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Weihnachten unter einem Dach

Ein Haikyuu-Adventskalender
von

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Ein neuer Nachbar


 

Ein neuer Nachbar
 

Akinori war immer noch sehr glücklich über den Fakt, dass er vor fast einem Jahr in das Mietshaus von Kuroo gezogen war. Es war für ihn damals zwar mehr als erstaunlich gewesen, als sein Kumpel verkündet hatte, dass er ein Haus geerbt hatte und jetzt Vermieter war. Als er dann gefragt hatte, ob Bokuto und er in eine der Wohnung einziehen wollten, war ihre Antwort natürlich ja gewesen.

Die WG-Pläne der beiden hatten schon länger bestanden, aber sie hatten bislang keine Wohnung gefunden, die ihnen zugesagte. Somit war Kuroos Angebot perfekt gewesen. Akinori musste zwar zugeben, dass das Zusammenleben mit Bokuto nicht immer einfach war, aber da er ihn schon so lange kannte, wusste er, wie er ihn nehmen musste.

Und nach gut einem Jahr hatte Akinori auch gelernt, ein paar Abstriche zu machen. Bokuto war nun einmal wirklich nicht gut darin, seine Hausarbeiten zu erledigen, die Akinori ihm auftrug. Aber dies war wohl auch dem Fakt geschuldet, dass er der jüngste Sohn seiner Familie war und dazu noch mit zwei großen Schwestern aufgewachsen war. Vieles war ihm abgenommen wurden, da verstand er nicht, warum Akinori gerade solche Aufgaben von ihm verlangte. Inzwischen übernahm Bokuto zwar einiges, dennoch musste Akinori an manchen Tagen immer noch schimpfen.

Lange böse sein konnte er auf Bokuto aber nie. Sie kannten einander schon ihr halbes Leben und da konnte Akinori Bokuto vieles verzeihen. Er wusste ja, dass er im Notfall immer auf ihn zählen konnte. So lief das Zusammenleben zwischen ihnen am Ende doch ganz gut.
 

Akinori zog seinen Schal fester um den Hals. Es blies ein eisiger Wind durch die Straßen Tokyos. Man konnte davon sprechen, dass der Winter die Japans Hauptstadt eingezogen war.

Es fehlt eigentlich nur noch der Schnee, ging es Akinori durch den Kopf. Bei dem kalten Wetter kam tatsächlich langsam Weihnachtsstimmung bei ihm auf. Zwar gab es in der Universität vieles für ihn zu tun, aber dies tat seiner guten Laune keinen Abbruch. Er wusste nicht, woher sie stammte, so hatte Akinori seit einigen Tagen ziemlich gute Laune. Diesen Zustand wollte er gerne beibehalten. Das Mietshaus befand sich drei U-Bahnstationen von der Universität entfernt, wodurch Akinori immer einen angenehmen Weg hatte. Da in ihrem Haus nur Studenten lebten, ging Akinori diesen Weg auch selten allein. Das freute ihn sehr, denn er war gerne unter Menschen.

Beim Mietshaus angekommen, schulterte er seine Umhängetasche neu und holte seinen Schlüssel hervor, um die Eingangstür aufzuschließen. Er war gespannt, wen er heute antreffen würde, da im Haus eigentlich immer etwas los war.
 

Und so sah er im Eingangsbereich, wie Kuroo mit einem schwarzhaarigen, jungen Mann sprach. Akinori blieb stehen.

„Das sind die Schlüssel zur Wohnung“, sagte Kuroo und überreichte seinem Gegenüber einen Schlüsselring mit drei Schüsseln. Genau so einen hatten Akinori und Bokuto bei ihrem Einzug auch bekommen – zwei der Schlüssel waren für die Wohnung und einer für die Eingangstür. Das musste wohl der neue Mieter sein, von dem Kuroo ihm schon erzählt hatte. Akinori trat einen Schritt näher.

„Vielen Dank“, antwortete der neue Mieter und nahm Kuroo die Schlüssel ab, die er in seine Jackentasche gleiten ließ. Kuroo grinste ihn an und erblickte nun Akinori.

„Ah, Konoha. Du kommst gerade recht. Das hier ist Akaashi Keiji, unser neuer Nachbar“, stellte der Vermieter ihn sofort vor und winkte Akinori zu ihnen heran. Akaashi, der bis eben mit dem Rücken zu ihm gestanden hatte, drehte sich um.

