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Countdown to Christmas

Digimon Weihnachtsprojekt
von

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Kapitel 4

War er jemals in seinem Leben schon so nervös gewesen?

Sicher nicht.

Aber dieser Abend war ja auch nicht irgendein Abend. Es war DER Abend.

Heute würde er Mimi die Frage aller Fragen stellen und er hoffte so sehr, dass sie Ja sagen würde.

Trotzdem ging ihm seine Coolness so langsam flöten, die er sonst so siegessicher an den Tag legte. Seine Hände kribbelten bereits, wenn er in seine Jackettasche fasste und dort die kleine Ringschatulle ertasten konnte.

Mimi war immer noch nicht da, obwohl sie fürs Kochen eingeteilt war. Und irgendwie konnte ihm auch niemand so richtig sagen, wohin sie verschwunden war. Er wusste nur, dass Joe ebenfalls fehlte. Vermutlich hatten sie irgendwas Wichtiges im Supermarkt vergessen und mussten noch mal los.

„Du könntest etwas mehr Begeisterung zeigen, dafür, dass wir uns für dich und diesen Baum quasi ein Bein ausgerissen haben“, riss ihn Karis Stimme wach. Sie stand neben ihm, die Hände in die Hüften gestemmt und wirkte etwas gestresst.

„Also ehrlich, Tai. Du stehst da, als wäre dir speiübel. Passt dir schon wieder irgendwas nicht? Zu viel Glitzer? Zu wenig Kugeln? Zu bunt?“

Tais Blick wanderte zu dem wunderschönen Baum vor ihnen, der endlich fertig geschmückt war.

„Nein, nein, er ist perfekt geworden“, widersprach er. „Ich werde nur langsam etwas ungeduldig, das ist alles.“

„Ungeduldig, warum?“, wollte Kari sofort wissen, woraufhin er verlegen grinste.

„Er hat Hunger, was sonst?“, kam es von Sora, die plötzlich hinter ihnen auftauchte. „Aber ich kann dich beruhigen. Das Essen ist fertig. Yamato hat die Instrumente aufgebaut und jetzt warten wir nur noch auf…“

Im selben Moment ging die Tür zu ihrer Wohnung auf und ein kalter Wind kam von draußen herein. Tai ließ Kari und Sora stehen, um zur Tür zu eilen. Es überraschte ihn nicht, dass es Mimi und Joe waren, die endlich zurück waren. Was ihn jedoch überraschte, war, dass sie keine Tüten oder sonst irgendetwas bei sich hatten. Er dachte doch, sie wären noch mal einkaufen gegangen…

„Hey Liebes“, begrüßte er seine hoffentlich zukünftige Verlobte. „Ist alles in Ordnung? Wo seid ihr gewesen?“ Er wollte ihr einen Kuss auf die Wange hauchen, doch Mimi wandte sich viel zu schnell ab und hing stattdessen ihre Jacke auf, ohne ihn auch nur anzusehen.

„Wir mussten uns nur mal ein bisschen die Beine vertreten“, war alles, was von ihr als Antwort kam. Stutzig sah er Joe an. Dieser grinste unsicher.

„In der Küche ging es ziemlich hitzig her. Na ja, du weißt ja, wie das ist, wenn man mit Davis kocht.“

Nein, nicht wirklich. Aber das war auch egal.

Mimi ging an ihm vorbei und betrat den Raum, der inzwischen weihnachtlich dekoriert war. Ihr Blick glitt von dem festlich geschmückten Tisch mit dem Silberbesteckt und dem duftenden Essen, bis hin zum Tannenbaum und blieb daran hängen.

Tai stellte sich neben sie und sah sie erwartungsvoll an.

„Gefällt es dir?“

„Ja, es ist alles sehr schön geworden“, antwortete Mimi.

Aber Tai sah nicht den Funken von Begeisterung in ihrem Blick.

Stattdessen räusperte sie sich nur und ging rüber zum Esstisch.

„Wollen wir dann? Ich habe einen Bärenhunger.“

Die anderen folgten ihrem Beispiel und suchten sich einen Platz, während Tai sich neben Mimi setzte und sichtlich verwirrt war.

War das noch normal?

Mimi liebte Weihnachten über alles, doch gerade schien es eher, als wäre das ganze Fest die reinste Tortur für sie.

„Da habt ihr euch ja fein ums Kochen gedrückt“, maulte Davis drauf los, der sich gegenüber von Mimi platzierte und mit dem Finger anklagend auf Mimi und Joe zeigte. „Wo seid ihr so lange gewesen? Echt unfair. Zur Strafe müsst ihr nächstes Jahr alleine kochen.“

„Als ob sie es jemals wagen würden, dir die Show zu stehlen“, lachte Yolei auf und gab ihm im Vorbeigehen einen Klaps auf den Hinterkopf.

Davis meckerte drauf los und alle anderen fanden diesen kleinen Schlagabtausch mehr als unterhaltsam. Nur Tai nicht.

Er spürte, dass etwas nicht stimmte.

Seine Hand glitt unter der Tischdecke zu Mimis Bein und streichelte sie sacht. „Ist wirklich alles in Ordnung? Du siehst etwas blass aus.“

Mimi nickte und reagierte gar nicht auf seine liebevolle Berührung. „Alles gut, Tai. Lass uns essen, bevor es kalt wird.“

Dann schaufelte sie sich den Teller voll, wie alle anderen auch.

