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Sparkling ✭⋆✮

🤍🤍🤍
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo! :)
Ich hoffe, du wirst gefallen an meiner Geschichte/Story haben. Sie soll eigentlich nur eine kleine Entspannung nach einem anstrengenden Tag sein. Ich bin Oberschülerin und arbeite momentan auf mein Abitur zu. Ich bin oft sehr gestresst und beschäftigt, aber ich versuche ab und zu mal zu schreiben. Ich hoffe, ich verliere auch nicht die Motivation, weil ich mich selbst ganz gut kenne!(ミ ̄ー ̄ミ)(Ich bringe oft nichts zu Ende)
Aber ich dachte, diese Geschichte könnte ganz süß und lustig werden (✿◠‿◠) deswegen würde ich mich immer über Kommentare, Feedback, etc. freuen! Ich habe auch großes Interesse daran, meine Erzählkünste zu verbessern. ʕ•ᴥ•ʔ
✹✹✹✹
Ich möchte mir bei der Geschichte nicht zu viel ständigen Druck machen. Mich überfordert es pünktlich neue Kapitel zu veröffentlichen, weil ich eben in der Oberstufe bin, aber ich gebe mein Bestes! (=;ェ;=) Bitte nicht zu streng sein. (T▽T)
Ich bin ehrlich gesagt auch schon länger auf Animexx.de unterwegs und bin demnach kein Neuling. Ich habe mir vor Kurzem einen neuen Account gemacht, weil ich meinen alten löschen musste. Ich verbinde zu viele negative Erinnerungen mit ihm und ich wollte einfach eine Art „Neustart"... Halt mit einem neuen Account. Demzufolge habe ich ewig nicht mehr Geschichten geschrieben, obwohl es mir immer sehr viel Spaß machte. ❣❣❣

- Und nun eine wichtige Nebeninformation zu der Story: Ich hatte Lust, die Story an das japanische Schulsystem anzupassen. Ich meine damit die Schuluniformen und so weiter. Wie man sie eben auch aus Animes kennt. Es gibt nur einen Hacken, der Verwirrung stiften könnte: die Namen.
Ich wollte gerne deutsche oder amerikanische Namen verwenden, weil ich darauf mehr Lust hatte. Für mich hätten japanische Namen einfach nicht zur Stimmung gepasst, obwohl ich bestimmt gute gewählt hätte, aber es wurden dann doch deutsche und amerikanische oder was weiß ich. Die Nachnamen sind natürlich auch nicht japanisch. Valentina heißt mit Nachnamen New, was dann halt englisch ist. (Wer hätte es gedacht xD Big surprise) Ich wollte auch erst japanische Namen nehmen, weil ich dachte, dass es sonst nicht passt, aber nach einer gewissen Zeit habe ich mich dann halt wirklich für deutsche, etc. Namen entschieden. Müsst ihr mit leben. (ミᵕᆽᵕミ) es kommen aber auch ab und zu japanische vor.
Ich wollte einfach nur mal vorwarnen. Ich hab mich halt danach gefühlt. ´͈ ᵕ `͈
Ich bin mir aber echt unsicher, ob es okay ist das ich deutsche, etc. Namen nehme und mich dann eher auf eine japanische Gesellschaft beziehe. Ich habe irgendwie keine Ahnung, ob sowas dann als respektlos gewertet wird. Wer etwas darüber weiß und mich gerne aufklären möchte, kann dies gerne privat über ENS machen! :) Ich bin sehr offen und nett.
Wenn die Namen dann wirklich ein Problem darstellen sollten, dann würde ich sie auch wieder umändern. Das ist ja auch so gesehen kein Problem, aber dann doof für die Leute, die sie schon lasen und in der Geschichte drin sind.
Wie auch immer... Ich meine das es kein Problem sein sollte mit den deutschen, etc. Namen. ^^ Ich wollt's nur mal erläutert haben! :P Damit keine Missverständnisse aufkommen.
♡ ^▽^ ♡

Ich wünsche nun viel Freude beim Lesen! ❤❤꒰˘̩̩̩⌣˘̩̩̩๑꒱♡
@Upsidupsi ♡* Komplett anzeigen

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Einführung, Umzug

Die Sonne prallte auf die Karosserie des Autos und wandelte die Luft in eine unendlich stickige Hitze um. Ich stieg deswegen aus dem erdrückenden Autogeruch aus und streckte mich ausgiebig. Mein Kreislauf machte schlapp und geblendet von der Sonne hielt ich eine Hand vor mein Gesicht. Ich entschied dann mich direkt mit einer Wasserflasche zu einem kühlenden Schattenplatz zu schlendern. Dabei konnte von kühlend nicht die Rede sein, denn kaum am Schattenplatz angekommen wurde es nicht kühler. Das ärgerte mich, weil ich ziemlich am Schwitzen war.

Ich setzte mich mit meiner kurzen Jeanshose ins Gras und beobachtete das Feld aus Raps. Mir war der Raps einfach zu gelb und ich verstand nicht wie Leute sowas schön finden konnten. Dieses schrille Zeug sah einfach nur kacke aus. Ich verdrehte nur die Augen und wendete den Blick zum Auto. Wann Papa wohl wiederkommen würde? Er ist jetzt schon eine ganze Weile verschwunden, um ein Signal mit seinem Handy zu empfangen. Ich seufzte nur und streckte meine Beine auf der vom Schatten gekühlten Straße aus und lehnte mich nach hinten. Die kühle Erde fühlte sich an meinen Händen angenehm erfrischend an. Mein Kopf wurde dadurch einfach nur total leer und ich dachte an rein gar nichts. Irgendwie fühlte es sich super an einfach nur dazusitzen und an gar nichts denken zu müssen, obwohl ich so viele Sorgen in mir trug. In dieser Position verweilte ich einfach und wartete auf meinen Vater.

