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Lichtkrieger II

Die neue Waffe
von

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Wind unter den Flügeln

Der Aufmarsch verlief ohne Komplikationen und konnte in einem Zug durchmarschiert werden. Die Stimmung unter den Soldaten, Offizieren und Kadetten war sehr gut. Es wurde sich wieder gesammelt und die letzten Noten des Marsches klangen aus, es wurde still und das nicht nur auf dem Militärplatz, sondern in ganz Jarr, nur die Geräusche des leichten Windes und vereinzeltes Vogelgezwitscher war zu hören. Die gesamte Stadt verharrte in Stille, um den Opfern des Outrider-Krieges zu gedenken. In diesem Moment musste Colt schlucken, als ihm ein weiteres Mal bewusst wurde, warum er hier stand, auch wenn sich sein Warum in den letzten Jahren verändert hatte, wollte er jetzt nirgendwo anders stehen! Colt schloss für die letzten Sekunden seine Augen. Die Schweigeminute wurde mit drei Glockenschlägen beendet. Über die Lautsprecher wurden vereinzelt Namen aus den Einheiten ausgerufen. Colt blickte auf, als er mit Lieutenant Bill Wilcox aufgerufen wurde, er war überrascht von der plötzlichen Aufmerksamkeit. Sowohl Saber, April und auch Fireball wurden aufgerufen. Dave und einige andere klopften dem Lockenkopf auf seine Schultern, als er seinen Weg nach vorn antrat. Als er bei Saber und Fireball ankam, spürte er eine gewisse Anspannung. Sie liefen gemeinsam weiter. Weitere Offiziere traten aus den Delegationen heraus und liefen Richtung Podest. Sincia und Robin traten an das Geländer der Besuchertribüne, an dem Joshua zuvor die gesamte Parade verfolgt hatte. "Davon hatte Richard gar nichts erzählt!", sagte Sincia zu Robin, die hastig im Programmheft blätterte. "Hier steht auch nichts darüber, jetzt sollte eigentlich der Abmarsch stattfinden!", teilte Robin mit. "Hey Cooolt!", rief Joshua, als der Cowboy und die Anderen in sein Sichtfeld kamen und winkte mit seinen gesammelten Fähnchen dem Cowboy zu. Robin wandte den Blick zur Leinwand, auf der das Team gezeigt wurde. Saber streckte seinen Arm aus, um April zu empfangen, die gerade zu ihnen gestoßen war. "Was hat das zu bedeuten?”, fragte Fireball leise. “Ich habe keine Ahnung, Hombre!” kam es nachdenklich vom Cowboy. Auf der Tribüne, wurden sie von einem Platzanweiser positioniert. Alles lief zügig und ruhig ab. Hinter der Tribüne wurde das Emblem des neuen Grenzlandes auf eine Leinwand projiziert.
 

In Texas warteten Elly und Jack gespannt darauf, was als Nächstes passieren würde. Die Stimme des Kommentators erklärte, dass es Beförderungen und Auszeichnungen geben würde, für Offiziere, Soldaten und Sanitäter die sich während der jüngsten Outrider-Schlacht durch herausragende taktische, organisatorische und Erste-Hilfe-Leistungen im Kampfgeschehen hervorgetan hatten. Die Menge vor Ort hielt den Atem an, gespannt auf diejenigen, die für ihre Verdienste ausgezeichnet wurden.
 

Die ersten Orden wurden durch den First Grad angesteckt, untermalt wurde es mit Musik. Saber wurde heute offiziell als Captain-Major vorgestellt. April, die kein Offizier war, erhielt eine Auszeichnung des Oberkommandos. Eagle ließ es sich nicht nehmen, diese seiner Tochter persönlich anzustecken. Captain Hikari blieb vor Colt stehen, die Blicke der beiden trafen und schätzten sich ab, die Kamera hielt auf die Beiden. Robin sah immer wieder abwechselnd vom Geschehen auf dem Platz und zur Leinwand. Neben Colt wurde sein alter und neuer Rang eingeblendet: “Sergeant Wilcox, wir danken ihnen für ihren selbstlosen Einsatz mit dem Bronco Buster, mit ihrer Aktion haben sie drei Schiffen, darunter auch den Friedenswächter, nicht nur den Weg frei gekämpft, damit diese weiter operieren konnten, sie haben auch gleichzeitig deren Leben gerettet!” Colt sah den Captain vor sich schweigend an, "Was erzählte er ihm da gerade?” Über die Lautsprecher wurde "Sergeant Wilcox” verkündet. Colt salutierte! Captain Hikari nickte und salutierte jetzt auch den endlich mal sprachlosen Cowboy zu und steckte Colt darauf seinen neuen Dienstgrad des Sergeants an. Applaus kam von den Truppen und Besuchern, Joshua schwenkte seine Fähnchen. Robin hielt sich eine Hand auf ihr Herz, die andere ruhte auf ihrem Bauch. Sincia nahm die Lehrerin freudig in den Arm, während Colonel Mc Graeff und Major Eagle den Scharfschützen beglückwünschten: “Der Sergeant, da bin ich mir sicher, ist genau das richtige für sie Wilcox!”, sagte Mc Graeff und reichte seinem Landsmann darauf, eine blaue Lederne Mappe, auf der das Abzeichen des “Joint Service”, eingraviert war. Der Cowboy musste es zweimal lesen und sah den Colonel vor sich mit leicht offenem Mund an. Mc Graeff steckte Colt die Medaille an. Der Joint Service wurde Colt für seine nachhaltigen militärischen Verdienste im direkten Kontakt mit dem Feind verliehen. “Danke, Sir!”, kam es von Colt, dem buchstäblich gerade weitere Worte fehlten.
 

