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Lichtkrieger II

Die neue Waffe
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Puh, die Kürzung der Kapitel stellt sich doch als etwas umfangreicher heraus.
Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Yuma (gekürzt)

“Wer hat Sie befugt, die Ramrod-Infantrie auszulösen, Lieutenant?" fragte Captain Hikari Ernst Fireball und sah ihm dabei fixierend in die Augen. Fireball biss sich innerlich auf seine Lippen. “Wie lautete ihre Anweisung?” wollte sein Vater jetzt wissen. Fireball atmete tief ein: “Kurs auf 56W7O.” antwortete er. “Lag ihnen der Kurs vor?” fragte er weiter und sah darauf kurz zu April, die das Geschehen im Raum beobachtete. Fireball nickte: “Ja, Sir!” antwortete er fest und ernst und kniff seine Augen zusammen. “Von wem haben Sie die Anweisung bekommen, Lieutenant?” Colt, der neben Fireball stand, warf darauf ein: “Sir, es war die beste Gelegenheit, den Renega …” Captain Hikari hob seine Hand und zeigte Colt damit an, dass er still sein soll: “Zu ihnen komme ich gleich, First Lieutenant Wilcox!” sagte er, ohne Colt dabei anzusehen. Colt war entnervt, nicht nur der Kampf steckte ihm noch in den Knochen, auch wollte er das hier schnell beenden und zu Robin und Joshua. “Nein Sir, es war die schnellste und beste Gelegenheit, den Renegade zu zerstören.” beendete Colt jetzt seinen Satz. Hikari wandte sich von Fireball ab und musterte Colt: “First Lieutenant Wilcox, sie haben zu allem immer etwas zu sagen, grätschen sie noch einmal quer, lasse ich sie alle Waffenrohre von Ramrod mit einer Interdentalbürste reinigen!” Colt holte gerade Luft, doch Hikari ließ ihn nicht einmal ansatzweise zu Wort kommen: “In der kleinsten Größe und in Pink! Und glauben Sie ja nicht, dass ich scherze!” fixierte Captain Hikari den Cowboy und wandte sich darauf wieder seinem Sohn zu: “Wer ist ihr Vorgesetzter?” Fireball sah von Colt zu seinem Vater: “Major Lancelot, Sir!” Hikari nickte und sah zu Colt: “Und wer ist ihr befehlshabender Offizier, First Lieutenant Wilcox?” Colt fixierte den Captain und presste seine Lippen aufeinander und atmete tief ein: "Major Lancelot!” Hikari hob seine Augenbrauen und sah dem Cowboy fragend entgegen. “Sir!” presste Colt noch hervor. "Gut, wo ist dann noch das Problem, First Lieutenant Wilcox, First Lieutenant Hikari?” und der Captain sah beide abwechselnd fragend an. “Major!” überließ Captain Hikari jetzt Saber das Wort und ging zum Schreibtisch, an den er sich lehnte, um zuzuhören. Saber nickte und trat einen Schritt nach vorn: “Ich werde das Verhalten meines Teams nicht rechtfertigen, Sir, sondern untersuchen.” Colt schüttelte leicht mit seinem Kopf, ein leises: “Pff” huschte ihm über seine Lippen. “Was willst du, die Mission war erfolgreich, das ist es, was zählt!” warf Colt hörbar sauer ein. Hikari verschränkte seine Arme vor der Brust. Saber nickte Colt entgegen: “Darum geht es hier aber gerade nicht, es gab eine Strategie, in der es nicht nur uns gab, sondern auch weitere Einheiten.” Colt winkte ab: “Wir waren weit genug entfernt! Und haben niemanden gefährdet." und der Cowboy stemmte seine Hände in die Hüften. “Colt!” war es nun Fireball, der seinen Freund beruhigen wollte. “Was, Colt, du warst der gleichen Ansicht und jetzt nicht, oder wie?” wurde Colt ungehalten und sah seinen Hombre neben sich an. Fireball bekam große Augen, was war mit seinem Freund jetzt los? “Natürlich und das bin ich immer noch!” und blickte dabei zu Saber und zu seinem Vater. Wandte sich aber gleich wieder Colt zu. “Aber wir haben jemanden in Gefahr gebracht!” Colt sah Fireball wütend in die Augen. Fireball fixierte Colt. Der Cowboy zog nach einigen Sekunden seine Augenbrauen fragend zusammen. "Mist, verdammter!” fluchte er leise und wandte sich von seinen Freunden ab, als ihm bewusst wurde, was da gelaufen war. Er hatte sich unüberlegt in Gefahr gebracht, sie waren in einem unerforschten Teil des Universums, in einem Kampf, dort hätte alles Mögliche passieren können, denn ihre Kennung, das vermutete der Cowboy, war auf keinen Raster mehr zu sehen gewesen. Er hätte Robin und seinen Sohn unüberlegt allein gelassen. Er griff sich mit einer Hand zwischen seine Augen. Er spürte eine Hand auf seinem Unterarm. April war zu ihm gegangen, um ihn zu beruhigen. “Nun, gut!” kommentierte Hikari das Geschehen im Raum, es schien angekommen zu sein! Und stieß sich vom Schreibtisch ab. Griff sich seine Jacke und ging zu Saber: “Was sie daraus machen, ist ihre Sache, Major!” und zeigte auf Colt und Fireball und drückte Saber die, “Disciplinary and Punishment Regulation” in die Hand. Saber sah den Captain ernst an. “Nur zur Erinnerung!” erklärte Hikari. Saber atmete schwer aus. “Sir!” wollte Saber einlenken. “Ich bin sicher, sie bekommen das hin, Mr. Lancelot, schließlich sind sie das beste Team im neuen Grenzland!” Saber zog seine Augenbrauen kaum merklich zusammen: “Das Sir, liegt zu 80 Prozent in meinem Ermessen, doch …” begann Saber. “Und ich harke es ab, oder nicht?” Beendete Hikari: “Auch sie befanden sich an Bord, oder wo waren sie mit ihren Gedanken, Major?” sprach der Captain leise weiter fest zu Saber. “Auf ein Wort?” sagte Saber. Hikari schüttelte mit seinem Kopf: “Morgen! Sie haben, denke ich, hier noch etwas zu tun!” sagte der Captain und zeigte mit seinem Kopf Richtung Team Ramrod und verabschiedete sich. Saber verharrte noch einige Momente in seiner Position und formte mit seinen Lippen ein Wort. Er atmete tief ein und aus und ging zu seinem Team.
 

