Wahrheit oder Lüge?
Hallo Leute! Also das hier ist meine zweite Ray x Kai -FF und meine dritte FF überhaupt. Ich widme sie allen Leuten, die mir zu meiner letzten Shounen-Ai ein Kommi dagelassen haben; gemeint sind damit: Claudi_D, Erdnuckel, _Kai-chan_, AngelKarin, Hayan, Ranko9000 und chibidragon3 *alleganzliebknuddel*
Ein besonderes Dankeschön geht dabei an chibidragon3, die meinte ich solle noch mehr Geschichten mit diesem Pairing schreiben *nochmalknuddel* (Hat mit der FF doch nicht so lang gedauert ^^)
So, jetzt aber viel Spaß mit der Geschichte!
Cu, eure Ginger
Wahrheit oder Lüge?
"So ein Scheißwetter!! Immer dieser verdammte Regen! Mann, ich weiß schon gar nicht mehr wie die Sonne aussieht!" Tysons Worte dringen durch die Tür meines Zimmers. Aber ich achte nicht weiter darauf, denn ich bin mit meinen Gedanken ganz woanders...
Ich sitze am geöffneten Fenster und starre in die Nacht hinaus. In letzter Zeit mache ich das immer öfter. Der Chef meint ich solle damit aufhören oder mir zumindest eine Jacke überziehen, wenn ich mir das schon nicht verkneifen kann, weil ich mir sonst noch eine Lungenentzündung einfangen würde... Aber er hat doch keine Ahnung... Eine Lungenentzündung ist nichts im Vergleich mit den Schmerzen, die ich derweil ertragen muss... Er weiß nicht was in mir vorgeht und wird es wohl auch nie begreifen, denn ich verstehe mich ja noch nicht mal selbst...
Ein starker Wind kommt auf und treibt die kalten Regentropfen in mein Gesicht. Meine Finger sind schon taub durch die Novemberkälte und ich zittere stark, aber nicht einmal darauf achte ich... Mir ist alles egal... alles... außer dir... Oh, ich wünschte ich wüsste was mit mir los ist... Früher war alles so einfach... Ich war mit Mariah zusammen, hatte meine Freunde und mein Team. Ich war glücklich und sah meine Zukunft in den schillernsten und buntesten Farben, die man sich vorstellen kann. Aber seit ich dich das erste Mal sah, ist alles anders... Naja, nicht alles... Nur alles in mir drin... Meine Gefühlswelt steht Kopf... Meine Gedanken sind benebelt von meinen Gefühlen... Meinen Gefühlen für dich...
Eine einzelne Träne bahnt sich ihren Weg über meine rechte Wange und vermischt sich dort mit den kalten Regentropfen. Ich mache es schon wieder... Schon wieder fange ich an zu weinen und weiß nicht warum... Liegt es vielleicht an dir? Kann es sein, dass ich wegen dir weine? Aber warum? Habe ich etwa Angst um dich? Vielleicht, denn immerhin bist du da draußen in diesem schrecklichen Wetter unterwegs, was auch der Grund dafür ist, dass ich hier am Fenster sitze... Aber warum sitze ich hier? Warte ich auf dich? Ja... aber den Grund dafür kenne ich nicht...
Es klopft an der Zimmertür und Max' Stimme dringt an mein Ohr: "Ray? Kommst du? Es gibt Abendessen!" Seine Stimme klingt zaghaft, mehr flehend und bittend als fragend. "Nein" ist meine knappe Antwort. Ich will nichts essen. Nicht solange ich nicht weiß, dass du in Sicherheit bist und es dir gutgeht...
"Aber, Ray! Du musst doch was essen! Bitte komm!" Ich antworte nicht. Ich will mich jetzt nicht unterhalten und schon gar nicht diskutieren. "Ray?" höre ich Max' Stimme noch ein letztes Mal bevor ich das Knarren der Stufen wahrnehme, die von den Schlafräumen im ersten Stock hinunter in die Küche und das Wohnzimmer führen. Ein leiser Seufzer entringt sich meiner Kehle. Ach Max, es tut mir Leid, wenn ich dir und den anderen Sorgen bereite, aber ich kann nun mal nicht anders... Meine Gesundheit, einfach alles ist mir egal... alles... außer ihm...
Wieder sammeln sich die Tränen in meinen Augen und lassen meine Sicht noch mehr verschwimmen als es durch das Regentreiben sowieso schon der Fall ist.
