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Glück im Unglück

Elsa x Mario
von

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Kapitel 7

“Ich bin wieder da”, rief Elsa, als sie vollbepackt die Wohnung betrat. Sofort blieb sie wie angewurzelt stehen, als sie die Menge an Schuhen erkannte, die im Flur herum standen und lagen. Zusätzlich zu diesen waren nun auch einige Stimmen zu hören. Ein Seufzen entkam ihr, das war es wohl mit einem gemütlichen Abend. Sie stellte die Einkaufstüten ab und zog sich ihre eigenen Schuhe aus, tauschte sie gegen ihre Hausschuhe. Kurz darauf stieß sie die Türe zum Wohn-Esszimmer auf. Wie erstarrt blieb sie stehen und unterdrückte ein Lachen. Auf und um das Sofa herum befanden sich zwölf Kickersspieler, die wild durcheinander redeten. Gregor war der erste, der sie entdeckte.

“Oh Schwesterherz, einen Augenblick, ich helfe dir.” Schon sprang er auf und lief zu ihr.

Auch alle anderen begrüßten sie lautstark und Sascha trat ebenfalls zu ihr. Keine Minute später stand sie mit leeren Händen da und sah den Fußballern blinzelnd hinterher, die miteinander quatschend und mit ihren Einkaufstaschen in den Händen in die Küche gingen.

“Elsa.”

Sofort drehte sie sich herum. Dort stand der eigentlich Wohnungsbewohner auf seine Krücken gestützt und sah sie an.

“Entschuldige bitte den Auflauf. Die standen vorher alle vor meiner Türe.”

“Was denn? Wir wollten dich halt besuchen”, rief Kevin aus dem Pulk heraus.

“Das war keine Beschwerde”, richtete Mario über seine Schulter an ihn. “Oder?” Nun richtete sich sein Blick fragend auf Elsas. Diese schmunzelte und schüttelte ihren Kopf.

“Nein, natürlich nicht. Ist doch schön, dass sie an dich denken.”

“Das schon.” Ihr Gegenüber schmunzelte ebenfalls. Da legte sie ihre Hand auf seine Brust und drückte sanft dagegen. “Setz dich wieder zu deinen Freunden. Ich gehe mal zu den beiden in der Küche und versorge das Zeug. Und dann gehe ich nochmal was besorgen, damit wir genug zum Essen für alle haben.”

“Das musst du nicht, Elsa. Ich kann auch etwas bestellen. Du musst jetzt nicht für die Chaoten Essen kochen.”

“Hey.”

Auf den Aufruf hinter sich winkte Mario nur ab, ohne seinen Blick von seiner Gegenüber zu nehmen. Diese nickte, verstärkte den Druck ihrer Hand an seiner Brust noch etwas mehr.

“Gut, dann machen wir es so. Und du setzt dich jetzt wieder hin.” Damit drehte sie sich herum und verschwand ebenfalls in der Küche.

Mario sah ihr noch einen Moment hinterher, ehe er tat, wie sie gesagt hatte. Kaum dass er sich niedergelassen hatte, wurde er sich der Stille um ihn herum bewusst, ebenso all der Blicke, die auf ihm lagen.

“Was?”, fragte er verunsichert.

“Na, schön so mit Elsa zusammen zu leben?”, fragte Kevin mit hochgezogenen Augenbrauen.

“Ähm … Es klappt gut, ja.”

“Freust du dich, sie bei dir zu haben?” Tommy hatte seinen Kopf schräg gelegt.

“Sie … hilft mir viel, ja.”

“Ach ja, bei was denn so?”, fragte Daniel grinsend.

“Was meinst du damit?”, erwiderte Mario mit gerunzelter Stirn.

“Sagen wir mal so, Käpt´n”, Christoph zuckte mit seinen Schultern, “es war schon sehr erstaunlich, dass sie zu dir gezogen ist und dir hilft.”

“Was genau soll das denn heißen?”

“Ist doch klar, oder?” Philipp sah ihn hinter seinen Brillengläsern an. “Als sie sich damals von dir getrennt hat, warst du nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen und das auch eine ganze Weile. Ihr habt euch schlussendlich zusammenraufen können, ja, dank Gregor, trotzdem kommt es überraschend, dass sie nun hier ist.”

Mario war sich sicher, dass seine Wangen warm wurden.

“Auch das war Gregors Idee. Elsa hat als Lehrerin eben Schulferien, das hat sich angeboten.”

“Aha.”

“Und was meinst du damit, Benjamin?”

“Dir gefällt es doch, dass sie hier ist, oder?”

“Und man kann ja auch erkennen, wie du ihr hinterher siehst”, stimmte Tino sofort zu.

