Zum Inhalt der Seite

Vampires Dawn - Reign of Blood

Kapitel 1. Vampire
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vampires ~Dawn~
 

Kurzes Vorwort:
 

Anlässlich des Erfolges einer der ersten großen Vollversionen in der deutschen RPGk2 Community habe mich dazu entschlossen eine Fanfic (Geschichte) über "Vampires Dawn" zu machen. So wie auch schon das Spiel soll es eine entsprechend lange Geschichte, mit einer tiefgründigen Story und detaillierten Charakteren werden. Da ich selbst von dem Spiel mehr als angetan war, muss ich Marlex* an dieser Stelle noch mal erwähnen, denn ohne ihn säße ich heute gar nicht hier und täte dies für euch niederschreiben. "Vampires Dawn" ist in meinen Augen nicht einfach ein gelungenes RPGk2 Spiel. Nein, es ist mehr als das, es ist fast ein Epos. Es reizt mich wirklich diese durch und durch gelungene Geschichte niederzuschreiben und ich hoffe sehr das ihr alle viel Vergnügen und Leserfreude an dieser Geschichte haben werdet. "Vampires Dawn" wird von einem PC Spiel auf Text niedergeschrieben, d.h. alle Rechte sind dem Entwickler vorbehalten und ich werde auch nichts wesentliches an der Storyline verändern, sofern es nicht den Rahmen der Unmöglichkeit verlässt. Wer schon immer mal wissen wollte mit welchen Gewissenskonflikten Valnar nach seiner Verwandlung als Vampir zu kämpfen hat, oder ein näheres Bild von dem bitterbösen Asgar erwartet wird wohl hier gut bedient sein. Vor meinen Arbeiten hatte ich extra noch einmal ein Gespräch mit dem Entwickler des Spiel "Marlex" sowie mit seinem Beta-Tester und Leiter vom RPG-Reich "Gsandsds" (großes Dankeschön an die beiden!!) In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß mit der Fanfic. [Laguna.L]
 

Prolog:
 

"Was ist dieses Rot....?"
 

"Eine Schimmernde Farbe?"
 

"..."
 

"Die Farbe von Blut?.."
 

"Welches Schicksal spiegelt sich in der Pfütze aus Blut?"
 

"Welches Eigenschaften der Menschen sehen wir?.."
 

"Gier...Selbstsucht...Hass...Tränen?"
 

"Oder ist es gar der Tod?.."
 

"Sind wir der Schwelle zum Tode nahe? Ist der vermeintliche Weg in die Ewigkeit so nahe?"
 

"Ist es so leicht zu...Sterben?"
 

"..."
 

Der Junge Simon Rage schreckte mit einem geschockten Gesichtsausdruck in seinem Bett auf. Draußen regnete es in Strömen und dicke Regentropfen schlugen gegen die Dachzinnen. Nach einer Weile begannen sie dann wie eine lange Spur am Fenster herunterzuströmen bis sie schließlich den hellen Bereich des Fensters verließen und von der schwärze der Nacht verschluckt wurden. Der Junge beobachtete das Spiel des Regens eine Weile. Draußen wehte der Wind Sturmartig und es schien als hätte in dieser Nacht etwas düsteres seinen Schatten über die Wälder geworfen an denen die angrenzende Holzhütte lag, in der er wohlbehütet auf seinem Bette ruhte. Die Augen des Jungen schienen ausdruckslos, er musste etwas erlebt haben das ihn ziemlich beunruhigende Gedanken eingeflösst hatte. Simon hob horchend seinen Kopf etwas in die Höhe. Das Spiel des Windes wurde lauter und hätte er es nicht besser gewusst, so war es ihm doch so als ob er in diesem Augenblick einige flüsternde Stimmen durch die Botschaft des Windes vernehmen könne. Simon schmiegte seinen Beine um seinen Oberkörper und zog sich die warme Decke seines Unterbetts bis an die Knie. Trotz der Ausstrahlenden Wärme die dieses Zimmer von sich gab fröstelte es ihn in dieser Nacht. Das ticken einer Uhr verriet ihm das es schon kurz nach 22.00 Uhr war. Eigentlich sollte er schon längst schlafen, doch nach diesem Erlebnis? Das klopfen der Fensterscheiben wurde leiser und der Junge konnte seinen eigenen Atem spüren. Es war ein unruhiger und kalter Atem. Langsam versuchte Simon die Erlebnisse von diesem Traum aus seinem Gedächtnis zu verdrängen, doch es schien ihm nicht so recht zu gelingen. Als hätte man die Stille herabbeschworen pfiff im nächsten Moment ein derartig heftiger Windstoß gegen die dunklen Eichenholzfenster das diese sich mit einem Knall öffneten und das Licht der Petroleumlampe die auf dem Nachttisch direkt ihm gegenüber war, wie von Geisterhand ausblies. Der Junge schreckte auf als sich ein dunkler Schatten über sein Bett beugte. Eine knochige Hand streckte sich unter ächzendem Geknirsche in seine Richtung aus und nur der Schockstand hatte bislang verhindert das der kleine Junge völlig die Beherrschung verlor. Langsam öffnete Simon seinen Mund. Zunächst konnte man nichts als den lauten Wind vernehmen. Dann drangen leise Worte über seinen Mund. Gerade als der Junge schreien wollte, wurde es plötzlich wieder hell um sein Bett. Der verängstigte Gesichtsausdruck des Jungen schwand und machte stattdessen einem Eindruck der Überraschung Platz.
 

"Opa! Was machst du so spät noch in meinem Zimmer? Du hättest mich fast zu Tode erschreckt!." "Seit wann erschrickst du denn vor deinem eigenen Großvater, Simon Rage?" Ein gebrechlicher alter Mann, dessen Atem noch weitaus unregelmäßiger schlug als der seines jungen Schützlings schloss das offene Fenster, setzte sich zu seinem Neffen an die Bettkante und lächelte gutmütig. Simon wollte noch etwas erwidern, doch der Wind übertonte seine schwache Stimme. Erneut hätte der Junge schwören können leise Stimmen von draußen zu vernehmen. "In einer Nacht wie dieser sollte man nie alleine sein. Und ich dachte mir ein bisschen Gesellschaft könnten wir beide ganz gut vertragen!" sprach der alte Mann schließlich. Als er sah das Simon noch immer diesen ausdruckslosen Gesichtsausdruck auf seiner Visage hatte, verfiel er in einen seltsamen Flüsterton. "Der Wind kann einem die seltsamsten Botschaften übermitteln. Und in manchen Nächten sogar Stimmen aus dem Jenseits. Wenn du eine solche Stimme hörst musst du ganz genau hinhören. Vielleicht erfährst du das ein oder andere Schicksal einer armen Seele." raunte ihm der alte Mann zu und blickte andächtig zum Fenster raus. Der Junge horchte überrascht auf. "Wie meinst du das Opa?." Heute kam ihm sein Großvater seltsam gealtert vor. Er war nicht wie sonst. Die übliche Lebensfreude fehlte. Normalerweise hatten sie sich an jedem anderen Tag wie die besten Freunde unterhalten können, doch heute war etwas wesentliches anders. Der Alte Mann blickte mit seinen runzligen Augen weiterhin auf das Fenster hinaus, fast so als schienen seine Augenlieder etwas zu suchen. "Simon. Was ich dir jetzt sage, soll dich keineswegs erschrecken. Es soll viel mehr eine Warnung an dich sein. Auf dieser Erde gibt es viele Wesen und Kreaturen der Nacht. Nicht alle sind ungefährlich. Zumeist haben sie jedoch alle eine Gemeinsamkeit!". "Und die wäre? Erzähl Opa!" Simons Interesse schien sichtlich geweckt zu sein. Aber es war eigentlich immer interessant, wenn sein Großvater ihm etwas erzählte, da konnte er sich keineswegs beklagen. "Sie sind alle geplagte und geschunden Wesen, verstoßen von Gott und der Gemeinschaft, auf der Suche nach einem Grund der ihrem Leben einen Sinn gibt. Sie verfluchen Gott und ihr Schicksal, doch im Grunde sind sie schon lange ein fester Bestandteil einer langen Kette. Einige von diesen Kreaturen haben vor Jahrhunderten sogar unter uns Menschen gewandelt!". Dem Jungen schoss plötzlich der Traum den er eben gehabt hatte durch den Kopf. Ohne es wirklich zu wollen flüsterte er das Wort "Blut...". Der alte Mann legte plötzlich seine beiden Hände auf die Schultern seines Neffen und sah ihn mit großen Starren Augen an. Seine Pupillen gaben das pure Entsetzen frei.
 

"Opa...du tust mir weh..". So plötzlich wie seine Reaktion gekommen war, ließ er von ihm ab. "Weißt du was du geträumt hast? Bist du dir sicher das du Blut gesehen hast?" Die Stimme des Großvaters hatte einen beunruhigenden Unterton. Der Junge blickte ihn fragend an. "Simon...lass mich dir etwas erzählen. Du bist nun 11 Jahre alt und damit alt genug etwas über eine der mächtigsten Rassen zu erfahren die aus der Dunkelheit der Menschen empor gekrochen sind. Sie ernähren sich von dem Blut der Kreaturen die sie aussaugen und...". Der Junge weitete seine Augen. "Opa! Meinst du etwa...Vampire?". "Ja mein Sohn, genau wie du es sagst, ich meine Vampire. Geschöpfe, hervorgebracht aus der tiefsten Dunkelheit der menschlichen Existenz, dazu verbannt ein ewiges Leben zu führen und ewig auf Erden zu wandeln. Sie ernähren sich von Blut. Vorzugsweise Menschenblut, aber gierige Vampire nehmen alles was sie kriegen können, außer dem Blut der Toten, denn das wäre ihr Untergang. Du hast sicher schon die wildesten Geschichten über Vampire gehört aber keine kam der Wahrheit auch nur ansatzweise Nahe." Der Junge richtete sich nun vollends in seinem Bett auf und wartete mit gespannten Blicken auf die noch folgenden Worte seines Großvaters. Er kannte seinen Opa ziemlich gut. Doch noch nie hatte er ihm etwas von Vampiren oder anderen Kreaturen der Nacht erzählt. Das Klopfen der Fensterscheiben und das Lied des Windes schienen ihren Höhepunkt zu erreichen und Simon war froh das er nun doch nicht alleine im Zimmer war. Der alte Mann bemerkte die Erleichterung seines Neffen und brachte ein schwaches Lächeln zustande. Dann fuhr er fort. "Die Vampire haben sich vor Jahrhunderten wie Ratten unter uns Menschen ausgebreitet und galten lange Zeit als die gefährlichste Rasse überhaupt, denn durch einen Biss eines Vampires konnte dieser einen Menschen zu einem der ihrigen machen. Der neu entstandene Vampir machte dann wieder seinen eigenen Vampir und da sie alle Blut brauchen um zu überleben ging es immer so weiter...ein wahrer Teufelskreis". "Ich habe gehört Knoblauch und heilige Kreuze halten Vampire zurück, stimmt das?" wagte Simon leise zu fragen. Es war ein interessantes Thema und doch ziemlich angsteinflössend für ihn. "Lange Zeit hielten die Menschen an diesem Irrglauben, aber das ist nur eine Teilwahrheit. Du musst wissen das es schon immer unter den Vampiren drei Generationen gab. Die Vampire der 3. Generation, die jüngsten Vampire. Diese sind gegen das Sonnenlicht empfindlich und werden von Kreuzen verschreckt. Die Vampire der 2.Generation sind wesentlich gefährlicher, denn sie sind Meister der Tarnung und können die Menschen in ihrem Sinnesvermögen blenden. Die 3.Generation ist die mächtigste, man kann sie nämlich nur töten indem man ihnen einen Pflock direkt durchs Herz schlägt. Dann muss man ihnen noch den Kopf abschlagen und ihren Mund mit Knoblauch fühlen...". Simon verzog angeekelt das Gesicht. "Opa, das ist ja widerlich!!". "Ja, aber sonst besteht die Gefahr das sie wieder auferstehen und noch eine viel größere Bedrohung sind als vorher. Die Macht von Vampiren erhöht sich nämlich mit jedem Mal wenn diese auf der Schwelle zum Tod stehen, mein Junge!". Der alte Mann fuhr unter einem gutmütigen Blick mit seiner rechten Hand durch die Haare seines Neffen. Sein Blick wanderte vom Fensterbrett zu Simon und auf den Boden. Ein müder Seufzer entfuhr seiner Stimme. "Es ist noch viel Zeit bis Morgen. Ich möchte dir gerne eine Geschichte dazu erzählen. Sie handelt von Vampiren, Monster, Intrigen und der Liebe. Ich hoffe ich kann mich noch an alles erinnern...". "Au ja! Bitte erzähl die Geschichte Großvater!!" Simon zog sich die Decke bis zum Anschlag an den Hals lehnte sich zurück und blickte den alten Mann erwartungsvoll an. Der Regen prasselte noch immer unbarmherzig gegen die kalten, schmutzigen Fensterscheiben als der alte Mann endlich zu erzählen begann.
 

