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My (little) secret

von

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Zurück in der Wohnung ließ sich Tenn in dem Wohnzimmer auf das Sofa fallen, lehnte sich gegen die Rücklehne und schloss einen Moment einfach nur seine Augen.

Er wusste, dass er sich nicht zu viele Sorgen machen sollte. Immerhin schien Riku sehr gut auf sich aufpassen zu können, nach allem, was er mitbekommen hatte. Aber er konnte auch nicht verdrängen, dass er sich fragte, wohin Riku gegangen war, nachdem er diesen Anruf bekommen hatte.

„Hab ich doch richtig gehört, dass du zurückgekommen bist“, drang Gakus Stimme zu ihm, worauf Tenn seine Augen wieder öffnete und etwas zur Seite blickte.

„Hmm“, erwiderte Tenn nur etwas murmelnder, „Riku musste scheinbar noch was erledigen. Irgendein Anruf.“

„Du machst dir sorgen“, sagte Gaku daraufhin, trat zu ihm und ließ sich neben ihm auf dem Sofa nieder, hob kurz eine Augenbraue, „ist das von Nanase?“

Tenn zuckte ein wenig unmerklich zurück, als er bemerkte, wie Gaku ein wenig über das Halsband und den Anhänger daran strich. Er hatte komplett verdrängt, dass er es noch trug und das er es eigentlich nur tragen sollte, wenn er Riku dort traf. Immerhin war diese ganze Sache auch eher etwas, was er niemandem erzählen sollte.

„Tenn“, fing Gaku ein wenig ernster an, „wo genau triffst du dich mit ihm?“

Tenn verdrehte die Augen, drückte Gaku ein Stück von sich. „Ich vertraue Riku. Das ist nur zum Schutz, wenn wir uns dort treffen.“

Gaku seufzte daraufhin, sah ihn von der Seite her an. „Du kannst uns aber nicht sagen, wo ihr euch trefft? Oder was es ist? Tenn, du weißt, dass wir uns auch Sorgen um dich machen.“

„Ich hab euch genug gesagt“, entgegnete Tenn, berührte den Edelstein an seinem Halsband, seufzte etwas mehr, „ich bin mir sicher, dass es einen Grund gibt, dass er nichts sagen kann oder sich versteckt halten will.“ Ganz davon abgesehen, dass er nicht einmal wirklich etwas dagegen hatte, wenn Riku so zu ihm war. Auch, wenn er vorher nicht darüber genauer nachgedacht hatte, aber es störte ihn nicht einmal.

„Schon gut“, atmete Gaku etwas tiefer durch, sah ihn wieder ruhiger an, „aber dennoch bedrückt dich etwas, oder? Weil er so plötzlich losmusste?“

Ein wenig blinzelte Tenn, sah wieder zu ihm auf, seufzte dann etwas mehr. „Es ist nichts. Bestimmt. Riku ... er klang, als wenn es nichts Besonderes wäre, als er los ist.“ Er wusste wirklich nicht, wohin Riku gegangen war, aber die paar Sachen, die er von ihm bei dem Telefonat gehört hatte, waren doch wirklich eher so, dass es für seinen Zwillingsbruder nichts Großes wäre, oder?

Warum hatte er nur immer mehr das Gefühl, dass er keine Ahnung mehr hatte, wer Nanase Riku eigentlich war? Obwohl er ihn eigentlich am besten kennen sollte. Obwohl sie doch Zwillinge waren.

„Komm her“, unterbrach Gaku etwas seine Gedanken, kurz bevor Tenn nur spürte, wie er zu ihm gezogen wurde und sich kurz darauf in den Armen seines Teamkameraden wiederfand.

Ein wenig irritierter blinzelnd drückte sich Tenn einfach nur gegen ihn, ohne sich wirklich befreien zu wollen, während er mit einem halben Blick aufsah. „Gaku?“

„Ist es nicht das, was du gerade willst?“, fragte Gaku leise nach, ohne ihn wirklich loszulassen, „Riku-kun geht es gut. Bestimmt. Du vertraust ihm, oder?“

Tenn schluckte, drückte sich einfach nur mehr gegen ihn, lächelte ein wenig vor sich hin, auch, wenn Gaku gerade sein Gesicht nicht sehen konnte. „Riku will, dass ich mit ihm auf eine Feier gehe, wo ich mich ihm unterordnen muss. Scheinbar ist das dort, wo er ist, normal.“

„Und du willst gehen“, sagte Gaku ruhiger dazu, eher feststellend, als fragend.

