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The Hessian Horseman

Die "richtige" Hessi-Story.
von

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Anna-Maria und Erik

Vier Wochen später gaben sich Erik und Anna-Maria das Ja-Wort.

Sorgenvoll betrachtete Katharina das Erik seiner Frau kaum einen Blick gewährte, als sie beim Hochzeitsmahl zusammensaßen. Das Mädchen tat ihr leid. Sie war lieblich anzusehen, hübsch und wohlerzogen, sie hatte Eriks Missachtung einfach nicht verdient. Er wirkte wie ein Feldherr in seiner weißen Uniform, deutlich war ihm anzusehen, das er das in diesem Moment auch nur zu gern gewesen wäre.

Die Mitternachtsstunde rückte an, im großen Salon wurde getanzt und gelacht, sogar Erik ließ sich erweichen und tanzte den Kotillon mit Anna-Maria, als er von seiner Mutter beiseite gewinkt wurde.

Sie sah ihm tief in die blauen Augen: "Sei lieb zu dem armen Kind... Sie kann nichts dafür, auch ich musste deinen Vater heiraten. Denk daran, das wir Frauen nichts zu sagen haben."

Er fühlte sich ein wenig unwohl: "Maman... Ich hasse sie ja nicht, aber... was soll ich denn mit einem verhätschelten Mädchen anfangen, das nur an Kleider und Schmuck denkt?"

Katherina lächelte: "Sie wird dazulernen. Sei geduldig und halte dein wildes Temperament im Zaum. Und denk daran, sie ist keine dieser leichten Mädchen mit denen du dich eine Zeitlang herumgetrieben hast..."

Ihre geröteten Wangen zeigten, das ihr dieses Gespräch ein wenig peinlich war. Erik sah sich um, dann küsste er ihr galant die Hand: "Maman, machen Sie sich keine Sorgen. Ich werd vorsichtig mit ihr sein."
 

Nach diesem Gespräch bemerkte er, das Anna-Maria verschwunden war. Katharina gab ihm mit einem kaum merklichen Nicken zu verstehen, das sie bereits im Schlafgemach war und auf ihn wartete.

Erik hatte wie alle jungen Männer seine Erfahrungen mit Frauen gemacht, einige Liebschaften unterhalten und hier und da sicher auch ein uneheliches Kind, aber wie er mit Anna-Maria die Hochzeitsnacht verbringen sollte, war ihm ein großes Rätsel. Diese Frau übte keinerlei sexuelle Anziehung auf ihn aus...

Mit einem Was-soll-man-da-machen-Blick begab er sich schließlich in das Brautgemach, wo Anna-Maria nur mit einem Seidenhemdchen bekleidet auf ihn wartete.

Er hob die Augenbrauen. Hm, es könnte schlimmer sein, so schlecht war sie gar nicht.

Langsam zog er sich aus, wohlbewusst das Anna-Maria ihn musterte. Nackt schlüpfte er dann zu ihr ins Bett und löschte das Licht der einzigen Kerze. Als sie in völliger Dunkelheit nebeneinander lagen, wagte er es eine Hand nach ihr auszustrecken: "Hab keine Angst. Ich werde vorsichtig sein."

Anna-Maria vertraute ihm, und obwohl sie nicht wusste, was geschehen würde, ließ sie sich widerstandslos von ihm entkleiden...
 

Im Morgengrauen erwachte er und stand leise auf, zog seine Hosen an und wandte sich an der Tür nochmal zum Bett um, wo Anna-Maria noch friedlich schlief. Widerwillig musste er sich eingestehen, das er sie anders eingeschätzt hatte, als sie wirklich war. Nach dem Akt hatten sie noch über so viele Dinge geredet... Nun ja, lieben würde er es nicht gerade nennen, aber ganz egal war sie ihm seit letzter Nacht nicht mehr.

Aufseufzend strich er durch sein wildes, schwarzes Haar. Jetzt fing er schon damit an, weich zu werden.
 

Katharina atmete erleichtert auf, als sie Erik in ihrem Salon empfing und er sehr ruhig war. Zwar mißbilligte sie das er mit nacktem Oberkörper herumlief, aber sie war gewillt dies zu ignorieren: "Guten Morgen, Erik. Hast du gut geschlafen?"

Er ignorierte die Aufforderung, ein paar Einzelheiten aus der Nacht zu erzählen: "Gut. Nebenbei bemerkt, ist schon geplant wo meine Frau und ich wohnen werden?"

Lächelnd erinnerte ihn Katharina daran, wer er war: "Da du unser einziger Sohn bist, wirst du hier leben, immerhin hat Vater dir sämtliche Aufgaben übertragen, die uns betreffen."

Aufstöhnend setzte er sich in einen Sessel: "Ich weiß. Maman... ich bin vollkommen verwirrt."

