich muss wohl... abgelenkt gewesen sein.", stotterte Ranma, während er zu seite sah und so rot wurde wie das Hemd, das er normalerweise trug.

Das Mädchen seiner Träume gab ihm DAS Lächeln, das sie für die wenigen momente reserviert hatte, wenn es ihm gelungen war, etwas romantisches zu sagen.

Die beiden Tuteltauben wurden von Shampoo unterbrochen.

"Airen sehen? Shampoo können besser küssen!", meinte sie mit einem mehr als nur leichten Grinsen, während sie auf ihren Begleiter deutete: Xiron hatte sich von dem Erlebnis noch nicht erholt und starrte ins Leere.

Bevor Ranma die Chance hatte etwas zu sagen, trat seine Verlobte einen Schritt auf die Amazone zu. Ein wütendes knurren entsprang aus ihrer Kehle.

"Dir ist jedes Mittel Recht, um an Ranma zu kommen was Shampoo? Du TUST einfach, was du für richtig hälst, ohne über die Konsequenzen oder irgendwas nachzudenken."

Akane hatte diese Worte Laut gesprochen, aber nun wurde ihre stimme immer Leiser gewann aber noch an Schärfe hinzu.

"Der Zweck heiligt die Mittel, was? Weisst du eigentlich, wie selbstsüchtig das ist?", fragte sie voller sarkasmus, während sie auf den immer noch benommenen Magier deutete.

Die Amazone sah kurz zu Xiron rüber.

"Shampoo hat nichts gemacht!", stellte sie fest.

"Ach? Nennst du 'bewusstlos Knutschen' etwa NICHTS? Oder wolltest du deine neue, geheime Amazonen-Technik erst irgendwo ausprobieren, bevor du dir Ranma schnappst?"

Inzwischen war es Akane's Job, vor Wut zu Zittern.

Shampoo sah ihre Kontrahentin verwundert an.

"Warum sollte Shampoo Ranma bewusstlos machen? Sein mehr spaß in Bett wenn Ranma wach."

Akane war nun ruhig, sie stand still da, wie eine Statue. Eine EIS-Statue um genau zu sein, denn die Zimmertempertur schien um einige grad zu fallen.

"Du verdammtes.... Flittchen...", sagte Akane mit einer Stimme, die problemlos Diamanten in Scheiben schneiden konnte.

Ihre Kampfaura flackerte nun für alle Sichtbar in einem hellen Rot um ihren Körper.

Shampoo gab ihr ein triumphierendes Lächeln.

"Akane wollen kämpfen? Gut!"

Mit einem geschickten Handgriff zu die Amazone ihre Bon-Bori aus dem nichts und ging in Kampfstellung.

Ranma begriff, das schwerer Sach- und Personenschaden auf dem Plan stand, wenn er nicht SOFORT etwas unternahm. Er trat zwischen Akane und Shampoo.

"STOP! Aufhören, alle Beide!", rief er.

"Warum müsst ihr euch IMMER streiten? ich hatte gehofft, das wir diesen abend hinter uns bringen können, OHNE dabei Sachscheiden von weiß-Nabiki-wieviel-Yen anzurichten. Ich hatte sogar gehofft, das wir etwas SPASS haben könnten!"

"Shampoo weiß, wie Ranma spass haben kann...", hauchte Shampoo während sie anstalten machte, an Ranma's Seite zu treten.

"NEIN, Shampoo! Ich bin mit Akane zu dieser Party gekommen, ich werde mich hier mit ihr amüsieren und ich werde auch mit ihr wieder gehen. Du hättest genausogut zuhause bleiben können, denn es gibt NICHTS was du daran ändern kannst!", meinte Ranma resignierend, während seine Verlobte vor stolz fast am glühen war. Endlich nahm Ranma IHRE Seite. Sie beschloss, ihn auf angemessene Weise zu belohnen, sobald sie alleine waren.

"Aber seit wann interessiert DICH denn, was ich fühle?", fuhr Ranma sarkastisch fort.

"Niemanden interessiert MEINE Entscheidung. Andauernd meinen alle zu wissen, was das Beste für mich sei, aber ICH werde nie gefragt. Ich weiß, das du das nicht hören willst, aber ich LIEBE dich nicht, habe dich nie geliebt und werde dich nie Lieben. Sorry, aber so ist es."

Er legte den arm um Akane's Taille.

"Kannst du das nicht verstehen? Bitte?"

Ranma sprach die letzten Worte in einem flehentlichen tonfall, denn er hatte den Schmerz bemerkt, der in Shampoo's Augen zu sehen war. Er hatte sich geschworen, nie ein Mädchen zu verletzen, aber bei allem was Recht war, für diesen Schmerz WAR er verantwortlich.

Der Gedanke, das er ein Mädchen verletzen MUSSTE um ein anderes zu schonen machte es auch nicht einfacher.

Shampoo hatte inzwischen ihre Sprache wiedergefunden.

"Was hat Shampoo falsch gemacht? Shampoo hätte Ranma jeden einzelnen Stern von Himmel geholt. Shampoo hätte ALLES für Ranma gemacht!", fragte sie ihn traurig. Sie WUSSTE, das sie verloren hatte, aber sie wollte wenigstens wissen WARUM.

"Shampoo... Es gibt NICHTS, was du oder sonst jemand hätte daran ändern können."

Die junge Amazone gab ihm noch einen verletzten Blick, und drehte sich dann wortlos zur tür und ging. Gerade rechtzeitig um Ranma nicht ihre Tränen sehen zu lassen, die sich aus ihren Augenwinkeln stahlen.

Als Shampoo ausser sicht war, ließ der Erbe der Saotome-Kampfschule die Schultern hängen und seufzte.

"Wow, Ranma, dir ist also ein Rückgrat gewachsen. Ich hätte NIE gedacht, das du ein Mädchen so eiskalt abservieren kannst.", meinte Nabiki beeindruckt. Sie hatte sich die Szene aus sicherer entfernung angehört und gesehen und trat nun zu ihrer Schwester und Ranma.

"Du bist KEINE große Hilfe, weisst du?", antwortete Ranma scharf.

Er hatte schon genug Schuldgefühle, auch ohne Nabiki's Kommentar.

"Hey Saotome, du hast doch nicht etwa geglaubt, das du deine Frauenprobleme gelöst kriegst, ohne das dabei jemand verletzt wird? Wo gehobelt wird, da fallen Späne."

Ein listiges Lächeln stahl sich auf das Gesicht der Chefin des NTI.

"Aber es war GUT, das du dich für meine Schwester entschieden hast."

Akane blinzelte kurz. Hatte sie irgendwas vergessen? Dann fiel ihr blick auf Xiron, der während der ganzen Konversation nicht nicht einmal geblinzelt hatte.

Sie trat auf den Magier zu und winkte kurz mit der Hand vor seinen Augen. Keine Reaktion.

"Er ist immernoch weg. Sollten wir ihn nicht irgendwo an eine Wand lehnen, bis er sich erholt hat? Hier auf der Tanzfläche stört er nur."

Erst jetzt bemerkte auch Nabiki den Thaumaurg.

"Ist das nicht dieser Magier, den ihr gestern schon angeschleppt habt? Was ist mit ihm passiert?"

Akane beschrieb ihrer älteren Schester kurz, was beim Tanz passiert war.

