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Final Fantasy - Unspoken

von

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1.

Ihr gewünschter Gesprächspartner ist zurzeit nicht erreichbar. Bitte sprechen sie ihre Nachricht nach dem Signalton.
 

***
 

Cloud? Hier ist Tifa. Mal wieder.Ich kann ja nicht zulassen, dass du meine Stimme noch vergisst, also bekommst du wie gewohnt die aktuellen News auf den Anrufbeantworter gesprochen...Marlene hat sich ein wenig erkältet. Barret macht sich deswegen Sorgen. Immer wieder versuche ich ihn zu beruhigen und davon zu überzeugen, dass das Geostigma nicht wieder ausbrechen kann. Du weißt ja wie Dickköpfig er sein kann.Gegenüber von uns hat nun tatsächlich ein Apotheker eröffnet. Barret hat einen Lieferdeal mit ihm vereinbart. Wir unterstützen ihn dabei Medikamente in die unterschiedlichen Viertel auszuliefern. Rate mal wer uns besucht hat? Ich habe Yuffie dein Zimmer überlassen... jedenfalls vorübergehend.
 

'schweigen'
 

Stell dir vor, sie stiehlt mir inzwischen die Show hinter der Bar. Die Jungs sind ganz verrückt nach ihr.
 

'lachen'
 

Muss wohl am Alter liegen... werde ja auch nicht jünger.
 

'poltern'
 

Barret: Ist der Dreckskerl etwa am Telefon? Gib her ich hab dem verdammten Schwachkopf was zu sagen!
 

Barret, beruhige dich... mein Trommelfeld! Und NEIN ich spreche auf seinen AB.
 

Barret: Seit zwei Jahren sprichst du ihm auf den Anrufbeantworter und nichtmal an deinem Geburtstag konnte er verdammt nochmal ran gehen! Ich kann nicht fassen das ihm der Anlass nicht Grund genug ist sich blicken zu lassen!
 

Barret! Nun hör schon auf...
 

Barret: Sagst du es ihm oder muss ich das machen?
 

'rauferei'
 

Nein... Barret... ich warne dich! BARRET!
 

'schnaufen'
 

'brüllen'
 

ICH SAGE ES IHM WENN ICH MICH BEREIT DAZU FÜHLE!
 

'stille'
 

Barret: Hmm... Grüß den Bastard bloß nicht von mir.
 

Wie du hören kannst ist hier im Grunde alles beim alten. Sag wie geht es dir? Kannst du von da wo du bist eigentlich noch die Stadt sehen?
 

'stille'
 

Manchmal stelle ich mir vor wie wir uns zufällig in der Stadt begegnen, oder wie du anstelle von Barret und Yuffie die Straße hinaufgefahren kommst. Ich hoffe du lächelst ab und zu und schaust nicht ständig so grimmig aus der Wäsche... Ich soll dich von den Kindern grüßen, sie vermissen dich. Ich...
 

'schluchzen'
 

'stille'
 

Verzeihung, ich hatte nicht vor dir am Hörer das Ohr Wund zu quatschen. Pass auf dich auf Cloud... und wenn du in Schwierigkeiten steckst lass es uns wissen. Ich ... wir sind immer für dich da.
 

***
 

Ich presse den roten Knopf und lege das Mobiltelefon auf meinem Nachtkästchen ab. Das eingerahmte Bild von uns fällt mir ins Auge. Ein Schnappschuss unserer kleinen Familie nach dem Sieg über Kadaj und die Heilung des Geostigmas. Zuerst hatte Cloud sich gefangen und wirkte beinahe glücklich, doch ich weiß das er weiterhin mit den Verlusten zu kämpfen hatte. Ich gab mein bestes mich um ihn zu kümmern, doch er wies mich ab, indem er erneut in Einsamkeit flüchtete. Das Bewusstsein Aerith's weilte nicht mehr unter Cloud. Im Grunde war es Immer sie, die es schaffte zu ihm durchzudringen, deshalb fehlte sie so sehr. Die meiste Zeit über war ich also allein mit den Kindern, während er in immer größer werdenden Abständen nach Hause kam. An einem Nachmittag kam ich mit Marlene und Denzel nach Hause und fand die Türe zu seinem Schlafzimmer weit geöffnet. Noch bevor ich eingetreten war, konnte ich spüren, dass er uns nun endgültig verlassen hatte.
 

Seitdem Cloud und ich gemeinsam in den Lebensstrom gestürzt waren und uns in seinem Unterbewusstsein wiederfanden war meine Verbindung zu ihm intensiver geworden. Davon erzählte ich ihm aber nie. Seit diesem Tag an konnte ich spüren welche Gefühle ihn überkamen, manchmal so stark, dass ich daraus ziehen konnte woran er gerade dachte. Trauer und Verlust erfüllten ihn und erdrückten jeden warmen Gedanken an eine nun mögliche friedliche Zukunft, nachdem wir so sehr dafür gekämpft hatten. Seine blauen Augen strahlte eine solch endlose leere aus. Wie eine Wüste aus Eis. Bereits zwei Jahre habe ich seine Stimme nicht mehr gehört. Und meine Nachrichten auf seinen Anrufbeantworter waren vergebens, denn dieses mal hatte er sein Mobiltelefon im siebten Himmel zurückgelassen, doch davon wussten die anderen nichts.
 