Kapitel 1. Vampire
 

Es war in einer stürmischen Nacht, an einem Ort abgeschnitten vom dem Rest der Außenwelt. Die Bewohner der Stadt konnten sich sehr glücklich schätzen keinen Kontakt zu anderen Menschen zu haben, denn was so für Gerüchte stetig von der Welt da draußen kamen machte ihnen alles andere als Mut, sich auch nur in der Reichweite ihres Heimes hervorzuwagen. Mehr noch, die meisten Bürger der Stadt wagten sich nicht weiter als bis zum Stadtrand und nur gemeinsam verließen sie zeitweilig ihren Unterschlupf um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Klennar war an sich eine ruhige und friedliche Stadt in der die Leute zufrieden miteinander leben konnten. Streit, Diebstahl oder Mord gab es hier nicht. Die dunklen Tannen rauschten im Wind, so als ob sich ein Dunkler Schatten aus einer Ecke erhoben hatte um den ganzen Ort aus der Finsternis heraus zu verschlingen. Ein düsterer Vollmond bedeckte den benebelten Himmel. In solchen Nächten zogen es alle vor zuhause zu bleiben. Dort, vor dem knisternden Kaminfeuer und den spielenden Kindern, ihrer nächste Generation, dort fühlten sie sich sicher. Immer dann wenn ein besonders großer Holzscheit ins Feuer geworfen wurde, setzten sich die Kinder vor das Feuer und beobachteten mit faszinierenden Blicken wie das warme Feuer sich um den Scheit schlich und ihn langsam aber sicher zu Asche zersetzte, so als würde er ihm alles Leben aussaugen. In einem der Häuser saß eine Junge Frau die emsig damit beschäftigt war etwas vor dem brennendem Kaminherd zuzubereiten. Ihre Bewegungen die sie mit den Händen ausführte waren so leicht, man hätte denken können sie wäre kein Wesen natürlichen Ursprungs. In dem Bett im Nebenzimmer lag ein grünhaariger Mann der wahrscheinlich mit der jungen Frau liiert war. All das stellte ein völlig normales Familienleben dar, so wie es schon viele in Klennar gab. Die Bürger selbst waren in jeder Hinsicht der Meinung das Klennar für viele die Ideale Stadt sei um eine eigene Existenz zu gründen oder gar Kinder zu kriegen, das war eine allgemeine Meinung die auch niemand in Frage zu stellen schien. In dieser Nacht sollte jedoch noch etwas Schicksalhaftes geschehen. Etwas das auch das Rad der Zeit nicht beeinflussen könnte, und so passierte es an jenem Abend. Es war der Tag vor dem großen Maifest in Klennar. Von denjenigen die über den Zweck dieses Festes im Bilde waren wurde es auch das "Blutfest" genannt, da diese Gegend vor etwa 100 Jahren von Monstern beherrscht worden war. Dies war jedoch schon Ewigkeiten her und Klennar wurde auch einige Jahre nachdem die Monster bereits vertrieben worden waren erbaut. So entstand eine Stadt die mehr eine in sich gekehrte Gesellschaft darstellte. Um fortan von den Monstern in Ruhe gelassen zu werden feierten die Bürger an einem Tag im Jahr, in der Maiennacht das "Blutfest" wo Beutel mit Tierblut an einen Rebenzweig gebunden wurden und heftig viel Lärm gemacht wurde um die Monster zu vertreiben falls diese sich aus ihrer heimatlichen Finsternis heraus vor die Stadttore wagen sollten.
 

Die junge Frau trat lächelnd an das Bett ihres Mannes und strich ihm mit ihren Fingerspitzen sanft über die Stirn. Dann wandte sie sich wieder einem dampfenden Teekochtopf zu, der von der Hitze fast überbrodelte. Kleine Schweißtropfen verdeutlichten sich auf der Stirn des schlafenden Mannes. Dies lag jedoch nicht an der Hitze des Hauses, sondern an etwas ganz anderem. Der junge Mann träumte. Dabei schien er hin und wieder zuckende Bewegungen zu machen und unverständliche Worte zu stammeln. Ein heftiges Pochen an der Tür ließ die junge Frau für kurze Zeit ihre Arbeit vergessen. Wer konnte das so spät noch sein? Es war ungewöhnlich das sich um diese Zeit noch Leute auf den Straßen von Klennar herumtrieben. Zaghaft und mit einer Spur von erkennbarem Misstrauen entriegelte sie die Schlösser und öffnete die Tür. Der Regen schlug ihr im ersten Moment zu stark ins Gesicht als das sie etwas erkennen konnte. Eine vertraute Stimme schlug ihr entgegen. "Guten Abend Aysha! Lass mich bitte kurz rein. Ich weiß es ist spät, aber wir müssen reden!". Eine junges Mädchen im gleichen Alter von Aysha betrat mit schnellen Schritte das Haus und schüttelte sich erst mal die Haare. "Iyana? Was machst du so spät noch hier?" Ayshas Blick viel auf ihre nassen Kleider und sie schnappte erschrocken nach Luft. Einige Sekunden später kam sie mit einem trockenen Handtuch zurück. "Entschuldige bitte, wo bleibt meine Gastfreundschaft. Du bist ja ganz nass. Wärme dich ein bisschen am Kaminfeuer auf und verrate mir dann was dich zu mir führt!". Die junge Frau nickte ihr dankbar zu und stellte sich in die Nähe des Kaminfeuers. Ihr Blick fiel auf die kleine Komode neben dem Eingang. Es waren dort 3 Bilder von Aysha und ihrem Freund aufgestellt. "Warte bitte hier, ich hole dir schnell eine Tasse Tee, das wird dich aufwärmen!" meinte Aysha mit einem lächeln im Gesicht und huschte zurück in die Küche. Der Blick der jungen Frau viel auf den schlafenden Mann im Nebenzimmer. "Was ist mit Valnar? Er sieht so komisch aus..". Aysha blickte kurz nach hinten zu ihrem Verlobten. "Er schläft jetzt. Allerdings hat er mal wieder Alpträume...mein armer Valnar..." murmelte sie mit gesenktem Blick. Die junge Frau bemerkte das ihrer Freundin das Gesprächsthema offensichtlich bekümmerte. Hilfsbereit ging sie zu ihr in die Küche und nahm ihr die beiden Teetassen ab. Iyana kam dabei nie umhin das seltene Teegeschirr von Valnar und Aysha zu bewundern. Angeblich hatte es Valnars Vater seinem Sohn von einem fernen Kontinent mitgebracht als er noch ganz klein war. Die Henkel waren aus feinstem Porzellan und die Tassen hat die Form von kleinen Blumen. Wenn man genau hinsah konnte man sein klares Spiegelbild in den Tassen erkennen. "Draußen tobt ein Sturm wie ich ihn noch nie gesehen habe. Ich glaube das ist das erste mal das ich so etwas miterlebe, in Klennar kriegt man ja nicht so viel zu sehen" begann Iyana vorsichtig. "Du hast Recht." Aysha putzte etwas an den beschlagen Fensterscheiben damit sie nach draußen sehen konnten. Eine Weile herrschte Stille, doch dann wurden die beiden von einem wimmern aufgeschreckt. Es kam von Valnar, der sich inzwischen wie ein Wahnsinniger im Bett krümmte. "Was ist nur los mit ihm? Er sagt es ist immer wieder derselbe schlimme Traum...doch er will mir nicht sagen was er träumt...ich hoffe nicht das er ernsthaft krank ist..." sprach Aysha schon fast im Flüsterton. "Wir haben doch Doktor Jarn. Einen besseren Doktor hab ich noch nie gesehen, vielleicht kennt sie ja eine brauchbare Medizin gegen die Schlafstörungen von deinem Schatz!" Iyana warf ihrer Freundin einen aufmunternden Blick zu. "Das ist doch klar das du noch nie einen besseren Doktor gesehen hast, du kennst doch kaum was von der Welt, genau wie wir fast alle!" Beide Frauen wollte gerade anfangen zu kichern, als plötzlich ein heller und scharfer Blitz in ihr Blickfeld schoss der die beiden fast zu Tode erschreckte und Valnar geschockt in seinem Bett auffahren ließ. Ein krachender Donner folgte, der den junge Mann am ganzen Körper erzittern ließ. Es schienen einige Sekunden zu vergehen bis Valnar sich von dem Schock erholt hatte und die beiden Mädchen vor seiner Zimmertüre wahrnahm. Gequält hatte er die Augen zugekniffen, denn das helle Licht in seinem Zimmer schien ihn zu blenden. "Aysha?...Verdammt was ist nur mit mir los...diese Kopfschmerzen..." Valnar hielt sich verärgert die Stirn. Seine Hand war so schlaff und sein Körper wirkte so erschreckend müde auf die Mädchen. "Mein armer Schatz..." Sofort war Aysha bei ihm und hielt seine Hand. "Du gehst am besten morgen zu Dr. Jarn, damit sie dir ein Schmerzmittel gibt. Ich weiß auch nicht was wir sonst für dich tun können.." Die junge Frau sah sehr besorgt um ihren Mann aus. Iyana war schon auf dem Weg zur Tür. "Das mit dem Gespräch kann auch noch bis morgen Zeit haben, Aysha! Kümmere du dich erst mal um unseren kranken Patienten!" dabei warf sie ihr einen zwinkernden Blick zu. "Witzbold, mach das du nach Hause kommst Iyana!" Aysha lachte vergnügt. Wenigstens hatte ihr Verlobter den Sinn für Humor nicht verloren. Valnar richtete sich mühsam auf und sah eine ganze Weile nur auf seine Hände. Seine Pupillen umspielten mit ihren Blicken seine Handflächen, dann glitten sie langsam hinunter auf den Boden wo sie hängen blieben. "Dieser Traum..." Valnar sprach schon fast so als wäre er nicht ganz anwesend in dieser Welt. Langsam konnte er sich wieder an alles erinnern. Und dieses mal deutlicher als er es bisher wahrgenommen hatte.
 

"Was du da tust ist die Blasphemie der menschlichen Existenz!"
 

"Blasphemie? Wenn ich das schon höre. Du bist doch nur ein Mensch der von nichts eine Ahnung hat!"
 

"Was...Was bist du? Was willst du von mir?"
 

"Was ich bin?.."
 

"Ich bin dein schlimmster Alptraum Valnar. Das Böse in Reinform. Ich bin ein Wesen der Nacht das so alt ist das du es dir nicht im geringsten vorstellen kannst"
 

"Aber ich weiß wie man dasteht wenn man von nichts eine Ahnung hat...deshalb sollst du fühlen...wie ICH....sein wie...ICH...!"
 

"Was tust du? Neeein!!.."
 

"Spüre den Geschmack der Unsterblichkeit! Koste davon und werde einer von uns. Doch deine Seele wird mir gehören. Und dein Blutgeist wird allein mir gehorchen! Denn für dich bin ich das was ihr Menschen "Meister" nennt!"
 