Nach einer gewissen Weile wunderte ich mich noch mehr über die lange Wartezeit. Ich ergriff die Wasserflasche neben mir und nahm einen großen, nachdenklichen Schluck. Warmes Wasser ist in dieser schrecklichen Hitze einfach nur ungenießbar und ich musste sofort an ein ersehntes Glas Fanta mit Eiswürfeln denken. Warum musste diese Panne auch passieren? Das war ja wohl mal wieder typisch, dass wir beim Umzug eine Panne haben. Wir wären jetzt schon längst da!

Ich fluchte leise vor mich hin, während mir das zu gelbe Rapsfeld mit seinem grässlichen Ton die Laune vermieste.

Plötzlich dachte ich daran, was eigentlich wäre, wenn jetzt irgendein Mörder hier angetanzt käme und mich einfach umbringen würde!? Mein armer Vater! Er kann nicht auch noch seine Tochter verlieren!

Ich bekam etwas Panik und schaute wild um mich herum. Erst überlegte ich wieder ins Auto zurückzukehren, aber dann überlegte ich schlauer und kam zu dem Schluss, dass ich außerhalb besser dran wäre. Ich könnte dann schneller weglaufen und mich vielleicht verstecken.

Ich fasste mir an den Kopf: „Valentina, jetzt dreht wohl die Fantasie mit dir durch. Die Sonne tut dir wohl gar nicht gut.", murmelte ich vor mich hin. Und dieses Rapsfeld verschlimmert nur noch alles, dachte ich dann.

5 Minuten später sah ich meinen Vater vom Weiten angerannt, der meinen Namen erleichtert rief: „Valentin! Ich hab's geschafft!".

Ich rappelte mich auf und klopfte den Dreck und Staub von meinen Händen und Beinen ab. Erst jetzt bemerkte ich den Abdruck von der Straße an meinen Waden und Oberschenkeln und vom Gras an meinen Händen. Es sah einfach nur total geschreddert aus.

Ich erschien dann aus dem Schatten, um meinem Vater entgegenzukommen, wobei die Hitze mir wieder unangenehm klar wurde.

Ich rühmte daraufhin mein Gesicht und hielt eine Hand über meine Stirn, damit ich ihn erkennen konnte.

Vom weiten hörte ich meinen Vater jubelnd rufen: „Valentin! Ich habe eine Mitfahrgelegenheit gefunden!". Mein Gesicht erstrahlte.

Endlich ging es voran! Ich lande wohl doch nicht in irgendeinem Graben...

Ich und er packten unsere nötigsten Sachen zusammen. Wir schlenderten im schnellen Schritt über die Feldstraße zum Autobahnrand, wo eine nett lächelnde Frau mit langen schwarzen Haar auf uns wartete. Sobald sie uns sah, schloss sie ihren Kofferraum auf und half uns unser Gepäck reinzuquetschen. Ich war unendlich dankbar, dass sich Hilfe fand.

Wir kamen total verschwitzt an. Sie begrüßte mich herzlich und verständigte, dass unser Auto in eine Werkstatt gefahren wird. Unsere restlichen Sachen müssten wir dann trotzdem abholen. Das war mir aber egal, da ich endlich von diesem Rapsfeld weg konnte und von dem Gedanken irgendwo alleine in der Pampa sterben zu müssen.

Die wunderschöne Frau wandte sich zu mir: „Ich wusste ja gar nicht, dass Herr New so eine schicke Tochter hat.", Sie kicherte sich in die Faust. Mein Vater rieb sich verlegen den Kopf: „Oh, Ja, da haben sie wohl recht. Sie kommt ganz nach ihrer Mutter." sprach er nur leise. Ich errötete leicht und murmelte nur ein stilles: „Danke." vor mich hin. Innerlich verurteilte ich mich schon dafür, dass ich so unhöflich auf ihr Kompliment reagierte. „Nun denn" räusperte sich mein Vater und sagte in seiner Aufbruchsstimmung, weil er sah, wie unangenehm es mir war: „Dann lasst uns mal losfahren." Und ich nickte nur.

Auf der Fahrt war der Wind wunderbar kühl. Ich musste immerzu meinen Kopf hinausstrecken und meine Augen schließen.

Eine Stunde später kamen wir früher an als erwartet. Die Frau hatte ein flottes Tempo drauf.

Nachdem sie geparkt hatte, trugen wir die Koffer in unser neues Apartment. Es war klein, aber fein. Ich hatte sowieso nicht viel erwartet und sie war auch nicht großartig größer oder kleiner als unser letztes Zuhause.

Alles oben bedankten wir uns bei der Frau und fragten nach ihren Nachnamen: „Ich bin Frau Zaa und wohne nur ein paar Blöcke weiter.", antwortete sie erfreut. Mein Vater erstrahlte: „Wie wunderbar! Dann kommen wir sie bestimmt mal besuchen und laden sie als Dank fürs Mitnehmen zum Essen ein!", „Da freu ich mich schon drauf", sagte sie fröhlich und ging nach einer Verabschiedung die Straße runter. Was für eine extrem sympathische Frau, dachte ich. Ich sah noch eine Weile ihrem bezaubernden Hüftschwung hinterher und drehte mich dann zu meinem Vater. Ich sah wie er ihr ebenfalls hinterher starrte und haute ihm verärgert auf die Schulter: „Du Molch!", „Wen nennst du hier Molch?", sagte er empört: „Du schaust doch selber!".