Jetzt wo ich ihn mir hier in meinem Zimmer vorstellte lachte und weinte ich gleichzeitig. Eine raue und große Hand berührte meine Wange und wischte sie frei von Tränen. Beschämt beugte ich den Kopf, während Barret mich an seine Brust drückte. "Hast du es ihm gesagt?", "Ich konnte nicht...", flüsterte ich. "Er fehlt mir...",ein schluchzen entwich mir und befreite weitere Tränen die ich versucht hatte zurückzuhalten. Barret bemerkte, wie ich plötzlich nach Luft schnappte und reichte mir aufgeregt ein Glas Wasser, dass ich auf meinem Schreibtisch stehen hatte. "Tifa! Trink! Versuch dich zu beruhigen und atme langsam... sieh mich an!", ich nippte an dem Glas Wasser. "Danke...", keuchte ich nachdem ich mich einigermaßen gefangen hatte. Barret hingegen wirkte mitgenommener als ich selbst. Seine Augen spiegelten Sorge und Traurigkeit. "Die Anfälle häufen sich...", nickend stimmte ich ihm zu, "Der Arzt den ich aufgesucht habe sagt ich befinde mich bereits im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf... inzwischen sind mehrere Fälle in Edge bekannt. Sie sagen es kommt von der jahrelangen schlechten Luft und den Abgasen Shinra's die wir eingeatmet haben", Barrett ballt wütend eine Faust, "Es muss doch eine Möglichkeit geben es zu stoppen!", behutsam streiche ich ihm über die breite Schulter und versuche zu lächeln, "Ich nehme ein Medikament, dass den Fortschritt verzögert", "Schon bald werden auch die Anfälle zurückgehen, mach dir also bitte keine Sogren." Wir beenden das Thema, nachdem Marlene und Denzel das Zimmer stürmen und sich mir um den Hals werfen. "Zeit fürs Bettchen!", verkünde ich. Barret nimmt mir die beiden zu meiner Erleichterung ab und trägt sie in ihr Zimmer.
 

Sie nannten diese Krankheit "Pulmomori", was soviel hieß wie das "Lungensterben". Die Abgase setzten sich in der Lunge fest und hinterließen Narben am Gewebe. Das vernarbte Lungengewebe verliert an Funktion und konnte keinen Sauerstoff mehr für meinen Körper produzieren. Das Medikament, dass mir von Doktor Shiori empfohlen wurde konnte ich zu einem vergünstigten Preis in der Apotheke von uns gegenüber erwerben. Durch unseren Kurierdienst, erließ er mir 50 Prozent des gesamten Kaufpreises, was es jedoch nicht günstiger für meine Lebensverhältnisse machte. Es war besonders schwierig herzustellen, da es aus der Blüte einer Pflanze Namens "Viridis Spiritus" gewonnen wurde, die nur sehr selten blühte. Eine Monatspackung aus 30 Pillen kostete mich 15.000 Gal, die ich auf keinen Fall aus der Kasse des Kurierdienstes entnehmen konnte. Marlene und Denzel gingen inzwischen zur Schule und das Geschäft deckte so gut wie möglich die Lebenskosten unserer kleinen Familie. Ohne Cloud fehlte uns eine Hilfskraft, die Yuffie mit allem Einsatz versucht aufzuholen.
 

Doktor Shiori empfahl mir Midgar zu verlassen. Die Giftstoffe in Midgar abzubauen würde noch einige Jahre ins Land ziehen lassen, die ich laut ihr nicht mehr hatte. Klare Luft und die Medikamente konnten mir vielleicht noch ein paar Jahre Lebenszeit schenken. Natürlich brachte ich es nicht übers Herz alles was wir uns aufgebaut hatten zurückzulassen, die Kinder, Barret und Yuffie aus ihrem geliebten Umfeld zu reissen, nur weil es meine Lage nicht mehr zuließ. Sie wussten nichts davon, dass ich Nachts, um das Geld für die Medikamente zusammenzusparen, im New Wallmarkt arbeitete. Und ich war fest entschlossen ihnen jegliche Details zu ersparen. Die Menschen um mich herum, die ich so sehr liebte verdienten es glücklich zu sein. Sie verdienten es hier zu bleiben, nachdem sie sich ihre Freiheit und ein neues Leben so blutig erkämpft hatten. Nichts, ausser der Tod selbst würde mich dazu bringen sie zu verlassen. Tief in meinem Herzen verspürte ich dieses stechen, wenn ich dabei auch an ihn dachte. Ich wünschte mir, er würde noch einmal aus freien Stücken den Weg zurück zu mir finden, dass ich ihm ein letztes mal in seine Augen sehen konnte.
 

Diese blauen Augen, die ich seit Anbeginn liebte wie keine anderen.



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