Ein heller Lichtblitz weckte Valnar schließlich aus seinem Tagtraum. Aysha schien sich wieder beruhigt zu haben, denn sie stand wieder vor dem Herd und setzte neuen Tee auf. Irgendetwas war in der Zwischenzeit passiert oder würde noch passieren, das konnte Valnar fast spüren, allerdings kam er nicht dahinter wieso ihn diese dumme Vorahnung so plagte. Träumte er deshalb schon seit 3 Tagen denselben Traum? War es ein böses Omen? Oder war es nicht viel mehr als die dumme Einbildung eines verwirrten Mannes. Bis vor kurzem war doch noch Iyana hier gewesen und Aysha an seiner Seite. Doch was war dazwischen? Er konnte sich einfach nicht erinnern, ihm war so als wäre sein gesamter Verstand schläfrig, seine Sinne benebelt. "Weißt du Aysha...ich glaube ich gehe noch heute zu Dr. Jarn..." Valnar hatte sich von seinem Bett aufgerafft und ging zum Kleiderschrank. Von der Wand nahm er sein "Kijoin-Kurzschwert" für das er zwar nur bei der Jagd Verwendung gehabt hatte, aber in so einer stürmischen Nacht war es besser auf alle Fälle sicher zu gehen. "In Ordnung Schatz, aber pass bitte auf dich auf, draußen regnet es in Strömen!" entgegnete ihm Aysha mit ihrem üblichen gütigem Blick und drückte ihm einen sanften Kuss auf den Mund. "Ich werde mich bemühen so früh wie möglich wieder zu kommen, damit du dir keine Sorgen machst, mein Liebling!" antwortete ihr Valnar dankbar und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. Ihm wäre es wohl lieber gewesen wenn das ganze nur ein ordinärer Alptraum gewesen wäre, so wie er schon viele in seiner Kindheit hatte. Der junge Mann verriegelte die Haustür und machte sich auf den Weg zum Haus von Dr. Jarn. Das Rauschen der Tannen war nicht gerade ungewöhnlich doch gerade heute fröstelte es Valnar auf eine ungewöhnliche Art und Weise. Er wusste selbst nicht genau warum. Man hätte nicht sagen können das er Angst hatte durch die Dunkelheit zu gehen. Das hatte er noch nie gehabt, eine Fähigkeit um die ihn viele Jungen aus der Stadt beneidet hatten, als er noch ein heranwachsender Junge gewesen war. Die Wegen waren klitschnass und die Straßen übersäht mit Schmutz und Schutt. "Abends sieht es hier manchmal wirklich so aus wie auf einem gottverdammten Friedhof!..." musste Valnar in Gedanken feststellen. Das Haus von Dr. Jarn war etwas abseits von der Stadt. Es grenzte schon fast am Ausgang zum Stadttor. Da es nur einen einzigen Doktor in Klennar gab hatte die Frau natürlich viel zu tun, vor allem nach einer Nacht wie dieser wo die Patienten wahrscheinlich am nächsten Tag alle mit Schnupfen oder heftigen Unterkühlung in das Haus von Dr. Jarn gerannt kamen. Hätte der Junge nicht diese heftigen Kopfschmerzen würde er nie daran denken so spät an Dr. Jarns Tür zu klopfen, er wusste das sie immer sehr viel zu tun hatte, das galt besonders Abends. Aber in seinem Zustand war Valnar der Doktor wirklich egal. Es galt seine Kopfschmerzen zu stoppen und zwar schnell, wenn er heute noch schlafen wollte. Vor der Haustür der Arztpraxis blickte er noch mal nach unten auf seine Kleidung. Sie war inzwischen völlig durchnässt und aus seinen Schuhen quietschte das Wasser wie aus einem See. "Na super..." dachte sich Valnar und biss verärgert die Zähne zusammen. Dann klopfte er laut und deutlich an die massive Tür aus stämmigen Eichen- und Birkenholz. Nach dem dritten Klopfen konnte man langsame, schlürfende Bewegungen aus dem Haus vernehmen. Ein heller Lichtschein schlug Valnar entgegen und Dr. Jarn musterte den jungen Burschen mit einem überraschten Blick von oben bis unten. "Komm doch rein Valnar! Dort draußen holst du dir ja noch den Kältetod! Doch sag, was führt dich denn zu so später Stunde zu mir?" Valnar schenkte ihr ein dankbares lächeln und betrat das bescheidene Haus. Man hätte wirklich nicht sagen können das Dr. Jarn sich von ihrer Tätigkeit Doktor zu sein mit der Zeit einen großen Reichtum erhäuft hatte. Oft machte sie es sogar völlig umsonst, vor allem bei Notfällen. Eine Geste die Valnar sehr an ihr schätzte. Der Doktor war eine Frau mittleren Alters die ihre Haare stets zu einem gepflegten Zopf in den Nacken gebunden hatte. Wenn man eine Weile vor ihr stand konnte man deutlich ihr lieblich duftendes Parfüm riechen das die Frau jeden Morgen auftrug. Mit der Zeit hatte sich Valnar mit dem Doktor sehr gut angefreundet, und er und Aysha hatten Dr. Jarn während der letzten Monate oft zu sich nach Hause eingeladen um ein Tässchen Tee zu trinken. Wie fast jede Frau in diesem Dorf war auch der Dr. Jarn eine Frau die es liebte wie ein Wasserfall zu reden wenn sie Gesellschaft hatte. Die einzige negative Eigenschaft von ihr, pflegte Valnar des öfteren zu sagen. Das sollte allerdings mehr ein Kompliment darstellen, insgesamt redeten die beiden viel lieber mit Dr. Jarn als mit den anderen Frauen in Klennar. Der Doktor war absolut verschwiegen. Man konnte ihr alles erzählen und sicher sein das sie kein Wort davon auf einem der üppigen Teekränzchen ausplauderte. "Ich habe schon seit gestern Nacht ziemlich starke Kopfschmerzen und es ist nicht viel besser geworden. Könnte ich vielleicht ein Schmerzmittel von ihnen bekommen Dr. Jarn?.." hüstelte Valnar in unregelmäßigem Atemzügen. Er hatte sich eine Weile am Feuer aufgewärmt. Dabei war ihm natürlich auch nicht die cm große Pfütze entgangen die sich den Weg von der Haustür bis in den Flur gebannt hatte. "Du solltest dich nicht immer so überanstrengen. Ich habe gehört du hast erst letzte Woche einen Hirsch im Wald geschossen. Das solltest bei dem jetzigen Wetterstand lieber unterlassen. Bislang hat es dir nur eine böse Erkältung eingebracht, aber es hätte weitaus schlimmer sein können, Valnar!" warf ihm der Doktor tadelnd vor. In ihrer Stimme lag jedoch etwas gütiges und so konnte der junge Mann einfach nicht anders als diese Frau zu mögen. Immer wenn Dr. Jarn mit ihm schimpfen wollte, sagte sie doch irgend etwas das ihn stets zum schmunzeln brachte. "Na macht nichts. Ich hole dir schnell dein Schmerzmittel, aber dann ab mit dir ins Bett, ist das klar Valnar? Aysha macht sich sicher schon sorgen um dich!". Ihr Blick fiel auf die große Pfütze die sie mittlerweile bemerken musste, da sie schon die Hälfte des Hausflures eingenommen hatte. "Ich ähem...Tut mir sehr Leid.." murmelte Valnar nur halb wach. Ihm war die Situation sehr peinlich. Doch jetzt ging es ihm zu schlecht als das er es richtig wahrgenommen hätte. Als er die Tabletten in den Mund nahm, breitete sich ein ekliger Geruch von Kreide in seinem Mund aus. "Das macht doch nichts...kriech lieber schnell unter deine Bettdecke zurück und kurier dich gesund Valnar Darnus, sonst erlebst du ein Donnerwetter mit dem dieser Sturm hier nicht zu vergleichen ist!" drohte ihm der Doktor scherzhaft. "Haben sie vielen Dank..." murmelte Valnar müde. In Gedanken war er schon wieder bei seiner geliebten Aysha und stellte sich vor bereits in ihren Armen zu liegen, ihren sanftem Atem auf seinem Nacken zu spüren und friedlich einzuschlummern.
 

Als Valnar schließlich wieder in seinem Haus war schien der junge Mann nichts mehr um sich herum wahrzunehmen. Er kam sich so vor wie in einem Zustand völliger Geistesabwesenheit. Aysha empfing ihn scheinbar glücklich, denn sie drückte ihm erneut einen sanften Kuss auf seine Haut. Diesmal auf die Stirn. "Ich bin so müde Liebling...Ich glaube das Schmerzmittel von Dr. Jarn fängt schon an zu Wirken..." Aysha führte ihren Verlobten an sein Bett und klopfte ihm das Kissen zurecht. "Schlaf schön...und lange. Ich liebe dich..." Valnar öffnete noch einmal seine Augen um seine bildhübsche Freundin anzusehen. Es sollte das letzte Mal sein das er sie lebend sah. Das letzte Mal das ihre blonden wallenden Haare auf seiner Brust verspürte. Daher kamen ihm die letzten drei Worte wie schmerzhafte Stiche durch sein Herz vor. Er wusste selbst nicht warum er so etwas fühlte. Er ahnte es wohl einfach. "Ich...liebe...dich.. auch.." murmelte der von der Schwäche geplagte junge Mann ehe ihm das Bewusstsein entrissen wurde. Fast auf unnatürliche Weise fühlte sich Valnar in eine Art von Koma versetzt. Er vernahm nichts mehr um sich herum, und trotz des Schmerzmittels war es ein unruhiger Schlaf für sein Bewusstsein. Er konnte sich nicht einmal im Schlaf bewegen, so als ob er in einer Art von Todesstarre läge. Aysha hatte eine warme Decke um ihren Mann gewickelt und begab sich zurück in die Küche. Melancholisch hob sie eine der Porzellantassen vom Teeservice. Sie zuckte nicht mal als sich die Tür hinter ihr mit einem Knall öffnete und laute, knarrende Schritte auf dem Flurboden zu hören waren. "So bist du also doch gekommen...". Die Schritte hielten kurz vor der Küche inne. Das Knarren verstummte. Aysha lächelte. Ihr Lächeln hielt selbst noch an als sie auf dem Boden lag und sich neben ihr eine übermenschliche Pfütze von rotem Blut ausbreitete. Das letzte was Aysha erblickte war ein scharfes Beil über ihrer Brust. Es klirrte laut, als die Teetasse neben ihr auf dem Boden aufschlug. Aber das spürte sie schon gar nicht mehr.
 

"Ich habe geträumt...wie lange habe ich geschlafen? Es kommt mir wie eine Unendlichkeit vor..." Valnar erhob sich benommen von seinem Nachtlager und wunderte sich warum Aysha ihn nicht wie sonst mit einer zärtlichen Umarmung begrüßte. "Wie spät ist es?" flüsterte er sich beunruhigt zu. Aysha war nirgends zu sehen. Aus der Küche konnte man das übliche Geknister vom Feuer vernehmen. Auf den ersten Blick hatte sich nichts verändert. Doch Valnar hatte schon vorher eine dunkle Vorahnung gehabt was diese Sachen anging und langsam kam ihn ihm die Panik hoch. Wo war Aysha? Wo war seine Verlobte? Sie konnte doch zu so später Zeit nicht noch wach sein. Im Haus war es, bis auf den Lichtschein der von der Küche ausging, völlig dunkel. Das ticken einer Uhr war das einzige Geräusch das Valnar auf den ersten Blick wahrnehmen konnte. Der junge Mann konnte ablesen das es kurz nach 1. Uhr sein musste. Es herrschte völlige Stille. "Verdammt...sie wird doch nicht zu so später Stunde noch aus dem Haus gegangen sein...". Immer unruhiger wurde sein Verhalten. Gedanken überschwänglicher Sorge plagten sein Gewissen und dicke Schweißtropfen überfluteten sein Gesicht als er sich mit langsamen Schritten in Richtung Küche bewegte. Diese Ungewissheit war noch viel schlimmer als die bevorstehende Wahrheit. "Vielleicht ist ja gar nichts passiert und mein Schatz ist nur in der Küche eingeschlafen..." redete sich Valnar beruhigend zu. Als er jedoch einen vorsichtigen Blick in die Küche warf wurden all seine Hoffnungen, all seine Zweifel die er bis dahin noch gehegt hatte, all seine Gedanken förmlich in der Luft zerrissen. Blut! Überall nur Blut. Die Pfütze aus dunklem Rot rann ihm schon fast bis an die Schuhe. Die ganze Küche war mit dieser Flüssigkeit besudelt, als er mit schmerzverzerrten Gesicht nach unten blickte und sein Leib am ganzen Körper zu zittern begann. "Oh Aysha....wieso?.....warum?....." Von seiner Verlobten war jedoch keine Spur zu finden. Dennoch wusste Valnar das etwas schreckliches passiert sein musste. Er hat seinen inneren Gedanken stets widersprochen, doch dieses mal hatten sie Recht behalten. Und Valnar spürte zum ersten Mal so etwa wie Angst. Der junge Mann blieb einige Minuten zusammengesackt sitzen um die Situation erst einmal zu verarbeiten. "Was ist hier passiert? Wo ist Aysha? Hoffentlich ist es noch nicht zu spät...Wir hatten uns doch noch soviel vorgenommen..." Wirre Gedanken schossen durch Valnars Kopf. Aysha konnte schon längst Tod sein, und ihr Leichnam auf grausamste Weise massakriert. Vielleicht war seine Verlobte überfallen worden und man hatte sie vergewaltigen wollen. Ein Blick auf das viele Blut ließ den Jungen jedoch alle Hoffnung schwinden das er seine Aysha je wieder sehen würde. Etwas in seinem Kopf zwang ihn dazu nicht aufzugeben und verzweifelt nach seiner Geliebten zu suchen...
 

"...Nur eine Blasphemie der menschlichen Existenz..."
 

In seiner Trauer wurde Valnar plötzlich von einer heftigen Gefühlswelle mit sich gerissen und hätte in diesem Augenblick nicht der Zorn überhand genommen, hätte er keinen Grund gehabt länger zu leben. Doch ein Funke von Hoffnung zwang Valnar dazu weiterzumachen. In seiner Wut konnte Valnar auch wieder klarer Denken. Irgend jemand war ganz offensichtlich in ihr Haus eingebrochen, hatte Aysha schwer verletzt oder sogar getötet und war dann mit ihrem Leichnam aus dem Haus verschwunden. Erst jetzt bemerkte er die klare Blutspur auf dem Boden die sich bis auf die regnerische Straße entlang zog. Ohne eine Sekunde lang zu zögern folgte Valnar der Spur die ihn zu der Quelle allen Übels führen würde, so hoffte er.
 