Die Nacht war stürmisch, es regnete und in der Ferne leuchtete der Himmel von Blitzen auf, nicht mehr lange und das Spätsommergewitter würde über Jarr abregnen. Saber saß im Wohnzimmer, auf dem Sofa. Vor ihm, auf dem Couchtisch, waren die Unterlagen der letzten Schlacht ausgebreitet. “Wir waren vom Raster verschwunden!” stellte er immer wieder fest, egal wie oft er sich die Kennungsdaten ansah, er kam immer zum gleichen Ergebnis. Seine Ellenbogen hatte er auf seine Oberschenkel gestützt, mit einer Hand ging er sich durch seine Haare. Er war hundemüde, doch er fand nicht in den Schlaf, nach Stunden des hin und her wälzen, hatte er beschlossen aufzustehen. Mit Sincia hatte er noch lange geredet, ihr ging es gut, so wie er es beurteilen konnte. Sie war zu der Zeit des Angriffes im Krankenhaus bei Sara gewesen und hatte erfahren, dass sie dort wirklich sicher waren. Doch ihn beschäftigte viel mehr der kurze Rapport, der keiner war. Er hat danach mit seinem Team noch über eine Stunde gesprochen. Nachdem sich Colt, wieder beruhigt hatte. Es ging in erster Linie nicht um die Rangordnung, oder die Befehlskette, die sein Team heute in einer entscheidenden Situation vollkommen ignoriert hatte. Er hoffte, er konnte Colt, Fireball und April klarmachen, dass es nicht um irgendwelche Befehlsstrukturen ging, sondern ausschließlich um ihre Sicherheit! Captain Hikari hatte ihnen einen sicheren Ort zugewiesen, einen auf dem Radar sichtbaren! Wo sie niemanden gefährden konnten und sie auch, falls es nötig gewesen wäre, schnell Hilfe bekommen hätten. Dort, wo sie waren, in einem sehr abgelegenen und dazu noch unerforschten Gebiet des Universums, wären sie dort in eine Notlage gekommen, hätte sie aufgrund der fehlenden Ortung niemand so schnell gefunden, oder überhaupt nicht. Das “Disciplinary and Punishment Regulation", welches er von Hikari bekommen hatte, kannte er auswendig, darüber grübelte er und zermarterte sich seinen Kopf. Es muss Konsequenzen geben, das war ihm klar. Fireball hatte eigenmächtig die Waffensysteme aktiviert und Colt eingesetzt. Alles ohne seine Zustimmung und das Ignorieren seiner zuvor festgelegten Anweisung. Er strich sich über seine Augen und stand auf, er würde es noch einmal mit dem Schlafen versuchen!
 

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“Nenne uns bitte die ID folgender Taktiken!” bat ihm eine männliche, gar freundliche Stimme. Der 14-Jährige kniff seine Augen zusammen und sah vor sich in das Licht eines Projektors, es blendete ihn, sodass er niemanden in dem sonst dunklen Saal sehen oder erkennen konnte. Er stand in einem schwarzen Anzug gekleidet am Pult, in das ein Tablet eingelassen war, hinter ihm wurden die Taktiken an die Wand projektiert. “Wozu, alle Taktiken sind gegliedert und kreuzen sich und haben je, nachdem eine komplett andere ID?” fragte er nach. Ein hörbares Schmunzeln war zu vernehmen: “Sehr gut! Dann nenne ich dir die Gliederung und du nennst uns die allgemeine Listung!” Shinjiro zuckte leicht mit einer Schulter, er fand die Fragen um dieses Wissen merkwürdig. “Liniartaktik?” - “TPW67!” antwortete er sofort. “Wo und wann wurde sie eingesetzt und gelangte somit nicht in Vergessenheit?" wollte die freundliche Stimme weiter wissen. “Es war die Infanterietaktik der Französischen Revolution!” führte der Junge aus und sah vor sich ins Licht, er erkannte, dass die Anwesenden sich zu nickten. “Allerdings …” begann er nach einem kleinen Moment ... “Ja?” fragte eine andere Stimme nach. Shinjiro holte kurz Luft: “Sie geriet nach der Französischen Revolution in den Hintergrund und wurde erst 50 Jahre später durch die Aufzeichnungen von Marquis de La Fayette bekannt, so wurde sie bereits mehrmals danach im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg eingesetzt und immer wieder verbessert, bis heute!” - “Nenne mir bitte ein oder zwei Verbesserungen!" forderte ihm eine weitere Stimme dieser Prüfung? Auf. “Die Taktik lässt sich immer wieder neu definieren, hat an sich aber immer drei Ausgangspunkte." begann er. Shinjiro wurde jedoch unterbrochen. “Sehr richtig!" - "Zeichne es uns doch bitte auf.” und vor ihm auf dem Tablet wurde eine Blanko-Seite eines Schlachtfeldes angezeigt. Shinjiro sah in den Hörsaal und zum Tablet und nahm etwas zögernd den Pen in seine Hand. “Nun, die Infanterie ist fähig, zu Regimentern zu werden und diese zur Linieninfanterie.” Er zeichnete die drei Fronten ein. "Somit wäre es ein Dreifrontenkrieg, falls ein Regiment wegfallen würde, ein Regiment besteht by the way aus zwei bis vier Bataillonen, falls sie mich mit dieser Frage vorhatten zu unterbrechen.” fügte er mit an. Kurzes Lachen war zu hören, Shinjiro fuhr jedoch weiter fort: "Danach gäbe es einen Zweifrontenkrieg und zum Schluss hätten alle was davon in einer eye to eye defensive." Meiner Meinung nach sollte es jedoch nie dazu kommen, wenn die Bataillone, wie gesagt zwei bis vier, in diesem Falle reicht, eines, rechtzeitig über die Linie, hier und hier gelangen.” und er zeichnete seine Strategie zu dieser Taktik ein. Stille! “Moment, ein Bataillon löst die Linien auf, das funktioniert nicht, mein Junge!” warf eine weitere Stimme, die sich bis jetzt noch nicht zu Wort gemeldet hatte, ein. ”Das kommt auf die Stärke an, ein Bataillon hat eine 300 bis 1200 Mann Stärke, ich nehme die Mitte von 600, also gehen sie hier und hier über die Linie, die der Dreifrontenkrieg bereits geöffnet hat. Und dass es eben doch funktioniert zeigt die Geschichte!” Gemurmel war zu vernehmen. Shinjiro kniff seine Augen zusammen und versuchte etwas vor sich zu erkennen, es strengte seine Augen an und er blickte kurz nach links, im Lichtschatten, aber erkennen konnte er niemanden, er blickte in die Augen eines Mannes und zog seine Augenbrauen fragend zusammen, “Was sollte das hier?” fragte er sich. Das Bild auf dem Tablet leuchtete auf, alles darauf wurde durchmischt. “Es lief nicht so wie gedacht, wie würdest du jetzt vorgehen?” fragte die Stimme freundlich, aber fordernd. Shinjiro beobachtete, das Durchbrechen seiner Fronten, die er gerade eingezeichnet hatte. “Offensive, hier und hier!” Er teilte sein Bataillon nochmals auf, um die Deckung zu gewährleisten, damit seine Truppen, welche sich bereits auf der feindlichen Seite befanden, vorbrechen konnten. “Kein Rückzug?” fragte eine weitere Stimme aus dem Auditorium. “Nein, die Mannstärke ist gegeben und es wurden zwei von drei durchbrochen.” erklärte er. “Und würdest du dich hier zurückziehen?”, das Feld wurde erneut ins Chaos gestürzt. “Das ist Schach matt! Retten, was zu retten ist.” antwortete er und strich das Feld einmal durch und er blickte nach vorn. “Was war das hier?” fragte er sich erneut und blickte in das grelle Licht des Projektors und kniff seine Augen erneut zusammen und wandte sich ab. Im Augenwinkel bemerkte er einen Mann, der ihn beobachtete, von diesem keine einzige Frage gekommen war und sah ihn in die Augen, seine Kehle wurde trocken und schnürte sich zu.