Warum... Das ist die einzige Frage, die ich mir noch stelle. Warum werden meine Knie so weich wie Pudding, wenn du mich ansiehst? Warum schlägt mein Herz immer so hart und so laut gegen meinen Brustkorb, dass ich schon Angst habe, dass es alle aber vor allem du, hören könntet, wenn ich dich anschaue? Warum habe ich immer einen Kloß im Hals, wenn du mich etwas gefragt hast und auf meine Antwort wartest? Warum mache ich mir ständig Sorgen um dich, wenn du nicht in meiner Nähe bist? Warum weine ich ständig ohne ersichtlichen Grund, wenn du nicht bei mir bist? Und warum kann ich an nichts anderes mehr denken als an dich? So viele Fragen, aber die Antwort darauf kann ich mit meinem Kopf nicht finden... Das Rufen meines Herzens wird immer lauter, schreit mit die Antwort entgegen, aber ich will sie nicht hören... Ich ahne, was es mir sagen will und glaube, dass die Unwissenheit seliger ist als diese Antwort... Aber mein Herz gibt nicht auf, zwingt mich ihm zuzuhören: "Liebe, Ray! Du liebst ihn!" Nein, das kann einfach nicht wahr sein! Das darf einfach nicht wahr sein!
"Er ist doch aber ein Junge..." flüstere ich vor mich hin. Der Gedanke, dass ich mich tatsächlich in einen Jungen verliebt haben sollte, und noch dazu in einen so abweisenden, ist mir unerklärlich... aber... auf seltsame Weise auch... einleuchtend... Ja, es würde erklären was in mir vorgeht... Eine unglaubliche Erleichterung breitet sich in mir aus, denn endlich habe ich eine Antwort auf all meine Fragen gefunden, die ich mir schon so lange stelle. Ich komme nicht umhin zu lächeln. Immer wieder sehe ich dein Gesicht vor Augen und male mir aus wie es wohl sein würde mir dir zusammen zu sein...
Aber dann trifft mich eine Erkenntnis... Eine Erkenntnis so schmerzhaft, dass mein Lächeln sofort erstirbt und all meine Hoffnungen und Träume zersplittern wie Kristallglas auf hartem Stein... Er würde es doch niemals zulassen, dass ich mich ihm nähere... Ich würde niemals mit ihm zusammenkommen... Nie...
Jetzt kann ich meine Gefühle nicht länger zurückhalten. Heiße Tränen vermischen sich mit dem kalten Regen, der immer stärker wird, als ob der Himmel mit mir weinen würde.
Was sollte ich denn jetzt nur tun? Sollte ich es ihm sagen? Aber was würde dann passieren? Wahrscheinlich würde er sagen, dass ich ihn in Ruhe lassen sollte und er würde mich noch mehr meiden als er es ohnehin schon tut... Eine schreckliche Vorstellung... Ich glaube, dass ich das nicht ertragen würde... Es tut schon jetzt entsetzlich weh... Ich weiß nicht, ob ich es verkraften würde, wenn er sich noch weiter von mir entfernte... Vielleicht würde er ja sogar sagen, dass... dass...
Der Gedanke, der mir jetzt kommt ist so schlimm, dass ich es nicht wage ihn mir vorzustellen... Ich versuche den Gedanken zu ignorieren, aber immer wieder lenkt er meine Aufmerksamkeit auf sich und fordert Beachtung...
Vielleicht würde er mich... hassen... Mich dafür hassen, dass ich es wagte ihm so etwas zu sagen, ihm meine Liebe zu gestehen und ihn dadurch aufzufordern, mit mir gegen die Regeln der Gesellschaft zu verstoßen... Ihm zu unterstellen oder zumindest zu hoffen, dass er auch solche Gefühle für mich hätte... Er würde mich für krank und pervers halten, nicht mehr mit mir sprechen und mich mit seinen wunderschönen rubinroten Augen hasserfüllt anschauen... Ich glaube ich würde lieber sterben wollen, als das zu erleben...
Der Tränenfluss verstärkt sich zusehends und das Schluchzen wird immer lauter. Ich kann einfach nicht mehr gegen diesen schrecklichen Schmerz ankämpfen. Ich gebe mich voll und ganz meiner Verzweiflung hin und lasse meinen Emotionen freien Lauf. Vermutlich hören Max, Tyson und Kenny, die wohl noch immer beim Abendessen sitzen, dass ich weine, aber es es mir gleichgültig. Sollen sie doch alle mitbekommen wie dreckig es mir im Moment geht.
"Verdammt!!" schreie ich plötzlich in die Nacht hinaus und schlage so fest mit der Faust auf die marmorne Fensterbank, dass ich den Puls in meiner Hand pochen spüre.