Ich musste es mir dann wohl eingestehen. Ich schaute ihn wie ein Welpe vor dem Verhungern an in der Hoffnung er würde meinem niedlichen Gesicht verzeihen, aber er winkte ab: „Darauf fall ich nicht rein. Ich weiß, wer du bist." Ich grinste breit, um ihn zu ärgern: „Wer bin ich denn?" Er schaute mich misstrauisch an und zog eine Augenbraue hoch: „Meine Tochter? Ich kenn deinen Blick. Den hast du von Mama." Ich wurde plötzlich ruhig und seufzte. Ich hätte ihn nicht daran erinnern sollen. Ich weiß, dass es Papa immer noch schmerzt, auch wenn er es nicht zeigt.
 

Oben packte ich in meinem Zimmer meinen Koffer aus und legte die Klamotten ordentlich gefaltet in mein weißes Regal. Meine Klamotten sind alle ziemlich normal und nichts Besonderes. Ich legte noch nie sehr viel Wert auf ausgefallenes. Das macht wohl das Geld. Das Regal wurde schon von den Umzugsleuten aufgebaut. Ich habe auch gar nicht mehr an Möbeln, die aufgebaut werden könnten, außer mein Bett, aber das kann bis morgen warten. Ich schlafe nämlich heute Nacht in Papas Bett mit, weil er seins heute schon aufbaut und es ist zusätzlich breit genug. Es ist extrem gemütlich. Ich weiß es, weil ich als Kind dort oft schlief. Ich seufzte und setzte mich auf meinen Stuhl am Fenster. Alles grau. Straße grau, Nachbarhäuser grau. Ich wollte doch einen Neuanfang, aber hier wirkt es wirklich trostlos. Es wird bestimmt besser, wenn ich alles kennenlerne, sprach ich mir selbst zu und stand wieder auf, um bei Papa nachzuschauen. Ich lehnte mich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen: „Und? Wie läufts mit dem Aufbau?", „Fast fertig", antwortete er konzentriert. Ich schnaubte und setzte mich gelangweilt in die Küche. Draußen wurde es schon langsam dunkel. Ich fragte mich inmitten meiner Langeweile erneut, ob es hier besser werden würde. Ich schüttelte den Kopf: „Natürlich wird es besser werden.", sprach ich mir mutig zu.

Nachdem mein Vater den Bettaufbau abgeschlossen hatte, kam er zu mir in die Küche: „Na du Trübsal", er lachte. Ich stand verärgert auf: „Ich bin kein Trübsal. Mich packte nur die Langeweile." Er verschränkte die Arme: „Na nach Langeweile sieht es mir hier nicht aus. Es ist noch viel zu tun! Hast du schon dein Zimmer eingerichtet?" Ich setzte mich wieder gelangweilt hin: „Ich habe nur meinen Koffer mit Klamotten ausgeräumt." Er lächelte: „Na dann hast du ja noch was vor dir. Räum du mal dein Zimmer weiter ein und ich gehe einkaufen, damit ich uns was Leckeres zum Abendbrot kochen kann. Ich bin in 20 Minuten wieder da. Der Laden ist hier ganz in der Nähe." Ich zuckte mit den Schultern und ging an ihm in mein leeres Zimmer vorbei. Ich starrte den Nachttisch an und hielt mich mit der Frage auf, ob ich das Bild von meiner verstorbenen Mutter aufstellen sollte oder nicht. Ich entschied mich dann es nicht zu tun und es nur in eine Schublade zu legen.

Nachdem mein Vater wiedergekommen war, gab es eine Stunde später Abendessen. Ich wurde leider mit meiner Einrichtung nicht ganz fertig, weil ich mir nie sicher war, wo was hinkommen soll. Ich schwankte noch bei meiner Überlegung es praktisch zu machen, obwohl ich ein Mädchen bin. Ich warf mir oft selbst an den Kopf, dass es doch blumiger oder eben mädchenhafter aussehen könnte. Jedoch blieb ich am Ende bei meinem alten Design und machte mir nichts draus.

Ich setzte mich an den Tisch und nahm ein paar Stäbchen, um mit dem Essen zu beginnen. Mein Vater klatschte mir auf die Hand: „Erst wird gebetet!", ich verdrehte die Augen. Er schaute mich dann vorwurfsvoll an und nahm meine Hand. Wir schlossen unsere Augen und er begann:

„Mit dir fängt jeder Morgen an,

mit dir möcht ich auch irgendwann

in meinen Abend gehn.

Gemeinsam bis zum Rand der Zeit,

bis hin zum Tor der Ewigkeit

uns sagen: Es war schön.

Ich danke dir für jeden Tag, wie heut

ein Tag, von dem ein Lächeln bleibt.“

Mein Vater sprach nie ein richtiges Gebet, sondern immer nur diesen Text, weil ihn Mama für uns schrieb, bevor sie starb. Wir waren nie besonders gläubig, aber Papa mochte dieses Ritual. Es war eben seine Art, sich beim Herrn zu bedanken.

Während dem Essen fragte mich Papa dann: „Und? Was hast du jetzt so in deinen letzten zwei Wochen Ferien vor?"

Ich seufzte: „Weiß ich ehrlich gesagt noch nicht so genau. Vielleicht such ich mir einen Nebenjob und schau mir die Gegend an." Er fragte weiter mit vollem Mund: „Und was für ein Nebenjob soll das dann sein?" Ich antwortete ebenfalls mit vollem Mund: „Weiß ich noch nicht. Ich seh' mich mal um. Am liebsten etwas in unserer Nähe. Dann muss ich nicht so weit nach Hause laufen."

„Gute Idee“, sagte er und beschäftigte sich weiter mit dem aufpicken der Pilze.

Im Badezimmer dachte ich dann wieder an die Frau zurück, die uns heute half. Vielleicht sollte ich sie nächste Woche mal besuchen und ein Geschenk mitbringen. Dann fiel mir aber ein, dass ich gar nicht wusste, wo genau sie wohnt??? Sie hatte uns gar keine Adresse gegeben. Wie soll ich sie denn jetzt besuchen kommen? Ich schrubbte nachdenklich meine Zähne.