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Langsam öffnete Shinjiro seine Augen, ein Blitz erhellt den Raum und ein Donner folgte darauf, der Regen peitschte gegen die Fensterscheibe. Er blickte sich um, ohne sich zu bewegen, er lag in seinem Bett, stellte er fest und sah neben sich Hitomi tief und fest schlafen. Ein weiterer Blitz und Donner folgte. Er rieb sich seine Augen, “was war das für ein Traum?” und er ließ darauf sofort von seinen Augen ab. “Na großartig!” kommentierte er und drehte sich auf die andere Seite, um eventuell wieder einschlafen zu können, doch es gelang ihm nicht. Leise stand er auf und verließ das Schlafzimmer. Im Haus war es ruhig, das Gewitter war die einzige Geräuschkulisse, von der sich so wie es aussah, niemand seinen Schlaf rauben ließ. Er ging ins Wohnzimmer und darauf in die Küche, um etwas zu trinken. Er blickte sich um, als er dabei war, eine Wasserflasche zu öffnen, drang ein zartes Miau in sein Bewusstsein und verschwand wieder mit dem nächsten Donner. Er schüttelte seinen Kopf, fragte sich aber im nächsten Augenblick, wo Mikan abgeblieben war und verließ die Küche, um wieder ins Bett zu gehen, als er durch das Wohnzimmer ging, war es wieder da, ein leises “Miau”. Shinjiro blieb stehen und sah sich um: “Das war doch keine Einbildung!" Ein lauter Donner folgte und er sah zur Fensterfront und zog seine Augenbrauen zusammen, um darauf gleich mit seinen Augen zu rollen. Da schaute ihm ein Kätzchen namens Mikan durch die Scheibe an, bestimmt vollkommen durchnässt. “hmm!” knurrte er leicht und stellte sich vor das Fenster und musterte das Fellknäuel und Mikan ihn auch, “Miau!”. Er betätigte die Automatik am Rahmen und das Fenster schob sich einen Spalt auf. Doch Mikan machte keine Anstalten, einzutreten. “Was ist, du hast 5 Sekunden!" setzte er Mikan ein Ultimatum. Mikan sah ihn an und miaute zart. Er atmete tief ein und ging in die Hocke: “Darf ich bitten?” sagte er und machte sogar eine Handbewegung, die zeigte, dass sie eintreten darf. Der Regen strömte und klatschte mit dicken Tropfen auf die Fliesen der Terrasse. Shinjiro musterte die Kleine: “Ils sont autorisés à entrer?” versuchte er es auf Französisch, schließlich war es eine Katze aus Jarr. Und musste fast über seinen Gedanken lachen, doch Mikan trat tatsächlich ein und sein Grinsen verschwand. “Okay!” sagte er und schloss das Fenster. Mikan sah sich um und wollte direkt durch den Raum laufen, da griff Shinjiro nach ihr und hielt sie vor sich auf seiner Hand, in der sie mühelos passte. Mikan sah ihn mit ihren Knopfaugen an: “Erste Regel in diesem Haus, keine Straßenpfoten!” sagte er und grinste ein wenig und ging mit ihr in den Flur und öffnete die Tür des Badezimmers, griff hinein und hatte einen Bademantel in seiner Hand, in dem er Mikan verpackte und ging mit ihr in den ersten Stock. “Für eine Nacht, ok!” er öffnete leise die Zimmertür seines Sohnes und setzte Mikan, mit samt dem Bademantel im Zimmer ab und schloss die Tür. Und ging selbst auch wieder ins Bett.
 

Robin war sehr früh wach und bereitete sich einen Tee, schlafen fiel ihr in letzter Zeit immer schwerer, sie wusste einfach nicht mehr wie sie liegen sollte. Der Schrecken von gestern steckte noch in ihr. Aber dank Colts Anweisungen, welche er Joshua und ihr gegeben hatte, damit sie wussten, was sie im Ernstfall zu tun hatten, hatte es für beide einfacher gemacht. Doch erst als Colt sie am Abend wieder in den Arm genommen hatte und sie damit wusste, dass es ihm gut ging, war sie wirklich beruhigt gewesen. Er war gesund und munter wieder zurückgekommen, doch etwas war anders, ihr Cowboy hatte den weiteren Abend sehr nachdenklich gewirkt, war etwas vorgefallen? Sie goss das heiße Wasser in ihre Teetasse und bewegte den Teebeutel in ihren Gedanken auf und ab und blickte währenddessen weiter aus dem Fenster. Diese Gegend war ruhig und idyllisch, man merkte kaum, dass man so nahe am Militär-Raumhafen war, einige Male landeten Jets oder Schiffe. Aber auch das hörte man kaum, die Fenster waren schalldicht, auch wohnten in dieser Gegend viele Offiziersfamilien. Das Haus von Captain Lorenz gefiel ihr, sie fühlte sich wohl! Trotzdem hoffte sie bald wieder nach Yuma zu können, in zwei Wochen würde sie schon nicht mehr fliegen dürfen und sollte die Lage so bleiben, würde sie ihr erstes Kind auf Jarr zur Welt bringen. Das würde für den kleinen Cowboy in ihr ein richtiges Privileg sein, das Königreich unterschied sich sehr von den Strukturen auf Yuma. Und ihr privates Französischstudium kam hier in Jarr natürlich super voran. Sie schmunzelte und schlürfte den ersten Schluck ihres heißen Tees. Ihr Haus auf Yuma würde in den nächsten Tagen fertig werden, täglich bekommen Colt und sie Updates von der Baustelle. Sie hielt ihre Tasse mit beiden Händen, der Gehweg war noch feucht vom Gewitter in der Nacht. Sie beobachtete die ersten Gassigänger und Jogger. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, es wurde Zeit, ihre beiden Männer im Haus zu wecken.
 

Shinjiro öffnete die Haustür, er kam von seiner morgendlichen Laufrunde und hörte eine schimpfende Hitomi, die sauer aus dem ersten Stock kam und an ihm vorbeilief, gleich darauf folgte sein Sohn, der sich am Rechtfertigen war: “Ich habe sie nicht hineingelassen, wirklich, ich war selbst völlig überrascht!” und beide verschwanden im Wohnzimmer. “Ach und den Bademantel hat sie sich von selbst genommen?” hörte er noch. Er sah den beiden nach, obwohl sie schon verschwunden waren, hörte er sie noch recht gut. Ein “Ups …” kam in seine Gedanken und er würde sich erst einmal nach oben unter die Dusche stellen, da war er in Sicherheit! Dachte er, sein Vater saß im ersten Stock in der Sitzecke und war dabei, die Nachrichten am Tablet zu lesen. Er nickte ihm zu und wollte gerade ins Schlafzimmer gehen. “Du hast die Waffe eingesetzt!” kam es feststellend hinter ihm. Shinjiro atmete hörbar aus und nickte: “Ja!” und er öffnete die Tür. "Umkehr Energie auf einem unmessbaren Niveau, das klingt alles andere als beruhigend!” Shinjiro hielt inne. “Was?” und er ging zu seinem Vater und nahm, dass ihm gereichte Tablet entgegen und las eine interne Meldung: “Wie kommst du? … ach …!” und gab seinem Vater das Tablet wieder zurück und ging ins Schlafzimmer.
 

