Zum Inhalt der Seite

Hikari no Ko

Die Geschichte zum Manga
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 27

Lucin rannte und rannte. Sie stürmte aus dem Palast in die Stadt hinein. Erst an einer Gasse machte sie halt und sank zu Boden.

 

Sie schluchzte.

 

„Lucin…“

 

Keno stand hinter ihr.

 

„Warum?“, fragte sie. „Sag mir Keno… Warum musste mein Bruder sterben?“

 

„Ich… Ich vermute mal das hängt mit dem unterirdischen Kampfring zusammen, welchen wir haben Hopps gehen lassen… Der eine Angreifer sprach von Rache und sie hatten es gezielt auf Ria und Leif abgesehen… Vermutlich weil ihre Gesichter dort bekannt sind, da sie unmittelbar vor allen Zuschauern im Ring standen…“, erklärte Keno.

 

„Das ist nicht fair...! Warum Leif? Warum mein Bruder?!“

 

Sie schlug mit ihrer Faust auf den Boden.

 

„Was möchtest du denn einmal werden, wenn du groß bist, Lucin?“, fragte ihre Mutter die kleine Lucin.

 

„Sie will bestimmt die Königin werden, aber das kann sie nicht da ich der König werde!“, kicherte der kleine Leif schelmisch und streckte ihr die Zunge entgegen.

 

„Natürlich will ich Königin werden! Denn wenn ich groß bin, werde ich dich heiraten!“, gab die kleine Lucin aufgebracht von sich, während sie ihm ein paar Faustschläge auf die Schulter gab.

 

„Dann musst du aber auch richtig hübsch werden, sonst kannst du das vergessen!“, neckte sie ihr großer Bruder und lachte.

 

Lucin sah ihn verlegen an, während er ihr den Kopf tätschelte.

 

„Na ihr Zwei seid mir ja welche!“, kicherte die Mutter. „Ihr wisst, dass ihr das nicht könnt, da ihr Geschwister seid, oder?“

 

„Das ist mir egal! Ich will für immer an Leifs Seite bleiben! Ich akzeptiere kein anderes Mädchen an seiner Seite!“, konterte sie scharf mit bösem Blick.

 

Sie richtete ihren Zeigefinger auf Leif.

 

„Und du wirst schon sehen...! Ich werde das schönste Mädchen weit und breit sein, so dass du nur noch Augen für mich haben wirst!“

 

„Na da bin ich mal gespannt…!“, grinste Leif sie spitzbübisch an.

 

Die kleine Lucin saß mitten in einem Markt auf dem Boden und weinte fürchterlich. Alle Passanten sahen sie an.

 

„Leif!“, rief sie laut, während sie schluchzte.

 

„Lucin? Da bist du ja! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht!“, sprach der kleine Leif der sich zu seiner Schwester hinunter bückte und ihr die Hand auf den Rücken legte.

 

Lucin sah ihn an.

 

„Hier! Nimm meine Hand! Dann verliere ich dich nicht wieder!“, grinste sie ihr Bruder an und streckte ihr seine Hand entgegen.

 

Lucin lächelte leicht und ergriff sie.

 

„Lass mich nie wieder los, hörst du?!“, forderte sie.

 

„Natürlich! Versprochen!“

 

<Ich liebte meinen Bruder sehr… Vielleicht zu sehr… Ich dachte wirklich, dass ich immer die einzige Frau in seiner Nähe bleiben würde… Wie naiv und dumm ich doch war…>

 

„Das sind die zwei neuen Soldaten für unsere Einheit. Heißt Seren und Iturria willkommen!“, stellte Eneas die Beiden vor.

 

Lucin blickte zu ihrem Bruder dessen Blick an Ria hängen blieb. Argwöhnisch sah sie ihn an und dann sie.

 

<Wer ist das Mädchen? Warum schaut Leif sie so an?>

 

„Lucin! Ein wenig mehr Würde! In dir fließt immerhin das Blut der Königsfamilie!“, ermahnte Leif Lucin, welcher sich, wie es sich für einen Prinzen ziemte, elegant aufrichtete.

 

„Auf einer Couch zu nächtigen ist aber auch nicht gerade prinzenhaft“, merkte Ria mit leichtem Gekicher an.

 

Laisa und Lucin kicherten mit.

 

Leif lief leicht rot an und sah beschämt weg.

 

Lucin sah ihn an und war verblüfft.