Die Spur führte den jungen Mann weit aus der Stadt heraus. Er musste sich beeilen, da sich die Spur vor ihm immer undeutlicher im Dichten Regen abzeichnete, denn dieser hatte schon angefangen das Blut wegzuspülen. Valnar hatte es zu eilig um Verstärkung aus dem Dorf anzufordern. Bis er erst jemanden gefunden hätte der seinen Worten glauben schenkte, wäre die Blutspur schon längst verschwunden und Aysha wahrscheinlich für immer verloren, doch solange er der Spur folgte gab es in seinen Augen noch Hoffnung. Er war ganz auf sich alleine gestellt, aber das kümmerte ihn nicht. Im Moment kreisten seine Gedanken nur um Aysha. Was musste sie durchlitten haben, und wie mochte es ihr jetzt gehen? Aber eine Frage konnte sich der Verlobte noch viel weniger erklären und es jagte ihm Heidenangst ein wenn er über die Antwort nachdachte. Wie konnte ein Mensch nur soviel Blut verlieren? Valnar wusste von Dr. Jarn das jeder Mensch nur ca. 2-3 Liter Blut im Körper hatte, aber nach der bereits verlorenen Menge müsste diese Grenze bei Aysha schon lange überschritten worden sein. Angenommen es war überhaupt Ayshas Blut, aber daran hatte Valnar leider nur wenig Zweifel. Vor dem Stadttor blieb der junge Mann stehen. Anscheinend hatten der oder die Täter seine Aysha aus der Stadt in das neblige Gebirge von Klennar verschleppt. Valnar warf einen Blick auf den Wachposten der es sich unter dem Stadttor in einer Nische bequem gemacht hatte und trotz des schlimmen Sturms friedlich vor sich in döste. Nicht einmal er hatte etwas bemerkt, aber wenn ihn schon so ein schlimmes Gewitter nicht aufwecken konnte wunderte Valnar gar nichts mehr. "Toller Wächter..." murmelte der junge Mann wütend. Sein Zorn galt eigentlich nicht dem Mann sondern viel mehr sich selber. Das ganze Dorf hatte sich immer zu sehr in Sicherheit gewogen. Mussten sie jetzt dafür bezahlen? Aber warum gerade Aysha? Beide hatten sich auf dem Frühlingsfest in Klennar kennen gelernt und schon sehr bald zueinander gefunden. Damals war Valnar noch gar nicht bewusst gewesen wie sehr er sich in Aysha verlieben könnte, doch schon nach einigen Wochen hatte sich ihre gemeinsame Beziehung so vertieft das sie beschlossen hatten den Bund in die Ewigkeit einzugehen. Valnar kannte Aysha seit 2 Jahren. Übermorgen wollten sie heiraten. "Verdammt..." Valnar hatte in seiner Eile nicht aufgepasst und war über einen spitzkantigen Stein gestolpert. Mühsam hob er sein Gesicht aus dem schmutzigen Matsch und stemmte sich in die Höhe. Es gelang ihm nicht so recht, der Wind und die Feuchtigkeit die durch den Regen erzeugt wurde, erschwerten ihm das hochkommen. "Oh Aysha.....ich kann nicht mehr....wenn du mir jetzt nicht hilfst, dann..." Valnar brach von einem Schwächeanfall überfallen in sich zusammen, und konnte sich gerade noch rechtzeitig mit den Händen vom Boden abstützen. Hätte er dies nicht getan, er wäre von der kommenden Woge des Windes mit gerissen worden und den Bergaufgang hinuntergestürzt. Eine einzelne Träne rann über seine rechte Wange. Valnar hatte bisher nur einmal in seinen ganzen Leben geweint. Das war das zweite Mal. Ohne es zu wissen hatte Valnar mit dieser Träne seinem Schicksal einen Weg vorbestimmt. Bald wurde der Bergpfad so schmal das der junge Mann klettern und auf jeden seiner Schritte aufpassen musste, um nicht abzurutschen. Von Ehrgeiz und einem Funken "Hoffnung" getrieben setzte Valnar mit einem schier ausdruckslosen Gesicht seinen Weg fort. Der Regen hatte an Stärke zugelegt, dies verhalf dem jungen Mann jedoch zu einer besseren Sicht, da sich der Nebel durch die Wassertropfen nach und nach lichtete. Langsam glaubte er den Umriss einer Höhle erkennen zu kennen. Zweifelhaft war es auch eine, wie Valnar kurz darauf bemerkte. Eigentlich war es nicht viel mehr als ein riesiges in die Wand geschlagenes Loch. Valnar untersuchte die Stelle an der das Loch sich empor hob. Es war groß genug das ein Mensch ohne Probleme hindurch schreiten konnte, wenn er sich bücken täte. Der junge Mann betastete den nassen Felsen vorsichtig. Eine glitschige Flüssigkeit blieb an seinen Händen kleben. Es war kein Regenwasser. "Wieso tut man gerade dir das an Aysha...? Hast du so ein Schicksal verdient?" fragte sich Valnar bekümmert, ehe er vorsichtig nach oben blickte. Die Felswand erstreckte sich noch einige Meter aufwärts, doch es war so steil das es selbst ohne Unwetter für einen normalen Menschen völlig unmöglich gewesen wäre bis zur Spitze des Gebirges zu klettern. Valnar verharrte noch einige Sekunden ehe er vorsichtig den Einstieg in die verdunkelte Höhle wagte.
 

"Es ist stockdunkel..." flüsterte Valnar sich selbst zu. Er musste mit irgend einer Person reden und wenn es nur er selbst war. Zu sehr hatten ihm die Ereignisse dieser Nacht zugesetzt. Selbst der schlimmste Alptraum von Valnar war nicht mit dem zu vergleichen was er jetzt durchleiden musste. Diese Ungewisse Hoffnung seine Aysha vielleicht doch noch aus den Klauen des Übeltäters retten zu können. Solche Gedanken machten Valnar fast wahnsinnig, und wäre er nicht plötzlich durch ein schleifendes Geräusch in die Wirklichkeit zurückgeholt worden, hätte ihn diese Angst wohl um den Verstand gebracht. Valnar verlangsamte seinen Gang, denn er hatte die Stelle erreicht woher das Geräusch erklang. Die kargen Höhlenwände bargen nur schwarzen Fels, doch der junge Mann konnte spüren das da noch mehr war. Etwas hauste in dieser Höhle, und das strahlte eine Atmosphäre aus die Valnar das Fürchten lehrte. "Ich darf nicht weglaufen....ich darf nicht weglaufen...nicht jetzt...!!". Die schleifenden Geräusche wurden immer lauter und man konnte langsam auch das Reiben einer Klinge vernehmen. Valnar wäre am liebsten auf der Stelle umgekehrt aber die Liebe zu Aysha zwang ihn dazu auch dies hier durchzustehen. So nahm er all seinen Mut zusammen und stellte sich der Gefahr die aus der Dunkelheit auszugehen schien. Hinter der nächsten Abbiegung wurde es etwas heller, der junge Mann konnte deutlich erkennen, das jemand im inneren der Höhle mit einer Fackel umherschwenkte. Im Schatten der Fackel konnte er die Gestalt nicht richtig erkennen, aber er sah was sie auf ihren Händen mit sich trug. Einen menschlichen Körper! "Du verdammter Mörder..." Valnar wagte sich mit langsamen Schritten in Richtung des Schattens. Die Höhle in der er sich jetzt befand, war praktisch ein Hohlraum in dem es nicht mehr weiterging. Vor der glitschigen Steinwand stand ein schwarzgekleideter Mann der Valnar den Rücken zugedreht hatte. Wahrscheinlich hatte er ihn noch nicht mal bemerkt, oder es war ihm völlig egal. Gelassen, fast mit einem trübseligen Blick schwenkte er den menschlichen Leichnam ein paar mal in der Luft hin und her. Valnar konnte es spätestens in diesem Augenblick des Entsetzens erkennen. Es war Aysha. Seine über alles geliebte Aysha. Eine große Blutlache vermischte sich mit dem Höhlenwasser, und das Blut schien aus einer klaffenden Wunde aus ihrem Brustkorb zu kommen. Valnar war zu entsetzt um einzuschreiten. Er wollte schreien, Rache an dem Mörder seiner Verlobten verüben, doch seine Beine und Hände wollten ihm nicht gehorchen. "Ich hätte ihm gar nicht zugetraut das er den Weg hierher finde, und das auch noch freiwillig. Welch Edelmut muss diesen jungen Mann leiten! Wirklich bewundernswert, meine Hochachtung!". Valnar fuhr erschrocken zusammen. Der Mann in Schwarz hatte ihn also entdeckt. Vielleicht hatte er ihn schon die ganze Zeit gesehen. Die Gestalt wandte sich ihm zu und er konnte sehen das der Mann einen Umhang trug dessen Kragen ihm bis zum Gesicht hervorstand. Seine Augen waren wie Smaragde und von einem dunklem Rot umgeben das man in der Dunkelheit schwach leuchten sehen konnte. Der Fremde setzte ein bitterböses Lächeln auf, das Valnar nur noch wütender machte. "Du Mörder..." flüsterte Valnar zornig. "Das hatten wir schon mal. Du wiederholst dich. Wie dumm die Menschen doch sind!" antwortete ihm der Mann in Schwarz lachend. "Du....Warum?...Wieso hast du Aysha getötet? Dafür wirst du mit deinem Leben bezahlen, das schwöre ich dir!!!". Der Fremde blickte Valnar mit einer Mischung aus Interesse und Mitleid an. Plötzlich fröstelte es den jungen Mann am ganzen Körper. Der Zorn hatte ihn zu vorschnellen Entscheidungen gezwungen. Dieser Mann war gefährlich, und er liebte es anscheinend Spielchen zu spielen. "Wieso hast du sie getötet...?" fragte Valnar noch einmal. Dieses mal mit ruhigerer Stimme. "Du Dummkopf, schau sie dir an! Siehst du ihre Augen? Nur noch eine Blutleere Hülle...doch wer magst du wohl sein? Oh, warte mir geht ein Licht auf, ich hab es gleich! Du bist doch....du warst Morlanas "Ghoul", nicht wahr? Ich hätte nie gedacht, das ein "Ghoul" seiner Herrin so treu ergeben sein könnte. Wirklich bedauerlich. Es gibt nicht mehr viele Leute mit so edler Gesinnung." kicherte der Mann in Schwarz sadistisch. "Morlana??...Du verdammtes Schwein weißt ja nicht von was du redest! Du bist krank!!.." schrie Valnar aufgebracht. Er verstand wirklich kein Wort von dem was der mysteriöse Mann ihm auftischte. Fakt war, das dieses Ungetüm seine Aysha nicht nur angefasst, sondern auch grausam ermordet hatte. Triumphierend schwenkte der Mann Ayshas Leichnam vor Valnar in der Luft herum. "Wir hatten lange genug unseren Spaß..." meinte er plötzlich und seine Augen verfinsterten sich. "Morlana SCHMORE IN DER HÖLLE!!" Im nächsten Moment stach er dem Leichnam mit seinem Schwert durch den Hals so das sich ein langer Schwall von Blut über den geschockten Valnar ergoss. Wankend fiel der junge Mann auf die Knie ehe er von Panik ergriffen nach hinten umstürzte. "Hahaha! Du solltest dich mal sehen. Einfach köstlich! Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert, und weil du so nett warst, werde ich dich verschonen!". Der Mann in Schwarz war in ein dämonisches Lachen ausgebrochen und labte sich mit gierigen Blicken an dem völlig desorientierten und verängstigten Gesichtsausdruck seines Opfers. Wohin der junge Mann auch sah - überall floss das Blut. Er spürte wie ihm ein langer Blutstropfen über die Stirn rann. Es brannte fürchterlich auf seiner Haut. Es schmerzte ihn so sehr. "Blasphemie...mein Leid....Blut....nur Blut...ich wurde misshandelt..." Valnar konnte sich selbst kaum noch verstehen, so sehr war in seine Gedankenwelt abgerutscht. "Ich genieße die Blicke von leidenden Menschen. Sie stimmen mich fröhlich! Das ist wie auf einer nie endenden Geisterbahnfahrt! Aber jetzt wird es Zeit den Wagen zu verlassen..." Der Mann in Schwarz wandte sich von Valnar ab und hob Ayshas Körper auf. Valnars Sinne kamen mit einem Schlag wieder zurück. Der Hass gegen seinen Feind hatte solche Maße angenommen, das er die anderen Gefühle die ihn in diesem Momenten beschäftigten einfach verdrängte. Ihm schossen die Gedanken der letzten Tage die er zusammen mit Aysha verbracht hatte zurück ins Gedächtnis. Ihr rosigen Wangen. Ihr unschuldiges Wesen. Ihr ehrliches Lächeln. Und diese Gedankenwelt zerbrach jetzt wie ein Spiegel vor ihm, so das Valnar Darius einen schmerzhaften Schrei losließ. Dieser Schrei drückt all den Kummer aus, den er auf der Seele hatte. Kummer um seine verlorene Liebe. Seine Schwäche Aysha nicht beschützen zu können und längst vergessene Erinnerungen an seine Eltern. Wütend sprang er mit gezogenem Schwert auf den Mann los und erstarrte urplötzlich in seiner Bewegung ehe er wusste wie ihm geschah. Mit übermenschlicher Geschwindigkeit hatte sich sein Gegner umgewandt, so das es Valnar selbst nicht einmal mehr richtig wahrnahm. Vorher spürte er einen seltsamen Druck in seinem Kopf, als ihm der Fremde mit seinen Händen über die Haare fuhr und einige unverständliche Worte flüsterte. Er konnte nicht mehr länger standhalten. "Du...Mörder....!" Valnar keuchte schwer ehe er bewusstlos zu Boden ging. "Du wirst es verstehen..." sprach der Mann mit ernster Stimme. Die Dunkelheit umschlang Valnar, er fühlte sich so zerstört und hilflos. Er war alleine. Er konnte langsame Schritte auf dem Höhlenboden vernehmen, die von dem Mann in Schwarz ausgingen, der die Höhle verließ. Als seine Anwesenheit nur noch Teil eines dunklen Schatten war, der sich durch den erhellten Lichtschein einer Fackel hinweg zog, konnte man flüsternde Stimmen durch die Windstille Höhle vernehmen. Aber vielleicht waren es auch gar keine Stimmen, sondern viel mehr das Wehklagen einer verletzten Seele die nicht begriffen hatte, was in dieser Nacht wiederfahren war und verzweifelt versucht hatte ihren Schmerz zu überwinden.
 