Es folgten ausgelassene Gespräche und Yamato plauderte aus, was für eine grauenhafte Sängerin Yolei doch sei, woraufhin ein Kleinkrieg am Tisch ausbrach – zur Unterhaltung aller anderen.

Mimi hingegen stocherte gedankenversunken in ihrem Essen herum, ohne auch nur einen Happs davon zu probieren. Eben sagte sie doch noch, sie hätte einen Bärenhunger.

Auch Tai war der Appetit vergangen.

Mist.

Was, wenn es ihr nicht gut ging, sie krank war und sich ihm und den anderen zuliebe nur zusammenriss, um das Fest nicht zu ruinieren?

Während die anderen sich weiter angeregt unterhielten, beugte er sich zu ihr, so dass nur sie ihn hören konnte.

„Möchtest du gern allein sein?“

Fragend wandte sie sich ihm zu.

„Was meinst du?“

„Komm mit.“ Tai nahm ergriff ihre Hand und zog sie auf die Beine, weg von der quasselnden Meute. Er führte sie in sein Büro, dass er vor kurzem frisch renoviert hatte und schloss die Tür hinter sich. Augenblicklich verstummten die Stimmen von draußen.

Mimi stand nun vor ihm, mitten im Raum und sah ihn zweifelnd an.

„Und nun?“

„Und nun…“, sagte er und machte einen Schritt auf sie zu, um sie an sich zu ziehen. „…sagst du mir, was los ist. Ich sehe doch, dass dich irgendwas bedrückt.“

Ein kurzes Aufblitzen in ihren Augen kam zum Vorschein, doch verschwand genauso schnell wieder. Stattdessen zwang sie sich zu einem Lächeln.

„Es ist alles gut, wirklich. Ich hatte vorhin nur leichte Bauchschmerzen, aber jetzt geht es schon wieder.“

Tai seufzte erleichtert auf. „Wirklich?“

„Ja, wirklich“, beschwichtigte Mimi ihn und strich mit der Hand über seine Wange.

„Würdest du mir dann einen Gefallen tun?“

Sie nickte. „Ja, natürlich. Welchen?“

Er holte schnell einen Zettel und einen Stift von seinem Schreibtisch. „Schreib einen Weihnachtswunsch auf. Aber es darf nichts Materielles sein.“

Zunächst sah Mimi ihn nur fragend an, doch als er sie flehend anlächelte, gab sie sich seufzend geschlagen.

„Oh man, du und deine verrückten Ideen immer“, sagte sie kichernd und schrieb etwas auf. Dann reichte sie ihm das gefaltete Papier. „Und jetzt?“

„Danke. Jetzt gebe ich dir meinen“, sagte er und zog einen Zettel aus seiner Hosentasche, den er ihr reichte. „Aber noch nicht aufmachen. Dort steht mein Wunsch drauf. Die anderen haben auch alle einen aufgeschrieben, die hängen schon am Baum. Nach dem Essen wird jeder einen Zettel davon öffnen und ihn laut vorlesen. Aber ich möchte, dass du meinen liest und ich deinen.“

Mimi lachte. „Ist das nicht geschummelt?“

Tai zuckte nur mit den Schultern. „Das merkt doch keiner. Tu es einfach, okay? Mir zuliebe.“

Lachend schüttelte Mimi den Kopf, ehe sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn sanft küsste. „Okay, ich spiele mit. Dir zuliebe.“

Tai erwiderte den Kuss und zog sie noch enger an sich, doch gerade, als sein Herz vor Aufregung begann, wie wild zu schlagen, hörte er Musik aus dem Wohnzimmer.

„Die spielen das jetzt schon?“, schimpfte er drauf los und löste sich von seiner Freundin. „Ich habe doch gesagt, sie sollen noch warten.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wir wünschen euch ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest.
Es folgen für die Feiertage noch zwei weitere Kapitel :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hallostern2014
2022-12-24T21:36:40+00:00 24.12.2022 22:36
Huhu ihr Lieben, ich hoffe ihr habt einen schönen 1 Feiertag gehabt 😍

Oje, Mimis Verhalten weckt in Sora und Matt doch noch mehr Misstrauen. Vorallem wenn sie alleine mit Joe wieder kommt und dieser Mimi wieder in Schutz nimmt. Wobei er ja auch einen guten Grund hat. Und Davis Oje, aber Tai hat es nicht so wahrgenommen. Er ist 1. So sehr nervös der Arme und 2. Macht er sich sehr sorgen um Mimi. Die anderen haben aber sich gegenseitig gut abgelenkt. So das Tai Mimi wirklich gut beobachten konnte. Er ist so liebevoll zu ihr, und mekt sofort das etwas nicht stimmt.

Seine sorgen um Mimi ist so groß das selbst er keinen Hunger hat und das sagt schon einiges. Ich hoffe so sehr das beide wenn alles raus ist den Abend doch genießen können. Und Mimi wieder wie die alte ist.

😍 Ich bin schon sehr gespannt was auf die Zetteln stehen. Am meisten aber von unsere Lieblinge 😍

Jetzt bekommt aber wohl erstmal Matt Ärger von Tai, weil er sich nicht an seinen Plan hält. 😂

Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel.

Ich wünsche ich noch einen schönen restlichen Heiligenabend 😍


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