 

<Warum wird er rot? So hat er sich noch nie verhalten… Bei mir hat er noch nie so ein Gesicht gemacht…>

 

Ria zog Leif den Boden unter den Füßen weg und landete mit einer geschickten Drehung direkt auf Leif der mit dem Rücken am Boden lag, während sie ihn mit ihrem Schwert festsetzte. Lucin war begeistert.

 

„Wow! Nicht schlecht Ria! Das haben bis jetzt noch nicht viele geschafft!“, lobte sie Ria.

 

Ria sprang freudig auf und ab.

 

„Yey! Es hat geklappt!“

 

Ria reichte Leif die Hand und half ihm auf. Dann grinste Leif und seine Augen funkelten.

 

„Noch mal!“, forderte Leif Ria auf.

 

„Gerne doch!“, antwortete Ria.

 

<Was ist das nur? Was passiert hier? Mag er sie etwa?>

 

Lucin stand hinter einer Mauer und belauschte Leif und Ria bei einem Gespräch.

 

„Alles gut, wirklich… Und danke… Du hast mich beschützt und mir geholfen…“, sagte Ria.

 

„Gerne doch…“, tätschelte Leif Ria den Kopf. „… Dafür sind Kameraden doch da, wir helfen und beschützen uns gegenseitig“, lächelte er sie an. „Und außerdem, was wäre ich für ein Mann, wenn ich nicht einmal in der Lage wäre eine Freundin zu beschützen?“

 

<Was ist das für ein Gefühl? Es schnürt mir die Brust zu…>

 

Ria schlich sich aus dem Zelt, ganz vorsichtig, um Laisa und Lucin nicht zu wecken. Als sie draußen war und das Zelt wieder schloss, schlug Lucin die Augen auf.

 

<Was hat sie vor? Sie wird doch nicht zu Leif wollen, oder? Er hat gerade Wachdienst…>

 

Lucin schlich sich hinterher und staunte als sie sah, wie Ria auf Ilay zuging.

 

<Ilay? Es ist zwar dunkel und ich sehe nicht viel, aber das ist definitiv Ilay und nicht Leif! Sehr gut! Dann kann ich Leif wieder für mich haben…>

 

In dem Augenblick merkte sie wie Leif von der Seite kam. Sie versteckte sich, um nicht gesehen zu werden und war schockiert als sie in Leifs Gesicht sah.

 

<Leif…? Was ist los? Warum schaust du so? Vergiss sie, du brauchst sie nicht… Mach nicht so ein Gesicht… Ich werde dich von dieser Frau wegbringen…>

 

Alle warteten ungeduldig auf eine Nachricht. Plötzlich piepte der Pager los den Ilay in den Händen hielt. Kaum hatte er die Nachricht gelesen stand er auf.

 

„Und los! Ich weiß, wo sie ist… Einzelheiten gibt’s unterwegs!“, sagte er.

 

Lucin blickte zu Leif welcher verbissen Ilay folgte.

 

<Ich mache mir zwar auch Sorgen um Ria aber sein Gesichtsausdruck… Ich habe ihn noch nie so besorgt und aufgeregt gesehen… Ich denke er liebt sie…>

 

Die Gruppe war im unterirdischen Kampfring angekommen.

 

„Es fängt an…“, merkte Lucin an, während die anderen noch diskutierten.

 

Sie sah in die Arena runter und fixierte Leif mit ihrem Blick.

 

<Da bist du also, Leif… Und wie immer spielst du den Beschützer für sie und lehnst dich tapfer über sie… Das widert mich an…!>

 

<Seitdem sah ich Leif ihr immer nur hinterher schmachten… Er hatte nur noch Augen für sie und sie nur für Ilay… Es brach mir das Herz meinen Leif so am Boden zerstört zu sehen… Er kam ihr ständig zur Hilfe geeilt… Er tat alles was er konnte… Doch nichts war für sie gut genug… Mein Bruder hatte keine Chance bei ihr, nicht mal eine kleine…>

 

Ilay erklärte der Gruppe, dass er ein Urdämon ist. Alle lachten nur Leif war nicht erfreut. Er stand auf und ging direkt auf Ilay zu nur um ihn eine runterzuhauen und zu Boden zu stoßen.

 

„Und wie erklärst du, dass du Ria als deinen lebenden Blutbeutel missbrauchst?!“, war Leif zornig und schüttelte Ilay.

 

Ria ging dazwischen.

 

„Hör auf Leif, bitte…“, zerrte sie Leif von Ilay.