"Irgendwann wirst du verstehen..."
 

"Armer Valnar...er tut mir so Leid, Opa!" Simon war von der bisherigen Geschichte so gerührt das er sich betrübt die Nase schnäuzen musste. "Ja, Valnar war wirklich nicht zu beneiden. In einer Nacht hatte er gerade das verloren was seinem Leben bisher einen Sinn gegeben hatte. Doch das Schicksal nimmt manchmal seltsame Wege, und es ist nicht möglich sich seiner Bestimmung zu wiedersetzen. Doch Valnar war noch nicht soweit sich mit seinem Schicksal abzufinden..." erzählte der alte Mann mit ruhiger Stimme. "Deshalb verfolgte er den bösen Vampir bis ins Gebirge und setzte bis zum Schluss alles daran Aysha aus seinen Klauen zu befreien, habe ich Recht?". Simons Großvater schmunzelte still über seinen kleinen Enkel der, obwohl noch in einem relativ jungem Alter, schon sehr aufgeweckt zu sein schien. "Du hast ja anscheinend sehr gut aufgepasst! Du hast Recht, der mysteriöse Mann in der Höhle war ein Vampir. Und zwar einer der gefährlichsten und dunkelsten seiner verachteten Rasse. Sein Name war Abraxas, und er stammte von der 1. Vampirgeneration ab. Doch was führte diesen Mann in so ein abgelegenes Städtchen wie Klennar, wo es doch in der weiten Welt weit aus interessantere Dinge zu holen gab? Und was noch weit aus wichtiger ist. Wieso hat Aysha an diesem Abend soviel Blut verloren, wo doch die normale Blutmenge eines Menschen nur bei 2-3 Liter liegt?" Der Großvater blickte seinen Enkel erwartungsvoll an. Dieser zögerte jedoch nur einige Sekunden mit seiner Antwort. "Vielleicht...? War Aysha selbst ein Vampir?" Der alte Mann warf ihm einen anerkennenden Blick zu und nickte schwach mit seinem Kopf. Man konnte merken das ihn das Alter auf eine gewisse Weise geprägt hatte, denn jede Bewegung die der Alte tat, führte dieser wesentlich langsamer als jüngere Menschen aus. Seine Augen wirkten schwach, doch eine gewisse Schärfe war nicht zu übersehen. Simon bewunderte ihn insgeheim darum noch soviel Ausdauer für die Geschichte hervorbringen zu können. "Sehr gut, aus dir wird mal ein toller Gelehrter!" hüstelte der Alte erfreut. "Aber Opa!! Ich will doch Feuerwehrmann werden!" Simon verzog sein Gesicht zum Spaß etwas nach unten. "Oh, wie vergesslich ich bin, jetzt merke ich selber wie mir das Alter zu schaffen macht..." murmelte der Großvater besorgt. "Also habe ich Recht?" Simon konnte seine Antwort kaum abwarten. "Ja. Aysha war ein Vampir der 2. Generation und so in der Lage Valnar in seinem Wahrnehmungsvermögen zu täuschen." Simon blickte etwas verwundert drein. "Aber wieso hat ihn Aysha dann nicht getötet? Ich dachte alle Vampire sind ruchlose Blutsauger?" "Diese Frage kann ich dir auch nicht beantworten. Du solltest aber wissen das nicht jeder Vampir von seinem Blutdurst übermannt wird. Die Vampire der 1.Generation haben sich sogar soweit unter Kontrolle das sie ein ganzes Jahr mit ca. 1-4 Liter Blut auskommen können. Aysha hat sich die ganzen Jahre über hinweg bei Valnar versteckt. Dort fühlte sie sich sicher. Aber vielleicht kannst du mir eine andere Frage beantworten. Wieso sollte ein Vampir einen anderen Vampir töten? Sie wären sich nie in die Quere gekommen, da es diese Rasse stets vorzieht von den Menschen unentdeckt zu bleiben. So ein Mord hätte nur Aufsehen erregt. Doch warum tat es Abraxas, dennoch?" Darauf wusste Simon keine Antwort. Er zuckte hilflos mit der Schulter. "Du wirst es schon noch erfahren...Valnar war also jetzt auf sich allein gestellt. Jetzt lass mich dir aber, die Geschichte eines anderen Mannes erzählen, dem ein ganz ähnliches Schicksal wie Valnar durchleiden musste. Es war zur Zeit des Vampirkreuzzuges gegen die Kreaturen der Nacht. Die Vampire hatten sich stets darum bemüht von den Menschen unentdeckt zu bleiben, dennoch blieb ihre Existenz auf Dauer gesehen kein Geheimnis, da ihr Blutdurst jede Art von Verstand unterdrückte. Als immer mehr Menschen verschwanden sammelte ein mutiger Mann eine Gruppe von Wiederstandskämpfern um sich, die die Vampire finden, und töten sollten. Der Name dieses Mannes war "Vincent Weynard"...". "War er ein großer Held?" Simon setzte sich kerzengerade in seinem Bett auf und stellte sich in Gedanken einen jungen starken Krieger vor, der gegen die Vampire kämpfte. Was hätte er dafür gegeben zur damaligen Zeit in Vincent Weynards Haut zu stecken. Ein Held zu sein stellte sich der Junge traumhaft schön vor. "Du kleiner Racker hast mich ja schon wieder unterbrochen! Vincent Weynard war kein Mann edler Herkunft, noch war er sehr bekannt unter den Menschen. Irgendwann tauchte er auf und schrieb sich mit seinen Taten gegen die von ihm genannte "Brut des Bösen" in den Büchern der Kirche und den Gedanken der Leute einen Namen. Als er die Bedrohung fast gänzlich ausgelöscht hatte, verschwand er so plötzlich wie er gekommen war. Einige Vampire hatte Vincent jedoch vergessen. Diese hielten sich seit dem Ehrfürchtig im Hintergrund da sie um nichts in der Welt einen zweiten Vampirkreuzzug heraufbeschworen hätten. Das Schicksal des Mannes begann einige Jahre nach den Geschehnissen. Sein Name war Asgar, und er war ebenfalls Vampir..."
 

Kapitel 1. Part 2 - Das Dorf der Verbannten
 

Zuerst konnte man gar nichts in dem stillen Wäldchen vernehmen, außer das Rauschen der Birken und Linden die ihm Wind hin und her tanzten, so als wären sie wunderschöne Akazien die sich am Spiel des Windes erfreuten. Der Wald lag in völliger Dunkelheit, und doch schien hin und wieder etwas Sonne zwischen den Blättern der dichten Bäume auf den Erdboden herab. Eichhörnchen liefen zwischen den Baumwurzeln hin und her, auf der Suche nach Nahrung, während die Vögel fröhlich in den mächtigen Baumkronen zwitscherten. Es schien eine idyllische Gegend zu sein in der alle Wesen miteinander in Frieden leben konnten. Trotzdem mieden die Dorfbewohner des angrenzenden Dorfes "Shannar" das Wäldchen, denn es hieße vor einigen Jahren hätten dort Vampire ihre letzte Ruhestätte verrichtet. Nachdem man ihm Wald zudem noch auf alte Mauern und halb eingestürzte Kellergewölbe gestoßen war, hatte sich das Gerücht verbreitet das diese Gegend verflucht sei. Seit dem hatte es niemand mehr gewagt je einen Fuß in das kleine Wäldchen zu setzen, und so konnten alle Tiere im Wald eine recht angenehme Zeit verbringen, da die Jäger aus dem Dorf selbstverständlich auch andere Jagdgründe hatten. Shannar selbst war nicht so ruhig. Im Dorf herrschten hin und wieder Aufstände und Diebstähle, so dass keiner der Dorfbewohner mehr als ein flüchtiges "Hallo" für seine Mitmenschen übrig hatte, ohne nicht ins Misstrauen zu fallen ausgeraubt zu werden. Das Dorf hatte sich im Laufe der Zeit einen bekannten Namen gemacht. Nicht durch Wohlverdienste oder überschüssige Spenden an die Königsfamilie. Shannar war das einzige Dorf mit einer Anstalt für Verbannte und unheilbar Kranken. Der König hatte lange nach einem Ort gesucht, wohin Menschen mit geistig unterentwickelten oder scheinbar seltsamen Symptomen eingepfercht werden konnten. Seine Wahl fiel schnell auf Shannar, denn das Dorf lag weit abseits von den beiden Kontinenten über die er herrschte und so konnten sie andere Leute nie zu Gesicht bekommen. Im Grunde war es ein abscheuliches Verbrechen das sich die Königsfamilie hier leistete, aber die Mentalität der Menschen war nicht gerade die beste und so hielt man es am besten wenn man die Existenz dieser Leute nie ans Licht brächte. Shannar war der ideale Ort für diese Dinge. Die Stadt hatte einen Unterirdischen Kerker in dem die Geisteskranken, gelähmten oder stummen eingeschlossen waren. Nur einmal im Jahr durften sie für 10 Minuten an die Frische Luft und auch das nur in Begleitung. Die Dorfbewohner verabscheuten jeden Kontakt mit diesen Menschen, obwohl sie sich im Grunde in nichts von ihnen unterschieden. Das Dorf schien von außen hin recht gemütlich, aber im Untergrund tobte die Hölle für die Verbannten. Es gab nur 1 mal am Tag eine Mahlzeit und auch die wurde hin und wieder gestrichen. Besuch für diese Menschen gab es nicht. Da waren Männer, Frauen, Alte Leute und sogar Kinder. Sie alle musste hinter den kalten Gitterstäben sitzen und den ganzen Tag gegen die Wand starren. Mit der Dauer wurden manche von ihnen deshalb sogar wirklich verrückt. Die Zellen waren nie beleuchtet und bestanden nur aus einer einzelnen Liegebank und einer Nische wo die Leute ihren Bedürfnissen nachgehen konnten. Ein einzelner Mann besuchte hin und wieder die Verbanntenanstalt. Er kam jedoch nicht wegen den Gefangenen, denn sein Herz war so kalt wie Stahl und seine Augen hatten ein seltsames Rot. Er besuchte dort jeden Tag eine Frau, in die er sich unsterblich verliebt hatte. Der Mann war sehr mächtig. Aber er war auch ein sehr armer und kranker Mann. Seine Name lautete Asgar und er war ein Vampir der 2. Generation. Vor langer Zeit hatten fremde Vampire seine Eltern getötet und ihn selbst zu einem der ihrigen gemacht, aber das war schon so lange her das sich Asgar kaum noch daran erinnern konnte. Sein Herz war deshalb besessen von Blutgier und dem Drang der Vernichtung. Der Mann liebte es den Menschen qualvolle Schmerzen zu bereiten und genoss jede Sekunde in der er sich an ihrem Blut laben konnte. Asgar hatte schon unzählige Menschen auf dem Gewissen, doch er bereute keine seiner Taten, viel mehr erfüllte es ihn fast mit Stolz wenn er den Geschmack des Blutes auf seiner Zunge schmecken konnte. Nachdem er das erste Mal Blut getrunken hatte, hatte er es wieder getan. Und immer wieder. Das ganze war ein Teufelskreis und wäre da nicht diese Frau gewesen wäre er schon lange vollends dem Blutrausch verfallen. Das Mädchen hieß Aliane und sie hielt unbewusst das letzte Fünkchen Menschlichkeit in ihm am Leben das er noch besaß. Asgar war ein ruchloser Vampir. Aber er war zu einem Viertel immer noch Mensch und so konnte er seine menschlichen Bedürfnisse nicht einfach abstreifen, auch wenn er es wohl zu gerne getan hätte. So besuchte er die Frau täglich in ihrer Zelle und sprach mit ihr über die Menschen, über die Vampire und über seinen Hass gegenüber den beiden Rassen. Er wusste das Aliane ihm nicht antworten konnte, aber das war ihm nur Recht, denn es hatte den Anschein das sie jedes seiner Worte verstand und ihm etwas gab das er schon fast als verloren geglaubt hatte. Über ihre Krankheit konnte er nichts wissenswertes erfahren. Sie litt an Stummheit, das war alles was man wusste. Asgar durfte nie länger als eine Stunde mit dem Mädchen reden und am liebsten hätte er dem griesgrämigen Wächter vor der Zelle seinen dämlichen Kopf abgeschlagen und ihn als Kopfkissen ausgestopft, unter seinen Sarg gelegt. Aber Aliane zuliebe beherrschte er sich und so verstrichen 5 Jahre in denen Asgar sie jeden Tag besuchen kam. Die Dorfbewohner wunderten sich schon lange nicht mehr über die seltsame Angewohnheit des Mannes, Asgar jedoch wurde langsam ungeduldig. Er wollte seine Geliebte nicht nur von der Zelle aus sprechen können, sondern auf ewig mit ihr vereint sein. In den letzten Wochen war Asgar schließlich soweit gegangen dem Bürgermeister von Shannar seine Bitte vorzutragen, die Frau freizulassen und ihm mitzugeben, doch der alte Bürokrat war Stur wie ein Esel. "Wir wissen nicht was für eine Krankheit sie hat. Wenn sie ansteckend ist, könnten wir uns alle anstecken!" pflegte der alte Sturkopf zu sagen, wenn Asgar nicht locker ließ. Dieses mal jedoch würde es kein Erbarmen geben. Asgar wäre in der Lage das ganze Dorf in einer halben Stunde auszuradieren und er hatte sich fest vorgenommen seinen Plan in die Tat umzusetzen, wenn der Bürgermeister bei nächsten Mal noch immer kein Einsehen zeigte.
 