In Texas war man aufgestanden, obwohl Bill es nicht sehen konnte, Elly applaudierte ihrem Neffen zu, auch Onkel Jack war wieder etwas versöhnlicher gestimmt, als der Kommentator berichtete, was Bill im letzten Kampf getan hatte. Das Telefon und die Kommunikator klingelten: "Ja, wir sehen es auch gerade!”, telefonierte Elly, Jack schüttelte mit seinem Kopf, die umliegenden Farmen, ihre Nachbarn saßen wohl auch gerade vor ihren TV Geräten. In der Übertragung wurde Robin eingeblendet, die immer noch von Sincia gehalten wurde. Tränen der Freude liefen der schwangeren Robin über die Wangen, und ihre Emotionen drückten die Freude und den Stolz aus, den viele Menschen in diesem Moment empfanden.
 

Saber der bis dahin hinter Colonel Mc Graeff gestanden hatte, kam endlich dazu, April und darauf seinem frischen Sergeant mit Auszeichnung zu gratulieren! Saber fixierte seinen Scharfschützen und vor allem Freund mit einem stolzen, freudigen Grinsen, als er salutierte, Colt tat es seinem Boss gleich. “Du hast das gewusst!” sagte Colt, als er die Hand des Schotten ergriff. Saber nickte: “Ja und glaub mir, es war nicht leicht, es für mich zu behalten!”, gestand er. Beide lachten.
 

Die Zeremonie ging weiter, und der First Grad stellte sich vor Fireball und musterte seinen Sohn. Fireball sah fragend zu seinem Vater und musste sich darauf ein Grinsen verkneifen, “was eine komische Situation gerade.” schoss es ihm durch den Kopf. Seinem Vater schien es nicht anders zu gehen. Captain Hikari wurden die mittleren goldenen Piloten Wings gereicht. Fireball bekam große Augen, mit einer Auszeichnung für Kampfpiloten mit herausragenden Flugmanövern hatte er nicht gerechnet, viel eher mit einer Urkunde oder sowas. “Sprechen sie jedoch vorher ihre Manöver mit ihren Teamkameraden ab, damit alle an Bord wissen, was sie als Pilot vorhaben!”, sagte sein Vater zu ihm, als er ihm die Wings über seinen Namen ansteckte und darauf leicht mit seinem Handrücken dagegen stieß. Fireball nickte etwas überfahren, bevor er salutierte. Es war eine sehr persönliche Geste des Captains in aller öffentlichkeit! Hikari salutierte darauf vor seinem Sohn und konnte sich sein Lächeln jetzt auch nicht mehr verkneifen. Als ihr Salut beendet war, gab es auch hier Applaus und Jubel. Hitomi schmunzelte liebevoll vor sich, als sie die Szene auf der Leinwand mitverfolgt hatte. Shinjiro hatte mit dieser kleinen Handbewegung der öffentlichkeit bestätigt, das ist sein Sohn, auch wenn es jeder wusste, die Geste war nicht nur ein statement Shinji gegenüber, “Ich bin verdammt stolz auf dich!” sondern eine menschliche Geste, die von allen verstanden wurde, selbst von den strengen Protokollführern des Militärs.
 

Eagle und auch Colonel Mc Graeff gratulierten Fireball. Als Saber vor seinem Piloten und jüngsten Teammitglied stand, sagte er, bevor er salutierte: “Und bis zu deinem Captain, bist du mein Adjutant!” Fireball entgleisten jetzt alle Gesichtszüge, Saber war jetzt der, der breiter grinste und klopfte Fireball auf eine Schulter, bevor er weiterging. Colt stieß Fireball etwas an, der Cowboy hatte gemerkt, dass sein Freund gerade etwas abwesend geradeaus starrte. Fireball neigte seinen Kopf Richtung Colt und schmunzelte schon wieder frech auf: “Ich wusste gar nicht, dass man fürs Fliegen einer Seifenkiste befördert werden kann!”, sprach er leise. Colt lachte kurz auf: "Diese Seifenkiste hat auch dir den Hintern gerettet!” konterte Colt und grinste triumphierend vor sich hin. Fireballs freches Grinsen wich etwas Richtung Dankbarkeit. Fireball wurde bewusst, dass seine neue Position als Adjutant eine bedeutende Veränderung in seiner Rolle darstellte. Ab jetzt würde er Saber in militärischen Angelegenheiten unterstützen und im Wesentlichen seine rechte Hand sein. Er konnte sich gut vorstellen, warum Saber ihn und nicht Colt zum Adjutanten ernannt hatte. Der Cowboy wird in den nächsten Wochen Vater, als Adjutant wäre Colt so gut wie gar nicht mehr zuhause. Und für Saber hieß es dank eines Adjutanten, mehr Zeit zu haben, sich um die Stabsgeschäffte und andere wichtige Dinge kümmern zu können. Somit hatte der Schotte jetzt jemanden, dem er Aufgaben in seinem Namen ausführen lassen konnte. Es war definitiv ein beeindruckender Vertrauensbeweis seitens des Schotten ihm gegenüber!
 