Als ich dann endlich im Bett lag, dachte ich nochmal an die letzte Zeit zurück. Ich wurde traurig, weil niemand aus meiner Schule zu meiner Verabschiedung kam, aber wer kann es ihnen übel nehmen? Mich bemerkte schon immer niemand, aber dass nicht einmal meine alte Freundin Anna kam, machte mich wirklich traurig. Sie hatte sich nach meinem Mobbing in der Schule schon länger von mir entfernt. Sie hatte sich total verändert.

Papa kam zu mir ins Bett dazu und lehnte sich zu mir rüber: „Na, woran denkst du jetzt schon wieder?" Ich seufzte: „Eigentlich an gar nichts." Er pikste mir in die Seite: „Sei nicht traurig wegen deiner alten Schule. Ich weiß, dass du an sie denken musstest. Nach den Ferien wird alles besser." Ich lächelte schwach. Er beugte sich rüber und schaltete das Licht aus. Ich machte meine Augen zu, während sich mein Vater auf die andere Seite legte: „Papa?" sprach ich müde aus: „Was denn?" sagte er im selben Ton.

Ich drehte mich zu ihm: „Es tut mir leid, dass ich dich Molch nannte. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich weiß, dass du noch Mama nachtrauerst." Er drehte sich nun auch zu mir. Wir lagen mit unseren Gesichtern gegenüber. Er streichelte sanft meinen Kopf: „Ach Valentin, das nehm' ich dir wirklich nicht übel. Ich hätte ihr vielleicht wirklich nicht so hinterherschauen sollen, aber es sind jetzt schon 6 Jahre vergangen, seit dem deine Mama von uns gegangen ist und ich glaube, es wird für mich langsam Zeit jemand neues kennenzulernen." Ich lächelte müde: „Ja, da hast du womöglich recht, aber am liebsten bin ich nur zu zweit."

„Ich weiß meine Kleine.", sagte er ebenfalls müde lächelnd. Dann drehte er sich wieder um: „Aber jetzt müssen wir die Augen zu machen und schlafen gehen. Morgen ist ein neuer Tag." Ich nickte und drehte mich ebenfalls um: „Gute Nacht. Hab dich lieb." flüsterte ich leise, aber es kam keine Antwort mehr, denn er war schon eingeschlafen.

In der Nacht schwitzte ich viel, weil es so warm war. Ich wachte dadurch mehrere Male auf und musste durch die Küche auf den Balkon gehen. Ich sah mir dann die Sterne an und dabei fiel mir wunderlich auf wie klar der Himmel eigentlich ist. Das verwirrte mich, weil ich dachte, dass es in einer Stadt nicht möglich ist, die Sterne wirklich so klar zu sehen. In unserer vorherigen Stadt konnte man das jedenfalls nicht. Diese Stadt ist wohl einfach kleiner. Anders konnte ich es mir nicht erklären. Ich lehnte mich zusammen sackend auf den Balkonstuhl zurück und nahm mein Handy etwas aufgeregt in die Hand. Ich schaute das erste Mal nach zwei Tagen wieder darauf, aber niemand hatte mir geschrieben... Ich seufzte still und schaltete es wieder aus. Es sollte mich nicht so runterziehen. Ich vermisse eigentlich auch niemanden von dort und sie mich wahrscheinlich auch nicht.
 

Am nächsten Morgen wachte ich Schweiß gebadet von einem schrecklichen Albtraum auf, den ich schon öfter hatte. Seitdem klar war, dass wir umziehen müssten, verfolgte er mich und ließ mich nicht in Ruhe. Ich wachte jeden morgen klatschnass und aufgewühlt auf. Meine Haare klebten immer zu an meinem Körper und meine Klamotten fühlten sich unangenehm einengend an. Ich musste sofort aufstehen und duschen gehen.

Ich schaute neben mich, aber mein Vater war schon auf dem Weg zu seiner neuen Arbeit. Der arme muss jetzt immer um fünf Uhr morgens aufstehen und um sechs bei der Arbeit sein. Er meinte zu mir, dass wenn er einmal zu spät kommt, dass sie ihn herausschmeißen würden. Das fand ich ehrlich gesagt etwas komisch und zu streng. Ich finde, man kann es auch übertreiben, aber ich bin ja nicht seine Arbeit.

Unter der Dusche spielte ich wieder den Traum in meinem Kopf ab. Ich wurde nie aus ihm schlauer, weil alles so plötzlich passierte. Es ging jedes Mal darum, dass ich ganz alleine bin und niemanden mehr habe, dass ich in der ewigen Einsamkeit gefangen bin. Am Ende des Traums kommt immer ein riesiges Auto angefahren, das auf mich zusteuert. Kurz bevor ich dann sterbe, wache ich auf… Ich verstehe diese Szene mit dem Auto einfach nicht.

Ich wusch die Spülung aus meinen langen blonden Haaren und stieg aus der Dusche aus. Ich wickelte meine Haare mit einem weißen Handtuch in eine Art Turban ein und trocknete meinen Körper ab. Im Spiegel betrachtete ich dann mein Gesicht: „Seh' ich ihr wirklich so ähnlich?" sagte ich leise, während ich meine Wangenknochen berührte. Ich beobachtete mein schmales Kinn, meine Lippen, meine Nase, meine honiggelben Augen, meine Augenbrauen und meine Stirn. Ich fand, ich sah ihr überhaupt nicht ähnlich.

Ich zog mir dann eine kurze Jeanshose mit einem weißen Crop Top an, auf dem eine lila Blume war, die ich ziemlich hübsch fand, weil sie einer Sonnenblume ähnelte. Meine Haare entschied ich dann Luft zu trocknen, weil es draußen so warm war. Passend zu meinem Outfit zog ich mir noch kleine glänzende Ohrringe an und meine weißen Sneaker.

