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Contestshipping One-Shot Sammlung

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11/2022 Helden, Aufzug, Bindung

"So ein Mist aber auch!", fluchte eine junge Frau, die im strömenden Regen durch die Straßen Seegrasulb Citys rannte. Schützend hielt sie ihre Kapuze tief in ihr Gesicht und fixierte sie mit beiden Händen, damit sie vom stark wehenden Wind nicht die ganze Zeit von ihrem Kopf gefegt wird. Als es auch noch zu donnern anfing und die ersten Blitze über den spätnachmittaglichen Himmel zuckten, beschleunigte Maike ihr Tempo. Sie wusste zwar, dass diese Gegend berüchtigt war für das unbeständige Wetter, aber eine solch schnelle Änderung von strahlend blauem Himmel zu tropischen Regenschauer inklusive Gewitter hatte die Junge Frau selbst noch nicht erlebt.

"Es müsste gleich dort vorn sein!", versuchte sie sich selbst zu ermutigen und beschleunigte abermals ihr Tempo. Die zahlreichen Pfützen auf den Straßen ignorierte sie und rannte einfach hindurch, wodurch allmählich auch Wasser in ihre Schuhe drang. Zu ihrem Glück war es gerade Hochsommer und die Temperaturen trotz des Gewitters sehr angenehm. Wenige Augenblicke später zierte ein zufriedenes Lächeln das Gesicht der jungen Frau, als sie vor den automatischen Schiebetüren des größten Einkaufscenters in ganz Hoenn stand. Schwer atmend betrat sie das riesige Hochhaus und legte im Eingangsbereich glücklich ihre Kapuze ab, um einen freien Blick zu haben. Triefend vor Nässe hielt sie Ausschau nach einem Aufzug. Es dauerte auch nicht lange, bis sie einen erblickte. Erneut legte sie einen Zahn zu, als sie beobachten konnte, dass bereits eine Person einstieg und sich die Türen schließen wollten. "Halt! Ich will mit!", schrie sie schwer atmend und schaffte es gerade noch so sich mit in den Aufzug zu drängeln. "Puh, das war knapp...", sagte sie glücklich und lehnte sich an eine der Wände des Fahrstuhls. "Das ist so typisch für dich! Du hast keinerlei Manieren.", kam es von der anderen Person, die sich zusammen mit Maike in dem kleinen Raum befand. "Häää...waas?", stammelte die Brünette aufgebracht, als sie realisierte, von wem sie gerade wieder einmal heruntergeputzt wurde. "Was machst du denn hier?", fragte sie wütend und zeigte mit ihrem Finger auf Drew. Dieser schmunzelte nur belustigt, als ein Wassertropfen von ihrer Fingerspitze zu Boden fiel. Der Grünhaarige musterte seine gegenüber von Kopf bis Fuß. "Du bist nass.", erwiderte er sachlich und ignorierte die Frage seiner Rivalin. "Ach wirklich? Danke Drew, ohne dich hätte ich das womöglich niemals mitbekommen!", gab sie sarkastisch von sich und wollte gerade Anstalten machen den Fahrstuhl wieder zu verlassen, aber dieser schloss genau in dem Augenblick die Türen und war auf dem Weg zum Dachgeschoss. "Nichts zu danken!", antwortete Drew und sein Blick blieb auf Maikes T-shirt kleben, welches ebenfalls völlig durchnässt und aufgrund der hellen Farbe somit leicht transparent war. "Vielleicht solltest du deine Klamottenwahl das nächste Mal bei solch einem Wetter nochmal überdenken.", sagte er belustigt und deutete auf Maikes Oberkörper. Diese ließ ihren Blick nach unten gleiten und bemerkte, was Drew genau meinte. Instinktiv schlang sie ihre geöffnete Jacke um ihren Oberkörper und versuchte den Reißverschluss zu schließen. "Drew...du bist so...argh! Aber gib es doch zu, dir Perversling gefällt doch sicher der Anblick!", konterte sie, während sie noch immer versuchte ihren kaputten Reißverschluss zu schließen. "Ich habe nie behauptet, dass es mir nicht gefallen würde. Aber ein Perversling bin ich trotzdem nicht.", sagte er, während er aus seiner Tasche ein Handtuch kramte. "Hab aber schon Besseres gesehen, also bilde dir nichts darauf ein.", fügte er arrogant hinzu und reichte seiner Rivalin das Handtuch, welches sie etwas widerwillig annahm. Maike versuchte den Kommentar des Grünhaarigen zu ignorieren, da sie wusste, dass er oft solche verletzenden Sprüche brachte, diese aber nie so meinte, zumindest redete sie sich das ein. "Vielleicht solltest du die Jacke einfach ausziehen, sonst wirst du niemals trocken."