10 weitere Offiziere wurden noch geehrt. Weitere würden schriftlich noch folgen, die heute nicht vor Ort waren oder sein konnten. Darunter auch die vier Männer, die gefangen genommen wurden, Colonel Rosso, der das Geschehen auf Yuma koordiniert hatte, zudem kamen auch militärische Erste Hilfe einheiten, die nicht selten unter Lebensgefahr den Offizieren halfen und damit das Leben derer retteten. Saber stellte sich wieder zu seinem Team, der Stolz strahlte aus ihm, ja er hatte das beste Team, zu dieser Aussage würde er immer stehen! Der Abmarsch erklang, die Kapelle lief über den Platz und positionierte sich seitlich, die Einheiten aus Jarr setzten sich als erstes in Bewegung. Es folgten die Delegationen aus England, Frankreich, Amerika, Japan und die des Oberkommandos. Das Schlusslicht bildeten kleinere Verbände aus weiteren Ländern, die ebenfalls heute vertreten waren. Team Ramrod sollte weiterhin auf der Tribüne stehen bleiben, sie wurden zum schluß einzeln und gemeinsam eingeblendet, die vier standen für das Kavallerie Oberkommando des neuen Grenzlandes, vier junge Menschen ihr Friedenswächter Ramrod, es war Freundschaft was sie verbindet und erfolgreich machte. Die vier sollten sich jetzt in Bewegung setzen. Colt hatte das Gefühl, auf weichen Boden zu gehen, denn das alles gerade hier würde er wohl erst in einigen Tagen begreifen. Nebeneinander liefen sie an der königlichen Tribüne vorbei, danach folgten die Besucherterrassen, von denen gewunken wurde. Mit niemand anderem würde Colt hier gerade langlaufen wollen, hier gehörte er hin, hier war sein Platz, zwischen seinen Kameraden und besten Freunden! Die Zeremonie war ein beeindruckender Abschluss der Feierlichkeiten. Die vier erreichten das Ende des Platzes hinter der großen Leinwand, mit Jubel wurden sie empfangen. Die vier umarmten sich, nach dieser Anspannung. Daniel lief direkt auf April zu, Fireball wurde von seinem Großvater und Royu gratuliert, Colt hatte sowieso keine Chance, die Jungs entführten ihm direkt, nicht einmal eine Locke war mehr von ihm zu sehen. Edward umarmte seinen Sohn, ja das ging ihm ans Herz, was vor wenigen Minuten hier geschehen war. Ab heute kannte das Grenzland seine Helden - die mutigen Männer und Frauen, die Tag für Tag dienten und es so beschützten. Team Ramrod, das bisher vom Oberkommando weitgehend abgeschirmt wurde, hatte endlich offiziell seine Gesichter gezeigt und eine Persönlichkeit bekommen. Sie waren nicht mehr nur Namen in Berichten, sondern lebendige Individuen, die mit Stolz und Hingabe ihre Aufgabe erfüllten. Das Grenzland konnte nun sehen, wer die Mitglieder waren und wie sie den Frieden verteidigten.
 

Die Besucherterrassen leerten sich langsam. Sincia und Robin beschlossen als letztes die Tribüne zu verlassen, um mit ihren Männern gemeinsam den Rückzug anzutreten. Sincia schaute gedankenverloren zur Leinwand, auf der gerade die zusammengeschnittenen Highlights des Tages gezeigt wurden. “Verrückt!”, kam es von Robin, die vor allem die mediale aufmerksamkeit überhaupt nicht gewohnt war, denn auch sie war keine unbekannte mehr, sie wurde gezeigt bestimmt auch erwähnt, als Frau von Bill Wilcox der ab heute ein Sergeant war, was das bedeutet, wusste Robin nicht, musste sie zugeben. Sie fragte Sincia, schließlich hatte sie mehr Einblicke über die Ränge in ihrem Beruf. Sincia nickte und erklärte es der Lehrerin: “Er deckt jetzt alle Ränge der Unteroffiziere ab und ist verantwortlich für die Moral, das Wohlergehen und das Benehmen aller ihm unterstellten Ränge. Der Sergeant ist im Normalfall der dienstälteste Unteroffizier einer Einheit, das trifft zufälligerweise sogar zu.” Beide lachten: “Aber er untersteht direkt dem Einheits-Befehlshaber, also Richard! Und da er steigt von OF-1 auf OF-2 auf, das bedeutet auch eine andere Gehaltsklasse!” Letzteres zwinkerte Sincia Robin zu. Robin musste etwas lachen, aber schüttelte darauf wieder mit ihrem Kopf: “Ich kann es nicht fassen, das alles innerhalb eines Jahres!” Sincia verstand: “Ich vermute, dass das alles längst überfällig bei Colt war!”, begann Sincia Robin, sah die braunhaarige Frau neben sich an. “Wäre er von Anfang an Offizier gewesen, wäre es genauso gekommen!”, war sich Sincia ziemlich sicher: “Und der Sergeant passt doch klasse zu ihm! Denn eines kann er, zuhören, bestärken und er ist immer darauf bedacht, dass es fair zugeht!”, zählte Sincia nur einige Eigenschaften des Cowboys auf, die ihr gerade spontan einfielen. Robin nickte, genau das war ihr Colt!
 

Der Platz leerte sich und wurde bereits für den Abend vorbereitet, hier gab es heute eine große Party für die Bevölkerung zur Hochzeit des Kronprinzen.
 