Es war noch sehr früh am Morgen, was der Grund dafür war, dass ich kaum jemanden auf der Straße sah. Die Straße links führte mich zu dem kleinen Geschäft herunter, wo Papa gestern gewesen war. Er hieß „Manifold". Ich ging rein und holte mir eine kühle Dose Kaffee. Draußen setzte ich mich dann in den Schatten auf eine Bank und schaute durch die Gegend. Etwas weiter weg entdeckte ich dann einen kleinen Park, in dem man gut spazieren gehen konnte. Am Ende des Parks angekommen sah ich ein riesiges Gebäude mit der Aufschrift „Altersheim Yokou". Ich ging auf das Gebäude zu und sah an der Glastür einen Zettel hängen mit der Überschrift „Aushilfe gesucht“. Da sprang der Funke natürlich sofort über und ich öffnete den Eingangsbereich. Drinnen angekommen, starrten mich alle komisch an. Ich wurde schüchtern und ging sofort schnellen Schrittes zur Rezeption, wo eine nette Dame mit braunem Zopf am Telefon saß: „Frau Kuma ich habe ihnen doch schon drei Mal gesagt, dass sie ihn heute nicht besuchen können. Ihr Mann braucht Ruhe!" sprach sie genervt aber ruhig in den Hörer rein. Dann erblickte sie mich und lächelte mich an. Sie hielt kurz den Hörer zu und wendete sich an mich: „Ich bin gleich bei ihnen. Setzen Sie sich doch schonmal hin. Wie heißen sie denn mit Nachnamen?" Ich stammelte: „Äh... New! Ich heiße mit Nachnamen New!" Sie machte eine Gebärde zu einem Stuhl: „Dann werde ich sie gleich aufrufen, Frau New." Ich nickte stumm.

Auf meinem Wartestuhl betrachtete ich interessiert den großen Saal. Er war sehr hell und offen. Die großen Pflanzen und die enormen Fenster vermittelten mir ein Gefühl des Jungels. Ein Ort, wo man richtig träumen könnte.

„Frau New?" Rief die Frau in den Saal und ich sprang sofort auf: „Ja!" rief ich und rannte wieder zu ihr rüber: „Was ist denn ihr Anliegen? Wollen sie ihre Großeltern besuchen? Ich habe sie hier noch nie gesehen." Ich lächelte nervös: „Nein ich war noch nie hier. Mein Vater und ich sind gestern erst hierhergezogen und ich wollte mir etwas die Gegend anschauen. Ich sah eben euren Anhang an der Tür und ich wollte fragen, ob der Platz noch frei ist?" Die Dame lächelte erleichtert: „Ja! Der wäre noch frei. Wenn du hier arbeiten möchtest, bräuchte ich aber eine Bewerbung und deinen Ausweis. Wie heißt du denn mit vollen Namen?"

„Valentina New", antwortete ich aufgeregt. Sie schrieb ihn auf: „Hast du dann morgen Zeit? Dann könnten wir einen Termin für ein Gespräch machen. Deine Bewerbung kannst du dann mitbringen." Ich nickte: „Morgen passt es mir."

Sie drehte sich zu ihrem Computer: „Prima, dann seh' ich dich morgen für eine Terminvereinbarung." sagte sie und ich antwortete ihr mit einem freudigen zustimmenden „Mmh." Dann verabschiedete ich mich freundlich und ging wieder hinaus in den Park. Ich fühlte mich plötzlich richtig erfüllt und erfolgreich. Gleich am ersten Tag einen Job finden? Was hab ich nur für ein Glück! Und es ist sogar total nah an unserem Zuhause. Ich war so glücklich!

Plötzlich fühlte ich mich so als könnte ich alles schaffen und nichts würde mich aufhalten! Hier wird vielleicht wirklich alles besser!

Voller Energie lief ich durch den Park hinaus und nahm einen Bus in die Innenstadt. Dort entdeckte ich einen kleinen niedlichen Laden namens „Fairyshop". Dort gab es jegliches Zeug, das mit Feen, Schmuck und Kleidung zu tun hatte.

Als ich hereinkam wurde ich herzlichst von einem jungen Mädchen in traditioneller Kleidung, ungefähr in meinem Alter, begrüßt und gefragt, ob ich Hilfe bräuchte. Ich lehnte ab und sagte, dass ich mich erstmal umschauen würde.

Beim Umschauen entdeckte ich viele schöne Sachen, wie zum Beispiel ein traditionelles Feenkleid oder Schmuck fürs Haar. Was mir jedoch wirklich ins Auge stach, war eine Kette mit einem blauen Stein. Ich blieb bestimmt mindestens fünf Minuten lang vor dieser Kette stehen, um sie zu betrachten und dachte darüber nach, ob ich diese Kette Frau Zaa als Dank schenken sollte. Sie sah wirklich schön aus und sie würde wunderbar zu ihr passen. Nach einer Weile des Nachdenkens kam wieder das junge Mädchen zu mir: „Diese Kette gehörte einer Prinzessin am Meer." Ich erschreckte mich und drehte mich zu ihr: „Huch, tut mir leid!" stammelte sie nervös, als sie sah, wie ich zur Seite wich. Ich fuhr mir verlegen durchs Haar: „Kein Problem. Ich bin nur etwas schreckhaft." Sie kicherte.

Ich lächelte erleichtert und nahm die Kette in die Hand: „Diese Kette ist wirklich extrem schön. Ich würde sie gerne jemanden schenken." Sie lächelte. Plötzlich nahm sie mich an die Hand und führte mich zur Kasse: „Na dann geb’ ich dir mal einen Sonderpreis, als Entschuldigung das du dich so erschrecken musstest!" ich lachte nervös und sagte: „Okay, wenn du meinst. Es war aber wirklich kein Problem!" Sie kicherte wieder. Ich verabschiedete mich und dankte ihr beim Hinausgehen für ihre Nettigkeit.