Wieso ist das Leben nur so ungerecht? Warum das Schicksal so grausam? Und warum musste ich mich ausgerechnet in ihn verlieben? Warum kein hübsches Mädchen? Moment! Darüber habe ich ja noch gar nicht nachgedacht! Was ist denn jetzt mit Mariah? Ich kann doch nicht bei ihr bleiben, wenn ich sie gar nicht liebe... aber andererseits... kann ich sie auch schlecht für jemanden verlassen, der gar nichts von mir wissen will... Oh, verdammt nochmal, ist das alles kompliziert... Was mach ich denn jetzt? Wenn ich bei ihr bleibe dann betrüge ich letztendlich sie sowie mich selbst... Aber wenn ich sie verlasse bin ich wieder allein... So allein wie ich es damals war, als ich weder zu den White Tigers noch zu den Bladebreakers, die damals noch nicht existierten, gehörte... Ich will nicht allein sein... Alle würden sich von mir abwenden... Kai würde mich keines Blickes mehr würdigen, Mariah würde mich hassen, die restlichen White Tigers würden in jedem Fall zu ihr halten und die Bladebreakers würden sich über mich lustig machen oder mich komplett meiden... Also heißt es jetzt sich entscheiden: Lüge oder Einsamkeit...
"Scheiße..." bringe ich leise zwischen zwei Schluchzern hervor. Ich musste noch nie zuvor eine solche Entscheidung treffen... Noch nie musste ich zwischen zwei Übeln wählen... Für was sollte ich mich denn jetzt entscheiden? Oh, hilf mir doch einer! Ich weiß nicht, ob ich mit einer so großen Lüge leben kann... Aber eins weiß ich ganz sicher: dass ich keinesfalls ohne dich, mein kalter Engel, leben kann... Also werde ich mich wohl für die Lüge entscheiden müssen... Ein schreckliches Gefühl... Hoffentlich hält mein Gewissen das aus... Mariah, bitte verzeih mir... Du hast so etwas mich mich nicht verdient... Es tut mir leid...
Meine Wahl ist getroffen und ich fühle mich einfach... entsetzlich... Mein Gewissen schreit immer wieder "Lügner!", wenn ich daran denke Mariah gegenüber zutreten und ihr in die Augen zu schauen... Ihr etwas vorzuspielen... Vorzugeben sie zu lieben, obwohl ich genau weiß, dass mein Herz für ihn und nicht für sie schlägt... Und bei dem Gedanken dir, mein unnahbarer Engel, niemals zeigen zu dürfen was ich für dich empfinde, krampft sich mein Herz schmerzhaft zusammen... beginnt zu bluten... und befleckt mein ehemals reines Gewissen...
"Es ist so unfair... Ich kann das nicht... Oh, Kai..." wimmere ich. Plötzlich spüre ich wie sich zwei starke Arme um meine Taille schlingen und mich sanft vom Fenster weg und an einen mir wohlbekannten Körper ziehen. Diese Kraft... und dieser unvergleichliche Duft, der von ihm ausgeht, lassen mich sofort erkennen um wen es sich bei meinem Tröster handelt.
"Kai..." flüstere ich leise, als ob ich Angst hätte, dass alles nur ein Traum sei. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Noch nie warst du mir so nahe... Noch nie hast du mich auf diese Weise, so sanft und vorsichtig und doch so kraftvoll, berührt... Ich fühle mich wie im siebten Himmel... Mache noch nicht einmal den Versuch zu verheimlichen, dass mir diese Umarmung gefällt. Mein Tränenfluss versiegt. Ich schließe die Augen und lehne mich an dich. Ich will mehr von dieser Berührung, will, dass dieser Augenblick niemals endet. Ich fühle mich so geborgen bei dir... Es ist so angenehm dich zu spüren... Du ahnst ja gar nicht wie lange ich mir diesen Moment herbeigesehnt habe... Wie oft ich mir schon ausgemalt habe wie es wohl wäre in deinen Armen zu liegen... Im Nachhinein habe ich mich dann immer selbst dafür gescholten, nur um den Schein zu wahren... Ich wollte und will auch heute nicht wahrhaben, dass ich so fühle wie ich fühle... Aber jetzt weiß ich, dass ich nicht dagegen ankämpfen kann...
"Ich liebe dich!" sagst du plötzlich und durchbrichst so die Stille des Raumes, die von dem Prasseln des Regens untermalt wird. Meinst du das ernst? Oder ist das wieder eins deiner kranken Spiele? Deine Stimme... Sie klingt so... gleichgültig... So völlig ohne jede Gefühlsregung...
