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for my dear friend, Saccharose

[Collei & Tighnari & Cyno | Osteraktion 2023]
von

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Kaktus-Ei ◊ for my dear friend, Saccharose

 
 

Collei rannte so schnell sie konnte, aufgeregt und von Ast zu Ast springend den Weg entlang zu dem Haus ihres Lehrmeisters. In der Hand einen aufgerissenen Umschlag haltend, der an sie adressiert war. Die Worte waren schnell auf das Papier geschrieben, aber immer noch leserlich, weil die Person es gewohnt war ihre Abhandlungen schnell zu Papier zu bringen. Außerdem erkannte man eine feminine Handbewegung in den Linien.Es war nicht der erste Brief den Collei von ihrer Freundin erhalten hatte, weswegen sie die Handschrift sofort erkannt hatte.

Wenige Sekunden nach Erhalt des Briefes, war der Umschlag aufgerissen worden und sie hatte die an sie gewidmeten Worte mit Begierde gelesen. Ein paar Sätze hatte sie mehrmals lesen müssen, weil ihre Freundin sich viel zu oft umständlich ausdrückte – natürlich nur für Andere, sie selber und ihr engster Arbeitskreis wusste sie sofort zu verstehen und auch Collei schaffte es immer besser. Nach dem sie den Brief aufgesogen hatte, wie ein Schwamm es bei Wasser tat, war sie ohne weiter nachzudenken los gesprintet um mit ihrem Lehrmeister über den Inhalt zu sprechen.

Und vor dessen Hütte, kam sie zum stehen.

Tighnari war da, er unterhielt sich mit einer anderen Person und seiner genervten Tonlage nach, konnte es nur einer sein: Cyno.

Collei klopfte an den Türrahmen und trat kurz darauf ein. »Meister?«

Tighnari und Cyno unterbrachen ihre Unterhaltung. Der Waldhütermeister saß an seinem Schreibtisch über ein paar Notizen und Cyno saß ganz lässig am Rande auf der Tischplatte und schien seinen langjährigen Freund zu einer Pause überreden zu wollen.

»Was gibt es Collei? Ist etwas passiert?«

Die junge Waldhüterin schüttelte hektisch ihren Kopf. Er Gesicht strahlte vor Freunde und Aufregung über den Brief ihrer Freundin, den sie wie eine Fahne über ihrem Kopf hielt und mit ihm wehte. »Saccharose hat mir geschrieben.«

»Das freut mich für dich. Von Albedo habe ich letzte Woche einen Brief bekommen.«

»Ich nicht«, sagte Cyno. Er war aber auch oft einfach zu beschäftigt und gar nicht der Typ fürs Briefe schreiben. Immer wenn Tighnari ihm eine Nachricht zukommen ließ, bevorzugte er es, ihm persönlich zu antworten, statt einen Brief zurück zu schicken. Deswegen wurde sein Einwurf von den beiden ignoriert.

»Sie bittet mich um etwas.«

»Aha?«

Collei entfaltete den Brief und las die betreffende Passage vor: »Ich habe von einer Kaktusblume gelesen, die ganz anders aussieht, als die Kaktusblumen, die bekannt sind, sie sollen wie wunderschöne Blumen aussehen, ähnlich wie die Cecilia, die man hier in Mondstadt findet. Ich fragte mich, wie eine solche Blume in einer extremen Umgebung wie einer Wüste, so wunderschön sein kann. Deswegen würde ich sie gerne erforschen, leider komme ich aus Mondstadt nicht weg und deswegen wollte ich dich fragen, ob du mir eine Blume schicken kannst, zusammen mit ein paar Samen.« Sie zeigte eine Zeichnung aus dem Umschlag heraus und reichte ihn Tighnari. »Sie hat mir ein Bild der Blume geschickt. Ich kenne sie aber nicht.«

Tighnari schaute sich die Zeichnung an und Cyno blickte ebenfalls das Bild an. »Ich erkenne Albedos Zeichnung, wenn ich sie sehe.«

»Das du so etwas erkennen kannst«, murmelte Tighnari beiläufig. »Ich kenne diese Blume, aber sie ist sehr, sehr selten. Unter den Botaniker entfachen regelmäßige Diskussionen, ob es sie überhaupt gibt, oder ob sie nur eine Legende ist.«

»Diskussion, du meinst Streitereien?«

»Wie das unter Gelehrten halt ist, jeder Diskutiert sachlich«, sagte Tighnari und ignorierte Cyno ansonsten. Er ging zu Collei und betrachtete das Bild der Blume genauer.

