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Die Torwächter

Die Wächter der Elemente
von

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II Die Zeremonie

Die Kutsche hielt vor einem großen Gebäude und ich stieg aus. Ich wollte gerade nach einem meiner Koffer greifen, als Mysterius mich zurückhielt. "Das wird schon erledigt. Ich führe dich jetzt erst mal herum." Ich war verblüfft. Konnte Mysterius sich Dienstboten leisten? So war er gar nicht gekleidet. Eher wie ein nicht gerade viel verdienender Tempelbesitzer. Mysterius lächelte und wieder fragte ich mich, ob er meine Gedanken las. Ich sprach die Frage laut aus. Und Mysterius antwortete mit einem breitem Grinsen: "Das ist meine große Kraft, die Gedanken von anderen zu lesen. Du wirst es auch können, wenn du eine Weile bei mir bist." Ich war verblüfft. Ich hatte nicht mit so einer Antwort gerechnet. Würde ich ihn dann auch abblocken können? Gerade, als ich diese Frage stellen wollte, antwortete er: "Natürlich wirst du das abblocken können. Sogar wenn du schläfst. Aber jetzt führe ich dich erst mal ein bisschen herum. Oder möchtest du erst in dein Zimmer und dich umziehen? Die Robe meine ich. Wenn du mein Schüler bist, musst du auch die passende Robe zu meinem Tempel anziehen." Ich antwortete, dass ich lieber erst einen Rundgang machen wollte.

Die Eingangshalle sah gut aus. Sie war nur spärlich erleuchtet und hatte einen Holzboden. Es hingen an den Wänden Kerzenhalter einer seltsamen Farbe. Ein Gemisch aus rot und schwarz. Sie sahen sehr interessant aus und ich fragte mich, ob ich auch so einen in meinem Zimmer haben konnte. Als nächstes führte mich Mysterius in den Esssaal. Der Esssaal sah genauso aus, wie die Eingangshalle, sie unterschieden sich nur im Inhalt. Im Esssaal standen überall große und lange Tische. Das Badezimmer und die restlichen Räume waren genauso aufgebaut. Holzboden und spärlich erleuchtet mit den dazu gehörigen Einrichtungen. Aber eins störte mich. Nirgendwo traf man auch nur einen Menschen. Ich war am meisten gespannt auf die Schüler von ihm. "Die Schüler haben um diese Uhrzeit Pause." Sagte er um meine unausgesprochene Frage zu beantworten.

Schließlich kamen wir in den Saal, wo die Schüler wohnten. Mysterius nahm eine große Glocke und klingelte. Alle Türen wurden geöffnet und die Schüler kamen raus. Sie sahen alle sehr gut aus und ich wurde ein bisschen neudisch. Die Roben unterstrichen die muskulösen Figuren und alle hatten sie schwarzes Haar. Wie sollte er da nur reinpassen? Er mit seiner schmächtigen Figur, der nicht annähernd so majestätisch und männlich wirkte. "Das ist Cerron. Er ist ein neuer Schüler und verfügt über viel geistige Energie. Ich hoffe, ihr werdet euch mit ihm verstehen!" Sagte Mysterius und sah die Schüler an. "So, Cerron. Ich werde die nun verlassen. Cius! Kümmere dich bitte um ihn und zeig ihm sein Zimmer!" befahl er einem der Jungen und alle verbeugten sich. Cius hatte eine männliche Figur und war sehr groß. Er hatte außerdem ein nettes Lächeln auf den Lippen. Ich spürte, dass ich es mit ihm aushalten würde. Er zeigte mir ein großes Zimmer, das sehr edel und schick eingerichtet war. Es hatte ein Regal voller Bücher über die geistige Kraft und einen Schrank voller Roben und Unterkleider. Ich bestaunte alles mit großen Augen. "Daran gewöhnt man sich." versicherte mir Cius mit einem breiten Lächeln. "Kannst du auch Gedanken lesen?" Fragte ich sehr erstaunt. Seine Augen wurden groß, doch dann fing er sich anscheinend wieder. "Nein, so gut wie Meister Mysterius bin ich nicht, aber man konnte dir ganz genau ansehen, was du denkst." Ich war ziemlich erleichtert, dass nicht alle meine Gedanken lesen konnten.