Ich bin drauf und dran mich zu mir umzudrehen, dir in die Augen zu schauen um eine Antwort auf meine Frage zu finden, aber ich wage es nicht... Ich weiß nicht was ich machen würde, wenn ich erführe, dass alles nur ein Spiel war, ein Witz, den man niemals hätte machen dürfen... Ich habe ja schon viele Liebeserklärungen gehört, im Fernsehen zum Beispiel... Ich habe auch schon selbst einige bekommen, nämlich von einigen meiner weiblichen Fans... Aber ich habe noch nie eine gehört, die sich so anhörte wie deine eben... Ich glaubte immer, dass man diese drei Worte nur in Verbindung mit Gefühlen, sei es Angst, Hoffnung, Freude, Verzweiflung oder Leidenschaft, aussprechen kann... aber du hast mich soeben eines besseren belehrt... Aber um ehrlich zu sein, hätte ich auf diese Belehrung liebend gerne verzichtet, denn so weiß ich nicht woran ich bei dir bin... Nicht, dass ich das je gewusst hätte... Aber gerade in diesem Augenblick spielen doch Gefühle die wichtigste Rolle... Und was machst du? Dasselbe, was du immer tust und getan hast: du unterdrückst deine Gefühle... Versteckst dich noch immer hinter einer Maske aus Eis, die nichts von deinem wahren Ich hindurchschimmern lässt... Oh, Kai, ich habe schreckliche Angst... Ich weiß nicht was ich machen soll... Warum tust du mir das an? Warum kannst du nicht ein einziges Mal deine Maske ablegen und mir zeigen was du fühlst? Nur ein einziges Mal möchte ich sehen, dass du dazu fähig bist... Und glaub mir: du bist dazu fähig! Und auch wenn du das vielleicht nicht glauben kannst: du darfst Gefühl zeigen, denn genau das macht uns zu dem, was wir sind: zu Menschen... Zu fühlenden Wesen mit einer Seele... Oh, Kai, bitte tu doch etwas! Oder sag zumindest etwas! Irgendwas! Ich halte diese Stille, diese entsetzliche Stille nicht aus! Ich ertrage es nicht... Genauso wenig wie ich diese Unwissenheit ertragen kann... Ich flehe dich an: komm mir entgegen! Beende meine Ungewissheit und durchbrich das Schweigen! Sag mir die Wahrheit: liebst du mich? Oder war es doch nur ein krankes, perverses Spiel?
Aber du sagst nichts. Tust nichts außer mich weiter im Arm zu halten. Schweigst einfach. Ich ertrage diese Pein nicht mehr. Ich durchbreche die Stille ohne weiter darüber nachzudenken und spreche die Frage aus, die mich quält: "Meinst du das ernst?" Obwohl ich nur flüstere, scheinen meine Worte doch viel zu laut. Ich habe das Gefühl, dass jeder sie vernommen hat. Ich halte unwillkürlich den Atem an. Mein Herz schlägt so heftig gegen meine Brust, das es droht zu zerspringen. Mein Blut rauscht in meinen Ohren. Die Augen halte ich weiterhin geschlossen. Ich habe Angst... Panische Angst... Ich habe dir gerade mein Herz auf einem silbernen Tablett dargeboten und nun ist es an dir zu entscheiden... Entweder du nimmst es an dich indem du mir sagst, dass es dein Ernst war... Oder... Du wirfst es fort und sagst mir, dass alles nur ein Scherz war... Ein Spiel, das ich verloren habe...
Du erhältst die angespannte Stille aufrecht. Aber warum? Weißt du denn selber nicht was du sagen willst? Oder willst du mich einfach nur weiter quälen... mich leiden und schließlich zugrunde gehen sehen? Kai, mein Engel aus Eis, ich flehe dich an: tu mir das nicht an! Sprich zu mir! Sag mir die Wahrheit! Hör auf dich und mich zu betrügen und sprich endlich aus, was du wirklich fühlst und nicht was du denkst!
Endlich regst du dich. Nach schier endloser Zeit beginnen deine Lippen Worte zu formen und sie mir leise ins Ohr zu flüstern. Ich glaubte mein Herz bleibe stehen als dein heißer Atem meine Wange entlangstreicht. Ganz sanft hauchst du sie mir ins Ohr: "Ich liebe dich, Ray!" Mein Herz macht einen Sprung. Diesmal waren deine Worte ernst, dessen bin ich mir sicher. Niemand kann so viel Gefühl in einen einfachen Satz legen ohne es ernst zu meinen. Oh, Kai, du weißt gar nicht wie glücklich du mich machst...