Die ersten Busshuttles brachten die Offiziere zurück auf das Militärgelände, einige würden ihren Dienst für die Nacht antreten, andere würden sich der feiernden Bevölkerung anschließen. Auf dem Gelände selbst war keine Feier geplant, doch die Truppen, welche vor Ort bleiben sollten, planten, sich vor den Unterkünften zu treffen. Colt hatte andere Pläne, er würde es sich mit Robin auf dem Sofa gemütlich machen. Als alle ihre Pläne mitteilten, beneidete Fireball alle um sich herum vollends. Ihm wäre Party, zusammensitzen oder das Sofa lieber als mit seinen Eltern auf die Feier im Palast zu gehen, "Warum stand er überhaupt auf der Gästeliste?”, fragte er sich heute zum bestimmt hundertsten Male. “Hey Kurzer, hast du Flügel bekommen? Zeig mal her!”, grinste Dave und sah sich die Wings genauer an. Die umstehenden lachten, aber beglückwünschen jetzt auch ihm. Fireball sah sich fragend um: “Ja, aber so wie es ausschaut, hat man mit dem Fliegen einer Seifenkiste bessere Aufstiegschancen!” Colt grinste seinem Hombre breit entgegen. Saber schüttelte etwas ungläubig mit seinem Kopf. “Nee, Kurzer, du brauchst einfach nur mehr Wind unter deinen Flügeln!”, sagte einer und griff nach Fireball, dieser hatte keine Chance zu reagieren und er hob auch schon ab und wurde über die Köpfe hinweg gereicht. “Da fliegt er, mein Adjutant!”, sagte Saber Kopfschüttelnd, musste darauf aber lachen und ging der Gruppe nach. “Jedenfalls können sie in ihrer Laufbahn vermerken, einen gehabt zu haben!” Der Schotte nickte Royu zu, der etwas spöttisch das Treiben beobachtete. Sie erreichten die Tribünen, Fireball war auch wieder sicher gelandet, dieser das konnte Saber erkennen, stand etwas zerzaust neben Colt, die beiden unterhielten sich. “Werde ich sie heute Abend auch sehen?”, fragte Saber. Royu winkte ab: “Nein, ich bin ab jetzt einfach nur Royu!” Saber verstand! “Genießen Sie Ihren Abend zu zweit!”, verabschiedete sich Royu. Saber nickte und ging zu seinen Pappenheimern, die auf ihn zugelaufen kamen. April hatte sich wohl schon verabschiedet, musste Saber feststellen. “Lasst uns die Ladys holen!”, sagte Colt und die drei steuerten die Besuchertribüne an.
 

Colt zog sich zuhause als erstes die Uniformjacke aus und lockerte seine Krawatte! Bevor er Robin half. Die gute war einfach nur froh, endlich aus diesen Schuhen rauszukommen! Colt half Robin ganz gentlemanlike aus ihren Sachen. Seine Liebste muss vollkommen fertig sein, das lange sitzen und zum Teil auch stehen, fiel Robin im Alltag zusehends schwerer. Er wusste, sie hatte es für ihn getan, obwohl sie dem Militär immer noch wenig abgewinnen konnte! “Danke Cowboy!”, küsste sie ihn und ging ihm durch seine Locken. Colt grinste zwischen den küssen: “Ist jetzt später?”, fragte er und zog sie näher zu sich heran. Robin löste sich ein wenig und öffnete seine Krawatte und warf sie auf das Bett. “Cooooooolt, die Konsole geht nicht!”, frustriert, ließ der Cowboy seinen Lockenkopf hängen. Robin gab ihm einen Kuss auf die Wange: “Bis später, Cowboy!” sagte die Lehrerin und verschwand im Badezimmer. Colt atmete tief ein. “Coooolt!”, hallte es erneut durch das Haus. “Also später..!”, murmelte er vor sich und rollte mit seinen Augen, als er das Schlafzimmer verließ. “Ich bin ja unterwegs!”, kam es etwas gereizt und verschwand in Joshuas Zimmer. Der Alltag bei den Wilcoxs war keine 30 Minuten, nach dem Ereignis, das Colt eine Adrenalin Dusche verpasst hatte, wieder eingezogen.
 

Saber hielt seine Tochter im Arm und freute sich einfach gerade, nur bei ihr zu sein! Viele Glückwünsche seitens der Schwestern und Ärzte wurden ihm entgegengebracht, als Sincia und er das Krankenhaus und die Station betraten. So wie es aussah, war auch hier alles nebenbei am TV verfolgt worden. "Bald geht es nach Hause, freust du dich schon?”, fragte er Sara die ihn neugierig betrachtete. Die Situation holte Saber langsam wieder runter, die Ereignisse beim Aufmarsch hatten ihn doch sehr gegriffen.Es tat gut gerade etwas Normalität, die diese Situation für ihn durchaus wahr, um sich zu haben. Sincia streichelte ihrer Tochter über das kleine Köpfchen, auf dem immer mehr weiche rot blonde Haare erschienen und küsste sie und danach ihren Mann. Lange konnten sie nicht bleiben, sie mussten sich bald für den Abend zurecht machen. Auf den sie sich freuten, die Abwechslung tat Sincia gut, auch wenn sie gerade doch lieber bei Sara bleiben würde. Sabers Mutter, die gerade eine kleine Pause im Park machte, hatte alles im Griff, sie liebte es, sich um ihre Enkeltochter zu kümmern, würde sie sich doch bald schon von der Kleinen wieder verabschieden müssen.
 

