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Wie das Leben so spielt (Haikyuu)

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Kapitel 5 – die Niederlage sitzt tief.

Ich lief durch das Schulgebäude, der Unterricht war aus und ich wollte mal nachsehen, ob jemand in der Halle war. Das Team hatte gestern ein Interhigh Preliminaries Spiel gegen die Aoba Johsai und ich war doch neugierig, wie es gelaufen war.
 

Mein erster Besuch beim Training war nun schon zwei Wochen her. Nachdem ich mich auch Herrn Ukai und Herrn Takeda vorgestellt hatte durfte ich kommen und gehen, wann ich wollte. Ich habe mich immer mal wieder dort blicken lassen, wenn ich das Bedürfnis nach etwas Enthusiasmus hatte.

Ich verstand mich mittlerweile ganz gut mit allen, bis auf eine kleine Ausnahme mit blonder Strähne. Sicher. Das waren keine >lass uns nach dem Training noch Shoppen gehen<-Freundschaften, aber auf sowas war ich ja auch nicht aus. Sie waren eine willkommene Abwechslung in meinem tristen Alltag, obwohl es ja schon nett wäre neben Kiyo auch noch jemand anderen zu haben, mit dem man über alles sprechen kann. Die verschiedenen Individuen meiner Klasse sprachen mich leider gar nicht an und deswegen bemühte ich mich gar nicht erst dort Fuß zu fassen.
 

Nachdem ich Tsukishimas Launen öfter beobachten konnte, konnte ich mich mit ihm wohl am besten identifizieren. Es war keine Vernarrtheit, eher das Gefühl, das ich seine abweisende Art verstand. Allerdings wirkte er immer so cool und lässig dabei. Es schien mir, als wollte er genauso wirken! Ich hingegen würde gerne mal aus meinem Schneckenhaus herauskommen. Wäre mir nicht immer alles so furchtbar unangenehm. Warum muss ich mir auch ständig Gedanken darüber machen was andere von mir halten? Ich bewundere Menschen wie den orangehaarigen Welpen. Der kleine Shoyo. Trotz seiner Größe gibt er immer mindestens 120%, wenn das nicht sogar untertrieben war. Es war für ihn ein Leichtes neue Freundschaften zu schließen und wenn jemand Kritik äußerte, zog er sich nur selten zurück. Deswegen viel es mir bei ihm auch so leicht aufzutauen, die Hemmschwellen hatte er direkt durchbrochen. Hach ich mag den kleinen Knirps!
 

Wenn man vom Teufel spricht, kommt er auch schon angerannt… Moment, weint der?

„Hey Shoyo warte mal!“, ich stellte mich dem kleinen in den Weg. Er beachtete mich gar nicht und stieß gegen mich. Was war passiert? Er verharrte vor mir, den Kopf zur Seite gedreht. Instinktiv schlang ich meine Arme um ihn und drückte ihn an meine Brust. In dieser Umarmung blieben wir eine ganze Zeit lang so stehen, ich hatte das Gefühl, das er es brauchte und dass es das richtige war.

Nachdem wir beide einmal tief Luft geholt hatten, sah er mich durch seine Tränen getränkten braunen Augen an. Es zerbrach mir das Herz. Doch bevor ich fragen konnte, rannte er einfach weiter Richtung Halle. Wie bestellt und nicht abgeholt stand ich da. Was soll ich jetzt machen? Ihm nachrennen? Ihn das lieber mit sich selbst regeln lassen, was auch immer er da zu regeln hatte? Dieses Zwischenmenschliche musste ich echt noch lernen! Meine Gedanken schnellten schneller hin und her als ein Ping-Pong-Ball in einem aufregenden Match. Wo war Kiyo wenn man sie brauchte?