Ich schlage meine Augen auf und drehe mich in deinen Armen zu dir um. Ich schaue dir direkt in deine wundervollen rubinroten Augen, die mich noch immer faszinieren... Ich möchte am liebsten in ihnen versinken... Ich verstehe nicht weshalb du deine Augen immer geschlossen hältst... Warum tust du das? Gönnst du es mir nicht in sie zu schauen? Willst du diese Schönheit ganz für dich behalten? Sie vor mir verstecken? Oder fürchtest du dich davor, dass ich mehr sehen könnte als nur den wundervollen Glanz und das leuchtende Rot? Man sagt die Augen wären der Spiegel der Seele... Hast du deshalb Angst? Befürchtest du, dass ich hinter deine kalte Maske blicken und dein wahres Ich sehen kann?
Ich bin nicht mehr Herr meines Handelns. Mein Verstand hat sich nun entgültig verabschiedet und mein Herz hat die Führung übernommen.
Ich lege meine Arme um deinen Nacken und ziehe dich ein kleines Stück zu mir herunter. Langsam nähere ich mich deinem Gesicht. Ich schließe erneut die Augen. Komme dir immer näher. Als sich unsere Lippen berühren durchflutet mich eine Welle des puren Glücks. Mir wird warm und kalt zugleich. Erst bist du sehr zurückhaltend. Scheinst nicht zu wissen, was du tun sollst. Aber dann schließt auch du deine Augen und lässt dich auf den Kuss ein. Deine starken Arme, die du noch immer um meine Taille gelegt hast, ziehen mich näher an deinen Körper. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl dir so nahe zu sein... Es ist noch viel schöner als ich es mir jemals erträumt hätte...
Nun da ich dir den Anfang erleichtert habe, übernimmst du dir führende Rolle. Vorsichtig streicht du mit deiner Zunge über meine Lippen. Bereitwillig öffne ich sie ein wenig und gewähre dir Einlass. Du erforschst meine Mundhöhle Zentimeter für Zentimeter. Dann fordert deine Zunge die Meine zu einem Tanz auf. Noch nie war ein Gefühl berauschender und intensiver als dieses... Die pure Glückseligkeit... Ich genieße es in vollen Züge... Gebe mich ganz dem Moment hin ohne auch nur über irgendetwas nachzudenken...
Schließlich müssen wir uns notgedrungen lösen. Wir beide atmen schwer. Mein Herz schlägt noch genauso wild wie vorher, wenn nicht sogar noch stärker. Ich öffne meine Augen und sehe tief in die Deinen. Sie sind voller Wärme und Glückseligkeit. Nicht wie sonst. Alle Kälte ist aus ihnen gewichen. Sie leuchteten noch nie heller und glänzten nie stärker. Einfach wunderschön...
"Ich liebe dich auch!" flüstere ich dir zu. Alle Ängst und Scheu war aus mir verschwunden... In einem Meer aus Glück, Liebe und Wärme untergegangen... Zusammen mit meinem Vorhaben... Die Lüge, die ich mir zurechtgelegt hatte und für die ich mich entschieden hatte, war vergessen...
Du lächelst mich sanft an. Ich sah noch nie zuvor ein solch wunderschönes und ehrliches Lächeln... Du musst mir versprechen jetzt öfter so zu lächeln, ja Kai?
Langsam beugst du dich erneut zu mir herunter. Wieder berührst du mit deinen weichen Lippen die Meinen. Wir verlieren uns in einem Kuss, der noch viel intensiver und leidenschaftlicher ist als der erste.
Wir hatten nicht bemerkt, dass es aufgehört hatte zu regnen. Und nun werden die Wolken beiseite geschoben und geben den Blick auf einen leuchtenden Vollmond und auf abertausende glitzernde Sterne frei. Das Mondlicht flutet den Raum und umspült uns, während wir uns nur einem einzigen Gefühl hingeben: unserer Liebe zueinander.
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*Owari*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
So das war's! Ist zwar zum Ende hin ziemlich kitschig geworden, aber was solls... Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen!? Würd mich riesig über Kommis freuen <-Wink mit dem Zaunpfahl! ^^
Tja, ich denke (das kann man auch nur hoffen *drop*), dass das hier meine vorerst letzte FF mit Happy End sein wird... Ich kann das eben nicht wie man an dieser Story hier unschwer erkennen kann... -_-"
Cu, Ginger