Ich erfuhr von Cius, dass er schon fünf Jahre hier war und damit der älteste Schüler. Er war schon mit zehn zu Mysterius gekommen. Also war er jetzt fünfzehn. Weiter erführ ich, dass es sehr ungewöhnlich war, dass man einen Vierzehnjährigen noch in Ausbildung nimmt. Also war ich ein außergewöhnlicher Fall.

Die Robe war gar nicht mal so unbequem, wie ich es am Anfang dachte. Doch neben Cius wirkte ich immer noch sehr schmächtig.

Die Glocke läutete und Cius erklärte mir, dass alle Schüler nach draußen gehen müssen. Als wir im Flur standen, sahen wir einen Diener. Er erklärte uns, dass das Bankett angerichtet war. Bankett, was möchte das wohl heißen? In dem Esssaal bekam ich die Antwort: Die Tische waren überladen von Essen. Es waren alles Sachen, die ich mochte. Aber wie sollten vierzig Schüler das alles essen? Ich setzte mich an den Tisch. Als alle am Tisch saßen wurde gebetet. Es war ein ruhiges Gebet und erst als alle fertig waren, wurde gegessen. Dabei erstaunten mich die anderen Schüler. Sie taten sich so viel drauf wie es nur ging und dann begannen sie mit einem höllischen Tempo zu essen. Das taten sie nicht ein oder zweimal, sondern fier oder fünf mal. Ich tat mir nur einen Teller halb voll und aas sehr langsam. Als ich fertig war, waren die anderen gerade beim zweiten oder dritten Teller. Ich blickte zu Mysterius und sah, dass er nur lächelnd auf alle anderen guckte.

Nach dem Essen wollte ich auf mein Zimmer gehen, doch Mysterius bat mich zu warten. Er kam auf mich zu und sprach: "So. Du bist ein außergewöhnlicher Schüler, deshalb musst du mich nicht Meister nennen, wie die anderen. Es währe schön, wenn du morgen ausschläfst, gemütlich Frühstücken gehst und dann in den Schrein kommst. Dort fangen wir mit den Übungen an." Ich verbeugte mich leicht und ging dann auf mein Zimmer. Irgendwie hatte ich keine Fragen mehr und war plötzlich zum Umfallen Müde. Ich zog meine Robe aus und legte mich ins Bett. Ich hatte eigentlich noch vor, ein Buch zu lesen, aber die Müdigkeit kam über mich wie ein Tuch. Ich schlief sofort.

Am nächsten Morgen erwachte ich, als die Sonne schon hoch stand. Also musste es bereits Mittag sein. Ich wusch mich und zog mich an. Dann ging ich Frühstücken, wie es mir befohlen worden war. Danach kam ich in den Schrein.

Ich traf nicht wie erwartet auf die Schüler, sondern nur auf Mysterius. "Die Schüler haben heute ihren freien Tag." antwortete er. Wir begannen mit dem Training. Er sagte mir, ich sollte mich im Schneidersitz hinsetzen. Dann die Augen zu machen und ganz langsam in mich hinein horchen. Wenn ich nicht mehr rauskommen könne, dann sollte einfach mit meiner ganzen Konzentration ,ich will raus!' denken. Ich horchte also in mich hinein und wieder hatte ich dieses Gefühl, doch etwas war anders, als beim ersten mal. Ich war ganz ruhig und ließ es einfach geschehen. Ich hörte auch meinen Herzschlag, doch diesmal wurde er nicht lauter. Auch das heiß- und kaltgemischte Gefühl war nicht mehr so bedrohlich wie beim ersten mal. Ich war ganz in mich versunken, als ich eine Stimme hörte. Ganz leise, aber ich hörte sie. Sie sagte: "Mach die Augen auf und befehl dem Stein zu fliegen!" Ich machte meine Augen auf, doch es war nicht das übliche Gefühl, wenn ich meine Augen aufmachte. Dieses warme und kalte Gefühl begleitete mich. Und ich wollte nach dem Stein greifen. Ich griff nicht mit meinen Händen nach dem Stein, sondern mit diesem Gefühl. Das hört sich unsinnig an, doch es klappte. Der Stein flog. Ich guckte Mysterius an und befahl meiner Magie, ihn ebenfalls zu nehmen und in die Luft zu heben. Auch das Geschah. Auf einmal fühlte ich ein Kribbeln in meinem Kopf, als ob eine Exestens da war, die nicht dorthin gehörte. Ich befahl meiner Magie, sie wegzustoßen. Und das Kribbeln verschwand. Es wurde ein immer schöneres Gefühl und ich wollte gar nicht mehr aufhören, doch ich kam wieder in die Gegenwart zurück. Mysterius sah mich lächelnd an und meinte: "Das war sehr gut. Du hast mich und den Stein zum schweben gebracht und auch noch meine Gedanken abgewehrt." Ich freute mich über das Lob, doch ich wurde auf einmal müde. "Es ist ein trügerisches Gefühl," , erklärte er mir, "du denkst, du bist stark und nichts und niemand kann dich aufhalten, doch du irrst dich. In Wirklichkeit ermüdet es dich. Geh auf dein Zimmer und schlaf ein bisschen. Ich denke, ich habe dich für den ersten Tag genug machen lassen." Zuerst wollte ich wiedersprechen, dann jedoch wurde die Müdigkeit immer stärker. Schließlich befolgte ich den Ratschlag und ging auf mein Zimmer. Dort fiel ich, wie am Vorabend, sofort ins Bett und fand mich in der Traumwelt wieder.