"Er lässt sich von einem einfach Kuß so aus der Fassung bringen? Erinnert mich direkt an jemanden, den ich kenne.", sagte Nabiki, während sie zu Ranma rüberschielte.

"Oh ja, mich auch." meinte Ranma, der an Ryoga dachte.

"Es war kein 'einfacher Kuß'.", warf Akane ein. "Shampoo hat versucht, uns zu imitieren und unser kuß war... nun, wie soll ich sagen... intensiver..." Akane's letzte Worte wurden immer leiser, während sie zu boden sah und ihre Wangen sich Feuerwehrauto-rot färbten.

"Oh. Ich verstehe.", antwortete Nabiki mit einem MEHR als nur leichten grinsen.

Sie trat an Xiron heran und betrachtete ihn kritisch.

"Mit Zunge?", fragte sie und sah über die Schulter.

Ranma und Akane waren nun BEIDE Krebsrot und voll damit beschäftigt, nervös mit ihren Fingern zu sielen und sich nicht anzusehen. Von ihnen durfte Nabiki keine Antwort erwarten.

Die mittlere Tendo-schwester stieß Xiron kurz an.

Der Magier wippte wieder in die Ausgangsposition zurück und sah damit aus wie der grösste Wackel-Dackel aller Zeiten.

"Scheint so...", beantwortete Nabiki sich ihre Frage selbst.

Sie zog eine kleine Phiole aus ihrer Handtasche, öffnete sie und wedelte damit unter Xirons Nase.

Der Zauberer blinzelte einmal, zweimal und schüttelte dann den Kopf, als er aus der Trance erwachte.

Nabiki verstaute die Phiole wieder und meinte: "Einmal extra-starkes Riechsalz, macht 5000 Yen.", während ihre geöffnete Hand wie die Lade einer Registrierkasse nach vorne schoß.

Xiron, der scheinbar noch nicht ganz bei sich war, schob eine Hand in die Tasche und ließ ihren Inhalt dann auf Nabiki's ausgestreckte Hand fallen, bevor er sich umdrehte und zum Buffet marschierte, immernoch fast wie in Trance.

Akane's Schester sah sich an, was der Magier ihr gegeben hatte: Auf Ihrer hand befanden sich einige alte Knöpfe und...

"Gil? Was zum Henker sind GIL?"
 

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Festen schrittes ging Kasumi durch die nächtlichen Straßen von Nerima.

Das war nicht weiter verwunderlich, schliesslich war sie 'not amused' (soweit dies bei Kasumi möglich war) wie die Briten es ausgedrückt hätten.

Der Grund für ihre nicht-ganz-so-gute laune (ihr habt doch nicht geglaubt, das Kasumi WIRKLICh schlecht gelaunt sein könnte?) ging mit gesenktem Kopf wenige Schritte hinter ihr.

Genma und Soun waren in betretenes Schweigen gehüllt. Sie schwiegen, weil sie sich schämten. Nun gut, SOUN schämte sich (Und ihm liefen tränen über die Wangen, was nicht verwunderlich war). Genma, dem diese Konzept völlig fremd war, schwieg weil Kasumi ihr Lächeln abgelegt hatte. Er stand leicht unter Schock, als er sich der Tatsache bewusst wurde, das das Lächeln NICHT fest mit ihrem Gesicht verbunden war.

"Vater, Saotome-san. Ich bin wirklich enttäuscht von euch. Zumindest von dir hätte ich mehr anstand erwartet, Vater.", meinte Kasumi bestimmt.

Soun's legendäres weinen verstärkte sich, er fing nun auch an zu schluchzen.

"Der armen frau so einen Schrecken einzujagen. Ihr habt zuviel Zeit mit eurem 'Meister' verbracht, schätze ich."

"Aber Kasumi liebes, vergib deinem alten Vater doch seine missetaten...", heulte der Patriarch der Tendo's los.

Genma hingegen zeigte sich vollkommen unbeindruckt. Er rückte seine Brille zurecht.

"Kasumi, ich verstehe zwar das du aufgebracht bist, aber es war ein verständlicher Fehler. Wer hätte wissen können, das Happosai nichts mit der Sache zu tun hat?"

"Nun, ihr hättet es wissen können. Wenn ihr dem netten Herrn Stadtrat zugehört hättet.", antwortete Kasumi scharf. (Nein. Natürlich antwortete sie NICHT 'scharf'. Immerhin war es Kasumi. Sie antwortete ausdruckslos, was jeden, der ihre sonst IMMER freundliche Stimme kannte, zu tode erschreckte.)

"Meinen eigenen Vater von der Polizeiwache abholen zu müssen. Ich habe mich GESCHÄMT.", fuhr sie fort.

"Ich denke, ich bin morgen imernoch zu aufgebracht um zu Kochen. Wir werden etwas bestellen müssen...", fügte sie nachdenklich hinzu.

Genma trat einen Schritt zur Seite, als Soun die beiden Schleusentore in seinem Gesicht öffnete und losheulte.

"Waaaaaaaaaah, meine kleine Kasumi hat mich nicht mehr Lieb..."
 

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Akane trat auf Xiron zu. Er saß auf seiner Truhe am Kalten Buffet, die Käsespiesse und die Bowle in Griffweite. Von beidem war nicht mehr viel übrig.

"Hm? Oh, hallo Akane."

Sie stand vor dem Magier und wusste nicht, was sie sagen sollte.

"...es tut mir leid.", begann sie unsicher.

Der Zauberer richtete einen fragenden Blick auf sie.

"Was tut dir leid?"

"Naja.... alles. Das du in diese Sache zwischen Ranma, mir und Shampoo reingezogen wurdest. Wir hätten dich gestern warnen sollen, das so was passieren könnte."

Xiron schüttelte den Kopf.

"Dir braucht nichts Leid zu tun, du hast keine Schuld. Ausserdem sind wir gestern nicht wirklich zum Reden gekommen, nachdem ich so einen schlechten Anfang gemacht hab, nochmal sorry.", meinte er mit einem halben Grinsen.

"Aber selbst, wenn ihr mich gewarnt hättet, hätte das nicht viel unterschied gemacht, weisst du? Immerhin erwarte ich Hilfe von Cologne, und deshalb muss ich ihr und Shampoo auch unter die Arme greifen. Eine Hand wäscht die andere."

"Schon aber.... dich so zu BENUTZEN, um Ranma eifersüchtig zu machen... ich hätte dieser chinesischen Schlampe am liebsten..."

"HEY! Kein Grund, beleidigend zu werden!" unterbrach Xiron sie vorwurfsvoll.

"Ausserdem war der Kuß nicht SO schlimm...", fügte er mit einem Lächeln hinzu, das verdeutlichte, das der Kuß sogar das genaue GEGENTEIL von 'Schlimm' gewesen war.

"Hiho Xiron, wieder alles klar?"

Ranma war neben seine Verlobte getreten. Akane bemerkte, das er wie selbstverständlich einen Arm um sie legte, und ihr Herz schlug vor Freude einen Salto nach dem anderen.

"Hallo Ranma. Was sollte 'unklar' sein? Sie hat mich nur eiskalt erwischt, könnte man sagen."

"Dann ist ja alles O.K., ich war nur ein wenig besorgt, weil wir dich da reingezogen haben und so. Sorry."

Xiron schnaubte kurz.