Katharina sah ihn fest an: "Du hast es also aufgegeben, so kühl wie ein Eiszapfen zu mir zu sein?"

Errötend wandte er seinen Blick ab: "Das wollte ich nie... aber, als Mann muss man... du weißt doch, ich musste meinen Ruf wahren."

Bevor Katharina darauf antworten konnte, klopfte es und ein Dienstmädchen trat ein: "Gräfin, die Prinzessin möchte Euch sprechen."

Hinter ihr wartete Anna-Maria, gekleidet in ein roséfarbenes Neglige. Katharina winkte sie herein: "Komm nur, mein Kind. Ich habe gerade mit deinem Mann gesprochen."

Der versuchte noch, zu fliehen, aber ein Blick seiner Mutter ließ ihn verwirrt sitzen. Was wollte sie denn besprechen?

Anna-Maria ließ sich auf einem Fauteuil nieder: "Guten Morgen, Maman. Ihr habt mich rufen lassen?"

"Ja, mein Kind. Es geht um euch beide. Faute de mieux werdet ihr vorerst weiter hier wohnen, denn Erik hat einige Pflichten zu erfüllen, seit sein Vater dazu nicht mehr fähig ist. Mindestens bis zur Geburt eures ersten Kindes werdet ihr noch hier leben, dann sehen wir weiter."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-01-14T14:16:10+00:00 14.01.2004 15:16
Was denn, kein Slash?! Jetzt bin ich aber böse mit dir! ^.~
Mir einfach so Eriks Adoniskörper vorzuenthalten... *grummel*
Naja, ich finde es eigentlich wirklich gut, daß du hier keine Mega-Sexszene reingezimmert hast, denn das ruiniert oft ansonsten gute Geschichten. Aber du hast ja auch ein hohes Niveau, da ist es klar, daß du die Sleepy Hollow-Vorgeschichte nicht in einen Softporno verwandelst *puh* *erleichtert is*
Was ich nicht so realistisch fand ist
a) Anna-Marias Reaktion HINTERHER: miteinander reden. Bei solchen Adelsehen lief das meist etwas anders ab. Du mußt daran denken, daß die Mädels ja überhaupt nicht aufgeklärt waren und KEINE Ahnung hatten, daß es zwei Sorten Menschen gibt. Anna-Maria müßte also schon mal einen Schock fürs Leben bekommen haben, als sie beim Ausziehen merkte, daß Erik anatomisch etwas anders gebaut ist als sie selbst. Darauf wurde sie ja überhaupt nicht vorbereitet und es gab auch keine Abbildungen oder sowas, woraus man das Lernen konnte. Und die Sache an sich... naja, es gibt Berichte über junge adlige Damen, die nach der Hochzeitsnacht aus dem Fenster sprangen, weil sie so traumatisiert waren. Das klingt für unsere heutigen Begriffe vielleicht etwas seltsam, aber die wußten ja wirklich NULL.
b) Erik ist natürlich SEHR erwachsen, wenn wir ihn in Sleepy Hollow sehen und du hast ihn auch in den vorigen Kapiteln so dargestellt. Daher ist das hier auch eher eine kleine Anmerkung zur Hilfe: Ich denke nicht, daß seine Charakterentwicklung mit 20 schon abgeschlossen ist. Er wird wahrscheinlich auch noch nicht so ernsthaft, selbstsicher, gelassen und stark sein wie später im amerikanischen Krieg (apropos... du hattest geschrieben, er wäre stark, aber trotzdem schlank - das ist EXTREM realistisch, weil er ja zur leichten Kavallerie gehört und die durften kein Fett ansetzen, mußten aber gleichzeitig genug Power in den Armen haben, um mit Schwert/Säbel umgehen zu können) Ich würde es besser finden, wenn Erik nicht so als "fertige" Person auftritt und nur Anna-Maria als ziemlich unreif beschrieben wird (wenn du dir anguckst, wie sich Jungs und Mädels entwickeln, wäre es realistischer, wenn er - auch wenn er 1 Jahr älter ist als sie - in seinem Selbstfindungsprozeß noch nicht so weit ist wie sie).
Ok, ich höre schon den Einwand "Damals wurde von den Leuten aber viel früher verlangt, sich wie Erwachsene zu verhalten!" Richtig, aber das schließt Männer UND Frauen mit ein. Erik wäre also immer noch auf derselben Stufe mit Anna-Maria oder vielleicht ein kleines bißchen weiter unten. Wenn ich mir heute ansehe, wie 26jährige Kerle sich aufführen... meine Güte, ich kann nur hoffen, daß unser Hesse da anders war. Ich glaube es aber nicht wirklich - und das ist der Punkt. Er kann ruhig etwas unreifer, heftiger, whatever sein. ^.^

Tâle


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