 

Leif lies ab und sah Ria an.

 

„Er missbraucht mich nicht, im Gegenteil… Ich habe ihm mein Blut von mir aus angeboten… Er wollte ablehnen, doch ich habe darauf bestanden ihm helfen zu wollen…“

 

<Frag das nicht Leif…>

 

„Warum solltest du das tun?“, fragte Leif nach.

 

<Sie wird dir das Herz herausreißen und brechen…>

 

„Na… Weil ich… Ihn liebe…“, verkündete Ria leicht verlegen.

 

Leif sah schmerzerfüllt aus. Er lies sich auf den Boden plumpsen und bleib geschockt sitzen.

 

<Hab ich es nicht gesagt? Sie ist nicht gut für dich… Sie ist es nicht wert… Und doch… Wenn ich dich so ansehe… Sehe ich unter dieser Verzweiflung, dieser Wut, diesem Hass… Ganz viel Liebe… Ich sehe dich Leif…>

 

Leif gestand Ria seine Gefühle, Lucin hörte mit. Zum Abschied winkte Ria noch einmal und ging ins Gebäude. Leif blieb zurück, ließ sich in die Bank sacken, seufzte und sah zum Himmel auf.

 

„Wie erbärmlich!“

 

Leif sah sich um und entdeckte seine Schwester.

 

„Lucin?“

 

„Wo ist deine Würde, von der du immer so prahlst? Was hat Ria nur mit dir gemacht, dass du so ein Weichei geworden bist? Du bist ein Prinz! Also verhalte dich auch so!“, schimpfte sie ihn.

 

„Was meinst du damit?“, fragte er ratlos nach.

 

„Ganz einfach! Du willst etwas? Dann nimm es dir! Ein Nein existiert nicht für uns! Wir sind die Garcias! Als ob du so einfach aufgeben würdest…“, erklärte sie.

 

„Du hast Recht… Früher war ich nicht so… Ich weiß auch nicht, warum ich so rücksichtsvoll bin…“, wunderte er sich.

 

„Wahrscheinlich, weil du Angst hast sie dann ganz zu verlieren, aber das musst du nicht! Gewinne einfach!“, zwinkerte Lucin ihm zu.

 

Leif kicherte.

 

„Aufgeben war noch nie mein Ding!“

 

Lucin entwich ein sanftes Lächeln.

 

<Ich sehe dich Leif… Und ich habe mich dazu entschlossen dir zu helfen… Wenn dich das so glücklich macht… Wenn sie dich so glücklich macht, dann möchte ich dir nicht im Weg stehen… Ich möchte an deiner Seite stehen und dir helfen, wobei ich dir auch immer behilflich sein kann…>

 

Lucin liefen einfach die Tränen über ihre Wangen. Sie versuchte sich sie wegzuwischen, aber sie kamen so schnell, dass sie nicht hinterherkam. Sie rieb sich die Augen und schluchzte weiter.

 

Keno nahm sie fest in seine Arme.

 

„Weine so viel du willst Lucin, ich bin für dich da… Ich werde immer für dich da sein…“

 

Die Umarmung wurde fester und Lucin krallte sich in seinen Klamotten fest.

 

„Warum bist du immer so nett zu mir? Ich bin ein furchtbarer Mensch… Egoistisch, eingebildet und gemein…“, fragte Lucin nach.

 

„Du bist nicht furchtbar… Du bist der wundervollste Mensch, den ich kenne…“

 

Verblüfft sah sie ihn an. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und streichelte über ihre Wange, dabei lächelte er sie sanft an.

 

„Deine Grobheit, Unnahbarkeit und deine Gleichgültigkeit sind nur eine Fassade, die du aufgebaut hast, damit dir niemand zu nahekommt und dich verletzen kann… Die Liebe und Verbundenheit, die du für deine Mitmenschen empfindest, macht dich zu einem wundervollen Menschen Lucin… Das merkt man, wenn man dich besser kennen lernt… Für mich gibt es keinen bemerkenswerteren Menschen als dich…“

 

„Warum? Ich verstehe es einfach nicht…“, war Lucin ratlos.

 

„Weil ich dich liebe, Lucin… Ich habe dich schon immer geliebt… Und ich werde immer an deiner Seite bleiben, egal wohin du gehst, egal wohin dich dein Weg führen mag, ich werde bei dir sein…“, lächelte er sie an.

 

Lucin lächelte ihn gequält an und ließ sich zurück in seine Arme fallen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück