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Hikari no Ko

Die Geschichte zum Manga
von

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Kapitel 07

„Was zur Hölle macht ihr hier?“, fragte er erbost nach.

 

„E-Es ist meine…“, fing Ria an als sie hastig ihre Haare vor ihre Halswunde positionierte. Ilay hielt sie auf.

 

„Es ist mir egal wer Schuld hat, in eurer Freizeit könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt, aber wir sind hier auf einer Mission und noch dazu hast du hier, Ilay, die Schicht des Wachpostens… Was wenn jetzt etwas passiert wäre, weil ihr meint euch hier vergnügen zu müssen?!“

 

„Du hast Recht, Leif… Das war verantwortungslos von mir… Dafür gibt es keine Entschuldigung…“

 

Leif seufzte und hielt sich eine Hand vors Gesicht.

 

„Das ich dich darauf aufmerksam machen muss ist schon die Höhe… Der sonst so pflichtbewusste Ilay… Schick sie ins Bett…“

 

Damit ließ er die Beiden stehen.

 

Ilay widmete sich Ria zu.

 

„Entschuldige, jetzt denkt er sicher wir hätten was miteinander…“

 

„Schon gut, immer noch besser, als wenn er dein Geheimnis gelüftet hätte, oder?“, lächelte sie leicht verlegen. „… Wobei er ja gar nicht mal so unrecht damit hätte…“, nuschelte sie hinterher.

 

Ilay ignorierte das.

 

„Du solltest gehen…“, gab er ihr zu verstehen. Als sie sich auf den Weg machte sagte er noch: „Und danke…“

 

Sie drehte sich noch einmal um und ließ ihm ein Lächeln zukommen, bevor sie in ihrem Zelt verschwand. Ilay lehnte sich gegen den Baum und sah auf seine Hände.

 

<Was mach ich da nur? Warum kann ich mich bei ihr nicht beherrschen? Ich will mehr… Viel mehr… Sie macht mich gierig… Ich muss mich zusammen reißen… >

 

Die Nacht verging und am nächsten Morgen sammelten sich alle.

 

„Ria… Wo warst du letzte Nacht? Du hast dich aus dem Zelt geschlichen…“, fragte Lucin heimtückisch.

 

„Ehh?! Ehehehe… Ich war nur auf Toilette…“, log Ria.

 

„Du hast dich raus geschlichen? Hab ich gar nicht mitbekommen…“, gab Laisa von sich die sich gerade ihr Frühstück einverleibte.

 

„Na bei dir könnte auch eine Bombe einschlagen und du würdest es nicht mitkriegen, so fest schläfst du…“, sagte Lucin.

 

„Was?!“

 

Lucin und Laisa fingen an sich wieder zu streiten. Ria kicherte nur leicht nervös.

 

„Aber jetzt mal im Ernst… Du warst nie und nimmer nur auf Toilette, dafür hast du dich viel zu sehr bemüht keinen Lärm zu verursachen…“, hackte Lucin noch einmal nach, während sie Laisa an den Haaren zog.

 

„Frag doch einfach Ilay, wenn du mehr Informationen darüber willst…“, gab Leif ganz nüchtern von sich als er von seiner Tasse nippte.

 

„Ilay?“

 

Alle waren total baff und ihre Blicke wanderten zwischen Ilay und Ria hin und her. Ilay spuckte sein Getränk wieder aus und hustete während Ria damit kämpfte sich nichts anmerken zu lassen, doch es war eine leichte Rötung in ihrem Gesicht erkennbar.

 

„Also läuft da doch was zwischen euch?“, war Seren entsetzt.

 

„Das kann ich gar nicht glauben! Das würde Ilay gar nicht ähnlichsehen!“, warf Lucin ein.

 

„Genau! Er hat sich sonst noch nie für jemanden interessiert!“, pflichtete Laisa bei.

 

„Also… Ihr versteht das falsch… Ich meine…“, Ria war überfordert mit der Situation.

 

„Genug jetzt!“, meldete sich Ilay zu Wort. „Packt jetzt zusammen wir gehen weiter…“

 

„Ach Menno… Dabei wurde es gerade erst interessant…“, schmollte Lucin.

 

„Interessant? Mir ging es eher darum das Ilay letzte Nacht seine Pflichten vernachlässigt hat, während er sich mit Ria vergnügte… Wo ist sein Pflichtgefühl hin?“, war Leif erbost.

 

„WAS?!“

 

<Eigentlich hab ich nur meinen Blutdurst gestillt aber irgendwie haben sie schon recht wenn ich so darüber nachdenke… Hab ich was für sie übrig? Kann ich mich deshalb nicht beherrschen? Ach was, das kann nicht sein…>

 

Ilay versteckte sein verlegenes Gesicht hinter seiner Hand, genauso wie Ria ihr Gesicht hinter ihren Händen versteckte.