"Könnt ihr mit eurem 'es tut mir Leid' langsam mal aufhören? Das hört sich ja fast so an, als ob Shampoo mich mit irgendwas infiziert hätte. Sie hat mich einfach nur geküsst. Was ist schon dabei, von einem verdammt hübschen, begehrenswerten Mädchen geküsst zu werden? Is doch keine große Sache.", stieß er hervor.

"Einem 'verdammt hübschen, begehrenswerten Mädchen' ?", fragte Akane.

Der Magier blinzelte zweimal.

"Habe ich das gesagt?"

"Ja." antwortete Akane, während Ranma bestätigend nickte.

"Oh... naja, egal. Fakt ist doch, das Shampoo mich geküsst hat, um Ranma eifersüchtig zu machen, er ist nicht drauf angesprungen, es gab einen kleinen Streit. Es wurde fast kein Schaden angerichtet, und damit hat sich die sache zumindest für mich erledigt.", behauptete Xiron. Er stellte fest, das sein Glas inzwischen Leer war und zog die Bowle näher zu sich. Der Magier wusste zwar von der Existenz von Schöpfkellen, aber er ignorierte sie vollkommen: Mit einer fliessenden Bewegung tauchte er das Glas in die Schüssel und hob es dann zum Mund, wo es direkt wieder zur hälfte geleert wurde.

"Übertreib es nicht.", riet ihm Akane, als sie ihren Verlobten zur Seite nahm und ein paar schritte ging, bis sie gerade aus Xiron's hörweite waren.

"Was denkst du?", fragte sie mit einem Seitenblick auf den Magier.

"Ich mag ihn, er hat eine ruhige Art."

"Das meine ich nicht."

Akane sah zu von dem Magier, der inzwischen ein neues Glas Bowle in der Hand hielt zur Tür, durch die Shampoo verschwunden war.

"Ich meine.... hälst du es für möglich, des er sich in Shampoo ....verliebt hat?"

"Genau das meine ich auch, Schatz. Jemand, der in eine meiner so-genannten Verlobten verliebt ist und mich NICHT umbringen will. Ist doch mal ne willkommene Abwechslung.", antwortete Ranma grinsend.
 

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Die Nacht über Nerima war so schön, wie der Tag gewesen war.

Ein Halbmond stand auf dem wolkenlosen Himmel und tauchte die Stadt in sein kaltes Licht. Der Tag war warm, wenn nicht heiß gewesen, und so war auch die Nacht: Nur ein wenig kühler mit einer frischen Briese.

Der halbmond verdient besondere Beachtung, denn er war ein Zeichen für die magischste Zeit eines Mondlaufs.

Viele meinen, der Vollmond sei viel magischer, andere halten den Neumond für eine magische Zeit.

Ein Irrglaube, der meistens von 'new-age-Hexen' verbreitet wird, die auf Tarot-Karten, schwarzen Lidschatten und nackte Tänze im Monschein schwören.

Aber der Halbmond ist die Zeit des Wandels:

Ein Vollmond kann nur abnehmen, ein Neumond nur zunehmen.

Der Halbmond hingegen kann beides, er ist weder ganz da, noch ganz verschwunden.

Zu DIESER Zeit des Monats sind grundlegende Wechsel möglich.

All das hatte Shampoo von ihrer Urgroßmutter gelernt und sie war sich dessen bewusst, wie noch nie zuvor.

Ranma und Akane hatten sich zweifelsfrei gewandelt, sie waren sich so nah wie ein frischverliebtes Paar. Sie WAREN ein frischverliebtes Paar, und das war es auch, was Shampoo störte.

Ganz gleich, wieviel besser sie in allem war, Shampoo hatte verloren, und das wusste sie auch. Akane hatte den Platz in Ranma's Herz eingenommen, den Platz, der IHR zustehen sollte. Sie war sich dessen schon seit ein paar Tagen bewusst, aber sie wollte es nicht wahr haben. Sie hatte gehofft, Ranma's Herz doch noch für sich erobern und mit ihrem 'Airen' nachhause zurückkehren zu können, denn wie heisst es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Aber nun war auch die Hoffnung gestorben, die Hoffnung auf ein Leben mit dem Mann ihrer Träume, die Hoffnung, ihre Ehre wieder herstellen zu können. Die Hoffnung, jemals wieder ihren Geburtsort sehen zu können. Ohne einen legitimen 'Airen' war es ihr nicht möglich, ohne weiteren Ehrverlust nach Joketsuzoku zurückzukehren. Und die Hoffnung, ihn doch noch für sich zu gewinnen war, wie schon gesagt, gestorben.

Sie dachte darüber nach, was sie wollte, wonach sie sich wirklich, von ganzem Herzen, sehnte. Die antwort war genau fünf Buchstaben lang: Sie wollte Ranma, es war ihr egal, ob sie in ihr Dorf zurückkehren konnte oder nicht, egal ob sie für immer als 'Schande des Dorfes' gebrandmarkt war. Solange sie ihren Ranma haben konnte. Aber so wie es nun aussah, fand sie, das BEIDES aus der Reichweite ihrer Möglichkeiten gerückt war.

Sie lehnte sich gegen den Schornstein auf dem Dach von Kagome's Haus und sah in den Nachthimmel. Sie stellte sich vor, wie Ranma sie ansah, die Augen mit Liebe erfüllt und sie in die Arme schloß. Sonst half ihr diese Vorstellung immer, aber diesmal wurde das Bild durch ein anderes ersetzt: Sie sah Ranma, wie er mit Akane am tanzen war. Wie er SIE, ihre ärgste Rivalin, mit Liebe ansah, sie küsste...

"Nein... Shampoo will das nicht sehen.", hauchte sie, während die ersten Tränen den Anblick von den nächtlichen Strassen Nerimas verschwimmen ließ.

"Shampoo will doch nur... ein kleines Stück vom Glück..."

Verzweifelt versuchte sie nochmal, Hilfe in ihren Tagträumen von Ranma zu finden.

Sie sah, wie ein mit einem Smoking bekleideter Ranma sie in ihrem Hochzeitskleid über die schwelle ihres Hauses trug und sie zärtlich küsste.

Aber wieder zerfaserte das Bild, nur um durch ein Anderes ersetzt zu werden:

Sie sah, wie wie Ranma sich nachts durch das Fenster in Akane's Zimmer schwang, wo Akane bereits in einem Bordeauxroten Negligé auf ihn wartete, verführerisch auf ihrem Bett lag. Sie beobachtete, wie Ranma sich über Akane beugte und...

Zum glück für Shampoo endete diese grauenvolle Vision, als sie anfing zu schluchzen.

Sie zog die Beine an ihren Körper und legte die Arme um sie.

Sie war am zittern, stellte sie fest, un eine Gänsehaut bekam sie auch.

Sie konnte natürlich versuchen, das auf die Späte stunde und auf ihren mangel an bekleidung zu schieben, aber sie war momentan zu deprimiert, um das zu versuchen, denn in ihrem Herzen wusste sie, das diese Kälte von innen Kam, und keine Decke der Welt sie davon erlösen konnte. Nur in den armen ihres 'Airen' konnte sie Erholung finden.

"Shampoo will nicht viel. Nur ein bischen Liebe, ein kleines bischen. Das zuviel verlangt sein?", fragte sie den Hachthimmel, während sie versuchte, sich die Tränen aus den Augen zu wischen.

Eine einzelne Sternschnuppe zog über den Himmel.
 

