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Lichtkrieger II

Die neue Waffe
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Kontakt

Fireball und Aaiko waren im Partyviertel Shibuya in Tokio unterwegs. Genau so hatte er sich seinen Urlaub vorgestellt! Bisher verlief alles nach Plan, jetzt konnten Aaiko und er endlich auch die Partyszene voll nutzen, Aaiko hatte ihren 18. Geburtstag vor wenigen Tagen gefeiert. Dabei hatte er die Familie Nakamura kennengelernt, ein Treffen, das er immer hinausgezögert hatte. Zu seiner Erleichterung waren die Nakamuras ihm gegenüber sehr entspannt, er musste Aaikos Vater versprechen gut im Nightlife auf seine Tochter aufzupassen, mit Aaikos älteren Bruder Assano, den Fireball zwar mochte, aber mit ihm keine nähere Bekanntschaft machen wollte, sollte Aaiko etwas passieren. Darüber wollte er jetzt nicht weiter nachdenken, er hatte schließlich Urlaub! Und den wollte er mit ausschlafen, tollen Clubs und der schönsten Frau an seiner Seite, wie er fand, voll ausleben und genießen. “Mit wem warst du denn schon mal hier, wenn du so genau über diesen Club Bescheid weißt?" fragte Fireball Aaiko, gespielt eifersüchtig. Aaiko grinste: “Mein Bruder ist oft hier.” Fireball sah Aaiko misstrauisch an. “Jetzt höre auf, hier kommt man erst mit 18 rein, ich kann also noch gar nicht vorher hier gewesen sein!” sagte Aaiko nun doch etwas ernster. Fireball lachte: “Das war ein Spaß!” und er nahm sie in seine Arme und sie ihn. Aaiko genoss es auch, Shinji endlich mal ganz für sich zu haben, auch wenn es nur einige Tage sind, das machte ihre Zeit so kostbar. Er war hier weit weg von Verpflichtungen.
 

Saber verbrachte den Abend mit Sincia im Wohnzimmer ihres gemieteten Hauses, sie wurde heute Nachmittag entlassen. Es fiel der Erzieherin nicht leicht, ihre Tochter über Nacht allein im Krankenhaus zu lassen, morgen früh würde sie schon gleich wieder bei Sara sein, ihren Start als Mutter hatte sie sich anders vorgestellt! Sie musste es akzeptieren, es waren nur 10 Wochen, was sind schon 10 Wochen für ein ganzes Leben, welches auf sie drei wartete. Die Vorwürfe wurden jedoch nicht leiser in ihrem Kopf, obwohl ihr jeder sagte, es war nicht ihre Schuld, aber sie hätte sich doch nur ein wenig mehr zusammenreißen sollen! Sincia fing an zu weinen, sie spürte einen starken Arm, der sich um sie legte. “Sincia” hörte sie einflüstern, Richard war bei ihr, sie spürte ihn, er gab ihr gerade das, was sie brauchte, Nähe und seine Liebe, wie er es ihr auf der Hochzeit versprochen hatte. Bei ihm und nur bei ihm fühlte sie sich sicher, nach dem Angriff hatte sie zusätzlich nur noch Angst, es könnte wieder geschehen und er wäre nicht bei ihr und Sara. “Ich werde mir ein Zimmer im Krankenhaus nehmen, so kann ich immer bei Sara sein!” sagte sie leise unter Tränen. Saber richtete sich etwas auf, ließ Sincia aber nicht los. “Sincia, nein, darüber haben wir doch schon gesprochen!” sagte er sanft zu ihr. Sincia schüttelte mit ihrem Kopf: “Ich kann sie nicht dort allein lassen, stell dir vor, jetzt greifen die Outrider an und ich wäre nicht bei ihr!” Saber schluckte, natürlich gingen ihm auch diese Gedanken durch den Kopf, aber gerade diese Station mit der Intensiv sind die sichersten Orte in einem Krankenhaus im neuen Grenzland und vor allem in Jarr, das wusste der Schotte, diese Informationen hatte er aus erster Hand. “Sara braucht dich, da hast du recht, aber sie braucht vor allem eine ausgeruhte und gesunde Mutter! Gerade jetzt musst du wieder zu Kräften kommen!” sprach er mit ihr im bestimmten aber sanften Ton. Natürlich wusste Sincia, dass er recht hatte. Sie lehnte sich an ihn, sie hatte gerade keine Kraft mehr. Saber hielt seine Frau fest in seinen Armen und sah sich im Zimmer um und schloss ausatmend seine Augen, er hoffte, dass es der Baby Blues war, von dem die Schwestern auf der Entbindungsstation gesprochen hatten, er würde aber auf jeden Fall die Situation, mit einem Arzt besprechen.
 

400 Kilometer südwestlich vom japanischen Festland, auf einer von den 23 Yaeyama-Inseln, die zur Präfektur Okinawa gehören, einige davon sind gerade mal einen Hektar groß, dieses Archipel wird auch die japanische Karibik genannt. Ein Geheimtipp und eine dieser Inseln gehörte nun eine Woche lang ihnen. Wann hatte er das in die Wege geleitet? Diese kleinen Inseln waren über Monate, wenn nicht Jahre im voraus ausgebucht. Eigentlich war es ihr egal, die Hauptsache war, sie waren hier, nur sie und er ohne Termine oder Störungen, einfach nur sein. Sie hielt sich am gläsernen Geländer fest und schritt langsam die helle Terrasse entlang, ein tropisch-idyllischer Zufluchtsort vom Großstadttrubel. Korallenriffe in den schillerndsten Farben und voller Meerestiere, uralte Wälder, Palmen, pudriger weißer Sandstrand und türkisblaues Wasser soweit das Auge reicht. Es war genau das, wonach sie sich in den letzten Wochen gesehnt hatte. Hitomi atmete tief die warme Luft ein, sie stand in einem leichten weißen Kleid auf der Terrasse einer Modernen in japanisch angehauchten Stil gebauten Villa. Delche am in einem Hang integriert gebaut worden war, die Fenster waren groß, der Ausblick schmückte das innere, es war wundervoll! Sie ließ ihren Blick über das glasklare, blaue Meerwasser gleiten, in dem sie noch zwei, drei weitere Inseln erblicken konnte. Nach den Ereignissen der letzten Monate hatten sie sich einfach nur nach Ruhe gesehnt. Und dieser Ort erfüllte gerade genau das, kein Mensch war weit und breit zu sehen, Naturlandschaft und der friedliche Klang der zarten Wellen. Stille! Die bunte gefiederte Artenvielfalt gab diesem Ort etwas Paradiesisches, fand sie.
 


 

Colt lief mit einigen Waffeningenuren im Hangar um den Friedenswächter, es war tatsächlich viel kaputt gegangen, aber der riesige Cowboy hatte sie heil wieder zurückgebracht. “Die Waffensysteme können wir im Laufe des Tages einstellen, die Feinabstimmung war ausgezeichnet, die Software ist heil geblieben!” erklärte ein junger Waffenexperte, der extra aus Yuma mit dem Technikerteam angereist war. Colt nickte: “Ja, wenn April etwas entwickelt hat, dann auch so, dass es funktionierte, jedenfalls hatte er beim Thema Feuerleitstand nie Probleme gehabt!” dachte er sich. “Gut, dann bis später!” verabschiedete sich der Cowboy und ging an Bord, dort warten schon Saber und Glenn auf der Brücke. Colt sah sich um und grüßte in die Runde: “Ist April heute wieder nicht da?” fragte er, als er zu seiner Steuereinheit ging, in der Glenn die Feinabstimmung aufrief. Saber beobachtete seinen Schützen und nickte: “Sie ist eine Woche mit einem Projekt beschäftigt!” war seine kurze Erklärung. Colt sah auf, was war das für eine Auskunft: “Also wieder mal etwas für Eingeweihte!” stellte der Lockenkopf fest. “Richtig Cowboy!” kam es grinsend von Schotten. Colt zog seinen Hut ins Gesicht, er war doch so neugierig: “Mit wem muss ich schlafen, um auch hinter dem Vorhang zu linsen?” wollte er jetzt wissen. Saber lachte auf: “So einfach ist das nicht, du solltest schon Captain mit mindestens einem Stern sein, oder Major werden!” erklärte Saber. “Ich habe seit meinem 14. Lebensjahr ein Goldabzeichen des Schießvereins aus Daingerfield.” warf Colt darauf ein. “Das zählt hier nicht, mein goldenes Seepferdchen wollte hier auch niemand sehen!” kam die überraschende Antwort von Glenn. Auf Colts Lippen zeichnete sich ein breites Grinsen ab, Glenn gefiel ihm. “Also hat die gute Misses Daweds damals doch geflunkert, dass mich das Abzeichen weit bringen wird!” musste Colt feststellen. Saber setzte sich in seine Steuereinheit: “Sieh dich um!” war der kurze Kommentar des Highlanders. Colt richtete seinen Hut und nickte: “Gut, dann wollen wir mal, wollen wir, aber erst einmal: “Wie geht es deinen Mädels?” fragte der Amerikaner. Saber atmete tief ein und sah zu Colt. “Fährst du bitte Shinjis Steuereinheit hoch, damit wir alle Systeme am Laufen haben?” bat Saber den herumstehenden Cowboy. Und begann seine liegengebliebenen Berichte zu bearbeiten. Colt fing den Blick des Schotten auf, ließ es aber unkommentiert. Saber war ihm ausgewichen. "Nachher ist Kaffeepause!” kommentierte Colt sein Tun. Saber nickte und schrieb weiter.
 

April saß über ihren Aufzeichnungen und konnte es nicht fassen: “Was war das bitte?” ihr dämmerte gerade, warum sie unter TSID stand! Wie kann das nur möglich sein und wusste Saber tatsächlich genauestens Bescheid? Und die technischen Daten, welche ihr Vater dazu beisteuerte, waren alles andere als beruhigend, aber das, was sie in den Händen hielt, war brisant! “Daddy, ich kann das alles gerade nicht ordnen!” war alles, was sie sagen konnte. Eagle sah von seinem Tun auf: “April, egal was du da liest, nimm es einfach erst einmal so hin, ich bin mir sicher, dass du Antworten bekommen wirst!” Die Blondine stand auf, diese Antwort ihres Vaters gefiel ihr nicht. Sie legte ihren Schreibblock auf den Tisch: “Du weißt davon!” Charles nickte stumm. “Seit wann?” Charles lehnte sich in seinen Stuhl zurück: “Seitdem Saber Major ist! Aber mehr werde ich dazu jetzt nicht mehr sagen!” April hielt sich ihre Hände ineinander vor ihrem Herzen: “Daddy, das würde bedeuten …” - “April!” kam es streng von Charles. “Bist du fertig?” fragte er seine Tochter daraufhin. April nickte nur und ging wieder an ihren Platz: “Dann schick es an König Jarred!” - “Ok.” flüsterte sie.
 

