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Hikari no Ko

Die Geschichte zum Manga
von

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Kapitel 05

Ein paar Tage vergingen und alle hatten sich wieder erholt von dem Kampf.

 

Ilay lehnte draußen an einer Wand und war in Gedanken versunken. Dann bog Ria um die Ecke und stand vor ihm. Erschrocken sah sie ihn an.

 

„Ria…“

 

Er wandte sich ihr zu, aber sie ergriff sofort die Flucht. Ilay stand einfach nur da für einen Moment und lehnte sich dann wieder gegen die Wand.

 

<Ich… Ich muss mit ihr reden… Sie meidet mich, aber wer kann es ihr schon verdenken, nachdem was ich getan habe… Aber warum hat sie niemandem davon erzählt? Wenn sie etwas gesagt hätte, wäre ich schon längst eingesperrt worden… Warum schweigt sie?>

 

Währenddessen lief Ria planlos umher.

 

<Ich bin so verunsichert… Ich weiß nicht, wie ich mich Ilay gegenüber verhalten soll… Was ich von ihm denken soll… Er ist ein guter Mensch, oder? Immerhin kämpft er mit uns gegen die Dämonen und hilft immer jedem… Nein… Kein Mensch… Ein guter Dämon? Gibt es sowas überhaupt? Gute Dämonen? Ich weiß, ich sollte mit ihm reden aber…>

 

Dann bemerkte Ria Eneas, welcher sich mit einer Frau unterhielt.

 

„Guten Morgen Ria“, begrüßte sie Eneas.

 

„Ah guten Tag!“, grüßte sie die Frau. „Schön, dass es euch allen wieder gut geht“, lächelte sie Ria an.

 

Ria staunte.

 

„S-Sie sind die Frau vom Schlachtfeld, nicht wahr?“

 

„Richtig!“, bestätigte sie. „Ich bin Major Elizabeth Korhonen! Du kannst mich aber einfach nur Liz nennen. Freut mich dich kennen zu lernen!“

 

„Ebenso! Ich bin Iturria Kazlauskas“, stellte sich Ria vor.

 

„Was dagegen, wenn ich dich auch Ria nenne? Ich bin kein Fan von übertriebener Förmlichkeit“, lächelte Liz.

 

"N-Nein, überhaupt nicht! Sehr gerne!“, gab Ria sichtlich nervös von sich. „Sie waren großartig, ihr Kampfstil ist phänomenal!“

 

„Vielen Dank für die Blumen! Ich bin auch sehr beeindruckt von euch! Ihr habt zu siebt so lange durchgehalten und so vielen Dämonen Einhalt gebieten können!“

 

Ria freute sich über das Lob.

 

„Nun denn…“, wandte sich Liz wieder Eneas zu. „Da hier wieder alles in bester Ordnung ist, werde ich zu meiner Einheit zurückkehren. Wir sehen uns.“

 

„Machs gut Liz“, verabschiedete sich Eneas von ihr.

 

Damit verschwand sie und lies Ria und Eneas allein zurück.

 

„Ria…“, fing Eneas an.

 

„J-Ja…?“, antwortete Ria nervös als sie ihren Blick ihm zuwandte.

 

„Was ist zwischen dir und Ilay vorgefallen? Ihr beide verhaltet euch merkwürdig…“, wollte er wissen.

 

<Urg… Eneas bemerkt wirklich alles… Er ist sehr feinfühlig, was das angeht…>

 

„N-Nichts…“, flunkerte sie.

 

Eneas seufzte.

 

„Im Prinzip ist es mir auch total egal aber seht zu, dass ihr das wieder auf die Reihe kriegt. Wir sind ein Team und ich will keine komische Stimmung in meiner Einheit haben. Wenn es wieder zu einem Kampf kommen sollte, müsst ihr zu 100 Prozent funktionieren. Ich will nicht, dass jemand stirbt, weil ihr ein Problem miteinander habt…“

 

„Natürlich!“, versicherte Ria. „Persönliche Angelegenheiten werden meine Fähigkeiten nicht beeinträchtigen!“

 

„Sehr gut. Die Meisten haben sich ja bereits erholt, aber ich denke Ilay wird noch ein paar Tage brauchen bis seine Wunden komplett geheilt sind weshalb ich beschlossen habe einen Sonderurlaub einzulegen.“

 

Ria sah ihn verdutzt an.

 

„Ja das mag seltsam erscheinen nachdem nur so wenig Zeit vergangen ist nach eurem Beitritt aber ohne Ilay können wir sowieso nicht weiter machen, er ist der Stärkste in dieser Einheit nach mir…“

 

Er machte eine kurze Pause.