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Xiron saß inzwischen auf einer Bank im Garten.

Dort wurde er nicht von Leuten gestört, die egoistischerweise auch ein Glas Bowle wollten.

Ausserdem hatte die Bank nicht nur eine Rücken- sondern auch eine Armlehne, was ihm sehr dabei half, aufrecht sitzen zu bleiben.

Der junge Magier nippte kurz an seinem Glas, seufzte und sah in den Nachthimmel.

Gerade rechtzeitig, um die Sternschnuppe zu sehen.

"Eine Schtern-dingens da, wie hiesch esch noch gleisch... Schnuppe, genau!"

Er stand unsicher auf und schaffte es sogar beim zweiten Versuch.

Theatralisch hob er das Glas zum Himmel.

"Isch wünsche mir, dassisch Schampoo in misch ver-dings, liebt!", proklamierte er.

Er trank noch einen Schluck.

"HA! Alsch wenn dasch jeeeeeemalsch klappen würde. Isch könnte mir genauschogut eine Milliarde Gil wünschen. Oder dasch mir hundert nackte Mädschen in den Schoß fallen.

Isch sowischo ein blöder Aberglaube.", meinte er deprimiert.

"Und diescher Punsch hier hilft auch nisch, isch bin noch vollkommen klar."

Wie viele andere, versuchte auch Xiron, seinen Liebeskummer in Alkohol zu ertränken.

Bisher hatte es immer gut geklappt, aber heute schien es nicht zu helfen. Er konnte sich immernoch an Shampoo erinnern, und wie ihre weiche Lippen sich auf Seine...

Xiron schüttelte den Kopf. Dieses lasche Zeug musste einfach höher dosiert werden, entschied er.

"Auf." befahl er, und Truhe gehorchte. In ihrem inneren schwappte die Bowle, die er (unter dem lauten Protest der anderen Gäste) hatte mitgehen lassen.

Er füllte sein Glas erneut und hob es zum Mund, als.....

KRAZONG

Mit einem mal saß Xiron nicht mehr auf einer Bank, sonder auf den zersplitterten Bruchstücken einer ehemaligen Bank. Aber diese Tatsache ignorierte er vorerst.

Er richtete seine volle Aufmerksamkeit auf das, was nun auf seinem Schoß saß.

Es waren keine hundert, sondern nur ein Mädchen.

Und sie war auch nicht nackt, trug aber so wenig, das der Unterschied kaum eine Rolle spielte.

Xiron sah zum Himmel.

"Schtop! Isch nehm doch lieber den erschten Wunsch!", lallte er.

Shampoo hatte sich entschlossen, das der Abend ein riesiger Reinfall gewesen war, und hatte sich aufgemacht, um Xiron zu suchen und zurück ins Cat Café zu gehen.

Ihre suche war kürzer gewesen als sie erwartet hatte, den der junge Magier hatte ihren Landeplatz in beschlag genommen.

"Magierjunge nicht aufpassen können wo rumsitzen?", fuhr sie ihn an.

"Süsse Amazone nicht aufpassen können wo hinfallen?", antwortete er.

Die Tatsache, das die junge Amazone plötzlich mit einem lauten Krach auf seinem Schoß gelandet war, hatte seine Nüchternheit soweit widerhergestellt, das es ihm mit ein wenig Mühe gelang, seine Zunge wieder unter Kontrolle zu bringen.

Xiron's letztes Kommentar hatte Shampoo so weit aus der Bahn geworfen das sie vergaß, ihr 'dummer Magierjunge' Gesprächsschema wieder aufzunehmen.

"Was Xiron machen hier draussen?", fragte sie stattdessen verwirrt. Was angesichts des Glases, das er immernoch in der Hand hielt und seiner mehr als offensichtlichen Fahne eine wirklich dumme Frage war.

Der junge Magier fand das ebenfalls. Er sah von Shampoo zu seinem Glas und wieder zu Shampoo.

"Äh. Ich betrinke mich?", lautete seine Antwort.

"Alkohol sein schlecht für Körper und Geist.", informierte ihn Shampoo.

"Pfff, das ist das Standard-Antialkoholiker gerede. Du hast doch keine Ahnung, wie nützlich Alkohol sein kann."

"Aiya? Was sein nützlich an lallen und torkeln?"

"Da hast du Recht.", gab Xiron zu.

"Aber das ist nur ein unwillkommener Nebeneffekt. Viele Leute trinken hauptsächlich um zu Vergessen."

"Vergessen?"

"Jap, alles mögliche. Zum Beispiel Liebeskummer..."

Xirons Stimme wurde zum Ende des Satzes immer leiser, im gleichen maße wie sein Gesicht roter wurde.

Shampoo war zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt um es zu bemerken.

Der Magier entschied sich, das er wieder viel zu nüchtern war. Es konnte bis morgen oder übermorgen warten, bis er bei der suche nach einer Lösung für die 'Shampoo-Sache' versagen konnte.

Truhe schien seine Gedanken zu lesen und klappte ihren Deckel auf.

Xiron füllte sein Glas und wollte es zum Mund führen, als er bemerkte das er gar kein Glas mehr in der Hand hielt.

Seine Hand schoß for und ergriff Shampoo's rechtes Handgelenk. Das Handgelenk DER Hand, die inzwischen sein Glas hielt.

"Was soll das werden?"

"Shampoo will vergessen!", antwortete die Amazone entschlossen.

Xiron seufzte.

"Hör mal, Shampoo, du solltest nicht alles glauben was ich sage, vor allem wenn ich nicht ganz nüchtern bin. Durch Alkohol vergisst man nicht wirklich, man hat nur ein bis zwei Tage ganz andere Sorgen.", versuchte er es in einem vernünftigen Tonfall.

"Ausserdem: Ist Alkohol nicht schlecht für Körper und Geist?"

"Keine Sorge. Shampoo wissen was sie tut."

Xiron gab ihr einen skeptischen Blick.

"Na DAS bezweifle ich stark.", antwortete er.

Shampoo sagte nichts mehr, und als der Magier keine anstalten machte, ihr Handgelenk freizugeben, zog sie ihn einfach mit nach oben, als sie das Glas zum Mund hob.
 

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Der Rest des Abends verlief Ereignislos. Obwohl das nicht die ganze Wahrheit ist.

Aber die Sache mit Gosunkugi, der Voodoo-Puppe, dem spitzen Nagel und dem als Teufel verkleideten Partygast hatte weder mit Ranma und Akane, noch mit Xiron und Shampoo zu tun, deshalb erwähne ich es hier nur am Rand.

Ausserdem: Die Sache war nicht ANNÄHERND verrückt genug, um in der 'Nerima Times' auch nur in einer Fußnote erwähnt zu werden, und so hält es auch der Autor.

Ranma und Akane hatten von dieser Sache ohnehin nichts mitgekriegt, sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen.

Was in diesem besonderen Fall weder bedeutet, das sie eng umschlungen am tanzen waren, noch das sie sich am küssen waren.

Sie waren sich am unterhalten.

Das alleine war nichts besonderes, deshalb soll hier angemerkt werden, das es Ranma gelungen war, Akane NICHT aus Versehen zu beleidigen. BISHER.

"Ach, sie sieht also SEXY aus, ja?", grummelte Akane.

Sie und ihr Verlobter saßen inzwischen auf einer Bank am Rand des großen Saals.

Ranma's Gedanken rasten.