"Ich schwöre das all diese Menschen bald nur noch Blutige Kadaver an meinen Schlosswänden sind, wenn er Alaine nicht bald freigibt!!..." dachte Asgar zornig vor sich hin. Wie jeden Tag befand er sich neben seiner Geliebten in der Zelle, aber die Besuchszeit war gerade wieder abgelaufen. Der Kerker war umgeben von einem modrigen Gestank und dem Schweiß der Gefangenen, so das jeder ordentliche Gefängniswärter schon längst saubergemacht hätte. In Shannar war jedoch alles anders. Niemand sorgte sich um das Wohlergehen der Gefangenen, viel mehr wurden sie fast wie Tiere behandelt. "Warte nur Alaine..." flüsterte ihr Asgar grinsend zu. "Schon morgen wirst du frei sein und dann nehme ich dich mit auf mein Schloss. Dort soll es dir und mir an nichts mehr fehlen!". Gellende Schritte waren auf dem Gang vor ihnen zu hören. Asgar drückte seiner Geliebten noch rasch einen Kuss auf die Stirn und verschwand anschließend als Schatten durch die Zellengitter. Mit hochrotem Gesicht kam die Wache angelatscht. Der Mann hatte sein Gesicht zu einem dermaßen heftigen Grinsen verzogen das sein gesamter Unterkiefer eine Daumenlänge mit nach oben gerutscht war. Lebende Mumie wäre wohl eher eine Definition für die Wache gewesen. Er war weiß Gott kein schöner Anblick für die Gefangenen. "HABT IHR HEUTE SCHON WIEDER SO VIEL LÄRM GEMACHT IHR STREUNERPACK! DAFÜR GIBT'S HEUTE KEINE MAHLZEIT!" brüllte der Wächter so laut das einige der Leute ängstlich in sich zusammenfielen, andere hielten sich wegen dem Echo die Ohren zu. Lachend verschwand die Wache wieder und Asgar knirschte wutentbrannt mit seinen Zähnen. Vampirsinne waren um das 10fache stärker ausgeprägt als die der Menschen. So hatte er das Gebrüll auch wesentlich lauter empfunden als die Leute hinter Gittern. "Irgendwann krieg ich dich und dann lassen wir deinen Kehlkopf singen...!" dachte Asgar verärgert. Für heute hatte er genug gesehen, doch sein Ehrgeiz zwang ihn dazu unbedingt noch einmal mit dem Bürgermeister sprechen. Lautlos verschwand Asgar im Kellereingang wo er sich wieder sichtbar machte. Es hatte seine Vorteile sich in einen Schatten verwandeln zu können. Der Mann zeigte triumphierend seine Zähne, jedoch nur ganz kurz, so das es keinem der Dorfbewohner auffiel. Heute wäre es sowieso nicht von Belang gewesen, denn es regnete und die Menschen in Shannar hatten es sich in ihren Häusern und Hütten gemütlich gemacht. Asgar lauschte eine Weile dem Regen. Es war so schön ruhig. Ein perfekter Tag um Tumult im Bürgermeisterhaus zu veranstalten und den alten Bürokraten etwas aus der Haut zu bringen. Mit schnellen Schritten ging der Mann auf das Haus des Bürgermeisters zu. Der Eingang hatte sogar ein Treppengelände und der Boden selbst schien der sauberste in ganz Shannar zu sein. Asgar musste immer wieder schmunzeln wenn er einen Blick in den Garten des Bürgermeisters warf. Dort waren wertvolle Statuen auf einem wunderschönen Springbrunnen, der selbst bei Regen munter sein Wasser nach allen Seiten versprühte. Die Pflanzen und Blumen schienen alle von seltenster Qualität und selbst die Gartenhecke um das Haus herum war aus edlen Pflanzen geschnitten worden. "Eines muss man dem alten Mann lassen. Geschmack hat er! Trotzdem sieht MEIN Schlossgarten noch um ein vielfaches prächtiger aus!" murmelte Asgar hämisch. Er hatte die Angewohnheit zuerst sehr überwältigt von einer Sache zu sein, und sie im nächsten Moment mit seinem Schloss zu vergleichen das er in den letzten 50 Jahren auf einem seiner Vampirfeldzüge erbeutet hatte. Natürlich lag es nur im Bereich des logischen das Asgars Schloß bei diesem Vergleich immer den längeren Halm zog. Nachdem er sich eine Weile umgesehen hatte, betrat er schließlich den Wohnsitz und erkundigte sich auch gleich bei der Frau des Bürgermeisters nach ihrem Mann. Wie immer wurde nach einem Termin gefragt, aber da Asgar auch nie einen hatte, wurde er immer nach oben in das Arbeitszimmer das Bürgermeisters geschickt. Die arme Frau war es Leid sich immer seine Flüche und Beschimpfungen anhören zu müssen, noch dazu war ihr dieser seltsame Mann noch nie ganz geheuer gewesen. Asgar konnte das ganze Dorf mitsamt dem Bürgermeister nicht ausstehen und hätte mit ihnen am liebsten seine Blutkammern gefüllt. Bisher hatte ihn der alte Mann immer zurückgewiesen, aber vielleicht war der Bürgermeister mittlerweile schlauer geworden? Mit einem knarren schlug Asgar rücksichtslos die Türe des Arbeitszimmers im 2. Stock auf und betrat den Raum. Es war nicht das erste Mal, das sich ein Ausdruck von tiefstem Abscheu gefolgt von einem leisen Seufzen in den Augen des Dorfschulzen breit machte, als er Asgar bemerkte, der sich über seinen Schreibtisch gebeugt und ihm einen fetten Tintenfleck auf seinem Dokument, das er gerade schrieb, beschert hatte. "Schon wieder Sie?" grummelte der alte Bürokrat genervt. "Ja Gerold. Schon wieder Ich." erwiderte Asgar mit einem Anflug von Sarkasmus in seiner Stimme. Er wusste genau das es der Bürgermeister zutiefst hasste mit seinem Vornamen angesprochen zu werden, darum tat er es mit Vorliebe. " Nennen Sie mich nicht Gerold. Was wollen sie denn schon wieder von mir? Ihre Freundin werde ich nicht freilassen das sollte Ihnen eigentlich endlich klar werden. Sie und die anderen Irren da unten sind eine Bedrohung für unser Dorf. Wenn wir sie freilassen könnten sie uns mit einer gefährlichen Krankheit infizieren. Ihr Vorhaben wird von mir keinesfalls gebilligt!" sprach der Alte mit seiner krächzenden Stimme. Man konnte merken das er ihm nicht unbedingt positiv zugeneigt war. Ebenso konnte auch Asgar ihn mit seiner aufgeblasenen und überheblichen Art nicht leiden. "Die anderen Irren da unten interessieren mich nicht. Geben sie mir nur meine Aliane das ist alles was ich will. Ich komme nun schon seit 3 Wochen und sie sind noch keinen Deut klüger geworden. Wenn sie sich weiterhin so störrisch benehmen wird ein großes Unheil über dieses Dorf hereinbrechen, das schwöre ich Ihnen!" meinte Asgar aufgebracht. "SIE wollen mir drohen?! Raus aus meinem Zimmer!! Ihre kleine Freundin wird NICHT freigelassen, und jetzt verschwinden sie endlich!!" brüllte der kleine stämmige Mann vor dem Schreibtisch mit hochrotem Gesicht. Asgar biss wütend die Zähne zusammen. Er musste sich sehr zurückhalten, denn alles schrie danach Frikassee aus dem schutzlosen Dorschulzen zu machen. "Diese Entscheidung werden Sie noch bitter bereuen...Ich habe Sie gewarnt. Die nächste Schritte werden sehr unerfreulich für sie werden!" gab Asgar noch zu verstehen, ehe er wutentbrannt aus dem Raum stürmte und die Tür hinter sich mit einem Knall zuschlug. Der Bürgermeister stöhnte genervt auf, als er sich von seinem Platz erhob um ein neues Dokument zu holen, denn das alte war inzwischen völlig unbrauchbar geworden. Hätte er gewusst das er bald nicht mehr unter den Lebenden weilen würde, wäre er bestimmt nicht so sorglos umhergeirrt.
 

Inzwischen bereitete sich Asgar auf den morgigen Tag vor. Ja! Morgen würde es ein Blutfest geben das alles bisherige seiner Vampirlaufbahn in den Schatten stellen sollte. Er hatte dem alten Mann eine Chance gegeben sein Dorf zu retten, doch dieser war so störrisch gewesen und nun schien es Asgar dringend an der Zeit etwas andere Seiten aufzuziehen. Wütend war der blutrünstige Vampir zu seinem Schloss zurückgeflogen, welches sich auf dem Nachbarkontinent befand und tief zwischen Wäldern und Bergen verborgen lag. Als Fledermaus konnte Asgar längere Strecken ohne Probleme durch die Luft zurücklegen und das sparte ihm viel Zeit. In solchen Augenblicken schossen ihm stets die gewaltigen Vorteile des Vampirlebens durch die Gedanken. Wie schön war es doch eine Kreatur der Nacht zu sein! Und wie leicht es ihm immer fiel grausam und böse zu handeln. Als Mensch war er schwach und hilflos gewesen, doch jetzt hielt er die Fäden in der Hand. Als Vampir der 2.Generation beherrschte er einige der stärksten Zauber, allem voran die Erschaffung seiner eigenen Bediensteten für das Schloss, in Form von Skeletten und Zombies. Sie alle waren Opfer seines Blutdurstes gewesen. Jetzt arbeiteten sie für ihn wie willenlose Sklaven, was Asgar aber schnell langweilte. So schön es auch sein konnte, seinen Frust an den Untoten auszulassen und ihnen hin und wieder die Köpfe abzuschlagen, die dann sogleich durch Zaubermacht wieder nachwuchsen- Asgar fühlte das er kein erfülltes Vampirleben hatte. Ihm fehlte die wirkliche Unterhaltung mit seinesgleichen, denn ein Skelett war ungefähr so gesprächig wie eine Trommel die hin und wieder ächzenden Geräusche von sich gab. Man konnte ihnen allerhöchstens 1-2 Sätze beibringen, und das war nicht sehr motivierend, wie Asgar schnell festgestellt hatte. In Aliane hatte der Vampir seinen "Ghoul" gefunden, der zu mehr als nur zum Blutsaugen gut war. Mit ihr konnte man reden und sie hörte immer zu, egal was er ihr nun erzählte. Sie schien nie gelangweilt zu sein. Asgar wollte sie nicht nur sprechen, er wollte sie gänzlich besitzen. Solange sie in dieser Verbanntenanstalt festgehalten wurde, ging das jedoch nicht. "Morgen werde ich mit diesem Menschenpack abrechnen...ihre Eitelkeit wird ihnen noch teuer zu stehen kommen!". Asgar musste laut lachen. Dabei zeigte er jetzt ohne Vorbehalt seine schrecklichen Vampirzähne die im Licht der untergehenden Sonne hell leuchteten. Er stand auf dem Balkon seines Schlosses und fühlte sich sehr mächtig. Ein leises Schlürfen erklang vom Boden herauf und eine Gestalt in Form eines mächtigen Minotaurus blieb kurz vor der Tür stehen. "Meister..." ertönte eine tiefe dröhnende Stimme in der Luft. Asgar bereitete sie jedes Mal Kopfschmerzen. "Was ist denn Ronak? Beeil dich! Ich bin heute nicht in bester Stimmung!" zischte ihm sein Gebieter wütend zu. Ronak wankte mit seinem Körper, so als täte er jeden Moment das Gleichgewicht verlieren und zusammenstürzen, was jedoch nie geschah, da er sich immer im letzten Moment auffangen konnte. So auch heute. "Meister, ich habe Eure Bücher in der Bibliothek wieder eingeräumt! Und ich habe die Kamine geputzt. Eure Vorratskammer ist auch wieder aufgefüllt. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?" Asgar warf ihm einen alles vernichtenden Blick zu der aussagte das ihm diese Sachen nicht besonders interessierten. Ronak verstand erstaunlicherweise dieses mal ziemlich schnell und machte sich rasch aus dem Staub. Normalweise dauerte es immer länger bis seine Gehirnzellen auf Trab kamen. Der Schlossherr gähnte mit einem müden Grinsen. "Zeit zum Schlafengehen. Morgen wird ein anstrengender Tag für mich!" Der Gebieter des Schlosses machte sich auf den Weg in seine Gruft. Wie jeder Vampir brauchte auch er Schlaf um seine Kräfte wieder zu regenerieren. Seine Rasse schlief vorzugsweise in dunklen Särgen die sich an nassen und modrigen Orten befanden wo das Licht sie nicht erreichen konnte. Asgars Schlafzimmer war auch gleichzeitig mit seiner Vorrats- und Folterkammer verbunden so das es ihm an nichts fehlte, wenn in ihm plötzlich der Drang nach Brutalität und Blut empor stieg. Gäbe es ein schöneres Leben? Für Asgar gab es das. Er würde sich erst eine Weile befriedigt fühlen wenn er seine geliebte Aliane in die Arme schließen konnte und ihr Blut auf seinen Zähnen spürte. Mit Gedanken hemmungsloser Grausamkeit schlief der Schlossherr schließlich in seinem Sarg ein.
 