Fireball holte Colt beim Joggen ein, seit einer Woche liefen sie gemeinsam. “Guten Morgen, Partner, ich dachte schon, du hast verpennt!” begrüßte ihn Colt leicht spöttisch. “Nein, ich hatte noch etwas zu klären, wie geht es dir?” wollte Fireball von seinem besten Freund wissen und sie bogen auf ihrer Laufroute dem Flussufer entlang ab. “Alles, wieder ok! Und Sorry wegen … na ja, dass ich dachte, du fällst mir in den Rücken!” Fireball zuckte mit seinen Schultern und sah auf seine Uhr. “Du bist auch nicht wirklich pünktlich heute!” stellte er fest! Colt nickte: “Wir hatten noch etwas in Yuma zu organisieren, ich brauche demnächst ein oder zwei Tage frei, der Umzug und alles muss organisiert werden und keine Ahnung, wie lange das hier noch gehen soll, diese Ungewissheit beschäftigt meine Holde gerade sehr.” erzählte der Cowboy seinem Freund. Fireball nickte, ihm ging es doch genauso, allerdings mit dem Vorteil er war noch nicht verheiratet und hatte keine so große familiäre Verantwortung, die Colt dank Robin und Joshua schon hatte und in den nächsten Wochen würde ein Mini-Cowboy dazu kommen. “Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst!” bot er Colt an, dieser nickte: “Danke, das werde ich!” und liefen ihre letzten Kilometer.
 

Shinjiro kam aus dem Badezimmer und blickte in Hitomis ernstes und fragendes Gesicht. Vor sich hielt sie einen Bademantel. Sie sahen sich beide eine ganze Weile an, er hob seine Augenbrauen und stellte so stumm seine Frage. “Hattest du letzte Nacht ein Date mit einer Rothaarigen?” fragte Hitomi. Shinjiro begann leicht zu schmunzeln. Hitomi kam einen Schritt auf ihn zu, den Bademantel hielt sie immer noch vor sich. “Du hast Mikan tatsächlich ins Haus geholt!” stellte sie weiterhin fest. Er zuckte leicht mit einer Schulter: “Sie hat Miau gemacht!” sagte er und wich langsam zurück, denn Hitomi kam immer näher. “Du! Der nicht ein Katzenhaar im Haus finden wollte!” fixierte sie ihn. “Es hat gewittert und …” Die Tür zum Badezimmer beendete seinen Rückzug und Hitomi stand nun greifbar vor ihm und sah ihn fest in seine Augen und hob den Bademantel. “Sie war vollkommen durchnässt.” waren seine letzten Worte, als Hitomi ihm den Bademantel überschmiss. “Iieh, wähh …” kam es von ihm und er wich zur Seite aus und stand vor dem Bett. “Was? Sollte ich sie draußen lassen?” rechtfertigte er sich. Hitomi hob den Bademantel auf und warf diesen auf ihn, er bekam ihn ab und ging Richtung Fenster. “Hey, lass das!” sagte er. "Weißt du, was das ist?” und sie hob den Mantel auf und hielt ihn ihm entgegen. Shinjiro blickte sich fragend um: “Ein … Bademantel?” antwortete er fragend. Hitomi kniff ihre Augen zusammen und stürmte auf ihn zu: “Hey, hey… Ich kaufe dir einen neuen, was soll das?” verteidigte er sich. Sie lachte und ließ den Mantel los und sah ihn jetzt lächelnd an und strich ihm durch seine nassen Haare und küsste ihn. Er sah sie überrascht an. “Das war süß!” sagte sie nach dem Kuss. Er zog seine Augenbrauen zusammen. “Mikan!” erklärte sie kurz. Shinjiro sah Hitomi an und grinste: "Das heißt nicht, dass sie bleiben darf!” antwortete er bestimmend und ging wieder Richtung Bad: “Und schaff den Mantel hier raus, er ist voller Katzenhaare!” sagte er feststellend und verschwand noch einmal im Badezimmer und zog, die Tür schnell zu, der Bademantel flog gegen die geschlossene Tür.
 

Colt, hatte den Tag freigenommen, obwohl es viel auf Ramrod zu tun gab, auch mussten die Berichte fertig werden. Saber verstand die Situation im Hause Wilcox. Robin und Colt mussten sich auf den Fall vorbereiten, dass ihr Sohn auf Jarr das Licht der Welt erblicken würde und da gab es die ein oder andere Besorgung zu machen, oder musste vorbereitet werden. April war an Bord und ging die letztens Scans durch und schickte sie nach und nach Saber und Fireball, die beide in einem Séparée im Offizierskasino saßen und ließen die letzte Schlacht gedanklich, mündlich und vor allem schriftlich noch einmal Revue passieren. Fireball war dabei, die Scans zu sortieren, erstaunlicherweise, hatte Ramrod den letzten Einsatz doch besser weggesteckt als er angenommen hatte. Er beendete seinen technischen Bericht und stützte seinen Kopf auf eine Hand ab und blickte von seinem Notebook auf Saber, der dabei war, den Ablauf minutiös mithilfe des Logbuch aufzuschreiben. Der Schotte sah müde aus, stellte Fireball fest und lehnte sich jetzt zurück in seinen Sitz und streckte seine Beine aus. Saber schrieb seinen Satz zu Ende und sah kurz auf und merkte, dass er beobachtet wurde und musste grinsen. “Pass auf, dass du dich nicht in mich verliebst, wenn du mich weiter so anstarrst.” Fireball erschrak und seine Augen wurden plötzlich Teller groß. Er hatte wohl vor sich her gestarrt und musste kurz nach Sabers gesagten ebenfalls grinsen. So einen Spruch hatte er eher von Colt erwartet. “Mach dir keine Hoffnung, ich stehe nicht auf Blondinen.” konterte er und Saber musste grinsen. “Ich habe gerade darüber nachgedacht, was jetzt kommen mag an DPR.” erklärte er sein Starren. Saber nickte und ließ von seinem Notebook ab und sah seinen Freund etwas fragend an. “Wie kommst du darauf?” Fireball setzte sich wieder in eine halbwegs normale Position: “Nun, das, was gestern geschehen war, das zieht eine DPR nach sich. Übergehen der Befehlsstruktur an Bord, ignorieren von Anweisungen, eigenmächtiges Handeln in einer vorgegebenen Strategie usw.” zählte der Japaner auf und verzog darauf kurz seine Lippen. Saber verstand, Fireball war also voll im Bilde was die Konsequenzen anging, was er sich auch denken konnte, das gehörte zur Captains-Ausbildung. Der Schotte nahm einen Schluck seines Wassers: “Ich werde es bei einer schriftlichen Verwarnung belassen!” teilte er seinem Piloten seine Entscheidung mit. “Hm!” nickte Fireball: “Entschuldige!” kam es nachdenklich von Fireball. Saber atmete tief ein und aus und nickte mehrere Male leicht: “Vertraust du mir?” fragte Saber Fireball ruhig, aber fordernd. Der Japaner sah erschrocken zu Saber, der ihm gegenüber saß: “Was?” war alles, was er auf diese Frage gerade und schnell beantworten konnte, so überrascht war er. “Ja, natürlich und das nicht nur als Vorgesetzter, sondern auch als Freund!” erklärte Fireball noch hinterher. “Gut, ich dir nämlich auch als Pilot, ich bin dir ebenso ausgeliefert, wenn du fliegst, wie wir alle. Genauso du und alle anderen an Bord mir mit meinen Entscheidungen!" begann Saber und Fireballs Blick ruhte weiter auf den Schotten und hörte ihm aufmerksam zu. Ich möchte, dass du verstehst, dass mein Eingreifen in eine Situation, egal welche, darauf kannst du dich verlassen, gut überlegt ist, auch wenn es in manchen Augenblicken vielleicht auch nicht so aussehen mag, aber ich bin immer darauf bedacht, einen Kampf, der nun einmal auf Leben und Tod geht, für uns immer etwas sicherer zu machen. Dafür sitze ich da wo ich sitze, ich habe in diesem Moment an Bord die Zeit dazu, die hast du als Pilot nicht, du hast deine Aufgaben, die 100-prozentige Konzentration bedürfen.” Fireball musterte Saber: “Ich verstehe!” nickte er seinem Boss und seinem Freund zu. Saber schmunzelte leicht, er wusste, dass die Worte bei seinem jüngsten Teammitglied angekommen waren, ob sie Früchte trugen, würde sich zeigen! “Und jetzt hole bitte deinen Vorgesetzten einen Kaffee!” sagte er breit grinsend. Fireball setzte sich gerade hin: “Das muss ich rechtlich überhaupt nicht für dich tun!" erwiderte er und stand auf: “Aber weil du es bist, Säbelschwinger, werde ich mal nicht so sein!” und verschwand aus dem Separee.
 