 

„Das bedeutet aber nicht, dass ihr nicht jeden Tag trainieren sollt…“, funkelte er sie an. „Das Training ist das A und O! Sobald Ilays Wunden verheilt sind, startet die nächste Mission!“

 

„Verstanden! Das ist kein Problem“

 

Damit verabschiedete sich Eneas von ihr und ging ins Gebäude. Ria blieb noch einen Moment draußen und genoss den warmen Sonnenschein auf ihrer Haut.

 

<Eneas hat Recht… Ich möchte nicht, dass mich das zwischen Ilay und mir beeinträchtigt… Ich muss mit ihm reden!... Am besten heute noch… >

 

Ria ging los zu dem Standort, wo sie Ilay zuletzt sah. Als sie vor ihm stand sah sie ihn entschlossen an. Er blickte sie ganz unverwandt an.

 

„Ilay… Wir müssen reden… Aber nicht hier…“

 

„Klar… Lass uns einen Schritt gehen…“

 

Seren erblickte sie und wollte ihr schon zurufen, bis er Ilay entdeckte. Er sah zu wie sie zusammen weg gingen.

 

„Was macht Ria da? Und warum ist Ilay bei ihr?“, wunderte er sich.

 

Als die Zwei ein Stück gegangen waren, blieb Ria vor Ilay stehen, sodass er auch anhalten musste. Dann wandte sie sich ihm zu.

 

„Ilay… Wer… Nein… Was bist du?“

 

„Das weißt du doch mittlerweile…“

 

„Aber ich möchte es von dir hören… Ich möchte alles hören…“

 

Ilay hob seinen Kopf, schloss die Augen und atmete einmal tief durch, bevor er sich ihr wieder zuwandte.

 

„Ich bin ein Dämon…“

 

„Muss ich dir alles aus der Nase ziehen?“, wurde sie patzig.

 

„Gedulde dich mal… Das ist das erste Mal, das ich jemandem davon erzähle…!“, gab er bissig zurück.

 

„Also…“, fuhr er fort. „Ich wollte mich entschuldigen… Der Geruch deines Blutes ließ mich meine Fassung verlieren und als ich davon kostete, konnte ich es nicht mehr unterdrücken… Dein Blut… Schmeckt irgendwie besonders… Es war wie ein Rausch…“

 

Er lehnte sich gegen das Stück Zaun hinter ihm und blickte hinunter in seine Hand.

 

„Das war das erste Mal, dass ich meine Triebe nicht unterdrücken konnte… Du musst wissen, dass es den Dämonen meist schwer fällt ihre Triebe zu kontrollieren da Menschenblut eine euphorische Wirkung auf uns hat… Mir hingegen ist das noch nie passiert, bis jetzt…“

 

Er sah sie direkt an.

 

„Und ich glaube du besitzt einen hohen Anteil an Göttlichkeit in dir… Umso göttlicher das Blut ist, umso stärker ist dessen Wirkung auf uns… Das würde erklären warum du in der Lage warst die Angriffe dieses Dämons zu blocken und sein Angriff so wenig Schaden auf dich ausübte…“

 

Sie fühlte sich leicht verlegen.

 

„Aber du siehst gar nicht aus wie ein Dämon… Wobei der höhere Dämon auch nicht wirklich dämonisch aussah aber mehr als du…“, wunderte sie sich.

 

Ein kurzes Lächeln entwich ihm.

 

„Hmm… Wir sind in der Lage unsere dämonische Seite zu verstecken… Also sehen nicht viele Dämonen auch wirklich aus wie Dämonen, man kann keinen Unterschied zwischen uns und normalen Menschen feststellen, wenn wir diese Seite versteckt halten…“

 

„Was könnt ihr denn noch so?“, wurde sie neugierig.

 

„Im Prinzip gleichen unseren Fähigkeiten sehr denen der Gottheiten… Göttlichkeit konzentriert sich nur mehr auf Gemeinschaft und dem Wohl des anderen wo hingegen die Kraft der Dämonen sehr selbstbezogen und manipulativ sein kann… Wir können zum Beispiel anderen unseren Willen aufzwingen, wobei das davon abhängt wie stark der Dämon und das Gegenüber ist und bei reinen Gottheiten klappt das nicht… Wir können auch in Träume eindringen und diese manipulieren, doch darin sehe ich keinen Nutzen… Und wir können das Gedächtnis manipulieren, wobei da auch Gottheiten wieder die Ausnahme sind…“

 

„Ah… Achso…“

 

„Wie gesagt, ansonsten haben wir auch viel gemeinsam… Wir sind überdurchschnittlich robust, können besser hören, sehen, riechen und fühlen und sind immun gegen Krankheiten… Es können fieberähnliche Zustände bei uns Dämonen auftreten, wenn wir zu lange kein Blut getrunken haben und austrocknen… Bei Gottheiten habe ich gelesen, dass diese Licht benötigen und sie auch fieberähnlich Erkranken, wenn sie sich dem Sonnenlicht zu lange entziehen… Sie werden träge und können sich immer schlechter bewegen bis hin zur Versteinerung…“

 

Er machte eine kurze Pause.