Der Abend brach schnell herein. Die Damen strahlten und zupften sich, bevor sie aus dem Wagen stiegen, noch ein letztes Mal zurecht. Draußen vor dem Eingang zum Ballsaal bildete sich ein kleiner Stau mit vielen schwarzen Limousinen. Jeder hatte seine Ankunftszeit und bis jetzt verlief alles ohne größere Verzögerungen. Jeder wurde persönlich von dem Wegemeister des Palastes empfangen. Pargen begleiteten die Gäste in den Palast. Prinz Roland und seine Frau ließen es sich nicht nehmen, vor dem Festsaal ihre geladenen Gäste herzlich zu begrüßen, geduldig nahmen sie die vielen Glückwünsche entgegen. Die Feier fand wie die Trauung ohne Uniformen statt, somit konnte später ausgiebig gefeiert und sich untereinander besser kennengelernt werden, ohne dass ein Rang dazwischen stand. “Der Earl von Aventalot mit Familie!”, stellte der Sekretär Edward, Saber und Sincia vor. Edward und Saber erschienen im traditionellen Kilt, der Dresscode besagte, dass traditionelle Kleidung sogar erwünscht war. Sincia trug ein schlichtes, knöchellanges, elegantes Abendkleid mit rosa-grauen Farbverlauf. Noch immer war ihr die neue Umgebung und dem Parkett auf dem sie sich von nun an bewegen würde Fremd, doch sie musste zugeben, sie genoss diese Aufmerksamkeit und vor allem das Ambiente, denn wer konnte schon sagen auf einer königlichen Hochzeit zu den engsten Gästen gehört zu haben? Und an Sabers Seite fühlte sie sich sicher! Nach der Begrüßung begleitete sie ein Page in den Saal und zu ihrem Tisch. Sincias Augen glänzten bei diesem Anblick, der eigentliche Ballsaal strahlte in seiner vollen Schönheit. Jedes Mädchenherz konnte hier nur Purzelbäume schlagen, dachte sie. Roland und seine Frau hatten ihr Salbei Farbkonzept auch hier beibehalten, das sich im Raum mit kleinen goldenen Akzenten wiederfand. Die zahlreichen großen runden Tische boten Platz für jeweils 11 Personen und waren mit eleganten hohen Kerzenständern und kunstvollen Blumenbuketts dekoriert. Die tiefhängenden Kronleuchter sorgten für ein angenehmes Licht, das den sonstigen Ballsaal mit seinen 5 Meter hohen Fenstern erhellte. Die leichte klassische Musik des Orchesters trug zusätzlich zur festlichen Atmosphäre bei. Ihr Tisch befand sich mittig an der Fensterfront. Saber stellte Sincia ihren Stuhl zurecht und sie setzte sich. Getränke wurden serviert. “Ist alles in Ordnung?", fragte er mit einem liebevollen lächeln. Er konnte sich gut vorstellen, wie überwältigend diese Umgebung und die ganze Situation für Sincia sein musste. Sie nickte: "Ja, ich lasse gerade alles auf mich wirken, es ist wundervoll!” Der Schotte ließ seinen Blick durch den Saal schweifen, der sich allmählich füllte.
 

Colt saß kauend am Hochtisch in der Küche und zappte durch die Fernsehkanäle, das Programm bestimmte, die Hochzeit. Sich ständig wiederholende Zusammenfassungen und Analysen. Genüsslich biss er von seinem gebastelten mega Sandwich ab und nickte dem Monitor zu. Da standen sie vollkommen überfahren, für Colt fühlte es sich immer noch weit weg an, doch er war jetzt ein Sergeant, damit hatte er alle Unteroffiziersränge durchlaufen innerhalb von 12 Monaten und befand sich jetzt auf der Schwelle zum Oberoffizier. “Tja, ein zurück gibt es jetzt nicht mehr!”, ging es ihm durch den Kopf und biss erneut von seinem Brot ab. “Wie spät ist es Cowboy?”, fragte Robin, als sie die Küche betrat. “Neufem Uhr!”, gab Colt kauend Auskunft und schaute dabei weiter auf den Monitor. “Ich bin dann weg, Wir wollen bei Lycene im Garten Zelten!”, flitzte Joshua an ihnen vorbei. “Pfüff!”, kam es vom Cowboy. Robin lief ihrem Bruder schnell nach, um sich von ihm richtig zu verabschieden. Colt steckte sich den letzten Bissen in seinen Mund und kaute genüsslich auf, als sein Blick erneut auf die Uhr fiel, sprang er auf: “Weib!”
 

Auf dem Bankett, in einem anderen Teil des Palastes, wurde das Dinner gerade beendet und man ging zum Tanz über. April genoss es in ihrem gelben, mit Rüschen abgesetzten neuen Ballkleid über die Gänge zu spazieren mit Daniel an ihrer Seite. Charles beobachtete die beiden: “Bonsoir, comment allez-vous, monsieur Eagle!”, Charles stand auf und begrüßte Madam Petit, die er schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte und lud sie direkt zum Tanzen ein.
 

Saber stellte Sincia Captain Hikari und seiner Frau vor, darauf gleich Général Charlier, der ebenfalls mit Gattin am Tisch platziert worden war. “Hilf mir!”, flüsterte Fireball, als er sich neben den Schotten stellte. Saber musste grinsen, wusste er doch nur zu gut, dass diese Umgebung seinem Piloten überhaupt nicht zusagte. “Versuche es zu genießen!”, flüsterte Saber Fireball zu, der Japaner rollte innerlich mit seinen Augen: “Was soll ich hier genießen, ich habe gefühlt hunderten Menschen in den letzten 30 Minuten die Hand geschüttelt, das konzept dahinter verstehe ich trotzdem noch nicht, ich werde davon nicht 90 prozent wiedersehen!”, redete sich Fireball seinen Frust ab. "Vielleicht jetzt noch nicht!”, versuchte Saber seinen jungen Freund zu beschwichtigen. "Ach, kennst du hier alle?”, fragte Fireball seinen Freund und Boss. Saber schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, aber sie mich und auch dich!”, begann der Highlander. Fireball blickte in den Saal und hörte weiter zu. “Das hier sind Menschen aus Politik, Wirtschaft und Militär, alles läuft hier ineinander, wie ein Band, das geknüpft wird, es können Kontakte entstehen, die man irgendwann benötigt, so rum oder so rum, verstehst du?”, versuchte Saber seinem jungen Freund die Bedeutung und den Nutzen des Hierseins näherzubringen. Fireball pustete Luft aus: “Schön und gut, doch was soll ich dann hier?” Saber musterte seinen Piloten und sagte etwas ernster: “Weil du der Sohn deines Vaters bist!” Fireball zog leicht seine Augenbrauen zusammen. Saber ging zum Tisch und nahm Platz. Fireball dachte einige Momente über das Gesagte nach und trat ebenfalls an den Tisch.
 