“Schau!” sagte Shinjiro und zeigte mit seiner Hand in den Nachthimmel: “Das ist das Sternbild Bärenhüter, auch Bootes genannt.” und verband die Sterne mit einem Finger. Hitomi folgte seiner Hand und nickte. “Daneben ist das Sternbild Jungfrau und Drache.” Auch diese zeigte er ihr mit seiner Hand am Himmel an. Hitomi lehnte sich näher an ihn: “Und was ist das?” fragte sie und zeigte auf den sich bewegenden Punkt am Nachthimmel. Shinjiro verzog kurz seine Lippen und griff nach Hitomis Hand: “Superman, oder ein Flugzeug!” Hitomi kicherte und lehnte sich noch näher an ihn. Beide hatten vor nicht einer Stunde am Strand die Sonne verabschiedet. Jetzt lagen sie auf der weitläufigen Terrasse auf dem Sofa. Shinjiro musste auch ein wenig lachen, Hitomi spürte es und musste schmunzeln. Der Nachthimmel über diesem Insel Archipel war ein unvergessliches Naturschauspiel, fast nirgendwo sonst auf der Welt kann man nachts so viele Sterne am Himmel sehen. Von den 88 Sternenkonstellationen findet man 84 im Nachthimmel über Yaeyama. “Auch damals hast du sie mir immer gezeigt und erklärt!” schwelgte Hitomi in Erinnerungen und ihre Finger umspielten seine: “Und du hast nie etwas erkannt!” teilte er ihr leise grinsend mit und umschloss mit seiner Hand ihre Finger und hielt sie fest. “Cassiopeia, Perseus und Cetus finde ich!” verteidigte sich Hitomi gespielt und sah weiter in das Meer von Sternen über sich. Shinjiro lachte etwas: “Nur wegen der romantischen Geschichte dahinter!” sagte er und Hitomi nickte: “Es war die erste Geschichte, die du mir erzählt hattest!” erwiderte Hitomi und löste ihre Hand: “Schau dort!” Shinjiro dachte nach und folgte ihrer Hand: “Stimmt!” kam es von ihm. “Du weißt es noch?” sah sie überrascht zu ihm. "Ja, wir hielten nach Sternschnuppen Ausschau an der Bucht von Tokio!” und er musste wieder etwas lachen. Hitomi stieg mit ein. Sie waren damals 15 gewesen, obwohl man in Tokio so gut wie nie Sterne sah, hatten sie es doch versucht, statt Sternschnuppen hatten sie Cassiopeia gefunden und Shinjiro hatte ihr die Mythologie hinter diesem Sternbild erzählt. “Immer wenn ich eines dieser am Himmel entdeckte, freute ich mich und lauschte in Gedanken der Geschichte!” erzählte Hitomi. Sie senkte ihren Kopf und sah ihn an. Shinjiro hob seine Augenbrauen und schmunzelte. Hitomi strich ihn über die Wange: “Ich hätte nie mehr daran geglaubt, dass wir das noch einmal zusammen machen!” Sie gab ihm einen sanften Kuss. Darauf senkte Hitomi ihren Kopf wieder auf seine Brust ab und sah in die Sterne. “Erzähle es mir!” kam es nach einigen Minuten der Stille flüsternd von ihr. Shinjiro beobachtete Hitomi auf sich, sie bewegte sich nicht. Sie wollte es jetzt hören, ein Jahr lang hatte sie nie gefragt, was genau geschehen war, wo er war, er hatte ihr die Zeit gegeben, die sie gebraucht hatte, und heute, genau ein Jahr nach seiner Rückkehr wollte sie es wissen. Er atmete tief ein. Er wusste nicht, wo er anfangen sollte, ihm fehlten gerade tatsächlich die Worte. Shinjiro begann zu erzählen, wie er aufgewacht war und erst später begriffen hatte, dass er nicht mehr da war, wo er hingehörte. Wie er gelebt hat, welche Menschen er kennenlernte. Hitomi lauschte seinen Erzählungen stumm, ab und zu liefen ihr auch einige Tränen über ihre Wangen. Weniger wegen Traurigkeit, viel mehr aus Dankbarkeit, Dankbarkeit diesen Menschen gegenüber. Die alles dafür getan hatten, ihn zu retten! Allerdings, und das stellte sie fest, war er ein Gefangener gewesen, trotz der Freiheiten, welche er dort genossen hatte, war er ein Gefangener dieser Menschen gewesen. Aber dieses Wort benutzte Shinjiro in seinen Erzählungen nicht, dass ihm das Ausmaß bewusst war, dessen war sich Hitomi sehr sicher! “Und die Sterne dort?” fragte sie, nachdem er seine Erzählungen schon einige Minuten beendet hatte. Sie merkte seinen Atem und hob leicht ihren Kopf: "Erzähle mir von den Sternen dort, so wie in deinem Brief!” bat sie ihn. Er nickte leicht und sah zum Sternenhimmel über sich. “Sie sind genauso schön, aber es sind fremde Bilder, lange habe ich die Sterne mit allen möglichen Sternenkarten, an die ich mich erinnern konnte, verglichen, nichts hat sich auch nur ansatzweise geähnelt.” erzählte er. Hitomi lag wieder auf seiner Brust und hörte zu, dabei blickte sie auf das Meer, das sanft im Mondlicht glitzerdte. “Eines war besonders schön.” und er zeichnete es vor sich. “Auch wenn es nicht derselbe Himmel war, sah ich ihn trotzdem lange an und dachte an euch!” sprach er weiter. “Das habe ich auch sehr oft getan!” erwiderte Hitomi leise. ”In der Hoffnung, dass, egal unter welchem Himmel, wir ..!” Hitomi richtete sich etwas auf und lächelte: “Zur selben Zeit hinaufschauen und an uns denken!” Shinjiro nickte und grinste leicht. “Und jetzt, liegen wir hier und ich kann's dir erzählen!” etwas ungläubig schüttelte er seinen Kopf. Hitomi nickte: “Du hast nicht mehr daran geglaubt, wieder zurückzukommen!” stellte sie fest. Er atmete tief ein und sie richteten sich etwas neu aus. “Nach 10, 12 Jahren fängt man an, es zu akzeptieren.” war Shinjiros bestätigende Antwort. “Ja!” kam es fast flüsternd von ihr. Er sah sie weiter an, sie spürte seinen Blick: “Ich hatte Angst davor, dich wiederzusehen!” gestand er ihr. Hitomi lächelte ihm keck entgegen. “Warum? Das ich einen anderen Mann habe?” wollte sie wissen. Shinjiro musterte seine Frau. "Eher, dass wir uns nicht mehr erkennen! Und das andere hätte ich akzeptieren müssen!” Sie unterbrach ihn mit einem Kuss: "Für immer!" hauchte sie danach. Shinjiro sah Hitomi ernst an: “Ich verspreche dir mein Leben!” erwiderte er darauf. Hitomi sah ihm fest in die Augen, als sie diese Worte hörte, war es doch ein Satz aus seinem Eheversprechen. “Ich müsste aber lügen, dass es keine Gelegenheiten gab.” sprach er weiter und hielt ihren Blick stand. Sie nickte und ihre Augen wurden feucht, er war ihr treu geblieben, wie sie ihm. “Weißt du, Shinji hatte, mit sieben oder acht Jahren, eine Phase, in der er immer wieder nach seinem Vater gefragt hatte. Großvater, Royu und mein Vater waren für ihn da, aber einen Vater kann halt niemand ersetzen, irgendwann fragte er einfach nicht mehr.” Shinjiro nickte und sah sie nach einer Weile grinsend an: “Das tut er jetzt auch nicht!” Hitomi lachte kurz: “Er ist 18, da haben wir auch nicht nach unseren Eltern gefragt!” Shinjiro nickte: “Stimmt, du hast deinen Eltern gesagt, du gehst spazieren.” Hitomi zuckte leicht mit ihren Schultern: “Ich bin auch spazieren gegangen.” Shinjiro kam ihr näher: “Aber nicht allein!” und er küsste sie.
 

+++Erinnerungen+++
 

“Gibst du das bitte deinen Bruder?” fragte die 13 jährige Hitomi, den 11 jährigen Royu. der sich wieder auf den Weg nach Hause machte. Es war Wochenende und er hatte Sato-San bei neuen Gewinden geholfen. Und hielt dem Jungen einen Brief entgegen. Royu grinste frech: “Was ist da drin, etwa ein Liebesbrief?” fragte er vor dem Laden der Sato´s etwas lauter als gewollt. Hitomi sah sich um: "Wehe, du schaust da rein!” drohte sie dem Jüngeren, leicht mit einer Faust. “Keine Angst, das interessiert mich überhaupt nicht!” sagte Royu doch etwas eingeschüchtert und steckte den Brief ein und radelte mit seinem neuen Fahrrad, das er vor wenigen Tagen zum Geburtstag bekommen hatte, davon. Hitomi sah ihm nach. Ein lauwarmer Frühlingstag ging langsam zu Ende. Royu flitzte durch die schmale Gasse und bremste scharf vor der Hohen Brücke. Durch die gerade zwei schnelle Nahverkehrszüge fuhren. Er überlegte, entschied sich dann aber gegen diese Abkürzung! Zu tief saß noch der Schreck seines Sturzes von dieser. Gerade wollte er wieder auf sein Fahrrad steigen, als er im Augenwinkel seinen Bruder entdeckte, der wie es aussah, die Züge von dort oben beobachtete. Er überlegte einen kurzen Moment und stellte sein Fahrrad am Geländer ab und ging die vielen Treppen hinauf. “Was machst du hier, bist du nicht bei Ito-san?” Shinjiro fuhr erschrocken herum, als er die fragende Stimme seines Bruders hörte. “Das geht dich überhaupt nichts an!” fixierte Shinjiro seinen Bruder, nahm seinen Rucksack und verließ die Brücke. Der Vorfall vor knapp 4 Monaten stand zwischen den beiden. Shinjiro sprach kaum noch mit Royu und wenn, waren es kurze Anweisungen oder er wimmelte ihn ab, wie jetzt gerade. “Dann geht mich das also auch nichts an!” rief ihn der jüngere nach und holte den Brief aus seiner Hosentasche und war dabei, ihn zu öffnen. Shinjiro war bereits die ersten fünf Stufen hinabgestiegen und winkte ihn nur ab. “Hallo Shinjiro, ich habe dich auf dem Hanami Fest leider nicht gesehen….” las er laut vor und lachte dabei. Shinjiro blieb stehen, er war schon zur Hälfte unten und drehte sich um. Da oben stand Royu, der sich über den Brief kringelig lachte. “Ich habe ein Sakura Omamori für gute Wünsche …” Weiter konnte Royu nicht mehr lesen, er hatte eine geknallt bekommen. Und hielt sich seine Wange. “Spinnst du?” schrie er seinen Bruder an. Shinjiro entriss Royu den Brief und verließ die Brücke.
 

Shinjiro saß am frühen Abend an seinem Schreibtisch und ging die Aufgaben der nächsten Tage durch. Dabei fiel sein Blick auf das Omamori, das unter einem Stoß Blätter halb hervor schaute. Er griff danach und spürte einen festen Gegenstand, im sonst nur mit Papierstreifen gefüllten kleinen Stoffsäckchen. “Komisch”, dachte er und begann, das Omamori langsam zu öffnen. Eine kleine unfertige Schraube fiel hinaus, an der ein kleiner Zettel befestigt war. “Ich habe deine verlorene Schraube gefunden!” Seine Augenbrauen zogen sich etwas zusammen. Er verstand, was ihm Hitomi damit sagen wollte und rollte darauf leicht mit seinen Augen. Und ließ die Schraube in seinem Stiftetui verschwinden. “Statt auf Glück solltest du dich auf dein Können verlassen!” ertönte eine feste Stimme neben ihm und eine Hand griff nach dem Omamori. Sein Vater betrachtete das kleine Säckchen und legte es wieder auf den Schreibtisch. “Werde fertig, wir gehen heute essen!” teilte ihm sein Vater mit und verließ das Zimmer. Shinjiro atmete aus und blickte auf den Brief, der auf dem Blätterhaufen lag, den er schnell verschwinden ließ.
 

Er saß im Unterricht und griff nach einem Bleistift, um sich Notizen zu machen, dabei bemerkte er die kleine Schraube in seinem Etui. Er betrachtete sie eine Weile und musste etwas schmunzeln. Auf dem Nachhauseweg entschied er sich, wie die Tage davor, nicht die hohe lange Brücke als Abkürzung zu nutzen. Sondern den Umweg durch die kleine Gasse zu laufen, wo sich auch der Eisenwahrenladen der Familie Sato befand. Vor dem Laden blieb er eine Weile stehen und sah sich um. Die Züge fuhren im Minutentakt. Menschen liefen die Gasse auf und ab. Alle hatten irgendein Ziel. Sein Blick fiel auf den 24-Stunden-Laden, am Ende der Straße. Einen Eistee wollte er sich noch holen, bevor er nach Hause ging. Am Ende der Straße kamen ihm vier kichernde Mädchen entgegen. “Was haben die nur immer zu reden?” fragte er sich. Eines dieser Mädchen, die alle die gleiche Schuluniform trugen, war Hitomi. Die sich gerade eine Hand vor ihrem Mund hielt und wohl über einen Witz ihrer Freundin lachte. Shinjiro blieb vor dem "24-Stunden-Laden" stehen und beobachtete die Mädchen. “Da schau!” flüsterte Naoko kichernd, die neben Hitomi lief. Hitomi verstand erst nicht, aber schaute in die ihr angezeigte Richtung. Hitomi war überrascht, Shinjiro hier anzutreffen. Dieser hatte die Aktion der Mädels bemerkt und wollte schon in den Laden flüchten. Entschied sich dann aber doch dagegen. “Hallo!” sagte Hitomi und stellte sich vor ihn. Die drei anderen Mädchen liefen einige Meter weiter, blieben dann aber auch neugierig tuschelnt stehen. Shinjiro beobachtete das Szenario und begrüßte Hitomi, auch mit einem einfachen: “Hallo!” Hitomi nickte ihm mit ihrem Kopf zu und schmunzelte: “Ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen!” begann sie und musterte Shinjiro vor sich. “Ich habe deinen Brief bekommen und…” Er vernahm hinter sich gekicher. “Danke!” und hielt ihr das Omamori entgegen. Hitomis Augen weiteten fragend: “Gefällt es dir nicht?” und nahm es ihm langsam aus der Hand. “Ich weiß nicht, wenn du magst, kannst du es mir ja wiedergeben.” antwortete er ihr und nickte ihr zum Abschied zu und verschwand im Laden. Hitomi sah ihn fragend nach und betrachtete darauf das Omamori in ihrer Hand. “Hitomi!” - “Was wollte er?” - “Was hat er dir geschenkt?” standen plötzlich ihre Freundinnen neugierig um sie herum. Hitomi sah immer noch in den Laden, wo sich die Schiebetür öffnete und schloss, weil sie alle in der Lichtschranke standen. “Ich weiß nicht!” antwortete Hitomi. Da nahm ihr Naomi das Omamori aus der Hand, Hitomi nahm es ihr sofort wieder ab. “Hey!” protestierte Naomi kurz. “Er ist süß!” kicherte eine andere. Und sie nahmen Hitomi an die Hand und liefen weiter und verabschiedeten sich. In ihrem Zimmer betrachtete Hitomi etwas traurig das Omamori, “die Schraube hatte er wohl gefunden.” stellte sie fest. Und öffnete das Säckchen mehr beiläufig. Da bekam sie große Augen, in diesem befand sich doch tatsächlich ein Brief.
 

