Zum Inhalt der Seite

Bitte hasst mich!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hass vom ersten Schultag

Nun saß ich wieder da. Übermüdet und lustlos am Frühstückstisch. Da es erst 7:15 Uhr war, war die Nachbarschaft, in der ich wohnte, noch sehr ruhig. Nur das Schnurren meiner Katze Fuku, eine schöne mit glänzenden weißen Fell, war zu hören. Meine Mutter hatte sie auf den Arm genommen und streichelte sie leicht. Eine kurze Zeit sah ich meine Mutter an, bis ein Klicken ertönte. Meine Mutter setze Fuku ab und nahm den fertigen Wasserkocher in die Hand.

Ich biss ein Stück meines Brotes ab und lugte dann wieder zur Uhr. Die Sommerferien waren vorbei und heute war der erste Schultag im zweiten Jahr der Highschool, doch Lust hatte ich überhaupt keine. Es war nicht so, dass ich keine Lust hatte, weil ich schlecht in der Schule war. Nein ich wollte lieber ein Hikikomori leben führen, aber meiner Mutter würde das, dass Herz brechen. Meine Mutter hatte immer eine so fröhliche und offene Art, wenn ich hier erzählen würde wie ich wirklich zu den dingen im Leben sehen würde....Diesen Gesichtsausdruck wollte ich mir gar nicht ausmalen, den sie dann hätte. Ich erinnerte mich noch gut an diesen Blick, es wäre der, denn sie auch gemacht hat, als mein Vater uns verlassen hatte. Er war die Liebe des Lebens meiner Mutter und nachdem er gegangen war, war sie eine ganze Zeit lang wie als hätte ihr jemand ein Stück ihres Herzens genommen. Der sollte sich lieber nicht mehr bei mir blicken lassen oder ihm würde wirklich sein Herz fehlen.

Ich wartete also lieber bis ich mit der Schule fertig war bis ich mit meinen Hikikomori leben anfing. Schon alleine der Gedanke daran, dass ich diese ganzen nervigen und anhänglichen Pisser wiedersehen musste, brachte mich schon fast zum Kotzen. Die einzige Person, die ich in meinen leben, akzeptierte war meine Mutter.

„Aiko welchen Tee möchtest du?", fragte meine Mutter und gab mir ein Lächeln. Ich lächelte sie zurück an und antwortete: „Einen grünen bitte!" Plötzlich quietschte sie.

„Ach Aiko dein Lächeln ist wie die Sonne. Bitte verändere dich nicht." Ich nickte bloß. Ich sollte mich nicht verändern? Ob sie äußerlich oder innerlich wohl meinte? Wohl eher äußerlich.
 

Nach dem Frühstück zog ich mich wieder in mein Zimmer zurück. Die Gardinen waren wie immer geschlossen und kein Licht bis auf das von meiner Zimmerdecken drang hinein. Ich dachte darüber nach, ob ich meine Gardinen nicht lieber öffnen sollte, damit meine Mutter nicht dachte, dass ich hier drinnen verwahrloste. Eine Sekunde später war das auch getan. Das Gefühl der warmen Sonne auf meiner Haut, gefiel mir nicht und auch nicht das sie so blendete.

Ich schaute noch einmal kurz aus dem Fenster und ging dann zu meinem Kleiderschrank, um mich für die Schule anzuziehen. Für den ersten Schultag hatte ich was vorbereitet. Man könnte sagen, einen kleinen Regelverstoß, um hoffentlich die Missgunst der anderen zu gewinnen. Wenn sie sahen, wie mich ein Lehrer anmeckert oder ich zum Direktor musste, würden sie sicher anfingen schlecht über mich zu denken. Das wäre perfekt! Schnell zog ich mir die Schuluniform an, aber nicht die Jungs, sondern die Mädchen. Sie war einen klassischen Matrosenstiel. Ich hatte sie mir in den Ferien von einem Mädchen, das die Schule wechselte geholt. Sie war für meine 1,50 m zwar noch etwas groß, aber ich hatte sie so weit in meiner Freizeit angepasst. Noch schnell in den Spiegel geguckt und meine Tasche geschnappt, dann war es auch Zeit loszugehen.
 

„Ich geh dann Mama!", rief ich von der Haustür aus und zog mir die Schuhe an.

„Alles klar Schatz. Komm gut zur Schule und schönen ersten Tag!", antwortete sie mir von der Küche aus. Hastig verließ ich das Haus. Es wäre besser, würde meine Mutter mich nicht so sehen, denn sonst würde ich sie nicht mehr ruhig bekommen. Sie war manchmal etwas seltsam, aber das war ich auch. Einen Jungen wie mich findet man sicher nicht so schnell nochmal. Die hüftlangen blonden Haare, die ich als zu gerne etwas kürzen würde. Meine Mutter liebte es aber die zu kämmen und deswegen behielt ich sie so wie sie waren. Meine klaren, blauen Augen, die ich nicht mochte. Zu sehr erinnerten sie mich an meinen Vater. Ich hatte schon versucht farbige Kontaktlinsen zu benutzen, aber ich vertrug das zu meinem Pech leider nicht. Bei den Gedanken musste ich wieder seufzen.

Desto näher ich der Schule kam, desto unwohler fühlte ich mich. Was dazu noch in mir ein Wutanfall hervorbrachte, denn ich aber nicht auslebte war das immer mehr Schüler sich um mich versammelten. Zwar kam keiner direkt zu mir, aber ich hörte sie über mich flüstern. Alles was um mich herum passierte, versuchte ich zu ignorieren. Doch als eine kleine Mädchengruppe neben mir nicht aufhören wollten über mich zu den platze es aus mir heraus.

