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André und Oscar

Ihr Leben zu zweit
von

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Andrés Auge - und - der Besuch

10. Kapitel: Andrés Auge - und der Besuch
 

Erschrocken öffnete Dr. Bernard die Tür. André, immer noch an Oscar gelehnt sagte: "Es ist soweit, ich bin blind Doktor." Dr. Bernard schaute zu Oscar, die ihm nur mit erschüttertem blick zunickte. "Lass mich mal nachsehen, schnell!", sagte der Arzt und half André ins Haus. Während Doktor Bernard André in einem Sessel im Wohnzimmer setzte schauten Dr. Pennec und Dr. Ribout ungläubig zu. Oscar blieb an der Wohnzimmertür stehen und die beiden Ärzte gingen zu ihr und fragten, was denn los sei. "Er ist jetzt vollkommen erblindet. Sein rechtes Auge hat ihm während des Spazierganges wieder weh getan und dann hat er gar nichts mehr gesehen.", erklärte sie gesenkten Hauptes.

Mit Tränen in den Augen murmelte sie: "Das Leben ist nicht gerecht...! André hat das nicht verdient. Wäre ich damals doch vorsichtiger gewesen, dann müsste er das jetzt nicht durchmachen!" Sie wurde zornig, zornig auf sich selbst. "Was sagtet ihr gerade Oscar?", fragte Dr. Ribout, der genauso wie Dr. Pennec nichts verstanden hatte. "Nichts Messieurs!", antwortete sie ausweichend und ging ins Wohnzimmer zu André, der sie gerade gerufen hatte. "Ich bin ja da, André!", sagte sie, als sie seine Hand ergriffen hatte. Sie schob einen greifbaren Stuhl neben den Sessel, in dem André saß und setzte sich.

Dr. Bernard kam dann mit einer Kerze um das Sehensvermögen des rechten Auges zu testen. "Doktor, ich sagte doch, dass ich nichts mehr sehe. Es ist alles dunkel.", sagte André, als der Doktor gerade die Kerze vor seinen Augen hin und her bewegte. Dr. Bernard sah hilflos zu seinen Kollegen und blies die Kerze aus.

"André, ich kann auch nichts mehr für dich tun.", sagte der Arzt benommen. "Wirklich gar nichts mehr?", fragte Oscar geschockt. "Nichts mehr Oscar! Es tut mit leid....", wiederholte Dr. Bernard. "Darf ich euch raten, euch noch ein weinig auszuruhen ,Oscar? Der Spaziergang war trotzdem belastend für euch!", meinte Dr. Pennec. Sie sah den Doktor missbilligend an. "Wie soll ich mich denn jetzt ausruhen.", dachte sie sarkastisch. Als sie nach einer Weile noch nicht geantwortet hatte fragte Dr. Pennec nach: "Oscar?"

"Ich bleibe noch hier bei André.", antwortete sie. "Aber,...", sagte der Arzt, wurde allerdings von André unterbrochen. "Oscar, denk' daran, was du mir geschworen hast. Sei doch verdammt noch mal nicht so leichtsinnig! Bitte ruhe dich aus und schlafe ein wenig.", sagte er. Oscar nickte.

Da André das ja nicht sehen konnte fügte er hinzu: "Ich bleibe solange hier, das ist ja kein Problem."

"In Ordnung André, ich ruhe mich aus, aber bitte komm' mit nach oben.", entgegnete sie und stand auf, ließ seine Hand jedoch nicht los. Auch André stand jetzt auch auf. So führte Oscar ihn nach oben ins Gästezimmer. Er setzte sich dort auf den Stuhl neben Oscars Bett. Sie legte ihren Mantel ab und zog auch das geliehen Hemd von Florents Bruder aus. "Wenn du etwas brauchst, sag' mir bescheid André!", sagte Oscar und machte es sich unter der Bettdecke bequem. "Ja, Oscar.", antwortete André leise. Obwohl Oscar es eigentlich nicht wollte, schlief sie ein. Sie war nach dem Spaziergang wohl doch erschöpft gewesen. Nach einer Stunde wachte sie wieder auf. "André?", fragte sie atemlos. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. "Ja?", antwortete er. "Ist etwas?, Deine Stimme klingt so nervös.", fragte er danach. "Nein es ist nichts.", antwortete Oscar. "Ich hab' nur schlecht geträumt, das ist alles!", fügte sie

hinzu. "Achso! Was hast du denn geträumt?", fragte er neugierig. "Vergiss es André! Ist nicht so wichtig...!", entgegnete sie ausweichend. Sie hatte jetzt wirklich keine Lust von diesem Traum zu erzählen. Immerhin ging es darin um Andrés Auge. Sie hatte im Traum noch mal verschiedene Szenen gesehen, in denen André mit dem Schwarzen Ritter (Bernard) gekämpft hatte und durch einen Schwerthieb sein linkes Auge verletzt wurde. Allerdings war das Schlimmste in diesem Traum gewesen, dass André zu ihr sagte, dass sie an seiner Blindheit Schuld sei. Die selben Worte hatten sich immer wieder in ihrem Kopf wiederholt, bis sie jetzt aufgewacht war. Sie machte sich ja schon den ganzen Nachmittag Selbstvorwürfe wegen der Sache. "Bitte erzähle es mir doch, dann geht's dir besser.", hakte André nach.