 

„Ach Leute… Seht ihr nicht, dass es ihnen unangenehm ist? Lasst es gut sein und packt endlich zusammen…“, warf Keno ein.

 

Seren lehnte sich zu Ria rüber und flüsterte: „Ich freu mich für dich… Wenn du glücklich bist, bin ich es auch!“

 

„… Aber wir sind doch gar kein Paar…“, gab Ria zurück.

 

„Nicht?“, staunte Seren. „Egal was ihr da habt, es scheint dir gut zu tun, du bist nicht mehr ganz so verbissen und kalt… Das hat mir immer die größten Sorgen bereitet…“

 

<Was sagt er da? Meint er das Ilay mir gut tut? Ist das so? Ich weiß nicht… So lange kennen wir uns nun auch wieder nicht… Aber warum will ich ihm überhaupt helfen?>

 

Sie packten das Lager zusammen und brachen auf.

 

Sie kamen in einem der besagten Dörfer an und waren geschockt. Überall lagen Verletzte oder sogar Tode auf den Straßen.

 

Ria drängelte sich durch ihre Kammeraden und rannte direkt auf einen der Verletzten zu, kramte in ihrer Tasche herum und holte eine Flasche Wasser und eine Schachtel mit Arznei und Verbänden heraus.

 

„Können Sie mich hören? Hier trinken Sie das… Was ist denn passiert?“

 

Ria fing an die Verletzungen des Menschen zu verarzten, während er einen Schluck trank. Ilay kam hinzu und kniete sich auch hin, ihn interessierte auch was vorgefallen war.

 

„Sie sind so nett… Das… Das waren die Aufseher, die für unser Dorf zuständig sind… Sie treiben immens hohe Steuergelder von uns ein und jeder der nicht zahlen kann endet so…“

 

In Leif und Lucin kochte regelrecht die Wut hoch.

 

„Seid ihr hier, um uns zu helfen? Hat euch der König geschickt? Wir warten schon so lange…“, fragte ein anderer Verletzter nicht unweit. „Wenn ihr die Aufseher sucht, sie sind in das andere Dorf gegangen, welches im Süden liegt, um dort die heutigen Steuergelder einzutreiben…“

 

Ilay stand wieder auf.

 

„Lucin, Keno, Laisa und Seren… Ihr bleibt hier und helft allen Verwundeten… Leif, Ria… Ihr kommt mit mir… Diese Aufseher knöpfen wir uns vor!“, Ilay war sehr zornig, das sah man ihm an.

 

Ilay, Leif und Ria liefen in das andere Dorf, während der Rest der Gruppe in diesem verweilte.

 

Laisa sah sich um und erblickte eine schluchzende Frau. Sie kam näher und bemerkte, dass sie ein regungsloses Kind in ihren Händen hielt.

 

„Leute! Hier her!“, rief sie nach den anderen, um sich dann sofort der Frau zu widmen.

 

„Was ist passiert?!“, fragte Laisa aufgebracht nach.

 

„… Die Aufseher… Mein Sohn… Wollte mich beschützen… Schluchz… Er… Er wacht einfach nicht mehr auf…“

 

Die Frau war mit ihren Nerven am Ende und wusste sich nicht mehr zu helfen. Währenddessen kamen die anderen bei ihnen an. Laisa überprüfte die Atmung. Lucin ringte mit den Tränen bei diesem Anblick.

 

„Was ist los?!“, fragte Keno nach.

 

„Er atmet nicht mehr! Wir müssen irgendetwas tun!“, antwortete Laisa panisch und wollte eine Mund-zu-Mund-Beatmung anfangen.

 

„Aus dem Weg!“, rief Seren, kniete sich nieder und nahm sich dem kleinen Jungen an. Er überprüfte den Puls, Atmung, und sah sich seine Verletzungen an.

 

„Er hat Blutergüsse unter den Augen, sie müssen mehrmals seinen Kopf traktiert haben… Er atmet nicht mehr selbstständig… Das ist definitiv ein Schädel-Basis-Bruch! Schnell! Bringt mir Alkohol, eine Schere und eine Nadel!!“

 

Die anderen rannten panisch los und besorgten die gewünschten Dinge während Seren in seiner Tasche herumkramte.

 

„Perfekt! Das kann ich als Kanüle benutzen!“

 

Die anderen brachten die Dinge und übergaben sie Seren.

 

„Was machst du jetzt?“, fragte Laisa nach.