Er hatte in seinem Gespräch mit Akane dummerweise erwähnt, das Shampoo Sexy aussah, und das nicht nur an ihrem Kostüm lag. An dieser Aussage war technisch gesehen nichts falsch, nur war es vielleicht nicht gerade klug gewesen, das vor Akane zu erwähnen.

In einem schlechten Cartoon wäre seiner Verlobten an dieser stelle Dampf aus den Ohren gequollen, aber da wir hier ein wenig realistischer sind, beschränkte sich Akane darauf, in mit einem Blick anzusehen, der folgende Botschaft übermittelte: 'Hier steht nicht nur dein Gute-Nacht-Kuß sondern auch deine Gesundheit auf dem Spiel, also laß dir besser etwas einfallen, um dich DA wieder raus zu reden.'

Ranma, der Akane inzwischen lange genug kannte, um zu wissen, wie drastisch ihre Reaktionen sein konnten, spürte den Damokles-Hammer über sich.

NICHT das Damokles-Schwert, wer sich einmal am falschen Ende von Akane's 'Mallet of Doom(TM)' wiedergefunden hatte, WUSSTE das es gefährlicheres als Schwerter gab.

"Nun, weisst du...", stotterte er, "ALLE meine Verlobten oder möchtegern-verlobten scheinen auf die eine oder andere Art gut auszusehen."

Akane kniff ihre Augen zu Schlitzen zusammen, ein untrügbares Zeichen das er auf dem FALSCHEN Weg war.

"Äh, ausserdem glaube ich kaum, das Shampoo ein Hochzeitskleid mit weißer Schärpe und allem steht.", brachte er hervor.

Die Preisrichter in Akane's Augen hoben widerstrebend ihre Schilder: 8, 9.5, 7, 10

Das Unglück war noch einmal abgewendet worden.

Der Erbe der Saotome-Kampfschule atmete erleichtert auf, wie jemand der festgestellt hatte, das das Licht am Ende des Tunnels wider Erwarten tatsächlich der Ausgang war, und kein heranrasender Schnellzug, wie zuerst angenommen.

"Komm, lass uns in den Garten gehen. Dort sind wir ein wenig unter uns."

Akane konnte sich ihr lächeln nicht mehr verkneifen.

Irrte sie sich, oder hatte Ranma tatsächlich wieder etwas von seiner Schüchternheit verloren? Sie beschloss, das herauszufinden, sobald sie zuhause waren.

"Du hast Recht Ranma. Aber fang bloß nicht wieder an, über sexy Amazonen zu reden."

Ranma konnte nur heftig nicken.

"Ich frage mich, was Xiron und Shampoo jetzt machen...", meinte Akane auf dem Weg in den Garten.

"Denkst du, sie..."

"Singen? Oh ja, das denke ich.", wurde sie von Ranma unterbrochen.

"Singen? DAS meinte ich eigentlich NICHT."

"Doch, sie singen, hundert pro."

"Woher willst du das so genau wissen?", fragte ein nun mehr als etwas verwirrte Akane.

Ranma deutete wortlos auf die Reste der Bank im Garten, die sie inzwischen problemlos sehen konnten. Und die Personen die darauf saßen.
 

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"Koooooooooooooooorn und 'n Appelbier, Schalalalalalaaaaaaa..."

Xiron, der seine nüchternheit wieder vertrieben hatte, war sich wage der Tatsache bewusst, das mit dem Text des Liedes irgend etwas nicht zu stimmen schien, auch wenn er nicht genau wusste was. Aber mit der Melodie, die Shampoo und er dabei anstimmten schien ebenfalls etwas nicht zu stimmen, deshalb ignorierte er diese Tatsache.

Shampoo war inzwischen ebenfalls betrunken. Sogar sehr betrunken, da sie im Gegensatz zu dem Magier keinen Alkohol gewöhnt war. Sie hatte sich an Xiron gelehnt, LAG praktisch auf seinem Schoß, während sie das Glas theatralisch in den Himmel hob und dem Lied einige 'la' 's mehr hinzufügte, als der Text eigentlich erforderte.

"Er hat sie.... BETRUNKEN gemacht!?!", meinte Akane erstaunt.

In ihrem Gehirn klickte etwas: Wenn ein Junge ein Mädchen betrunken machte, dann meist aus einem Grund. Einem PERVERSEN Grund. Die 'alle-perversen-jungen-niederhämmern' Synapse in ihrem Gehrin schickte sich an, Botschaften an Arme und Beine auszusenden, als ihr Gedankengang von Ranma unterbrochen wurde.

"Ich... glaube das hat sie auch ganz allein Geschafft." meinte er.

Die junge Amazone wählte genau diesen Augenblick, um ihr Glas in der Truhe aufzufüllen und es zum Mund zu heben. Obwohl Xiron betrunken war, gelang es ihm in atemberaubender geschwindigkeit, einen überlangen Strohhaml aus seinem Ärmel zu ziehen und ein Ende zielgenau in das Glas zu befördern. Dann fing er an, wie ein 3000 Watt Staubsauger am anderen ende zu Saugen, um so viel von der Bowle wie möglich daran zu hindern, Shampoo's Mund zu erreichen.

"Oh man, das ist ein Bild für die Götter. Shampoo ist so besoffen wie... wie... wie mein VATER nur sein könnte und räkelt sich dabei auf Xiron's Schoß. Ich hätte nie gedacht, das ich sie mal SO sehen würde. Denkst du, er hat eine Chance bei ihr?", meinte Ranma erstaunt.

Akane hatte bemerkt, wie viel Probleme die Amazone hatte, ihre Blick zu fokussieren und meinte:

"In IHREM Zustand hätte warscheinlich sogar Mousse eine Chance bei ihr!

Aber sie sind trotzdem irgendwie ein süßes Paar, findest du nicht?"

"Hmm, du hast wohl Recht. Obwohl ich nicht zu hoffen wage, das dabei was rauskommt.

Wenn Shampoo jetzt auch noch von ihrer 'Ranma heiraten' Krankheit geheilt wird... Ich weiß nicht, ob ich so viel Ruhe und Frieden vertragen kann...", antwortete Akane's Verlobter.

"Machst du Witze? Wir wohnen in NERIMA!"

"Oh. Ein dummer Gedanke, du hast Recht. Sollen wir wieder reingehen? Ich will die beiden nicht stören. Ausserdem sind wir hier draussen nicht wirklich 'unter uns'..."

Und so gingen Ranma und seine Verlobte wieder ins Haus.

Hinter ihnen stimmte der Magier ein neues Lied an.

"Die Karawanane zieht weiter, dä Xiron hätt dosch...", teilte er dem Nachthimmel mit.

Untermalt wurde das Lied nicht mehr von Shampoo's glockenheller Stimme, sondern von ihrem Schnarchen.

Im Partysaal erklangen die ersten Töne von 'Die Manege ist Leer..."
 

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Jede Nacht geht einmal zuende, ebenso wie jede Party.

Aber wo auf eine Party das übliche 'Schnapsleichen zusammenfegen und kaputte Gläser zählen' folgt, da folgt auf jede Nacht erstaunlicherweise ein Morgen.

Das war auch diesmal der Fall.

Die Leute sahen die ersten Strahlen der Sonne, streckten sich, und beschlossen aufzustehen um zu Frühstücken. Das war die morgendliche Routine.