+++Erinnerungen Ende+++
 

“Die brave Hitomi hatte geflunkert.” flüsterte er ihr nach dem Kuss entgegen. “schüüü” hauchte sie und zog ihn zu sich. Shinjiro war von Hitomis Aktion und der Bewegung überrascht und verzog schmerzvoll sein Gesicht. “Ahhaua!” kam es erstickend von ihm. Sie hatte es ganz vergessen in ihrem Eifer. Aber ein Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen: "Und dein Hintern war damals auch noch in Ordnung!” und berührte ihn mit einer Hand. “Es ist nicht der Hintern!” erwiderte Shinjiro, der halb auf Hitomi lag. “Hat dir Dr. Morel nichts gegeben?” fragte sie nun doch besorgt nach. Er nickte, das merkte sie: “Er hat so lange Spritzen.” und zeigte die Länge an. Hitomi musste lachen, tat es aber leise. Er spürte ihr Beben: “Hör auf zu lachen!” kam es murmelt auf ihr. Er richtete sich langsam auf und sah sie an: “Er hat es mit Absicht gemacht!” sagte er zu ihr ernst. Hitomi versuchte immer noch ihr Lachen zu unterdrücken und schüttelte langsam mit ihrem Kopf. Er ließ darauf seinen Hängen. Nun konnte sie nicht mehr, sie musste einfach los lachen. Shinjiro beobachtete Hitomi, er liebte ihr Lachen, auch wenn es gerade auf seine Kosten ging. Da sprang sie plötzlich auf: “Los lass uns was verrücktes machen!” kam es von ihr. Shinjiro sah sie etwas verwirrt an. Hitomi blickte kurz zum Meer und schmunzelte keck. “Nein!” kam es schnell von ihm und er schüttelte mit seinem Kopf. "Doch!" erwiderte sie mit großen freudigen Augen und zog ihn nun lachend zu sich hoch. Er ergab sich und ließ sich mitziehen.
 


 

“Mhm!” brummte König Jarred, als er sich die neuesten Daten und Übersetzungen durchlass. Er hatte doch auch so etwas wie Urlaub, aber als König hatte man sowas dann doch nie wirklich. Der Wind des Meeres auf seiner Yacht bewegte seinen Bart und er strich nachdenklich über ihn. Roland war vor gerade einmal 10 Minuten eingetroffen, dabei hatte er sich mit seiner Frau auf die Yacht verzogen, um Ruhe zu haben, aber die Kinder fanden einen immer! Doch diesmal gab es einen triftigen Grund. Roland hätte seinen Vater liebend gern nicht gestört! “Ich stehe in Kontakt mit Dr. Peaks, aber der First Grande ist im Urlaub und nicht auffindbar!” erklärte Roland. Jarred legte das Pad zur Seite und nickte: “Beziehe Major Lancelot und Captain Lorenz mit ein! Ich werde mich mit Colonel Rosso auf Yuma unterhalten!” Roland setzte sich: “Vater, wir dürfen keine militärischen Einsätze dieses Ausmaßes ohne die Zustimmung des First Grad tätigen!” Jarred nickte: “Ich weiß, aber sein Stab ist vor Ort, wir warten 24 Stunden!” entschied Jarred. Roland sah auf das Pad, das auf dem Tisch lag: “Gut Vater, ich erwarte sie morgen!” - “Übermorgen!” berichtigte Jarred seinen Sohn. Roland nickte und lächelte: “Natürlich!” und Roland verabschiedete sich und stieg wieder in den Hubschrauber. König Jarred beobachtete den Start und salutierte kurz: “Sag jetzt nicht, der Urlaub ist vorbei!” kam es plötzlich neben ihm von Marijane. Der König sah zu seiner Frau: “Wir warten!” Marijane verstand: “Schaffst du das?” fragte sie leicht. Er lachte auf: “Ich schon!” und Jarred sah auf die Unterlagen von Roland.
 

Fireball und Aaiko betraten in der Burg von Naku die obersten Stockwerke, den Sicherheitscode und die Kyecard hatte er von seinem Großvater bekommen, unter der Bedingung, die Burg stehen zu lassen und bei Angriffen zu verteidigen! Diese letzten 4 Stockwerke waren privat, er selbst war noch nie ganz oben gewesen und wenn, konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Aaiko sah sich alles genau an, es war spannend, sie trat wirklich in das privateste der Familie Hikari ein, sowas hier zeigte man doch niemanden, der nicht dazu gehörte, oder? Die Stockwerke waren aufgegliedert, in den Arbeits- und Privaträumen der einzelnen Familienmitglieder, doch die meisten Räume waren leer, es standen hier und da einige Kisten rum. Denn zum Wohnen war die Burg nicht mehr ausgelegt, auch wenn sie nach alten Maßstäben und Fotografien wieder nach und nach erbaut wurde, so hatte niemand mehr die Absicht, auch drinnen zu wohnen. “Nein, jeden Tag diese Treppen, kaum auszudenken, hätte man etwas im Supermarkt vergessen.” stolperte Fireball über seine Gedanken grinsend. Sie öffneten überall wo sie vorbei liefen, die großen Schiebetüren, es war einfach zu warm und die klassische Klimaanlage funktionierte, stellten beide doch etwas erstaunt fest. “Wer hat das alles gemalt?” fragte Aaiko, die sich die Papierwände ansah. “Keine Ahnung!” gab Fireball zu. Aaiko schüttelte leicht mit ihrem Kopf. Sie erreichten die Spitze und der Ausblick war atemberaubend, man konnte über die ganze Ortschaft Naku schauen und in der Ferne den Fuji, der sich selten ohne Wolken zeigte. Aaiko machte Fotos, so einen Blick hatte man schließlich nicht immer. Sie schaute nach unten, der Innenhof der Burg war groß, alles blühte und einige Leute sahen sich alles an. “Es ist wunderschön!” sagte sie. Fireball lehnte sich an das hohe Holzgeländer: “Ja, mega, das wäre die perfekte Steighöhe bei einem Senkrechtstart.” sprach er seine Gedanken laut aus. Aaiko sah ihn an und musste grinsen: “Gut, dann weiß ich das jetzt auch!” Fireball winkte ab: “Ach keine Ahnung warum mir das jetzt in den Sinn kam!” erklärte er. “Du bist Pilot!” kommentierte sie. “Und der schlechteste Passagier!” fügte er hinzu. Aaiko nickte, sie wusste, dass er so manchmal, wenn er in einem zivilen Raumgleiter oder Flugzeug unterwegs war, am liebsten ins Cockpit gehen würde. Sie sahen beide eine Weile in die Ferne: “Wir werden uns, wenn der Urlaub vorbei ist, eine ganze Zeit lang nicht sehen!” unterbrach Fireball nach einigen Minuten die Stille. “Ja!” kam es darauf von Aaiko sehr leise. Fireball bemerkte, dass seine Freundin traurig wurde, ging ihm doch nicht anders. "Hey!" sagte er und nahm sie in seine Arme. “Das wollte ich jetzt noch gar nicht so in mein Bewusstsein lassen!” erklärte Aaiko, sie wollte jetzt nicht traurig sein, sondern die Zeit mit Shinji genießen, was sie beide auch in den letzten Tagen getan hatten, nun würden sie die letzten Tage gemeinsam hier und inn Tokio verbringen, bis er wieder abreisen würde, nach Jarr für unbestimmte Zeit. Die unberechenbar sein würde, sollte es wieder einen Angriff geben. Sie lehnte ihren Kopf an ihn. “Wie stellst du dir das mit uns weiter vor?” nahm sich gerade Fireball seinen ganzen Mut zusammen, er musste es mit ihr besprechen, auch wenn er gerne einen anderen Rahmen dafür gehabt hätte, aber er erinnerte sich an Colts Worte, “Es muss vorher alles klar sein auf beiden Seiten und nicht nur auf seiner!”
 

“Falls ihnen noch etwas zur Schlacht vor einem Jahr einfällt, melden sie sich bei mir!” und Detective Adam gab Saber seine Karte. “Natürlich, Sir!” kam es darauf vom Schotten und verabschiedete den Mitte dreißig jährigen Mann. Detective Adams blieb an der Tür noch einmal stehen und wandte sich den jungen Major zu: “Da fällt mir noch etwas ein.” Saber sah fragend auf. “Wer hat denn die Berichte korrigiert?” Saber sah den Detective fragend an. “Na sie wissen schon, ihre Team Berichte, im alten System wurden einige zur Akte gelegt und weisen, ich nenne es mal Besonderheiten auf.” Saber nickte leicht: “Ich habe alle abgesegnet; Sir!” Adam machte ein gespielt verstehendes Gesicht: “Ah, ja!” kam es kurz von Adams. Saber lächelte: “Warum, ist das wichtig?” fragte Saber nach. “Nein, nein, reines Interesse! Einen schönen Tag noch, Major Lancelot!” und Detective Adams verließ das Büro. Saber schloss die Tür und holte einmal tief luft. Colt, der noch immer schweigend am Meetingtisch saß, stand jetzt auf: “Was geht hier ab?” fragte Colt fest, und leise, er war sich nicht sicher, ob die Ohren des Detectives vor der Tür noch gespitzt waren. Saber sah sich um und ging zu Colt. “Wie es ausschaut, sind die Ermittlungen nicht länger ausgesetzt” musste der Schotte nun selbst feststellen. “Das sind alte Kamellen, als ob es nichts Wichtigeres zu tun gäbe! Die Outrider Schmutzfüße sind wieder da und deren Sorgen sind alte Berichte.” gab Colt etwas ungehaltener von sich. “Ausserdem hast du gerade wie Captain Hikari geklungen!” warf Colt noch beiläufig hinterher. Der Highlander hielt in seinem Tun inne und sah zu Colt: “Bitte was?” war alles, was Saber auf die Feststellung seines Freundes sagen konnte. Der Cowboy ging um den schweren Holztisch und zeigte mit einer Hand Richtung Saber: “Ja, wie du den Detective abgewimmelt hast.” erklärte er. Saber schluckte und dachte kurz darüber nach, wie das jetzt gemeint war, bemängelte Colt gerade sein Vorgehen? “Ich habe keine Zeit mehr, ich musste ihn höflich abwimmeln!” erklärte der Schotte “Ja, das meine ich, Hikari ist auch nicht unhöflich, sondern unsympathisch!” gab Colt zu verstehen. “Du meinst ich war unsympathisch?” fragte Saber nach. Colt zuckte mit seinen Schultern und sah auf die Berichte, die der Detective Saber da gelassen hatte. Saber rollte darauf leicht mit seinen Augen. “Das musst du selbst mit Hikari klären!” kommentierte Saber Colts kleinen Einwand und begann, seine Sachen einzupacken. Colt stemmte seine Hände in die Hüften und beobachtete seinen Freund und Boss. “Gib her den Schreibkram! Ich bin hier allein und habe abends Zeit dafür!”, bot der Lockenkopf seine Hilfe an. “Also habt ihr noch keine Antwort der Schule?” fragte Saber auf Colts letzte Äußerung nach und gab seinem Scharfschützen den Papierkram in die Hand und nickte ihm dankend zu: “Doch, es wäre kein Problem, aber ich muss hier erst einmal etwas finden, was für uns passt!” Saber nickte einmal verstehend. “Also werden Robin und Joshua in den nächsten Tagen anreisen?” - “Ja, was ein Hin und Her!” kommentierte Colt und steckte den Papierstoß ein. “Entschuldige, ich muss gleich los, ich habe Sincia versprochen, dass ich abends noch ins Krankenhaus komme. Und mit dem Arzt wollte ich auch noch reden.” Colt verstand und war zugleich sehr besorgt. Es klopfte, Colt und Saber sahen sich an.
 