Am nächsten Tag waren die Bewohner von Shannar schon sehr früh aufgestanden und obwohl es stark regnete, hatten sich alle auf dem Dorfplatz versammelt. Es sollten Hinrichtungen stattfinden. Der Bürgermeister war während der Nacht zu dem Entschluss gekommen die Geisteskranken und stummen hinrichten zu lassen da in seinen Augen und auch in denen vieler Dörfler, einfach eine zu große Ansteckungsgefahr bestände. Das Urteil lautete Tod durch Köpfen. Während der Henker schon fleißig dabei war sein Werk zu vollbringen jubelten die Menge um die zum Tode Verurteilten fanatisch nach deren Blut. Einige alte Männer, Frauen und Kinder weinten bitterlich. Es war so ungerecht. Sie waren doch im Grunde nicht viel anders als die übrigen Dorfbewohner und nun sollten sie sterben nur weil ihnen lebenswichtige Eigenschaften fehlten. Einige von ihnen waren taubstumm, andere shizofremisch, aber das waren doch bei weitem keine ausreichenden Gründe um ihr Leben zu beenden? In der Tat benutzte der hinterlistige Bürgermeister diesen Grund nur als Vorwand um seine Anstalt wieder etwas leerer zu kriegen, da er wenig Lust hatte sie zu vergrößern. Er war ein sehr egoistischer und böser Mann, doch das wusste er immer gut vor seinen Wählern zu verstecken. Die relativ stille Atmosphäre wurde von einem schrillen Schrei unterbrochen. Eine junge Frau mit blonden Haaren wurden zum Richtblock geführt, wobei sie sich mit Gewalt gegen ihr Schicksal wehrte und hysterisch herumschrie. Es nützte ihr nichts mehr. Im nächsten Moment schon lag ihr Kopf im Grass und Blut floss vom Richtblock. Ein weiterer Mann wurde sogleich an ihrer Stelle genommen. "Halt!! Bitte!!...Lasst mich leben!!" rief er weinerlich aus. "Ich bin doch euer Freund!!... Mein Name ist Magemaster!!!" Die Menge fuhr erschrocken auf. Einige fielen sogar in Ohnmacht. "Sehr nur!!! Er nennt sich Magemaster!! Das ist kein Mensch, tötet ihn!!.." Der Mann war schon beinah panisch als sein Kopf zwischen die Halterungen der Gyotinne geschoben wurde. "Können wir das ganze nicht beenden?" fragte er hoffnungsvoll. Und ob sie das konnten. Aber anders als es sich der seltsame junge Mann vorgestellt hatte. Plötzlich sah er die Welt von oben. Mit seinen letzten Gedanken hatte er den Tag seiner Taufe verflucht und den Priester noch dazu. Inzwischen war die Hinrichtung munter weitergegangen. Der Grossteil der Kranken Menschen hatte es inzwischen aufgegeben an so etwas wie Flucht oder Gnade zu denken. Stumm saßen oder standen sie vor dem kalten Richtplatz und blickten traurig auf den Boden. "Alaine Frynia!" Die Stimme des Henkers hatte einen kalten Unterton angenommen. Die junge Frau ging mit erhobenen Haupte auf den Richtblock zu und ging in die Knie. Sie tat alles freiwillig und ohne zu zögern, viele Dorfbewohner waren sehr verwundert. Insgeheim bewunderten einige die junge Frau sogar um ihres Mutes willen, da ihr Leben von einer Sekunde auf die anderen ausgelöscht werden würde. Um den Mundwinkel des Dorschulzen spielte sich ein unauffälliges Grinsen. "Du hast verloren Fremder...hier kommt niemand Lebend heraus..."
 

Als Asgar an diesem Morgen in das Dorf kam, wunderte er sich warum alle Menschen so einen Aufstand um den Markplatz herum machten. Es musste so etwas wie eine Versammlung sein. Er konnte den Geruch von frischem Blut vernehmen. Ohne Zweifel war das eine Hinrichtung wie Asgar schon von der Ferne sehen konnte. "Eine amüsante Sache. Es ist doch immer witzig wenn sich Menschen selber abschlachten!" dachte Asgar schadenfroh. Plötzlich teilten ihm seine Vampirsinne eine dunkle Vorahnung mit. Er konnte eine Woge der Unsicherheit in seinem Körper spüren. Aber vielleicht war es auch nur sein Wahrnehmungsvermögen das ihn hier täuschte. Asgar drängelte sich durch die Menschenmenge zu dem Bürgermeister hindurch und verlangte nach einer Erklärung. "Was ist hier los?". Der alte Mann wandte sich scheinbar überrascht in seine Richtung. "Ach ihr seid es! Wir haben nur die Ratten abgeschlachtet! Die Ansteckungsgefahr wurde zu groß!" Sein Blick bekam etwas stechendes. "Eure Freundin war auch darunter, es tut mir sehr Leid für euch! Ich konnte ihr nicht helfen, das wisst ihr." Asgars Augen weiteten sich. Er spürte wie das Blut in ihm zu kochen begann und das Tier in ihm die Gewalt übernehmen wollte. So wütend hatte er sich in seinem ganzen Leben noch nicht gefühlt und sein Zorn auf die Menschen stieg ins unermessliche. "Ihr habt Sie getötet??......Dafür werdet ihr mit dem LEBEN bezahlen du gammliger Mensch!!" Wütend und in Esktase gesetzt spreizte Asgar sein Maul und zeigte seine scharfen Vampirzähne. Er konnte spüren wie sich seine scharfen Eckzähne ganz ohne zutun in Bewegung setzten und wütend nach Blut lechzten. Erschrocken wichen die Dorfbewohner zurück Der Bürgermeister selbst war viel zu geschockt um sich bewegen zu können. Sein ganzer Körper zitterte wie wild und sein Blick war der eines verängstigten Kindes. "Ihr...Ihr seid ein Vampir?!....Aber....das kann nicht sein!!...." Weiter kam er auch gar nicht mehr. Asgar hob ihn mit beiden Händen in die Luft und riss ihn längs heraus in zwei Stücke, während das Blut an seinen Armen und Haaren herunterlief. In den folgenden Augenblicken hatte Asgar nur noch einen Wunsch. Das Leben aller Dorfbewohner zu beenden, sie sollten schrecklich leiden. Gierig schleckte der Vampir das Blut mit der Zunge rund um seinen Mundwinkel und an seinen Armen auf. Es schmeckte süßlich erfrischend. Das hatte ihm schon wieder gefehlt, denn er hatte heute Morgen noch nicht gefrühstückt. Die Dörfler flüchteten panisch nach allen Seiten, und versuchten aus dem Dorf zu entkommen, doch sie fanden den Ausgang nicht. Asgar sorgte dafür das sie ihn nicht finden konnten. Mit einem mächtigen Zauber störte er ihr Wahrnehmungsvermögen so das sie wie aufgescheuchte Hühner hin und her liefen und leichte Beute für ihn waren. Im nächsten Augenblick verspürte er einen kleinen Schmerz an seiner rechten Schulter. Es war der Henker der ihm seine Axt in die rechte Schulter gerammt hatte. Rotes Blut spritzte dem Mann ins Gesicht. Asgar lachte leise. "Erbärmlicher Mensch!! Ich zeige dir wie man eine Axt führt!" schrie der Vampir aufgebracht und ließ seine scharfen Krallen auf den Henker niedersausen. Der Scharfrichter war ein starker und muskulöser Mann, doch er hatte noch nicht mal die Gelegenheit zum Gegenschlag auszuholen, da hatte ihm Asgar schon seine Axt entrissen und ihn in der Mitte gespalten. Sein Blutdurst war noch immer nicht gestillt, allerdings hatte sich der ehrgeizige Vampir in seinem Zorn etwas ganz besonderes für das restliche Dorf ausgedacht. "Inectus Yadra Genesis!!" murmelte Asgar mit geschlossenen Augen. Er hatte eine mächtige Formel ausgesprochen die bald seine Wirkung tun würde. Einige Momente später stürzten die restlichen Menschen mit wehklagenden Schmerzen in sich zusammen. Es handelte sich um einen Zauber der ihr Blut zum kochen brachte bis sie selbst dem Druck nicht mehr standhalten konnten und im wahrsten Sinne des Wortes explodierten. Es war ein Massaker wie es Asgar noch nie erlebt hatte, doch darauf achtete er in diesem Moment gar nicht. Viel zu groß war sein Zorn auf das Dorf. Der Regen war stärker geworden und hatte einen Großteil des Blutes davon geschwemmt. Doch es war immer noch genug da um Asgars Durst zu stillen. "Schade um das schöne Blut..." warf Asgar bemerkend ein. Ein lautes Geräusch von einer klappernden Schuhen und einer Schwertschneide war aus dem Kerker zu vernehmen. Mit hochrotem Kopf kam die Wache der ehemaligen Verbanntenanstalt mit erhobenen Schwerte auf ihn zugerannt. "Du bist ja auch noch hier! Fasst hätte ich dich vergessen!" flüsterte Asgar mit einem hämischen grinsen um seinen Mund. "Elender Vampir!!! STIRB!!" Die Wache schlug mit ihren Augen wie wild in alle Richtungen und brachte ein wütendes Bellen zustande. Der genervte Vampir ließ ihn nicht mal Zeit genug damit er sein Schwert wieder aufheben konnte, das ihm so eben aus den Händen gerutscht war, und schlug fest und gezielt zu. Jetzt schob sich nicht nur der Unterkiefer der Wache unnatürlich nach oben, sondern gleich der ganze Kopf. Beide flogen in hohem Bogen durch die Luft und landeten auf einer bespitzten Eisenstange. Der restliche Körper stand noch eine Weile blutend aufrecht ehe er nach hinten umkippte. "Das war für meine Alaine du ekliger Mensch!!" schrie Asgar mit ernsten Unterton in seiner Stimme. Den Rest der Dorfbewohner erledigte Asgar schnell und Schmerzlos. Er durchsuchte sogar die Häuser und tötete Frauen und Kinder, insofern noch welche übrig waren die seinem Ausbruch von vorhin entgangen waren. Rücksichtslos und ohne Skrupel vollendete Asgar sein schreckliches Werk. So etwas wie ein Gewissen hatte er schon lange nicht mehr. Als niemand mehr übrig war konnte der Vampir spüren das sein Zorn langsam nachließ und einem Leeren Gefühl in seinem Herzen Platz machte. "Aliane..." flüsterte Asgar mit leiser Stimme. Sein Blick fiel auf das Massengrab das der Henker vorher in den Boden gegraben hatte. Ihre Leichen waren bereits angezündet worden und brannten lichterloh. "Ich kann es nicht so enden lassen. Das werde ich niemals!" Ohne lange darüber nachzudenken sprang Asgar in die verzerrenden Flammen und rettete die Leiche seiner Freundin, mit dem Risiko selber sein Leben zu lassen. Vampire hatten aber den Vorteil das sie sich wesentlich schneller Bewegen als normale Menschen und so konnten die Flammen ihm allerhöchstens die Hände verbrennen ehe er ihnen entkommen war.
 