“Was?” Sicher waren seine Wangen nun noch dunkler geworden.

“Er hat recht. Wie du sie ansiehst, das wirkt fast so, als würdest du doch noch etwas für sie empfinden.”

“Ist ja auch nicht so, als wärst du jemals so richtig über sie hinweg gekommen, richtig?”

Charlie und Jeremy beugten sich in die Richtung ihres Kapitäns, der vor ihnen auf dem Sofa saß. Mit großen Augen starrte er sie an, öffnete und schloss seinen Mund, ohne ein Wort hervor zu bringen. Was sollte er dazu sagen?

“Elsa hat gesagt, dass wir nachher was zum Essen bestellen, ist das richtig?”, erklang da Gregors Stimme hinter ihm aufgeregt. Sofort drehte Mario sich herum und betrachtete seinen besten Freund, der hinter dem Sofa aufgetaucht war. Hinter ihm kamen auch Elsa und Sascha, die sich miteinander unterhielten. Ob sie etwas davon mitbekommen hatte, was seine Freunde gerade gesagt hatten? Hoffentlich nicht. Ja, er fand es schön, dass sie hier war, aber sie beide … ihre Beziehung zueinander … In den letzten Jahre nach ihrer Trennung waren sie eher freundlich distanziert gewesen. Und irgendwie … ja, Charlie und Jeremy hatten nicht unrecht gehabt, er hatte den Abstand nur deshalb gewollt, dass er sie nicht sehen musste, Abstand von ihr haben konnte, von seinen Gefühlen. Und das war gut so gewesen. Er war sich selbst nicht ganz klar darüber, wie er es finden sollte, dass Elsa nun bei ihm wohnte und sie so viel Zeit miteinander verbrachten. Aber er mochte es, sehr sogar. Er mochte sie. Immer noch.

“Setz dich hierher, Elsa”, gab Christoph von sich und stand auf, deutete auf den Platz, der nun neben Mario frei war. Der sah seinen Freund an. Verräter!, schoss ihm dabei durch den Kopf.

“Oh, ähm, danke.” Sie ließ sich auf den freien Platz sinken, sah den nun neben sich Sitzenden an. “Oder brauchst du noch irgendetwas, dann kann ich kurz …” Seine Hand auf ihrem Unterarm brachte sie dazu, den Satz abzubrechen.

“Alles gut, bleib einfach hier sitzen. Es sind auch genug andere Personen da, die Zeug holen können, wenn ich etwas bräuchte. Um es ganz genau zu sagen, elf Stück.”

“Was soll das denn heißen, Käpt´n?”, rief Daniel aufgebracht.

“Na wenn ihr schon unangemeldet hier auftaucht, dann könnt ihr auch was tun.”

“Was heißt hier unangemeldet? Gregor sollte dir doch Bescheid sagen.” Philipp runzelte verwirrt seine Stirn und gleich waren zwölf Blicke auf den Genannten gerichtet. Der rieb sich peinlich berührt über den Hinterkopf.

“Oh stimmt, da war doch was.”

“Oh man Gregor! Dir kann man auch echt gar keine Aufgabe übertragen!”, stöhnte Kevin auf.

“Ähm … wenn ich das höre”, Mario sah verunsichert zwischen seinen Freunden herum, “wie läuft es mit dem Training?”

“Hey, das mache ich gut!”, beschwerte sich Gregor sofort.

“Das stimmt, da können wir wirklich nichts sagen. Das macht er gut”, warf Christoph ein.

“Wäre ja noch schöner”, murmelte Gregor im Hintergrund.

Ein Kichern entkam Elsa und war sich damit allen Blicken sicher. Sie senkte die Hand, die sie gerade vor ihren Mund gehalten hatte und sah mit funkelnden Augen zu ihrem Bruder.

“Ach, das ist einfach so typisch du. Alles vergessen, alles, außer das, was mit Fußball zu tun hat.”

“Stimmt doch gar nicht!”

“Brüderchen, ich kann nicht mehr zählen, wie oft du meinen Geburtstag vergessen hast … aber du kennst alle wichtigen Spieltage der Nationalmannschaft.”

“Da kann ich ihr tatsächlich nicht widersprechen”, stimmte Mario zu.

Ein schräges Grinsen erschien auf Gregors Zügen.

“Leider muss ich sagen, dass ihr da wohl recht habt. Aber daher”, nun richtete er sich auf, “habe ich Conny. Ich kann euch sagen, eine Freundin zu haben ist eine gute Sache. Nicht wahr, Käpt´n?”