Colt warf die Decke über Robin und sich, diese intime Zweisamkeit, hatten sie seit Wochen schon nicht mehr genossen. Ständig war irgendwas gewesen, oder sie waren nie wirklich allein. Aber jetzt, heute würden sie allein sein, um so mehr schätzten sie diesen Moment. “Die Stärkung tat dir gut, Cowboy!”, neckte Robin. Colt strich sich durch seine Haare: “Eigentlich soll man ja keinen Sport nach dem Essen machen.”, ärgerte er sie zurück. Robin lachte und zog ihn zu sich und sie verfielen in einen langen Kuss.
 

Im Ballsaal hielt König Jarred nach dem Dinner eine Rede mit vielen Anekdoten, über den Spagat zwischen Vater und König sein, vor allem sein baldiges Großvater sein, war der Mittelpunkt seiner erheiternden Rede. Ein Applaus ging durch den Saal, damit war das Geheimnis gelüftet, das königshaus Jarr bekam Nachwuchs.
 

Der Tanzbereich im angrenzenden Saal wurde freigegeben, die Gäste verteilten sich. Fireball nutzte die Gelegenheit, um etwas Abstand von dem ganzen klimbim zu bekommen. Er bog in einen schmalen Gang ein und stieß dort beinahe mit jemandem zusammen. “Oh, entschuldigung!”, sagte er schnell und erkannte erst dann, wem er da fast über den Haufen gerannt hatte. Prinz Roland, der, so wie es aussah, dieselbe Idee des kurzzeitigen Rückzugs hatte. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen den beiden aus. Fireball blickte sich um und darauf zu dem Prinzen: “Also, nun ich wollte mich für mein unangemessenes Verhalten vor zwei Jahren entschuldigen!”, begann er etwas zögerlich, aber nun war es endlich raus! Roland verschränkte seine Arme vor der Brust und musterte Fireball, der ihn nicht nur einmal frech und unangemessen betitelt hatte. Nach Augenblicken der Stille formte sich auf Rolands Gesicht ein Lächeln. “Nun, isch nehme deine entschuldigung an!”, sagte er in seinem immer noch sehr verankerten französischen Akzent. Fireball nickte: “Okay, danke!” und die beiden liefen wieder Richtung Hochzeitsgesellschaft. “Und danke für die Einladung!”, fügte Fireball noch mit an, das hatte er ja fast vergessen. “Isch atte keine wahl, wenn es nach mir ginge, wären wir schon weg!”, öffnete sich Roland ein wenig. Fireball lachte: “Ja, wenn es nach mir ginge, wäre ich auch nicht hier!” Roland blickte zu seinem begleiter: "Isch schätze diese Erlischkeit an dir!”, gestand Roland. Der japaner sah etwas verwirrt neben sich, als sie wieder in den Hauptgang traten. “Ist der Akzent eigentlich echt?”, fragte Fireball, was ihn schon seit der ersten Begegnung beschäftigte.
 

Saber und Sincia tanzten einen Walzer nach dem anderen. Sincia genoss das Märchenhafte um sich herum, vergessen waren in diesem Moment die Sorgen, Ängste und das Ungewisse. Sincia konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal so ausgelassen mit Saber war. Von diesem Abend würde sie noch lange zehren, war sie sich sicher!

Am anderen Ende des Saals war ein Gespräch im Gange, der Mittelpunkt war die Hochzeit und die Erwartung des Nachwuchses auf Jarr. Aus Jarred strahlte die Freude darüber, obwohl er schon Großvater war, war so ein kleiner Neuankömmling immer ein Grund zur Freude! Die Glückwünsche darüber rissen nicht ab, so auch in dieser Runde.
 