Nagut, in einem Besonderen Fall wurde dieser Routine noch ein 'Panda no BAKA in den Gartenteich befördern hinzugefügt, aber sonst blieb der Ablauf gleich.

So ging es normalerweise auch im Cat Café zu, nur an DIESEM Morgen war es ein wenig anders.

Xiron erwachte. Un er war alles andere als glücklich darüber. Er hatte einen abgestandenen Geschmack im Mund, als hätte irgendjemand ihn über Nacht mit einer Toilette verwechselt.

Ausserdem fühlte sich seine Zunge so an, als sei sie auf das doppelte ihrer normalen Größe angeschwollen.

Er versuchte, sich in seinem Bett aufzusetzen. Es mißlang ihm: Es war, als hätte jemand seine Knochen mit Blei gefüllt und ihm ausserdem noch einen schweren Amboß auf die Brust gestellt. Er beschloß, die Augen zu öffnen. Seine Erfoglsquote für dieses Unterfangen lag bei 50%: Das Rechte auge konnte er mühelos öffnen, aber das linke war total verklebt.

Aber ein Auge war genug, um seine Umgebung zu erkennen, um ihm wurde klar:

Der Amboß hieß Shampoo.

Auf seiner Brust lag ein Kopfkissen, und auf dem Kopfkissen lag, wie es so oft der Fall ist, ein Kopf. Shampoo's Kopf.

Der junge Magier blinzelte kurz und drehte dann den Kopf von der einen zur anderen Seite.

Er lag nicht in seinem Zimmer. Er schloß daraus, das er warscheinlich in Shampoo's Zimmer lag.

Sofort klopfte seine Bewusstsein an die Tür des Erinnerungszentrums und verlangte einen Bericht über die Ereignisse des vergangenen Abends.

Leider war der Bericht alles andere als Vollständig, und einige Dinge die darin standen waren einfach zu ABSURD, um passiert zu sein, deshalb schloß er daraus, das er sich das nur eingebildet haben musste. Der Bericht Erklärte auch nicht, warum er in Shampoo's Bett lag und die Amazone ihn als Kopfkissen benutzte.

Er versuchte weiter, sich zu erinnern. Er war mit Shampoo zu der party gegangen, das war klar. Dann war... irgendetwas mit einem Tanz gewesen und Shampoo hatte ihn geküsst.

Nein, diesen Gedanken verwarf er sofort wieder, wie konnte ein Mädchen wie Shampoo sich dazu entscheiden, einen Jungen wie IHN zu küssen? Das musste er sich in seinem besoffenen Kopf auch eingebildet haben. Aber sein Gehirn bestand darauf, das er sich erst NACH dem Tanz besoffen hatte...

Er stöhnte auf, diese geistige Akrobatik bereitete ihm Kopfschmerzen.

Eine leise Stimme in seinem Kopf flüsterte schon die ganze Zeit Dinge wie: 'Du bist gerade im Bett eines nur spärlich bekleideten Mädchens aufgewacht. Was denkst DU, was letzte nacht passiert ist, hm?'

Und dann fiel es ihm wie Schuppen von dem Augen: Es war so Sonnenklar, warum war er nicht vorher darauf gekommen? Besoffen wie er war, hatte er ein wenig schlafgewandelt bzw. schlafgetorkelt und war in Shampoo's Zimmer gelandet.

Das erklärte zwar nicht, warum die Amazone nicht NEBEN sondern halb AUF ihm lag, aber diese Erklärung war zumindest besser als jede andere, die ihm eingefallen war.

Mit diesem Gedanken schob er das Kissen und damit auch Shampoo's Kopf vorsichtig von seiner Brust. Dann setzte er sich auf.

Ein fehler, wie sich herausstellte: Die Kopfschmerzen, die bisher durch abwesenheit geglänzt hatten, schlugen nun mit der Wucht eines Meteors auf seinen Kopf ein.

Er stöhnte auf und ließ sich wieder zurücksinken.

Truhe, die die ganze nacht neben dem Bett geschlafen hatte, reagierte. (Sehr zu ihrem Bedauern war Shampoo's Schrank zu groß gewesen, um darauf zu schlafen.)

Das Gepäckstück öffnete die Klappe und präsentierte eine kleine Dose mit Pillen und ein Glas Wasser auf ihrer Zunge. (Das Glas war übrigens das selbe glas, aus dem Xiron und Shampoo am verganegnen Abend getrunken hatten. Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, es zurückzugeben.)

"Danke...", murmelte der Magier und spülte gleich mehrere Pillen mit dem Wasser runter.

Dann setzte er sich erneut auf. Die Kopfschmerzen waren zwar immernoch da, aber nachdem er seine Medizin genommen hatte, konnte es nur besser werden.

Er und Truhe schlichen sich aus dem Zimmer des Mädchens.
 

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"Guten Morgen Xiron.", begrüsste ihn der Matriarch von Joketsuzoku.

Die alte Frau saß bereits am Frühstückstisch. Der Magier bemerkte, das nur für eine Person gedeckt war, und das war ihm ganz Recht. In seinem Kopf drehte sich alles, und sein magen schloß sich dem an.

"War eine ziemlich wilde Nacht gestern, nicht wahr?", fragte Cologne unschuldig.

Sie GENOSS es, wie Xiron bei diesem Kommentar zusammenzuckte.

"W-W-wie meinst du das?", stotterte er, während sein Gesicht die Farbe einer reifen Tomate annahm.

"Nun, ihr wart wohl ziemlich betrunken.", lautete die nichtssagende Antwort.

"Äh... ja.", meinte Xiron unsicher.

"Aber ich habe ehrlich nicht die geringste Ahnung, was gestern Nacht passiert ist. Ich SCHWÖRE es."

"Du brauchst nicht zu schwören, junger Mann, ich glaube dir auch so."

Xiron hatte natürlich eine Ahnung, was passiert war, aber das konnte unmöglich passiert sein, deshalb beschloß er zu schweigen.

"Ich, äh, wollte Ranma und Akane besuchen gehen. Die beiden haben nichts getrunken wissen vielleicht mehr darüber, was, ähm, passiert ist.", sagte er, während sein Herz das Blut weiterhin in den Kopf pumpte.

"Tu das mein Sohn, tu das.", antworte Cologne, wobei sie ein grinsen unterdrückte.

Xiron nickte nur und ging zur Vordertür des Nekohanten.

"Ich schätze, meine Urenkelin schläft noch, oder? Nach der Nacht hat sie sich den Schlaf wirklich verdient.", fragte Cologne als er hinausging.

Xiron hatte nicht geantwortet, und diesmal konnte sich die alte Frau das grinsen nicht verkneifen, als der Magier zusammenzuckte. Verdammt, das machte SPAß!

Und so trat der Magier blinzelnd in die Sommersonne, hoffend das sich seine Befürchtungen nicht bestätigten...
 

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Es war ein schöner Sommermorgen in Joketsuzoku.

Was nichts besonderes war, die meisten Morgen im Dorf der Amazonen waren schön.

Langsam schob sich ein riesiger Schatten auf Mousse's ehemalige Hütte.

Der Schatten wurde von dem riesigen, in der Dorfmitte stehenden Obsidianturm geworfen.

Schwarz und majestätisch ragte er aus der Landschaft, wie ein mahnender Zeigefinger der Götter.

(Was in diesem fall bedeutet hätte, das Gott ein Schwarzer gewesen wäre. Martin Luther King hätte gejubelt.)