“Shinji, ich habe viel und lange über unsere Beziehung nachgedacht, ich stellte mir anfangs alles ziemlich leicht vor.” Fireball nickte und sah leicht zu Boden, ihm wurde es gerade schwer ums Herz. “Ich habe in den letzten Monaten einen Vorgeschmack darauf bekommen, was es heißt, einen Freund beim Militär zu haben. Und ich weiß, dass ist erst der Anfang!” Fuhr Aaiko fort. Er hörte weiter zu: “Ja!” bestätigte er ihre Feststellung. “Ich habe keine Illusion mehr darüber, kenne ich es doch von meinen Eltern, meine Mutter war tagsüber bis spät abends viel allein mit uns Kindern, das war bestimmt nicht immer leicht, der unterschied ist, er kam jeden Abend nach hause, du wärst manchmal tagelang, wenn nicht sogar Wochen weg!” stellte sie fest. Fireball schluckte leicht. Aaiko hob ihren Kopf und sah sich um und neben ihr stand Shinji, der ihr zuhörte, es fiel ihr nicht leicht, das alles auszusprechen, aber sie wollte auch reinen Tisch machen, er sollte wissen, wie sie zu der Beziehung stand. “Ich habe mich viel mit der Geschichte deiner Familie beschäftigt, bestimmt sogar mehr als du!” zwinkerte sie ihm neckisch zu. Fireball lächelte kurz auf und nickte bestätigend, er musterte Aaiko vor sich und blieb an ihren Augen hängen: “Ich hatte auch viele Gespräche mit deiner Mutter, sie zeigte mir wie alles abläuft, auch sie sagte zu mir, das ich mir im klaren sein muss, dass es immer einen dritten geben wird und zwar das Militär, es ist nun mal kein 8 to five Job, sondern ein Leben.” Fireball blickte kurz in den Himmel, er presste seine Lippen aufeinander, er hatte nicht erwartet, alles so detailliert präsentiert zu bekommen, auch wusste er gerade nicht, wohin und in welche Richtung das hier gerade lief. “Shinji!” und Aaiko sah ihn jetzt an, Fireball tat es ihr gleich: “Sage mir hier und jetzt, was genau du im Oberkommando erreichen möchtest und wie du uns siehst!” forderte sie ihn jetzt auf. Fireball presste seine Lippen aufeinander: “Ich muss zugeben, ich hatte nicht geplant, eine Beziehung einzugehen, überhaupt war das Thema sehr weit weg gewesen und dann kamst du!” begann er und ging sich mit einer Hand kurz durch seine Haare: “Ich habe langsam das Gefühl, dass ich alles in einem Crashkurs lerne und so auch das, also das zwischen uns.” Aaiko lächelte ihm etwas entgegen. “Ich hatte keine Ahnung wieviel Verantwortung das alles mit sich bringt, vom schlechten gewissen, dich immer so lange allein zu lassen möchte ich gar nicht anfangen, aber zu deiner Frage, ja ich habe Ziele im Oberkommando, ich bin Pilot, kein stratege, oder offensiver, ich weiß jedoch das ich dazu in der lage bin ein Team zu führen auf einem Kampfschiff, ich strebe keinen High end Rang an, sondern den Captain, mit ein, zwei hübschen Sternchen.” grinste er. Aaiko nickte ihm entgegen. “Ich denke, das ist realistisch!” gab er zu und war gerade selbst erstaunt über seine Selbsteinschätzung. “Das klingt gut!” kam es nach einer kleinen Weile des Schweigens von Aaiko. “Und ich bin mir sicher, dass ich mit diesen Zielen viel von meiner Freundin, Partnerin, Frau … Ach man wie auch immer.” unterbrach er sich. Aaiko trat näher an Fireball heran und nahm ihn in ihre Arme: “Ich weiß es ist sehr viel verlangt, das ewige warten, das zurückstecken und allein sein, aber ich kann dir versprechen, dass wenn ich da bin auch 100 prozent da bin, ich werde gut auf dich aufpassen zusehen das egal wo, es dir gut geht, weil, nun, ja!” - “Nun, ja, was?” fragte Aaiko nach. Fireball löste sich etwas aus der Umarmung und sah sie an: “Ich dich liebe!” und sah ihr dabei in die Augen und wartete auf irgendeine Reaktion von ihr. Nach gefühlten Stunden lächelte Aaiko und ging ihn mit beiden Händen durch seine Haare und zog ihn zu sich: “Ich liebe dich auch!” flüsterte sie und küsste ihn. Fireball fiel gerade ein schwerer Stein vom Herzen, hatte er doch tatsächlich gedacht, dass Aaiko sich anders entscheiden würde. “Ich bin mir ziemlich sicher, worauf ich mich einlasse, ich sehe, was meine Eltern an sich haben und auch wie deine Eltern sich trotz der wenigen Zeit, die sie miteinander haben, umso intensiver genießen!” Fireball grinste: “Sie hatten sich 16 Jahre nicht, deswegen hängen sie aufeinander wie Teenanger!” sagte Fireball, Aaiko schüttelte mit ihrem Kopf: “Nein, das ist wahre Liebe, sie sind sich im kleinen wie im großen treu. Sie hat gewartet!” In Fireball begann es zu arbeiten und er musste einen Moment darüber nachdenken. “Verstehst du Shinji?” Fireball nickte leicht mit seinem Kopf: “Deine Mutter hat es mir so beschrieben: "Die Fähigkeit zu warten beweist nicht nur Liebe, sondern auch Geduld. Jeder kann sagen „Ich liebe dich", aber nur die wenigsten können warten und zeigen, dass es wahr ist." zitierte sie Hitomi. “Das hat sie gesagt?” fragte er. “Ja!” Er umfasste ihre Hüften: “Also hast du Geduld?” fragte er schmunzelnd: “Ich denke schon!” kam es gespielt nachdenklich von Aaiko. “Also wartest du?” fragte er nochmals nach. Sie nickte jetzt entschlossen. “Das ist gut, weil…” und er verschwand schnell in der Burg und kam nach einer kleinen Weile wieder zu ihr. “Ich wusste nicht, wie und wann.” und zeigte ihr die kleine dunkelblaue Schachtel. Aaiko hopste beinahe: “Ja! Ja!” kam es von ihr. Fireball sah sie an: “Ok, ich habe noch gar nicht gefragt, aber echt jetzt?” fragte er zur Sicherheit doch nochmal nach. “Ja, nun zeig!” Fireball lachte und lehnte sich über das schwere Holz: “Sie hat ja gesagt!” rief er laut über die Brüstung. Die Menschen, die sich unten im Garten der Burg aufhielten, sahen sich um und nach oben, einige klatschten sogar. Aaiko hatte seine Reaktion beobachtet und musste lachen. Jetzt öffnete er endlich die kleine Schachtel und Aaikos Augen wurden immer größer, er grinste breit und steckte ihr mit zitternden Fingern den Ring an, dabei ließ er die Schachtel fallen, so nervös war er. Aaiko kicherte. “Wow!” kam es von ihm, als er ihre Hand mit dem Ring sah und bekam eine Gänsehaut. “Nun gibt es auch für dich kein zurück mehr!” sagte sie. “Ja, das weiß ich, ich habe auch gerade das Gefühl, dein Bruder sitzt mir im Nacken.” und zeigte mit einer Hand hinter sich. Beide lachten und sahen sich darauf eindringlich an, hinter ihnen der Fuji, der wie ein Zeuge herausstach. Sie küssten sich lange, es schwebte nun nichts Unausgesprochenes über sie, es war fest, sie würden es schaffen, da waren sie sich sicher!
 

Der Sekretär von Prinz Roland war eingetreten und Roland darauf sogar persönlich. Saber und Colt hatten den seltenen Besuch standesgemäß begrüßt. Nun saßen sie am Meetingtisch und da Colt schon einmal da war, blieb er auch. Früher oder später würde er sowieso aufgeklärt werden, also warum nicht jetzt. Hatte sich Saber gedacht! Denn niemand hier im Raum hatte so ein Gespür für Waffen wie der Cowboy. “Das ist tatsächlich ein genauer Ablaufplan!” kommentierte Saber das gezeigte Dokument am Monitor. “Ja, die Dechiffrierer haben es gestern zu Ende übersetzt!” bestätigte Roland die Aussage des Schotten. “Also war April damit beschäftigt gewesen!” stellte nun auch Colt fest. Alle nickten. “Laut diesem Plan, kommt die Waffe erneut zum Einsatz." Saber machte eine Pause und sah in die Gesichter von Prinz Roland und des Cowboys. “In 100 Stunden! Und der Countdown läuft!” Roland beendete den Satz des Majors, der gerade seine Sprache verloren hatte. Colt lauschte: “Was für eine Waffe?” fragte er. Saber nickte Roland entgegen und dieser ließ die Aufnahmen von Jarr und Yuma abspielen. Der Lockenkopf nahm seinen Hut vom Kopf. “Das ist der Supergau schlechthin!” sprang Colt auf. “Ja, mit der Chance, die Outrider für immer loszuwerden.” kam es vom Schotten. “Und die gesamte Menschheit gleich mit ihnen!” sprach Colt seine Gedanken laut aus und ging durch seine Haare. “Wir kennen noch nicht die Auswirkungen auf Menschen, diese werden…” - “Schau dir die Monach Supreme an!” unterbrach Colt seinen Boss. Prinz Roland beobachtete erst einmal das Geschehen vor ihm. “Auch wenn es nur Licht ist, schau es dir an und an Bord waren, wie viele Menschen, 100?” fragte Colt und er musste sich wieder setzen, ihm wurde gerade ganz anders. “80, um genau zu sein, Colt, wir haben mit der Waffe und dazu auch die Legierung, um die Schiffe zu schützen, sonst hätte niemand an Bord überlebt.” erklärte Saber. “Soll mich das jetzt beruhigen? Ich und Millionen andere da draußen im neuen Grenzland sind dabei, sich etwas aufzubauen und ihr ballert mit so etwas in der Gegend rum!” stellte er fest. “Colt!” - “Nein nix, Colt, wer hat da zugestimmt, lass mich raten, der First Grad, den hier jeder den roten Teppich ausrollt.” und der Cowboy stand wieder auf und stützte seine Arme auf dem Tisch ab und sah Saber wütend an. “Wo ist er jetzt, im Urlaub und in einigen Stunden geht das nächste Ding hier hoch, eines sage ich dir..!” Er wurde unterbrochen: “Halte dich zurück!” sah Saber Colt eindringlich an. “Du hast auch zugestimmt!” kam es von Colt feststellend. Saber nickte. Nun benötigte Colt Abstand und lief etwas im Büro umher und wandte sich wieder Saber zu: “Du bist gerade Vater geworden, gerade du solltest es doch verstehen, das dass genau das falsche ist!” Colt wusste nicht mehr vor und zurück, was war hier nur los? “Wir haben bis jetzt noch gar nichts gezündet!” sagte Saber nun lautstark, mit der Hoffnung, den Cowboy wieder etwas runter zu bekommen. “Was?” sah Colt, Saber und Roland fragend an. Beide nickten ihm entgegen. “Die Outrider?” Er sprach es nicht laut aus, seine Lippen formten diese Frage, die aber jeder verstehen konnte. “Nein!” antwortete der Schotte. Der Cowboy kam wieder etwas näher: “Soll das heißen?” und Colt ließ die Videoaufnahmen nochmals laufen. “Erklärt es mir!” forderte Colt und setzte sich.
 