Er zwinkerte seinem besten Freund zu, der rote Wangen bekam. Was war das denn? Er bemerkte, dass Elsa sich neben ihm anspannte und ihn verunsichert anblickte.

“Ich habe keine Freundin, Gregor und das weißt du.”

“Ja, das schon.” Der Jüngere winkte ab und deutete gleich darauf auf seine Schwester. “Aber du warst schon mal mit Elsa zusammen, daher weißt du, wie es ist, eine Freundin zu haben.”

Schon herrschte Stille im Raum. War Gregor nicht mehr bewusst, dass das kein wirklich gutes Ende genommen hatte?

“Ähm, ich gehe mal die Flyer der Lieferdienste holen. Dann könnt ihr besprechen, worauf ihr Lust hättet”, presste Elsa hervor und stand wieder auf. Marios Hand auf ihrem Unterarm hielt sie erneut auf.

“Du musst jetzt wirklich nicht gehen. Was vergangen ist, ist vorbei. Und heute ist es doch okay, oder?”

Die beiden wechselten einen langen Blick, ehe Elsa ihre Mundwinkel leicht nach oben zog.

“Wir sollten bald bestellen. Dauert ja auch ne Weile, bis es geliefert wird”, murmelte sie und stand trotzdem auf. Dabei rutschte Marios Hand von ihrem Unterarm und er zog sie zurück. Ein Seufzen unterdrückend beobachtete er, wie sie zur Küche lief, wo er die Flyer aufbewahrte. Kaum dass sie in dem Raum lief, drehte Mario seinen Kopf zu seinem besten Freund. Doch noch bevor er etwas sagen konnte, beobachtete er, wie Kevin ausholte und diesem einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste.