Der Turm war das Wohndomizil des bekannten Stadtmagiers und seiner Freunde.

Die vielen Schlafzimmer des Turmes waren komfortabel eingerichtet.

Das und die Tatsache, das die Matratzen mit diversen Zaubern behandelt worden waren, die für einen angenehmen, erholsamen und vor allem LANGEN Schlaf sorgten.

Nur die wirklich hartgesottenen Frühaufsteher brachten es fertig, vor 9 oder 10 Uhr aus einem der Betten zu kriechen.

Akane Tendo, 16 Jahre alt und mit einem allseits bekannten Kampfsportler verlobt, war trotzdem schon wach.

Weil sie das Frühstück für sich und ihren 'Airen' machen wollte.

DAS sollte die Alarmsirenen von allen Kennern von Akane's Küche erschrillen lassen.

Nun, die entsprechenden Personen werden eine kleine Überraschung erleben.

Das junge Mädchen betrat gerade die Küche.

Natürlich nicht die Hauptküche des Turmes.

Die Hauptküche war erstens noch geschlossen und zweitens Tabu für sie.

DAS hatten ihr die übrigen Turmbewohner nach dem 'Pfannkuchen-debakel' unmissverständlich klargemacht.

Nein, Akane betrat ihre eigene Küche. Xiron war so nett gewesen, ihr eine Küche einzurichten. Eine SPEZIELLE Küche, die ihren Bedürfnissen genau angepasst war.

Sie griff nach einer Pfanne. Kaum hatte sie das Küchengerät berührt, fing es an,

munter drauf los zu plappern. Die Stimme der Pfanne hatte einen leicht besserwisserischen Tonfall.

"Hallo, ich bin die gußeiserne Bratpfanne.", meinte die Pfanne.

"Wenn du vorhast, Spiegel- oder Rührei zu machen, würde ich empfehlen, meine teflonbeschichtete Schwester dort drüben zu verwenden.", fuhr das Küchenutensil fröhlich fort.

Akane seufzte resignierend. Xiron hatte ihr die Küche gebaut und verzaubert; Manchmal fragte sie sich, ob sie ihn dafür küssen oder erwürgen sollte.

[Meistens entschied sie sich für die goldene Mitte und ließ beides]

Einzig und allein die Salz und Pfefferstreuer waren erfreulich einsilbig und gaben bei Berührung ein kurzes "Pfeffer!" beziehungsweise "Salz!" von sich.

Alle anderen Küchengeräte wurden richtig Geschwätzig, sobald sie Akane's Griff spührten.

Das Mädchen legte die Pfanne beiseite, die inzwischen angefangen hatte, zu erzählen wie sie am liebsten gespült wurde.

"Erstmal das Öl.", meinte sie mehr zu sich selbst. Sie überlegte kurz.

"...unter der Spüle!"

Sie bückte sich, um den Schrank unter der Spüle zu öffnen.

Es blieb bei dem Versuch.

Die Tür hatte weder einen Mund zum sprechen, noch Augen zum sehen, was sie jedoch nicht daran hinderte, Akane herablassend anzusehen und folgende Worte an sie zu richten:

"Vergiss es.", meinte die Tür barsch.

Akane sah die Tür verwundert an.

"Was...?" Sie fing sich wieder.

"Mach die Tür auf, ich brauche das Öl!", befahl sie. Die Küche ging ihr immer mehr auf die Nerven.

"Hier ist kein Öl drin.", antwortete die Tür selbstgefällig.

"Lord Xiron hat hier alle Flaschen mit einem seltsamen X oder einem Totenkopfsymbol verstaut und mir VERBOTEN, mich für dich zu öffnen. Er meinte, das er mich zuerst mit einem Hobel bearbeiten und dann Holzwürmer auf mir aussetzen würde, wenn ich es doch tun würde."

Akane nickte nur. Das klang ganz nach Xiron.

"Ach weisst du was? Ich geh ins Bad, ich hab eh keinen Hunger mehr.", meinte Akane geistesabwesend, bevor sie die Küche wieder verließ.

"Pffft.", machte die Schranktür, nachdem Akane gegangen war.

"Die Jugend von Heute..."

"Genau!", bestätigte der hölzerne Kochbuchständer.

"KEIN durchhaltevermögen."
 

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Kapitel 2 ENDE
 

Anmerkungen des Autors:

So, nun habe ich auch diese Kapitel fertig. Ich hoffe, das Lesen hat euch so viel spaß gemacht wie mir das Schreiben. Ich muß mich allerdings entschuldigen, ich hätte nicht erwartet, das das Kapitel so lang wird, ich hatte mit ca. 15000 wörtern gerechnet. (und ich habe noch einige szenen gestrichen)

Ich werde versuchen, mich bei dem nächsten Kapitel ein wenig zurückzuhalten.

Ich möchte mich hiermit auch bei allen Leuten bedanken, die die Story kommentiert haben, allen voran jedoch bei Daga und Deepdream, deren Kommentare mich ausserdem noch stark zum weiterschreiben motiviert haben. Sicher, ich hätte auch ohne die beiden weitergeschrieben, aber dank dieser comments ging es mir viel leichter von der hand.

Danke.

Zu der story selbst: Denkt ihr, ranma und Akane sind ein wenig OOC geworden?

Ich denke nicht, Akane hat, wie jeder bestätigen wird, ein ziemlich hitziges Temperament, und ich glaube, das sich das auch in ihrer Beziehung zu Ranma wiederspiegelt.

Ranma hat dank Akane ein wenig von seiner schüchternheit verloren, aber ich glaube nicht, das er sich noch viel ändern wird. Er wird IMMER schüchtern bleiben, ich werde in keinesfalls zu einem Weiberheld oder einem 'Ranma (jap. wilder Hengst ;) ) mutieren lassen.

An alle Ukyou Fans: Es tut mir leid, ich hatte in diesem Kapi keine verwendung für sie und musste sie aus dem weg haben (der Autor duckt sich unter einer Slave von Ukyou beliebten wurfwaffen hinweg). Aber keine Angst, ich habe noch Pläne für sie.... sie taucht früh genug wieder auf.

Und das nächste Kapitel wird aufschluss darüber geben, warum Kodachi noch nicht in Aktion getreten ist.

Noch was: denkt ihr, das ich Shampoo falsch portraitiert habe? In meinen Augen ist sie hoffnungslos in Ranma verliebt, sogar sehr hoffnungslos, wenn man die neue Beziehung zwischen Ranma und Akane bedenkt. Sie fühlt, das ihr Ziel (Ranma) in weite ferne gerückt ist, und da sie ausser Cologne niemanden in japan hat, fühlt sie sich einsam. Und es TUT weh, wenn man seine große Liebe in den Armen eines/einer anderen sieht.

Sie ist keinesfalls so herzlos, wie manche leute sie hinstellen.

Zu Genma und Soun: Ist es so verwunderlich, das sie jeden diebstahl sofort mit unterwäsche und Happosai in verbindung bringen? Wohl kaum, vor allem wenn man die sache mit dem magischen BH in Ranma Band XX (bitte richtige Nummer einfügen, ich hab nämlich 0 ahnung :D) bedenkt.

Und sie versuchen IMMER, Happo irgendwie loszuwerden, wenn sich eine chance bietet.

