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Die Torwächter

Die Wächter der Elemente
von

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XIV Die Schwärze

Endlich kam ich an eine Lichtung. In der Mitte stand nur ein Stein. Ich wusste, was ich zu tun hatte: Ich musste den Torwächter beschwören. Ich setzte mich vor den Stein und versuchte mich zu konzentrieren. Ich verwendete all meine Anstrengungen darauf, mich zu beruhigen, doch schließlich ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf. Es konnte mir ja egal sein, ob der Torwächter so herausgetrieben würde, dass er fast am Ende seiner Kraft war oder nicht. Ich schickte all meine Energie und meinen Hass ins Innere des Steins und fühlte, wie sie auf Wiederstand prallten. Nur Sekunden später stand eine Gestalt in einer weißen Kuppe vor mir.

"Du hast mich aber schnell gefunden. Ich dachte nicht, dass du so schnell wieder auf den Beinen sein würdest!" Eigentlich sollte ich erschrecken, denn es war keine Männerstimme, die da aus der Kapuze der Kuppe kam, doch ich tat es nicht. Irgendwie hatte ich schon vorher gewusst, was mich erwartete. Sie lächelte mich an. "Du hast zwar noch nicht die Ganze Kraft des Psys gelernt, doch du kannst ein bisschen vorhersehen. Natürlich bist du nicht so stark wie Shiro, der sich nur auf die Kraft konzentriert hat." Ich erwiderte ihr Lächeln, doch meins fiel viel hasserfüllter aus, als das ihre. "Nein. Ich habe nicht die gleichen Kräfte wie Shiro, das ist klar. Aber ich habe viele andere Fähigkeiten, von denen ihr Torwächter nichts ahnt. Und jetzt nimm endlich die Kapuze ab! Ich weiß inzwischen, dass du die Frau aus der Kneipe bist, aber ich weiß immer noch nicht, wie du heißt." Sie lächelte immer noch als sich Ranken um mich wickelten. "Ich heiße Camilla." Sagte sie und ließ eine Dornenranke direkt in mein Herz stechen. Ich fühlte einen steckenden Schmerz, weswegen mir fast ein Schrei herausgerutscht währe, doch ich lächelte immer noch. Jetzt Grinste ich fast und das machte sie stutzig. Dann begriff sie es. "Du kannst mich nicht töten. Ich lebe allein von meinem Hass, doch der ist so stark, dass man mich nicht töten kann." Sie riss die Augen auf als ich einen Finger krümmte und die Ranken, die mich fesseln sollten, zerfielen. Dann packte ich mit der Hand die Dornenranke und zog sie aus meiner Wunde und meinem Herzen.

Jetzt konnte man es sehen. Mein Herz und mein Blut waren nicht rot. Sie waren schwarz. Ich hatte mal von einem Menschen gehört, der nichts außer Hass empfinden konnte. Dieser hatte ein schwarzes Herz gehabt und Liebe existierte in seinem Wortschatz nicht mehr. Camillas Augen verengten sich wieder, doch ihr Lächeln war verschwunden. "Dann ist es tatsächlich wahr... es gibt Leute, die keine Liebe mehr empfinden können? Jetzt merke ich auch, warum der Plan nicht klappt. Aber du wirst uns nie besiegen können. Wir haben etwas, was du nicht hast!" Den letzten Satz schrie sie förmlich. Ich grinste hämisch "Bist du dir da sicher? Wen oder was liebst du denn noch? Deine Familie ist tot! Damit sich der Torwächter sich nur auf seine Aufgabe konzentrieren kann, werden alle, die er mag oder sogar liebt getötet, habe ich nicht recht? Außerdem dürfen sie keine anderen Menschen kennen lernen. Wenn sie einmal zu alt werden wird ein halbwegs begabter Mensch genommen. Den Mensch dürft ihr aber nicht kennen lernen. Außerdem hat er eine Maske auf, damit ihr euch nicht in ihn oder sie verliebt und wiedererkennt. Außerdem wird das stärkste Kind ausgewählt und die anderen werden getötet. Hab ich nicht recht?" Ich hatte es alles geschrieen und als ich wieder in ihr Gesicht sah, liefen Tränen ihre Wangen hinunter. Sie schien völlig entgeistert. Doch dann fasste sie sich wieder "Ja, du hast recht und ich weiß auch, dass ich keine Change gegen dich habe, trotzdem werde ich weiter kämpfen. Du hast recht! Ich kenne meine Mutter nicht. Aber ich bin mir sicher, dass sie irgendwo auf dieser Erde lebt. Ich will sie beschützen, auch wenn ich sie nicht kenne. Aber deine Vorstellung von der Liebe ist sehr falsch. Wenn man keinen Menschen liebt, heißt das noch lange nicht, dass man niemanden und nichts lieben kann. Ich liebe das unbekannte. ich liebe meine Mutter und die Blumen." Damit schleuderte sie Blütenblätter auf mich, die sich mitten im Flug in Dornen verwandelten. Ich wich ihnen aus und feuerte einen Ball aus Erde auf Camilla. Sie wehrte sich nicht, als die Erde sie fesselte.

Ich ging zu ihr und zwang sie aufzusehen. "Schade. Du bist echt ein hübsches Wesen. Warum nur hast du dich entschieden Torwächter zu werden?" Ich küsste sie und in dem Kuss saugte ich ihr die Energie aus, so dass sie nur noch ein Häufchen Asche war, das vom Wind weggeweht wurde.

Nachdem ich die Energie der Pflanzen in meiner Flasche eingeschlossen hatte, ging ich zu Laurentius zurück. Er lag immer noch auf dem gleichem Stück Erde, wo ich ihn liegen gelassen hatte, doch inzwischen hatte er die Besinnung verloren. ,Komisch' ,dachte dich ,Eigentlich mag ich Laurentius, ist das nicht auch eine Form der Liebe?' Doch dann horchte ich in mich hinein und holte meine Gefühle für Eerbeera hervor. Es war eindeutig nicht das selbe. Es ähnelte sich auch nicht. Also liebte ich Laurentius nicht, sondern mochte ihn.

Um ein Heilungsmittel für Laurentius zu bekommen, wandte ich meine neu gewonnene Energie an. Ich konzentrierte mich darauf, eine Pflanze sprießen zu lassen. Ich merkte, dass ich Camilla nicht nur die Kraft, sondern auch das Wissen über Heilkunst herausgesaugt hatte. Die Pflanze, die ich Laurentius gab wirkte Wunder. Schon nach ein paar Minuten war er wieder auf den Beinen.

Ich wusste nicht, ob Laurentius wirklich schon geheilt war, oder nicht, aber er sagte mir, es gäbe keinen Grund zur Annahme, dass er log und deshalb machten wir uns wieder auf den Weg.



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