Plötzlich drang lautes Geschrei aus der Sporthalle, was passierte dort? Wurde jemand abgeschlachtet? Mein Puls beschleunigte sich immer mehr und mein Überlebensinstinkt rang mit sich selbst, ob hier nun Kampf oder Flucht eher angebracht war. „SCHEIßE, SCHEIßEEEEE!!!!“, brüllte es aus der Halle und ich wurde immer hibbeliger. Ich lief panisch im Kreis, bis endlich der symbolische Sonnenstrahl zwischen den grauen Wolken hervorkam. Meine Rettung! Kiyo schlich um die Ecke und ging in meine Richtung. Kreidebleich sah ich sie mit aufgerissenen Augen an. „I-Irgendwas… in der H-Halle…“, stotterte ich ihr entgegen. Sie legte ihren Kopf schräg und als sie die Geräusche wahrnahm ging sie auch schon los, um dem Übel ein Ende zu setzen. Ich folgte ihr wie ein Küken ihrer Mama. Wir standen in der Tür zur Halle, ich, dicht an ihrem Rücken, um so wenig Angriffsfläche wie möglich preiszugeben, als ich über ihre Schultern blickte und die beiden Welpen in der Halle erblickte. Der große lag, sichtlich erschöpft, auf dem Boden, während er den Kleineren ansah, der aufrecht vor ihm stand. „Wir haben keine Zeit, los!“, tönte Shoyo zu meiner Verwunderung sehr ernst, wenn ich daran dachte, wie ich ihn vorhin aufgefunden hatte. „Aber ihr solltet ordentlich zu Mittag essen“, kam es nun von Kiyo und damit hatte sie die Aufmerksamkeit der beiden, „und schreit doch bitte nicht so laut rum, man hat euch sogar im Clubraum gehört.“, sie klang so autoritär, das passte zu ihr.

„Kiyokoooooo!!!“ Wo kam das her?

„Du bist so schön wie immer!!“, schrien Tanaka und der kleine Teufel von der gegenüberliegenden Seite der Halle. Wer auch sonst. Die beiden nahmen die Beine in die Hand und liefen auf Kiyoko zu, was dachten sie bitte was sie da tun? Kiyo anscheinend hatte vergessen das ich immer noch hinter ihr stand. Wie, als ob sie es einstudiert hätte, ging sie in die Hocke als die beiden gerade abhoben, um sie anscheinend in die Arme zu schließen. Klasse. Mein Fluchtinstinkt hatte sich immer noch nicht regeneriert. Tanaka flog an mir vorbei, während Noya mich volle Breitseite mit auf den Boden zog. Aua! Dieser verdammte……… Es passierte alles so schnell Noya lag auf mir, mit dem Gesicht auf meiner Brust… AUF MEINER BRUST??? Meine Gedanken brauchten einen Moment, um sich zu ordnen. Er hob den Kopf und sah mich direkt an. Es war klar, dass mein Gesicht einer Tomate nun die Show stehlen würde. Er zappelte von mir runter und lief schnell mit Tanaka zurück zur Halle, als ob das gerade eben nicht geschehen wäre. Wie jetzt? Ich konnte darüber hinwegsehen, dass ich keine dieser peinlichen und viel zu selbstverständlichen Verbeugungen bekam, aber er half mir nicht einmal auf. Das machte mich schon etwas wütend. Gerade rannten die drei Drittklässler zur Halle und als sie mich sahen sammelten sie mich vom Boden auf. Als ob wir die dicksten Freunde wären ging Daichi links von mir und Suga rechts von mir in die Hocke. Sie schlangen ihre Arme unter meine Achseln und zogen mich in dieser Bewegung nach oben, ohne loszulassen liefen wir so, gefolgt von Asahi, gemeinsam in die Halle zu den anderen.

Sie sprachen von einem Frühlingsturnier, an dem sie alle gemeinsam teilnehmen wollten und alle fingen an zu jubeln, außer mir. Erstens verstand ich gar nicht was los war und zweitens wurde ich gerade tollwütig umgerannt!
 

Und da frag sich einer, warum ich den Kontakt mit Menschen meide...
 

Die Jungs fingen an zu trainieren und als Trainer Ukai auftauchte und uns alle fragend musterte begriff ich erst, dass diese Trainingseinheit gar nicht geplant war. Die Jungs hatten das Spiel gegen die Aoba Johsai verloren und deshalb heute eigentlich einen Tag Trainingsfrei bekommen, das erklärte Shoyos Auftreten vorhin, ich meine, er lebt für diesen Sport. Fast war mein Herz wieder ganz aufgeweicht, bis mir die Szene von vor 20 Minuten wieder in Kopf schoss, ich betrachtete meine dreckige Kleidung. Ich weiß nicht, warum ich nicht einfach nach Hause gegangen war. Die Stimmung hier war einfach so verwirrend. Fakt war, ich blieb hier und es konnte auch nicht schaden dem kleinen fiesen Libero noch ein paar finstere Blicke zuzuwerfen. Ich setze mich am Rand auf den Boden und fixierte den Braunhaarigen.
 