Robin und Colt hatten so weit alles in der Stadt erledigt, sie liefen eine kleine Runde durch das Wohnviertel, ein ausgedehnter Spaziergang war nicht mehr möglich, der würde erst wieder mit Mini-Cowboy stattfinden. Colt hatte seiner Robin erzählt, was geschehen war, Robin war darüber sehr besorgt. Colt hatte ihr versprochen, das nächste Mal auf sich und seine Freunde zu achten! Er selbst war darüber sehr erschrocken, dass er alles um sich herum ausgeblendet hatte. Sie setzten sich auf eine Bank, von dieser konnten sie in den weitläufigen Park hineinblicken, der Spielplatz war gut besucht. Joshua musste hier auch irgendwo mit dem Rad unterwegs sein. “Wie schnell der Junge doch überall sofort Anschluss fand!” staunte Robin immer wieder über ihren kleinen Bruder. Colt lehnte sich zurück und streckte seine Beine aus, er genoss die Sonne und beobachtete zwei freche Spatzen, der eine gönnte den anderen nicht das gefundene futter. Und beiden diskutierten das gerade lautstark aus. Colt musste grinsen, so ähnlich lief es zwischen ihm und Fireball ab, wenn es um den letzten Pudding an Bord ging. “Es gab also einen Rapport?” hörte er Robins Frage, die ihn aus seinen Gedanken riss. Er blickte neben sich und sah seine Frau an, ihre Haare glänzten in der Sonne, wie pures Gold, fand er. “Nicht wirklich, aber es hat gereicht!” hielt sich Colt kurz. “Aber es beschäftigt dich, es geht nicht nur um das Abkommen vom Kurs und das eigenmächtige Handeln von Shinji und dir!” fuhr Robin weiter fort. Colt riss seine Augen auf, wieder einmal wurde ihm bewusst, seiner Robin konnte man nichts vormachen, er hatte bestimmt die klügste und gleichzeitig schönste Frau im neuen Grenzland geheiratet. Er richtete sich etwas auf und nickte. “Ich werde mich bei Richard noch entschuldigen, bei Shinji habe ich es schon getan!” sagte er. Robin nickte langsam und sah zum Cowboy: “Warum bei Shinji, war was zwischen euch?” wollte Robin jetzt wissen. Sie wusste das Colt Streit nicht lange aushielt, vor allem wenn dieser zwischen seinem besten Freund und ihm stattfand. “Ach, ich hatte gedacht, dass er mir in den Rücken fällt, seinem Vater nach dem Mund redet, als ich dann erkannte, um was es wirklich ging, tat es mir leid, dass ich das tatsächlich von ihm gedacht hatte.” erklärte Colt, erschrocken über diesen Gedanken vom Vortag war er immer noch. Robin dachte über das Gesagte nach: “Du hast die Befürchtung, dass er wie der Captain wird!” stellte es Robin einfach so hin und wartete ab. Colt knurrte ein wenig nach Robins Aussage. “Du bist eifersüchtig!” fügte Robin noch an. “Was? Ich?” polterte Colt los und zog im selben Moment seinen Kopf ein. Robin sah Colt liebevoll an. “Du musstest das Feld räumen!” Colt zog nachdenklich seine Augenbrauen zusammen, auf was wollte seine Holde hinaus? “Als ich euch vor 3 Jahren kennenlernte, habt ihr beide immer aufeinander gehangen, auch außerhalb eures Dienstes, plötzlich kam da jemand und nahm wie selbstverständlich deinen Platz ein, er hat nicht darum gebeten, sondern nahm ihn sich, weil es seiner ist!” begann Robin. Colt pustete Luft aus und dachte über die Worte nach und schüttelte mit seinem Kopf: “Nein, ich freue mich nach wie vor für Shinji!” war Colts Antwort. Robin nickte: “Natürlich tust du das, du willst, dass es ihm gut geht, aber du hast dir viele Gedanken und Sorgen um Shinji gemacht, als er fast ein Jahr von euch getrennt war.” Colt nickte zur Bestätigung. Es stimmte, was Robin sagte, er hatte tatsächlich damals gedacht, einen Freund zu verlieren. “Ich habe halt Sorge, dass Shinji irgendwann nicht mehr … weißt du, er wird immer abgeklärter, aber ich muss auch zugeben, dass mir der verantwortungsbewusste Shinji, beim Fliegen lieber ist, als der unüberlegte Fireball, es ist zurzeit eine Mischung aus beiden.” Robin lächelte: “Du musst den Captain als Vater akzeptieren. Natürlich hat er einen großen Einfluss auf Shinji bewusst und unbewusst. Aber alles, was ich bis jetzt gesehen habe, ist der Einfluss positiv!” erzählte Robin ihre Sichtweise. “Und außerdem wolltest du dem Captain eine neue Chance geben!” erinnerte Robin ihn und stupste ihren Cowboy leicht an. Colt nickte und atmete tief ein: “Ja-ha!” sagte er und rollte mit seinen Augen. “Er macht es einem aber auch nicht leicht, ihn zu mögen!” Robin musste etwas lachen: “Er ist dein Vorgesetzter, sein Ziel ist es nicht, dass alle ihn mögen! Glaubst du alle meine Schüler mögen mich als Lehrerin?” erklärte Robin. “Was wer mag dich nicht, den Lümmel zieh’ ich, die Ohren lang, ziehe ich!” spielte sich Colt bei dem Gehörten auf, seine Robin nicht mögen, das kann es doch nicht geben! Robin musste kichern: “Versuch es!” sagte sie und strich ihn durch seine Locken. “Hm!” verzog Colt leicht genervt sein Gesicht: “Ja …” grummelte er.
 