Schweigend trug er ihre Leiche aus dem Dorf und begab sich mit ihr an den naheliegenden Strand von Shannar. Hier sollte seine Aliane ihre ewige Ruhe finden. Dort war sie in Frieden so wie sie es sich immer gewünscht hatte. Sie konnte es ihm nie mitteilen, aber er konnte es spüren. Im Grunde hatte sie sich nur nach einem Leben ohne Gewalt und Zwietracht gesehnt. "Es tut mir Leid..." flüsterte Asgar andächtig. Er wusste bisher nicht mal was es war, aber er konnte es nicht mehr zurückhalten. Eine einzelne Träne aus Blut floss entfloss seinem rechten Auge. Nicht einmal mal über die Vernichtung der Menschen konnte sich Asgar an diesem Abend freuen. Er hatte nicht viel mehr bekommen als Blut und dafür war ihm der wichtigste Mensch in seinem Leben genommen worden. Es würde nicht mehr lange dauern bis das Biest in ihm Oberhand übernahm. Asgar hatte sich stets vor diesem Tag gefürchtet, und nachdem er Aliane kennen gelernt hatte, sogar vergessen. Jetzt fiel es ihm jedoch wieder ein. Der Schmerz des Blutes. Der Fluch der Vampire. In einer Strandhöhle die das Wasser nicht erreichen konnte begrub er Alaine und errichtete ihr einen Grabstein. Es war alles was ihn noch an sie erinnerte. Eine letzte Erinnerung an das menschliche Fleisch das er schon in seiner Kindheit abgelegt hatte. Schweigend kniete er Stundenlang vor ihrem Grab und die Zeit verging. Es musste wohl schon nach Mitternacht sein. Er wusste das er sie nie vergessen würde. Vampire vergessen nie. Und Asgar war einer von ihnen. Ein mächtiges, unbarmherziges Wesen. Aber auch eine geplagte und geschundene Kreatur. So wie alle Vampire...
 

"...Ein Leben voller Leid und Hass..."
 

"Asgar hat also das verloren das seinem Leben einem Sinn gab. Das ist so traurig Opa, man könnte direkt Mitleid kriegen!.." murmelte der kleine Simon mit traurigen Augen. "Ja, aber nur beinahe, Asgar hat viele Menschen umgebracht, für so ein Wesen darf es keine Gnade geben! Die Träne die Asgar an diesem Abend vergoss war die einzige in seinem bitterem nach Macht strebenden Leben. Sie galt nur Aliane und wenn ein Vampir weint heißt es das irgendwo eine Seele stirbt" Simon blickte seinem Großvater hinterher, der aufgestanden war um neues Feuerholz in den Kamin zu werfen. "Und Asgar hat es einfach so hingenommen? Immerhin war Alaine ihm da einzig wichtige in seinem Leben als Vampir!" "Warte es ab du kleiner Schlingel! Lass deinen alten Großvater doch erst mal die Zeit sich wieder hinzusetzen!" sprach der Alte mit ruhiger Stimme. Nachdem er wieder Platz auf seinem Stuhl neben dem Bett seines Enkels genommen hatte fuhr beklommen fort. "Asgar glaube zuerst Alaine vergessen zu können, doch schon nach einer Woche war sein Verlangen nach ihr so groß, das er alles in Bewegung setzte um seine Geliebte wieder in die Welt der Lebenden zurückzuholen. Er war schier besessen von dem Gedanken. Nächtelang schlug er in alten Zauberbüchern nach einem Spruch der seine Geliebte wieder auferstehen lassen könnte. Doch er brauchte nicht nur einen Zauber sondern hierzu auch ein williges Medium. Er brauchte das Blut eines Menschen der schon einmal mit einem Vampir geschlafen hatte!" "Etwa Valnar? Opa ich bin doch erst 11!" unterbrach ihn Simon wieder einmal. "Du kannst es wohl nie abwarten was? Was kann ich dafür, dass die Geschichte nun mal so viele erwachsene Elemente enthält! Wenn du mich noch einmal unterbrichst, erzähle ich sie dir nicht weiter!" drohte ihm der Großvater mit einem Funkeln in den Augen. Der Junge war daraufhin ganz still und lauschte gespannt den Worten des alten Mannes. "Du hast Recht. Es war Valnar auf dem Asgars Wahl fiel, nur er dieser zu dem Zeitpunkt noch nicht von Abraxas." Simon runzelte nachdenklich mit der Stirn. Die Geschichte hatte sich mittlerweile so verstrickt das man nicht mehr so einfach 1 und 1 zusammenzählen konnte. Er bewunderte seinen Großvater für sein Langzeitgedächtnis das er aufbrachte während er ihm die Geschichte erzählte. "Asgar wusste also das es einen weiblichen Vampir gab, der Zuflucht bei Valnar aufgesucht hatte, hatte aber keine Ahnung das es noch einen anderen Vampir gab der sich ihrer schon entledigt hatte?" "Genau so war es, mein Sohn. Asgar war es ohnehin auch völlig egal ob Aysha nun Tod war oder nicht, allein Valnars Blut war für ihn von Wichtigkeit. Und so nahm er sich vor Valnar noch am nächsten Tag einen unerwarteten Besuch abzustatten!" Der alte Mann musste leise husten. Simon blickte ihm neugierig in die Augen. Die Geschichte war wohl etwas ermüdend für seinen Großvater, aber er hätte es auch gar nicht gewagt diese Spannung zu unterbrechen, sonst hätte er es bestimmt später bereut. Simon nahm sich vor artiger zu sein und still den Worten seines Großvaters zu lauschen. Ein Ahornblatt hatte sich von dem naheliegenden Bäumen um das Haus gelöst und klebte nun, vom Winde geweht, an der Fensterscheibe. Simon lächelte ruhig. Bei so einem Wetter würde er wirklich nicht gerne draußen sein...
 

NACHWORT
 

So, das war es auch schon mit dem 1.Kapitel von VD. Die Vorgeschichte um Asgar und Valnar ist hiermit abgeschlossen. Wer jetzt von euch fand, ich bin zu wenig auf die beiden Charaktere eingegangen darf sich schon mal auf Kapitel. 2 von VD freuen. Ich hoffe die Fanfic entspricht bis jetzt eurem Geschmack, sicher habe ich einige Dinge von der eigentlichen Game-Story abgeändert, weil ich finde das sie so besser rüberkommen. Wem das nicht vielleicht nicht gefällt der braucht meine Fanfic über VD ja nicht zu lesen. Allen anderen wünsche schon jetzt viel Spaß mit Kapitel. 2! An dem ersten Teil saß ich insgesamt schon mehrere Tage, was daran lag das ich letzte Woche mit der Schule soviel am Hut hatte. Aber jetzt wo das Gerüst zu der Story steht, werde ich die Kapitel schneller fertigen können. Und jetzt noch ein rasches OMAKE! ^_^
 


 

OMAKE
 

Sprecher: "Guten Tag! Willkommen bei "VD-TV" Unsere heutigen Kandidaten sind Asgar und Valnar aus dem Spiel "Vampires Dawn" von Marlex!
 

Beifall ertönt, ein dunkelgekleideter Mann mit einem zerfranzten Umhang und ein kesser grauhaariger Typ mit einer coolen Sonnenbrille betreten den Raum
 

Asgar: Äh...Hi!
 

Valnar: Wieso muss ich ein Vampir sein? Ich will kein Vampir sein!!
 

Die Menge jubelt den beiden zu, einige Frauen tauschen sogar schon Sammelsticker aus der neusten Sammelstickerkollektion von Panini miteinander aus. Andere halten kreischend blutige Valnar und Asgar Stoffpupen in der Hand die bei Berührung auf den Bauch das quicken anfangen
 

Sprecher: "Hallo ihr zwei! Na ihr beiden seid ja schon verdammt berühmt geworden. Versteht ihr euch außerhalb des Spiels genauso gut wie im Game?"
 

Asgar: "Sie meinen...in der "Realität?"
 

Sprecher: "Ja so kann man es auch nennen! Immer noch der Typ mit dem sarkastischen Humor, nicht wahr?
 

Asgar(beleidigt): "Ich habe keinen sarkastischen Humor. Ich lache nicht mal gern!
 

Valnar(fröhlich): "Asgar und ich sind die besten Freunde! Wir gehen gerne zusammen Angeln und spielen während unserer Freizeit Schach! Außerdem hat er mir heute beigebracht wie man diesen Trick mit den Menschen hinkriegt!"
 

Asgar: "Du meinst diese Sache das man sie vorher erst kräftig schütteln muss, da sind dann aromatischer sind? Ja, das hat er von mir *harhar*"
 

Die Menge fährt erschrocken zusammen
 

Sprecher: "Wow! Sie nehmen ihre Rolle aber verdammt Ernst! Sie sind wahrhaft Profischauspieler. Aber was muss das für eine Arbeit sein, täglich auf Achse zu sein!"
 

Valnar: "Sie haben es erfasst. Kein Brot, kein Wasser, keine Pinkelpausen..."
 

Asgar: "Mir gefiel das Licht der Beleuchtung nicht. Der Kameramann hat mich gegen meinen Willen bestrahlt! Das hat weh getan!"
 

Sprecher: "Ich würde gerne ihre eigene Meinung zu Vampires Dawn hören. Sie haben ja lang genug daran mitgearbeitet um zu sagen was sie von dem Spiel halten!"
 

Asgar: "Vampires Dawn ist ein geniales Spiel! Vor allem die Special Effekts haben mich echt fasziniert! Allerdings werde ich als kleinen Pixelhaften Vampir dargestellt und das ist eine Unverschämtheit! In Wahrheit bin ich groß und stark!"
 

Valnar: "Wieso musste meine Freundin bei den Dreharbeiten sterben? Ich dachte es wäre nur Show!! Ich bin maßen los enttäuscht von euch!!"
 

Sprecher: "Habt ihr irgendwelche Hobbys die ihr in eurer Freizeit betreibt?"
 

Valnar: "Fernsehen gucken, PSX-Spielen, VD zocken...!"
 

Asgar: "Leichenfleddern, Särge sammeln und Ringkämpfe!"
 

Das weibliche Publikum seufzt schmachtend vor sich hin. Einige werfen sogar mit Veilchen
 

Sprecher: "Danke, das war es auch schon für dieses mal! Und wir sehen uns wieder wenn die Uhr zwölf schlägt und es wieder mal heißt "VD-TV"
 

Asgar: "Ich werde nicht kommen. Das ist mein voller Ernst!"
 

Valnar: "Ich komme erst wieder wenn dieses Missverständnis um meine Verlobte aufgeklärt ist!"
 

------------------------------------------

^_^
 

Laguna



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-08-06T11:33:33+00:00 06.08.2006 13:33
du hst die gechichte des spiels gut verstanden...könnte man die fanfics bewerten würde ich dit eine 1 geben!
aber kein lob ohne kritik! es gibt einige dinge die mir nicht besonders gafallen haben...
1: die texte sind zu lang! obwohl du einen guten screibstiehl hast, kann man schnell die interesse am lesen verlieren...
2: wie schon gesagt, solltest du die sache mit den genarationen und anderen wichtigen fakten genauer machen...
~^-^~
ach ya und ich weis nicht ob es besser ist oder schlechter, dass du den szenenwechsel nicht so gamacht hast wie im spiel....
Von:  Laguna
2004-04-22T13:49:36+00:00 22.04.2004 15:49
Danke für das Lob^^

Das mit Alaine war ein Generationsfehler von mir- in der überarbeiteten Fassung die ich bald updaten werde, wurde er behoben. Ihr könnt jetzt außerdem auch Kapitel 2 & 3 der Vampires Dawn Fanfiction lesen.

Von Alaine wird es aber keine Sidestory geben, denn dann würde ich zuviel von der Story verraten. Vielleicht schreibe ich mal eine, wenn ich die Geschichte abgeschlossen habe.

Kapitel. 4 ist in Arbeit^^


Lagu
Von:  Assija
2004-02-14T18:42:39+00:00 14.02.2004 19:42
hi du... *g*

finde die umsetzung wirklich gut.. ich kenne das game auch...
ich finde es nur ein bisschen lahm... weil man so lange braucht um aufzusteigen und dann sind die kämpfe auch irgendwie zu lange...

aber zumindest schön grausam und blutig... und intellegenter als ein egoschuter auf alle fälle..

würde mcih freuen hier noch ne zweites kapitel wiederzufinden

aber nur so die frage.,,

wieso ist AYANE 2. generation??? Im Spiel war sie 1. Generation.

ASSIJA
Von: abgemeldet
2002-02-07T14:42:02+00:00 07.02.2002 15:42
coooool ^.^ schreib weiter!!!


Zurück