„Haltet eure fressen! Außerdem kommt mir nicht so nah, ihr habt ja mehr Parfum darauf als ein ganzes Parfum Geschäft! Da bekommt man ja Kopfschmerzen, ihr Tussen!", schrie ich sie an. In Hoffnung das sie entsetzt waren wartete ich kurz doch alles, was ich hörte war: „Es tut uns unendlich leid Kita-kun wir werden ab Morgen nichts mehr tragen. Ich hoffe, du hattest schöne Ferien. Zudem siehst du in der Mädchenuniform einfach umwerfend aus, aber das tust du ja in allen!", meinte sie und die Mädchen verbeugten sich als sie dann weiter gingen. Was zum!? Ich hab die gerade beleidigt und das ist alles was die dazu zu sagen haben! Ich könnte diesen hohlen Dummköpfen sagen, dass sie sterben sollten und sie würden sich entschuldigen!
 

Als ich durch die Gänge zu meiner Klasse ging, war der Flur voller tuschelnder Leute, die über mich redeten. Ihre Augen waren voller Freude und strahlten als sie mich sahen. Ihr Engel Aiko war wieder da. Die tun alle so als würden die keine Sommerferien ohne mich überleben. Idioten! Doch meine Rettung war nur ein paar Schritte entfernt. Ein Lehrer. Er sah mich und kam dann auf mich zu. Kurz betrachtete er mich.

„Dir ist bewusst, dass du die Mädchen uniform trägst Kita-kun?" Ich nickte nur einfach. Komm Sie meckern Sie ruhig laut, damit es alle hören!

„Ich will ehrlich mit dir sein, wenn du dich darin wohlfühlst kannst du sie gerne tragen. Wir leben immerhin ja im 21. Jahrhundert. Du musst aber trotzdem noch in die Jungs umkleiden und Toiletten. Na gut, dann geh jetzt in die klasse. Der Unterricht fängt gleich an." Ach dieses Arschloch.

Als ich das Klassenzimmer betrat, waren die Augen aller Mädchen und Jungen natürlich auf mich gerichtet. Ohne jemanden anzusehen oder zu lächeln, ging ich zu meinem Platz und setzte mich hin. Keine Sekunde später schwirrten schon die ganzen Miststücke um mich herum und quatschten mich voll. Meine Intention war es aber sie alles zu ignorieren.

„Kita-kun wir haben dich vermisst. Die ganzen Sommerferien ohne dich zu verbringen, war eine Qual."

„Ja, aber dein angenehmer Geruch lässt mich jetzt schon die ganze schlechte Zeit in den Sommerferien vergessen!"

„Hattest du Spaß in den Ferien?"

„Trägst du die uniform jetzt immer so?"

„Wollen wir heute zusammen Mittagessen?"

„Kita-Kun du bist über die Ferien noch schöner geworden!"

„Willst du heute in der Pause mit mir und den anderen Jungs des Fußballklubs etwas Fußball spiel, Kita-kun?"

Gott, du Arsch, lass diese Qual aufhören! Meine Gebete wurden durch das Läuten der Schulglocke und dem Eintreten des Lehrers erhört. Ob Gott auch einen soft Spot für mich hat?
 

„Ich hoffe, ihr hatte alle gute Ferien und seid gut für das Jahr vorbereitet. Zum Anfang möchte ich euch einen neuen Schüler vorstellen. Komm bitte rein und stell dich vor." Nachdem der Lehrer das gesagt hatte, kam ein vielleicht 1,69 m großer Junge rein. Seine haare, waren kurz und weiß. Seine rot-orangen Augen sahen aus als würden sie glühen. Die Uniform hatte er auch etwas unordentlich an.

Ein kleiner Gangster? An den Ohren hatte er jedenfalls Ohrringe in Hanafuda style. Für den schmuck würde er noch Ärger bekommen.

„Mein Name ist Ito Yoshio. Ich komme aus Tokyo und bin jetzt zum erstmal in Kyoto. Hoffe, wir verstehen uns." Viel hatte der ja nicht zu sagen. Der Lehrer schien dazu aber auch nicht viel hinzuzufügen.

„Ito-nun du kannst die neben Kita-kun setzte." Der Lehrer zeigte auf den Platz neben mir. Sichtlich war dieser vollhonk verwirrt, dass der Platz jeglich neben zwei Mädchen war, aber der Lehrer trotzten Kun gesagt hatte.

„Hat der nur Glück. Kann sich am ersten Tag direkt neben Kita-kun setzten!", hörte ich ein Mädchen sagen. Was wollten die den alle?! Ist ja nicht so das die mich während der pause schon so belagern, da könne die mich doch wenigstens im Unterricht in Ruhe lassen. Pisser.
 

Als der Lehrer kurz das Klassenzimmer verließ, wurde getuschelt und der neue drehte sich zu mir „Sag mal wieso Kita-kun?" Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Weil ich ein Kerl bin, deswegen du Vollidiot."

„Hey, kein Grund mich zu beleidigen. Bei dem Aussehen doch kein Wunder, dass man fragen muss!", meckerte er mich an. Oh? Was war das den? Das würde ja interessant werden. Der lässt sich ja nicht so einfach was gefallen. „Hey! Mecker ja nicht Kita-kun an, ja! Er ist Perf-", fing die anderen an, doch ich schaltete schon ab ihnen zuzuhören. Ito schien leicht verwirrt zu sein.

„Alter, die reden, die ganze Zeit ja nur über dich als wärst du ein Gott oder so. Ist das immer so hier?", fragte er mich doch ich drehe mein blick nur nach vorne und meinte: „Was diese Miststücke denken interessiert mich doch nicht!" Der Junge könnte einiges hier verändern und das werde ich mir zugunsten machen. Die anderen werden mich hassen!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück