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Another Life

Another World, another Wesker
von

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Kapitel 10: Ich werde wirklich gern entführt


 

Niemand war schwer verletzt worden, so viel konnte Jill in einer Feuerpause feststellen. Sie brachten sich hinter der Theke in Sicherheit, wo sie eine kurze Bestandsaufnahme vornahm: Claire hatte eine kleine Schnittwunde von den Scherben im Gesicht, Alyssas Schulter war von einem Schuss gestreift worden, Kevin hatte sich beim Fallenlassen den Kopf am Tisch gestoßen, sie selbst hatte sich einige Scherben in die Hand gedrückt, als sie zur Theke gekrochen war, nichts weiter Wildes. Die Infizierte lag auf dem Boden und regte sich nicht. Barry kniete neben Cindy und fragte sie zum wiederholten Mal, ob sie gebissen oder gekratzt worden war. Sie schüttelte immer wieder mit dem Kopf, aber auch Jill war sich nicht sicher, ob sie auf die Frage antwortete oder zu durcheinander war. Sie sah nicht verletzt aus, aber sie mussten sichergehen.

»Was ist hier los?«, fragte Will. »Was war mit dieser Frau?«

Kevin versuchte ihn zu beruhigen, ohne ihm dabei zu viel zu erzählen.

»Hätte ich gewusst, dass das schon am ersten Tag passiert, wäre ich lieber im Gefängnis geblieben«, bemerkte Billy.

Rebecca versetzte ihm wieder einen spielerischen Schlag, obwohl sie auch angespannt war.

Enrico saß neben Albert und verlangte von ihm weiterhin eine Antwort, was hier los war, aber dieser vertröstete ihn nur auf einen späteren Zeitpunkt.

»Was jetzt?«, fragte Claire.

Jill senkte den Kopf. Ja, was jetzt? Vieles sprach dafür, dass Umbrella die Infizierte absichtlich hierher geschickt hatte, um sie und die Beweise aufzuhalten. Und um sicherzugehen hatten sie dann noch das U.B.C.S. geschickt, mit dem Hinweis, dass es zu einer Eskalation kommen könnte. War Umbrella so etwas zuzutrauen? Ja, das war es durchaus. Sie hatten in ihrer Welt sogar einen Tyrant geschickt, um sie aufzuhalten. Aber woher wussten sie, dass sie heute hier waren? Die Organisation dieser ganzen Sache war bestimmt nicht innerhalb von einigen Stunden geschehen.

Das Megafon sprang wieder an: »Wir können sehen, dass sich noch Zivilisten im Gebäude aufhalten. Bitte identifizieren Sie sich!«

Albert und Jill tauschten einen Blick miteinander. Er schien unsicher, ob das eine List war, um nicht doch noch jemanden zu erschießen. Aber sie erinnerte sich daran, dass die Gruppe – abgesehen von Nicholai – wirklich daran interessiert gewesen war, Menschen zu helfen. Sie glaubte nicht, dass das hier anders wäre.

Sie atmete noch einmal tief durch, dann nickte sie Albert zu und stand mit gehobenen Armen, direkt ins Licht starrend, auf. Die Laservisiere von mindestens einem Dutzend Gewehre waren allesamt auf sie gerichtet, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Hoffentlich bereute sie das nicht.

»Mein Name ist Jill Valentine«, sagte sie mit erhobener Stimme. »Ich bin ein Mitglied von S.T.A.R.S. Wir haben die Bedrohung bereits eliminiert, niemand hier ist infiziert.«

Auf der Straße wurde gewispert, eine wilde Diskussion, deren Inhalt sie nicht verstand. Dann kam wieder das Megafon: »Jill Valentine, Sie werden wegen des dringenden Verdachts auf Zusammenarbeit mit einem Bio-Terroristen gesucht! Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus und ergeben Sie sich!«

»Mach das nicht, Jill«, sagte Albert. »Wenn Umbrella dich erst mal in seiner Hand hat, wer weiß, was sie dann mit dir anstellen?!«

Sie sah unschlüssig auf ihn hinunter. Er schüttelte mit dem Kopf, der Blick so bittend, wie sie ihn bislang noch nie gesehen hatte. Aber wenn sie damit helfen könnte …

»Garantiert ihr, dass den anderen Zivilisten nichts passiert?«, fragte sie in Richtung der Lichter.

Dort wurde wieder heftig gewispert. Albert und Claire schüttelten derweil beide ihre Köpfe.

»Jill, du kannst das nicht tun«, sagte sie. »Chris verlässt sich auf uns! Und denen da draußen ist nicht zu trauen!«

»Ich bin immer noch dein Vorgesetzter!«, kam es von Albert. »Ich verbiete dir das!«

Jills Blick wanderte über die anderen. Enrico war genervt von den fehlenden Antworten, Brad war sichtlich eingeschüchtert, Kevin beruhigte immer noch Will, Barry half derweil Cindy dabei, auch eine sichere Position einzunehmen, Billy war angespannt und Rebecca versorgte inzwischen Alyssas Schulterverletzung. Sie konnte nicht riskieren, dass einem von ihnen etwas geschah, und das nur weil sie hier war. Wenn sie helfen konnte, müsste sie das tun.

Von draußen ertönte inzwischen die Versicherung, dass man den anderen nichts antun würde, sofern sie kein Zeichen für eine Infektion zeigten. Aber keiner von ihnen war infiziert, also gab es nichts, was sie zurückhielt.

Sie ging einige Schritte rückwärts, um den Platz hinter der Theke zu verlassen. Albert griff nach ihrem Bein. »Jill, nein! Du kannst das nicht tun!«

Sie schüttelte ihn ab, auch wenn er ihr in diesem Moment schon wieder leid tat. »Ich muss das tun. Nur so werdet ihr hier rauskommen.«

Das U.B.C.S. würde sie nicht töten, ihr blieb also nur inständig zu hoffen, dass auch Umbrella sie nicht einfach so loswerden wollte. Als Bio-Terroristin, der man alles, was man selbst verbrochen hatte, in die Schuhe schieben konnte, war sie hoffentlich zu wertvoll.

Mit langsamen Schritten ging sie in Richtung des Ausgangs, wo all die Lichter standen, und die Männer mit ihren Gewehren, die immer noch auf sie gerichtet waren. Ein nervöser Finger würde reichen, um sie schwer zu verletzen oder zu töten. Die Glassplitter knirschten unter ihren Schuhen.

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Albert ihr folgen wollte, doch Enrico hielt ihn zurück und redete auf ihn ein. Alberts flehender Blick galt nur ihr. Er ließ die Bruchstücke der anderen Jill vibrieren, aber der Körper war unter ihrer Kontrolle und sie war überzeugt, das einzig Richtige zu tun, also lief sie weiter.

Sie trat durch das zerstörte Fenster auf die Straße. Auf einen Befehl hin, legte sie ihre Hände auf ihren Hinterkopf und kniete sich hin. Einer der Männer trat hinter sie und legte ihr Handschellen an, dann zog er sie wieder auf ihre Füße.

Das Megafon sprang erneut an, der Mann dahinter verkündete, dass die anderen Zivilisten auf Infektionen getestet werden würden. Jemand schnaubte. »Wir sollten sie einfach erschießen.«

Jills Körper spannte sich an. Nicholais Stimme war kalt wie eh und je, ohne jede Rücksicht auf die Leben anderer Menschen. Glücklicherweise widersprach Mikhail ihm direkt: »Unser Auftrag ist eindeutig. Wir sollen die Infektion eindämmen, nicht Unschuldige ermorden.«

Sie entdeckte die beiden endlich zwischen anderen Mitgliedern, die sie nicht kannte. Nicholais kantiges Gesicht und sein raubtierartiger Blick jagten ihr Schauer über den Rücken. Er nickte in ihre Richtung. »Ich glaube, ihre Verhaftung stand auch nicht in der Auftragsbeschreibung.«

»Das ist eine Ausnahme. Und wir haben sie nicht erschossen.«

Nicholai war von dieser Antwort sichtlich wenig begeistert. Nach einem letzten Blick auf Jill zog er schnaubend davon. Inzwischen betraten Männer ohne Waffen, dafür mit Testkits die Bar. Albert protestierte lautstark, dass er als Kommandant ein Recht darauf hätte, seine Untergeben zu begleiten, aber die Männer von U.B.C.S. wehrten das ab und verwiesen ihn darauf, dass sie ihn testen müssten und Jill ohnehin verhaftet wäre.

»Okay, Lady«, sagte der Mann hinter ihr und schob sie nach vorne. »Genug herumgestanden, wird Zeit, dass du in deine Limousine kommst.«

Sie erkannte auch diese Stimme sofort wieder: »Carlos?«

Er lenkte sie weiter in Richtung eines großen schwarzen Vans, dabei schnalzte er mit der Zunge. »Hatten wir schon mal das Vergnügen?«

Natürlich, er wusste nichts von ihrer gemeinsamen Vergangenheit, denn hier hatte sie nicht stattgefunden. Sie zwang sich zu einem humorlosen Lachen. »Nicht wirklich.«

»Okay?« Ansonsten sagte er nichts mehr dazu.

Sie stieg in den hinteren Bereich des Vans und setzte sich auf eine der Bänke, die an der Wand befestigt waren. Carlos befestigte ihre Handschellen an einer Vorrichtung neben der Bank. Da konnte sie ihn erstmals besser in Augenschein nehmen. In ihrer Erinnerung war sein Haar braun und sauber zurückgekämmt gewesen, aber hier war es schwarz und vollkommen durcheinander. Zusammen mit den Bartstoppeln in seinem Gesicht wirkte er weniger wie ein Playboy, dafür mehr wie ein schroffer Söldner, der seinen Job ohne Rücksicht auf Verluste durchführte.

Er schloss die Türen, worauf sie endgültig von Albert und den anderen abgeschnitten wurde. Nur zwei Rückfenster zeigten ihr, dass U.B.C.S. durch die Bar lief, die Augen und die Haut der Anwesenden prüfte. Alyssa fuchtelte mit ihrem Presseausweis, um zu verhindern, dass jemand ihr die Tasche mit den Beweisen abnahm, Claire sagte überhaupt nichts, vermutlich weil sie befürchtete, man könnte sie als Chris' Schwester auch direkt verhaften, Albert diskutierte lebhaft mit Mikhail, der wesentlich ruhiger auf ihn einsprach. Die anderen ließen die Untersuchungen wortlos über sich ergehen.

Carlos klopfte gegen das Verbindungsfenster zum Fahrer, dann setzte er sich Jill gegenüber.

Der Van wurde angelassen, sie fuhren die Straße entlang, weg von der Bar. Jill sah stur nach draußen, bis sie um eine Ecke bogen. Die Bruchstücke der anderen Jill schmerzten und erschwerten ihre Atmung. Das hier war nicht das Ende, das musste sie sich einfach immer wieder sagen. Aber es verdrängte das ungute Gefühl einfach nicht.

Carlos hielt das Gewehr in beiden Händen und behielt Jill im Auge. Sie erwiderte seinen Blick, bis das Schweigen zu belastend wurde: »Was ist?«

»Oh, ich frage mich nur, wie eine so hübsche Lady zum Bio-Terrorismus kommt.«

Er hatte also doch nicht alles von seinem Playboy-Gehabe verloren. Jill rollte mit den Augen. »Ich bin keine Terroristin, das ist nur ein Missverständnis.«

»Das sagen bestimmt auch andere Terroristen«, erwiderte er schmunzelnd. »Ich muss das zum Glück nicht entscheiden. Wir bringen Sie nur zum R.P.D.«

Dort würden dann bestimmt Bundesagenten auf sie warten, spätestens zu diesem Zeitpunkt könnte Albert sich in das Verhör einmischen. Solange Umbrella sie nicht in die Hände bekam, war alles gut. Vielleicht war es ihr auch möglich, von Carlos noch Informationen zu erhalten: »Warum seid ihr zu dieser Bar gekommen?«

Er runzelte die Stirn. »Umbrella hat gesagt, dass eine Person aus einer Impfversuchsreihe dort getrackt wurde. Aufgrund eines Versehens wurde sie mit einem Virus infiziert und man wollte verhindern, dass sich die Krankheit ausbreitet. Also genau das, was unser Job ist.«

Jill glaubte das keine Sekunde. Umbrella musste das angeleiert haben, in der Hoffnung, alle Zeugen auf einen Schlag loszuwerden, egal wie. Dumm nur, dass es nicht funktioniert hatte.

»Nur eine Sache ist schon komisch«, fuhr Carlos nachdenklich fort. »Zufällig hält sich dort gerade auch die erst seit ein paar Minuten gesuchte Jill Valentine auf. Wie hoch ist die Chance?«

Er war so kurz davor, einzusehen, dass hier gerade etwas Seltsames vor sich ging. Aber wie in ihrer Erinnerung glaubte er natürlich nicht, dass Umbrella irgendetwas im Schilde führte. Er schüttelte mit dem Kopf. »Wie auch immer. Wenn wir Sie abgeliefert haben, kümmert sich jemand anderes um Sie.«

Jills Blick ging wieder zu dem hinteren Fenster, ihr Inneres gefror. »Sagtest du nicht, ihr fahrt mich ins R.P.D.?«

»Warum?« Carlos schmunzelte. »Wollen Sie noch in einem Drive In vorbei?«

»Nein, ich dachte nur, du solltest wissen, dass wir dann gerade in die falsche Richtung fahren.«

Carlos sah ebenfalls nach draußen und erhaschte noch einen letzten Blick auf das R.P.D., von dem sie sich langsam entfernten. »Was?«

Er schlug mit der Faust gegen die Fahrerkabine. »Hey! Wo fährst du hin?«

Der Fahrer drehte ein wenig den Kopf. »Anweisung von ganz oben. Ms. Valentine soll ins R&D Center, sie wird dort erwartet.«

Jills Inneres zog sich zusammen. R&D, Research & Development, Forschung und Entwicklung. Für Außenstehende klang das nach einer ganz normalen Einrichtung für ein pharmazeutisches Unternehmen, aber auch ohne es wirklich zu wissen, konnte sie sich denken, dass es sich hier um eine Einrichtung handelte, in der Umbrella seine B.O.W.s testete. Wenn man sie dort hintransportiert haben möchte, bedeutete das nichts Gutes für sie. Und dort müsste sie nicht mit Hilfe von Albert rechnen, sie wäre auf sich gestellt.

»Das ist doch Schwachsinn!«, widersprach Carlos. »Sie ist eine gesuchte Terroristin! Sie sollte von Bundesagenten verhört werden, nicht von Umbrella!«

Der Fahrer zuckte mit den Schultern, beharrte noch einmal auf die Anweisungen von oben und sah wieder nach vorne, um sich ganz auf die Straße zu konzentrieren.

»Scheint, als hätte Umbrella eigene Pläne«, bemerkte Jill möglichst ruhig.

Carlos sah sie nachdenklich an. »Das ergibt keinen Sinn. Warum überlässt man Sie nicht der Regierung? Was haben Sie Umbrella getan?«

»Wirklich? Du willst das jetzt auf mich schieben?« Eigentlich hätte sie sich das denken können, schließlich war es genau wie in ihrer Erinnerung; nur weil er jetzt anders aussah, musste das nicht bedeuten, dass er auch anders dachte. »Hör zu, du musst mir nicht glauben. Aber du merkst doch selbst, dass etwas nicht stimmt. Also kannst du mir nur einen kleinen Gefallen tun?«

»Ich lass Sie nicht einfach gehen.«

Sie ignorierte das mal. »Wenn du mich abgeliefert hast, sag bitte meinen Kollegen bei S.T.A.R.S. Bescheid. Umbrella wird ihnen nichts sagen, aber sie sollten wissen, was los ist.«

»Ich weiß nicht, ob ich das tun kann«, meinte Carlos. »Aber wenn Sie sich dann besser fühlen ...«

Hoffentlich hielt er sich daran. Der Carlos in ihrer Erinnerung hätte es getan, aber er kannte sie auch besser als dieser hier. Im Endeffekt hatte sie also keinen Plan, ihr blieb nur Hoffnung – und das war mit so viel Unsicherheit verknüpft, dass ihr regelrecht übel wurde.