Sie legte ihren Kopf in ihre Hände. "André glaub' mir, es ist wirklich belanglos. Außerdem war es kein zusammenhängender Traum, sondern nur vereinzelte Szenen.", entgegnete sie genervt. "Na gut, wenn du es mir partout nicht sagen willst...", sagte André. Oscar stieg aus dem Bett. "Möchtest du auch etwas André? Ich gehe kurz zu Mme Bernard und bitte sie um eine heiße Schokolade..", fragte Oscar darauf.

Ja, ich könnte eine Tasse Tee gut vertragen, danke!", antwortete er. "In Ordnung, ich bin gleich wieder da.", sagte Oscar und verließ das Zimmer. Die beiden ließen es sich vielleicht nicht anmerken, aber jeder von ihnen war bedrückt wegen dieser neuen Situation. André fühlte sich unbehagen, es war nicht einfach in vollkommener Dunkelheit zu leben. Er hasste es. Oscar mochte die Situation auch nicht. Er kam ihr jetzt irgendwie so hilflos vor, aber vor allem gab sie sich noch immer, auch verstärkt durch den Traum die Schuld an Andrés Blindheit. Sie lief zügig den Gang hinunter bis zur Treppe. Als sie die erste Treppenstufe betreten hatte klopfte es an der Haustür. Sie schaute sich um, aber keiner der Ärzte war zu sehen. Also ging sie die Treppe ganz hinunter und dann gleich in Richtung Wohnzimmer. Sie öffnete die Tür, jedoch war das Zimmer leer. "Dr. Bernard?", rief sie, als sie die Tür wieder geschlossen hatte. Dann klopfte es nochmals. Oscar beschloss jetzt einfach selbst die Tür zu öffnen, und das tat sie auch. Nachdem sie die Tür einen Spalt geöffnet hatte, umwehte sie ein kalter Wind. Es fröstelte Oscar. "Hallo Oscar! Ihr seid ja wieder auf den Beinen, da bin ich aber froh.", sagte derjenge, welcher vor der Haustür stand. "Hallo! Komm' rein...willst du vielleicht auch einen Tee oder so etwas, das wärmt dich bestimmt auf, bei diesem kalten Wind, Florent.", begrüßte sie ihn. "Aber gerne. Ich hätte gerne eine große Tasse mit heißer Schokolade. Das hab' ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr getrunken.", antwortete Florent vergnügt und trat ein. "Gut, ich geh' schnell in die Küche und hole die Sachen. André möchte einen Tee. Er freut sich bestimmt, dass du da bist. Kommst du mit Florent?", fragte Oscar. "Nein, ich muss schnell zu Dr. Bernard und die Medizin für meine Schwester holen. Wenn es euch nichts ausmacht, gehe ich hinauf in sein Arbeitszimmer. Wahrscheinlich ist er dort...", antwortete der Junge. "Wir treffen uns dann im Gästezimmer.", sagte Oscar, als sie schon in Richtung Küche ging. Florent nickte ihr lächelnd zu und lief schnellen Schrittes die Treppe hinauf.

"Guten Tag, Mme Bernard! Könnten sie uns einen Tee und heiße Schokolade machen?", fragte Oscar zögernd, als sie eintrat. "Moment, ich räume noch schnell das gewaschene Geschirr weg. Ich bringe es euch dann aufs Zimmer.", entgegnete sie freundlich. "Nein, machen sie sich keine Umstände. Ich warte hier. Brauchen sie Hilfe beim Einräumen?", sagte Oscar. "Nein, nein! Das schaffe ich schon alleine, außerdem müsst ihr euch noch schonen Oscar!", antwortete Mme Bernard.

Währenddessen war der kleine Florent am Arbeitszimmer angelangt und hatte die Medizin geholt.

"Auf Wiedersehen, Doktor Bernard!", sagte Florent und verließ das Zimmer. Er steckte sie Medizin in seine Hosentasche, freute sich schon auf die heiße Schokolade und lief schnell zum Gästezimmer.

Er klopfte zwei mal und öffnete dann die Tür. André saß, die Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln, den Kopf in die Hände gelegt, gestützt auf dem Stuhl neben dem Bett. Er erschreckte ein wenig, als er das Knarren der Tür hörte. "Da bist du ja wieder Oscar...", sagte er leise. "Ich muss noch etwas mit dir besprechen.", fügte er lauter hinzu. "Entschuldige, aber ich bin es Florent.", sagte der Junge verwundert.

