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Die Torwächter

Die Wächter der Elemente
von

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XX Die Änderung

Endlich kam ich an einer großen Ruine an. Sie muss wohl mal ein Schloss gewesen sein, das von Faiter mit Wasser überspült worden ist. Ich schwamm in das Tor und diesmal versperrte mir kein Fisch den Weg. Ich schwamm durch eine große Halle und sah Faiter auf einem anderen Thron sitzen, der aber eindeutig von Menschen hergestellt worden war. Er lächelte überlegen, als ich auf ihn zugeschwommen kam. Ich stoppte einen Meter vor ihm "Ich hab deine Taktik durchschaut, Faiter." Diese Worte schienen ihn nicht im Geringsten zu stören. Er zeigte mir mit einem breiten Grinsen seine gelben Zähne und sagte: "Du hast also meine Taktik durchschaut? Nun... ich wusste gar nicht, dass ich eine Taktik habe." Ich wollte näher an ihn ran schwimmen, doch er bewegte seine Hand in einer befehlenden Geste und ich sah mehrere kleine Schatten vor ihm hervorschnellen. Es wahren mehrere Namless. Doch sofort fiel mir auf, dass die Namless fehlte, die ich kennen gelernt hatte. Faiter schien zu bemerken, was mich störte und sagte mit seinem gelben Grinsen : "Du suchst die Namless, die du kennen gelernt hast? Nun. Hier ist sie:"

Er wies mit der Hand auf einen Käfig, der ,von einem weiterem Namless getragen, hinter seinem Rücken hervorkam. Ich weitete erstaunt die Augen. Unter den Augen der Namless hatten sich noch tiefere und fast schwarze Ringe gebildet. Ihre schimmernde Haut, die schon fast majestätisch gewirkt hatte, wies viele Kratzer auf und hatte ihren Glanz verloren. Doch das alles schockierte mich nicht so sehr, wie ihr Blick.

Es war nicht zu entziffern, welches Gefühl sie zu empfinden schien. Ihre Augen, die vorhin noch von Trauer erfüllt waren, hatten einen entsetzlichen Ausdruck angenommen. Wut, Hass und Traurigkeit schienen sich zu einem durch und durch negativen Gefühl vermischt zu haben.

Faiter bemerkte meine Sprachlosigkeit und lächelte zufrieden. "Wir haben alles mögliche getan, um ihr zu schaden. Es stimmt, ein Namless kann keine positiven Gefühle mehr empfinden. Aber er kann durchaus negative Gefühle spüren. Auch wusste ich, dass sie und ein paar ihrer Gefolgsleute schon lange von hier weg wollten. Zuerst haben sie sich gewehrt, als ich die älteste und einzige Namless mit Namen fast vernichten wollte, doch schließlich haben sie nachgegeben. Töten konnte ich sie nicht, denn ich wusste, dass das ihr größter Wunsch war." Mein Gesichtsausdruck war inzwischen wieder normal geworden. "Die einzige Namless mit Namen?" wiederholte ich. "Ja. Dies ist die Führerin aller Namless. Sie ist so alt wie die Berge und trotzdem strahlte ihre Schönheit über die der anderen. Sie war einst Königin von dieser Insel, die wir Retherwrotae genannt haben: Katherine Knighynes Wromodhon." Ich betrachtete die Namless mit Interesse, doch dann entschied ich mich, zuerst Faiter auszuschalten und dann mit Katherine zu sprechen. Als wenn nichts gewesen währe, sprach ich weiter: "Also. Deine Taktik besteht einzig und allein aus Verstecken. Erst waren es die Fische und jetzt sind es die Namless. Du denkst, ich würde den Namless kein Haar krümmen, oder? Doch da liegst du falsch. Es ist so wie so ihr Wunsch getötet zu werden. Egal, ob sie zu dir halten oder nicht."

Sofort nachdem ich meinen Satz beendet hatte, griff ich an. Es war einfacher, als ich dachte. Ich musste nur ein paar Pflanzen befehlen, aus dem Meeresboden zu wachsen und seinen Körper zu umschlingen. Nach ein paar Sekunden, die er dort fest hing, lies er den Kopf hängen und sagte: "Du hast gewonnen. Ich gebe auf." Ich spürte ein Kribbeln im Bauch, was mir sagte, dass es eine Falle war, doch ich unterdrückte dieses Gefühl.