“Gregor, du bist manchmal echt so ein Trottel!”
 

~~~
 

Es war schon spät, als sich Marios Freunde endlich verabschiedet hatten. Erleichtert stand er im Flur, stützte sich mit einer Hand auf einer Krücke ab, während er mit der anderen die Wohnungstüre hinter den letzten Kicker schloss. Er nahm seine zweite Krücke und humpelte damit zurück ins Wohn-Esszimmer, wo Elsa gerade die Gläser zusammen nahm und nach und nach in die Küche trug.

“Es tut mir leid”, richtete er an seine Mitbewohnerin.

“Das muss dir doch nicht leid tun.” Sie blickte ihn lächelnd an. “Es ist doch schön, dass sie extra vorbeigekommen sind. Du bist ihnen wichtig. Und ich fand es ja auch schön.”

Er verzog sein Gesicht ein wenig.

“Das meinte ich gar nicht, sondern das, was sie gesagt haben. Gerade dein Bruder. Ich weiß, das mit uns beiden”, er stockte, was sollte er auch sagen, “das ist schon eine Weile her und … du weißt auch sicher noch, dass ich es eben nicht so gut aufgenommen habe, als du damals Schluss gemacht hast. Daher sind sie alle doch sehr überrascht davon, dass du nun hier bist, bei mir …”

Elsa hatte in ihrer Bewegung innegehalten, als Mario das Thema ansprach. Sie sah auf.

“Ich … ich weiß.” Ein schlechtes Gewissen war in ihren Augen zu erkennen. “Es tut mir wirklich leid, wie das alles damals gelaufen ist. Es war nicht okay von mir. Damals, ich wusste einfach nur nicht … es war halt so …” Sie schien nach den richtigen Worten zu suchen, gestikulierte wild mit den Händen, doch sie fand sie nicht.

“Elsa, wie ich vorher gesagt habe, das ist Vergangenheit. Ich bin dir mehr als dankbar dafür, dass du hier bist und mir hilfst. Eben trotz unserer Vorgeschichte. Ich bin froh darüber. Also nicht über die Vorgeschichte, sondern dass du trotzdem hier bist. Das bedeutet mir viel.”

Ein Lächeln erschien auf ihren Zügen.

“Mir auch”, gab sie leise von sich. “Ich weiß, du brauchst Hilfe, aber wenn du mich immer noch hassen würdest, dann hättest du mich sicher nicht gefragt sondern dir etwas anderes einfallen lassen, das weiß ich.”

“Elsa.” Schockiert blickte Mario sie an. “Ich hasse dich nicht!”

“Du hast es. Damals, als ich dich verlassen habe und dir keine Chance mehr gegeben habe, mit mir zu reden.” Tränen erschienen in Elsas Augen, als sie das sagte. Er schwieg erst, wusste auch einen Moment nicht, was er sagen sollte.

“Ja”, antwortete er schließlich ehrlich. “Ich habe dich tatsächlich gehasst. Ich habe dich geliebt, ich wollte mit dir zusammen sein, für immer. Und dann beendest du unsere Beziehung einfach, erklärst mir nicht einmal richtig, warum nicht. Ich will ehrlich sein. Ich verstehe bis heute nicht, warum. Alles, was du gesagt hast, hat für mich keinen Sinn ergeben.”

“Mario, ich …”

“Nein, Elsa, nicht.” Mario hob eine Hand mit der Handfläche in ihre Richtung. “Du musst es mir nicht erklären. Es ist Vergangenheit. Egal was war, nur eines zählt: Dass du hier bist und mir hilfst. Und egal, wie oft ich es wiederhole, ich bin dir mehr als nur dankbar dafür. Unsere Vergangenheit ist mir egal. Wer weiß”, er grinste schief, “vielleicht können wir ja auch ganz neu beginnen. Das hier als eine zweite Chance für unsere Freundschaft sehen. Dieses Mal richtig.”

Sie blinzelte, dann nickte sie und ein sanftes Lächeln überzog ihre Gesichtszüge.

“Das fände ich wirklich schön.”

Mario griff beide Krücken, humpelte zu ihr und blieb vor ihr stehen. Er umgriff mit einer Hand beide Gehhilfen, streckte ihr die andere Hand entgegen.

“Dann lass es uns tun. Lass uns wieder Freunde sein.”

Elsa blickte einen Augenblick auf die ausgestreckte Hand, ehe sie ihre hineinlegte.

“Ja.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kyomi
2023-03-24T09:32:09+00:00 24.03.2023 10:32
Ein schönes Gespräch zwischen Mario und Elsa 🥰

Mario will die Vergangenheit hinter sich lassen und Elsa merkt man deutlich ihr schlechtes Gewissen an.

Ihr ist wohl völlig klar, dass es nicht so auf diese Art und Weise ok war, sich von Mario zu trennen, ohne ihn dafür eine richtige Erklärung zu geben.

Doch Mario möchte dies hinter sich lassen und mit ihr neu als Freunde beginnen 🥰🥰🥰

Das ist wirklich schön 🥰
Antwort von:  Tasha88
24.03.2023 13:36
die beiden sind auf jeden Fall auf einem guten Weg ^^ ein kleiner Schritt nach dem anderen :D aber wir wissen ja, wo es hinführen soll ;)

danke dir vielmals *-*
Von:  Kyomi
2023-03-23T21:33:57+00:00 23.03.2023 22:33
Mario hat also Besuch von seiner kompletten Mannschaft bekommen 😅😅😅

Das ist schön 😊

Sie können es natürlich nicht lassen, Mario mit Fragen zu Elsa aufzuziehen 😅😅😅

Ich glaube schon, dass sie alle Spass daran haben, Mario damit etwas zu ärgern 😅

Du hast die Kickers gut getroffen, mir gefällt besonders Kevins vorlaute Art 😊

Aber auch die anderen sind gut getroffen 😊

Auch wieder typisch für Gregor, dass er vergisst, Mario Bescheid zu sagen 😅

Aber wenn es um Fussball geht, ist Gregor wie ausgewechselt 😅😅😅




Antwort von:  Tasha88
24.03.2023 13:35
Hey )

ich liebe es, die 12 aufeinandertreffen zu lassen. diese Szenen machen mir wirklich Spaß zu schreiben :)
und ja XD Spaß damit, Mario aufzuziehen, werden sie immer haben - zumindest für mich ;)

Hach, Gregor :D es passt einfach zu ihm, dass er das vergisst, nicht wahr? ;)
Von:  Centranthusalba
2023-02-20T14:24:11+00:00 20.02.2023 15:24
Hach 😍 wird doch!
Soso, hat Elsa etwa auf die gleiche Art Schluss gemacht wie bei mir? 🙈 stammel, stammel… nein…ja… kann man so nicht sagen… vielleicht…
Hoffe nur, es war nicht derselbe Grund 😅 obwohl… 😅😅

Also was ich sagen will: wird dich! Wir nähern uns an.
Wieviele Kapitel kommen noch?
Antwort von:  Centranthusalba
20.02.2023 15:25
*wird doch!
(Blöde Handy-Tastatur)
Antwort von:  Tasha88
20.02.2023 15:41
gell ;)
hmm ... ne, der Grund war es nicht. aber lange schwarze Haare könnten einen grund gespielt haben ;p
XD XD XD
und wenn es der Grund wie bei dir wäre, dann wäre das hier keine E x M

und es sind noch 7 Kaps + Epilog :)
die Hälfte haben wir also ;)
Antwort von:  Centranthusalba
20.02.2023 17:35
Dachte ich mir dann auch 😆


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