 

„Und zu guter Letzt sind beide Fraktionen an sich unsterblich und können nur sterben, wenn man ihr Herz zerstört… Weshalb ich dir auch danken sollte…“

 

„Mir danken?“, fragte sie verblüfft nach.

 

„Ja… Der Dämon hatte mein Herz nicht verfehlt… Er hatte es leicht getroffen, es waren nur wenige Millimeter, die mein Ende hätten sein können… Dein Blut hat dafür gesorgt, dass ich mich effizienter und schneller selbst Heilen konnte weswegen ich wieder komplett geheilt bin…“

 

„Habt ihr Dämonen denn dann auch Flügel wie die Gottheiten?“

 

„Nur die Urdämonen besitzen diese Macht der Flügel… Normalen Dämonen ist das nicht möglich…“

 

„Verstehe… Aber wie bist du hierhergekommen? Mir wäre nicht bekannt, dass auch Dämonen hier unter uns Weilen würden…“

 

„… Das weiß ich nicht, solange ich mich erinnern kann, bin ich hier allein in den Gossen aufgewachsen… Es gibt hier sogar einige Dämonen, die im Verborgenen leben… Ab und an wird mal einer geschnappt, aber das geschieht still und heimlich damit die Öffentlichkeit davon nichts mitbekommt…“

 

„Achso… Es war sicher hart für dich so ganz auf dich allein gestellt hier zu überleben, ohne aufzufliegen... Es sind anscheinend nicht alle Dämonen schlecht…“, lächelte sie ihn an.

 

„Aber wie kannst du dann gegen deine eigene Art kämpfen?“, fragte sie weiter.

 

„Ich tue nur was getan werden muss… Hier sind meine Kameraden und Freunde und diese möchte ich auch beschützen…“

 

„Verstehe… Ich habe noch eine Frage…“

 

„Schieß los…“

 

„Wie hast du die ganze Zeit hier überlebt, wenn ihr Dämonen doch Blut benötigt?“

 

„Wir Dämonen können uns auch von Tierblut nähren, dieses ist jedoch nicht all zu effektiv und dementsprechend benötigen wir viel davon, als wenn wir von Menschen, Mischwesen oder Gottheiten trinken würden… Außerdem schmeckt es auch überhaupt nicht… Meist habe ich mir einfach einen Menschen hörig gemacht, etwas getrunken und dessen Gedächtnis gelöscht… Seit ich beim Militär bin habe ich jedoch Zugang zu Blutkonserven, das erleichtert vieles… Ich trinke in der Regel einmal in der Woche eine Konserve und komme damit gut klar, doch der Kampf hat mich vier Tage ausgeknockt, weshalb ich bereits über der Zeit war…“

 

„Ach okay… Aber ist es nicht gefährlich Blutkonserven zu entwenden? Was passiert, wenn du dabei erwischt wirst?“

 

„Ja es ist ein Risiko… Aber mir bleibt ja nichts anderes übrig…“

 

„Doch…“, gab sie von sich. Er sah sie verdutzt an. „Du könntest ab sofort von mir trinken… Ich kenne nun dein Geheimnis und könnte dir so helfen…“, gab sie peinlich berührt und rot bis über beide Ohren von sich.

 

Er kam auf sie zu, bis er direkt vor ihr stand.

 

„Danke… Aber das geht nicht… Dein Blut… Es ist wie eine Versuchung… Ich weiß nicht, ob ich widerstehen kann oder meine Triebe im Zaum halten kann… Ich möchte dir nichts antun…“

 

„Es mag vielleicht seltsam klingen, aber…“, sie nahm seine Hand. „Ich vertraue dir… Du hattest aufgehört als ich Stopp sagte… Und es tat auch überhaupt nicht weh… Ich habe darüber nachgedacht und ich denke es hätte weh tun können, aber obwohl du in diesem Rauschzustand warst, warst du sehr vorsichtig…“

 

Er war erst überwältigt und lächelte sie dann liebevoll an.

 

„Warum hast du es niemandem verraten?“, fragte er nach.

 

„Das du ein Dämon bist? Nun ja… Ich war erst verunsichert… Ich wusste nicht was ich davon halten sollte und außerdem… Weiß ich ja, dass du nicht böse bist… Dich kümmern deine Freunde und Kameraden sehr und im Grunde bist du und warst du immer nett zu uns… Du hast dein Leben gegeben, um mich zu schützen, deshalb vertraue ich dir und werde auch niemandem dein Geheimnis verraten…“

 

„… Danke“



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