"Jaja, du willst doch nur weiter gaffen!", protestierte die Brünette und schleuderte das Handtuch in Drews Gesicht. Dieser nahm es augenrollend in seine Hände und wollte gerade einen Schritt näher an Maike herantreten, um es ihr über die Schulter zu legen, als der Aufzug abrupt mit einer Erschütterung anhielt. Kurz danach war ein lautes Knallen sowie ein unheimliches Donnergrollen zu hören und Drew fand sich unweigerlich in den Armen seiner Rivalin wieder, was ihm erst richtig bewusst wurde, als das schummrige Notfalllicht den Raum in ein fahles Licht hüllte. Schlagartig entfernte er sich wieder und räusperte sich entschuldigend.

"Na toll, jetzt haben wir wohl einen Stromausfall und ich sitze hier ausgerechnet mit dir fest", protestierte Drew, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Er sah, wie sich Maike auf den Boden den Fahrstuhl zusammenkauerte und ihren Kopf auf ihre Knie ablegte. "Oh man, ich hasse Aufzüge. Jedes Mal habe ich davor Angst, dass genau so etwas passiert.", jammerte sie kaum hörbar. Drew merkte erst jetzt, dass er wohl mit seinen Sticheleien aufhören sollte, da diese Situation für Maike scheinbar weniger erträglich war als für ihn. "Keine Panik, der Fahrstuhl wird sicher wieder jeden Moment anspringen, das Einkaufscenter verfügt mit Sicherheit über Notstromaggregate für genau solch einen Fall.", versuchte er seine Rivalin zu beruhigen und reichte ihr seine Hand. "Wenn du so nass dort unten sitzen bleibst, erkältest du dich noch." Maike musste einsehen, dass ihr Rivale Recht hatte und stand auf. "Wieso bist du aufeinmal so nett zu mir?"

"Ich kann doch nicht zulassen, dass meine lieblings- Rivalin den nächsten Wettbewerb verpasst, weil sie sich erkältet hat."

"Lieblings-Rivalin?", wiederholte die Brünette etwas perplex und wurde aufgrund der Nettigkeit des Grünhaarigen leicht rot im Gesicht. Drew war ihrer Meinung nach wie ausgetauscht.

"Ja, es macht immernoch am meisten Spaß gegen dich zu gewinnen."

"Da ist er wieder, der arrogante Idiot."

"Hey, was heißt hier arroganter Idiot? Ich meine das völlig ernst. Und jetzt zieh deine nassen Klamotten aus, bevor du dich wirklich noch erkältest. Hier drin ist es schließlich recht kühl, bis vor kurzem lief hier noch eine Klimaanlage.", sagte er wieder mit etwas harscherem Tonfall.

"Ich soll... bitte was? Du hast sie ja wohl nicht mehr alle?!"

"Nun hab dich mal nicht so, du hast in deiner Tasche garantiert Wechselklamotten."

"Ja, schon, aber ich zieh mich doch nicht hier vor deinen Augen um! Du spinnst wohl?!" Maikes Kopf hatte inzwischen die Farbe einer Tomate angenommen und vor lauter Aufregung hatte sie schon beinahe wieder der Stromausfall vergessen.

"Was genierst du dich denn so? Du bist jahrelang mit drei Kerlen durch die Gegend gereist. Und außerdem habe ich dir doch bereits gesagt, dass ich mit Sicherheit schon besseres gesehen habe."

"Einer davon war mein Bruder!", protestierte Maike lautstark. "Und du bist auch nicht unbedingt eine Augenweide!"

"Aber die anderen beiden nicht! Und ich seh ja wohl tausendmal besser aus als dein Möchtegern Champ Ash!"

"Was heißt hier MEIN Möchtegern Champ Ash?", fragte die Braunhaarige und wurde sichtlich immer wütender und wenn Maike Wütend war, neigte sie dazu Dinge zu sagen oder zu tun, die sie unter normalen Umständen nicht sagen oder tun würde.

"Tse, das weiß ja wohl jeder, dass du was mit dem hattest!", gab der jung Mann bissig von sich und man könnte meinen, dass ein Hauch von Traurigkeit in seiner Stimme lag.

"Spinnst du? Bist wohl eifersüchtig auf ihn, oder was?", schrie sie ihren Rivalen an, welcher plötzlich auf sie zu kam und eine Hand an die Aufzugwand stützte, gegen welche sich Maike lehnten. Er beugte sich zu ihr runter und sah ihr mit seinen smaragdgrünen Augen eindringlich ins Gesicht. Maikes Herz fing an wie wild zu pochen, als ihr der Grünhaarige so nahe kam.

"Ja.", war seine Kurze knappe Antwort und er sah entschlossen und zugleich wütend in die saphirblauen Augen, in die er sich einst verliebte.



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