Doch entfachte immer wieder eine Diskussion über die Outrider und deren plötzliches Erscheinen. Derzeit werden die bewohnten Planeten mit Patrouillen und schnell aufgebauter Militärpräsenz überwacht. Sollte ein Außenposten Outrider Aktivitäten melden, können die umliegenden stationierten Einheiten als Verstärkung agieren. Doch auf Dauer würde dies kein Zustand sein und das neue Grenzland unattraktiv machen. Dessen waren sich alle Anwesenden bewusst. Es hingen nicht nur die wirtschaftlichen Interessen dahinter, auch die Expansion und vor allem die Rohstoffe der industriell genutzten Planeten waren von ausschlaggebenden Wert, auch um überhaupt einige Planeten nutzbar zu machen. Das neue Grenzland muss auf jeden Fall in der Zukunft wieder autonom agieren. “Um so eine Truppenstärke, wie wir sie zur Zeit haben, aufzubauen, benötigt es weiterhin Zeit, vor allem müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, gute Offiziere zu finden und auszubilden!”, erklärte Hikari der Runde, denn ohne die Unterstützung der Delegationen der Erde wäre dieses Aufgebot, welches das Grenzland in diesen Zeiten benötigt, nicht gewährleistet. Es wurde zustimmend genickt. “Jedoch sollten wir die wirtschaftlichen Aspekte nicht außer Acht lassen, der Ausbau der Infrastruktur muss weitergehen!", warf ein Finanzier ein. "Eine Infrastruktur, die nicht sicher ist, nützt in erster Linie niemanden!”, konterte ein anderer. “Natürlich, werden wir das Oberkommando weiterhin unterstützen, doch wo keine Kadetten, da kein Militär, oder wie sehen Sie das Mr. Hikari!”, gab einer das Wort an Shinjiro, der bis jetzt nur mit einem halben Ohr zugehört hatte. “Es zieht niemand freiwillig in einen Krieg, der bereits am laufen ist!”, sagte Hikari Richtung des Tycoon der größten Waffenindustrie des Grenzlandes. “Und doch, gab es auf den Planeten, die angegriffen wurden, die meisten Gesuche!”, warf dieser zurück. Shinjiro nickte einige Male und blickte in die Runde: “Rache, ist die falsche Voraussetzung, ein Soldat oder Offizier des neuen Grenzlandes zu werdenh!", erklärte Hikari knapp. Zustimmendes nicken, war die Antwort. "Und doch unverzichtbar, in der jetzigen Lage braucht es unerschrockene Männer an den Waffen!", warf der Tycoon der “NG-Technologies” darauf ein. “Darum geht es doch gar nicht, wir kämpfen für die Menschen, die im neuen Grenzland mit ihren Familien in Ruhe leben möchten. Die Typen, die nur aus Rache kämpfen, schießen auf alles und jeden und würden vor genau diesen Menschen auch keinen Halt machen und willkürlich handeln. Wir brauchen Soldaten, die wegen des Grenzlandes kämpfen, es lieben und verteidigen und im Vorfeld wenn möglich diese verhindern und nicht noch anheizen." Stille entstand und die Herren musterten den jungen Mann, der sich in das Gespräch so energisch eingemischt hatte. Hikari verschränkte seine Arme und musterte seinen Sohn neben sich, dem ein großes “Ups” auf der Stirn stand.. Fireball verstummte kurz, doch blieb er auf seinem Standpunkt. Nach wenigen Augenblicken der Stille spürte er eine Hand auf seiner Schulter: “Ich unterstütze diese Worte und die Einstellung meines Piloten!”, hörte Fireball Sabers Stimme neben sich. Captain Hikari blickte zu seinem Captain-Major und der Runde hin und her, beschloss aber, sich erst einmal zurückzuhalten. “Hört, Hört!”, sagte ein General der Erde und nickte den Schotten zu. “Sehr schöne, zwar nicht angemessene Worte, doch aus Ehre, mein junger Freund, gewinnt man keine Schlachten, da geht es am Ende immer um die größte Waffengewalt, oder zweifeln sie das an?”, fragte ein weiterer Wirtschaftsboss. Fireball dachte nach und musterte die vereinzelten Typen, die da überheblich vor ihm standen. “Natürlich nicht, doch sie können auch nur Waffen produzieren und Geld verdienen, wenn ihre Fabriken sicher sind! Und allein aus Ehre heraus gewinnt man keinen Krieg, das ist richtig! Allerdings sollten die eigene Ehre und die eines Soldaten ein wichtiger Grundsatz sein, den es seit Jahrhunderten in den verschiedensten Armeen gibt. Ein Soldat verpflichtet sich, sein Land, seinen Planeten von mir aus auch das ganze Universum zu verteidigen und das eigene Leben im Dienst der Nation zu riskieren, das muss jedem klar sein, bevor man den Abzug betätigt. Es gibt Gesetze, die zu respektieren sind, genau wie ein Verhaltenskodex, der oft militärische Werte wie Loyalität, Pflicht und vor allem vom Respekt seines Gegners geprägt sind. Das schließt die Behandlung von Kameraden, Gefangenen und Zivilisten ein.”, sprach Fireball voller Überzeugung, die Worte kamen einfach so aus seinem Mund. Saber nickte und fügte hinzu: “Und diese Grundsätze hat niemand im Herzen, der aus Rache heraus handelt, Vergeltung ist, da sind wir uns hoffentlich alle einig, ein niedriges Gefühl, das, selbst wenn es beendet ist, nicht befriedigt sein wird!”, beendete Saber den kleinen Vortrag. Fireball pustete alle Luft aus seinen Lungen. Die umstehenden musterten die beiden jungen Männer sichtlich beeindruckt. Ein älterer Herr hob sein Glas: “Meine Unterstützung wird das Oberkommando auch weiterhin genießen, wenn aus dieser Schmiede solche Offiziere sprießen!” Der Tycoon trank sein Glas leer und nickte: “Dann hoffen wir, dass sie die Outrider dahin schicken, wo sie hingehören! Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie etwas benötigen!”, sagte er und verließ die Gruppe. Captain Hikari, der immer noch mit verschränkten Armen neben seinem Sohn und Saber stand, drehte sich den beiden Wortführern etwas fassungslos zu. “Sir!”, kam es von Saber nickend. “Mr. Lancelot!”, erwiderte der Captain und begab sich schweigend in den Saal. Saber und Fireball sahen sich an.
 

April und Daniel spazierten durch den öffentlichen Teil des Palastparks und ließen den Abend ausklingen. “Es war ein schöner Abend!”, bemerkte April, Daniel nickte zustimmend: “Er war schön, weil du hier bist!”, erwiderte er mit einem warmen Lächeln. April blickte zu Daniel und wurde etwas betrübter: “Wir haben einen Ab-befehl bekommen, es geht wieder zurück nach Yuma!”, teilte die Blondine ihrem Freund mit. Daniel lächelte beruhigend. „Die Detroit wird als Truppenunterstützung für einige Zeit auf Yuma stationiert werden.“ Aprils Gesicht entspannte sich ein wenig. Obwohl sie wusste, dass die Stationierung zeitlich begrenzt sein würde, wie sollte es dann weitergehen, missen wollte sie den braunhaarigen Navigator nicht mehr. Hey, mach dir jetzt noch keine Gedanken. Wir haben uns doch gerade erst kennengelernt. Es bringt nichts, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Wir nehmen, was kommt, wenn es so weit ist!“, sagte Daniel ruhig. April nickte und war dankbar für seine beruhigenden Worte. “Ok, freuen wir uns auf die gemeinsame Zeit auf Yuma, es gibt noch mehr Orte dort, die ich dir zeigen möchte!”, sprach April jetzt schon wieder mit einem Lächeln. “Oh, eine Insider-Führung! Doch ich muss dir gestehen, ich bin ein hoffnungsloser Kulturbanause." gestand er. “Na dann komm!”, sagte April entschlossen und zog Daniel mit sich. “Wohin?”, fragte der Amerikaner leicht verwirrt. “Dir Kultur beibringen!”, antwortete April lachend.
 