Draußen streckte ich mich erstmal ausgiebig. Es war so ein schönes Wetter und ich bekam richtig Lust auf ein Eis. Etwas weiter weg entdeckte ich dann sofort einen Stand, zudem ich hingehen wollte. Dort entdeckte ich auch plötzlich vom weiten die Frau von gestern. Ich erkannte sie an ihren langen schwarzen Haaren: „Frau Zaa! Frau Zaa!" rief ich ihr zu während ich in ihre Richtung rannte. Sie drehte sich verwirrt um und fing an zu lächeln, als sie mich sah. Als ich dann bei ihr ankam war ich erstmal völlig aus der Puste und ich bückte meinen Oberkörper nach unten, um mich auf meinen Beinen abzustützen. Meine Ausdauer ist wohl durch meinen mangelnden Sport völlig daneben. Sie legte ihre Hand auf meinen Rücken: „Ist alles okay? Brauchst du etwas zu trinken?" fragte sie besorgt. Ich winkte ab und kam wieder hoch: „Geht schon. Ich wollte mir eh ein Eis holen." schnaubte ich angestrengt. Sie lachte: „Dann ist ja alles gut!"

Ich kaufte mir ein Eis mit zwei Kugeln, Erdbeere und Pfefferminze, in der Waffel. Es waren meine beiden Lieblingssorten!

Danach setzte ich mich neben Frau Zaa und schlürfte an meinem Eis. Sie drehte ihren Kopf zu mir: „Und? Habt ihr euch schon gut in der Wohnung eingerichtet?" Ich nickte: „Joa, geht so. Wir sind noch nicht wirklich angekommen und mein Bett muss heute noch aufgebaut werden, aber das können wir erst Abends machen, weil mein Vater erst dann von der Arbeit kommt."

„Ach so", sagte sie und nickte verständnisvoll. Dann fiel mir auf einmal wieder das Geschenk in meiner Tasche ein: „Frau Zaa? Wo genau wohnen sie eigentlich? Sie nannten uns gar keine Adresse und ich würde sie gerne am Freitag besuchen kommen." Sie machte große Augen: „Echt? Oh, das tut mir leid. Ich war wohl mit meinen Gedanken woanders. Ich wohne in der Unterstraße 11." Ich notierte es mir direkt. Ich lächelte: „Dann komme ich am Freitag? So gegen Abend?" Sie schaute nachdenklich und lächelte mich dann wieder an: „Hmmm ja, das würde passen. Ich bin so ab 18 Uhr wieder Zuhause."

„Prima!", antwortete ich ihr und stand auf: „Dann sehen wir uns am Freitag!"

Sie nickte freundlich und stand ebenfalls auf: „Dann geh ich jetzt mal wieder. Ich muss mich noch um Papiere kümmern."

Ich nahm meine Tasche hoch und sagte: „Kein Problem." Dann verabschiedete ich mich und ging weiter bummeln.
 

Wieder Zuhause wurde es schon wieder dunkel und ich ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen. Ich schloss meine Augen und genoss für einen kurzen Moment die Stille, bis ich dann plötzlich einfach einschlief. Eine Stunde später öffnete ich wieder meine Augen und schaute verschreckt auf die Uhr. Verdammt!! Es war schon 21 Uhr und ich wollte doch Papa etwas zu Essen kochen bevor er von seinem ersten Arbeitstag wiederkommt!! Ich sprang sofort auf und rannte in die Küche, wo ich dann etwas zubereitete. Eine halbe Stunde später hörte ich auch schon den Schlüssel in der Tür: „Ich bin wieder Zuhause!" rief er beim hereinkommen und ich rief zurück: „Willkommen zurück Papa! Ich bin in der Küche!"

Als er dann in die Küche kam, fand er mich mit einer Kochschürze am Herd: „Oh lala! Da kocht ja jemand mal ausnahmsweise!" Ich schaute ihn grimmig an: „Stimmt gar nicht! Ich koche sehr oft!" Er lachte und klopfte mir auf die Schulter: „Und? Wie war dein erster Tag in unserem neuen Zuhause?" fragte er während er sich an den Küchentisch setzte: „Ganz gut. Ich hab eventuell schon einen Job gefunden und zufällig Frau Zaa in der Stadt getroffen. Ich besuche sie am Freitagabend." antwortete ich und er machte große Augen: „Mein kleines Mädchen wird ja richtig groß! Das klingt doch alles wunderbar! Wie viel Uhr gehst du sie denn besuchen?" fragte er erstaunt. Ich stellte ihm den Reis auf den Tisch: „Sie meinte, sie kann ab 18 Uhr, also wollte ich so um 19 Uhr mal bei ihr vorbeischauen." sagte ich und Papa schnaubte: „Das ist ja blöd! Dann kann ich ja gar nicht mitkommen." Ich lachte und sagte: „Tja!"

Danach beteten wir und fingen an zu Essen. Papa erzählte mir dann ausführlich, wie sein erster Arbeitstag verlaufen war und was für Kollegen ihn jetzt schon aufregten. Ich musste immerzu lachen, weil die Geschichten echt lustig klangen.

Während ich hinterher das dreckige Geschirr abwusch, baute Papa mein Bett auf. Nachdem er dann fertig war, machte ich mich bettfertig und lag noch eine ganze Weile nachdenklich im Bett, bis ich dann schließlich einschlief.
 