Der Van hielt schließlich vor einer fabrik-gleichen Einrichtung. Carlos löste ihre Handschellen von der Bank und half ihr beim Aussteigen. Dabei behielt er sie weiterhin im Auge, offenbar noch unentschlossen, ob ihr wirklich zu trauen war.

Jill war aber ohnehin viel zu nervös, um auch nur den Versuch zu wagen, zu entkommen. Sie war noch nie hier gewesen, wusste nicht mal im Mindesten, was sie erwarten könnte. Aber vor der Tür standen schon schwer bewaffnete Männer in Schwarz, so wie jene, die sie im Lagerraum verfolgt hatten. Sie reagierten nicht mal, als Carlos sie an ihnen vorbeiführte.

Im Inneren begrüßte sie wenigstens nicht der Verwesungsgeruch, den sie mit jeder anderen Umbrella-Anlage verband. Die Lobby erstrahlte in einem sauberen Weiß, damit wurde das künstliche Licht so stark reflektiert, dass es in ihren Augen schmerzte.

Ein Mann in einem Anzug, der mindestens eine Nummer zu groß war, flankiert von zwei uniformierten Sicherheitskräften, begrüßte sie. »Ms. Valentine, wie schön, Sie endlich persönlich zu treffen. Ich bin Quinn Everill, der Manager dieser Anlage.«

Der Name sagte ihr überhaupt nichts. Weder in ihrer Welt, noch in dieser hatte sie ihn je gehört. Sein überhebliches Auftreten, das schlecht sitzende Toupet und die viel zu teure und große Uhr an seinem Handgelenk, wirkten für sie dadurch lächerlich.

»Ja, sehr schön«, sagte sie trocken. »Ich werde wirklich gern entführt.«

Ihr Inneres war vollkommen aufgelöst, aber sie durfte sich das nicht anmerken lassen. Solange sie direkt im Herzen von Umbrella festsaß, sollte niemand ihr die Schwäche anmerken.

Everill lächelte süffisant. »Ich freue mich schon darauf, mit Ihnen ein interessantes Gespräch über Umbrella zu führen. Danke, dass Sie sie uns gebracht haben, Mr. Oliveira. Ihre Dienste werden hier nicht mehr benötigt.«

Carlos sah unschlüssig zwischen ihnen hin und her. »Bei allem Respekt, Sir, aber ist es wirklich angebracht, eine gesuchte Terroristin hier zu behalten?«

Everills braune Augen blitzten wütend. »Mr. Oliveira, lassen Sie die Kommunikation mit der Regierung nur meine Sorge sein. Also, wenn Sie uns nun entschuldigen würden ...«

Er wedelte mit der Hand, die Männer neben ihm hoben demonstrativ ihre Waffen ein wenig an. Carlos lenkte sofort ein und wich zurück. »Okay, woah, ich gehe schon.«

Doch bevor er das tat, tauschte er noch einen Blick mit Jill. Sie lenkte all ihre Intensität und Bitte in ihre Augen, damit er verstand, wie wichtig das Thema für sie war. Wenn er Albert nicht alles erzählte, wüsste sie nicht, wie sie hier wieder rauskommen sollte. Natürlich war es auch unsicher, ob Albert helfen könnte, aber es war besser als einfach aufzugeben.

Er nickte kaum merklich, dann fuhr er herum und ging. Jill sah ihm hinterher, hoffte, dass dieses Signal seinen Willen zeigte, ihr zu helfen – und dass Albert ihm auch zuhörte.

»Hier entlang bitte, Ms. Valentine.«

Unter dem wachsamen Auge der Uniformierten folgte sie Everill zu einem Aufzug. Als sich die Türen schlossen und der Fahrstuhl sich nach unten bewegte, sank auch ihr Mut ins Bodenlose. In diesem Moment war sie davon überzeugt, dieses Gebäude nie wieder zu verlassen.
 



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