Fireball stand in der Werkstatt von Großvater Sato-San. Er mochte es sehr, hier zu sein, viel zu selten besuchte er die Eltern seiner Mutter. Dabei freuten sie sich doch immer so sehr, wenn er bei ihnen war. Er beschloss, die Besuche wieder mehr werden zu lassen, als er seinen Großvater, der mittlerweile an seiner alten Holz Werkbank saß, beobachtete. Vor zwei Jahren stand er doch noch. Bemerkte Fireball beiläufig. Fast alles, was es im Laden zu kaufen gab, stellte Großvater Sato-san mit seinen Händen her, eine schwere Arbeit, die auch sehr viel Geschick erforderte. Sato-san konnte einfach alles reparieren, egal ob Fahrrad oder Spielzeugautos, hatte er es mal nicht geschafft, war es wirklich kaputt gewesen, musste Fireball lächeln, sein Fahrrad war jedenfalls immer, dank Sato, in einem Top Zustand gewesen! Oft hatte er seinem Großvater dabei zugeschaut, wie er seine Gewinde und auch eiserne Kunstwerke herstellte und durfte als kleiner Junge sogar mithelfen. Das technische Verständnis über Schaltkreise und Materialien hatte er eindeutig von ihm. “Shinji, gib mir bitte die Kiste dort hinten!” forderte ihn sein Großvater auf und zeigte mit seiner von der Arbeit gezeichneten Hand in die besagte Richtung. Fireball nickte und holte für den grauhaarigen, kleinen gebeugten Mann mit Brille die doch ganz schön schwere Kiste aus der Ecke und stellte sie Sato vor die Nase. Dieser kramte in der Kiste mit vielen Kleinteilen und nahm sich ein Passendes heraus. “Sind dein Vater und deine Mutter auch hier?” fragte Sato. Fireball sah neugierig in die Kiste und stellte fest, dass es kleine Figuren waren, die sein Großvater einmal hergestellt haben musste und für nicht perfekt genug hielt und zum Einschmelzen in der Kiste sammelte. “Keine Ahnung, Vater sagte nur: “Wir sind nicht zu erreichen!” und dann waren sie auch schon weg!” erklärte Fireball und zuckte mit seinen Schultern. Sato nickte darauf nur: “Und du bist wieder Pilot auf Ramrod habe ich gehört!” fragte Sato ihn mit seiner rauen, aber liebevollen Stimme und schmolz dabei die kleine Figur ein. Fireball kramte in der Kiste und sah sich eine Figur nach der anderen an: “Ja, damit hatte ich eigentlich schon abgeschlossen!” bestätigte er die Frage. “Vieles muss erst einmal enden, damit es besser wird!” erwiderte Sato und nahm das flüssige Metall aus dem kleinen Brennofen. “Mhm!” nickte Fireball. “Ich werde nie verstehen, wie ein Mensch so ein riesiges Schiff in Bewegung setzen kann!” sagte Sato, stand auf und schlürfte durch die Werkstatt, um ein Werkzeug zu holen. Fireball sah auf und musste grinsen: “Die Technik wäre bestimmt etwas für dich!” und kramte weiter in der Kiste herum und holte eine kleine eiserne, in seinen Augen schöne Blume heraus. Sato-san winkte ab: “Ach, Kampfschiffe! Mir hat der Flug nach Yuma gereicht!” erzählte Sato. “Dann hast du wirklich nie zuvor Japan verlassen?” fragte Fireball nun doch etwas ungläubig. Sato setzte sich wieder und legte eine flache Eisenplatte aus: “Ja, ich habe Flugangst!” gab der alte Mann zu. “Was?” und Fireball musste kurz etwas lachen. “Der Mensch ist nicht zum Fliegen gemacht!” teilte Sato seine Meinung etwas grummelig mit! Fireball grinste immer noch leicht, kannte er doch die Art des Mannes: “Und dann fliegst du direkt nach Yuma, respekt!” stellte Fireball fest und legte die Blume neben die Holzkiste. “Wegen des Sumo Kampf, ich weiß nicht, was die sich dabei gedacht haben, den wichtigsten Kampf des Jahres dort auszurichten!” und der Ältere schüttelte verständnislos mit seinem Kopf. “Und du wurdest 18, es war nicht damit zu rechnen, dass ihr her kommt! Yuma-City schaut aus wie jede andere Stadt, nur auf einem anderen Planeten!” fügte er noch hinzu. Fireball blickte auf. “Ich bleibe hier und hoffe auf Besuch!” beendete der Ältere seinen Satz. Fireball presste kurz nachdenklich seine Lippen aufeinander: “Es tut mir Leid, dass die Besuche in den letzten Jahren so selten waren!” nickte Fireball entschuldigend seinem Großvater entgegen, er hatte durchaus den kleinen Vorwurf im Satz verstanden. Sein Großvater hatte nicht seine Flugangst überwunden wegen des Sumo, sondern wegen ihm. Ein schlechtes Gewissen breitete sich in Fireball aus! “Schon gut, Shinji, wenn man jung ist, möchte man die Welt und jetzt das Universum sehen und was erleben, das ist so!” erklärte Sato verständnisvoll und begann das Metall zu bearbeiten. “Deine Mutter war genauso!” Fireball grinste: “Was, Echt?” Sato lächelte und nickte: “Nachdem sie deinen Vater geheiratet hatte, waren beide weg, als ob sie nur darauf gewartet hätten!” und er setzte seine Arbeit fort. “Wahrscheinlich war das auch so!” fügte er noch leise mit an. Fireball sah sich nach dem Gesagten in der Werkstatt um: “Sie sind durchgebrannt!” stellte er grinsend fest. Und konnte es fast nicht glauben. Großvater Sato-san grummelte etwas und unterbrach kurz seine Schleifarbeit: “Zwei Jahre lang!” nickte er bestätigend und ging schlürfend zu einem dunklen Holzregal hinter sich: “Bis, Miko geboren wurde.” und nahm etwas aus dem Regal. Fireball hörte weiter aufmerksam zu. Er wusste, dass er eine Schwester hatte, er war oft mit seiner Mutter auf dem Friedhof gewesen. “Sie kauften dann das Haus hier und … nun ja.” beendete der Ältere und ließ einiges unausgesprochen. Fireball nahm jetzt die Kiste und schüttete sie auf der Werkbank neben seinem Großvater aus, um die kleinen Kunstwerke weiter zu betrachten. “Du warst dagegen!” kam es unerwartet von Fireball, aber er wollte es jetzt wissen! Das es eine gewisse Spannung zwischen den beiden Familien gab, hatte er schon länger bemerkt. Aber es wurde geschwiegen und das nervte ihn mittlerweile sehr! Großvater Sato-san setzte sich wieder und nickte: “Anfangs ja, ich habe aber Frieden damit!” Fireball lehnte sich etwas gegen die Werkbank: “Warum, Vater ist immer sehr darauf bedacht, dass es Mutter gut geht!” Sato nickte und setzte sich etwas gerade auf: “Wie gesagt, anfangs war ich gegen diese Verbindung! Nach Mikos tod, habe ich gesehen, dass er für sie da ist, er hatte damals alles ein Jahr ruhen lassen, um deiner Mutter mit der Trauer zu begleiten! Obwohl ihm sehr viel Druck gemacht wurde! Es war eine schlimme Zeit damals für beide, ach was sag ich für alle!” Fireball beobachtete den alten Mann neben sich und schluckte, um die Trauer damals, hatte er nichts gewusst, das es für seine Eltern jedoch nicht leicht gewesen war, konnte er sich vorstellen. “Du hast geglaubt, dass er sie nicht liebt?” fragte er nach. Sato nickte einmal: “Ich hatte Vorurteile und habe mich von diesen bestimmen lassen!” Fireball dachte nach: “Weil er kein Christ ist!” stellte er seine Vermutung in den Raum. Sato-san nickte leicht: “Nicht nur deswegen. Weißt du Shinji, unsere Familie schmiedete seit Jahrhunderten, unter anderem auch die Katana der Samurai. Es sind nicht nur schöne Deko Artikel, sie wurden zum Töten verwendet, deswegen schmiedet man solch ein Schwert, deswegen stellt man Waffen her. Und der, der sie herstellt, ist genauso schuldig wie der, der sie einsetzt!” Fireball sah seinen Großvater an: “Irgendwann wollte das die Familie Sato nicht mehr, wir haben uns auf Alltagsdinge spezialisiert, wie du siehst.” Fireball begann, die einzelnen Skulpturen wieder in die Holzkiste zu legen, nachdem er sie betrachtet hatte. “Aber der Samuraistand wird wieder offiziell integriert, Ende des Jahres gibt der Kaiser die Katanas an die noch existierenden Familien zurück.” erklärte Fireball. Sato beobachtete seinen Enkel einige Momente: “Shinji, heute sehe ich die Verbindung als heilsam, für beide Seiten. Es ist richtig was passiert, auch so können diese Familien, nach so vielen, vielen Jahren, mit diesem Kapitel abschließen! Ich hege keine Antipathie gegen die Samurai und deren Strukturen, ganz im Gegenteil! Es ging mir vielmehr um das Militär! Ich war damals der Meinung, dass meine Tochter in diesen Konstellationen nicht glücklich werden würde, es war mein Egoismus, als Vater!” Fireball nickte, er verstand was sein Großvater ihm sagen wollte. “Ich war sehr ungerecht gegenüber deinem Vater, obwohl er mir immer mit Respekt begegnete. Ich hätte ihm helfen können, aber tat es nicht! … Aus Feigheit!" beichtete Sato seinem Enkel. Fireball bemerkte, dass sich sein Großvater ihm gegenüber öffnete, ihm etwas erzählte, was er jahrelang schwer mit sich herumgetragen hatte. “Dann wurdest du geboren, Shinji, alle waren damals wie heute sehr froh darüber und könnten nicht dankbarer sein!” wechselte der Großvater das Thema. Fireball schluckte leicht: “Von welcher Hilfe redest du?” ruderte Fireball nochmals zurück, er verstand gerade gar nichts mehr. Großvater Sato musterte seinen Enkel, der gerade eine Figur ganz genau betrachtete. “Das ist lange her!” antwortete der Großvater. Fireball ließ von der Figur ab und verzog seine Lippen. “Immer war alles lange her, was sollte das jetzt wieder?” ging es ihm genervt durch seine Gedanken. “Was hast du gefunden?” fragte Sato. Fireball blickte auf und ihm fiel die Figur wieder ein: “Einen Jet.” und reichte ihn Sato. “Ja, den hat dein Vater gemacht, ich wusste nicht mehr, dass er noch da ist.” Fireball bekam große Augen: “Was echt, mein Vater stand in dieser Werkstatt?” Er konnte es gar nicht glauben und musste grinsen. Sato lachte: “Ja, einmal, aber es war ihm wohl doch zu schmutzig!” erinnerte sich Sato und legte den kleinen Jet auf die Werkbank und stand abermals auf. “Meist war Royu hier, ich weiß auch nicht, dein Onkel würde ein guter Metallverarbeiter sein!” erklärte Sato, während er sich bückte. “Ach deswegen der Schraubenladen, wenn er alt ist!” kam es daraufhin von Fireball. Sato trug eine kleine Stofftasche an die Werkbank: “Schraubenladen?” fragte er nach. “Ja, er meinte, wenn er im Ruhestand ist, eröffnet er einen Schraubenladen und sitzt dann den ganzen Tag da drin und liest Zeitung.” erzählte Fireball belustigend. Sato-san lachte und schüttelte etwas mit seinem Kopf. “Großvater Hikari meint, er hat ne Schraube locker!” fügte Fireball noch mit an. Sato nahm den kleinen Jet und betrachtete ihn genauer: “Dein Vater hat ihn damals gezeichnet.” erklärte der Ältere. “Er sieht wirklich gut aus!” und legte den Jet auf die Metallplatte vor sich ab. “Aber er brachte ihn einige Tage später wieder zurück.” erzählte Sato weiter. “Ich werde ihn etwas aufpolieren!” beschloss er und griff nach einigen Substanzen, um das Metall zu reinigen. “Kannst du da eine kleine Ringmutter anbringen?” Fragte Fireball. Sato betrachtete die kleine Skulptur: “Ja, das müsste funktionieren, möchtest du ihn als Anhänger tragen?” wollte Sato wissen. Fireball zuckte mit den Schultern und grinste: “Ich weiß noch nicht!” Der Großvater machte sich an die Arbeit.
 

Auf Yuma hatte Colonel Rosso alle Hände voll zu tun, er ging die letzten Befehle von Hikari durch. Und koordinierte die Truppen. Die Bevölkerung musste beruhigt werden, so einen Angriff hatte es schon lange nicht mehr gegeben, alles war immer noch in heller Aufregung. Die Ruhe war vorbei. Davon war Rosso überzeugt! Kein feindliches Schiff hatte es geschafft, in den Orbit von Yuma einzudringen, und Yuma City blieb vom Angriff verschont. Er hatte erfahren, dass es auf Jarr nicht ganz so abgelaufen war und es auch zivile Verletzte gegeben hatte. Doch was ich im All abgespielt habe, darauf hatte er noch keine Antwort bekommen, wahrscheinlich wusste man auf Alamo und Jarr auch noch nicht mehr.
 

Hitomi und Shinjiro liefen den langen und breiten weißen Sandstrand entlang, ihr langes Kleid wehte sanft im Wind und berührte die kleinen Wellen, wenn es nach Hitomi ging, könnte sie hier noch einige Tage aushalten, sie zog ihn etwas mehr ins Wasser, man konnte weit Knöcheltief hineingehen, er stoppte sie und zog sie an sich heran, sie schmiegte sich an ihn: “Lass uns einfach hierbleiben!” er grinste. “Nur du und ich!” sprach sie weiter. Das sanfte Rauschen der kleinen Wellen untermalte das Bild der Beiden, wie sie im Wasser standen, nichts um sich herum nahmen sie wahr, nichts störte diesen Moment.
 

+++Erinnerungen+++
 

Hitomi stand wie jeden Montag am Meguro River außerhalb ihres Stadtteils und wartete auf Shinjiro. Der einzige Tag in der Woche, an dem er nicht vollkommen verplant war. Der gleich seinen Unterricht bei Ito-san beenden würde. Seit fast zwei Monaten trafen sie sich hier regelmäßig und wechselten über das Omamori regelmäßig Briefe aus. Normalerweise würde das auch über den Kommunikator gehen, den sie nun auch endlich zu ihrem 14. Geburtstag bekommen hatte. Es hatte etwas Klassisches, Briefe und sich zu treffen und nicht täglich schnelle Nachrichten hin und her zu schicken. Das hoffen und die Freude, dass der andere auch am Treffpunkt war. Es war so viel schöner, fand sie. Meist unterhielten sie sich, gingen spazieren oder etwas essen. Es war so ganz anders zwischen ihnen geworden. Anfangs wollte sie sich für den Namen Ziege sogar etwas rächen, doch etwas hatte ihr Interesse geweckt seit dem Bon-Odori im letzten Jahr. Hitomi wusste nicht, warum sie Shinjiro auf dem Hanami Fest gesucht hatte und sogar etwas traurig war, als er nicht aufgetaucht war. “Entschuldige, aber Ito-san hat einfach nicht aufgehört, aus seiner Jugend zum Schluss zu erzählen!” Hitomi lächelte: “Er ist alt und allein!” war Hitomis Antwort auf das Gesagte von Shinjiro. Er zuckte darauf kurz mit seinen Schultern: “Gehen wir was essen?” fragte er. Hitomi nickte, ein Snack könnte nicht schaden! Sie gingen gemeinsam die Straße am Fluss entlang, die Bäume waren saftig grün, es war Sommer. “Bald sind Ferien und ich kann es kaum erwarten!” begann Hitomi. “Du kannst immer kaum die Ferien erwarten!” stellte Shinjiro fest und zeigte auf ein Gebäude. Hitomi nickte die stumme Frage ab, Starbucks war ok. “Jeder freut sich auf die Ferien!” erwiderte sie. Shinjiro lachte: “Ja!” Sie blieben an einer Ampelkreuzung stehen. “Das sind meine letzten Sommerferien in der Mittelschule!” Shinjiro nickte und sah auf seinen Kommunikator: “Und die sind anders, weil?” wollte er wissen. Hitomi sah sich um, es waren viele Leute in diesem Stadtteil, der in der Nähe von Szeneviertel Shibuya war unterwegs. “Naja, man ist dann irgendwie erwachsen!” Es wurde grün und sie liefen los: “Ok!” war Shinjiros kurze Antwort darauf. Sie gingen in das Cafe und holten sich etwas zu trinken und süße Snacks, setzten sich damit wie einige andere an das Ufer des Meguro River und sprachen über die Ereignisse der Woche und begannen auch zusammen zu lernen für die Prüfungen. Shinjiro klappte gerade seinen Laptop zu und beobachtete Hitomi, die die letzten Sätze ihres Aufsatzes zu Ende schrieb. “Wolla fertig!” sagte sie und hielt ihr kleines rosa Notebook vor sich und betrachtete ihr Werk. Shinjiro grinste und nahm ihn in seine linke Hand. “Magst du ihn lesen?” fragte sie und hielt ihm ihr Notebook entgegen. “Gerne!” - “Boh!” kam es plötzlich laut zwischen ihnen, Hitomi zuckte zusammen und schrie kurz auf.Shinjiro fuhr erschrocken herum und konnte Hitomis Notebook noch gerade so vor einem Absturz bewahren. Sasuke, ein Klassenkamerad von Hitomi, hatte sich einen Spaß erlaubt, als er die beiden wie zwei Verliebte da sitzen sah. Und lachte nun vergnügt. “Sage mal, spinnst du?” kam es von Hitomi. “Nein, aber du, weil du mit so einem Langweiler hier abhängst.” antwortete Sasuke. Shinjiro beobachtete die beiden. Und rümpfte seine Nase. “Verschwinde!” rief ihn Hitomi entgegen. Darauf drehte sich Sasuke um, rief den beiden jedoch noch zu: “Ihr verliebtes Ehepaar!” Hitomi verschränkte ihre Arme. “Na toll, das ist morgen Gesprächsthema in der Schule!” ging es ihr durch den Kopf. “Sind deine Klassenkameraden auch manchmal solche Idioten?” fragte Hitomi und setzte sich wieder neben Shinjiro, der gerade ihren Aufsatz las. “Nein, es sind Langweiler!” war seine Antwort. “Ach quatsch!” Shinjiro las weiter und grinste: “Es stimmt aber!” und gab ihr ihr quietsch-pinkes Notebook wieder zurück: “Er ist sehr schön geschrieben, wie deine Briefe!” kommentierte er Hitomis Aufsatz. Sie wurde etwas rot.
 