"Oscar kommt gleich, sie holt noch den Tee und die heiße Schokolade.", fügte er hinzu. "Ach du bist es Florent. Wie geht es dir und deiner Schwester?", fragte André, den Kopf zu Boden gesenkt. "Mir geht es gut, jedoch hat Anne seit mehreren Tagen starke Kopfschmerzen und wir wissen nicht warum. Deshalb bin ich ja hier, um ihre Medizin zu holen. Aber sag, was ist mit dir André? Siehst du nicht gut, oder warum hast du mich nicht erkannt.", fragte Florent. André legte seinen Kopf wieder in seine Hände und begann Florent langsam zu antworten: "Heute Morgen, na ja es war schon Mittag erfuhr Oscar, dass ihr Zustand doch nicht so gravierend ist, wie wir dachten. Tuberkulose kann ansteckend sein, aber bei ihr ist das Gott sei dank nicht der Fall. Jedenfalls sollte sie einen Spaziergang machen,...am Strand. Ich ging mit ihr und nach einiger Zeit begann mein rechtes, noch gutes Auge zu schmerzen, bis ich plötzlich nichts mehr sah. Ich bin ab sofort blind, Florent." Der Junge stand geschockt an der Tür. "Das ist ja.....", sagte er leise und ging zu André. "Was sagt Oscar dazu?", fragte er als er Andrés Schulter berührte um ihn zu trösten.

"Ich weiß nicht genau...", antwortete André. Da öffnete sich die Tür. "Oscar?", fragte André zögernd.

"Ja, ich bin es...ohh...ich...ich habe dir ja noch gar nichts von...André erzählt Florent!", sagte Oscar.

Sie stellte das Tablett mit den 3 Tassen und 2 Teekannen auf den kleinen Tisch neben Andrés Stuhl, als sie die Zimmertür geschlossen hatte. "Ich hab' es ihm gerade erklärt, Oscar!", sagte André. Oscar schob noch 2 Stühle in die Nähe des kleinen Tisches, damit Florent und sie sich setzen konnten. "Gut.", entgegnete Oscar leise. Nachdem sie Platz genommen hatte, goss sie jedem ein. "André, strecke deine Hand aus, ich führe sie zu deiner Tasse.", sagte Oscar. André nickte kurz und tat dies. Oscar ergriff seine Hand und führte diese zu seiner mit Tee gefüllten Tasse. "Der Tee ist noch ziemlich heiß, pass ein wenig auf.", bat Oscar und nahm nun selbst ihre Tasse in die Hand. Der kleine Florent hatte seine heiße Schokolade schon längst ausgetrunken und so schenkte Oscar ihm noch eine Tasse ein. "Danke, Oscar!", sagte Florent und schlürfte sofort weiter. Oscar nickte ihm zu. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. Es war Stille im Raum. Nachdem Florent seine Tasse wieder geleert hatte, schaute er nach draußen. "Entschuldigt, aber ich muss los. Meine Schwester wartet bestimmt schon auf mich, außerdem wird es gleich dunkel.", sagte er dann. "Natürlich. Ich begleite dich noch bis zur Tür.", entgegnete Oscar verständnisvoll. "Auf Wiedersehen André, ich besuch dich bald mal wieder!", verabschiedete sich Florent, drückte André kurz die Hand und verließ mit Oscar das Zimmer. "Pass auf dich auf!", rief André noch schnell hinterher. "Sag deiner Schwester einen schönen Gruß und gute Besserung!", fügte er noch hinzu.

"Ja, mach ich!", antwortete Florent während er mit Oscar den Gang hinunter ging. Als die beiden an der Haustür angelangt waren sagte Oscar:" Wenn du mal wieder Zeit hast, komm' doch vorbei. Auf Wiedersehen!" "Danke nochmals für die heiße Schokolade, Oscar!", sagte Florent und umarmte sie. Er war gerade so groß, dass er seine Arme um ihre Taille legen konnte. Oscar war über die plötzliche Umarmung überrascht. Sie strich Florent durchs Haar. "Keine Ursache! Geh' jetzt nach Hause, es dämmert schon.", sagte sie. Darauf ließ er Oscar los, nickte kurz und verließ das Haus. Vor der Haustür machte er noch mal halt und sagte: "André geht es nicht besonders gut, oder? Bitte helf' ihm." Oscar nickte ihm zu.

Als Florent gegangen war, lief sie wieder zurück ins Gästezimmer zu André. "Oscar? Ich muss noch etwas mir dir besprechen.", sagte André als er sie eintreten hörte. "In Ordnung. Dann erzähl' mir, was dir auf dem Herzen liegt.", sagte Oscar und setzte sich wieder auf ihren Stuhl.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kitty
2005-04-24T17:12:12+00:00 24.04.2005 19:12
Hast du echt schön beschrieben finde ich^^ Wie Oscar die Hand zur Tasse führt und wie Florent geschockt ist, als André ihm erzählt dass er blind ist und so^^
Von: abgemeldet
2004-08-28T20:58:04+00:00 28.08.2004 22:58
Ein paar grammatikalische Fehler stecken drin und erneut die Fehler mit den Zeitformen, aber ich wiederhole mich nur.
Wir langsam wirklich zu einem richtigen Drama. Dann mal weiterlesen^^
Von: abgemeldet
2004-07-14T02:40:02+00:00 14.07.2004 04:40
Oh mein gott..und jetzt hörts auf *_*
TU WAS!!!!


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