Die Auswertung des letzten Gefechts wurde in einem Hörsaal auf dem Militärgelände ausgewertet, die Militäreinrichtungen der Delegationen der Erde waren dazugeschaltet. Dazu kamen Generäle und Offiziere aus Jarr und Alamo. Alle wollten wissen, wie es jetzt weiter gehen soll, aber vor allem, was genau geschehen war. Saber saß in einem der vordersten Ränge und hörte aufmerksam Dr. Peeks zu, neben ihm saßen Captain Lorenz und Colonel Mc Graeff. Commander Eagle war heute Morgen zusammen mit Colonel Rosso eingetroffen. Captain Hikari hörte sich erst einmal alles an. “Mit den neusten Erkenntnissen über die Anomalie und deren Wirkung im Zusammenspiel mit der Lumenenergiewaffe, ergibt sich ein komplett neuartiges Gesamtbild. Auch müssen wir einige Überzeugungen in der Physik komplett über Bord werfen.” fügte der Wissenschaftler seine Beobachtungen der Daten zusammen. “Welche wären das?” fragte Saber sehr interessiert nach. Alle Augen waren kurz auf den Schotten gerichtet und sahen darauf erwartungsvoll zu Dr. Peeks. “Nun, die Waffe und die Anomalie spielen zusammen, sie hebeln die Gravitation fast komplett aus. Es ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Arten von Licht.” versuchte Peeks zu erklären. Ein mehrheitliches, “hm” war im Saal zu vernehmen.
 

April saß mit Daniel im Offizierskasino bei einer Tasse Tee zusammen und auch sie diskutierten über die neuartige Waffe, die alle Systeme auf den Schiffen für einige Minuten lahm legte. Das war nicht nur außergewöhnlich, sondern auch gefährlich, vor allem wenn die Schiffe sich auf einem Kurs befanden, nicht auszudenken, sollten zwei oder mehr handlungsunfähige Schiffe aufeinander zu steuern! “Die äußerliche Schutzlegierung ist schön und gut, ich habe auf der Detroit jedoch festgestellt, dass Systeme rund um die interne Navigation weiter funktionierten.” erklärte Daniel. April überlegte. “Dann müsste man feststellen, wo die Schaltkreise verlaufen, wahrscheinlich wäre das Problem der Steuerung und Navigation, damit sogar gelöst und man müsste nicht das ganze Schiff neu zusammensetzten.” dachte sie laut nach und rief den Schaltkreisplan von Ramrod auf. Daniel schaute mit auf den Monitor: “Hier, die meisten Leitungen und Schaltkreise verlaufen nach unten, die Steuerung ist separat und liegt außen.” zeigte er den Verlauf mit einem Finger nach. “Ja, aber die Steuerung ist dreifach gesichert, sodass nichts beschädigt werden kann, im Falle eines Treffers auf der Seite, der Pilot weiß darüber Bescheid, dass er, wenn möglich 23 bis 28 Grad unter Beschuss fliegen muss!” führte April aus. “Das ist auch alles in Ordnung, Süße, aber würde man die Steuerelemente zusammen mit der Navigation im unteren Teil verlaufen lassen …” April unterbrach Daniel: “Süße?” fragte sie nach. Daniel sah April erschrocken an. “Was?”
 


 

Fireball war an Bord der Detroit, das Schiff war einfach nur beeindruckend und riesengroß, klar bei einer Besatzung von fast 100 Mann. Dave zeigte ihm das Cockpit, zwei Piloten benötigte man für die Steuerung und mindestens einen Navigator, der nur für die beiden Piloten da war. Aber im Großen und Ganzen waren ihm die Systeme vertraut, trotzdem fand er das Cockpit sehr interessant! Auch gab es kein Zusammenspiel der Module, alles lief über die Weitergabe der Aktionen. “Hey, hoher Besuch an Bord!” trat Mitchell, der Co-Pilot an die beiden heran. Dave grinste. “Ich bringe dem Nachwuchs nur was bei!” sagte Dave. Fireball rollte mit seinen Augen: “Wer hier wen was beibringt, ist die Frage!” kommentierte er. Mitchell lachte: “Sagt der Pilot, der in ein unerforschtes Gebiet ohne Signal fliegt und wir ihn suchen müssen!” konterte Mitchell. Fireball wandte sich vom Cockpit ab: “Ich hatte den Kurs immer auf dem Schirm!” erwiderte er. Dave stellte sich neben Fireball: “Das mag sein, kurzer, wir euch aber nicht!” Fireball verzog kurz seine Lippen, das musste er sich wohl jetzt anhören, die Detroit hatte den Befehl gehabt sie zu suchen. Und nichts ist schlimmer, ein Schiff zu suchen, welches vielleicht Hilfe benötigt und nicht aufzufinden war. “Safty first, kurzer!” sagte Dave und zeigte ihm weiter die Steuerung. Fireball sah auf dem Bordcomputer die neuste Route, die schon einprogrammiert war. “Ihr fliegt nach Yuma?” fragte er darauf. “Ja, um dort mal “Hallo” zu sagen, die Engländer werden in der Zeit auf Jarr sein.” war Dave’s Antwort. “Also ein reiner Anstandsbesuch?” sagte Fireball. “So kann man es auch nennen.”
 