 

„Eine Dilatative Dracheotomie!“

 

„Eine was?!“

 

„Einen Luftröhrenschnitt!“

 

Mit dem Alkohol desinfizierte er die Schere, Nadel, ein Messer, ein Stück Draht und die Ersatzkanüle und fing an. Mit dem Messer machte er einen kleinen Schnitt und weitete dann das Gewebe mit der Schere. Dann nahm er die Nadel und stach ein Loch in die Luftröhre und führte erst den Draht ein, bevor er vorsichtig die Kanüle darüber platzierte. Alle sahen ihm gespannt zu.

 

Seren plumpste auf den Boden, sichtlich erleichtert.

 

„Er… Atmet wieder…“, antwortete er sichtlich erschöpft.

 

Allen fiel ein Stein vom Herzen.

 

„Seren… Wie? Woher weißt du das?“, fragte Laisa, die zusammen gesackt neben ihm saß und Freudentränen für den kleinen Jungen weinte.

 

„Ich habe mich schon immer für Medizin interessiert und habe alle möglichen Bücher darüber in mich eingesaugt…“

 

„Das hast du gut gemacht…“, lobte ihn Keno der ihm die Hand auf die Schulter legte.

 

Lucin fiel ihm um den Hals.

 

„Danke!“

 

Seren war erst überrascht und hielt seine Hand an seinen Kopf und lächelte dann leicht verlegen.

 

Die Mutter weinte ebenso Freudentränen und konnte sich gar nicht genug bei ihren Rettern bedanken. Äußerst respektvoll fiel sie auf die Knie und verbeugte sich.

 

Sie bauten eine Trage für den kleinen Jungen und verarzteten allerlei Leute. Keno verteilte die Aufgaben strategisch so sinnvoll, dass es nicht lange dauerte, bis allen geholfen wurde.

 

Alle waren sichtlich erschöpft und gönnten sich am Rande des Dorfes eine Pause zum Durchatmen.

 

Sie tranken einen Schluck Wasser und Lucin bereitete eine kleine Stärkung zu. Sie überreichte Seren eine Schüssel.

 

„Seren… Das war unglaublich! Ich wusste gar nicht, dass du so gut bist in medizinischen Angelegenheiten!“, lobte sie ihn.

 

„Naja… Mich faszinierte schon immer die Komplexität der Medizin…“

 

„Du bist wirklich ein schlaues Kerlchen…“, lächelte Lucin ihn an.

 

„Ich sagte doch, du findest deinen Platz bei uns…“, gab Keno von sich, sehr erleichtert das alles gut ging.

 

„Danke… Du bist aber auch echt gut! Du hast die Aufgaben strategisch so sinnvoll an uns verteilt, dass wir in Windeseile allen helfen konnten… Das ist beeindruckend!“, staunte Seren.

 

„Ach… Strategien waren schon immer mein Ding…“

 

„Ja… Du wärst ein guter Anführer Keno! Viel besser geeignet als mein Bruder oder Ilay… Leif ist zu hitzköpfig für sowas und entscheidet zu viel aus dem Bauch heraus und Ilay ist zu abgebrüht und stumpf… Er denkt viel zu rational…“

 

„Das könnte sich jetzt auch ändern…“, warf Laisa ein.

 

„Wie meinst du das?“, fragte Lucin nach.

 

„Naja… Seitdem Ria bei uns ist, hat sich Ilay irgendwie verändert… Er ist nicht mehr so kalt und gefühlslos… Ab und an kann man ihn auch mal Lächeln sehen, meist wenn Ria in der Nähe ist… Er ist nicht mehr so der Alleingänger, verstehst du?“, erklärte Laisa.

 

„Du hast recht…“, bejahte Seren. „Ich mein, ich kann jetzt nicht so für Ilay sprechen da ihr ihn wesentlich länger kennt als ich, aber auch Ria hat sich verändert… Früher war sie viel störrischer und hat sich nie etwas sagen lassen. Sie war immer der Meinung niemand könnte ihr das Wasser reichen. Sie ist immer alleine losgestürmt, aber neuerdings nimmt sie viel mehr Rücksicht auf andere…“

 

„Es ist irgendwie so als ob sie sich gesucht und gefunden hätten, oder?“, warf Keno mit ein.

 

„Bist du denn nicht eifersüchtig Seren?“, frage Lucin nach. „Seid ihr nicht ein Paar oder wart mal zusammen?“

 

„Nein… Wir sind zusammen aufgewachsen und für mich war sie und ist sie wie eine große Schwester, die mich immer beschützt hat… Wir sind Familie…“, lächelte Seren.

 

„Das ist schön, wenn man so jemanden an seiner Seite hat…“, freute sich Lucin für ihn.

 

„So… Ich denke wir haben uns genug ausgeruht… Wir sollten ins nächste Dorf gehen und nach den anderen sehen…“, merkte Keno an.

 

„Du hast Recht, nicht dass sie unsere Hilfe benötigen…“, stimmte Laisa zu.



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