Saber trat auf den Balkon des Ballsaals, um fünf Minuten durchzuatmen. Sincia wurde im Kreis der Frauen gut aufgenommen und war immer noch in verschiedene Unterhaltungen vertieft. In zwei Tagen ging es wieder zurück nach Yuma, der Homebase der Star Sheriffs und seit Jahren auch sein Zuhause. Er schätzte das Leben in Yuma, doch etwas brachte dieser Planet ihm nicht entgegen, das Gefühl von Heimat wollte sich in den letzten Jahren einfach nicht einstellen. Yuma war sein Zuhause, doch seine Heimat waren die Highlands. Gerade in den letzten Stunden, seitdem er diesen Kilt trug, wurde es ihm immer bewusster, wie wichtig die wahre Homebase war, für jeden einzelnen Menschen im neuen Grenzland, würde es immer der Planet Erde sein. Genau das spiegelte sein Team wider: Sie waren vier junge Menschen, aus den unterschiedlichsten Teilen der Erde, jeder mit seiner eigenen Geschichte, Sprache und Kultur. Genau das muss es sein, warum es so ein großes Interesse an Team Ramrod gab: "Gut, sie waren auch das beste Team!”, als ihm dieser Satz durch sein Kopf huschte, musste der Schotte schmunzeln. “Das war eine außergewöhnlich eindrucksvolle Grundsatzerklärung!”, wurde Saber aus seinen Gedankengängen gerissen und drehte sich etwas erschrocken um. “Entschuldigung Richard, ich wollte sie nicht erschrecken!” Saber lächelte und erwiderte: „Nein, Eure Hoheit, Sie haben mich nicht erschreckt. Ich habe nur nachgedacht.“ Der König nickte und meinte: „Ja, frische Luft tut bekanntlich immer gut.“ Saber trat einen Schritt vom Balkongeländer weg. “Es ist viel Verantwortung!", sagte Jarred wissentlich und ging auf das steinerne Geländer des Balkons zu. Der Schotte nickte Stum: “In letzter Zeit, ja, jedoch soll es nicht den Anschein erwecken, dass ich der Sache nicht gewachsen bin!”, erklärte Saber. Der König legte seine Händer auf das kühle Gestein und blickte in den beleuchteten Schlossgarten: "Oh, daran zweifelt niemand, Richard!”, sagte der König mit Überzeugung. Saber antwortete: „Danke, Eure Hoheit, für Ihr Vertrauen.“ Jarred nickte dem Highlander zu. “Ich muss zugeben, ich hatte bei unserer ersten Begegnung sehr viele Zweifel, ihnen gegenüber!”, gestand Jarred. Sabers Augen weiteten sich ein wenig. Jarred lachte kurz auf. “Doch was ihr Team in den letzten Jahren geleistet hat, zeigt trotz der manchmal eher unkonventionellen Mittel etwas bemerkenswertes auf.” und Jarred drehte sich Saber zu. “Und was genau, eure Hoheit?”, wollte Saber wissen. Jarred lächelte: “Genau das was da drinnen stattgefunden hat, sie standen fest hinter ihrem Piloten! Niemand hatte auch nur eine Chance etwas dagegen zu sagen!", erklärte Jarred, Saber nickte ernst und erwiderte: „Sir, ich stehe zu meinem Team. Shinji hat vielleicht etwas gesagt, das nicht dem Rahmen entsprach, doch er hat niemanden vor den Kopf gestoßen.“ Jarred fand Sabres Antwort überzeugend und meinte: „Es zeigt das Können eines echten und erfahrenen Befehlshabers.“ erwiderte Jarred nach Sabers Worten, die fest und überzeugend kamen. Es blieb einige Augenblicke still zwischen den beiden. “Erfahren, Sir?”, unterbrach Saber die Stille. Jarred nickte: “Ja, sie haben bis jetzt alle ihnen gestellten Aufgaben, Herausforderungen mit Bravour gemeistert und damit meine ich nicht nur die militärischen!”, sprach Jarred sehr offen mit dem jungen Captain-Major. Saber musterte den älteren vor sich: “Eure Hoheit, ich…”, begann er, doch er wurde von Jarred unterbrochen: “Richard, nicht alles benötigt eine Erwiderung, nehmen Sie es einfach so hin!” Saber nickte. “Es steht in ihrem Blut, oder kennen sie noch jemanden, der in ihrem Alter zwei Teams leitet, in einem Militärstab agiert und ein Captain-Major ist?”, fragte Jarred nach seinen Aufzählungen fordernd. Sabers Augenbrauen gingen langsam nach oben. Jarred nickte und wandte sich zum Gehen. Saber sah den König nach und atmete tief ein und aus und ließ die Worte des Königs auf sich wirken.
 

“Der Abend war endlich vorbei!”, dachte sich Fireball, als er mit seinen Eltern in einer Limousine saß, die sie nach Hause fahren sollte. Der Wagen nahm jedoch eine andere Route und fuhr in den Drive-in eines großen Fast-Food-Restaurants. Hitomi und Shinjiro blickten sich fragend an und darauf zu Shinji, der ein breites Grinsen auf den Lippen hatte. „Wollt ihr auch etwas?“, fragte er und gab seine Bestellung auf. Die Frage brachte Hitomi zum Lachen. Das Essen wurde durch das Autofenster gereicht, Fireball gab dem Fahrer seine bestellte Cola und die Limousine fuhr weiter. Fireball biss genüsslich in seinen Burger und sagte zwischen zwei Bissen: "Endlich was Richtiges zu essen!" - „Was Richtiges?“, wiederholte Shinjiro und beobachtete seinen Sohn. „Was hast du noch da drin?" fragte plötzlich Hitomi und griff nach der Tüte. Shinjiro blickte zwischen den beiden hin und her, lehnte sich zurück und schüttelte amüsiert einen Kopf.



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