Die Auswertung im Hörsaal wurde beendet, man werde die Truppen für die nächsten 48 Stunden mit Yuma tauschen. Saber machte sich wieder auf den Weg zum Militärraumhafen, er würde aber vorher noch Sincia und Sara einen Besuch im Krankenhaus abstatten. Im Taxi dachte er über das Gesagte von Dr. Peeks nach, es klang fremd, Raum und Zeit zu überlappen, praktisch wie eine Abkürzung im All, trotzdem müsste er es eine Weile sacken lassen, um es voll und ganz zu erfassen, das Thema Geschwindigkeit bekam dadurch eine ganz neue Sichtweise. Er lehnte sich kurz zurück und schloss seine Augen für die restlichen Minuten der Fahrt. König Jarred und Captain Hikari liefen zusammen mit Dr. Morel und Commander Eagle den mit blauem Teppichboden ausgelegten Gang entlang, das Gebäude war nahezu rund und die Fassade bestand überwiegend aus Glas, den Campus konnte man von hier weit überblicken. Jarred verschaffte sich eine Übersicht der englischen Truppen, um sie würdig zu empfangen und reichte das Tablet mit dem Protokoll an Shinjiro weiter: “Bist du dabei?” Hikari sah kurz darauf und gab es Jarred wieder zurück: “Nein! Du bist der gute König, ich der Spielverderber!” Jarred lachte kurz auf: “Es wurmt dich in Lancelots Team nicht eingreifen zu können. Shinjiro sah nach draußen, während sie den endlosen Gang weiter liefen. “Sie unterschätzen die Gefahr!” war sein Kommentar dazu. “Sie sind noch sehr jung!” warf Eagle mit ein. “Hm!” nickte Hikari. “6 Monate können lang, sehr lang sein!” musste Jarred weiter sticheln, Shinjiro sah zu Jarred neben sich: “Es sind genau noch 4 Monate und 1 Woche!” berichtigte er Jarred: “Sag’ ich doch!” Shinjiro schüttelte kaum merklich mit seinem Kopf. Sie liefen weiter, die Sonne strahlte durch die dicken Scheiben. Morel und Eagle unterhielten sich angeregt. Shinjiro bekam einen Anruf und wandte sich der Gruppe ab und sah während des Telefonats nach draußen, erst über die Stadt und darauf in den Innenhof. Er musste mehrere Male seine Augen zusammenkneifen, die Sonne blendete ihm und er wandte sich vom Fenster ab und hörte Hitomi weiter zu, doch wirklich folgen konnte er ihr nicht. Er blickte in den halbrunden, langen, blauen, hellen Gang hinein.
 

***

Er sah nach vorn, der Gang mit dem blauen Boden schien endlos. Er hörte seinen lauten Atem, der Blick nach vorn war verschwommen. Menschen um ihn in Uniformen sahen ihm erstaunt nach, wohin rannte er, er wusste nicht, ob er verfolgt wurde, der Gang schien endlos zu sein, sein Herz schlug ihm bis zum Hals, das sein Blut schnell durch seinen Körper hörbar in seinen Ohren strömen ließ. Panik, er bekam keine Luft mehr. Alles verschwamm vor seinen Augen und es wurde blitzartig hell.
 

***
 

“Shinjiro!” hallte, die Stimme von König Jarred in seinen Ohren. Shinjiro sah erschrocken auf und blickte in Jarreds fragendes Gesicht, er fixierte seine Augen und wich darauf, ein Schritt von ihm zurück. “Was?” fragte er und spürte wie ein eiskalter Schauer seinen Körper einnahm und seine Umgebung um sich wieder wahrnahm. “Geht es dir gut, ist etwas passiert, wer hat dich angerufen?” waren Jarreds fragen, um seinen Freund wieder ins hier und jetzt zu bringen. Shinjiro sah Jarred weiter fragend in seine Augen, er konnte sein Blick kaum abwenden. Jarred zog seine Augenbrauen als er es bemerkte, fragend zusammen und ging langsam auf Shinjiro zu, der den Blick löste und jetzt auf seinem Kommunikator sah. “Geht es dir gut?” wollte Jarred jetzt nochmals wissen. Shinjiro nickte und schüttelte darauf gleich seinen Kopf, ihm war übel und er hatte gerade das Gefühl, ihm überkommt eine Migräne. Er atmete hörbar tief ein und aus und sah sich noch einmal um: “Ich weiß nicht, ich brauch’ etwas zu trinken.” und setzte seinen Weg wieder fort. Jarred beobachtete Shinjiro und ging mit ihm gemeinsam zum Ausgang.
 

Ein paar neugierige blaue Augen sahen ihn an. Saber hatte seiner Tochter gerade das heißersehnte Fläschchen gegeben, nun war sie satt und musterte ihren Vater. Saber musste grinsen. Vor wenigen Minuten war seine Tochter not amused, weil das Fläschchen so lange hat auf sich warten lassen. Jetzt war sie satt und sehr, sehr müde, er gab ihr einen Kuss und legte sie in ihr Bettchen. Sincia stand neben ihm, er nahm sie in den Arm. Und genossen den kurzen Moment gemeinsam, sie setzten sich auf das Sofa. “Ich vermisse Yuma!” kam es nach wenigen Augenblicken von Sincia. Saber nickte, ihm ging es nicht anders, doch müssten sie bis zum Ende der Mission und Saras Entlassung aus dem Krankenhaus hier bleiben, ein Umzug nur des Heimwehs willen wäre für die Kleine viel zu stressig! “Ich bin mir sicher, es sind nur noch wenige Wochen!” sprach Saber ruhig mit seiner Frau. Sincia lehnte sich an ihn.
 

Nach zwei Stunden verließ Saber das Krankenhaus, es war heute wieder extrem schwül. Und er wollte sich noch etwas frisch machen für den Abend, König Jarred lud zum Generals-Dinner ein. Er stieg ins Taxi, es erreichte ihn eine Nachricht, dass sein Team auf Yuma, gerade gestartet war und auf dem Weg nach Jarr ist. Also, nicht nach Hause und duschen, sondern sein Team in Empfang nehmen. Er teilte dem Taxifahrer sein neues Ziel mit und schrieb darauf auch gleich Colt, den er leider aus seinem freien Tag zerren musste.
 