Am nächsten Morgen wachte ich wieder komplett verschwitzt auf und ging duschen. Ich machte mich dann sofort auf den Weg zum Altersheim. Dort angekommen empfing mich auch schon die Dame von gestern: „Herein, herein! Kommen sie mit mir mit!" Ich nickte. Im Büro besprach sie sich dann mit mir und ich legte ihr meine Bewerbung vor. Nachdem dann alles abgeklärt war, ging ich wieder gut gelaunt, weil ich in einer ein Bewerbungsgespräch hätte.

Wieder Zuhause entschied ich mich mein Zimmer weiter einzurichten und alles zu sortieren. Meine restlichen Sachen holte Papa dann nachträglich im Laufe der Woche in der Autowerkstatt ab und ich integrierte sie in meiner Einrichtung.

Die restlichen Tage verbrachte ich dann eigentlich nur mit einräumen, bis es endlich Freitag wurde.
 

✿*゚¨゚✎・ ✿ .。.:* *.:。✿*゚¨゚✎・✿.。.:* ♡Sparkling♡Sparkling♡ ✿*゚¨゚✎・ ✿.。.:*
 

Ich putzte mich am Abend extrem heraus, denn mir war es sehr wichtig, wie ich bei Frau Zaa Zuhause ankommen würde. Bestimmt hatte sie auch eine Tochter, mit der ich mich sogar anfreunden könnte. Das wäre ja mal einfach perfekt! Erst mein angehender neuer Nebenjob und dann auch noch eine neue Freundin? Besser könnte es dann nicht laufen! Fröhlich pfeifend band ich meine Haare zu einem langen Zopf zusammen. Meine Haare fielen mir sogar noch trotz Zopf bis zur Hüfte und ich kam wirklich in die Überlegung mal zum Friseur zu gehen und sie ein Stück abschneiden zu lassen. Ein wenig nervten sie mich ja schon.

Fertig vorbereitet betrachtete ich mich noch ein letztes Mal im Spiegel und lächelte mich selbstbewusst an. Mein weißes luftige Einteiler Outfit stand mir einfach super und betonte elegant meine Figur! Ich war zwar nicht ideal schlank, aber dennoch nicht dick! Ich habe eben eine breite Hüfte, motivierte ich mich selbst und zog mir meine weißen Sneaker an. Auf dem Weg zu ihrer Wohnung wurde ich immer nervöser und nervöser. Ich schaute immer wieder in meine Tasche rein und versicherte mich, dass ihr Geschenk noch vorhanden war. Ich atmete zusätzlich immer wieder tief ein und aus, um mich selbst zu beruhigen. Beruhig dich, beruhig dich… Du kannst das!

Plötzlich sah ich eine dunkle Katze, die gerade gemütlich über die leere Straße spazierte, und ich blieb sofort stehen: „Na du kleine Maus." sagte ich liebevoll und kraulte ihren Kopf: „Wo kommst du denn her?" Sie schnurrte. Sie war so süß, dass ich mich dann vollkommen in der Zeit verlor. Nach einer Weile fiel mir dann wieder ein, wieso ich überhaupt unterwegs war und stand wieder auf. Ich winkte ihr zum Abschied und beschleunigte meine Schritte: „Na nun aber schnell, Valentin!" beschimpfte ich mich selbst und rannte schon quasi im Gehen.

Endlich bei der Eingangstür angekommen, musste ich vor der Klingel innerlich stocken. Ich war völlig durcheinander und wusste auf einmal überhaupt nicht mehr, was ich sagen werde, wenn ich ihrer Tochter begegnen sollte. Ich hab’s eigentlich nicht so mit Kommunikation. Vor allem nicht, wenn die Person in meinem Alter ist. Ich bin allgemein von Grund auf schüchtern und verspreche mich ständig. Ich lief sofort rot an. Was mache ich denn jetzt nur bloß?? Dann stolperte ich plötzlich vor lauter Aufregung und kam gegen die Klingel von Frau Zaa. Ich machte ein langes Gesicht und wollte am liebsten im Erdboden versinken: „Na toll, Valentina. Das hast du mal wieder ganz hervorragend gemeistert." Das Schicksal wollte mir wohl einen Schubs in die falsche Richtung geben. Ich war aber trotzdem ganz froh, dass es passierte, weil ich dadurch gezwungen war auch wirklich hereinzugehen.

Die Eingangstür vibrierte und ich spazierte hinein. Zwei Stockwerke höher sah ich, wie die Tür leicht offen stand und ich strampelte die letzten Treppenstufen nach oben. Nebenbei schaute ich kurz auf meine Uhr und sah, dass es perfekt 19 Uhr war. Na wenigstens bin ich pünktlich.

In der Wohnung angekommen war ich verwirrt, dass Frau Zaa mich nicht begrüßte und ich zog verwundert meine Schuhe aus. Ich stand dann erstmal eine Minute auf einem Fleck und wusste nicht, was ich tun sollte. Soll ich denn jetzt einfach so durch die Wohnung laufen? Was ist, wenn ich in ein falsches Zimmer komme und es so aussieht, als würde ich rum spionieren? Ich fing plötzlich an, zu schwitzen.

Dann schaute mit einem Mal ein Kopf aus einem Zimmer im Flur: „Und du bist?" fragte der Kopf, der offensichtlich einem jungen Mann gehörte. Ich fing an zu stottern: „Ich bin Valentina und hier, um Frau Zaa zu besuchen."

„Die ist noch nicht Zuhause.", sagte er unbeeindruckt und kam aus seinem Zimmer raus.

Überraschender Weise kam er auf einmal aus seinem Zimmer und ich glaube, ich wäre fast in Ohnmacht gefallen, weil der Typ einfach mal riesig war. Es kam eine ganze Wand auf mich zu und ich fing an vor Angst zu zittern, aber nicht nur seine Größe machte mir Angst, sondern auch sein mieser Gesichtsausdruck. Er sah einfach aus, als würde er mir gleich voll eine ins Gesicht geben: „Wenn du hier nichts zu tun hast, dann geh doch einfach in die Küche. Deine Anwesenheit nervt mich im Flur." sagte er völlig emotionslos und mir fiel einfach alles aus dem Gesicht. Wie grimmig kann man eigentlich sein? Hat der keine Manieren?