+++Erinnerungen Ende+++
 

Ein großer und vor allem sehr lauter schwarzer Hubschrauber flog über die Insel, drehte eine Runde und suchte ganz offensichtlich einen Platz zum Landen. Shinjiro öffnete seine Augen, ließ Hitomi aber nicht los. “Beide atmeten aus und sahen sich an: “Er landet nicht wirklich hier, oder?” fragte Shinjiro, der mit seinem Rücken das Geschehen hinter sich kommentierte. Hitomi nickte leicht frustriert. Er drehte sich darauf langsam um, hielt Hitomi jedoch weiterhin im Arm. Circa 50 Meter vor ihnen am Strand setzte der zum japanischen Militär gehörige Hubschrauber auf. Shinjiro stellte sich etwas vor Hitomi. Und der Hubschrauber ließ den Motor aus rotieren. Shinjiro und Hitomi machten keinerlei Anstalten, auf das störende Monstrum zuzugehen. Nach wenigen Minuten, als der Hubschrauber keinen Sand mehr aufwirbelte, sprang zu beider Überraschung Shinji aus dem schwarzen, lauten Ungetüm. Hitomi und Shinjiro sahen sich fragend an: “Deine Insel wurde gerade eingenommen!” kommentierte Shinjiro das Bild und sie gingen langsam in dessen Richtung. “Ist das Mega-Cool hier, oder was?” lief und rief Fireball seinen Eltern entgegen. Es stiegen noch weitere Männer im Hintergrund aus. Hitomi und Shinjiro erreichten ihren Sohn, dieser grinste sie breit an. Shinjiro zeigte fragend in Richtung Hubschrauber. “Sie hat Ja gesagt!” kam es von Fireball. Daraufhin zogen sich Shinjiros Augenbrauen fragend zusammen und er blickte abwechselnd von seinem Sohn in Richtung Hubschrauber und zum Schluss zu Hitomi. Fireball entdeckte einen schwimmenden weißen Holzsteg, der weit ins Meer reichte und rannte auf diesen. Shinjiro beobachtete seinen Sohn und drehte sich zu Hitomi. “Sie hat ja gesagt!” wiederholte er die Worte. Hitomi lachte: “Sie weiß was sie tut!” sagte sie. “Hmh!” kam es darauf von ihm und zeigte mit seinem Kopf Richtung Shinji: “Sie schon, aber er?” und beide konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. Fireball konnte gerade noch so bremsen, bevor der Steg in das etwas tiefere Wasser endete. Er sah sich um, es war das reinste Paradies, das würde er auf alle Fälle Aaiko zeigen wollen. Da fiel es ihm wieder ein: "Auweia!" und rannte den Steg zurück zum Strand, dabei musste er aufpassen, nicht doch noch im glasklaren Wasser zu landen. “Ich hoffe, ihr habt es genutzt, der Urlaub ist wohl vorbei!" begann Fireball, als er vom Steg sprang. “Was ist hier los?” wollte sein Vater jetzt aufgeklärt werden. “Nun, ja!” sagte Fireball und blickte in Richtung Hubschrauber. Shinjiro verzog sein Gesicht und ging auf die drei Männer zu. Hitomi und Fireball blieben zurück.
 

“Na ist ja großartig!” kommentierte Colt Sabers Ausführungen und stützte seinen Kopf auf einer Hand ab. “Das ist jedoch noch nicht alles, Major Lancelot!” begann Roland und legte einen neuen Datenträger ein. Saber sah fragend zu dem Prinzen.
 

“Gut schaust du aus!” Musterte König Jarred seinen Freund vor sich. Shinjiro tat es Jarred gleich: “Du auch!” und er verschränkte seine Arme vor seiner Brust nachdem er seinen Vater, der neben dem Privatsekretär von König Jarred stand, begrüßt hatte. “Mein Urlaub wurde gestern mit einem Hubschrauber beendet!” erklärte Jarred frustriert. Shinjiro nickte: “Was ein Zufall, meiner gerade auch!” sprach Shinjiro ernst und blickte abwechselnd zu den drei Männern vor sich. “Wie habt ihr uns überhaupt gefunden?” wollte er jetzt wissen. Jarred grinste: “Du hast dich bei Morel verquatscht, Sonne, Strand, Meer … und!” Jarred zeigte in Richtung Fireball. Shinjiro sah zu seinem Sohn, der mit Hitomi den Strand bereits schon barfuß erkundete. “Er wusste nicht, dass wir hier sind.“ sagte Hikari. Jarred und General Hikari lachten: “Das nicht, aber er erzählte etwas, von: “Wehe ihr stört, absolute Ruhe, Einsamkeit!” Shinjiro schellte mit seinem Kopf wieder Richtung Jarred: “Ja, was gibt es daran nicht zu verstehen?” kam es etwas lauter als gewollt von ihm. “Und hier gibt es nicht so viele Orte, die das bieten, hübsch!” erklärte Jarred und sah sich um. General Hikari nickte. Shinjiro beobachtete die beiden und atmete kopfschüttelnd tief ein und aus. “Wir haben einen Kontakt!” kam es nach einigen Augenblicken von Jarred. Shinjiro drehte sich Jarred zu: “Was?” fragte er leiser. Der König nickte. Shinjiro ging sich durch seine schon längeren, vom Wind verwehten Haare. “Und wir haben nicht mehr als 80 Stunden bis zum nächsten Inferno!” Shinjiros Augen wurden größer und er blickte über die Insel. “Du hattest recht, es gibt einen Ablaufplan!” schlichtete Jarred ihren letzten Streit. “Na sowas!” kam es darauf von Shinjiro. “Wer hat das Kommando auf Jarr?” wollte er jetzt wissen! “Lancelot und Lorenz, Roland klärt die beiden gerade auf!” Shinjiro nickte: “Okay, super, wir haben keine einsatzfähigen großen Kampfschiffe und keine Waffe!” sagte Shinjiro ironisch und sah sich um. “Du hast zugestimmt, die Waffe zu bauen?” wollte sein Vater jetzt wissen. Shinjiro sah die beiden vor sich an und winkte mit beiden Armen ab und lief wieder Richtung Strand. Er wollte jetzt nicht diskutieren. Auf dem Weg zu seiner Familie stieß er verärgert mit einem Fuß Sand in die Luft. “Er denkt nach!” kommentierte Jarred das Bild, welches Shinjiro ihnen gerade bot. General Hikari verschränkte seine Arme vor der Brust und wartete erst einmal ab.
 

“Dr. Peaks und die anderen Wissenschaftler sind auf Hochtouren dabei, den Sender bis morgen nach Anleitung zu entwickeln.” Informierte Roland nun alle Anwesenden. Auch Lorenz, der dazu gerufen wurde, war nun vollkommen im Bilde und Colonel Rosso ebenfalls via Videoübertragung. “Das bedeutet, wir werden mit der anderen Seite sprechen können?” fragte Lorenz noch einmal nach. Saber nickte leicht: “Das dürfte interessant werden!” fügte Saber mit an. “Wenn alles bis dahin auch bereitsteht!” kam es von Colt: “Was ist, wenn es nicht funktioniert? Ballern die dann trotzdem das Ding ab?” sprach Captain Lorenz seine Gedanken aus. Colt, der eindeutig auf der Seite des Captains war nickte, aber war durch die ganzen neuen Informationen, die er erst einmal ordnen musste, wie gelähmt. Seine Gedanken waren bei Robin und Joshua und den anderen Zivilisten, er war in der privilegierten Lage, seine Familie in Sicherheit zu bringen, was er auch gleich tun würde, doch was ist mit den anderen. “Wie sieht der Bevölkerungsschutz aus?” fragte der Cowboy. “Laut Anweisung, werden 12 Stunden vorher sämtliche Flüge und Raumfahrten eingestellt und die Menschen werden über das Rescue System informiert, zuhause zu bleiben!” teilte Saber mit, der gerade die Anweisungen von König Jarred und Regierungsvertretern von Yuma in den Händen hielt. Colt strich sich über seine Augen. “Laut Aussagen der Wissenschaftler, wäre es also eine Chance!” stellte er fest, alle nickten. “Nur zu welchem Preis!” warf Colt darauf wieder ein. “Was ist mit Ramrod?” war seine nächste Sorge, sie könnten nicht einmal starten, weder der Friedenswächter war einsatzbereit, noch gab es gerade keinen Piloten. “Die Techniker sind dabei und werden durcharbeiten!” antwortete Saber. “Die Glücklichen!” - “Lässt du das jetzt Colt!” ermahnte ihn Saber. “Ja, gleich, eine Frage habe ich noch, wie willst du starten?” und der Cowboy sah seinen Boss herausfordernd an. Captain Lorenz, der zwischen den beiden saß, lehnte sich langsam zurück in seinen Stuhl. “Der First Grad wird ist unterwegs!” teilte Roland den Anwesenden mit, der die Nachricht schon vor einer Stunde bekommen hatte. Saber sah auf seine Uhr und atmete tief ein. Es war bereits nach 22 Uhr. Ins Krankenhaus musste er jetzt auch nicht mehr, Sincia würde mit seiner Mutter schon zuhause sein. Auch Colts Uhr bestimmte gerade sein Denken, er hatte gut einen Tag um alles zu organisieren, er buchte blind die Tickets, bevor die Einstellung des Flugverkehrs die Runde machte!
 

“Ich werde nicht hier bleiben!” kam es ernst und auch etwas lauter von Hitomi und legte ihre Sachen in den Koffer. “Du bist auf der Erde am sichersten!” argumentierte Shinjiro. “Nein, das habe ich schon einmal getan und…" Shinjiro unterbrach sie. “Und was, was kannst du vor Ort tun?” fragte er ernst und sah seiner Frau dabei in die Augen. Hitomi schüttelte mit dem Kopf: “Es ist eine vollkommen andere Situation, verlange das nicht von mir, hier zu bleiben, wenn ihr beide da draußen seid!” gab sie wütend zu verstehen. Sie sahen sich beide eine Zeit lang fest an: “Pack nur das Nötigste ein, wir werden alles andere abholen lassen!” sprach er ruhig und nahm sie in den Arm. Fireball, der das Geschehen und Gesagte zwangsläufig durch die Offenheit des Hauses mitbekam, stand in der Mitte des Raumes und wagte es nicht, sich zu bewegen, vielleicht würde er ja unsichtbar werden, hoffte er! Shinjiro löste sich von Hitomi und verließ das nur mit einer dünnen Papier-Wand abgetrennte Schlafzimmer und begann sich umzuziehen. “Hilf deiner Mutter!” wies er seinen Sohn an, Fireball nickte. “Ramrod hat einen Totalschaden und …” Shinjiro sah seinen Sohn ernst an. “Ähm! ich bin Mutter helfen!” wich Fireball etwas zurück und zeigte in die Richtung, in der er jetzt sofort verschwinden würde und war auch schon so gut wie weg. Shinjiro sah ihm nach, zog sich sein weites, bequemes Leinenhemd aus und tauschte es gegen sein blaues Poloshirt mit dem Emblem des First Grade. “Wie konntest du zustimmen, so etwas zu bauen?” Hallte eine Stimme hinter ihm. Shinjiro rollte kurz mit seinen Augen, als er sich das Shirt überzog. Dafür hatte er jetzt überhaupt keine Nerven. Er drehte sich seinen Vater zu: “Jarred baut sie!” war seine knappe Antwort und griff nach seiner Hose. “Und du gibst den Befehl, sie einzusetzen?” Shinjiro schloss seine Hose und sah seinen Vater kommentarlos an und kümmerte sich um seine Socken und Schuhe. “Das weiß ich noch nicht!” war seine nichtssagende Antwort. Sein Vater musterte ihn. Shinjiro griff nach seinem Kommunikator und stellte ihn an. Sein Vater kam langsam auf ihn zu. “Glaubst du wirklich danach hat sich alles erledigt?” fragte der ältere leise und fest. “Es wurde in einem Gremium zugestimmt!” war Shinjiros leise aber feste Antwort darauf. Und wandte sich gleich wieder ab und schlüpfte in seine Schuhe, während er seine Nachrichten durchging. “Jetzt benötige ich erst einmal Schiffe!” und rief die Truppenstärken von Alamo und den Gremium Teilnehmern auf und verließ dabei langsam das Haus. “Shinjiro!” setzte General Hikari nochmals an. Shinjiro drehte sich um, beide sahen sich an. “Ruf Royu an, ich brauche ihn!” war alles, was er sagte. Der Ältere blickte seinem Sohn nach und murmelte etwas Unverständliches und holte seinen Kommunikator hervor und sah sich etwas um. “Steht die Burg noch?” fragte er seinen Enkel, während er Royu anrief und auf ein Freizeichen wartete. Fireball grinste: “Ja, keine Feinde in Sicht gewesen!” der ältere grinste leicht, nickte und verließ telefonierend das Haus. Fireball folgte mit einem schweren Koffer.
 