“Also hast du gehandelt, als du eine Chance gesehen hast!” fragte Großvater Hikari noch einmal bei seinem Enkel nach. Die beiden saßen im Wohnzimmer und unterhielten sich über die letzte Schlacht und dessen Ende vom Lied ein schriftlicher Verweis war. Fireball nickte: “Richards Anweisung war: “Kurs auf 56W7O.” ist halt blöd gelaufen.” und er ließ sich zurück in das Sofa fallen. “Blöd gelaufen, so kann man es auch ausdrücken!” Fireball riss seine Augen auf uns sah seinem Vater im Wohnzimmer stehen. “Wo kam dieser plötzlich her?” fragte er sich und sah zu seinem Großvater, der weiter in seinem Buch las. Shinjiro sah zu seinem Sohn. “Wo ist Hitomi?” fragte er. Fireball stand auf und ging auf die Terrasse: “Ach ja, es ist etwas mit Mikan!” erklärte er während er nach draußen ging. Shinjiro machte ein fragendes Gesicht und sah zu seinem Vater, der nun auch aufgestanden war und folgte den beiden. Mikan lag in ihrem Bademantel, auf dem Gartensofa und bewegte sich nicht, Hitomi streichelte sie. “Wir sollten mit ihr zum Tierarzt!” sagte sie ruhig, als alle versammelt waren. Fireball ging zu dem kleinen Fellknäuel und hockte sich neben sie. Shinjiro hob fragend eine Augenbraue: “Deswegen rufst du mich an?” fragte er etwas fassungslos. Hitomi richtete sich auf: “Das habe ich dir am Telefon doch erzählt!” erinnerte sie ihn. Shinjiro sah zu Hitomi und zu Mikan und atmete tief ein und aus: “Er fährt!” sagte er und zeigte auf seinen Sohn. Fireball stand auf: “Ich muss gleich los, Ramrod 1 landet in 30 Minuten!” erklärte Fireball. “Warum? Und warum musst du dann … warum landet Ramrod 1 auf Jarr?” berichtigte Hikari seine Frage mitten im Satz. “Wegen des Truppenaustausches …” Shinjiro ging einen Schritt auf seinen Sohn zu: “Ramrod ist dafür überhaupt nicht eingetaktet!” Fireball presste seine Lippen aufeinander und zog darauf Luft zwischen seinen Zähnen: “Nun, also …!” begann er und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Shinjiro fixierte seinen Sohn: “Captain Lorenz und ich, also ich dachte, dass es nur fair ist, …” Shinjiro trat näher an Fireball heran: “Was wollt ihr auf Yuma?” fragte er jetzt nach, er roch gerade eine kleine Verschwörung. Fireball schluckte und sah Hilfe suchend zu seiner Mutter und Großvater, dieser grinste jedoch nur und schüttelte mit seinem Kopf. Shinjiro schnipste und Fireball sah wieder zu seinem Vater, der jetzt die Wahrheit hören wollte. “Es ist, so kann Bill alles regeln, wegen des Umzugs und dem Baby und …” er unterbrach seine Erklärung. Mikan miaute schwach und er ging zu dem Kätzchen. “Captain Lorenz wollte es dir mitteilen.” sagte Fireball als er Mikan über den Kopf strich. “Ich war noch nicht am Raumhafen, weil ich einen dringenden Anruf bekam!” sagte Shinjiro und sah Hitomi an, die auch wieder neben Mikan stand. Fireball sah auf: “Ich bin dann mal noch was packen …!” und verschwand schnell im Haus. Shinjiro sah überrascht seinem Sohn nach und widmete sich wieder dem Geschehen auf seiner Terrasse. “Sie ist bestimmt nur überfressen!” versuchte er Hitomi zu beruhigen. “Aber was, wenn es etwas Schlimmes ist!” warf sie darauf ein. “Sie gehört uns nicht!” erinnerte er seine Frau. “Ist das dein Ernst?” fragte Hitomi jetzt etwas grimmig und sah Shinjiro fest in seine Augen, er erwiderte ihren Blick: “Dann fahr mit ihm!” sagte er nach einer Weile und zeigte auf seinen Vater. Dieser winkte nur ab und verschwand auch wieder im Haus. “Wo war Royu, wenn man ihn mal brauchte?” wäre seine nächste Frage gewesen, doch Hitomi stemmte ihre Hände in die Hüften: “Du bist fies!” sagte sie und ging wieder zu Mikan. Shinjiros Augen wurden groß: “Was?” fragte er und drehte sich zu Hitomi und Mikan. “Was ist, wenn sie stirbt?” fragte sie leise und streichelte das Kätzchen. Shinjiro atmete hörbar aus, schloss seine Augen und schüttelte mit seinem Kopf und ging vor.
 

Auf dem Militärraumhafen war geordnetes Chaos, Schiffe aus Jarr und der Delegation der Amerikaner brachen Richtung Yuma auf. Auch trafen die ersten Schiffe aus Yuma und Alamo ein. Ramrod I würde ebenfalls in wenigen Minuten landen. “Ich hoffe es ist wichtig, Schwertschwinger!” trat Colt hinter Saber heran, der im Offizierskasino aus dem Panoramafenster sah und auf sein Team wartete. Saber grinste: “Guten Tag!” begrüßte der Schotte seinen Scharfschützen, dass Colt nicht freudestrahlend hier eintreffen würde, war ihm schon klar gewesen. Colt nahm seinen Hut vom Kopf und nickte seinem Boss einen “guten Tag” entgegen. “Wo sind die anderen beiden?” wollte der Cowboy darauf wissen. “Die werden auch gleich da sein, ich muss noch mit dir reden!” erklärte Saber und zeigte auf einen Tisch. Colt verstand: “Das trifft sich gut, ich auch mit dir!” begann der Cowboy. Saber setzte sich und nickte.
 

“Sie müssen das ausfüllen, wenn sie mit der Katze zum ersten Mal hier sind!” erklärte die Ärztin und legte einige Unterlagen auf den Tisch. Hitomi nahm das Klemmbrett entgegen und drückte es Shinjiro in die Hand, der gerade etwas erwidern wollte und lächelte ihn dabei mit drohend an und wandte sich wieder der Ärztin zu. “Wie alt ist die kleine denn?” fragte sie weiter. “Das wissen wir nicht, sie ist uns zugelaufen!” antwortete Hitomi. “Gechippt ist sie auch noch nicht!” stellte die junge Tierärztin fest. Shinjiro hörte zu, während er begann die Unterlagen widerwillig auszufüllen. “Sie behalten sie, das ist schön!” Im Behandlungszimmer hörte man das Klicken eines Kugelschreibers. Die Ärztin sah von Mikan auf und Hitomi nickte. “Ja” - “Nein!” kam es von Hitomi und Shinjiro gleichzeitig und sahen sich darauf an. “Nein!” flüsterte Shinjiro ihr nochmals entgegen.
 

“Wir werden drei Tage auf Yuma sein!” teilte jetzt Saber seinem Team mit. Colt nickte: “Also wieder packen und Robin und Joshua allein lassen!” kommentierte Colt. “Ja, aber wir sind nicht zum Spaß da!” stieß Fireball den Cowboy an. Colt blickte zu seinem Hombre: “Ach, was kommt denn noch?” Fireball sah von seinem Kommunikator auf: “Du musst einen Umzug organisieren.” Colt verstand nicht und sah zu Saber. Der Schotte nickte dem Cowboy entgegen. “Ist das euer ernst und er sah zu seinen Freunden und konnte es gerade nicht glauben. “Aber wie, ich meine, wir sind mitten in einem intergalaktischen Krieg und wir bekommen wegen eines Umzugs frei?” Er fixierte Fireball, nur ihm hatte er davon erzählt. “Nenne es wie du willst, es läuft offiziell unter Teambuilding.” erklärte jetzt Saber. Colt musste jetzt lachen, gerade fiel ihm ein tonnenschwerer Stein vom Herzen, sie hatten es tatsächlich möglich gemacht! “Und Captain Lorenz hält seinen Kopf für uns hin!” fügte Saber noch mit an, damit der Cowboy wusste, bei wem er sich bedanken konnte. “He, he, he …” begann Colt zu lachen. “Geht trotzdem dem First Grad für die nächsten 3 bis vier Tage aus dem Weg, sicher ist sicher!” warnte Fireball seine Freunde vor. Saber sah zu seinem Piloten. Fireball grinste etwas zögerlich: “Er hat es von mir erfahren und na, ja … 5 Tage!” steigerte Fireball seine Warnung. Colt, Saber und April sahen sich kurz an und mussten dann gemeinsam loslachen. Fireball hob seine Augenbrauen. “Ja, sehr lustig!” dachte er. Colt zog seinen Hombre an sich heran. “Danke Partner!”



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