Ich stapfte sauer in die Küche, nachdem er mit einem Finger in einen anderen Raum gezeigt hatte. Dort saß ich dann für eine halbe Stunde und fluchte innerlich vor mich hin. Wieso war der nur so unfreundlich? Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, sag ich ihm voll meine Meinung! Mir egal, wie groß der ist!

Meine Wut verschwand dann abrupt, als ich einen Schlüssel in der Tür hörte. In mir blühte die Hoffnung auf, dass Frau Zaa endlich da sein würde. Tatsächlich war sie es zum Glück. Sie kam völlig überstürzt in die Küche: „Um Gottes willen, Miss New! Es tut mir wirklich leid, dass sie so lange warten mussten! Ich bekam plötzlich bei meiner Arbeit eine Überstunde und konnte ihnen nicht Bescheid geben!" sagte sie, während sie vollkommen aus der Puste war. Ich lächelte nervös: „Ach was, Frau Zaa! Ihr Sohn war wirklich reizend zu mir!" Sie lachte. „Ach so! War er das?" Ich wurde rot: „Eigentlich nicht wirklich." Und drehte verlegen mein Gesicht zur Seite. Sie legte ihre Sachen auf einem Stuhl ab und setzte sich zu mir: „Nehmen sie ihm es nicht übel. Er ist eben so. Ich entschuldige mich aber natürlich, falls er irgendwas Unfreundliches gesagt hat." Ich winkte ab: „Nein, nein! Alles super!"

"Na dann ist ja gut", antwortete sie und machte mir einen Tee.

Während wir dann zusammen an unseren Getränken schlürften, fragte ich sie dann etwas: „Ist es eigentlich okay, wenn wir uns duzen würden? Mir fällt es immer schwer, nur die Nachnahmen zu sagen." Sie nickte: „Na klar. Wir können uns gerne duzen. Du kannst mich einfach Maria nennen." Meine Augen funkelten und ich sagte total aufgeregt: „Wirklich? Der Name klingt total schön! Du kannst mich gerne Valentina oder Valentin nennen! Ich heiße zwar ursprünglich Valentina, aber mich nennen alle immer nur Valentin. Deswegen denken Leute sehr oft, ich wäre ein Junge, wenn sie diesen Spitznamen hören." Sie lachte: „Na, das klingt doch gut! Dann nenne ich dich gerne Valentin!" Ich wurde rot.

Nach einigen spannenden Themen über ihr Leben und meinen Umzug und wie es dazu kam, überreichte ich ihr das Geschenk, welches ich in der Innenstadt für sie gekauft hatte. Sie nahm es verlegen entgegen und gespannt schaute ich ihr beim Auspacken zu.

Als sie es dann betrachtete, strahlte ihr ganzes Gesicht: „Diese Kette ist wirklich wunderschön! Sie funkelt, wenn ich sie ins Licht halte!" Ich grinste vor Stolz, das richtige ausgewählt zu haben: „Zieh sie doch mal an!" sagte ich voller Vorfreude und Maria legte sich die Kette um ihren Hals: „Sie steht dir wirklich genauso gut, wie ich es mir dachte!" sprach ich aufgeregt und sie stand auf, um mich zu umarmen: „Sie ist wirklich schön! Vielen Dank!" Ich lächelte und funkelte innerlich vor Glück, dass sie ihr gefiel.

Danach erzählte sie mir von ihrem Sohn Neo, der gerade auf dem Weg zur Küche war. Hereintretend sagte er: „Na, Mama. Erzählst du mal wieder Märchen?" Ich schaute ihn mit wütenden, roten Augen an. Wie redet der immer nur?

Maria lächelte: „Nee, nee. Ich erzähle gerade nur Valentin, wo wir früher lebten." Er starrte mich zurück böse an. Sie bemerkte es sofort und lachte: „Ihr zwei seid wirklich lustig anzusehen!" und ich verstummte. Langsam fühlte ich mich von seinem Blick bedrängt und ich schwieg nur noch leicht irritiert.

Dann stand ich auf: „Ich glaube, es ist schon sehr spät. Ich mach mich lieber auf den Rückweg." sagte ich eingeschüchtert, von dem starrenden Blick, den mir Neo zuwarf und mich förmlich einsog. Maria fasste sich an den Kopf: „Huch! Da hast du wohl recht! Es ist auch schon 21 Uhr. Wo nur die Zeit hingeflogen ist?" Ich lächelte. Beim Vorbeigehen an Neo versuchte ich bloß keinen Blickkontakt zu haben, weil es mir einfach zu unangenehm war. Wieso starrt der Typ mich immer noch an?

Ich wurde dann herzlichst von Maria verabschiedet und ging eilig die Treppenstufen runter. Was war nur los mit mir?

Mein ganzes Gesicht brannte! Das liegt bestimmt an der schrecklichen Hitze! Heute war es auch wirklich warm!

Ich klatschte mir draußen mit meinen Händen auf die Wangen und sprach zu mir selbst: „Valentina, jetzt reiß dich mal zusammen!" Und machte mich auf den Weg zu mir nach Hause.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Na (´•ᴥ•`♥)
Hat dir das erste Kapitel schon gefallen? (´⌣`ʃƪ) ♥ Du kannst gerne einen Kommentar da lassen! <3 (′◡‵)♥♥꒰///////꒱

Das hier ist die Kette für Frau Zaa, die Valentina im Fairyshop gekauft hatte: https://www.pinterest.de/pin/408490628707876754/

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