Nach einiger Zeit warf sich Suga neben mir auf den Boden. „Wow. So viel Emotion in deinem Gesicht, das gleicht ja einem Gefühlsausbruch. Geht es dir gut?“, wer konnte ihm denn bitte böse sein, wenn er so mütterlich und mit diesem süßen Grinsen im Gesicht so etwas fragte? „Mhm. Ja, Sugamama. Du und Papa Daichi habt mich ja aufgesammelt….“, sagte ich gewollt kindisch mit Welpen Blick und hervorgeschobener Unterlippe als ich mich zu ihm drehte. Das gefiel ihm, er schmunzelte über meinen Spitznamen für ihn und zu meiner Verwunderung sprach er ihn auch gar nicht weiter an. Er legte den Arm um mich und zog mich näher zu sich. „Stimmt, da war ja was. Erzähl mal was passiert ist.“, ich erzählte ihm die Story und ich konnte ihm im Gesicht ablesen, dass er sich für seinen Teamkameraden schämte. „Nimm es nicht allzu persönlich. Noya und Tanaka drehen gerne etwas durch, wenn es um Shimizu geht. Trotzdem sollte er sich bei dir entschuldigen!“, ohne dass ich von meinem Vetorecht Gebrauch machen konnte, stand er auf und marschierte auch schon gezielt auf Noya zu.
 

Das konnte doch wieder nur peinlich werden…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tasha88
2022-04-23T19:14:38+00:00 23.04.2022 21:14
Hallo :)
schön, dass du weiterschreibst ^^
habe die letzten Tage schon immer geschaut, ob was kommt ^^

Ach ja, diese Folge war wirklich heftig, wie allen der Schock noch am Tag danach ins Gesicht geschrieben stand und sie alle gekämpft haben ... das hast du gut rüber gebracht.

lustige Szene, wie Sugawara sich zu ihr auf den Boden setzt :D
so viele Emotionen in deinem Gesciht :D

und auch die Erklärung zu Beginn:Das waren keine >lass uns nach dem Training noch Shoppen gehen<-Freundschaften
finde ich super ^^

dann bis zum nächsten Mal und liebe Grüße ^^
Antwort von:  NaloMeli
24.04.2022 02:25
Hey :)

freut mich, dass dir das Kapitel gefällt ^^ Ich war die Tage im Urlaub und wollte mir noch einmal vermehrt etwas Zeit nehmen um auf die wörtliche Rede zu achten. Ich hoffe es wird besser, auch wenn es bei weitem noch nicht perfekt ist :D

Liebe Grüße :)
Antwort von:  Tasha88
24.04.2022 08:39
Ist auf jeden Fall. Schon besser geworden 🤗
Freue mich, dass du meine Worte angenommen hast 🙈

Ansonsten:
Kiyokoooooo!!!“ Wo kam das her?
Hier kein komma, groß weiterschreiben.

„Du bist so schön wie immer!! “, schrien [/bTanaka
Hier richtig. Bei so Worten wie: sagen, schreien, meinen, dachte er etc, schreibt man es so.

Eine genaue Erklärung hab ich dir leider nicht 😅😅
Antwort von:  NaloMeli
24.04.2022 16:43
aaach danke dir :) Habe ich noch angepasst!

Ja, ich weiß aber was du meinst :D Habe mich mal ein wenig durch's Internet gewühlt. Wer hätte gedacht, das man nochmal Grundschulstoff nachholen muss ^^
Antwort von:  Tasha88
24.04.2022 16:55
oh ja, ich kann es total nachvollziehen XD
ich war zu Beginn so schlecht - meine ersten Geschichten gruseln mich immer noch XD
du bist da schon um Welten besser ;)
in den letzten jahren habe ich aber wirklcih viel dazugelernt - unter anderem auch die wörtliche Rede ;)
Antwort von:  NaloMeli
24.04.2022 17:04
haha das nehme ich dann mal als Kompliment ^^
Ich danke dir auf jeden Fall, das du bei mir vorbeischaust und mir ein bisschen "über die Schulter siehst" :)
Antwort von:  Tasha88
24.04.2022 17:06
ich war dankbar für die Leser, die es bei mir gemacht haben und mir geholfen haben, mich zu verbessern. Ich freue mich, wenn ich das für andere jetzt kann ^^

PS - bei mir gibt es aber auch noch viel Luft nach oben >.<


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