Zu meiner großen Überraschung war es der nächste Morgen, als ich erwachte und Cius saß neben meinem Bett. "Du bist nicht zum Abendessen gekommen und Meister Mysterius hat sich sorgen gemacht. Du hast im Schlaf fiebrig gesprochen. Anscheinend hast du dich überanstrengt. Ich habe die Nacht bei dir gewacht." Sagte er, sobald er merkte, dass ich wach war. "Die ganze Nacht?" fragte ich verblüfft "Dann hast du nicht geschlafen? Geh jetzt lieber und ruh dich aus!" "Danke, aber das ist nicht nötig. Meister Mysterius wird mich bald ablösen. Du darfst heute übrigens keine Übungen machen."

Gerade als er geendet war kam Mysterius ins Zimmer "Danke, dass du bei Cerron wache gehalten hast. Du hast heute ebenfalls frei." "Danke Meister. Ich werde jetzt gehen. Gute Besserung Cerron!" Cius ging aus dem Zimmer und Mysterius setzte sich auf den Stuhl. "Ich habe meine Kräfte wohl überschätzt..." gestand ich dem lächelnden Mysterius. "Es tut mir leid." "Da kannst du doch nichts für. Trink das und schlaf danach wieder ein!" befahl er mir. Ich trank ein schluck aus dem goldenen Becher und wurde augenblicklich müde.

Die nächsten Tage lernte ich immer mehr und am Ende des Monats sagte Mysterius mir, er würde mich in das Geheimnis des Schreins einweihen. Es war eine heilige Zeremonie und ich spürte die Wellen, die von Mysterius ausgingen. Wir setzten und im Schrein nieder und er erklärte mir das Geheimnis des Tokahashimysto-Schreines: "Dieser Schrein ist zu Ehren der sieben Torwächter aufgebaut. Die sieben Torwächter schützen die sieben heiligen Elemente, Psycho, Erde, Luft, Pflanze, Feuer, Wasser und Eis. Alle meine Schüler müssen am Ende zu jedem Tor reisen und den oder die Torwächter/in heraufbeschwören, um ihm oder ihr zu danken. Sie sind alle verschieden stark und nur die wenigsten schaffen es, alle heraufzubeschwören. Bisher hat es erst einer geschafft, sechs der sieben heraufzubeschwören. Das stärkste der Elemente, das Eis, hat sich noch keinem geöffnet. Es gibt Wesen, die dadurch getötet wurden. Die Namen des Psycho Gottes ist Shiro. Der Name des Erd Gottes ist Ermes. Der Name des Luft Gottes ist Hirou. Der Name der Göttin der Pflanzen ist Camilla. Der Name des Gottes des Wassers ist Faiter. Der Name der Göttin des Feuers ist Serena. Und der Name der Göttin des Eises wissen wir nicht. Durch jede Beschwörung werden die Götter stärker. Und es heißt, es wird einmal ein junger, hasserfüllter Krieger kommen und sie alle vernichten. Bis er auf die Göttin des Eises trifft. Wir versuchen mit unseren Gebeten, zu verhindern, dass er bis zur Eisgöttin durchkommt, denn wer alle besiegt, der wird die Elemente freilassen. Und sie werden auf der ganzen Erde wüten."

Nach der Zeremonie war ich sehr betroffen. Dieser junge Krieger musste unglaublich stark sein, wenn er sie alle heraufbeschwören und sogar besiegen konnte.



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