Wenn sich gerade KEINE chance bietet, haben sie allerdings keine scham, die 'Verbeugung des Tigers' zur Perfektion zu üben.

Und noch eine Entschuldigung: mir scheint, das sich die Gastgeberin der Party (Kagome) zwischendurch in eine Sakura verwandelt hat. Ich war wohl ein wenig verpeilt. Sie heisst WIRKLICH Kagome, sobald mein betaleser fertig ist, werde ich alle sakuras wieder in kagome's verwandeln, lasst euch bitte solange nicht von meinem fehler verwirren.
 

Nächstes Mal:

Shampoo findet heraus, warum Cologne in letzter Zeit so besorgt ist und hat allen Grund, selbst besorgt zu sein. Deshalb geht sie auf ein Angebot ein, das sie normalerweise strikt ablehnen würde, und ist damit mitschuldig an einer großen Veränderung in ihrem Leben.
 

Zusatzinfo: Das Kapi ist zwar fertig, aber ich werde die fortschrittsanzeige bei 95% lassen, bis mein betaleser seine arbeit getan hat. das kann zwar ein wenig dauern, aber dafür ist er sehr fähig, vor allem weil er selbst ein begnadeter autor ist: good things are worth waiting for.

verpasst also nicht die 100% ageschlossene version, sobald er fertig ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2004-08-12T18:38:54+00:00 12.08.2004 20:38
Ha, bin fetig ^.^
Spitze!!! Wirklich mal wieder gelungen.
Eigentlich mag ich Shampoo ja nicht so recht, aber langsam wird sie mir richtig sympatisch. Am Schluss war ich leicht verwirrt, bzw. weiß ich nicht ob ich es so verstanden hab wie s sein sollte ^.^ Naya, die fanfic ist ya noch nicht zu ende, vielleicht löst sich ya noch alles auf ^.^
Ranma und akane sind einfach nur süüüß +.+ wehe wenn du die beiden wieder auseinander bringst Ô_o *auf happy ends steh
Xiron und Shampoo würden gut zusammen passen ^.^

Was auf jedenfall gut rüberkommt ist die Ranma-typische Atmosphäre. Ich hatte nie das gefühl 'das hätte akane nie gesagt'.

Es waren zwar 39 Seiten zum ausdrucken, aber von mir aus können die Kapitel auch länger sein XD Schreibste schon am nächsten Kapitel??

MfG MiaYuuki (Miaka ausm Chat :D)
Von: abgemeldet
2004-08-06T20:29:59+00:00 06.08.2004 22:29
Konstruktive Kritik (also jemanden so richtig ehrlich die Meinung sagen) fällt mir eigentlich ziemlich leicht, so auch hier.

Ich schreibe auch ein wenig (nicht hier) aber ich muss dir sagen, langsam werde ich richtig neidisch. Du kannst wirklich alles in einem.

Romantisch: Ranma und Akane, absolut nicht OOC. Xiron und Shampoo <- (meine Lieblingsfigur) mit ihrer Ranma 1/2 typischen Beziehung. (einer liebt den anderen, aber umgekehrt nicht (bisher zumindest))

Komisch: Man lacht sich teilweise echt tot und wenn nicht hat man doch zumindest ein Grinsen aufgelegt.
Akane's Küche... *rofl*

Traurig: Shampoo die erkennt, dass Ranma sie nicht liebt. *snif* Ich hätte fast geheult.

Bisher war Mark Soul mein FF-Autoren Favourit, aber heute hast du ihn abgelöst.
Von:  Deepdream
2004-08-05T12:55:45+00:00 05.08.2004 14:55
Cooooool,

bei keinem anderen Autor muss ich während der Fanfiction derart häufig lachen. Allein wie du die Charaktere poträtierst, von OOC keine Spur.

Ranma ist genauso, wie er auch im Manga/Anime geschildert wird, schüchtern und mit seinem kleinen Tick in Bezug auf "Komplimente", vor allem was das äußerliche Erscheinungsbild seiner Verlobten angeht.

Akane's "etwas" aufbrausendes Temprament ist gut getroffen und auch ihre erhöhte Reizbarkeit kommt mehr als gut zum Ausdruck.

Shampoo "offenherzige" Art, sowie ihre Versuche Ranma zu "erobern" waren stets gut getroffen und äußerst detaliert dargestellt. Vor allem die Stelle, als sie und Xiron sich besoffen haben, fand ich witzig gemacht. ;)

Ich hoffe, dass dein "Reader" rasch fertig wird und somit das zweite Kapitel in seiner ganzen Pracht und Fülle aufblühen kann.

Zur Länge des Kapitels, das ist noch viel zu kurz!

Ich möchte unbedingt noch mehr grammatikalische Wunderwerke von dir zu Auge bekommen.

Jeder einzelne Absatz bringt einen zum Schmunzeln und Grinsen.
Dein Geschichte zählt auf jeden Fall zu einer der Besten, die ich je gelesen habe.

Bye,

Deepdream

P.S.: Danke für die Erwähnung, dass wäre doch nicht nötig gewesen. ;)
Von:  Deepdream
2004-08-03T11:42:24+00:00 03.08.2004 13:42
Das ist einfach krass. Schon wieder ein sinnvolle und wunderschön gescchriebene Ergänzung.

Unglaublich, du schaffst es auf einmalige Art und Weise den Leser in den Bann deiner Geschichte zu schlagen.

Bitte schreib so rasch es geht weiter.

Bye, Deepdream
Von: abgemeldet
2004-07-26T18:27:14+00:00 26.07.2004 20:27
Was soll ich groß sagen?
Ich habe nach irgend etwas gesucht was mir an dieser FF nicht gefällt, erfolglos.

Also bleibt mir nur zu sagen: Saugut mach weiter so, das ist ein Befehl! *g*

PS: Der Gastauftritt von Gollum ist für mich ein weiteres fettes Plus.
Von:  Deepdream
2004-07-08T15:11:15+00:00 08.07.2004 17:11
Tzzzz, da dachte ich doch echt, du könntest nicht noch besser werden. Habe ich mich mal wieder geirrt. Diese, nennen wir es mal, "Neuerung" ist einfach super geraten, toll geschrieben und mit witzigen und treffenden Situationen gespickt. Eben einfach super.

Hoffe, dass du rasch weiterschreibst.

Bye, Deepdream
Von:  Nex_Caedes
2004-07-08T10:29:40+00:00 08.07.2004 12:29
Cool eine Flugbahn analyse!!!!
Immer weiter so!!!!
Nex
Von:  Deepdream
2004-06-20T12:10:29+00:00 20.06.2004 14:10
Absollut krass das Kapitel, dein Schreibstil ist einfach einmalig, selten hab ich mich so kaputt gelacht. Einfach klasse. Du schaffst es wunderbar, den Figuren ihren eigentümlichen Charakter zu geben und auch kleine "Trips" in andere Bereiche >Mein Schatz...< passen nahezu perfekt zur Story und stören keineswegs.

Ich hoffe, dass du bald Zeit findest ein neues Kapitel zu schreiben.

Bye, Deepdream
Von:  Nex_Caedes
2004-06-02T19:28:03+00:00 02.06.2004 21:28
Einfach super!!!!!
nex
Von: abgemeldet
2004-06-01T23:54:33+00:00 02.06.2004 01:54
Kommentar: Also als neues Kapitel wäre es unkomplizierter. Trozdem eine super Geschichte!


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