»Hast Ihr sie schon einmal gesehen, Meister?«

Es schien als würde Tighnari grübeln. »Als ich noch an der Akademie studierte, gab es einen Botaniker, der behauptete eine solche Blume zu besitzen. Er zeigte sie herum, getrocknet und gepresst, aber keiner glaubte ihm.«

Enttäuscht ließ Collei den Kopf hängen.

»Du möchtest deiner Freundin eine schicken, oder Collei?«, vermutete Cyno. Er war vom Tisch aufgestanden und hatte sich neben Tighnari gestellt. Er hatte eine fast schon einschüchternde und bedrohliche Erscheinung, war aber etwas kleiner als Tighnari. »Wir können sie suchen gehen, in der Wüste kenne ich mich bestens aus.«

Colleis Augen begannen zu leuchten, etwas was Cyno und auch Tighnari gerne sahen. »Ihr kennt diese Blume also, großer Mahamatra?«

»Was? Nein.«

»Oh …«

»Du solltest ihr keine Versprechen machen, besonders nicht bei einer solch umstrittenen Pflanze.«

»Aber du sagst doch selber, dass du eine Blüte davon gesehen hast.«

»Angeblich!«

»Ähnelt sie denn dieser Zeichnung?« Cyno nahm das Blatt mit der Blume an sich und hielt sie Tighnari vor sein Gesicht.

Murrend entriss er seinem Freund das Bild und betrachtete es skeptisch. »Ja … Aber wie gesagt, es war eine getrocknete Blume und es ist nicht sicher, ob sie echt war.«

»Umstritten, wie vieles, bis man es weiß.«

»Du klingst als würdest du selber in der Forschung arbeiten.«

Cyno zuckte nur mit den Schultern. »Wir sind uns einig: Saccharose hätte gerne eine Blume für ihre Studien, Collei würde ihr gerne diese Freude bereiten, Tighnari wäre gerne derjenige, der ihre Existenz beweist und ich kenne mich in der Wüste aus, also gehen wir sie suchen. Zusammen. Ich habe eh ein paar Tage frei.«

Und so ist die Gruppe in der Wüste gelandet.

 

 

 

Der Sand rieselte hinab und landete auf Tighnaris Kopf. Cyno hatte sie durch die Wüste geführt und sie in einer eher unbekannten Ecke gelotzt. Dies war nicht das erste Mal, dass Tighnari in eine Grube gestürzt war. Dabei folgte er strickt den Anweisungen und Schritten Cynos. Er war sich sicher, wahrscheinlich würde er noch tage nach diesem Ausflug Sand im Fell seines Schwanzes her ausbürsten können. Cyno würde dafür definitiv noch büßen.

»Alles in Ordnung, Tighnari-sensei?«

»Ja …«, brummte dieser. Tighnari hasste die Wüste. Es war heiß, über all war Sand und es gab in den Ruinen genug Fallen und Mechanismen, dass man vor jedem Schritt Angst haben musste. »Wie kann es sein, dass der General Mahamatra uns begleitet und wir trotzdem jede Fallgrube finden, die es in dieser verdammten Wüste gibt.«

»Zum einen«, hörte er Cyno ruhig sagen, als ein Seil zu ihm hinunter gelassen wurde. »Ist dieser Bereich kein Beispiel für die gesamte Wüste und zum anderen, ist dieser Bereich eher unerkundet. Es gibt hier nichts, außer Sand und Sand. Das hier ist nicht einmal eine wirkliche Fallgrube, in die du gefallen bist.«

Tighnari kletterte erneut das Seil hoch um seiner Falle zu entkommen. »Warum sind wir dann überhaupt hier?«

»Ganz einfach«, fing Cyno an. Als sein Freund in Sichtweite war, hielt er ihm seine Hand hin um ihm beim Aufstieg zu helfen. »Diese komische Blume, die ihr sucht, hat noch keiner gefunden. Also kann sie sich nicht da aufhalten, wo Forscher und Schatzjäger sich aufhalten. Die hätten die Blume schon lange entdeckt und zur Akademie gebracht. Das hier ist die einzige Region, die in Frage kommt.«

»Geht es euch gut, Tighnari-sensei?«

»Danke der Nachfrage, Collei. Mir geht es gut. Ich weiß nur wieder einmal, warum ich niemals in der Wüste bin.«

Collei lächelte beschämt und reichte ihm eine Trinkflasche mit Wasser.