“Sie holen ihre Familie aus Yuma raus, Mr. Wilcox?” fragte Captain Lorenz den Lockenkopf. Colt nickte. “Also, wenn sie meine wenige Anwesenheit nicht stört, können sie in mein Haus, meine Familie bleibt auf Yuma. Colt sah auf. “Sir!” Lorenz zuckte mit den Schultern, ich schlafe eh meistens auf dem Stützpunkt, wenn ich allein hier vor Ort bin. “Danke!” Lorenz grinste: “Es ist nicht weit, es hat auch einen Schutzraum, für den Fall eines Falles!” erklärte Lorenz.
 

“Du hattest es versprochen, Richard!” - “Sincia, es gab ein unerwartetes sehr wichtiges Meeting.” versuchte Saber seine Frau zu beruhigen. “Wichtiger als wir, deine Familie?” fragte sie. Saber beobachtete Sincia, sie war so verändert, es tat ihm weh, sie so zu sehen, aber er war auch hilflos, was sollte er ihr jetzt sagen, er entschied sich gar nichts zu sagen, sondern jetzt einfach bei ihr zu sein, sie zu trösten und ihr zuzuhören. “Ich hatte mir Sorgen um dich gemacht!” erzählte sie. “Sincia, liebes!” begann er und sah sie an. “Glaub mir, ich wäre niemals da geblieben, wenn es nicht wichtig gewesen wäre, ihr seid das Wichtigste und deswegen muss ich manchmal dort bleiben, um vor allem auch euch zu schützen!” versuchte er Sincia die Lage zu erklären. Sincia nickte. “Entschuldige, es ist alles so viel gerade!” Saber nickte und strich ihr über den Rücken und gab ihr einen Kuss.
 

Lorenz und Colt erreichten das Haus des Captains, welches in Colts Augen eine Villa war und geschätzt nur 15 Gehminuten vom Militärstützpunkt entfernt war. Der Cowboy sah sich in der Dunkelheit um, die Gegend war ruhig, die meisten Anwohner schliefen bestimmt schon. Sie vernahmen ein bebendes Brummen vom Nachthimmel her, das immer lauter und eindringlicher wurde. Es erschienen mehrere Schiffe, die eindeutig zur Landung auf dem Militärgelände ansetzten. In einigen Häusern ging nach und nach das Licht an, einige Nachbarn blickten aus den Fenstern oder traten auch vor ihren Häusern und beobachteten das Geschehen. “Schiffe aus Alamo!” kam es von Lorenz, der sich genau wie der Cowboy das Geschehen über ihren Köpfen ansah. In Colt breitete sich bei diesem Anblick über ihn ein ungutes Gefühl aus. Er hoffte, dass Ramrod in den nächsten Stunden für einsatzbereit erklärt werden konnte! Diese Ungewissheit, was auf sie zukommen würde, gefiel den Amerikaner ganz und gar nicht!
 

April war vor 30 Minuten auf Jarr gelandet, sie hatte vor wenigen Stunden einen Ab-Befehl von Saber erhalten. “Was ist nur geschehen?” fragte sie sich, es war kurz vor Mitternacht, als sie den Hangar betrat. Zu ihrer Verwunderung war es in diesem Taghell und alle verfügbaren Techniker, Mechaniker und Ingenieure wuselten um Ramrod herum. “Ok, das sieht nach einer Nachtschicht aus.” stellte sie ernüchternd fest.
 

Die Jard-Royal, das Privatschiff von König Jarred, steuerte unter Vollschub den Planeten Jarr an. Im halboffenen Séparée saßen Captain Hikari und Jarred sich gegenüber, zwischen ihnen stand ein hochglänzender Tisch, beladen mit Tablets, Notebooks und Unterlagen. Jared lehnte sich kurz etwas in dem breiten, gut gepolsterten weißen Ledersitz zurück, so langsam stieg in ihm die Müdigkeit auf. Hikari ging alle Meldungen der letzten Tage durch. Er stellte Kontakte zu anderen Militäreinrichtungen, auch auf der Erde her. Und las das Protokoll von dem Meeting, das sein Stab mit Prinz Roland vor wenigen Stunden gehabt hatte. Er atmete einmal tief ein und befasste sich jetzt mit dem entschlüsselten Taktikplan. Nach einigen Minuten lehnte er sich ebenfalls zurück und überschlug seine Beine. Und blickte in Jarreds müdes Gesicht. “Wie konnten sie sich so sicher sein, dass wir ihre Signalkugel in so einem abgelegenen Teil des Universums finden?” fragte er mehr sich selbst. Jared nickte langsam: “Tja!” sprach Jarred leise vor sich hin. Den beiden wurde Tee serviert, Shinjiro beobachtete das Tun des Service-Personals und rieb sich seine Augen. “Wer wird mit ihnen reden?” Jarred öffnete seine Augen, die ihm wohl kurzzeitig zugefallen waren. An das hatte er noch gar nicht gedacht! “Es sollte ein Regierungsvertreter sein, die Kugel wurde in deinem Sektor gefunden und Jarr ist ein Haupt-Angriffsziel.” erklärte Shinjiro. “Warum nicht du?” fragte Jarred müde nach. “Ich bin kein Diplomat, in dieser Konstellation geht die Politik vor!” stellte Shinjiro die Lage klar dar. Der König brummte ein: “Mhm!” und schloss wieder seine Augen. Captain Hikari beobachtete die Reaktion seines Freundes, der nicht mehr aufnahmefähig war und stand auf. Er ging in den hinteren Teil des Raumgleiters, wo seine Familie saß.
 

Saber hatte Sincia wieder beruhigen können, sie schlief bereits tief und fest, er wollte sich noch etwas frisch machen. Gestern hatte er seine Tochter gar nicht gesehen, das schlechte Gewissen hatte schon den ganzen Tag an ihm genagt. Das würde sich in Zukunft nicht ändern, es wird Tage geben, oder Wochen, an denen er seine Familie nicht sehen würde. Die Theorie darüber in seinem Kopf war klar, jedoch fühlte sich die Praxis überhaupt nicht gut an. Wahrscheinlich würde man sich daran gewöhnen. Er war dem Grenzland verpflichtet und Sincia wusste das, doch seiner Frau ging es gerade nicht gut, wer würde da sein, wenn seine Mutter in naher Zukunft wieder abreisen würde. Er hoffte auf das Band der Frauen, die sich in der Abwesenheit gemeinsam unterstützen würden.
 

Lorenz zeigte Colt das Haus und vor allem den Schutzraum: “Er müsste nur mit Vorräten aufgefüllt werden!” Mit dem Satz beendete Lorenz seine Besichtigungstour. “So ein Ding gab es sogar letztens im Ferienhaus!” sprach Colt. “Ja, nach dem ersten Outriderkrieg sind diese Pflicht auf Jarr!” erklärte der Jetpilot. Colt nickte, Jarr hatte danach wirklich die besten Sicherheitsvorkehrungen in Sachen Bevölkerungsschutz. Das war dem Cowboy schon so manches mal aufgefallen. “Danke Captain Lorenz!” kam es von Colt, der aschblonde Pilot grinste: “Nicht dafür, außerdem haben sie hier zufällig nette Nachbarn!” und Lorenz verließ den Raum, Colt folgte den Deutschen. “Nette Nachbarn sind wichtig!” antwortete Colt und sah sich um. Lorenz lachte und öffnete eine Tür, das Zimmer dahinter war wohl Lorenz Büro. “Es ist Hikari!” erklärte er kurz. Der Lockenkopf zuckte mit seinen Schultern: “Geschichten über den Gartenzaun, werde ich nicht austauschen!” Lorenz grinste: “Erzählen Sie mir, was es Ihnen so schwer mit Hikari macht!” forderte Lorenz jetzt den Cowboy auf und bot Colt einen Platz an. Er selbst räumte Sachen zusammen, die er auf dem Stützpunkt benötigen würde. Colt, presste seine Lippen aufeinander und verzog diese ein wenig. “Ich werde seit der ersten Begegnung nicht warm mit ihm, oder besser mit seiner Art, aber das läuft beides zusammen.” Lorenz setzte sich. “Er hat sie seitdem er wieder da ist zweimal befördert!” stellte Lorenz das offensichtliche in den Raum. “Nachdem ich das Gesuch gestellt hatte!” kam es von Colt. Der Captain nickte: “Das hätte er nicht annehmen müssen!” erklärte Lorenz. Colt lehnte sich zurück und beobachtete das Verhalten seines Gegenübers. “Warum sprach ihn der Captain genau jetzt auf dieses Thema an?” fragte sich der Cowboy. “Und First Lieutenant bin ich auf das Bitten von Mr. Lancelot geworden!” Nun war es Lorenz, der sich zurücklehnte und den Cowboy musterte. “Mr. Wilcox, sie glauben wirklich, dass man den First Lieutenant Status erwirbt, wenn jemand darum bittet? Sie sind jetzt in der Laufbahngruppe der Offiziere. Der Dienstgrad First Lieutenant kann in der Regel frühestens zwei Jahre nach der Ernennung zum Second Lieutenant gegeben werden. Sie haben das in drei Monaten geschafft und Hikari, hätte es nicht getan, wenn er von ihren Fähigkeiten nicht überzeugt wäre!” beendete Captain Lorenz seine Erklärungen. Die Augenbrauen des Lockenkopfes zogen sich nachdenklich zusammen. “Sie trauen ihm nicht!” stellte Lorenz fest. Colt nickte leicht. “Warum nicht?” wollte es der Captain jetzt genau wissen. Der Cowboy wusste nicht, ob er so ein brisantes Thema ausgerechnet mit Lorenz besprechen sollte. Er kannte die Verbindung der beiden Männer, sie waren Wingmans, das stellt schon eine hohe Vertrauensbasis zwischen Hikari und Lorenz dar, die nicht nur dienstlich geht. “Warum wollen sie das wissen?” fragte Colt. Der blonde Pilot grinste leicht: “Vielleicht kann ich helfen!” antwortete er. “Warum?” Lorenz holte tief Luft: “Ich sehe in ihnen einen ausgezeichneten Offizier, der nicht im First Lieutenant-Status hängen bleiben sollte, alles, was jetzt kommt, fließt einher, wie gut sie mit ihrem Vorgesetzten können.” erklärte Lorenz. “Mein Vorgesetzter ist Major Lancelot! Und ich krieche niemanden in den Hintern!” stellte Colt fest! Der deutsche nickte. “Das sollten sie auch nicht tun!” Colt schüttelte mit seinem Kopf: “Haben Sie nicht einmal gezweifelt an Hikari nach seiner Rückkehr?” stellte Colt offen die Frage, die ihn am meisten beschäftigte. “Nein!” kam es klar und schnell von Lorenz. “Aber Zweifel stehen ihnen zu, Mr. Wilcox, reden sie mit Hikari! Er mag es, wenn man das tut!” riet ihm Lorenz und packte seine Sachen weiter zusammen. “Sie sind kein Angestellter, ein Arbeitnehmer in einem Job. Sie sind kein Zivilist mehr, das muss ihnen bewusst werden!” Colt hörte zu und dachte über die Worte nach. “Sie haben ihr Leben dem Dienst an der Waffe verschrieben, sie stehen im Dienst der Menschen und mit diesem Eintritt haben sie Hikari erlaubt, über sie zu entscheiden!” Colt zog seine Augenbrauen zusammen: “Er herrscht nicht über mich!” stellte Colt klar. “So meinte ich das nicht, deutsche Begriffe sind da klarer, “Feldherr oder Heerführer”, es muss einen geben, der Führt und die volle Verantwortung übernimmt! Und als Hikari ihr Gesuch angenommen hat, hat auch er ihnen gegenüber eine bewusste Entscheidung getroffen, sie sind beide einen Vertrag eingegangen, er steht in ihrer Pflicht mit seinen entscheidungen die er trifft, sie heile wieder nach Hause zu bringen, sie dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden mit ihrem können. Stellen Sie sich ein Ping Pong Spiel vor. Und ist letztendlich nichts anderes wie bei Major Lancelot, der auch für sie verantwortlich ist, ihm vertrauen sie doch, oder?” Colt ließ seinen Blick über den Schreibtisch des Captain schweifen: "Natürlich!" kam es schnell vom Cowboy. Lorenz nickte: “Als sie vermisst waren, nach der Stürmung der Tromston Ranch, hat sich Hikari um sie mehr Sorgen gemacht, als um seinen Bruder.” erzählte Lorenz fast beiläufig. Colt sah den Captain, der sein Notebook und andere Sachen in seine Tasche packte an. und ließ darauf nachdenklich seinen Blick über den Schreibtisch gleiten. Er blieb an einem Foto hängen und betrachtete es. “Wer ist das alles?” und er zeigte auf das gerahmte Bild. Lorenz verstand erst nicht, hatte ihm der Cowboy nicht zugehört? Er schaute in die gezeigte Richtung und reichte Colt das Bild: “Das wurde auf Alamo gemacht, zu Beginn der Ausbildung zum Kampfpiloten, wir waren 18, höchstens 19 Jahre alt. Zu Beginn waren wir 25, nach 2 Monaten noch 15 und zum Schluss blieben Collens, ich und er übrig.” Lorenz zeigte auf einen Jugendlichen, der seinem Hombre erschreckend ähnlich sah. Lorenz und Hikari hatten sichtlich Spaß beim machen dieses Fotos. Der Lockenkopf fixierte das Bild und dachte über die Worte von Lorenz nach. Nach einigen Minuten stellte er das Bild wieder auf den Tisch ab und nickte. “Sie waren an diesem Abend nicht da wo sie sein sollten, sie sind ein guter Schütze, haben jedoch keine Erfahrung bei Bodenoffensieven und Stürmungen. Somit galt es in erster Linie, erst einmal Sie zu finden, erinnern Sie sich noch, wie er damals reagiert hatte?” Colt dachte nach, “Captain Hikari hatte ihn nur angesehen und ihm eine Flasche Wasser in die Hand gedrückt, aber er ging auf seine Entschuldigung nicht ein.” erinnerte sich der Cowboy. “Hm!” lehnte sich der Lockenkopf zurück, er musste das Gesagte erst einmal sacken lassen.
 