Ich begann, Faiters Energie auszusaugen, doch sofort bekam ich die Strafe für meine Unachtsamkeit. Auf einmal war ich umzingelt von tausend Fischen, die alle mit Speeren oder anderen spitzen Gegenständen auf mich zielten. Doch ich tat nicht das, was Faiter erwartete. Ich saugte einfach weiter seine Energie aus. Er lachte mit dem letzten Bisschen an Kraft, was er noch hatte "Noch ehe du mir alle Energie ausgesaugt hast, wird meine Armee dich getötet haben." Ich lächelte nur und konzentrierte mich weiter auf seine Energie.

Faiter riss die Augen auf, als er erkannte, dass seine Armee niemals angreifen würde. Ich hatte Meerespflanzen befohlen, alle zu packen und festzuhalten. Zusätzlich hatte eine besonders seltene Pflanze ein lähmendes Gift versprüht, dass alle Fische wie Statuen aussehen lies. Nur Faiter, die Namless und ich konnte es nicht betäuben, denn wir hatten eine zu große Macht.

Nach ein paar Sekunden hatte ich Faiter all seine Energie ausgesaugt. Er lag auf seinem Thron, wie eine leblose Hülle, was er auch war. Als die Namless den Tod ihres Gebieters anerkannt hatten, befreiten sie ihre Königin und scharten sich um mich.

"Meine Haut hat ihren Glanz verloren und mein Herz ist mit Wut und Hass getränkt. Bitte vernichte uns! Vernichte uns alle, damit es nie wieder ein Wesen gibt, das nur leiden kann." Ich mobilisierte meine neu gewonnenen Kräfte und tötete sie. Alle zerfielen zu staub und hinterließen nichts als ein Tropfen Farbe. Schließlich waren nur noch die Königin und ich übrig. Sie machte sich bereit zu sterben, doch ich erfüllte ihren innigsten Wunsch nicht. "Warum zögerst du?" Fragte sie mich. "Ich habe noch ein paar Fragen an euch, Majestät. Warum habt ihr mir nicht eure wahre Identität erfahren? Und wie konnte man euch so zurichten?" Sie seufzte und lies sich auf den Thron nieder, auf dem zuvor noch Faiter gesessen hatte. "Ich wollte nicht, dass du denkst, ich währe irgendetwas besonderes. Da ich nicht mehr ganz Mensch bin, kann ich Menschen nicht mehr verstehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, den Mund zu halten." Ich wartete erwartungsvoll, doch sie schien das Gespräch nicht fortsetzen zu wollen. Schließlich fragte ich sie noch ein mal: "Wie konnte man euch so zurichten?" Sie lächelte traurig. "Es gibt Dinge, mein Junge, die so schlimm sind, das allein der Gedanke daran schmerzhaft ist. Gerade wegen diesem Gedanken will ich sterben. Du wirst diese Gefühl erfahren, mein Junge. Jedoch nicht aus dem gleichen Grund wie ich... diese Traurigkeit.... diese endlose Traurigkeit zerstört mein zur Hälfte menschliches Herz vollkommen... bitte gib mir Erlösung und töte mich!"

Ich sah wieder die unendliche Trauer in ihren Augen und tötete sie. Bei ihr war es anders. Sie löste sich nicht in Rauch auf. Nicht vollständig. Ihre wunderschöne Haut und das lilane Kleid hatten ihren Glanz zurück bekommen und lagen auf dem Boden wie eine Hülle. Ich hörte eine Stimme in meinem Kopf, sie sagte: ,Dies ist mein letztes Geschenk für diese Welt. Ich möchte, dass mein Erlöser es bekommt. Bitte strick es zu einem Umhang. So dünn er auch ist, er wird dir selbst im kältesten Eis Wärme geben. Dies ist alles, was ich dir geben kann. Sonnst kann ich dir nicht mehr helfen...'

Als ich bei Laurentius angekommen war, lag er immer noch bewusstlos auf diesem Stück Gras, auf das ich ihn gelegt hatte. Während er noch bewusstlos war fertigte ich den Mantel. Es war eigentlich nicht meine Art, doch ich wusste, das ich ihn brauchen würde.



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