»Du bist ja auch kein Wüstenhüter.«

»Spar dir deine Witze, Cyno«, Tighnari klopfte sich unsinniger weise den Sand von der Hose. »Wie weit müssen wir noch?«

Cyno hatte eine Karte dabei, wo er sich kaum lesbare Notizen gemacht hatte, nachdem er alles zusammen getragen hatte, was er herausfinden konnte. Es waren einige widersprüchliche Sachen dabei und man hatte ihn in der Akademie oft belächelt. Selbst die Göttin der Blumen hatte nur gekichert und war wieder gegangen. Das hatte ihn nur noch mehr verwirrt. »Ich weiß es nicht. Wie du selber sagst, ist es nicht einmal bewiesen das diese Blume existiert, also kann es sein, dass wir ohne etwas zu finden nach Hause zurück gehen müssen.«

»Ich bin mir sicher, es gibt die Blume. Ich spüre es.«

Die beiden jungen Männer sahen überrascht zu Collei. Sie wussten, dass ihr ihre Freundschaft zu Saccharose wichtig war, aber diese Zielstrebigkeit, sah man nicht sehr oft bei ihr.

»Wir sollten hier vielleicht eine kurze Pause machen«, schlug Cyno vor. »Dann können wir weiter suchen.«

»Ich brauch keine Pause«, sagte Collei. »Ich werde mich etwas umsehen, vielleicht finde ich ja ein paar Anzeichen.«

»Sei aber vorsichtig, falls es hier noch mehr Fallen gibt und geh nicht zu weit weg, ja?«

»Ja Meister Tighnari.«

Während sich Cyno und Tighnari im Schatten einer Sanddüne nieder ließen, eilte Collei los um die Umgebung zu erkunden. Viel mehr als Sand und Felsen gab es tatsächlich nicht und selbst die Oasen waren nicht so üppig, wie andere. Es war so, als würde dieser Teil der Wüste sterben.

Sie ging auf eine Fellswand zu und berührte probeweise das gestein. Aufgrund des Sonnenlichts, war die Oberfläche glühend heiß und mit sicherlich in der Lage ihre Haut zu verbrennen. »Autsch« quietschte sie, noch ehe ihre Handfläche wirklich das Gestein berührt hatte. »Hinaufklettern ist also keine Möglichkeit.«

Collei sah sich nach einer anderen Möglichkeit um. Sie wollte von der höheren Position eine bessere Aussicht erhalten. Vielleicht konnte sie von dort oben besser sehen. Aber die Felswand schien unüberwindbar. »Vielleicht«, sie ah zum Himmel empor. »Finde ich eine andere Möglichkeit hoch zu kommen.«

Sie ging die Felswand entlang, auf der suche nach einer Stelle die sie hinaufklettern konnte, ohne sich die Hände am heißen Gestein zu verbrennen. Sie lief, und lief, jedoch wollte sie nicht die Hoffnung aufgeben und dann, entdeckte sie eine alte, abgestorbene Ranke, die von Oben herunterhing. »Das könnte mir helfen ...« Probeweise zog sie an der Liane und als sie hielt, hängte sie sich mit ihrem gesamten Gewicht an diese. Sie hielt. »Dann los.« Mit Kraft zog sie sich hoch und kletterte mit Hilfe der Liane die Felsfront hoch. Ganz vorsichtig und Schritt für Schritt. Ein wenig Angst hatte sie durch aus, dass ihre Kraft nicht ausreichen und sie in die Tiefe stürzen könnte, aber sie wollte unbedingt diese Pflanze finden, deswegen kletterte sie weiter hoch.

Plötzlich rutschte sie von der Felswand ab, weil ein Brocken aus der Wand brach und sie knallte unsanft mit dem Körper gegen den harten Stein, mit aller Kraft konnte sie verhindern, dass sie komplett hinunterrutschte. Collei zitterte und hatte die Augen zusammen gekniffen, es dauerte ein paar Sekunden, bis sie sich beruhigen konnte. »Das war knapp«, murmelte sie und sah hinunter. Der Steinbrocken war wohl größer gewesen als sie gedacht hatte, denn beim Aufprall auf dem Boden hatte dieser ein Loch hineingeschlagen und gab den Blick auf eine unterirdische Höhle frei. In dieser befand sich ein Meer aus Kakteen. »Wenn ich da hinunter falle«, flüsterte sie, als würde eine laute Stimme dies heraufbeschwören. »Aber ich muss hoch.«

Zögerlich kletterte s9ie weiter hoch. Sie war ein ganzes Stück hinunter gerutscht und hatte Fortschritt verloren, aber den hatte sie bald aufgeholt und sie war wieder an der Stelle angelangt, an der sie gestürzt war. Sie kletterte weiter hoch, auch wenn ihr alles weh tat und ihr langsam die Kraft ausging. Die sonne brannte auf ihrem Rücken und der Schweiß stand ihr auf der Stirn.

