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366 Tage - 366 Geschichten

366 Tage Challenge 2024
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25.01.2024 - Position

“An welche Position müssen diese Schrauben denn nun?” Überfordert sah Paula ihre beste Freundin Fiona an, während auf ihrer Handfläche mehrere Schrauben lagen. Gemeinsam mit Fiona war sie seit über einer halben Stunde damit beschäftigt, die Wickelkommode aufzubauen, die Paula gekauft hatte. Ihre beste Freundin war im neunten Monat schwanger und bis zur Geburt würde es nicht mehr lange dauern. Der Großteil des Kinderzimmers war bereits eingerichtet, aber die Kommode hatte ein wenig auf sich warten lassen. “Wäre Magnus jetzt hier, wüsste er, wo die Schrauben hingehören”, murmelte Fiona leise und legte sich eine Hand auf den dicken Bauch. Ihr Freund Magnus war seit ein paar Monaten in Finnland, da er dort eine Zweigstelle seiner Firma übernommen hatte und sie kommunizierten die meiste Zeit nur über das Internet oder telefonierten. Sie vermisste den Blonden und wünschte sich nichts mehr, als dass er bei ihr war. Und nicht tausende von Kilometern entfernt. Erst gestern hatte Magnus ihr gesagt, dass er nicht einmal zur Geburt des gemeinsamen Kindes wieder bei ihr sein würde und Fiona war noch immer enttäuscht darüber. Paula würde an seiner Stelle mit ihr im Krankenhaus sein und dafür war sie ihrer besten Freundin wirklich dankbar.

"Naja, egal .. sie wird schon nicht zusammenbrechen”, holte Paula sie wieder aus ihren Gedanken und Fiona konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.

“Ich hoffe es”, kicherte sie und erhob sich schwerfällig von dem Sessel, als es an der Tür klingelte. Sie erwartete noch ein Paket mit Babysachen, dass sie online bestellt hatte. Sie brauchte zwar etwas länger zur Tür und konnte sich ein Brummen nicht verkneifen, als es erneut klingelte, aber als sie die Wohnungstür schließlich erreicht hatte, war sie regelrecht sprachlos.

Nicht der Postbote befand sich vor ihr, sondern Magnus. Mit zwei Koffern neben sich und einem Strauß Rosen in seiner Hand stand er im Hausflur und das Lächeln, dass sich auf seinen Lippen gelegt hatte, erinnerte Fiona direkt daran, warum sie sich damals in den Blonden verliebt hatte.

“Lässt du mich auch in unsere Wohnung oder muss ich auf dem Hausflur übernachten?” Als sie die Stimme ihres Mannes hörte, trat sie sofort an die Seite. Magnus lächelte und trat einen Schritt auf seine Freundin zu, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu drücken. “Was machst du hier?”, flüsterte sie leise und nahm ihm die Rosen ab, bevor sie Magnus dabei beobachtete, wie ihr beide Koffer in die Wohnung holte.

“Glaubst du wirklich, dass ich mir die Geburt unseres Sohnes entgehen lasse? Oder die ersten Tage und Wochen, die wir gemeinsam als Familie verbringen können?”, erwiderte der Blonde und Fiona runzelte kurz die Stirn. “Aber gestern hast du doch noch gesagt, du wirst es nicht schaffen, weil du deine Position in der Firma nicht gefährden kannst.”

Sachte lächelte Magnus auf die Worte seiner Freundin hin und trat wieder zu ihr, um ihr eine Hand auf den Bauch zu legen.

“Keine Position der Welt ist es wert, dass ich die Geburt unseres Sohnes verpasse”, erwiderte er leise und strich über den Bauch Fionas hinweg. “Ich habe die Personalabteilung darum gebeten, mich wieder hierher versetzen zu lassen. Sie haben zugestimmt und ich kann bereits am Montag wieder hier in der Hauptfirma anfangen. Mit weniger Arbeitszeiten, aber auch einem gekürzten Gehalt. Nicht so viel, dass wir am Hungertuch nagen, aber ein paar hundert Euro werden uns fehlen”, erzählte er ihr und Fiona hielt überrascht die Luft an. Damit hatte sie gewiss nicht gerechnet, aber sie war froh darüber, dass Magnus zu ihr und dem gemeinsamen Kind stand. Zu einem gemeinsamen Leben mit ihr.

“Ich liebe dich”, hauchte sie leise und küsste ihn zärtlich, während sie sich an ihn heran schmiegte.

“Wenn das geklärt ist, können wir uns ja endlich um die übrig gebliebenen Schrauben kümmern.” Als sie die Stimme ihrer besten Freundin hörte und gleichzeitig den verwirrten Blick ihres Freundes sah, löste sie sich wieder von ihm und deutete in Richtung Kinderzimmer.

“Wir haben die Kommode zusammengebaut, aber es sind ein paar Schrauben übrig geblieben und wir haben beide keine Ahnung, an welche Position sie gehören”, schmunzelte sie, woraufhin auch Magnus leise lachte und den beiden Frauen schließlich ins Kinderzimmer folgte, um sich um die Kommode und ihre fehlenden Schrauben zu kümmern.



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