Als sich ihre Blicke trafen, war es sofort um Akinori geschehen. Er sah in das schönste Paar blaue Augen, welches er jemals gesehen hatte. Akaashis Gesichtszüge erinnerten ihn an eine Porzellanpuppe. Er war ein Stück größer als Akinori selbst, aber wirkte schlanker, ja schon fast filigran. Akinoris Herz schlug ihm bis zum Herz. Vor ihm stand ein Engel.

„Freut mich sehr“, riss Akaashi ihn aus seinen Gedanken und verbeugte sich leicht vor ihm, was Akinori vollkommen aus dem Konzept brachte.

„Ähm…freut mich!“, sagte er wahrscheinlich etwas zu schnell, sodass man ihn gar nicht richtig verstand. Er konnte nicht anders, als Akaashi die ganze Zeit anzustarren. Er war so wunderschön. Akaashi betrachtete ihn noch kurz, bevor er sich wieder Kuroo zuwandte. Dieser sah Akinori noch kurz amüsiert an, ehe er Akaashi seine Aufmerksamkeit schenkte.

„Ich würde mich morgen dann um meinen Umzug kümmern“, sagte Akaashi. Akinori fiel hierbei eine kleine Geste auf, denn er spielte die ganze Zeit mit seinen Fingern. Das war niedlich, wie er fand. Gleichzeitig machte sein Herz einen weiteren Satz. Morgen würde Akaashi schon einziehen!

„Alles klar. Brauchst du noch irgendetwas? Hilfe?“, hakte Kuroo nach und gab Akinori mit einer Handgeste zu verstehen, dass er weitergehen sollte. Dabei trödelte er natürlich absichtlich. Er wollte Akaashi noch so lange wie möglich sehen.

„Nein, ich habe nicht viele Sachen. Ich glaube, dass ich das in einem Tag schaffen würde.“ Nicht viele Sachen? Akinori fragte sich, was für dies zu bedeuten hatte. Akaashi war so unglaublich interessant für ihn. Ab morgen würde er dann alles daransetzen, um ihn besser kennenzulernen. Er würde mit diesem Engel unter einem Dach leben!
 

„Was grinst du denn so?“, wurde Akinori aus seinen Gedanken gerissen, als er sich auf den Treppen zwischen dem ersten und zweiten Stock befand. Sein Nachbar Semi kam ihm entgegen. Der Aschblonde sah ihn skeptisch an.

„Ich habe gerade einen Engel gesehen“, antwortete er und schwebte sich regelrecht an Semi vorbei. Dessen Blick wurde noch skeptischer. Er verstand die Welt wahrscheinlich nicht mehr. Aber das war Akinori egal. Seine Welt drehte sich in diesem Augenblick nur noch um Akaashi, dem Engel. Er hörte, wie Semi – sicherlich Kopf schüttelnd – die Treppe hinabstieg, während er zu seiner Wohnungstür ging. Er sah auch die Tür zur Nachbarwohnung. Ihm wurde gerade schlagartig bewusst, dass Akaashi auch sein direkter Nachbar sein würde. Gleich schwebte Akinori noch höher auf Wolken.
 

Überglücklich schloss er die Wohnungstür auf und streifte sich im Windfang die Schuhe ab. Winterjacke und Schal landeten an der Garderobe.

„Konoha! Da bist du ja endlich!“, wurde er stürmisch von Bokuto begrüßt, der wie aus dem Nichts von seinem Mitbewohner begrüßt. Akinori blinzelte ein paarmal schnell. Das riss ihn vollkommen aus seinen Gedanken, die um Akaashi kreisten.

„Ja?“, brachte er hervor, konnte aber seine volle Aufmerksamkeit nicht auf Bokuto lenken. Dafür drängten sich immer wieder Akaashis blaue Augen in sein Blickfeld.

„Ich weiß jetzt, wer unser neuer Nachbar sein wird! Sein Name ist Akaashi und ich kenne ihn von der Universität! Er ist einfach nur klasse!“ Damit hatte Bokuto seine Aufmerksamkeit, da es hier um Akaashi ging.

Akinori wusste aber zu diesem Zeitpunkt nicht, ob es ihm gefiel, dass Bokuto Akaashi länger kannte als er.



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