Sie war ein ganzes Stück weit höher geklettert, da hörte sie ein merkwürdiges Geräusch. Collei hielt inne und lauschte, doch sie hörte nichts, also kletterte sie weiter. Wieder war da ein komisches Geräusch, doch sie kletterte weiter. Wieder, aber nichts passierte. Dafür war sie dem Ende ganz nah und dann, spürte sie plötzlich einen Ruck, ehe sie in die Tiefe stürzte. »Das war es«, dachte sie und ärgerte sich, weil sie alleine los gezogen war, aber am meisten hatte sie Angst, dass sie die Blume für Saccharose nicht finden konnte.

Collei spürte Schmerzen, so viele Schmerzen, als sie aufkam und alles wurde schwarz um sie herum.

 

 

»ei

 

»llei!«

 

»Collei!«

 

Als Collei die Augen öffnete, tat ihr jeder Teil ihres Körpers weh und sie fühlte sich so, wie ein Nadelkissen aussah. Oben, erkannte sie zwei Schemen und die Stimmen kamen ihr bekannt vor.

»Oh Archon sei Dank, du bist zu dir gekommen.«

»Tighnari-Sensei«, sagt sie leise und Kraftlos. »Was ist passiert?«

»Wir wissen es nicht, wir haben dich gesucht. Allen Anschein nach bist du in diese Falle gestürzt.«

»Beweg dich nicht«, rief Cyno. Er ließ das Seil hinab, mit dem er Tighnari auch schon gerettet hatte und kletterte zu ihr herunter. »Du bist in einem Feld aus Kakteen gelandet. Aber allen Anschein nach, haben sie das schlimmste verhindert.«

Als Cyno bei ihr angekommen war, folgte Tighnari ihm hinunter. »Was tut dir alles weh?«

»Alles …«

»Natürlich, bei so einem Sturz?« Cyno half dem Mädchen hoch. Ihr Rücken, ihre Arme und Beine waren voll von Kaktusstacheln. Sie würden wohl lange brauchen um sie zu entfernen. »Wir müssen dich verarzten und dann schauen wir, wie wir dich hier wieder raus bekommen. Ich denke nicht, dass du dich bewegen kannst.«

»Nein.« Collei war traurig, denn so würde sie wohl nicht mehr nach der Blume suchen können.

»Vielleicht gibt es die Blume ja wirklich nicht, Collei. Saccharose wird es sicherlich wichtiger finden, dass du wieder nach hause kommst und das lebend.«

Sie wusste, dass Tighnari recht hatte und ließ ihn damit beginnen die Stachel zu entfernen.

»Vielleicht … War es aber auch Schicksal, dass sie hier unten gelandet ist.«

»Wenn das ein Scherz werden soll, dann lass es lieber.«

»Nein. Sieht«, Cyno streckte seinen Arm aus und zeigte auf eine Reihe Kakteen. Sie blühten, nicht so wie andere Kakteen und sahen anders aus. »Das sind sie doch, oder?«

Während Collei ihren Brief an Saccharose schrieb, stand die gesuchte Blume auf ihrem Schreibtisch in einem Topf. Sie hatten genug Pflanzen mit genommen, für Collei, für Tighnari und für Saccharose.

Es waren ein paar Wochen vergangen, seit sie auf die Suche nach der mysteriösen Blume gewesen waren und Collei hatte sich recht gut von ihrem Sturz erholt.

Die Blume, wuchs ohne Licht, in dunklen Höhlen und konnte lange ohne Wasser auskommen und, sie war die Blüte eines Kaktus. Ei Rund, mit einer ebenso harten Schale und unglaublich spitzen und schmerzvollen Stacheln. Collei hatte genug Proben für ihre Freundin in Mondstadt zusammen gesucht. Samen, Blütenblätter, ja selbst vom Kaktus hatte sie eine Scheibe beigelegt. Und eine der Blumen hatte sie zwischen Buchseiten getrocknet und gepresst.

»Weißt du, Cyno nennt die Blume Kaktus-Ei-Blume, unpassend, oder findest du nicht?«
 



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