 

Shinjiro lehnte an der Glasabtrennung und betrachtete Hitomi beim Schlafen. Nach einer Weile löste er langsam seinen Blick von ihr und sah sich im Gleiter um. Sein Sohn stand am Ende der Kabine und blickte aus einem der großen Fenster. “Nach was hältst du Ausschau?” riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Fireball löste sich vom Anblick der Erde, die immer kleiner wurde. “Ach, nach gar nichts!” antwortete er seinem Vater, der sich neben ihm an ein Fenster lehnte. “Mach das nicht, freu dich lieber auf das Wiedersehen!” Fireball sah auf: “Du hast leicht reden, Mutter ist an Bord!” Shinjiro lächelte darauf etwas und musterte seinen Sohn neben sich. “Es war ihre Entscheidung!” war seine klare Antwort darauf. Fireball nickte. Shinjiro sah ebenfalls kurz nach draußen, die Erde war kaum noch zu sehen. “Also hast du dich in all den Jahren nach dem Wiedersehen ausgerichtet?” fragte Fireball nach. Shinjiro lehnte sich wieder an: “Nein, aber die Trauer des Abschieds wirft dunkle Schatten auf das Wiedersehen.” Fireball wandte seinen Blick vom Fenster ab, jetzt gäbe es für zwei Stunden nur noch das tiefschwarze All um sie. An Bord war es ruhig, die meisten schliefen, das Licht war gedämpft. “Hä, wie meinst du das?” wollte er wissen und lehnte sich neben seinen Vater an die Wand. “Sei dankbar, dass es da jemanden gibt, der auf dich wartet und sich auf dich freut.” begann sein Vater. “Also ich soll mich lieber freuen, dass ich Aaiko wahrscheinlich Wochenlang nicht sehe?” und er schaute seinen Vater neben sich an. “Natürlich nicht!” und Shinjiro stieß seinen Sohn leicht gegen dessen Stirn. “Wichtig ist, wie wir uns verabschieden, es ist für beide Seiten schwer, aber die Art und Weise eines Abschieds, bestimmt, wie wir den anderen in Erinnerung behalten!” Fireball verstand und grinste. Shinjiro beobachtete die Reaktion seines Sohnes: “Ja, das auch!” und er grinste darauf auch leicht und erzählte weiter: “Das letzte Wort, der letzte Blick entscheidet, ob es einem schwer oder leichter fällt!” Auch ich habe damals zurückgeblickt und bin mit dem schönsten Bild in meinem Kopf gefahren.” erinnerte sich Shinjiro. Fireball verstand auf was sein Vater hinaus wollte, statt Trübsal zu blasen und sich zu bemitleiden, dass er seine Freundin jetzt nicht um sich hatte, sollte er sich freuen, dass er sie wiedersehen würde. “Was war das für ein Bild?” fragte er neugierig nach. Shinjiro sah seinen Sohn neben sich an und rief das Bild in seinen Erinnerungen ab und musste grinsen: "Ich saß im Taxi und drehte mich noch einmal um, das habe ich davor nie getan und deine Mutter wusste das!” Fireballs Augen schweiften durch die Kabine und sein Blick ruhte einige Sekunden auf seiner schlafenden Mutter. Er sah wieder zu seinem Vater, der wartete, bis er wieder zuhörte: “Ich hatte damit gerechnet, dass sie schon im Haus verschwunden war, doch sie stand noch auf der Straße.” Shinjiro sah seinem Sohn in die Augen: “Mit dir aufm Arm, sie lächelte und winkte, du wohl auch, aber es sah so aus.” Er machte die Bewegung mit seiner Hand nach und musste leise lachen. Fireball grinste, ihm gefiel diese Geschichte, das hatte ihm noch nie jemand erzählt, er hatte seinen Vater tatsächlich verabschiedet, ihn sogar nach gewunken, obwohl er es nicht mehr wusste, er so klein war! Er hatte tatsächlich einen richtigen Abschied von ihm gehabt! Und somit hatte sein Vater 16 Jahre lang von ihm ein Bild in seinen Erinnerungen, mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen! Vor seinem inneren Auge erschien Aaiko, die ihn anlächelte. “Also wie ein Foto!” stellte Fireball fest. Shinjiro nickte: “Ja, es war das Letzte, was ich sah, als alles um mich herum explodierte und das erste was ich sah, als ich aufwachte und das einzige was ich von euch beiden hatte als ich an euch dachte und womit ich zurück kam!” - “Ich verstehe!” nickte Fireball. “Das meine ich mit dankbar, ein trauriges, trauerndes Abschiedsbild, stärkt dich nicht und sie auch nicht, aber das, sowas bleibt für immer!” und Shinjiro zeigte auf seine Stirn, dieses Bild hatte sich in ihn eingebrannt. “Ich versuche es!” sagte Fireball. Shinjiro grinste: “Gut!” und er stellte sich jetzt mit verschränkten Armen vor seinen Sohn: “Sie hat also, ja gesagt!” und wollte jetzt alles wissen. “Ja!” grinste Fireball.
 

Saber war im Wartungshangar angekommen, April hatte ihm geschrieben, dass sie vor Ort war. Um Ramrod waren Kräne und Hebebühnen aufgebaut und es wurde von allen Seiten am Friedenswächter gearbeitet. Saber würdigte jeden Mechaniker mit einem dankbaren Blick, auch sie hatten sich selbstlos bereit erklärt, die Nacht durchzuarbeiten, um Ramrod so schnell wie möglich und vor allem sicher wieder startklar und einsatzbereit zu bekommen. An diesen Menschen hing im All zu einem sehr großen Teil ihr Leben! Er betrat die Brücke, auch dort waren alle Systeme hochgefahren, überall blinkte und piepste es. “Saber!” April begrüßte den Schotten mit einer Umarmung. “Danke für deine gute Arbeit!” April nickte: “Ja, aber was hat das alles zu bedeuten?” wollte sie wissen! “Ich werde euch alle zusammen aufklären!” war Sabers Antwort. April verstand. “Machen wir uns an die Arbeit!” sagte er, während er sich in seine Satteleinheit setzte und die Schadensberichte aufrief. “Das System läuft, ich bin dabei die Challenge Phase zu koordinieren, an sich ist sie einsatzfähig, das letzte Wort haben allerdings die Techniker!” gab April ihm einen Bericht. Daraufhin betraten zwei Ingenieure die Brücke, Saber sah auf.
 


 

Colt erreichte mit Lorenz den Militär-Raumhafen, das Offizierskasino war voller Kadetten und Offiziere. Es war bereits schon halb zwei morgens. Colt ging Richtung Hangar, um zu sehen, wie es um den großen Cowboy stand. Er lief über das nächtliche Rollfeld, in der Ferne landete ein weiteres Schiff. Er hielt seinen Kommunikator in der Hand. Jetzt hatte er endlich auch mal Zeit seine privaten Nachrichten zu lesen. Sein Hombre hatte ihm schon vor Stunden ein Bild geschickt, auf dem nur Fireballs und Aaikos Hand zu sehen waren, im Hintergrund erkannte der Cowboy den Fuji. Aaikos Finger schmückte ein Ring. Colt grinste über beide Ohren, “Na geht doch!” murmelte er und trat in den Hangar. In dem es taghell war. Als er die Brücke betrat, fand er zu seiner Überraschung Saber und April vor, sie begrüßten sich. Colt freute sich, April wiederzusehen und es beruhigte ihn auch ein wenig. “Nun sind wir ja fast vollzählig!” kommentierte die Blondine das nahezu spontane Teamtreffen. Der Cowboy sah sich um, so wie es aussah, hatten sie alle denselben Gedanken gehabt, Ramrod musste fertig werden und sie alle wurden auf der Brücke gebraucht, schließlich kannten sie die Feinheiten, welche sie im Falle eines Kampfes benötigten! Er trat an seinen Feuerleitstand, an dem ein Notebook angeschlossen war, so wie es aussah, bekam er neue Raketen und Feuerkraft. Ein Flugingenieur setzte sich in die Piloten-Einheit und schloss auch dort ein neues System an. Es lief alles Hand in Hand, das beeindruckte den Cowboy immer wieder, jeder wusste was er zu tun hatte! “Ich hoffe, wir bekommen die Überstunden bezahlt!” Riss ihn jemand mit diesem Satz aus seinen Gedanken. Colt nickte stumm. “Wenn du eingeloggt bist, ja!” kommentierte Saber. Jetzt drehte sich Colt doch zu dem Gesagten und sein genervter Spruch zu diesem Satz löste sich blitzartig in Freude auf. Der Schotte und April begrüßten gerade den Neuankömmling, mit ihm hatten sie heute Nacht nicht mehr gerechnet. “Deine Witze waren auch mal besser Hombre!” und Colt nahm seinen besten Freund kurz in den Arm. “Ich passe mich nur meiner Umgebung an!” konterte Fireball auf Colts Spruch. Daraufhin strubbelte der Cowboy den Japaner seine Haare durch, dessen neue Frisur lud förmlich dazu ein. “Hey, weißt du, wie viel Arbeit das war!” zog Fireball seinen Kopf weg. “Früher war es ihm egal, heute ist es Arbeit!” kommentierte er den Satz von Fireball. Saber und April mussten bei dem Bild, was die beiden ihnen boten, lachen. Aber dem Lockenkopf gefiel das, was er sah, sein Hombre trug seine Haare jetzt mit einem kurzen Seitenscheitel, der circa 2 cm über seinem linken Ohr anfing, Colt hätte nie gedacht, dass sowas auf dessen Kopf möglich war. Die längeren Haare zur rechten waren mit Gel gestylt, das Gesamtbild stimmte in Colts Augen wieder. Die neue Frisur ließ etwas vom alten Fireball durchblitzen. Die Frisur war alltagstauglich und dienstlich gab es daran nichts auszusetzen. Tja, so viele Möglichkeiten hatte Colt selbst nicht! Seine Lockenpracht, würde irgendwann aussehen wie die von "Slash von Guns´n Roses”, deren Klassiker Colt sehr gerne hörte! “Steht dir aber und wollte erneut danach greifen.” Fireball war schneller. “Hau ab Kuhhirte!” und lief zum anderen Ende der Brücke. April rollte gespielt, genervt mit ihren Augen, das hatte sie vermisst und wollte es auch nie mehr missen. Saber sah den beiden nach und stellte sich vor Colt, um dem Treiben ein Ende zu setzen, obwohl auch er für diese kurze Einlage dankbar war, es gab allen gerade etwas Aufwind und frische Gedanken. “Seit wann bist du vor Ort?” wollte der Highlander von seinem Piloten wissen. Fireball sah sich um: “Wir sind vor 20 Minuten gelandet und der Hangar stand hell erleuchtet offen, eigentlich wollte ich nur schauen, wie es um Ramrod steht.” erklärte Fireball, als er an seine Teamgefährten wieder herantrat. “Wie wir alle!” kam es von Saber, der in die Runde schaute und jeden einzelnen Musterte. April, die wieder angestrengt und vertieft auf ihr Tablet sah. Colt, der wieder zu seinem Feuerleitstand ging. Und nun auch der Pilot, der aus seinem Urlaub gerissen wurde und sich sein mobiles Steuermodul gerade einrichtete. Alle drei haben sich, ohne sein zu tun, dazu entschlossen nach Ramrod zu sehen und auch mitzuarbeiten. Es zeigte Saber nicht nur die Verbundenheit des Teams sondern auch das sie die Mission, die sie noch nicht einmal kannten erfolgreich zu Ende bringen wollten! Das ist wahrer Teamgeist und wieder einmal war sich der Schotte sicher, mit den dreien damals die richtige Wahl auf Alamo getroffen zu haben!



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