„Ich– es scheint ihm wichtig zu sein“, entgegnete Tenn daraufhin.

Er spürte, wie Gaku ein wenig leise seufzte, während er ihm langsam über den Rücken streichelte. „Meinst du, ich kann dich nächstes Mal begleiten, wenn du dich mit Nanase triffst?“, fragte er dann nach, worauf Tenn erschrocken zurückrutschte und mit etwas geweiteten Augen zu ihm aufsah.

„Was– wie willst du das machen? Ich habe doch gesagt, ich habe Riku versprochen, dass ich niemandem etwas von unseren Treffen sage“, fing Tenn an, schluckte etwas mehr, senkte seinen Blick. Er wusste, spürte, dass Gaku sich einfach nur Sorgen machte.

„Von mir aus so, dass Nanase nicht merkt, dass ich in deiner Nähe bin“, entgegnete Gaku etwas ruhiger, „wir müssen doch irgendwie herausfinden, was los ist. Wo er sich aufhält und ob es eine Möglichkeit gibt, ihn zurückzubringen.“

Tenn schluckte, sah ein wenig auf, bemerkte, wie Gaku ihn so direkt ansah. Er wusste, dass sie etwas tun mussten und das er es unmöglich alleine schaffen konnte, Riku zu überreden, zurückzukehren. Nur wusste er auch, dass er Rikus Vertrauen nicht noch mehr erschüttern wollte.

Immerhin hatte er ihm eh schon gesagt, dass er niemandem etwas sagte. Dass niemand von ihnen wusste, dass er Riku weiterhin unregelmäßig traf.

„Tenn“, fing Gaku ein wenig an, sah ihm ruhig entgegen.

„Wenn du dich so versteckt halten kannst, dass Riku dich nicht bemerkt“, sagte Tenn daraufhin, auch, wenn er sich nicht sicher war, ob das überhaupt eine gute Idee war. Oder ob es klappen konnte, ohne, dass Riku etwas mitbekam. Er wusste, dass sie irgendetwas tun mussten, wenn sie herausfinden wollten, was los war und wie sie Riku dazu bekamen, zurückzukehren.

„Lass uns gemeinsam überlegen, was wir tun, wenn sich Nanase das nächste Mal meldet“, sagte Gaku kurz darauf, lächelte ihn dann an, „er meldet sich recht spontan, nicht? Dann müssen wir darauf reagieren.“

Tenn seufzte schließlich einfach nur, nickte etwas und lehnte sich dann weiter bei ihm an. Sie würden eh darauf warten müssen, dass sich Riku bei ihm meldete. Immerhin hatte Riku nie auf irgendeine Nachricht von ihm reagiert, wenn er ihm sonst geschrieben hatte.
 

––––

 

Erst nach einer Weile, in der sie noch still zusammen saßen und kuschelten, drückte sich Tenn langsam etwas zurück.

„Ich glaube, ich sollte versuchen, zu schlafen“, murmelte er, stand langsam auf und drückte Gaku ein Stück von sich. Auch, wenn er einen Moment darüber nachgedacht hatte, dass er nicht alleine bleiben wollte.

„Du willst alleine sein?“, fragte Gaku nach, sah ihn eindeutig besorgter an.

„Hm“, nickte Tenn nur, lächelte ihn ein wenig an, „gute Nacht.“

„Gute Nacht, Tenn“, entgegnete Gaku ruhig, „schlaf gut und du weißt, dass du rüberkommen kannst, wenn–“,

„Ich weiß“, unterbrach Tenn ihn, lächelte etwas mehr, „aber ich denke, ich will erst einmal alleine sein.“

Danach bewegte er sich aus dem Zimmer und zu seinem eigenen Schlafzimmer. Mit einem Finger strich er über den Anhänger an dem Halsband, dachte einen Moment an Riku, bevor er vor sich hin lächelte. „Es ist alles gut, oder, Riku?“, fragte er leise vor sich hin nach, „du bist immer noch mein Riku, oder?“

Er schluckte, öffnete die Tür zu seinem Zimmer, tastete zur Seite nach dem Lichtschalter, als er nur spürte, wie sein Handgelenk festgehalten und er aufgehalten wurde, das Zimmer zu erhellen. Er spürte nur, wie die Tür hinter ihm zurück ins Schloss gedrückt wurde.

Bevor er irgendetwas sagen konnte, fühlte er eine Hand, die ihm auf den Mund gedrückt wurde, so dass er keinen Ton sagen konnte. Wer war das? Wie war diese Person hier reingekommen?



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